Honig und Lungenembolie: Unterschied zwischen den Seiten

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| 01-CODE = I26
| 01-BEZEICHNUNG = Lungenembolie
| 02-CODE = O88
| 02-BEZEICHNUNG = Embolie während der [[Schwangerschaft|Gestationsperiode]]
| 03-CODE = O08.2
| 03-BEZEICHNUNG = Embolie nach [[Fehlgeburt|Abort]], [[Extrauteringravidität]] und [[Molenschwangerschaft]]
}}
Eine '''Lungenembolie''' oder '''Lungenarterienembolie''' entsteht durch die Verstopfung eines [[Blutgefäß]]es in der [[Lunge]], meistens mit einem Blutpfropfen (Blutgerinnsel), dem sogenannten [[Thrombus]], und wird dann auch '''Lungenthrombembolie''', '''pulmonale Thromboembolie''' oder '''Pulmonalarterienthrombembolie''' genannt, oder durch [[Gas]]bläschen, beispielsweise bei einem [[Dekompressionserkrankung|Tauchunfall]].


'''Honig''' ist ein von [[Honigbienen]] und bestimmten [[Ameisen]]arten (→ [[Wikipedia:Honigtopfameisen|Honigtopfameisen]]) zur eigenen Nahrungsvorsorge erzeugtes und vom Menschen genutztes Lebensmittel aus dem [[wikipedia:Nektar (Botanik)|Nektar]] von Blüten ''oder'' den zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukten verschiedener Insekten, dem sogenannten [[wikipedia:Honigtau|Honigtau]].
== Entstehung ==
Der die Lungenembolie auslösende [[Thrombus]] entsteht in bis zu 80 % aller Fälle in den tiefen Bein- oder Beckenvenen und gelangt über die [[Vena cava inferior|untere Hohlvene]], den rechten Vorhof und Ventrikel des [[Herz]]ens in die [[Pulmonalarterie]]. Dort bleibt der Thrombus stecken und verschließt das Gefäß. Je größer der Thrombus, desto größer ist das nicht mehr durchblutete Areal oder die Lungenembolie. Oft handelt es sich um mehrere Thromben, die gleichzeitig oder auch in zeitlichem Abstand Lungengefäße ganz oder teilweise verstopfen. Auch können bei einem Patienten beide Lungenflügel betroffen sein. Es kann auch zu [[Fruchtwasserembolie]]n unter der [[Geburt]] oder zu [[Fettembolie]]n bei Brüchen der langen Röhrenknochen (z.&nbsp;B. [[Oberschenkelknochen|Femur]]) kommen. Selbst [[Knochenmark]]s&shy;embolien sind in der Lunge möglich. Auch können bei ärztlichen Maßnahmen oder Verletzungen direkt  Luft oder andere Gase (beispielsweise [[Kohlenstoffdioxid|CO<sub>2</sub>]] im Rahmen einer [[Laparoskopische Chirurgie|Laparoskopie]]) ins [[Vene|venöse]] Gefäßsystem gelangen.
 
Die Lungenembolie gehört zu den am häufigsten übersehenen und falsch diagnostizierten Todesursachen.<ref>nach: W. Huckenbeck (Institut für Rechtsmedizin, Universität Düsseldorf): ''Rechtsmedizinische Aspekte der Kausalkette Thrombose – Lungenembolie – Tod.'' In: ''Phlebologie.'' Heft 6 1998, {{ISSN|0939-978X}}, S. 181–209. [http://www.schattauer.de/de/magazine/uebersicht/zeitschriften-a-z/phlebologie/inhalt/archiv/issue/special/manuscript/1143/show.html (Zusammenfassung auf: ''Schattauer.de'')]</ref>
 
In Deutschland sterben jährlich zwischen 40.000 und 100.000 Menschen an einer Lungenembolie. Die Lungenembolie ist damit nach [[Herzinfarkt]] und [[Schlaganfall]] die dritthäufigste zum Tode führende [[Herz-Kreislauf-Erkrankung]].<ref>Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.&nbsp;V.: ''Kampagne Risiko Thrombose.'' Berlin 2015,. [http://www.risiko-thrombose.de/]</ref>
 
== Pathophysiologie ==
Der [[Embolie|Embolus]] verstopft einen oder mehrere Äste der Lungenarterien. Dies wiegt umso schwerer, je größer der Innendurchmesser des betroffenen Gefäßes ist. Der Blutstau vor dem Thrombus führt zu einer mehr oder weniger starken Druckerhöhung im [[Lungenkreislauf]] ([[Pulmonale Hypertonie]]) und damit zur Belastung des rechten Teils des Herzens, wodurch es teilweise oder sogar ganz versagen kann. Versagt die rechte Herzhälfte nicht, so ist dennoch zumindest die Blutmenge vermindert, die die Lunge passieren und zur linken Herzhälfte gelangen kann. Die linke Herzhälfte kann jedoch nur soviel Blut weiterpumpen, wie bei ihr ankommt. Die Folge der herabgesetzten Fördermenge ist eine verminderte Sauerstoffversorgung der wichtigen Organe.<ref>Lehrbuch Anatomie S. 190, Herbert Lippert, 4. Auflage, Verlag Urban & Schwarzenberg</ref> Es kann zum [[Schock (Medizin)#Kardiogener Schock|(kardiogenen) Schock]] kommen. In Abhängigkeit von der Ausdehnung kann es zu einem Sauerstoffmangel im Blut – einer [[Hypoxämie]] – kommen.
 
Eine besonders schwere Lungenembolie wird als [[fulminant]] bezeichnet. Führend in der Symptomatik ist hierbei das Versagen des rechten Herzens ([[Herzinsuffizienz|Rechtsherzversagen]]), begleitet von einer schweren Hypoxämie.
 
Auch kleinere Lungenembolien können zu Rechtsherzproblemen führen. Hier ist die Drucksteigerung im kleinen Kreislauf nicht so schwerwiegend, die akute Überlebensrate der Patienten auch daher deutlich höher. Die Thromben werden in den meisten Fällen abgebaut und das Gefäßsystem dadurch wieder frei. Trotzdem kann sich im weiteren Verlauf bei einigen Patienten (vor allem mit immer wiederkehrenden kleineren Lungenembolien) ein chronischer [[Pulmonale Hypertonie|Lungenhochdruck]] entwickeln. Es kann sich dann um eine [[CTEPH]] handeln.
 
Nachfolgend zum akuten Ereignis kann eine Infektion des nicht mehr ausreichend versorgten Lungengewebes zu einer sogenannten Infarkt[[pneumonie]] führen. Das hinter dem Embolus gelegene Lungenareal kann insbesondere nach größerer Embolie mit Zerstörung eines Teils des [[Bindegewebe|bindegewebigen]] Lungengrundgerüstes [[Infarkt|infarzieren]]. Trotz der an sich hohen Regenerationskraft des Lungengewebes sterben dann ganze Bereiche dauerhaft ab. Übersteht dies der Organismus, entstehen funktionslose Narben. Bei Befall größerer Bereiche mit entsprechender Funktionseinbuße kommt es zu [[Kurzatmigkeit]], reduzierter [[Belastung (Sport)#Belastbarkeit|Belastbarkeit]] und oft dauerhaftem [[Husten]]. Die erleichterte Invasion von Keimen in das anfangs [[Nekrose|nekrotische]], anschließend [[Fibrose|fibrotisch]] veränderte –&nbsp;und für Antibiotika weitgehend unzugängliche&nbsp;– narbige Gewebe führt auch später häufiger zu [[Lungenentzündung]]en. Die fibrotischen Umbauprozesse erhöhen geringfügig auch das Risiko für späteren [[Lungenkrebs]]. Es gibt eine hohe Rate der Spätkomplikationen, insbesondere bei erneuten Embolien.
 
