Tod und Pluralismus (Theologie): Unterschied zwischen den Seiten

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[[File:Las Edades y la Muerte (Grien).jpg|mini|200px|''Die Lebensalter und der Tod'' ([[Wikipedia:Hans Baldung|Hans Baldung Grien]])]]
Der '''religionstheologische Pluralismus''' (auch pluralistische Religionstheologie) ist ein Modell der [[Religionstheologie]], also eine Form der [[Theologie|theologischen]] Beurteilung anderer [[Religion]]en, die auf Gleichwertigkeit abzielt.
[[Datei:Ascent of the Blessed.jpg|miniatur|200px|''Der Flug zum Himmel'' ([[Wikipedia:Hieronymus Bosch|Hieronymus Bosch]])]]
Der '''Tod''' ({{ELSalt|θάνατος}} ''thánatos''; [[lat.]] ''mors''; [[medizin]]isch: ''exitus'', eigentl. „Ausgang“) traf die [[Menschheit]] als Folge des [[Sündenfall]]s, der durch die [[luziferische Versuchung]] ausgelöst wurde. Der [[Mensch]] aß vom [[Baum der Erkenntnis]] des Guten und Bösen, um bei der Bildsprache der [[Genesis]] zu bleiben, und wurde tiefer in die [[sinnliche Welt]] verstrickt, als ursprünglich vorgesehen war. Das geschah in der [[Lemuria|lemurischen]] Zeit. Der Mensch betrat nun erstmals als körperliches Wesen die fest werdende [[Erde]], so dass man erst seit dieser Zeit von irdischen Verkörperungen des Menschen sprechen kann. Dadurch erhielt der Mensch aber auch erst sein individuelles [[Ich]], vorher lebte er noch ganz im Schoß des allgemeinen [[Gruppen-Ich]]. Nun kam es auch zur [[Geschlechter-Trennung]], und damit zogen [[Krankheit]] und Tod in die Menschheit ein. Mit der [[Luftatmung]], die jetzt einsetzte, begann auch das [[Bewusstsein]] von Tod und [[Geburt]]. Nach und nach wurde dem Menschenwesen das feste [[Knochensystem|Knochengerüst]] eingelagert, das zurecht einerseits als Symbol des Todes angesehen wird, aber anderseits dem Menschen die aufrechte Haltung ermöglicht, durch die er als freies Wesen über die Erde schreiten und so sein [[Ich-Bewusstsein]] entwickeln kann.  


== Das Ich-Bewusstsein als eigentliche Ursache des Todes ==
Während der [[Exklusivismus]] nur die eigene Religion für wahr hält und der [[Inklusivismus]] zwar andere Religionen teilweise anerkennt, die eigene Religion jedoch als in irgendeiner Weise vorrangig, überlegen oder zentraler betrachtet, sieht der Pluralismus zumindest einige Religionen als prinzipiell möglicherweise gleichwertige Wege an. Das heißt jedoch nicht, dass alle Religionen oder religiösen Lehren, Praktiken etc. letztlich gleich wären und auch nicht, dass alle Religionen theologisch gleichwertig sind. Beispielsweise wird die Möglichkeit offen gehalten, dass für einen bestimmten Menschen eine gegebene Religion tatsächlich einen Weg eröffnet, eine andere gegebene Religion aber nicht. Ebenso können sich manche Religionen oder Kulte auch als destruktiv erweisen. Religiöser Pluralismus ist also nicht mit [[Relativismus]] gleichzusetzen. Die Konzeptionen eines religionstheologischen Pluralismus werden von unterschiedlichen Standpunkten her und aus verschiedenen Gründen kritisiert.


