Paradies und Drache: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Giovanni di Paolo 004.jpg|thumb|300px|Giovanni di Paolo, Vertreibung aus dem Paradies, 15. Jh.]]
[[Bild:Drache.jpg|thumb|300px|Drache]]
Das Wort '''Paradies''' geht auf die [[Wikipedia:avestische Sprache|avestische]] Bezeichnung für ein umgrenztes oder ''eingehegtes Gebiet'', einen herrschaftlichen Park, einen Tier-, Lust- oder Zaubergarten, zurück und wird in der [[Wikipedia:Hebräische Sprache|hebräischen]] Überlieferung des [[Wikipedia:Tanach|Tanach]] als [[Garten Eden]] ([[Wikipedia:Sumerisch|Sumerisch]] Guan [[Wikipedia:Eden (Sumer)|Eden]] ''Rand der himmlischen Steppe'', [[Wikipedia:Hebräische Sprache|hebr.]] {{Hebräisch|גן עדן}} ''Gan Eden'') bezeichnet. Allerdings war damit kein irdischer Garten gemeint, denn im Paradieseszustand lebte der [[Mensch]] noch als [[Wärme]]-[[Luft]]-Mensch im Umkreis der Erde. Erst durch die Folgen des [[Sündenfall]]s wurde er in das [[Wasser|flüssige]] und in das neu gebildete [[Erde (Element)|feste Erdenelement]] herab versetzt.
[[Datei:Ouroboros 1.jpg|mini|300px| Der Drache [[Ouroboros]] in dem [[Alchemie|alchemistischen]] Werk ''De Lapide Philosophico'' (herausgegeben von [[Wikipedia:Lucas Jennis|Lucas Jennis]], 1625)]]
Der '''Drache''' ([[Latein|lat.]] ''draco'', [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ''drákon'' „Drache“), meist als [[Wikipedia:Echsen|echsenartiges]] [[Wesen]] mit [[Wikipedia:Flughaut|Flughäuten]] dargestellt, ist in der Regel ein [[Imagination|imaginatives]] Bild meist niederer [[astral]]er Urkräfte, die unter dem Einfluss der [[luziferisch]]en oder [[ahrimanisch]]en [[Widersacher]]mächte stehen. Aufgrund der darin enthaltenen Ursprünglichkeit werden diese Kräfte gelegentlich aber auch positiv gedeutet ("Glücksdrache"), sind aber jedenfall mit dem wachen [[Selbstbewusstsein]] des [[Mensch]]en nicht vereinbar.


Der ''Garten Eden'' wird in der [[Wikipedia:Genesis|Genesis]] in der ''zweiten [[Schöpfung]]sgeschichte'', nachdem das [[Sechstagewerk]] schon vollendet war, im Zusammenhang mit der Erschaffung [[Adam]]s geschildert. Während sich das Sechstagewerk noch ganz in der [[Astralwelt]] abspielt, verlagert sich nun die Entwicklung in die [[Ätherwelt]].
== Der Drache hat die verschiedenste Gestalt ==


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5 Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; 6 aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land. 7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. 8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. 9 Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 10 Und es ging aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilte sich von da in vier Hauptarme.11 Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila und dort findet man Gold; 12 und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham. 13 Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch. 14 Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat. 15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. 16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben. 18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.1 19 Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. 20 Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. 21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. 22 Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. 23 Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.2 24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein "ein" Fleisch. 25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht. {{Bibel|Gen|2|5-25|LUT}}
"Als der Mond herausging, da stand der Mensch in bezug auf seine niedere Natur auf der Höhe etwa eines großen Molches. Das ist das,
was die Bibel die Schlange nennt, was genannt ist Lindwurm oder Drache. Der Mensch hatte unten eine tierartige, häßliche Gestalt; oben aber waren die letzten Überreste einer Lichtgestalt, in welche die Kräfte der Sonne von außen flossen." {{Lit|GA 106, S 90}}
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Der [[Baum des Lebens]] und der [[Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen]] stehen für das Höhere, das sich mit dem [[Mensch]]en verbinden muss, um seinen [[Ätherleib]] und seinen [[Physischer Leib|physischen Leib]] zu bilden. Der '''Baum der Erkenntnis''' ist in der Sprache der [[Elohim]], die diese bereits auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] entwickelt haben, das [[Urbild]] des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] des [[Mensch]]en. Mit dem [[Baum des Lebens]] ist hingegen das Urbild des [[Ätherleib]] gemeint {{Lit|{{G|253|60ff}}}}. Die [[vier Paradiesesströme]] sind ein [[Sinnbild]] für die vier [[astral]]en Grundformen der [[Materie]], für die [[vier Elemente]], aus denen der [[Leib]] des Menschen gebildet wird, der dann mit dem [[Sündenfall]] ganz auf den [[Physische Welt|physischen Plan]] herabsteigt.
Die niedere Natur des Menschen, die als der kleine [[Hüter der Schwelle]], den [[Mensch]]en davor bewahrt, unreif in die [[geistige Welt]] einzutreten, erscheint meist in drachenartiger Gestalt:


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"Indem sich nun in der lemurischen Zeit das damals reptilienartige menschliche Wesen aufrichtete, wurde eine nach vorn ganz offene Kopfbildung sichtbar, aus der eine feurige Wolke hervorquoll. Das hat Veranlassung gegeben zu der Erzählung vom
Lindwurm, von dem Drachen. Der [[Hüter der Schwelle]], die niedere Natur des Menschen, erscheint gewöhnlich auch in einer derartigen Gestalt." {{Lit|GA 93a, S 141}}
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"Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem
"Der Drache hat die verschiedenste Gestalt; der Drache hat alle
Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in
möglichen Gestalten. Die von menschlichen [[Emotion]]en kommenden
seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige
sind schädlich genug, aber die sind nicht so schädlich wie diejenige
Seele. (Genesis 2, 3-7)
Gestalt, die der Drache von dem toten, von dem ertötenden Wissen
der Gegenwart bekommt. Da wird der Drache ganz besonders scheußlich,
und eigentlich möchte man sagen, das eigentliche Symbolum der
heutigen höheren Lehranstalten müßte sein: ein dickes schwarzes Tuch,
und das müßte im Grunde genommen in jedem Hörsaal irgendwo an der
Wand hängen. Man wüßte, dahinter ist etwas, aber das darf keinem
Menschen gezeigt werden, weil damit ein merkwürdiges Licht geworfen
würde auf das, was da getrieben wird. Und hinter dem schwarzen
Tuch müßte das Bild des Kampfes des Michael mit dem Drachen sein.
Der Kampf mit der ertötenden [[Intellekt]]ualität." {{Lit|{{G|302a|145f}}}}
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Jetzt war der Mensch da.


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Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen
"Der physische Leib ist ein Tempel,
Morgen, und setzte den Menschen drein, den er gemacht
den die unteren Götter uns bauten, und was Fehlerhaftes
hatte.<br>
und Schlechtes daran ist, das haben ganz allein wir getan. Und
Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei
wenn wir dann uns, die Bewohner dieses Tempels, anschauen,
Bäume, lustig anzusehen, und gut zu essen, und den Baum
so werden wir gewahr, daß wir, das heißt unser geistiges Teil,
des Lebens mitten im Garten und der Baum der Erkenntnis
die Gestalt eines Drachen, eines Wurmes hat. Wie manchen, der
des Guten und Bösen. (Genesis 2, 8-9)
sich einbildet, er lebe selbstlos, nur seinen Mitmenschen, sieht
der Hellseher mit den weit vorgeschobenen Kiefern und der zurückliegenden
Stirne des Wurmes an als Zeichen seines Egoismus.
Diese Wurmgestalt hat unsere Seele noch, und damit wir
sie nicht immer sehen, haben gute Götter den Hüter der Schwelle
davorgesetzt. Nun sollen wir uns aber vornehmen, daß wir
diesen Drachen verwandelt den oberen Göttern entgegen- und
hinaufbringen. Das soll unsere unausgesetzte Arbeit sein. Wenn
der alte Ägypter bei seiner Einweihung durch den Tempel
schritt, durch die Reihen der Sphinxe, so sagte er sich, daß dieser
Tempel das physische Abbild der vollkommenen Wohnung
des Gottes sei und daß er diese Göttlichkeit zu erreichen habe,
um würdig im Tempel seines Leibes zu wohnen." {{Lit|{{G|266b|328}}}}
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Da wird geschildert der Übergang von den ätherischen Rassen zu
== Der Drache in uns verschlingt die Elementarwesen der Natur ==
den physischen Rassen. Diese werden zusammengefügt von den
vier Seiten, von Ost, West, Süd, Nord, und von den vier Elementen,
die den Fähigkeiten der Geist-Seele entsprechen. Der Baum
des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen ist
das Sinnbild für das Höhere, das sich mit dem Menschen verbunden
hat.