== Ursachen und Auslöser ==
Es gibt bestimmte [[Risikopatient]]en, die zu Thrombosen und damit zu Lungenembolien neigen.
 
[[Disposition (Medizin)|Disponierende]] Faktoren sind in der [[Anamnese|Vorgeschichte]] des Patienten:
Fraktur (Hüfte oder Bein), Hüft- oder <nowiki>Knie-Total</nowiki>[[endoprothese]], große Operation, Lungenerkrankung, Hormonersatztherapie, bösartiger Tumor, orale Kontrazeption, Schlaganfall, Schwangerschaft, Phase kurz nach der Geburt, vorangegangene venöse Embolie, [[Thrombophilie|Störung der Blutgerinnung]], hohes Alter, hohe [[Homocystein]]spiegel.
 
Bei entsprechender [[Disposition (Medizin)|Prädisposition]] kann dann jede [[Immobilisation (Medizin)|Immobilisierung]], besonders der unteren Gliedmaßen, zum Auslöser werden, die durch [[Hämostase|Stase]] des Blutes das Anwachsen eines Thrombus (ähnlich „Kondensation“) begünstigen: Blutstauung bei lange angewinkeltem Knie, etwa bei langen Busfahrten oder beim Langstreckenfliegen, [[Reisethrombose]], nach Brüchen und Verstauchungen sowie [[Bettlägerigkeit]] jeder Art.
 
Den Zeitpunkt des akuten Eintritts bestimmt dagegen erst das spätere Ablösen eines Thrombus und dessen Einschwemmen in die Lunge. Das geschieht typisch durch Mobilisierung nach dem Ruhen, also teilweise deutlich nach dem Aufstehen, beim [[Bauchpresse|Pressen]] (Stuhlgang) und anderen ersten körperlichen Anstrengungen danach. Ihnen allen ist die plötzliche Blutdruckänderung im venösen System mit einer [[Vasodilatation|Dilatation]] der Gefäße nach Inaktivität gemeinsam. (Quellen unter<ref>A. Rahimtoola, J. D. Bergin: ''Acute pulmonary embolism: an update on diagnosis and management.'' In: '' Current problems in cardiology.'' 2005 Feb;30(2), S. 61–114.</ref>)


== Entstehung ==
== Symptomatik ==
[[Datei:Bee on -calyx 935.jpg|miniatur|Saugende [[wikipedia:Honigbienen|Honigbiene]] am Blütenkelch der [[wikipedia:Goldruten|Goldrute]]]]
Die Symptomatik ist sehr variabel und ist gekennzeichnet durch Symptome wie [[Husten]], Herzschlag über 100/min in Ruhe ([[Tachykardie]]), hohe Atemfrequenz ([[Tachypnoe]]) mit Luftnot, [[Hämoptyse|Blut im Auswurf]], [[Herzrhythmusstörung]]en, einseitige Beinschwellung und Schmerz in einem Bein. Weitere häufige Symptome sind [[Brustschmerz|thorakaler (evtl. atemabhängiger) Schmerz]] und [[Hypotonie]] bis hin zum [[Schock (Medizin)|Schock]].<br />
[[Datei:cinara.spec.090.jpg|miniatur|[[Rindenläuse]] auf dem mehrjährigen Holz der [[wikipedia:Gemeine Fichte|Fichte]]]]
Eine ganz typische Symptomatik einer Lungenembolie ist eine akute Luftnot und/oder Schmerzen beim Einatmen bei bestehender tiefer [[Thrombose|Beinvenenthrombose]].<br />
[[Datei:Bienen auf Honigwabe.jpg|miniatur|[[Bienenwabe]] mit teilweise verdeckelten Honigzellen]]
Führt eine fulminante Lungenembolie zum Kreislaufstillstand, dann sind im Rahmen von Reanimationsmaßnahmen häufig gestaute Halsvenen (als Zeichen einer oberen Einflussstauung bei bestehendem „Vorwärtsversagen“ des Herzens) erkennbar.<br />
Honig entsteht, indem Bienen [[wikipedia:Nektarium|Nektarien]]säfte oder auch andere süße Säfte an lebenden Pflanzen aufnehmen, mit körpereigenen Stoffen anreichern, in ihrem Körper verändern, in Waben speichern und dort reifen lassen. Die Hauptquelle ist der Nektar von Blütenpflanzen. Als weitere Quelle kommt in einigen, hauptsächlich gemäßigten Klimaregionen der Erde die gelegentliche Massenvermehrung verschiedener Rinden- und Schildläuse hinzu, bei der dann in ausreichenden Mengen [[wikipedia:Honigtau|Honigtau]] entsteht. Seltener spielen auch extraflorale [[wikipedia:Nektarium|Nektarien]] (außerhalb von Blüten) eine Rolle, zum Beispiel die Pflanzensaftabsonderung aus der Blattachsel beim Mais.
Auch wird klassisch die sogenannte „Kranzzyanose“ (oder auch „schwedischer Kragen“) erkennbar: Bedingt durch zentrale Zyanose und obere Einflussstauung wirken der Hals und der Dekolleté-Bereich dunkel marmoriert.


Die Biene saugt den Nektar oder Honigtau über ihren Rüssel auf. In der Honigblase wird dieser dann in den [[wikipedia:Bienenstock|Bienenstock]] transportiert. Dort wird der zuckerhaltige Saft an die [[wikipedia:Arbeiterin (Bienen)|Stockbienen]] weitergegeben, die ihn im Laufe der Zeit mehrfach transportieren (umtragen), indem sie ihn in ihren Körper aufnehmen und wieder abgeben. Beim Transport in den Bienenstock und beim Umtragen gelangen Säuren, Enzyme und sonstige Eiweiße aus der Biene in den Nektar und bewirken eine [[wikipedia:Invertzucker|Invertierung]] der Saccharose, [[wikipedia:Isomerisierung|Isomerisierung]] von Glucose zu Fructose und die Bildung höherer [[wikipedia:Saccharide|Saccharide]].<ref>Waldemar Ternes, Alfred Täufel, Lieselotte Tunger, Martin Zobel (Hrsg.): Lebensmittel-Lexikon. 4., umfassend überarbeitete Auflage. Behr, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2.</ref> Außerdem wird der Nektar eingedickt, und es entstehen sogenannte Inhibine; eine allgemeine Bezeichnung für Stoffe, die das Wachstum von Hefen und Bakterien hemmen. Die Reduzierung des Wassergehalts erfolgt in zwei Schritten: Zuerst wird ein Tropfen Nektar über den Rüssel mehrfach herausgelassen und wieder eingesaugt. Danach, ab einem Wassergehalt von 30 bis 40 %, wird der so schon bearbeitete und etwas eingedickte Nektar über und auch im Brutnest in leeren Wabenzellen ausgebreitet. Die Zellen werden dabei nur teilweise gefüllt, um eine möglichst große Verdunstungsfläche zu erzeugen. Die weitere Verdunstung des Wassers wird jetzt durch Fächeln mit den Flügeln beschleunigt. Dabei wird beispielsweise nachts die Stockluft mit kühlerer und trockenerer ([[wikipedia:Luftfeuchtigkeit|absolute Feuchte]]) Außenluft getauscht, die auf annähernd Brutnesttemperatur aufgeheizt wird.<ref>Helmut Horn, Cord Lüllmann: Das große Honigbuch: Entstehung, Gewinnung, Gesundheit und Vermarktung. 3. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-440-10838-3 </ref> Schließlich wird ein Wassergehalt von unter 20 % erreicht, meist 18 % oder sogar noch etwas geringer. Damit ist der Trocknungsvorgang des Honigs durch die Bienen abgeschlossen. Der jetzt fertige Honig wird noch einmal umgetragen und in Lagerzellen über dem Brutnest eingelagert, wobei er mit einer luftundurchlässigen Wachsschicht überzogen wird. Imker bezeichnen diesen Vorgang als Verdeckeln. Er ist für sie das Zeichen, dass der Honig reif ist und geerntet werden kann. Bei einigen [[wikipedia:Bienentrachtpflanze|Trachtpflanzen]] (Heide) und sogenannten [[wikipedia:Tracht (Imkerei)|Massentrachten]] (Raps) kann allerdings ein Honig entstehen, der noch einen Wassergehalt über dem möglichst gewünschten Wert von 18 % ([[wikipedia:Deutscher Imkerbund|DIB]]-Vorschrift) hat oder sogar im Bereich der [[wikipedia:Gärung|Gärfähigkeit]] von über 20 % liegt. Deshalb ist es für eine Honigernte sicherer, den Wassergehalt vorab mit einem [[wikipedia:Refraktometer|Refraktometer]] zu prüfen.
== Schweregradeinteilung ==