Das [[Ich-Bewusstsein]] ist beim Menschen die eigentliche Ursache des Todes. Das Ich stößt sich gleichsam fortwährend am [[Physischer Leib|physischen Leib]] und wird sich dadurch seiner selbst bewusst, zerstört aber dadurch zugleich die Leiblichkeit. Umgekehrt ist der Tod dadurch die ''notwendige'' Voraussetzung dafür, dass der Mensch überhaupt das Ich-Bewusstsein entwickeln kann.
Aus der Perspektive des Neuansatzes einer [[Theologie Interreligiöser Beziehungen]] erscheinen pluralistische Religionstheologien als zu [[Kognition|kognitiv]] ausgerichtet. Sie unterschätzen die in interreligiösen Beziehungen bedeutenden Medien, Räume und Zeiten, stellen religiöse Menschen wesentlich individualistisch dar und unterschätzen die Tatsache, dass Beziehungen nicht monolinear funktionieren, sondern sich in einer Mehrzahl von Beziehungsebenen und sozialen Vernetzungen ereignen.<ref>Henning Wrogemann: ''Theologie Interreligiöser Beziehungen. Religionstheologische Denkwege, kulturwissenschaftliche Anfragen und ein methodischer Neuansatz.'' Gütersloh 2015, ISBN 978-3-579-08143-4.</ref>


Die unmittelbare, [[physisch]] konstatierbare '''Todesursache''' kann gegebenenfalls durch eine [[Obduktion]] aufgeklärt werden, wobei man für [[Wikipedia:Forensik|forensische]] Zwecke grundsätzlich drei mögliche '''Todesarten''' unterscheidet: ''natürlich'', ''nicht natürlich'' oder ''ungeklärt''.
Während für viele Vertreter einer pluralistischen Religionstheologie die Frage nach dem endzeitlichen Heil zentral ist, wird von anderen eingewendet, dass diese Betonung des Erlösungsgedankens die Frage nach der objektiven Wahrheit der Religionen ausblende oder verkürze, so beispielsweise von [[Armin Kreiner]] und [[Max Seckler]].


== Das Lebenspanorama ==
Bekannte christliche Theologen, die einen religionstheologischen Pluralismus vertreten, sind [[John Hick]], [[Perry Schmidt-Leukel]], [[Eugen Drewermann]] und [[Paul F. Knitter]].
Im Augenblick des Todes tritt dem Menschen sein ganzes vergangenes Erdenleben in einem ungeheuren [[Lebenspanorama]] gleichzeitig vor das geistige Auge. Dieses Lebenspanorama verdeckt zunächst für das Bewusstsein das eigentliche Todeserlebnis. Wenige Tage nach dem Tod löst sich das Lebenspanorama auf und wird durchsichtig für die dahinter webende [[Astralwelt|astrale Welt]], in die der Tote dann eintritt und sich im [[Kamaloka]] von den [[Trieb]]en und [[Begierde]]n läutert, die ihn noch an das abgelegte irdische Dasein fesseln.


<div style="margin-left:20px">
Das Modell [[John Hick]]s führt hierbei den Begriff des „Ewigen Einen“ als inhaltliche Komponente aller Religionen ein. Unterschiedliche religiöse Ansichten und Praktiken fußen hierbei auf dem jeweiligen menschlichen Betrachten der transzendentalen göttlichen Realität. Somit schreibt Hick jeder Religion ein gewisses Maß an Wahrheit, aber auch an partikularen Traditionen und historisch geprägten Konstruktionen zu.
"In dem Augenblick, wo der Mensch durch die Pforte des Todes
tritt, ist er noch mit seinem Ätherleibe vereint. Was mit diesem geschieht,
haben wir öfter geschildert. Diese Vereinigung mit dem
Ätherleib gibt dem Menschen die Möglichkeit, so recht in allen Vorstellungen
zu leben, welche das letzte Leben in ihm angefacht hat,
ganz aufzugehen wie in einem mächtigen Tableau in all demjenigen,
was ihm das letzte Leben gegeben hat. Aber es ist dieses ein Anschauen,
das verhältnismäßig kurze Zeit dauert, das mit der Loslösung
des Ätherleibes von Ich und Astralleib abglimmt. Ja man kann sagen,
es beginnt gleich nach dem Moment des Todes ein Abglimmen, ein
Immer-Schwächerwerden der Eindrücke, die noch von dem Besitz
des Ätherleibes herrühren, und es macht sich dann dasjenige geltend,
was nach dem physischen Tode maßgebend ist. Was da maßgebend
ist, wird nur in geringerem Maße richtig vorgestellt von den Menschen,
die sich Vorstellungen über das Leben nach dem Tode machen
wollen. Es ist sogar schwierig, Worte zu prägen für jene ganz andersartigen
Verhältnisse, gegenüber den Verhältnissen, die im physischen
Leibe durchlebt werden. Man glaubt leicht, daß der Mensch, wenn er
durch die Pforte des Todes gegangen ist, ein Bewußtsein sich erst
wiederum erwerben müsse. So ist es eigentlich nicht. Was der Mensch
durchmacht, wenn er durch die Pforte des Todes durchgeht, ist nicht
ein Mangel an Bewußtsein. Mit dem Tode tritt nicht ein Mangel des
Bewußtseins ein, das Gegenteil tritt ein. Ein Zuviel, eine Überfülle
des Bewußtseins ist da, wenn der Tod eingetreten ist. Man lebt und
webt ganz im Bewußtsein darin, und so wie das starke Sonnenlicht
die Augen betäubt, so ist man zunächst vom Bewußtsein betäubt,
man hat zuviel Bewußtsein. Es muß dieses Bewußtsein erst herabgedämmert
werden, damit man sich orientieren kann in dem Leben,
in das man nach dem Tode eingetreten ist. Das dauert längere Zeit,
es geschieht nach und nach in der Weise, daß nach dem Tode immer
mehr Momente eintreten, in denen das Bewußtsein eine solche Orientierung
möglich macht; daß die Seele für eine mehr oder weniger
kurze Zeit zu sich kommt und dann wiederum in eine Art schlafähnlichen
Zustand eintritt, wie man es bezeichnen könnte. Dann werden
nach und nach solche Momente immer länger, die Seele kommt
immer mehr in solche Verhältnisse hinein, bis ein vollständiges Orientieren
in der geistigen Welt da ist." {{Lit|{{G|159|34f}}}}
</div>