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Und es ging aus von Eden ein Strom, zu wässern den Garten,
"... mannigfaltig, großartig
und teilte sich von dannen in vier Hauptwasser.
und gewaltig sind die geistigen Wirkungen, die fortwährend
Das erste heißt Pison, das fließet um das ganze Land Hevila;
von den Dingen der Natur an den Menschen herantreten, indem der
und daselbst findet man Gold.  
Mensch seinen Weg durch die Natur nimmt. Derjenige, der in diese
Und das Gold des Landes ist köstlich; und da findet man
Dinge hineinschauen kann, sieht eigentlich fortdauernd, wie unendlich
Bedellion und den Edelstein [[Onyx]]. (Genesis 2, 10-12)
mannigfaltig und großartig alles das ist, was an den Menschen
von allen Seiten durch die Elementargeistigkeit der Natur heranströmt.
Und es strömt in ihn ein. Es ist dasjenige, was - ich habe es
gestern im Sinne der äußeren Vorstellung auseinandergesetzt - aus
dem Spiegel der äußeren Natur, die ein Spiegel des Göttlich-Geistigen
ist, fortwährend dem Menschen als ein Geistiges entgegenströmt, das
da ist als ein Übersinnliches, das über die Natur ergossen ist.
 
Aber nun ist - wir werden über diese Dinge im Sinne wirklicher
anthroposophischer Vorstellung in den nächsten Tagen noch genauer
zu sprechen haben - zunächst in dem Menschen diejenige Kraft enthalten,
die ich gestern als die Kraft des Drachen beschrieben habe, die
Michael bekämpft, des Drachen, mit dem Michael im Streit ist. Ich
habe angedeutet, wie dieser Drache zwar eine tierähnliche Gestalt hat,
aber eigentlich ein übersinnliches Wesen ist, wie er durch seine Widersetzlichkeit
als übersinnliches Wesen in die Sinneswelt verstoßen ist
und nun in ihr haust. Ich habe angedeutet, wie er nur im Menschen ist,
weil die äußere Natur ihn nicht haben kann. Die äußere Natur in ihrer
Unschuld, als ein Spiegel der göttlichen Geistigkeit, hat mit dem Drachen
nichts zu tun. Ich habe gestern dargestellt, wie er in den Menschenwesenheiten
sitzt. Dadurch aber, daß er ein solches Wesen ist,
daß er ein Übersinnliches in der Sinneswelt ist, zieht er in demselben
Augenblicke dasjenige an, was aus den Weiten der Natur an den
Menschen als übersinnliches Elementarisches heranströmt, verbindet
sich mit dem, und statt daß der Mensch durch seine Seelenhaftigkeit,
durch sein Gemüt die Elementarwesen, sagen wir der Pflanzen, aus
ihrer Verzauberung erlöst, verbindet er sie mit dem Drachen, läßt er
sie in seiner niederen Natur mit dem Drachen untergehen. Denn alles
in der Welt ist in der Strömung einer Entwickelung, nimmt die verschiedensten
Wege der Entwickelung. Und jene Elementarwesen, die
in den Mineralien, Pflanzen und Tieren leben, müssen zu höherem
Dasein aufsteigen, als sie es haben können in den gegenwärtigen Mineralien,
Pflanzen und Tieren. Das können sie nur, wenn sie durch den
Menschen durchgehen. Der Mensch ist wahrhaftig auf der Erde nicht
nur dazu da, daß er die äußere Kultur begründet. Der Mensch hat
innerhalb der ganzen Weltenentwickelung ein kosmisches Ziel, und
dieses kosmische Ziel hängt mit solchen Dingen zusammen, wie ich
sie eben beschrieben habe: mit der Höherentwickelung jener Elementarwesen,
die im irdischen Dasein auf einer niederen Stufe stehen, aber
zu einer höheren Stufe bestimmt sind, und die, wenn der Mensch in
ein bestimmtes Verhältnis zu ihnen kommt, und wenn das alles mit
rechten Dingen zugeht, zu einer höheren Entwickelungsstufe kommen
können.
 