Honig entsteht generell erst dann, wenn eine ausreichende Menge pro Zeiteinheit von den Sammelbienen in den Bienenstock heimgebracht wird. Diese muss über dem laufenden Eigenverbrauch, der zur Ernährung des Bienenvolks und zur Aufzucht der Brut notwendig ist, liegen. Der [[wikipedia:Imker|Imker]] spricht dann von einer Blüten- oder Honigtautracht. Es werden also nur Überschüsse zur Bevorratung weiterverarbeitet und schließlich eingedickt als Honig gelagert.
=== nach Grosser === <!--[[Dr. Klaus-Dieter Grosser]]-->
{| class="wikitable"
|-- class="hintergrundfarbe6"
!
!Schweregrad I
!Schweregrad II
!Schweregrad III
!Schweregrad IV
|-
|Klinik
|diskret, in 80 % klinisch stumm
|colspan="2" align="center" | Akute Dyspnoe, Tachypnoe, thorakaler Schmerz, Angst, Hämoptysen, Fieber, Pleuraerguss
| Zusätzlich Schocksymptomatik
|-
|Blutdruck
|normal
|evtl. leicht erniedrigt
|erniedrigt
|stark erniedrigt
|-
|Gefäßverschluss
|periphere Äste
|Segmentarterien
|PA-Ast oder mehrere Lappenarterien
|Ein PA-Ast und mehrere Lappenarterien
|}


In Australien, Asien und Amerika wird nicht nur der Honig der auch bei uns beheimateten [[wikipedia:Westliche Honigbiene|westlichen Honigbiene]] genutzt. Auch [[wikipedia:Körbchensammler|exotische Bienenarten]] liefern dort hochwertige Honige, die als seltene Spezialitäten gelten, aber bisher kaum in den internationalen Handel gelangen.
=== nach ESC (Europäische Gesellschaft für Kardiologie) 2008 ===
{| class="wikitable"
|-- class="hintergrundfarbe6"
!
! colspan="3" align="center"| Frühsterblichkeit
|-
!
!niedrig (< 1 %)
!mittel (3–15 %)
!hoch (> 15 %)
|-
|Schock oder Hypotonie
|nein
|nein
|'''ja''' (triggert Therapie)
|-
|RV-Dysfunktion
|nein
|nein/ja*
|möglich
|-
|Troponin erhöht
|nein
|nein/ja*
|möglich
|-
|
|
|*mind. eines der beiden Kriterien
|
|-
|Therapie
|frühe Entlassung
|Krankenhausbehandlung
|Thrombolyse oder Embolektomie
|-
|}


== Zusammensetzung ==
=== PESI ===
Honig ist eine dickflüssige bis feste, teilweise auch [[wikipedia:Kristallisation|kristallisierte]] Substanz, die hauptsächlich aus den Zuckerarten [[wikipedia:Fructose|Fructose]] (Fruchtzucker, 27 bis 44 %) und [[wikipedia:Glucose|Glucose]] (Traubenzucker, 22 bis 41 %) sowie Wasser (15 bis 21 %, Heidehonig bis 23 %) besteht. Die Fructose überwiegt meist gegenüber der Glucose: Im Durchschnitt sind etwa 38 % Fructose und 30 % Glucose enthalten. Bei manchen Honigsorten weicht die Zusammensetzung jedoch stark ab, beispielsweise ist bei Rapshonig das Verhältnis von Fructose zu Glucose etwa 60&nbsp;:&nbsp;40.<ref> Ternes s.o.</ref> Daneben enthält Honig in geringen Mengen [[wikipedia:Saccharose|Saccharose]], [[wikipedia:Maltose|Maltose]], [[wikipedia:Melezitose|Melezitose]] und weitere [[wikipedia:Oligosaccharide|Di- und Oligosaccharide]], [[wikipedia:Pollen|Pollen]], [[wikipedia:Mineralstoffe|Mineralstoff]]e, [[Protein]]e, [[wikipedia:Enzym|Enzym]]e, [[wikipedia:Aminosäuren|Aminosäuren]], [[wikipedia:Vitamin|Vitamin]]e, [[wikipedia:Farbstoff|Farb-]] und [[wikipedia:Aromastoff|Aromastoff]]e.
Der PESI (Pulmonary Embolism Severity Index) ist ein [[Scoring-System]] zur Risikostratifizierung nicht-massiver Lungenembolien (systolischer Blutdruck > 90 mmHg). Anhand von 11 Punkten werden die Patienten in fünf Risikoklassen eingeteilt. Bei einer PESI-Risikoklasse von I oder II ist die Sterblichkeitsrate niedrig und eine ambulante Therapie kann in Erwägung gezogen werden.


Der ernährungsphysiologische Wert des Honigs ergibt sich in erster Linie aus dem hohen Zuckergehalt, daneben aus den enthaltenen Mineralstoffen und Enzymen. Vitamine liegen normalerweise nicht in bedeutender Konzentration vor. Eine Ausnahme sind allerdings bestimmte Honigsorten aus Gebirgsgegenden, die einen hohen Vitamin-C-Gehalt von 116–240&nbsp;mg auf 100&nbsp;g haben. Solcher Honig entsteht aus dem Nektar von [[wikipedia:Minzen|Minz-]] und [[wikipedia:Thymiane|Thymianblüten]] und wird beispielsweise im Iran gewonnen.<ref> Ternes s.o.</ref>
{| class="wikitable"
|-- class="hintergrundfarbe6"
!Prädiktor
!Punkte
|-
| Alter || Anzahl Jahre
|-
| Männliches Geschlecht || 10
|-
| Krebs || 30
|-
| Herzinsuffizienz || 10
|-
| Puls ≥ 110/min || 20
|-
| Systolischer Blutdruck < 100 mmHg || 30
|-
| Atemfrequenz ≥ 30/min || 20
|-
| Temperatur < 36 °C || 20
|-
| Verminderter Bewusstseinszustand || 60
|-
| Sauerstoffsättigung < 90 % || 20
|- class="hintergrundfarbe6"
!PESI-Risikoklasse
!Punkte
|-
|I
|≤ 65
|-
|II
|66 - 85
|-
|III
|86 - 105
|-
|IV
|106 - 125
|-
|V
|≥ 125
|}


<!-- Wichtiger Hinweis: Im nachfolgenden wird der Begriff Konsistenz verwendet. Er ist beim Honig absolut gebräuchlich! Völlig unüblich ist dagegen der Begriff Viskosität, obwohl dieser Begriff eigentlich richtiger wäre. Deshalb bitte den Begriff Konsistenz stehen lassen - es gibt einfach umgangssprachlich keine Viskosität beim Honig (und Mineralöl ist ungenießbar). Weiterer Hinweis: Auch der Begriff "Viskosität" ist strenggenommen nicht korrekt, da Honig viskoelastisch ist ("reicht von flüssig bis fest"), Viskosität aber nur flüssige Zustände beschreiben kann. Die Konsistenz von Honig lässt sich daher nur mittels der komplexen Viskosität beschreiben. Für diesen Abschnitt des Artikels wäre eine derartig detaillierte Ausformulierung aber unpassend, daher eignet sich der Begriff "Konsistenz" deutlich besser.-->
== Diagnostik ==
Honig kann flüssig oder auch fest (kristallisiert) sein. Das hängt hauptsächlich vom Fructose-Glucose-Verhältnis ab, aber auch davon, wie der Honig weiterverarbeitet und gelagert wird. Die [[wikipedia:Viskosität|Konsistenz]] reicht von dünnflüssig über cremig bis fest. Sie ist ebenso wie die Farbe und der Geschmack abhängig von den besuchten Blüten oder dem gesammelten Honigtau. Häufige Farben sind weiß bis hellgelb, gelb, beigefarben, braun und grünschwarz.


