Legesysteme (Tarot): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. August 2019, 23:05 Uhr

Noch bevor man die Karten zieht, muss man sich klar darüber werden, welches Legesystem man zur Tarotbefragung heranzieht. Die Wahl des geeigneten Legesystems ist entscheidend, denn je bewusster das Legemuster ausgesucht wird, desto klarer kann auch die Antwort sein. Folgende Übersicht gibt Vorschläge, zu welchem Themenbereich sich welche Legebilder anbieten.

Die häufigsten Legesysteme im Tarot

Das kleine Kreuz

Gelegt werden 4 Karten. In gewissem Sinne das "universalste" der Legesysteme, weil es äußerst vielseitig anwendbar ist. Der große Vorteil des Systems ist, dass man hier mit wenig Karten zu einer klaren und auf den Punkt konzentierten Aussage gelangen kann. Das kleine Kreuz gibt Auskunft über Fragen, die nach Handlungsvorschlägen suchen; mit seiner Hilfe kann man auch Situationen klären und "den roten Faden" wiederfinden.

Das Entscheidungsspiel

Gelegt werden 7 Karten. Dieses System hilft dabei, Entscheidungen zwischen zwei Alternativen zu treffen. Das gilt sowohl für Fragen danach, was eintritt, wenn ich A tue (=Alternative 1) bzw. nicht tue (=Alternative 2), als auch für Fragen nach zwei ganz verschiedenen Anliegen A und B (z.B. den Lover in Köln besuchen oder in München ein Tarotseminar belegen ...).

Das Liebesorakel

Gelegt werden 4 Karten. Dieses System ist bestens geeignet, wenn ich jemanden kennengelernt habe und wissen möchte, wie es denn so aussieht zwischen mir und ihm/ihr, und vor allem: wie er/sie zu mir steht.

Das Beziehungsspiel

Gelegt werden 7 Karten. Dieses Legesystem gibt Auskunft über die Art, wie zwei Menschen zueinander stehen. Aufgezeigt werden Aspekte der bewussten Einschätzung, des seelischen Bereichs und des Verhaltens der beiden beteiligten Personen. Es kann sich dabei um eine Liebesbeziehung, aber auch um familiäre oder berufliche Beziehungen handeln - unabhängig davon, ob diese schon länger bestehen oder noch jung sind.

Die Lemniskate

Gelegt werden 8 Karten. Auch hier kann man sich Klarheit über die Beziehung zu einem anderen Menschen verschaffen. Im Unterschied zum Beziehungsspiel und zum Liebesorakel gibt die Lemniskate jedoch in erster Linie Auskunft darüber, aus welchen Gründen zwei Menschen miteinander harmonieren oder nicht harmonieren, bzw. wo die Konfliktherde sind.

Das keltische Kreuz

Gelegt werden 10 Karten. Wohl das bekannteste System. Es eignet sich für Fragen nach Trendverläufen und zeigt die Angelegenheit dabei in einem größeren Zusammenhang.

Das Fegefeuer

Gelegt werden 4 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, welches Thema derzeit im täglichen Leben nach Aufmerksamkeit verlangt und angegangen werden will. Meist ist dieses Thema verschlüsselt in einem bestimmten Problem, das in immer kürzeren Abständen wieder und wieder auftaucht und hartnäckig bestehen bleibt. Überdies können die Karten Hinweise geben, wie mit diesem Thema umzugehen ist und welchem Ziel es dient.

Der Blinde Fleck

Gelegt werden 4 Karten. Zu diesem Legesystem bedarf es keiner besonderen Fragestellung. Der Blinde Fleck ist ein Selbsterfahrungsspiel, das mitunter sehr eindrucksvoll beleuchtet, wie unterschiedlich Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung meiner Person bzw. meines Verhaltens sein können.

Der Weg

Gelegt werden 7 Karten. Der Weg eignet sich bei Fragen nach dem Umgang mit einer Angelegenheit bzw. bei Fragen nach der geeigneten Einstellung zu einem Thema/Problem oder einer Unternehmung. Er gibt in Gegenüberstellung mit dem bisherigen Umgang bezüglich der Angelegenheit Vorschläge, wie man weiter vorgehen kann. Dabei werden die rationale, die emotionale und die Verhaltensebene beleuchtet.

Die Chance

Gelegt werden 6 Karten. Dieses System kann Auskunft darüber geben, wie die Chancen für ein Vorhaben oder in einer Beziehungssituation stehen. Es zeigt auf, was getan werden kann. Ohne ein klares Ja oder Nein kann hier dennoch abgelesen werdne, ob sich das Zusammenwirken der Kräfte eher förderlich oder hinderlich auswirkt.