Das Erlebnis des Lebenspanoramas ist zudem mit einem starken Glücksgefühl verbunden.
Das [[Bahaitum]] vertritt eine grundlegend pluralistische Position bezüglich religiöser und metaphysischer Lehren.<ref>„Ihre Lehren drehen sich um den Leit- und Grundsatz, daß religiöse Wahrheit nicht absolut, sondern relativ, göttliche Offenbarung fortschreitend und nicht endgültig ist. Unzweideutig, ohne den geringsten Vorbehalt bekennt sie, daß alle anerkannten Religionen göttlich im Ursprung, identisch in ihren Zielen, einander ergänzend in ihren Aufgaben, kontinuierlich in ihrer Zielsetzung und unabdingbar in ihrem Wert für die Menschheit sind“ ({{Literatur|Autor=Shoghi Effendi|Titel=Die Weltordnung Bahá’u‘lláhs|Ort=Hofheim|Jahr=1977|Kapitel=4:5}}). Für eine wissenschaftliche Veröffentlichung siehe Fazel: Religious Pluralism and the Baha'i Faith, Interreligious Insight, 1:3, pages 42-49, 2003-07 oder {{Literatur|Autor=Warburg, Margit|Titel=Citizens of the World. A History and Sociology of the Baha’is from a Globalisation Perspective  |Ort=Leiden|Jahr=2006|Seiten=54}}</ref>
 
<div style="margin-left:20px">
"Man kann also sagen, daß in diesem Lebenstableau etwas wie ein
Erlebnis ist in unmittelbarer Gegenwart, bei dem nicht eines nach
dem andern sich stellt, wie in der Erinnerung, sondern eines neben
das andere im zweidimensionalen Raume. Man kann dieses Lebenstableau
sehr wohl vom bloßen Erinnerungstableau unterscheiden.
Nun dasjenige, was man dabei erreicht, das ist, daß man die
innere Aktivität, das aktive Erleben der eigenen Persönlichkeit gesteigert
hat. Das ist das Wesentliche daran. Man lebt intensiver,
man entwickelt intensiver die Kräfte, die aus der eigenen Persönlichkeit
ausstrahlen. Man muß, wenn man dies erlebt hat, nun zu
einem weiteren Schritte aufsteigen. Den tut eigentlich keiner gern.
Und zu diesem weiteren Schritte gehört dasjenige, was man eigentlich
nennen kann die denkbar stärkste innere Überwindung. Denn
dasjenige, was man in dem Erleben dieses Tableaus hat, was man in
diesen Bildern hat, in denen sich einem das Erleben vor die Seele
stellt, das ist selbst für diejenigen Dinge, die schmerzlich waren, als
sie wirklich erlebt wurden in der Vergangenheit, ein subjektives
Glücksgefühl. Dasjenige, was verbunden ist mit dieser imaginativen
Erkenntnis, ist ein ungeheuer starkes subjektives Glücksgefühl.
 