Aufgrund seines hohen Zucker- und geringen Wassergehalts ist Honig lange haltbar, wobei dieser auskristallisieren und damit fest werden kann. Fester Honig wird umgangssprachlich oft als kandierter Honig bezeichnet, der Begriff [[wikipedia:Kandieren|Kandieren]] beschreibt jedoch das Überziehen von Lebensmitteln mit einer Zuckerlösung zum Zweck der Süßung und Konservierung. Für die Neigung zum Kristallisieren ist das Verhältnis von Frucht- zu Traubenzucker (der beiden Hauptbestandteile) verantwortlich. Ist das etwa 1&nbsp;:&nbsp;1, so erfolgt die Kristallisation innerhalb weniger Tage. Bei den Honigtauhonigen, etwa dem Tannenhonig, ist das Verhältnis etwa 1,6&nbsp;:&nbsp;1. Dieser Honig bleibt über Monate oder sogar Jahre flüssig. Fest gewordener, auskristallisierter Honig kann durch Erwärmen wieder verflüssigt werden; eine längere Lagerung bei hohen Temperaturen führt allerdings zu einer schnelleren Alterung und eine Erwärmung über 40&nbsp;°C zerstört wichtige, ernährungsphysiologisch wertvolle Inhaltsstoffe. Höhere Temperaturen fördern darüber hinaus die Bildung von [[wikipedia:Hydroxymethylfurfural|HMF]], einem Abbauprodukt vieler zuckerhaltiger Lebensmittel mit möglicherweise gesundheitsschädigender Wirkung.
[[Datei:Ct lungenembolie.0001.jpg|mini|Lungenembolie mit Nachweis eines großen [[Thrombus]] innerhalb der rechten Pulmonalarterie]]
Bei klinischem Verdacht auf eine Lungenembolie, der sich nach sorgfältiger Anamnese und Hilfestellung durch den [[Wells-Score#Score für die Lungenembolie|Wells-Score]] oder [[Geneva-Score]] ergibt, kann die Diagnose am schnellsten mit einer kontrastmittelverstärkten [[Computertomographie]] gesichert werden. Im konventionellen Röntgenbild gibt es zwar beschriebene [[Röntgenzeichen]] für eine Lungenembolie ([[Hampton hump]], [[Westermark-Zeichen|Westermark-]] und [[Fleishner-Zeichen]]), jedoch sind diese eher selten vorhanden und oft nicht eindeutig.


{{Siehe auch|Honig#HMF im Honig|titel1=HMF im Honig}}
Eine Lungenembolie lässt sich laborchemisch bei unauffälligen [[Dimer]]en mit hoher Sicherheit ausschließen. Erhöhte [[D-Dimer]]e lassen keine Aussage zu, da sie leicht falsch positiv werden. So sind die D-Dimere nach Operationen, Sport oder Unfällen oft erhöht.


Der hohe Zucker- und der geringe Wassergehalt verhindern, dass sich Bakterien und andere Mikroorganismen (z.&nbsp;B. [[Hefen]]) vermehren können, da sie [[Wikipedia:Osmose|osmotisch]] gehemmt werden. Die [[wikipedia:Dichte|Dichte]] des Honigs beträgt etwa 1,4&nbsp;kg/l, abhängig vom Wassergehalt.
Rechtsherzbelastungszeichen als indirekte Zeichen einer Lungenembolie lassen sich im [[Elektrokardiogramm|EKG]] (sog. SIQIII-Typ) und in der [[Echokardiographie]] nachweisen. In der [[Blutgasanalyse]] zeigt sich ein vermindertes pO<sub>2</sub> bei einem gleichzeitig verminderten pCO<sub>2</sub>  als Folge der [[Hyperventilation]] bei [[Hypoxämie]].


== Gesundheitliche Risiken von Honigverzehr ==
Kleinere Embolien, die der CT entgehen könnten, lassen sich mittels [[Lungenszintigraphie]] nachweisen. Dieses Verfahren kommt jedoch wegen der geringen Verfügbarkeit und der im Verhältnis zu modernen CT langen Untersuchungsdauer seltener zum Einsatz.
{{Gesundheitshinweis}}
In vielen Fällen kann die [[Nuklearmedizin]] mit der Lungenperfusions- und -inhalationsszintigraphie allerdings einen wertvollen Beitrag zur Diagnose einer Lungenembolie leisten:
=== HMF im Honig ===
Bei Patienten mit [[Allergie|Kontrastmittelallergie]], mit [[Hyperthyreose|Überfunktion der Schilddrüse]] oder mit schlechten Nierenwerten (erhöhtes Kreatinin) kann eine Computertomographie mit [[Kontrastmittel]] nicht durchgeführt werden; in diesen Fällen kann die exakte Diagnose nur nuklearmedizinisch gestellt werden. Die Lungenperfusionszintigrafie zeigt auf, ob der in eine [[Vene]] applizierte radioaktive [[Tracer (Nuklearmedizin)|Tracer]] regelmäßig in beiden Lungen dargestellt wird oder ob es keilförmige Abschwächungen bis Defekte in der Lunge gibt, was Hinweis für eine Lungenembolie sein kann. Bei der Inhalationsszintigraphie wird der Tracer eingeatmet und anschließend verglichen, ob die Darstellungen beider Untersuchungen gleich sind (gleich: kein Hinweis auf Lungenembolie) oder ob ein Unterschied besteht (Unterschied zwischen Perfusions- und Inhalationsszintigraphie: Beweis für eine Lungenembolie).
Kein oder nur eine geringe Menge an [[wikipedia:Hydroxymethylfurfural|Hydroxymethylfurfural]] (HMF) im Honig ist ein Indikator für dessen Frische und Naturbelassenheit. Dagegen weist ein hoher HMF-Wert auf Wärmeschäden oder längere Lagerung hin. Wenn Honig erhitzt wird, bildet sich aus Fruchtzucker HMF. Der HMF-Gehalt in frisch geschleudertem Honig ist sehr gering und steigt bei korrekter Lagerung, je nach pH-Wert und Lagertemperatur um ca. 2–3&nbsp;mg/kg pro Jahr an. Lagerung bei Zimmertemperatur (21&nbsp;°C) kann den HMF-Gehalt in einem Jahr bereits auf 20&nbsp;mg/kg erhöhen. Die EU hat einen HMF-Grenzwert von maximal 40&nbsp;mg/kg für Honig, der unter europäischen Bedingungen produziert wurde, festgelegt. Einige nationale Imkerverbände fordern sogar noch niedrigere Werte, so erlaubt der [[wikipedia:Deutscher Imkerbund|Deutsche Imkerbund]] höchstens 15&nbsp;mg/kg für sein Gütesiegel „Echter Deutscher Honig“.


