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Seine beiden philosophischen Hauptwerke sind: ''Genetische Geschichte der Philosophie seit Kant'' (Leipzig 1852) u. ''System der Psychologie'' (Leipzig 1855, 2 Bde.).
Seine beiden philosophischen Hauptwerke sind: ''Genetische Geschichte der Philosophie seit Kant'' (Leipzig 1852) u. ''System der Psychologie'' (Leipzig 1855, 2 Bde.).
[[Rudolf Steiner]] wies darauf hin, dass Fortlage bereits erkannt hatte, dass Bewusstsein auf einem dem [[Leben]] entgegengesetzen ''Verzehrungsprozess'' beruht. In seinen «Acht psychologischen Vorträgen» (1869) schrieb Fortlage:
{{LZ|Wenn wir uns lebendige Wesen nennen, und so uns eine Eigenschaft beilegen,
die wir mit Tieren und Pflanzen teilen, so verstehen wir unter dem
lebendigen Zustand notwendig etwas, das uns nie verlässt, und sowohl
im Schlaf als im Wachen stets in uns fortdauert. Dies ist das vegetative
Leben der Ernährung unseres Organismus, ein unbewusstes Leben, ein
Leben des Schlafs. Das Gehirn macht hier dadurch eine Ausnahme, dass
dieses Leben der Ernährung, dieses Schlafleben bei ihm in den Pausen
des Wachens überwogen wird von dem Leben der Verzehrung. In diesen
Pausen steht das Gehirn einer überwiegenden Verzehrung preisgegeben,
und gerät folglich in einen Zustand, welcher, wenn er sich auf die übrigen
Organe miterstreckte, die absolute Entkräftigung des Leibes oder
den Tod zu Wege bringen würde. Der Zustand des Bewusstseins und der Persönlichkeit kommt demnach nur dann zustande, wenn das Zentrum und der Urquell unserer Nervenkraft, das Gehirn, an der Gefahr des Todes leidet. Jedoch wird auf diesem Wege der Lebensgefahr nur immer soweit vorgeschritten, als sich mit der Erhaltung des Gesammtorganismus verträgt ...|Fortlage, S. 35f [https://archive.org/stream/achtpsychologis00fortgoog#page/n45/mode/2up]}}


==Schriften (Auswahl)==
==Schriften (Auswahl)==
* ''Darstellung und Kritik der Beweise für das Dasein Gottes'' (Heidelberg 1840);
* ''Darstellung und Kritik der Beweise für das Dasein Gottes'' (Heidelberg 1840)
* ''Das musikalische System der Griechen'' (Leipzig 1847);
* ''Das musikalische System der Griechen'' (Leipzig 1847)
* ''Acht psychologische Vorträge'' (Jena 1869, 2. Aufl. 1872);
* ''Genetische Geschichte der Philosophie seit Kant'' (Leipzig 1852)
* ''Sechs philosophische Vorträge'' (Jena 1869);
* ''System der Psychologie'' (Leipzig 1855, 2 Bde.)
* ''Vier psychologische Vorträge'' (Jena 1874);
* ''Acht psychologische Vorträge'' (Jena 1869, 2. Aufl. 1872) [https://archive.org/details/achtpsychologis00fortgoog archive.org]
* ''[[Wikipedia:Friedrich Rückert|Friedrich Rückert]] und seine Werke'' (Frankfurt 1867);
* ''Sechs philosophische Vorträge'' (Jena 1869)  
* ''Beiträge zur Psychologie als Wissenschaft aus Spekulation und Erfahrung'' (Leipzig 1875).
* ''Vier psychologische Vorträge'' (Jena 1874)
* ''[[Wikipedia:Friedrich Rückert|Friedrich Rückert]] und seine Werke'' (Frankfurt 1867) [https://archive.org/details/friedrichrckert00fortgoog/page/n11 archive.org]
* ''Beiträge zur Psychologie als Wissenschaft aus Spekulation und Erfahrung'' (Leipzig 1875)


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 15. Oktober 2018, 08:00 Uhr

Karl Fortlage wurde 1829 Privatdozent in Heidelberg, 1845 in Berlin und 1846 als Professor der Philosophie nach Jena berufen.

Ursprünglich Hegelianer, wie seine Jugendschrift Die Lücken des Hegelschen Systems (Heidelb. 1832) beweist, ging er, durch das Studium Kants und besonders Fichtes und Benekes veranlasst, zu einer Verschmelzung der Wissenschaftslehre mit der empirischen Psychologie und zu einem Standpunkt über, den er selbst als transcendentalen Pantheismus bezeichnet hat.

Seine beiden philosophischen Hauptwerke sind: Genetische Geschichte der Philosophie seit Kant (Leipzig 1852) u. System der Psychologie (Leipzig 1855, 2 Bde.).

Rudolf Steiner wies darauf hin, dass Fortlage bereits erkannt hatte, dass Bewusstsein auf einem dem Leben entgegengesetzen Verzehrungsprozess beruht. In seinen «Acht psychologischen Vorträgen» (1869) schrieb Fortlage:

„Wenn wir uns lebendige Wesen nennen, und so uns eine Eigenschaft beilegen, die wir mit Tieren und Pflanzen teilen, so verstehen wir unter dem lebendigen Zustand notwendig etwas, das uns nie verlässt, und sowohl im Schlaf als im Wachen stets in uns fortdauert. Dies ist das vegetative Leben der Ernährung unseres Organismus, ein unbewusstes Leben, ein Leben des Schlafs. Das Gehirn macht hier dadurch eine Ausnahme, dass dieses Leben der Ernährung, dieses Schlafleben bei ihm in den Pausen des Wachens überwogen wird von dem Leben der Verzehrung. In diesen Pausen steht das Gehirn einer überwiegenden Verzehrung preisgegeben, und gerät folglich in einen Zustand, welcher, wenn er sich auf die übrigen Organe miterstreckte, die absolute Entkräftigung des Leibes oder den Tod zu Wege bringen würde. Der Zustand des Bewusstseins und der Persönlichkeit kommt demnach nur dann zustande, wenn das Zentrum und der Urquell unserer Nervenkraft, das Gehirn, an der Gefahr des Todes leidet. Jedoch wird auf diesem Wege der Lebensgefahr nur immer soweit vorgeschritten, als sich mit der Erhaltung des Gesammtorganismus verträgt ...“ (Lit.: Fortlage, S. 35f [1])

Schriften (Auswahl)

  • Darstellung und Kritik der Beweise für das Dasein Gottes (Heidelberg 1840)
  • Das musikalische System der Griechen (Leipzig 1847)
  • Genetische Geschichte der Philosophie seit Kant (Leipzig 1852)
  • System der Psychologie (Leipzig 1855, 2 Bde.)
  • Acht psychologische Vorträge (Jena 1869, 2. Aufl. 1872) archive.org
  • Sechs philosophische Vorträge (Jena 1869)
  • Vier psychologische Vorträge (Jena 1874)
  • Friedrich Rückert und seine Werke (Frankfurt 1867) archive.org
  • Beiträge zur Psychologie als Wissenschaft aus Spekulation und Erfahrung (Leipzig 1875)

Literatur

Weblinks

Commons: Karl Fortlage - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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