Aus diesem subjektiven Glücksgefühl sind alle diejenigen religiösen
Ideale und Schilderungen hervorgegangen, die, wie zum
Beispiel die Schilderungen des [[Mohammedanismus]], das Leben außer
dem Erdenleben sich in glückbringenden Bildern vorstellen.
Das ist aus dem Erlebnis dieses Glücksgefühls in der Imagination
hervorgegangen." {{Lit|{{G|227|46ff}}}}
</div>
 
== Die Bedeutung des Todeserlebnisses ==
 
Aus geistiger Sicht ist der Tod das ''schönste'' und ''wunderbarste'' Erlebnis, das der Mensch haben kann. Von hier strahlt ein helles Bewusstseinslicht aus, auf das der Tote später immer wieder zurückblicken kann und das ihm auch im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] das Ich-Bewusstsein garantiert. Im Sterben löst sich mit einem hellen Aufleuchten im [[Herz]]en die Verbindung zwischen dem physischen Leib und den höheren [[Wesensglieder]]n, die sich über den Kopf hinausheben.
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Tod ist schrecklich
oder kann wenigstens schrecklich sein für den Menschen, solange
er im Leibe weilt. Wenn der Mensch aber durch die Pforte
des Todes gegangen ist und zurückblickt auf den Tod, so ist der
Tod das schönste Erlebnis, das überhaupt im menschlichen Kosmos
möglich ist. Denn dieses Zurückblicken auf dieses Hineingehen in
die geistige Welt durch den Tod ist zwischen Tod und neuer Geburt
das allerwunderbarste, das schönste, großartigste, herrlichste
Ereignis, auf das der Tote überhaupt zurückschauen kann. So wenig
wie von unserer Geburt in unserem physischen Erleben jemals
wirklich steht - es erinnert sich ja kein Mensch mit den gewöhnlichen,
nicht ausgebildeten Fähigkeiten an seine physische Geburt -,
sicher steht immer der Tod da für die Seele, die durch die Pforte
des Todes gegangen ist, von dem Auftauchen des Bewußtseins an.
Er ist immer vorhanden, aber er steht da als das Schönste, als der
Auferwecker in die geistige Welt hinein. Und er ist ein Belehrer
wunderbarster Art, ein Belehrer, der wirklich für die empfängliche
Seele beweisen kann, daß es eine geistige Welt gibt, weil er das Physische
durch seine eigene Wesenheit vernichtet und aus dieser Vernichtung
eben nur hervorgehen läßt dasjenige, was geistig ist. Und
diese Auferstehung des Geistigen, mit dem vollständigen Abstreifen
des Physischen, das ist ein Ereignis, das immer dasteht zwischen
Tod und neuer Geburt. Das ist ein tragendes, ein wunderbar großes
Ereignis, und in sein Verständnis wächst die Seele nach und nach
hinein ..." {{Lit|{{G|157|188}}}}
</div>
 
== Das Erwachen des Bewusstseins nach dem Tod ==
 
Das Todeserlebnis, so wie es unmittelbar im Moment des Todes auftritt, wird dem Menschen nicht sogleich bewusst. Zunächst wird es, wie oben besprochen, von dem Lebenspanorama überdeckt. Aber auch danach tritt es nicht gleich ins Bewusstsein. In der Regel folgt dem dreitägigen Erleben des Lebenspanoramas eine Phase des herabgedämpften Bewusstseins. Das liegt daran, dass das Geisteslicht, die strahlende [[Weisheit]], die nun den Menschen umgibt, sein Bewusstsein überflutet und dadurch blendet. Erst wenn es uns gelingt, dieses uns umflutende Weisheitslicht zu dämpfen, werden wir uns des eigentlichen Todeserlebnisses bewusst.
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Moment des Todes ist durchaus unähnlich dem Momente der
Geburt, insofern als man in der geistigen Welt immer hinschauen kann
auf den Moment des Todes, während man ja auf den Moment der
Geburt mit den gewöhnlichen Fähigkeiten im physischen Leibe nicht
hinschauen kann. Man kann immer in der geistigen Welt in der Zeit
zwischen dem Tode und einer neuen Geburt auf den Moment des Todes
hinschauen, von dem Augenblick an, wo man ihn sich zum ersten Mal
zum Bewußtsein gebracht hat. Da steht er da, allerdings nicht etwa so,
wie wir ihn sehen mit seinen Schrecken von dieser Seite des Lebens aus,
sondern er steht da als ein wunderbar herrliches Ereignis des Lebens,
als ein Hervorgehen der geistig-seelischen Wesenheit des Menschen aus
der physisch-sinnlichen Umhüllung, er steht da als die Befreiung
der Willens- und Gefühlsimpulse aus dem flutenden, aus dem objektiv-
flutenden Gedankenwesen.
 