=== Allergien ===
Auch die [[Magnetresonanztomografie]] (MRT) bietet die Möglichkeit zur Diagnostik der Lungenembolie. Diese kommt jedoch bei der gegenwärtigen Verbreitung geeigneter Geräte nur selten mit dieser Fragestellung zum Einsatz.
[[wikipedia:Pollen|Blütenpollen]] sind, wenn auch in geringen Mengen, typische Bestandteile (ca. 0,5 %) des Honigs. Nach dem Verzehr von Honig kann es daher bei [[wikipedia:Allergische Rhinitis|Pollenallergikern]] zu [[wikipedia:Allergie|Überempfindlichkeitsreaktionen]] kommen.<ref>C. Lombardi et al.: ''Allergic reactions to honey and royal jelly and their relationship with senzitation to compositae.'' Allergol Immunpathol (Madr) (1998) 26(6); S. 288–290. PMID 9934408</ref> Eine 2010 veröffentlichte Pilotstudie ergab, dass der vorsaisonale Verzehr von Honig, der mit Birkenpollen angereichert wurde, jedoch auch die medikamentöse Symptomkontrolle bei Birkenpollenallergikern in der Pollenflugsaison verbessern kann.<ref>K. Saarinen et al.: ''Birch pollen honey for birch pollen allergy-a randomized controlled pilot study.'' In: ''Int Arch Allergy Immunol'' (2011) 155 (2); S. 160–166. PMID 21196761.</ref>


=== Giftstoffe in Honig und giftige Honigsorten ===
Die früher häufig durchgeführte konventionelle [[Angiografie]] der Lungenstrombahn liefert gute Ergebnisse. Sie wird jedoch wegen des damit verbundenen technischen Aufwandes, der erheblichen Belastung des Patienten und des Risikos, das mit der Einführung eines [[Katheter]]s in den Lungenkreislauf des Patienten verbunden ist, seltener durchgeführt.
Manche Honigsorten können erhöhte Anteile von Wirkstoffen aus Giftpflanzen enthalten. Diese werden von den Bienen mit dem Nektar oder Pollen in den Honig eingebracht. Die Giftstoffe haben auf die Bienen meist keine nennenswerte Wirkung, können beim Menschen aber schädliche Wirkungen entfalten.


Honige können auch krebsauslösende und sehr giftige Pflanzenstoffe in bedenklichen Konzentrationen enthalten. In neun Prozent von rund 1300 seit 2009 untersuchten Proben wurden [[wikipedia:Pyrrolizidinalkaloide|Pyrrolizidinalkaloide]] gefunden, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Studie schreibt.<ref>Bundesinstitut für Risikobewertung:''Analytik und Toxizität von Pyrrolizidinalkaloiden sowie eine Einschätzung des gesundheitlichen Risikos durch deren Vorkommen in Honig'', [http://www.bfr.bund.de/cm/343/analytik-und-toxizitaet-von-pyrrolizidinalkaloiden.pdf pdf-Datei], zitiert bei [http://www.taz.de/!77426/ Jost Maurin:''Bienen sammeln fleißig süßes Gift''].</ref> Besonders betroffen seien dabei Rohhonig aus Süd- und Mittelamerika. Nach einer Schätzung der taz<ref>[http://www.taz.de/!77426/ Jost Maurin:''Bienen sammeln fleißig süßes Gift'']</ref> auf Grundlage von Branchenzahlen käme der meiste Honig für den deutschen Verbrauch aus solchen Regionen. Bis heute gibt es bei Lebensmitteln weder Regelungen bezüglich Höchstmengen für Pyrrolizidin-Alkaloide noch Kontrollen.<ref>[http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/1539520 "Schön, aber giftig", Udo Pollmer, Radiofeuilleton "Mahlzeit", Deutschlandradio Kultur].</ref>
Erschwert wird die Symptombeurteilung und Diagnostik oft, weil mehrere, auch kleine Thromben in zeitlichen Abständen beteiligt sein können.
Eine Hilfe bei der Diagnostik ist der [[Wells-Score#Score für die Lungenembolie|Wells-Score]], ein Punktesystem für die Wahrscheinlichkeit einer Embolie, der gut mit dem Ergebnis des D-Dimer-Tests kombiniert werden kann.


Bei einer Reihenuntersuchung aus dem Jahre 2009 der Zeitschrift Öko-Test enthielten beinahe die Hälfte der Importhonige Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen. Honig von deutschen Imkern war genauso wie Produkte aus Südosteuropa und dem fairen Handel unbelastet. Pestizide wurden aber fast ausschließlich in deutschen Produkten gefunden, meist das [[wikipedia:Insektizid|Insektizid]] [[wikipedia:Thiacloprid|Thiacloprid]] in Rapshonigen oder Blütenhonigen mit hohem Rapsanteil.<ref>[http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=92008&bernr=04&seite=01 ''Summ, Summ - Bumm!''], bei oekotest.de.</ref>
== Differentialdiagnose ==
Bei den Leitsymptomen einer schwerwiegenden Lungenembolie (Luftnot, [[Brustschmerz]], Kreislaufinstabilität) kommt als [[Differentialdiagnose]] in erster Linie der [[Herzinfarkt]] in Frage, eventuell auch eine [[Lungenentzündung]], ein [[Pneumothorax]] oder eine [[Aortendissektion]].


''--> Hauptartikel [[wikipedia:Pontischer Honig|Pontischer Honig]]''
== Therapie ==
=== Erste Hilfe ===
Die Prognostizierung einer Lungenembolie für einen Ersthelfer ist meist recht schwierig und bedarf Vorwissen. Wenn man jedoch einen Verdacht auf eine solche hat, muss man als Ersthelfer schnell handeln. Maßnahmen die man als Ersthelfer setzen kann sind:
* Sofort den Rettungsdienst über die Rufnummer 112 (in Europa) oder eine andere örtliche [[Notruf]]nummer alarmieren
* Den Erkrankten mit erhöhtem Oberkörper lagern
* Den Patienten beruhigen und zur ruhigen Atmung auffordern
* Den Erkrankten keine körperliche Anstrengung vornehmen lassen
* Für frische Luft sorgen und beengende Kleidungsstücke öffnen
* Weiter allgemeine Maßnahmen im Rahmen der [[Erste Hilfe|Ersten Hilfe]]<ref>Österreichisches Rotes Kreuz Generalsekretariat: ''Sanitätshilfe Ausbildung''; 7. Auflage, Version März 2016; ISBN 978-3-902332-18-9</ref>


Der seit der Antike bekannte Pontische Honig aus der [[wikipedia:Schwarzes Meer|Schwarzmeerregion]] kann aufgrund seiner hohen Anteile an [[wikipedia:Grayanotoxin|Grayanotoxin]] aus der [[wikipedia:Pontische Azalee|Pontischen Azalee]] (''Rhododendron flavum'') und anderer [[wikipedia:Toxin|Toxin]]e aus Pflanzen der Familien der [[wikipedia:Heidekrautgewächse|Heidekrautgewächse]] und [[wikipedia:Seifenbaumgewächse|Seifenbaumgewächse]] beim Menschen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Halluzinationen hervorrufen.<ref>H. Krause:[http://link.springer.com/article/10.1007%2FBF01504643#page-1 ''Über den giftigen Honig des pontischen Kleinasien.'] In: Naturwissenschaften. Nr. 14, 1926, ISSN 0028-1042, S. 976–978.</ref> Es sind außerdem Fälle von reversiblem Herzstillstand beschrieben worden.<ref>{{cite journal | author=K. E. Cagli, O. Tufekcioglu, N. Sen, D. Aras, S. Topaloglu, N. Basar, S. Pehlivan| title=Atrioventricular block induced by mad-honey intoxication: confirmation of diagnosis by pollen analysis | journal=Tex Heart Inst J. | volume=36 | issue=4 | pages=342–344 |year=2009 |pmid=19693312|accessdate=2011-08-23}}</ref><ref>[http://www.hindawi.com/isrn/toxicology/2011/526426/ Hasan Demir, Arzu Denizbasi, Ozge Onur:''Mad Honey Intoxication: A Case Series of 21 Patients''], ISRN Toxicology, Volume 2011 (2011), Article ID 526426, 3 Seiten {{doi|10.5402/2011/526426}}.</ref> Nach älteren Quellen würde der Honig Toxine aus [[wikipedia:Seidelbast|Seidelbast]] (Daphne ponticum)<ref>[http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=103999 Meyers Konversationslexikon], Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885–1892</ref>, [[wikipedia:Schierling|Schierling]] oder [[wikipedia:Bilsenkraut|Bilsenkraut]] enthalten.
=== Medizinische Maßnahmen ===
Eine Lungenembolie kann lebensbedrohlich sein. Kleine Lungenembolien bei stabilen Patienten können unter Umständen aber auch ambulant behandelt werden.