Es war nun in der Tat in den alten Zeiten der instinktiven Menschenentwickelung,
da die Menschen in ihrem Gemüt als Erleben hatten
das Seelisch-Geistige, und da ihnen das Geistig-Seelische ebenso
ein Selbstverständliches war wie das Natürliche, so, daß in der Tat die
Weltenentwickelung vorrückte, indem gewissermaßen die Strömung
des Daseins durch den Menschen in einer regelrechten Weise durchging.
Aber gerade in der Epoche, die jetzt ihren Abschluß finden muß,
die jetzt zu einer höheren Geistigkeit vorrücken muß, ist es so gewesen,
daß Unzähliges von Elementarwesenhaftigkeit innerhalb des
Menschen dem Drachen ausgeliefert worden ist. Denn es ist gerade
das die Wesenhaftigkeit dieses Drachen, daß er dürstet und hungert
nach diesen Elementarwesen; er möchte überall herumschleichen, er
möchte alle Pflanzen und Mineralien abschlecken, um in sich die Elementarwesen
der Natur aufsaugen zu können. Denn mit denen will er
sich verbinden, mit denen will er sein eigenes Dasein durchdringen.
In der außermenschlichen Natur kann er das nicht, er kann es nur in
der innermenschlichen Natur. Er kann es nur in der menschlichen
Natur, weil dort für ihn eine Möglichkeit des Daseins ist. Und wenn
das so fortginge, dann wäre die Erde dem Verfall anheimgegeben,
dann würde unbedingt der Drache, von dem ich gestern gesprochen
habe, im irdischen Dasein siegen." {{Lit|{{G|223|113ff}}}}
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Die anderen Wasser heißen Gehon, Hiddekel und Euphrat. Die
== Der Drache als [[Alchemie|alchemistisches]] Symbol ==
vier Gewässer sind die Symbole für die vier Astralformen der
 
Materie, die zusammenfließen. Das Wasser bedeutet immer das
Der Drache ist auch ein von den [[Alchemist]]en häufig verwendetes Bild, z.B. der [[Grüner Drache|grüne]] oder [[Roter Drache|rote Drache]], wodurch bestimmte Läuterungsgrade der [[Materie]] ausgedrückt werden.
Astrale in der esoterischen Sprache. In der esoterischen Sprache ist
 
Gold das Symbol des Geistigen; der Onyx ist das Symbol der
== Tannin ==
Materie, die am tiefsten heruntergeht. Der Onyx ist das Symbol
 
dafür, wie sich das Lebendige verwandeln muß, bevor es in das
[[Tannin]] ({{HeS|תַּנִּין|Drache, Seeungeheuer}}) werden im [[hebräisch]]en [[Wikipedia:Tanach|Tanach]] schlangen- bzw. drachenähnliche, urzeitliche Meeresungeheuer genannt, die von den [[Elohim]] am fünften [[Schöpfungstag]] geschaffen wurden.  
höhere Prinzip aufgenommen werden kann. Das Lebendige, das
 
Prana, muß durchgehen durch einen Läuterungszustand; diesen
{{Zitat|Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und alle sich regenden lebenden Wesen, von denen das Wasser wimmelt, nach ihrer Art, und alle geflügelten Vögel, nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.|{{Bibel|1 Mos|1|21|ELB}}}}
bezeichnet man als den Onyx-Zustand. Auch in Goethes «Märchen» findet man die Verwandlung des Mopses in einen Onyx." {{Lit|{{G|088|221f}}}}
 
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Sie gelten in der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] als Sinnbild des [[Das Böse|Bösen]] und wurden später, ähnlich wie [[Leviathan]], von [[JHWH]] zerschmettert.
 
== Teli, der Drache der Welt ==
 
[[Teli]] ({{HeS|תלי}}, ''geringelt''?), der ''Drache der Welt'', ist nach dem [[Sefer Jetzira]], dem älteste eigenständig überlieferte Werk der [[Kabbala]], der oberste Regent der geschaffenen Welt, der [[Tierkreis]] und das [[Herz]] sind ihm untergeordnet.
 
{{Zitat|Der Drache in der Welt ist wie ein König auf seinem Thron. Der Sternbilderkreis im Jahr ist wie ein König im Reich. Das Herz im Menschen ist wie ein König im Krieg.|Sefer Jetzira 6,6}}


Das [[Bedellion]] (auch [[Guggul]]) wird meist als gelblich durchscheinendes Harz mit gummiartiger Struktur aufgefasst ([[Bedolachharz]]) und in der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] später auch zur Beschreibung des [[Manna]] benutzt {{Bibel|Num|11|7}}, das nach [[Rudolf Steiner]] [[Manas]] ([[Geistselbst]]) symbolisiert. In vielen [[jüdisch]]en Schriften wird es aber auch als [[Wikipedia:Erz|Erz]] interpretiert. Selbst als Perle oder gar Kristall von möglicherweise leuchtend rötlicher [[Farbe]] wird es gelegentlich beschrieben, wobei allerdings erstarrte Harze manchmal durchaus perlenförmig erscheinen können, wie es etwa von dem englischen Botaniker [[Wikipedia:John Parkinson|John Parkinson]] bereits im [[Wikipedia:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]]s für [[Bdellion]] aus Baktrien beschrieben wurde.
== Long, der Drache in der chinesischen Mythologie ==