Daß der Mensch nicht unmittelbar nach dem Tode imstande ist, diesen
Moment des Todes gleich zu erschauen, das hängt damit zusammen, daß
wir nun nicht zuwenig Bewußtsein haben, wenn der Tod eingetreten ist,
sondern im Gegenteil, daß wir zuviel Bewußtsein haben. Erinnern Sie
sich nur an dasjenige, was in den Wiener Vorträgen steht: daß wir uns
hineinleben nicht in zuwenig Weisheit, sondern in zuviel Weisheit, in
eine uns wie überflutende, unendliche, von überall an uns herandringende
Weisheit. Unweise zu sein ist uns unmöglich nach dem Tode.
Diese Weisheit kommt über uns wie ein uns allseitig überflutendes Licht,
und wir müssen im Gegenteil erst dahin gelangen, uns zu beschränken,
uns in dem, worinnen wir anfangs nicht orientiert sind, zu orientieren.
Also durch dieses Herabstimmen des ganz hochgestimmten Bewußtseins
bis zu dem Grade von Bewußtheit, den wir ertragen können nach
unserer irdischen Vorbereitung bis zum Tode, durch dieses Herabstimmen
kommen wir zu dem, was wir das Erwachen nennen können nach
dem Tode.
 
Wir erwachen nach dem Tode, unmittelbar nach dem Tode, zu stark,
und wir müssen erst dieses zu starke Erwachen herabmindern, herabdämpfen
bis zu dem Grade, der den Fähigkeiten entspricht, die wir uns
zubereitet haben durch die Erfahrungen, die wir in den verschiedenen
Erdeninkarnationen durchgemacht haben. So ist es ein Ringen, uns
selbst zu behaupten in dem von allen Seiten über uns hereinbrechenden
Bewußtsein." {{Lit|{{G|161|128f}}}}
</div>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Religionstheologischer Pluralismus}}
* {{WikipediaDE|Interiorismus}}
* {{WikipediaDE|Interreligiöser Dialog}}