Ein erhöhter Gehalt an Grayanotoxin wurde 2011 auch in Deutschland in einer Probe eines Kastanienhonigs aus dem Raum der türkischen Schwarzmeerküste festgestellt.<ref>[http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/Verbraucherschutzministerium_warnt_vor_Honig_aus_der_Tuerkei/96251.html Verbraucherschutzministerium warnt vor Honig aus der Türkei, In Honig enthaltener Pflanzenstoff kann zu gesundheitlichen Problemen führen], Pressemitteilung aus 2011 vom Ministerium für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg</ref> Die Grayanotoxin enthaltenen Rhododendronarten kommen auch in Nordamerika sowie in Asien vor.<ref>Bundesinstitut für Risikobewertung:''Vergiftungsfälle durch Grayanotoxine in Rhododendron-Honigen aus der türkischen Schwarzmeerregion'', [http://www.bfr.bund.de/cm/343/vergiftungsfaelle_durch_grayanotoxine_in_rhododendron_honigen_aus_der_tuerkischen_schwarzmeerregion.pdf pdf-Datei].</ref>
Neben der [[Sauerstoff]]zufuhr wird in jedem Fall eine Hemmung der Blutgerinnung ([[Antikoagulation]]) mit [[Heparin]] und nach Abklingen akuter Symptome zur Vermeidung erneuter Thrombosen danach längerzeitig eine Therapie mit [[Phenprocoumon]] oder [[Warfarin]] durchgeführt. Bei schweren Lungenembolien mit [[Schock (Medizin)|Schocksymptomen]] und beschriebener schwerer [[Rechtsherzbelastung]] sind Kreislaufstabilisierung und rasch „rekanalisierende“ Maßnahmen nötig. Neben einer [[Thrombolyse|Lysetherapie]] werden als akut lebensrettende Maßnahme dann [[Herzkatheter|kathetertechnische]] mechanische „Zertrümmerung“ von lokalisierten Thromben wie auch eine operative Entfernung (''[[Embolektomie]]'') zu erwägen sein. Bei der operativen Ausräumung des Embolie-Materials existieren Verfahren ohne Einsatz der [[Herz-Lungen-Maschine]] und solche mit deren Einsatz. Gegebenenfalls erfolgt die Operation unter andauernder Wiederbelebung des Patienten als sogenannte Ultima Ratio (eine hochriskante, aber vielleicht lebensrettende Maßnahme).


Weitere giftige Honige sind
Wenn eine [[künstliche Beatmung]] des Patienten wegen [[Hypoxie (Medizin)|Sauerstoffmangels]] im Blut notwendig wird, sollte am [[Beatmungsgerät]] ein möglichst geringer Druck in der Ausatmungsphase ([[PEEP]]) sowie in der Einatmungsphase eingestellt werden. Ein zu hoher Beatmungsdruck würde den bereits durch die Lungenembolie belasteten rechten Teil des Herzens zusätzlich belasten.<ref>''Guidelines on the diagnosis and management of acute pulmonary embolism. The Task Force for the Diagnosis and Management of Acute Pulmonary Embolism of the European Society of Cardiology (ESC).'' In: ''[[European Heart Journal]].'' (2008), 29, S. 2276–2315 [[doi:10.1093/eurheartj/ehn310]].</ref>
* Honig der Rosmarinheide (Andromeda polifolia L.), die [[wikipedia:Andromedotoxin|Andromedotoxin]] enthalten<ref>H. Hönig: ''Pflanzengift, Wirkstoffe aus dem Pflanzen- und Tierreich:'', Stichwort „Giftiger Honig“.</ref>
* einige Honige aus Neuseeland, deren hohe Anteile an Tutin und [[wikipedia:Melliotoxin|Melliotoxin]] (''[[wikipedia:Hydroxytutin|Hydroxytutin]]'') aus dem Nektar der [[wikipedia:Gerbersträucher|Tutapflanze]] (''Coriaria arborea''), die bereits bei einer Dosierung von 1&nbsp;mg Übelkeit und Erbrechen auslösen können.<ref>[http://www.foodsafety.govt.nz/elibrary/industry/Compliance_Guide-Assists_Beekeepers.pdf ''Compliance Guide to the Food (Tutin in Honey) Standard 2008.''] New Zealand Food Safety Authority.</ref>


{{Anker|Gefahren}}
Die [[Antikoagulation|gerinnungshemmenden Stoffe]] müssen nach einer Lungenembolie für einige Monate, in manchen Fällen (bei bestimmten angeborenen Störungen des Gerinnungssystems sowie bei [[rezidiv]]ierenden Lungenembolien) lebenslang eingenommen werden, um erneute Thrombosen und Lungenembolien zu vermeiden.


=== Bakterielle Kontamination ===
Die beste Schutzmaßnahme ist die Thromboseprophylaxe, die vor allem bei bettlägerigen Patienten und postoperativ angewendet wird. Hierbei erhält der Patient ein gerinnungshemmendes Medikament (meist ein sogenanntes niedermolekulares Heparin) in das Unterhautfettgewebe gespritzt oder in Tablettenform verabreicht. Auch das Tragen von [[Kompressionsstrumpf|medizinischen Antithrombose-Strümpfen]] hat sich bewährt. Wichtig für die Prophylaxe ist auch eine frühe Mobilisation der Patienten.
Sporen einiger Bakterien können im Honig überleben. Besonders gefährlich ist der Krankheitserreger [[wikipedia:Clostridium|Clostridium botulinum]], der das [[wikipedia:Botulinumtoxin|Botulinumtoxin]] freisetzt, welches zu Lähmungserscheinungen führen kann ([[wikipedia:Botulismus|Botulismus]]). In geringen Mengen wurde dieser Erreger auch in einzelnen Honigen nachgewiesen. Vermutlich wegen der noch nicht voll entwickelten Darmflora sind Säuglinge stärker durch bakterielle Infektionen gefährdet als Erwachsene.<ref>{{cite journal | author=M. M. van der Vorst, W. Jamal, V. O. Rotimi, A. Moosa| title=Infant botulism due to consumption of contaminated commercially prepared honey. First report from the Arabian Gulf States. | journal=Med Princ Pract | volume=15 | issue=6 | pages=456–458 | year=2006 | pmid=17047355| accessdate=2011-08-23}}</ref> Säuglinge haben zudem erst am Ende des zweiten Lebensjahres Magensäurewerte wie Erwachsene.<ref>Susanne C. Diesner, Isabella Pali-Schöll, Erika Jensen-Jarolim, Eva Untersmayr: ''Mechanismen und Risikofaktoren für Typ&nbsp;1 Nahrungsmittelallergien: Die Rolle der gastrischen Verdauung''; {{DOI|10.1007/s10354-012-0154-4}}</ref> Trotz Intensivmedizin ist bei Säuglingen, die eine Infektion mit diesem Bakterium erleiden, meist mit einem bleibenden Schaden zu rechnen. Die Ärztekammer Baden-Württembergs und auch das Robert-Koch-Institut (RKI) empfehlen aus diesem Grund, bei Säuglingen unter zwölf Monaten ganz auf die Gabe von Honig zu verzichten.<ref>[http://www.aerztekammer-bw.de/20buerger/30patientenratgeber/g_m/honig.html Honig fürs Baby?] Empfehlungen der Ärztekammer Baden-Württemberg.</ref> Jedoch ist der vom Honigverzehr hervorgerufene [[wikipedia:Säuglingsbotulismus|Säuglingsbotulismus]] sehr selten. Bei älteren Kindern und Erwachsenen ist keine Gefahr mehr vorhanden (ausgenommen für Personen mit verminderter Magensäuresekretion oder nach Einnahme von [[wikipedia:Antazidum|Antazida]], [[wikipedia:Sucralfat|Sucralfat]], [[wikipedia:H₂-Rezeptor-Antagonisten|H<sub>2</sub>-Rezeptor-Blockern]] oder [[wikipedia:Protonenpumpenhemmer|Protonenpumpeninhibitoren]], die erhöhte pH-Werte im Magen hervorrufen).