Auch im [[Islam]] wird das Paradies als wunderbarer Garten, [[Dschanna]] ({{arS|جنّة}} ''Ǧanna'' = Wunder), geschildert, der hier nach der 56. [[Wikipedia:Sure|Sure]] (al-Wāqiaʿ, الواقعة = ''das unvermeidliche Ereignis'') des [[Wikipedia:Koran|Koran]] aber ein Ort der [[sinnlich]]en Freuden, also eine [[luziferisch]]e Welt ist. Das Paradies ist durch die Scheidewand ''Barjakh'' von der [[Hölle]] [[Dschahannam]] geschieden. Dieser wunderbare Garten ist von Bächen durchzogen, in denen Wasser, Milch und Honig fließen. Er ist mit den kostbarsten Teppichen und Sesseln ausgestattet und schöne [[Jungfrau]]en, die [[Wikipedia:Huri|Huri]]s, und junge Knaben servieren die erlesenstene Früchte und Geflügel:
'''Lóng''', der chinesische [[Drache (Mythologie)|Drache]], ist das wohl bekannteste [[Wikipedia:Fabelwesen|Fabelwesen]] [[Wikipedia:China (Kulturraum)|Chinas]], wenn nicht des gesamten [[Wikipedia:Ostasien|ostasiatischen]] [[Kultur]]kreises.


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Das in der [[Wikipedia:Chinesische Mythologie|Mythologie Chinas]] sehr oft vorkommende Wesen ist, im Gegensatz zu den [[Wikipedia:Europa|europäischen]] Drachen, eher mit einer [[Gottheit]] als mit einem (böswilligen) [[Dämon (Religion)|Dämon]] zu vergleichen. Der Drache, oder besser gesagt, die verschiedenen lokalen Drachen[[gott]]heiten (in [[Wikipedia:Fluss|Flüssen]], [[Wikipedia:See (Gewässer)|Seen]], [[Wikipedia:Bucht|Bucht]]en, einer Legende nach sogar in [[Wikipedia:Brunnen|Brunnen]]) werden auch noch heute, besonders in ländlichen Gegenden, [[Wikipedia:Anbetung|angebetet]], um beispielsweise Regen zu erbitten. Allerdings waren nicht alle Drachen gutartig. Gefürchtet war u.a. der schwarze Drache der [[Wikipedia:Flut|Flut]], der für [[Wikipedia:Überschwemmung|Überschwemmung]]en und [[Wikipedia:Sturm|Stürme]] verantwortlich war.
Und ihr sollt in drei Gattungen (gegliedert) werden (7) : (In) die zur Rechten - was (wißt ihr) von denen die zur Rechten sein werden? (8) Und (in) die zur Linken - was (wißt ihr) von denen, die zur Linken sein werden? (9) Und (in) die Vordersten - (sie) werden die Vordersten sein. (10) Das sind die, die Allah nahe sein werden (11) in den Gärten der Wonne. (12) (Dies sind) eine große Schar der Früheren (13) und einige wenige der Späteren. (14) Auf Polstern, die mit Gold durchwoben sind, (15) lehnen (sie) auf diesen einander gegenüber. (16) Bedient werden sie von Jünglingen, die nicht altern, (17) mit Bechern und Krügen aus einer fließenden Quelle. (18) Keinen Kopfschmerz werden sie davon bekommen, noch wird ihnen das Bewußtsein schwinden. (19) Und Früchte, die sie sich wünschen, (20) und Fleisch vom Geflügel, das sie begehren, (21) und Huris, (22) wohlbehüteten Perlen gleich, (23) (werden sie erhalten) als Belohnung für das, was sie zu tun pflegten. (24) Sie werden dort weder leeres Gerede noch Anschuldigung der Sünde hören, (25) "nur das Wort: ""Frieden, Frieden!"" (26) "Und die zur Rechten - was (wißt ihr) von denen, die zur Rechten sein werden? (27) (Sie werden) unter dornlosen Lotusbäumen (sein) (28) und gebüschelten Bananen (29) und endlosem Schatten, (30) bei fließendem Wasser (31) und vielen Früchten, (32) die weder zu Ende gehen, noch für verboten erklärt werden, (33) und auf erhöhten Ruhekissen. (34) Wir haben sie (die Huris) in herrlicher Schöpfung gestaltet (35) und sie zu Jungfrauen gemacht, (36) zu liebevollen Altersgenossinnen (37) derer zur Rechten. (38) {{Koran|56|7|38}}
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==


