Beschleunigung und Kymatik: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Beschleunigung''' wird umgangssprachlich als Zunahme der [[Geschwindigkeit]] verstanden, [[physik]]lisch wird jede Änderung der Geschwindigkeit nach Betrag und oder Richtung, also auch eine Verzögerung, als (negative) Beschleunigung aufgefasst.  
Der Begriff '''Kymatik''' (von {{ELSalt|κῦμα}} ''kyma'' „Welle“) wurde von dem [[Goetheanismus|goethanistischen]] Schweizer Naturforscher [[Hans Jenny]] für die Visualisierung von Klängen und Wellen geprägt. Im Englischen hat sich die Bezeichnung {{lang|en|''Cymatics''}} eingebürgert.


== Physik und Technik ==
Ausgehend von Arbeiten [[Galileo Galilei]]s, [[Wikipedia:Robert Hooke|Robert Hooke]]s und besonders von [[Wikipedia:Ernst Florens Friedrich Chladni|Ernst Florens Friedrich Chladni]]s entwickelte Jenny durch systematisches Variieren der Parameter die Technik zum bildgebenden Verfahren von Klängen weiter.
=== Beschleunigung ===


Die Beschleunigung ([[Formelzeichen]]: <math>\vec a</math>, von [[lat.]] ''acceleratio'' „hasten, eilen“) ist physikalisch [[definiert]] als momentane zeitliche Änderungsrate der Geschwindigkeit, [[Mathematik|mathematisch]] also die erste [[Wikipedia:Differentialrechnung|Ableitung]] der Geschwindigkeit nach der Zeit:
Ein einfaches Verfahren besteht darin, eine Platte (z.&nbsp;B. Glas oder Blech) mit einem feinen Pulver (z.&nbsp;B. Ruß oder Blütenpollen) gleichmäßig zu bestreuen und durch Anstreichen mit einem Geigenbogen in Schwingungen zu versetzen. Die sich bildenden Muster werden [[Chladnische Klangfigur]]en genannt. Heutzutage werden Lautsprecher eingesetzt und durch geschickte Beleuchtung und Einsatz von Videotechnik können auch Schwingungen in Flüssigkeiten visualisiert werden.


:<math>\vec a(t) = \frac{\mathrm{d}\vec v(t)}{\mathrm{d}t} = \dot{\vec v}(t)</math>
== Literatur ==
 
* [[Hans Jenny]]: ''Kymatik. Wellenphänomene und Schwingungen.'' AT, 2009, ISBN 3-03800-458-8.
Nach dem [[Wikipedia:Newtonsche_Gesetze#Erstes_newtonsches_Gesetz|Ersten Newtonschen Gesetz]] ([[Wikipedia:Trägheitsgesetz|Trägheitsgesetz]]), das erstmals schon [[Wikipedia:1638|1638]] von [[Galileo Galilei]] formuliert wurde, muss eine [[Kraft]] einwirken, um den Bewegungszustand eines Körpers zu ändern.
* [[Alexander Lauterwasser]] ''Wasser, Klang, Bilder. Die schöpferische Musik des Weltalls.'' AT, 2002, ISBN 3-85502-775-7.
 
* Alexander Lauterwasser: ''Wasser – Musik. Geheimnis und Schönheit im Zusammenspiel von Wasser- und Klangwellen.'' AT, 2005, ISBN 3-03800-237-2.
: ''„Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen Bewegung, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines Zustands gezwungen wird.''
* [[Wikipedia:Joachim Ernst Berendt|Joachim Ernst Berendt]]: ''Nada Brahma. Die Welt ist Klang.'' Rowohlt, 2005, ISBN 3-499-17949-0.
 
=== Ruck ===
Die zeitlich Änderung der Beschleunigung, d.h. die erste Ableitung der Beschleunigung nach der Zeit (und damit zugleich die zweite zeitliche Ableitung der Geschwindigkeit und die dritte zeitliche Ableitung des [[Wikipedia:Ortsvektor|Ortsvektor]]s), wird in der [[Kinematik]] als '''Ruck''' ([[Formelzeichen]]: <math>\vec{j}</math>, von [[Wikipedia:Englische Sprache|engl.]] ''{{lang|en|jerk}}'' oder auch ''{{lang|en|jolt}}'') bezeichnet und ist insbesondere in der [[Technik]] für die [[Wikipedia:Getriebelehre|Getriebelehre]] und [[Wikipedia:Fahrdynamik|Fahrdynamik]] bedeutsam:
 
:<math>\vec{j}(t)= \dot{\vec{a}}(t)=\ddot{\vec{v}}(t) = {\mathrm d^3\vec {r}(t)\over \mathrm{d}t^3}</math>
wobei <math>t</math> die [[Zeit]] ist, <math>a</math> die Beschleunigung, <math>v</math> die Geschwindigkeit und <math>r</math> der Ortsvektor.
 