Das Geheimnis der Hohepriesterin

Gelegt werden 9 Karten. ähnlich wie das keltische Kreuz eignet sich auch dieses Legesystem besonders zu Fragen nach der Entwicklung bestimmter Angelegenheiten; mit dem Unterschied aber, daß hier die Betonung auf dem allmählichen Verlauf der Einflüsse von der jungen Vergangenheit über das Jetzt bis hin in die Zukunft liegt, und weniger auf einer fixierten zukünfigen Aussicht. Außerdem kann dieses System Hinweise zu tieferen Beweggründen der Angelegenheit geben.

Fragen und Antworten zum Kartenauslegen und Kartenziehen

Welche Fragen sind möglich, welche nicht? Wie muss die Frage gestellt werden? Die Frage sollte so offen und vorbehaltlos wie möglich gestellt werden. Möglich sind alle Fragen, sofern der Fragende bereit ist, über "Ja" oder "Nein" hinausgehende Aspekte in sein Anliegen mit einzubeziehen. Das heißt, Aspekte, die Haltungen, Glaubenssätze und eigens geschaffene Erlebenswelten beleuchten. Grundsätzlich gilt: Wie man fragt, so ist auch die Antwort: auf eine ehrliche und ernstgemeinte Frage kann man eine hilfreiche und fundierte Antwort erwarten.

Was können die Tarotkarten nicht beantworten? Aus den Karten sind keine konkreten Namen, Orte, Nummern oder Zeitangaben zu erfahren. Der Tarot dient auch nicht für medizinische Diagnosen. Er kann Themen nur bildhalft darstellen. Für eine Frage, auf die nur ein klares Ja oder Nein erwartet wird, wirft man besser eine Münze oder benutzt das Orakel, das hier angeboten wird. Dennoch kann der Tarot sehr gut bei Entscheidungsfindungen helfen, wobei die letzte Verantwortung für die Entscheidung beim Fragesteller bleibt.

Kann jemand anders die Karten für mich ziehen? Ja. Bei zuviel Befangenheit oder emotionaler Beeinträchtigung ist es sogar besonders sinnvoll, wenn eine unbeteiligte Person die Karten zieht. Das lässt mehr Raum im gesamten Prozess des Kartenziehens und Kartenlegens. Wenn man sich sehr mit Wunschdenken, Emotionen, Sorgen und Ängsten an die Kartenbefragung macht, verschleiert bzw. engt dies den Raum der kreativen Lösungsfindung von vornherein ein. Hier ist es gut, die Karten von einer neutralen, vertrauenswürdigen Person ziehen zu lassen.

Muss man sich auf die Frage konzentrieren, während man die Karten mischt, zieht und auslegt? Nein. Das wäre sogar eher hinderlich. Wenn Sie befürchten, die Frage während des Kartenziehens zu vergessen, schreiben Sie sie vorher auf. Beim Karten mischen und Ziehen jedoch denken Sie nicht an ihre Frage, am besten denken sie grundsätzlich so wenig wie möglich. Machen Sie sich leer und ziehen Sie die Karten mit innerer Stille und Gleichmut.

Was ist beim Mischen der Karten zu beachten? Es gibt mehrere Möglichkeiten: a) Sie Mischen die Karten in der Hand, breiten sie dann fächerförmig vor sich aus, und ziehen im Anschluss mit der linken Hand der Reihe nach die Anzahl Karten aus dem Fächer, die das gewählte Legesystem erfordert. Dann ordnen Sie die Karten in der Zieh-Reihenfolge gemäß dem Legemuster an. b) Wenn Sie einfach die Karten auslegen wollen, die zuoberst auf dem gemischten Stoß liegen, dann sollten Sie die Mischrituale einhalten, die in vielen Büchern beschreiben werden. c) Wenn Sie auch umgekehrte Karten in der Deutung mitberücksichtigen wollen, dann mischen Sie die Karten großflächig auf dem Tisch, damit überhaupt eine Chance besteht, dass Karten sich auf den Kopf drehen können.

Warum werden die Karten mit der linken Hand gezogen? Weil sie bildlich gesprochen vom Herzen kommt und die linke Körperhälfte seit alter Zeit als die intuitive Seite gilt. Ein Wissen, das von der neueren Gehirnforschung bestätigt wurde. Auch Linkshänder sollten ihre Karten mit der linken Hand ziehen.

Ist die Legung hinfällig, nur weil die Karten spontan mit der rechten Hand gezogen wurden? Nein. Beim Tarot ist Spontaneität immer wichtiger als die Regel. Wer also spontan gegen die Regeln verstößt, macht dadurch nichts falsch.

Wie deutet man umgekehrte Karten? Auch hier gibt es drei Möglichkeiten: a) Man berücksichtigt die Umkehrung nicht und dreht sie Karte einfach richtig herum. b) Man deutet die Karte so, als läge sie richtig herum, bezieht in die Deutung aber mit ein, dass der Zugang zum Thema erschwert sein könnte. c) Man deutet die Karte in ihrem Risiko- oder Extremaspekt. Die Entscheidung darüber, wie man mit auf dem Kopf stehenden Karten umgeht, liegt im Ermessensspielraum des Deutenden.