* [[Paradieses-Imagination]]
* {{WikipediaDE|Drache (Mythologie)}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4
 
#Rudolf Steiner: ''Probleme des Zusammenlebens in der Anthroposophischen Gesellschaft. Zur Dornacher Krise vom Jahre 1915'', [[GA 253]] (1989), ISBN 3-7274-2530-X {{Geschichte|253}} {{Vorträge1|142}}
* Klaus Herrmann (Herausgeber), ''Sefer Jezira - Buch der Schöpfung.'', Verlag der Weltreligionen, Frankfurt a. M. und Leipzig, 2008, ISBN 978-3-458-70007-4
*Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
*Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992)
*Rudolf Steiner: ''Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang der Erde und die vier großen Festeszeiten'', [[GA 223]] (1990), ISBN 3-7274-2231-9 {{Vorträge|223}}
*Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266/2]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}
*Rudolf Steiner: ''Erziehung und Unterricht aus Menschenerkenntnis'', [[GA 302a]] (1993), ISBN 3-7274-3025-7 {{Vorträge|302a}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Menschheitsentwicklung]]
[[Kategorie:Widersacher]] [[Kategorie:Alchemie]]

Version vom 24. April 2014, 09:09 Uhr

Drache
Der Drache Ouroboros in dem alchemistischen Werk De Lapide Philosophico (herausgegeben von Lucas Jennis, 1625)

Der Drache (lat. draco, griech. drákon „Drache“), meist als echsenartiges Wesen mit Flughäuten dargestellt, ist in der Regel ein imaginatives Bild meist niederer astraler Urkräfte, die unter dem Einfluss der luziferischen oder ahrimanischen Widersachermächte stehen. Aufgrund der darin enthaltenen Ursprünglichkeit werden diese Kräfte gelegentlich aber auch positiv gedeutet ("Glücksdrache"), sind aber jedenfall mit dem wachen Selbstbewusstsein des Menschen nicht vereinbar.

Der Drache hat die verschiedenste Gestalt

"Als der Mond herausging, da stand der Mensch in bezug auf seine niedere Natur auf der Höhe etwa eines großen Molches. Das ist das, was die Bibel die Schlange nennt, was genannt ist Lindwurm oder Drache. Der Mensch hatte unten eine tierartige, häßliche Gestalt; oben aber waren die letzten Überreste einer Lichtgestalt, in welche die Kräfte der Sonne von außen flossen." (Lit.: GA 106, S 90)

Die niedere Natur des Menschen, die als der kleine Hüter der Schwelle, den Menschen davor bewahrt, unreif in die geistige Welt einzutreten, erscheint meist in drachenartiger Gestalt:

"Indem sich nun in der lemurischen Zeit das damals reptilienartige menschliche Wesen aufrichtete, wurde eine nach vorn ganz offene Kopfbildung sichtbar, aus der eine feurige Wolke hervorquoll. Das hat Veranlassung gegeben zu der Erzählung vom Lindwurm, von dem Drachen. Der Hüter der Schwelle, die niedere Natur des Menschen, erscheint gewöhnlich auch in einer derartigen Gestalt." (Lit.: GA 93a, S 141)

"Der Drache hat die verschiedenste Gestalt; der Drache hat alle möglichen Gestalten. Die von menschlichen Emotionen kommenden sind schädlich genug, aber die sind nicht so schädlich wie diejenige Gestalt, die der Drache von dem toten, von dem ertötenden Wissen der Gegenwart bekommt. Da wird der Drache ganz besonders scheußlich, und eigentlich möchte man sagen, das eigentliche Symbolum der heutigen höheren Lehranstalten müßte sein: ein dickes schwarzes Tuch, und das müßte im Grunde genommen in jedem Hörsaal irgendwo an der Wand hängen. Man wüßte, dahinter ist etwas, aber das darf keinem Menschen gezeigt werden, weil damit ein merkwürdiges Licht geworfen würde auf das, was da getrieben wird. Und hinter dem schwarzen Tuch müßte das Bild des Kampfes des Michael mit dem Drachen sein. Der Kampf mit der ertötenden Intellektualität." (Lit.: GA 302a, S. 145f)