Umgangssprachlich wird als ''Ruck'' ganz allgemein jede plötzliche, sprunghafte Veränderung des [[Bewegungszustand]]s bezeichnet.


== Beschleunigung im sozialen Leben ==
== Weblinks ==


In seinem vielbeachteten Buch ''[[Wikipedia:Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne|Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne]]'' hat [[Wikipedia:Hartmut Rosa|Hartmut Rosa]] auf die zunehmende Beschleunigung vieler alltäglicher Abläufe im [[Soziales Leben|sozialen Leben]] hingewiesen. Darunter fallen Zeiterscheinungen wie Fast-Food, Speed-Dating, Multitasking usw. Rosa definiert dabei die Beschleunigung als Mengenzunahme pro Zeiteinheit oder gleichbedeutend als Reduktion der benötigten Zeit pro Mengeneinheit, wobei sich die Mengeneinheit auf verschiedenste Vorgänge beziehen kann, etwa auf die pro Zeiteinheit produzierten Güter, auf die zurückgelegten Schritte, die aufgenommene Nahrung, die gesendeten E-Mails etc. etc. Es handelt sich dabei um ein typisch [[ahrimanisch]]es  Phänomen, durch das der Lebensrhythmus des [[Mensch]]en immer mehr dem Tempo und dem gleichförmigen Takt der [[Maschine]]nwelt angeglichen wird. Jegliche [[geist]]ige Entwicklung, die eine entsprechende [[Ruhe]] und [[Muße]] fordert, wird dadurch erschwert. Mittlerweile wird aber auch immer wieder eine [[Entschleunigung]] des sozialen Lebens gefordert, als Gegenpol zu dem überbordenden [[Fortschritt]]sdenken unserer Zeit.
;Videos
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Beschleunigung}}
* {{WikipediaDE|Ruck}}
 
== Literatur ==


* Hartmut Rosa: ''Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne'', Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, zugleich Habil.-Schrift, Univ. Jena 2004. ISBN 3-518-29360-5
* [https://vimeo.com/98057239 Schwingende Welt Cymatics Kymatik Film von und mit Dr. Hans Jenny] - Chladnische Klangfiguren, Schwingungen haben Form und Bildekräfte in unserer sichtbaren Welt.
* [https://www.youtube.com/watch?v=Q3oItpVa9fs CYMATICS: Science Vs. Music - Nigel Stanford]


[[Kategorie:Klassische Mechanik]]
[[Kategorie:Naturwissenschaft]] [[Kategorie:Goetheanismus]] [[Kategorie:Akustik]]

Version vom 1. September 2015, 10:19 Uhr

Der Begriff Kymatik (von griech. κῦμα kyma „Welle“) wurde von dem goethanistischen Schweizer Naturforscher Hans Jenny für die Visualisierung von Klängen und Wellen geprägt. Im Englischen hat sich die Bezeichnung Cymatics eingebürgert.

Ausgehend von Arbeiten Galileo Galileis, Robert Hookes und besonders von Ernst Florens Friedrich Chladnis entwickelte Jenny durch systematisches Variieren der Parameter die Technik zum bildgebenden Verfahren von Klängen weiter.

Ein einfaches Verfahren besteht darin, eine Platte (z. B. Glas oder Blech) mit einem feinen Pulver (z. B. Ruß oder Blütenpollen) gleichmäßig zu bestreuen und durch Anstreichen mit einem Geigenbogen in Schwingungen zu versetzen. Die sich bildenden Muster werden Chladnische Klangfiguren genannt. Heutzutage werden Lautsprecher eingesetzt und durch geschickte Beleuchtung und Einsatz von Videotechnik können auch Schwingungen in Flüssigkeiten visualisiert werden.

Literatur

Weblinks

Videos