Judas Makkabäus

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Judas Makkabäus († 160 v. Chr.; hebr. יהודה המכבי Jehuda haMakabi; auch: Juda; auch: Makabäus; abgeleitet von aramäisch Makkaba, „Hammer“) war einer der fünf Söhne des Mattatias aus der Familie der Hasmonäer. Er wurde nach dem Tod seines Vaters der Führer des nach ihm benannten Aufstands der Makkabäer den sein Vater gegen die Herrschaft des Seleukidenkönigs Antiochos IV. Epiphanes und des Hohepriesters Menelaos begonnen hatte. Antiochus IV. wollte die Juden zwingen, ihrem Glauben abzuschwören und heidnische Opfer darzubringen.

Nach ersten Erfolgen gegen das seleukidische Heer bei bei Emmaus und Beth-Sur war der seleukidische Reichsverweser Lysias bereit, das Religionsedikt aufzuheben und den Aufständischen volle Begnadigung zu gewähren, wenn sie ihre Waffen niederlegten. Beides wollte Judas Makkabäus nicht hinnehmen und eroberte im Handstreich Jerusalem. Den heidnischen Altarstein im Tempel ließ er sofort zerstören und am 25. Kislew im Dezember 164 v. Chr. konnte der Tempel feierlich neu weiht werden. Seit dem wird dieses Ereignis von den Juden zu Chanukka, dem weihnachtlichen Lichterfest, gefeiert.

Es folgten Kriegszüge der Makkabäer in die Gebiete der Idumäer und Ammoniter und nach Galiläa und Peräa. Viele Juden wurden dabei zu ihrem Schutz in das jüdische Kernland um Jerusalem übersiedelt.

Nach dem Tod von Antiochos IV. versuchte Lysias einen Friedensschluss mit den jüdischen Frommen, den Chassidim, zu erreichen. Judas Makkabäus fürchtete aber, dabei an den Rand gedrängt und später verfolgt zu werden und setzte seinen Widerstand fort. So war Lysias gezwungen, eine militärische Entscheidung herbeizuführen. 163 v. Chr. wurde Judas bei Beth-Sacharja vernichtend geschlagen und auch Beth-Sur fiel. Nur der Tempelberg konnte zunächst noch von einigen Aufständischen gehalten werden. Lysias konnte nun eine Einigung mit den Chassidim erreichen. Der bei den Juden verhasste Hohepriester Menelaos wurde hingerichtet und durch Alkimos ersetzt. Die Befestigungsanlagen des Tempelberges wurden geschliffen.

Judas musste mit seinen Brüdern und weiteren Führern des Aufstands flüchten, setzte aber seinen Partisanenkampf fort. Am 13. Adar im März 161 v. Chr. wurde der seleukidische Feldherr Nikanor geschlagen und starb in der Schlacht. Der Tag des Sieges ist seitdem als Nikanortag Bestandteil des jüdischen Kalenders. Darüber hinaus schloss Judas einen Vertrag über gegenseitige Waffenhilfe mit den Römern (1 Makk 8,17-32 EU).

Der seleukidische König Demetrios I., der den zunehmenden Einfluss der Römer fürchtete, holte zum Gegenschlag aus. Im März 160 v. Chr. fiel Judas in der Schlacht bei Elasa und sein Heer zerstreute sich. Die Römer griffen nicht ein.

Nach Rudolf Steiner wurde Judas Makkabäus zur Zeitenwende als Judas Ischariot wiedergeboren.

"Unter den fünf Söhnen des Mattathias ist einer, der schon im Alten Testament Judas heißt. Er ist damals derjenige, welcher am kräftigsten kämpft für sein Volk, der ganz und gar mit seiner Seele seinem Volkstum hingegeben ist, und dem es auch gelingt, einen Bund mit den Römern zu schließen gegen den König Antiochus von Syrien (1. Makk. 8). Dieser Judas ist derselbe, welcher später die Prüfung durchzumachen hat, den Verrat zu begehen, weil er, der am allerinnigsten verbunden ist mit dem spezifisch althebräischen Element, nicht gleich den Übergang zu dem christlichen Element finden kann und erst die harte Prüfung braucht durch den Verrat. Es steht, wenn man wieder das rein Künstlerisch-Kompositionelle betrachtet, ganz wunderbar da die, man möchte sagen, grandiose Gestalt des Judas in den letzten Kapiteln des Alten Testamentes und die Gestalt des Judas im Neuen Testament. Und merkwürdig ist in diesem symptomatischen Vorgang, daß der Judas des Alten Testamentes einen Bund mit den Römern schließt, alles das vorbildet, was später geschehen ist, nämlich den Weg, den das Christentum genommen hat durch das Römertum, um in die Welt einzutreten. Das ist, möchte man sagen, die weitere Ausgestaltung. Und wenn Ich hinzufügen würde, was auch gewußt werden kann, was aber doch nicht in einem Vortrage vor einem so großen Zuhörerkreise gesagt werden kann, so würden Sie sehen, wie eigentlich gerade durch die spätere Wiederverkörperung dieses Judas die Verschmelzung geschieht des römischen Elementes mit dem christlichen Element und wie der wiederverkörperte Judas der erste ist, der sozusagen den großen Erfolg hat in der Ausbreitung des romanisierten Christentums, und wie der Bündnisabschluß des Judas des Alten Testamentes mit den Römern die prophetische Vortatsache ist dessen, was ein Späterer tut, der dem Okkultisten wiedererscheint als der wiederverkörperte Judas, der da durchgehen mußte durch die harte Seelenprüfung des Verrates. Und was sich dann durch sein späteres Wirken zeigt als Christentum im Römertum und Römertum im Christentum zugleich, das erscheint wie eine ins Geistige umgesetzte Erneuerung des Bündnisses des alttestamentlichen Judas mit den Römern." (Lit.: GA 139, S. 44f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Markus-Evangelium, GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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