"Der physische Leib ist ein Tempel, den die unteren Götter uns bauten, und was Fehlerhaftes und Schlechtes daran ist, das haben ganz allein wir getan. Und wenn wir dann uns, die Bewohner dieses Tempels, anschauen, so werden wir gewahr, daß wir, das heißt unser geistiges Teil, die Gestalt eines Drachen, eines Wurmes hat. Wie manchen, der sich einbildet, er lebe selbstlos, nur seinen Mitmenschen, sieht der Hellseher mit den weit vorgeschobenen Kiefern und der zurückliegenden Stirne des Wurmes an als Zeichen seines Egoismus. Diese Wurmgestalt hat unsere Seele noch, und damit wir sie nicht immer sehen, haben gute Götter den Hüter der Schwelle davorgesetzt. Nun sollen wir uns aber vornehmen, daß wir diesen Drachen verwandelt den oberen Göttern entgegen- und hinaufbringen. Das soll unsere unausgesetzte Arbeit sein. Wenn der alte Ägypter bei seiner Einweihung durch den Tempel schritt, durch die Reihen der Sphinxe, so sagte er sich, daß dieser Tempel das physische Abbild der vollkommenen Wohnung des Gottes sei und daß er diese Göttlichkeit zu erreichen habe, um würdig im Tempel seines Leibes zu wohnen." (Lit.: GA 266b, S. 328)

Der Drache in uns verschlingt die Elementarwesen der Natur

"... mannigfaltig, großartig und gewaltig sind die geistigen Wirkungen, die fortwährend von den Dingen der Natur an den Menschen herantreten, indem der Mensch seinen Weg durch die Natur nimmt. Derjenige, der in diese Dinge hineinschauen kann, sieht eigentlich fortdauernd, wie unendlich mannigfaltig und großartig alles das ist, was an den Menschen von allen Seiten durch die Elementargeistigkeit der Natur heranströmt. Und es strömt in ihn ein. Es ist dasjenige, was - ich habe es gestern im Sinne der äußeren Vorstellung auseinandergesetzt - aus dem Spiegel der äußeren Natur, die ein Spiegel des Göttlich-Geistigen ist, fortwährend dem Menschen als ein Geistiges entgegenströmt, das da ist als ein Übersinnliches, das über die Natur ergossen ist.

Aber nun ist - wir werden über diese Dinge im Sinne wirklicher anthroposophischer Vorstellung in den nächsten Tagen noch genauer zu sprechen haben - zunächst in dem Menschen diejenige Kraft enthalten, die ich gestern als die Kraft des Drachen beschrieben habe, die Michael bekämpft, des Drachen, mit dem Michael im Streit ist. Ich habe angedeutet, wie dieser Drache zwar eine tierähnliche Gestalt hat, aber eigentlich ein übersinnliches Wesen ist, wie er durch seine Widersetzlichkeit als übersinnliches Wesen in die Sinneswelt verstoßen ist und nun in ihr haust. Ich habe angedeutet, wie er nur im Menschen ist, weil die äußere Natur ihn nicht haben kann. Die äußere Natur in ihrer Unschuld, als ein Spiegel der göttlichen Geistigkeit, hat mit dem Drachen nichts zu tun. Ich habe gestern dargestellt, wie er in den Menschenwesenheiten sitzt. Dadurch aber, daß er ein solches Wesen ist, daß er ein Übersinnliches in der Sinneswelt ist, zieht er in demselben Augenblicke dasjenige an, was aus den Weiten der Natur an den Menschen als übersinnliches Elementarisches heranströmt, verbindet sich mit dem, und statt daß der Mensch durch seine Seelenhaftigkeit, durch sein Gemüt die Elementarwesen, sagen wir der Pflanzen, aus ihrer Verzauberung erlöst, verbindet er sie mit dem Drachen, läßt er sie in seiner niederen Natur mit dem Drachen untergehen. Denn alles in der Welt ist in der Strömung einer Entwickelung, nimmt die verschiedensten Wege der Entwickelung. Und jene Elementarwesen, die in den Mineralien, Pflanzen und Tieren leben, müssen zu höherem Dasein aufsteigen, als sie es haben können in den gegenwärtigen Mineralien, Pflanzen und Tieren. Das können sie nur, wenn sie durch den Menschen durchgehen. Der Mensch ist wahrhaftig auf der Erde nicht nur dazu da, daß er die äußere Kultur begründet. Der Mensch hat innerhalb der ganzen Weltenentwickelung ein kosmisches Ziel, und dieses kosmische Ziel hängt mit solchen Dingen zusammen, wie ich sie eben beschrieben habe: mit der Höherentwickelung jener Elementarwesen, die im irdischen Dasein auf einer niederen Stufe stehen, aber zu einer höheren Stufe bestimmt sind, und die, wenn der Mensch in ein bestimmtes Verhältnis zu ihnen kommt, und wenn das alles mit rechten Dingen zugeht, zu einer höheren Entwickelungsstufe kommen können.