* [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]]
== Literatur ==
* [[Erster Tod]]
* Edmund Arens: ''Gottesverständigung. Eine kommunikative Religionstheologie.'' Herder, Freiburg 2007.
* [[Zweiter Tod]]
* Christian Augustin u. a. (Hrsg.): ''Religiöser Pluralismus und Toleranz in Europa.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-14811-7.
* Reinhold Bernhardt: ''Ende des Dialogs? Die Begegnung der Religionen und ihre theologische Reflexion'' (= ''Beiträge zu einer Theologie der Religionen.'' Band 2), Zürich 2006.
* Reinhold Bernhardt: ''Der Absolutheitsanspruch des Christentums. Von der Aufklärung bis zur Pluralistischen Religionstheologie.'' Gütersloher Verlagshaus G. Mohn, Gütersloh 1990.
* Reinhold Bernhardt: ''Literaturbericht „Theologie der Religionen“.'' Zwei Teile. In: ''[[Theologische Rundschau]]'' 72/2, 2007, S. 1–35 und 127–149.
* Reinhold Bernhardt: ''Inter-Religio Das Christentum in Beziehung zu anderen Religionen'' (Beiträge zu einer Theologie der Religionen 16), Zürich 2019.
* Werner Gephart, Hans Waldenfels (Hrsg.): ''Religion und Identität. Im Horizont des Pluralismus.'' Frankfurt am Main, Suhrkamp 1999, ISBN 3-518-29011-8.
* Gerhard Gäde: ''Viele Religionen – ein Wort Gottes. Einspruch gegen John Hicks pluralistische Religionstheologie.'' Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1998.
* Kurt Hübner: ''Das Christentum im Wettstreit der Weltreligionen''. Tübingen 2003.
* Hans Kessler: ''Der universale Christus und die Religionen''. In: ''Theologische Quartalschrift'' 181, 2001, S. 212–237.
* John Hick: ''Gott hat viele Namen.'' In: Ders.: ''Gott und seine vielen Namen.'' Otto Lembeck, Frankfurt a.M.2002, S.&nbsp;44–65.
* John Hick u. a.: ''Four Views on Salvation in a Pluralistic World.'' Zondervan Pub. House, Grand Rapids 1996, ISBN 0-310-21276-6 (kontradiktorische Behandlung von exklusiver, inklusiver und pluralistischer Sicht).
* Paul F. Knitter: ''Horizonte der Befreiung. Auf dem Weg zu einer pluralistischen Theologie der Religionen.'' Bonifatius Verlag, Paderborn 1997.
* Perry Schmidt-Leukel: ''Gott ohne Grenzen. Eine christliche und pluralistische Theologie der Religionen.'' Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2005, ISBN 3-579-05219-5.
* Raymund Schwager (Hrsg.): ''Christus allein? Der Streit um die pluralistische Religionstheologie'' (= ''Qaestiones disputatae.'' Band 160). Herder, Freiburg 1996.
* Bertram Stubenrauch: ''Die Theologie und die Religionen.'' In: [[Klaus Müller (Theologe)|Klaus Müller]] (Hrsg.): ''Fundamentaltheologie. Fluchtlinien und gegenwärtige Herausforderungen.'' Regensburg 1998, S. 349–367.
* Klaus von Stosch: ''Komparative Theologie als Wegweiser in der Welt der Religionen.'' Paderborn 2012.
* Henning Wrogemann: ''Theologie Interreligiöser Beziehungen. Religionstheologische Denkwege, kulturwissenschaftliche Anfragen und ein methodischer Neuansatz.'' Gütersloh 2015, ISBN 978-3-579-08143-4.


== Literatur ==
== Weblinks ==
* Saskia Wendel: ''[http://www.theophil-online.de/vielf%E4lt/mff%E4ltig1.htm Jenseits von Absolutheit und Beliebigkeit oder: Zur Möglichkeit, im Pluralismus einen christlichen Standpunkt zu beziehen].'' In: ''Theophil online'', 8. August 2002. Abgerufen am 26. Oktober 2011.
* Gerhard Ludwig Müller: ''[http://www.mscperu.org/deutsch/Debatte/wider_die_intoleranz.htm Gegen die Intoleranz der Relativisten. Zu der Empörung über die Erklärung der Glaubenskongregation „Dominus Jesus“].'' In: ''Die Tagespost'', 9. September 2000, S. 3. Abgerufen am 26. Oktober 2011.
* Ulrich Winkler: ''[http://www.sbg.ac.at/sathz/2006-2/SaThZ-2006-2_10-Winkler.pdf Perry Schmidt-Leukels christliche pluralistische Religionstheologie].'' In: ''SaThZ'' 10, 2006, S. 290–318. Abgerufen am 26. Oktober 2011.
* [http://www.theologie-systematisch.de/religion/7pluralismus.htm Aktuelle Literatur zur pluralistischen Religionstheologie] auf [http://www.theologie-systematisch.de theologie-systematisch.de]. Abgerufen am 26. Oktober 2011.