Bei einer Honiguntersuchung in Japan wurde in 8,5 % (23&nbsp;von 270) der Proben Clostridium botulinum gefunden.<ref>[http://www.cabdirect.org/abstracts/19912082867.html Nakano, H.; Okabe, T.; Hashimoto, H.; Sakaguchi, G.:''Incidence of Clostridium botulinum in honey of various origins.''], Japanese Journal of Medical Science and Biology, 1990, Bd. 43, Nr. 5, Seiten 183–195.</ref> Bei einer Honiguntersuchung in Brasilien wurde der Erreger bei 7,06 % (6&nbsp;von 85) der Proben festgestellt.<ref>[http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1574-695X.1999.tb01309.x/full Ruben Pablo Schocken-Iturrino, Marcelo C. Carneiro, Erica Kato, José O. B Sorbara, Oswaldo D. Rossi, Luiz E. R Gerbasi (1999): ''Study of the presence of the spores of Clostridium botulinum in honey in Brazil''], FEMS Immunology & Medical Microbiology, Bd. 24, Nr. 3.</ref>
== Gesundheitsökonomie ==
Die Zahl der durch Lungenembolien verursachten Todesfälle innerhalb der [[Europäische Union|Europäischen Union]] wird auf rund 370.000 jährlich geschätzt. Die geschätzten Kosten der Behandlung für durch tiefe Beinvenenthrombosen verursachte Lungenembolien werden auf rund drei Milliarden Euro europaweit geschätzt.<ref>Samuel Z. Goldhaber: ''Deep Venous Thrombosis and Pulmonary Embolism.'' In: Dan L. Longo, Anthony S. Fauci, Dennis L. Kasper, Stephen L. Hauser, J. Larry Jameson: ''Harrisons's Principles of Internal Medicine.'' Band 2, New York 2012, S. 2170.</ref>


=== Partikel ===
== Siehe auch ==
In Honig wurden in Untersuchungen von 2013 und 2014 Fremdpartikel wie [[wikipedia:Mikroplastik|Mikroplastik]] gefunden.<ref>Gerd & Elisabeth Liebezeit: ''Non-pollen particulates in honey and sugar'', Food Additives & Contaminants: Part A, Volume 30, Issue 12, 2013.</ref><ref>Adrian Zehnder: [http://www.srf.ch/konsum/themen/umwelt-und-verkehr/plastik-im-honig-test-zeigt-verschmutzung-im-naturprodukt ''Test zeigt Verschmutzung im Naturprodukt''], Sendung [[wikipedia:Kassensturz (Fernsehsendung)|Kassensturz]] vom 25. März 2014, abgerufen am 7. August 2014</ref>
* {{WikipediaDE|Lungenembolie}}


== Nachweise ==
== Literatur und Quellen ==
<references/>
* {{Internetquelle |autor=Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin |url=http://www.dga-gefaessmedizin.de/uploads/media/S2-LL.TVT_LE.Aug.2010.pdf |titel=Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie |datum=2005-01 |zugriff=2015-07-13 |format=PDF}}
* {{Internetquelle |autor=Europäische Gesellschaft für Kardiologie |url=http://www.escardio.org/guidelines-surveys/esc-guidelines/GuidelinesDocuments/guidelines-APE-FT.pdf |titel=Guidelines on the diagnosis and management of acute pulmonary embolism |datum=2008 |zugriff=2009-07-05 |format=PDF; 1,1&nbsp;MB |sprache=en}}
* {{Literatur |Autor=Alexander Schellhaaß, Andreas Walther, Stavros Konstantinides, Bernd W. Böttiger |Titel=Diagnostik und Therapie bei akuter Lungenembolie |Sammelwerk=Dtsch Arztebl Int |Nummer=107 (34-35) |Datum=2010 |Seiten=589–595 |Online=[http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=78055 Abstract]}}
* {{Literatur |Autor=Drahomir Aujesky |Titel=Die ambulante Behandlung der Lungenembolie |Sammelwerk=PrimaryCare |Nummer=2 |Datum=2013 |Seiten=30–31 |Online=[http://www.primary-care.ch/docs/primarycare/2013/02/de/pc-d-00238.pdf Online] |Format=PDF |KBytes=}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
[http://www.taz.de/!77426/ Jost Maurin: Bienen sammeln fleißig süßes Gift (taz 2011)]  - [[wikipedia:Pyrrolizidinalkaloide|Pyrrolizidinalkaloide]]
{{Commonscat|Pulmonary embolism|Lungenembolie}}
{{Wiktionary}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Gesundheitshinweis}}
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[[Kategorie:Krankheitsbild in der Inneren Medizin]]
[[Kategorie:Krankheitsbild in der Notfallmedizin]]
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Version vom 21. Dezember 2017, 15:25 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
I26 Lungenembolie
O88 Embolie während der Gestationsperiode
O08.2 Embolie nach Abort, Extrauteringravidität und Molenschwangerschaft
ICD-10 online (WHO-Version 2016)

Eine Lungenembolie oder Lungenarterienembolie entsteht durch die Verstopfung eines Blutgefäßes in der Lunge, meistens mit einem Blutpfropfen (Blutgerinnsel), dem sogenannten Thrombus, und wird dann auch Lungenthrombembolie, pulmonale Thromboembolie oder Pulmonalarterienthrombembolie genannt, oder durch Gasbläschen, beispielsweise bei einem Tauchunfall.

Entstehung

Der die Lungenembolie auslösende Thrombus entsteht in bis zu 80 % aller Fälle in den tiefen Bein- oder Beckenvenen und gelangt über die untere Hohlvene, den rechten Vorhof und Ventrikel des Herzens in die Pulmonalarterie. Dort bleibt der Thrombus stecken und verschließt das Gefäß. Je größer der Thrombus, desto größer ist das nicht mehr durchblutete Areal oder die Lungenembolie. Oft handelt es sich um mehrere Thromben, die gleichzeitig oder auch in zeitlichem Abstand Lungengefäße ganz oder teilweise verstopfen. Auch können bei einem Patienten beide Lungenflügel betroffen sein. Es kann auch zu Fruchtwasserembolien unter der Geburt oder zu Fettembolien bei Brüchen der langen Röhrenknochen (z. B. Femur) kommen. Selbst Knochenmarks­embolien sind in der Lunge möglich. Auch können bei ärztlichen Maßnahmen oder Verletzungen direkt Luft oder andere Gase (beispielsweise CO2 im Rahmen einer Laparoskopie) ins venöse Gefäßsystem gelangen.