Es war nun in der Tat in den alten Zeiten der instinktiven Menschenentwickelung, da die Menschen in ihrem Gemüt als Erleben hatten das Seelisch-Geistige, und da ihnen das Geistig-Seelische ebenso ein Selbstverständliches war wie das Natürliche, so, daß in der Tat die Weltenentwickelung vorrückte, indem gewissermaßen die Strömung des Daseins durch den Menschen in einer regelrechten Weise durchging. Aber gerade in der Epoche, die jetzt ihren Abschluß finden muß, die jetzt zu einer höheren Geistigkeit vorrücken muß, ist es so gewesen, daß Unzähliges von Elementarwesenhaftigkeit innerhalb des Menschen dem Drachen ausgeliefert worden ist. Denn es ist gerade das die Wesenhaftigkeit dieses Drachen, daß er dürstet und hungert nach diesen Elementarwesen; er möchte überall herumschleichen, er möchte alle Pflanzen und Mineralien abschlecken, um in sich die Elementarwesen der Natur aufsaugen zu können. Denn mit denen will er sich verbinden, mit denen will er sein eigenes Dasein durchdringen. In der außermenschlichen Natur kann er das nicht, er kann es nur in der innermenschlichen Natur. Er kann es nur in der menschlichen Natur, weil dort für ihn eine Möglichkeit des Daseins ist. Und wenn das so fortginge, dann wäre die Erde dem Verfall anheimgegeben, dann würde unbedingt der Drache, von dem ich gestern gesprochen habe, im irdischen Dasein siegen." (Lit.: GA 223, S. 113ff)

Der Drache als alchemistisches Symbol

Der Drache ist auch ein von den Alchemisten häufig verwendetes Bild, z.B. der grüne oder rote Drache, wodurch bestimmte Läuterungsgrade der Materie ausgedrückt werden.

Tannin

Tannin (hebr. תַּנִּין Drache, Seeungeheuer) werden im hebräischen Tanach schlangen- bzw. drachenähnliche, urzeitliche Meeresungeheuer genannt, die von den Elohim am fünften Schöpfungstag geschaffen wurden.

„Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und alle sich regenden lebenden Wesen, von denen das Wasser wimmelt, nach ihrer Art, und alle geflügelten Vögel, nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.“

(1 Mos 1,21 ELB)

Sie gelten in der Bibel als Sinnbild des Bösen und wurden später, ähnlich wie Leviathan, von JHWH zerschmettert.

Teli, der Drache der Welt

Teli (hebr. תלי, geringelt?), der Drache der Welt, ist nach dem Sefer Jetzira, dem älteste eigenständig überlieferte Werk der Kabbala, der oberste Regent der geschaffenen Welt, der Tierkreis und das Herz sind ihm untergeordnet.

„Der Drache in der Welt ist wie ein König auf seinem Thron. Der Sternbilderkreis im Jahr ist wie ein König im Reich. Das Herz im Menschen ist wie ein König im Krieg.“

Sefer Jetzira 6,6

Long, der Drache in der chinesischen Mythologie

Lóng, der chinesische Drache, ist das wohl bekannteste Fabelwesen Chinas, wenn nicht des gesamten ostasiatischen Kulturkreises.

Das in der Mythologie Chinas sehr oft vorkommende Wesen ist, im Gegensatz zu den europäischen Drachen, eher mit einer Gottheit als mit einem (böswilligen) Dämon zu vergleichen. Der Drache, oder besser gesagt, die verschiedenen lokalen Drachengottheiten (in Flüssen, Seen, Buchten, einer Legende nach sogar in Brunnen) werden auch noch heute, besonders in ländlichen Gegenden, angebetet, um beispielsweise Regen zu erbitten. Allerdings waren nicht alle Drachen gutartig. Gefürchtet war u.a. der schwarze Drache der Flut, der für Überschwemmungen und Stürme verantwortlich war.

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.