#Michael Nahm: ''Wenn die Dunkelheit ein Ende findet: Terminale Geistesklarheit und andere ungewöhnliche Phänomene in Todesnähe'', Crotona Verlag 2012, ISBN 978-3861910244; eBook ASIN B015EKOJ2U
== Einzelnachweise ==
#Rudolf Steiner: ''Menschenschicksale und Völkerschicksale'', [[GA 157]] (1981), ISBN 3-7274-1571-1 {{Vorträge|157}}
<references />
#Rudolf Steiner: ''Das Geheimnis des Todes. Wesen und Bedeutung Mitteleuropas und die europäischen Volksgeister'', [[GA 159]] [GA 159/160] (1980), ISBN 3-7274-1590-8 {{Vorträge|159}}
#Rudolf Steiner: ''Wege der geistigen Erkenntnis und der Erneuerung künstlerischer Weltanschauung'', [[GA 161]] (1999), ISBN 3-7274-1610-6 {{Vorträge|161}}
#Rudolf Steiner: ''Initiations-Erkenntnis'', [[GA 227]] (2000), ISBN 3-7274-2271-8 {{Vorträge|227}}


{{GA}}
[[Kategorie:Religionswissenschaft]]
[[Kategorie:Religionsphilosophie]]
[[Kategorie:Pluralismus]]
[[Kategorie:Theologie]]


[[Kategorie:Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] [[Kategorie:Soziales Leben]] [[Kategorie:Alltagskultur]] [[Kategorie:Tod|!]]
{{Wikipedia}}

Version vom 29. Juli 2019, 11:03 Uhr

Der religionstheologische Pluralismus (auch pluralistische Religionstheologie) ist ein Modell der Religionstheologie, also eine Form der theologischen Beurteilung anderer Religionen, die auf Gleichwertigkeit abzielt.

Während der Exklusivismus nur die eigene Religion für wahr hält und der Inklusivismus zwar andere Religionen teilweise anerkennt, die eigene Religion jedoch als in irgendeiner Weise vorrangig, überlegen oder zentraler betrachtet, sieht der Pluralismus zumindest einige Religionen als prinzipiell möglicherweise gleichwertige Wege an. Das heißt jedoch nicht, dass alle Religionen oder religiösen Lehren, Praktiken etc. letztlich gleich wären und auch nicht, dass alle Religionen theologisch gleichwertig sind. Beispielsweise wird die Möglichkeit offen gehalten, dass für einen bestimmten Menschen eine gegebene Religion tatsächlich einen Weg eröffnet, eine andere gegebene Religion aber nicht. Ebenso können sich manche Religionen oder Kulte auch als destruktiv erweisen. Religiöser Pluralismus ist also nicht mit Relativismus gleichzusetzen. Die Konzeptionen eines religionstheologischen Pluralismus werden von unterschiedlichen Standpunkten her und aus verschiedenen Gründen kritisiert.

Aus der Perspektive des Neuansatzes einer Theologie Interreligiöser Beziehungen erscheinen pluralistische Religionstheologien als zu kognitiv ausgerichtet. Sie unterschätzen die in interreligiösen Beziehungen bedeutenden Medien, Räume und Zeiten, stellen religiöse Menschen wesentlich individualistisch dar und unterschätzen die Tatsache, dass Beziehungen nicht monolinear funktionieren, sondern sich in einer Mehrzahl von Beziehungsebenen und sozialen Vernetzungen ereignen.[1]

Während für viele Vertreter einer pluralistischen Religionstheologie die Frage nach dem endzeitlichen Heil zentral ist, wird von anderen eingewendet, dass diese Betonung des Erlösungsgedankens die Frage nach der objektiven Wahrheit der Religionen ausblende oder verkürze, so beispielsweise von Armin Kreiner und Max Seckler.

Bekannte christliche Theologen, die einen religionstheologischen Pluralismus vertreten, sind John Hick, Perry Schmidt-Leukel, Eugen Drewermann und Paul F. Knitter.

Das Modell John Hicks führt hierbei den Begriff des „Ewigen Einen“ als inhaltliche Komponente aller Religionen ein. Unterschiedliche religiöse Ansichten und Praktiken fußen hierbei auf dem jeweiligen menschlichen Betrachten der transzendentalen göttlichen Realität. Somit schreibt Hick jeder Religion ein gewisses Maß an Wahrheit, aber auch an partikularen Traditionen und historisch geprägten Konstruktionen zu.

Das Bahaitum vertritt eine grundlegend pluralistische Position bezüglich religiöser und metaphysischer Lehren.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Edmund Arens: Gottesverständigung. Eine kommunikative Religionstheologie. Herder, Freiburg 2007.
  • Christian Augustin u. a. (Hrsg.): Religiöser Pluralismus und Toleranz in Europa. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-14811-7.
  • Reinhold Bernhardt: Ende des Dialogs? Die Begegnung der Religionen und ihre theologische Reflexion (= Beiträge zu einer Theologie der Religionen. Band 2), Zürich 2006.
  • Reinhold Bernhardt: Der Absolutheitsanspruch des Christentums. Von der Aufklärung bis zur Pluralistischen Religionstheologie. Gütersloher Verlagshaus G. Mohn, Gütersloh 1990.
  • Reinhold Bernhardt: Literaturbericht „Theologie der Religionen“. Zwei Teile. In: Theologische Rundschau 72/2, 2007, S. 1–35 und 127–149.
  • Reinhold Bernhardt: Inter-Religio Das Christentum in Beziehung zu anderen Religionen (Beiträge zu einer Theologie der Religionen 16), Zürich 2019.
  • Werner Gephart, Hans Waldenfels (Hrsg.): Religion und Identität. Im Horizont des Pluralismus. Frankfurt am Main, Suhrkamp 1999, ISBN 3-518-29011-8.
  • Gerhard Gäde: Viele Religionen – ein Wort Gottes. Einspruch gegen John Hicks pluralistische Religionstheologie. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1998.
  • Kurt Hübner: Das Christentum im Wettstreit der Weltreligionen. Tübingen 2003.
  • Hans Kessler: Der universale Christus und die Religionen. In: Theologische Quartalschrift 181, 2001, S. 212–237.
  • John Hick: Gott hat viele Namen. In: Ders.: Gott und seine vielen Namen. Otto Lembeck, Frankfurt a.M.2002, S. 44–65.
  • John Hick u. a.: Four Views on Salvation in a Pluralistic World. Zondervan Pub. House, Grand Rapids 1996, ISBN 0-310-21276-6 (kontradiktorische Behandlung von exklusiver, inklusiver und pluralistischer Sicht).
  • Paul F. Knitter: Horizonte der Befreiung. Auf dem Weg zu einer pluralistischen Theologie der Religionen. Bonifatius Verlag, Paderborn 1997.
  • Perry Schmidt-Leukel: Gott ohne Grenzen. Eine christliche und pluralistische Theologie der Religionen. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2005, ISBN 3-579-05219-5.
  • Raymund Schwager (Hrsg.): Christus allein? Der Streit um die pluralistische Religionstheologie (= Qaestiones disputatae. Band 160). Herder, Freiburg 1996.
  • Bertram Stubenrauch: Die Theologie und die Religionen. In: Klaus Müller (Hrsg.): Fundamentaltheologie. Fluchtlinien und gegenwärtige Herausforderungen. Regensburg 1998, S. 349–367.
  • Klaus von Stosch: Komparative Theologie als Wegweiser in der Welt der Religionen. Paderborn 2012.
  • Henning Wrogemann: Theologie Interreligiöser Beziehungen. Religionstheologische Denkwege, kulturwissenschaftliche Anfragen und ein methodischer Neuansatz. Gütersloh 2015, ISBN 978-3-579-08143-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Henning Wrogemann: Theologie Interreligiöser Beziehungen. Religionstheologische Denkwege, kulturwissenschaftliche Anfragen und ein methodischer Neuansatz. Gütersloh 2015, ISBN 978-3-579-08143-4.
  2. „Ihre Lehren drehen sich um den Leit- und Grundsatz, daß religiöse Wahrheit nicht absolut, sondern relativ, göttliche Offenbarung fortschreitend und nicht endgültig ist. Unzweideutig, ohne den geringsten Vorbehalt bekennt sie, daß alle anerkannten Religionen göttlich im Ursprung, identisch in ihren Zielen, einander ergänzend in ihren Aufgaben, kontinuierlich in ihrer Zielsetzung und unabdingbar in ihrem Wert für die Menschheit sind“ ( Shoghi Effendi: Die Weltordnung Bahá’u‘lláhs. Hofheim 1977, 4:5.). Für eine wissenschaftliche Veröffentlichung siehe Fazel: Religious Pluralism and the Baha'i Faith, Interreligious Insight, 1:3, pages 42-49, 2003-07 oder  Warburg, Margit: Citizens of the World. A History and Sociology of the Baha’is from a Globalisation Perspective. Leiden 2006, S. 54.


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