Die Lungenembolie gehört zu den am häufigsten übersehenen und falsch diagnostizierten Todesursachen.[1]

In Deutschland sterben jährlich zwischen 40.000 und 100.000 Menschen an einer Lungenembolie. Die Lungenembolie ist damit nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste zum Tode führende Herz-Kreislauf-Erkrankung.[2]

Pathophysiologie

Der Embolus verstopft einen oder mehrere Äste der Lungenarterien. Dies wiegt umso schwerer, je größer der Innendurchmesser des betroffenen Gefäßes ist. Der Blutstau vor dem Thrombus führt zu einer mehr oder weniger starken Druckerhöhung im Lungenkreislauf (Pulmonale Hypertonie) und damit zur Belastung des rechten Teils des Herzens, wodurch es teilweise oder sogar ganz versagen kann. Versagt die rechte Herzhälfte nicht, so ist dennoch zumindest die Blutmenge vermindert, die die Lunge passieren und zur linken Herzhälfte gelangen kann. Die linke Herzhälfte kann jedoch nur soviel Blut weiterpumpen, wie bei ihr ankommt. Die Folge der herabgesetzten Fördermenge ist eine verminderte Sauerstoffversorgung der wichtigen Organe.[3] Es kann zum (kardiogenen) Schock kommen. In Abhängigkeit von der Ausdehnung kann es zu einem Sauerstoffmangel im Blut – einer Hypoxämie – kommen.

Eine besonders schwere Lungenembolie wird als fulminant bezeichnet. Führend in der Symptomatik ist hierbei das Versagen des rechten Herzens (Rechtsherzversagen), begleitet von einer schweren Hypoxämie.

Auch kleinere Lungenembolien können zu Rechtsherzproblemen führen. Hier ist die Drucksteigerung im kleinen Kreislauf nicht so schwerwiegend, die akute Überlebensrate der Patienten auch daher deutlich höher. Die Thromben werden in den meisten Fällen abgebaut und das Gefäßsystem dadurch wieder frei. Trotzdem kann sich im weiteren Verlauf bei einigen Patienten (vor allem mit immer wiederkehrenden kleineren Lungenembolien) ein chronischer Lungenhochdruck entwickeln. Es kann sich dann um eine CTEPH handeln.

Nachfolgend zum akuten Ereignis kann eine Infektion des nicht mehr ausreichend versorgten Lungengewebes zu einer sogenannten Infarktpneumonie führen. Das hinter dem Embolus gelegene Lungenareal kann insbesondere nach größerer Embolie mit Zerstörung eines Teils des bindegewebigen Lungengrundgerüstes infarzieren. Trotz der an sich hohen Regenerationskraft des Lungengewebes sterben dann ganze Bereiche dauerhaft ab. Übersteht dies der Organismus, entstehen funktionslose Narben. Bei Befall größerer Bereiche mit entsprechender Funktionseinbuße kommt es zu Kurzatmigkeit, reduzierter Belastbarkeit und oft dauerhaftem Husten. Die erleichterte Invasion von Keimen in das anfangs nekrotische, anschließend fibrotisch veränderte – und für Antibiotika weitgehend unzugängliche – narbige Gewebe führt auch später häufiger zu Lungenentzündungen. Die fibrotischen Umbauprozesse erhöhen geringfügig auch das Risiko für späteren Lungenkrebs. Es gibt eine hohe Rate der Spätkomplikationen, insbesondere bei erneuten Embolien.

Ursachen und Auslöser

Es gibt bestimmte Risikopatienten, die zu Thrombosen und damit zu Lungenembolien neigen.

Disponierende Faktoren sind in der Vorgeschichte des Patienten: Fraktur (Hüfte oder Bein), Hüft- oder Knie-Totalendoprothese, große Operation, Lungenerkrankung, Hormonersatztherapie, bösartiger Tumor, orale Kontrazeption, Schlaganfall, Schwangerschaft, Phase kurz nach der Geburt, vorangegangene venöse Embolie, Störung der Blutgerinnung, hohes Alter, hohe Homocysteinspiegel.

Bei entsprechender Prädisposition kann dann jede Immobilisierung, besonders der unteren Gliedmaßen, zum Auslöser werden, die durch Stase des Blutes das Anwachsen eines Thrombus (ähnlich „Kondensation“) begünstigen: Blutstauung bei lange angewinkeltem Knie, etwa bei langen Busfahrten oder beim Langstreckenfliegen, Reisethrombose, nach Brüchen und Verstauchungen sowie Bettlägerigkeit jeder Art.

Den Zeitpunkt des akuten Eintritts bestimmt dagegen erst das spätere Ablösen eines Thrombus und dessen Einschwemmen in die Lunge. Das geschieht typisch durch Mobilisierung nach dem Ruhen, also teilweise deutlich nach dem Aufstehen, beim Pressen (Stuhlgang) und anderen ersten körperlichen Anstrengungen danach. Ihnen allen ist die plötzliche Blutdruckänderung im venösen System mit einer Dilatation der Gefäße nach Inaktivität gemeinsam. (Quellen unter[4])

Symptomatik

Die Symptomatik ist sehr variabel und ist gekennzeichnet durch Symptome wie Husten, Herzschlag über 100/min in Ruhe (Tachykardie), hohe Atemfrequenz (Tachypnoe) mit Luftnot, Blut im Auswurf, Herzrhythmusstörungen, einseitige Beinschwellung und Schmerz in einem Bein. Weitere häufige Symptome sind thorakaler (evtl. atemabhängiger) Schmerz und Hypotonie bis hin zum Schock.
Eine ganz typische Symptomatik einer Lungenembolie ist eine akute Luftnot und/oder Schmerzen beim Einatmen bei bestehender tiefer Beinvenenthrombose.
Führt eine fulminante Lungenembolie zum Kreislaufstillstand, dann sind im Rahmen von Reanimationsmaßnahmen häufig gestaute Halsvenen (als Zeichen einer oberen Einflussstauung bei bestehendem „Vorwärtsversagen“ des Herzens) erkennbar.
Auch wird klassisch die sogenannte „Kranzzyanose“ (oder auch „schwedischer Kragen“) erkennbar: Bedingt durch zentrale Zyanose und obere Einflussstauung wirken der Hals und der Dekolleté-Bereich dunkel marmoriert.

Schweregradeinteilung

nach Grosser

Schweregrad I Schweregrad II Schweregrad III Schweregrad IV
Klinik diskret, in 80 % klinisch stumm Akute Dyspnoe, Tachypnoe, thorakaler Schmerz, Angst, Hämoptysen, Fieber, Pleuraerguss Zusätzlich Schocksymptomatik
Blutdruck normal evtl. leicht erniedrigt erniedrigt stark erniedrigt
Gefäßverschluss periphere Äste Segmentarterien PA-Ast oder mehrere Lappenarterien Ein PA-Ast und mehrere Lappenarterien

nach ESC (Europäische Gesellschaft für Kardiologie) 2008

Frühsterblichkeit
niedrig (< 1 %) mittel (3–15 %) hoch (> 15 %)
Schock oder Hypotonie nein nein ja (triggert Therapie)
RV-Dysfunktion nein nein/ja* möglich
Troponin erhöht nein nein/ja* möglich
*mind. eines der beiden Kriterien
Therapie frühe Entlassung Krankenhausbehandlung Thrombolyse oder Embolektomie

PESI

Der PESI (Pulmonary Embolism Severity Index) ist ein Scoring-System zur Risikostratifizierung nicht-massiver Lungenembolien (systolischer Blutdruck > 90 mmHg). Anhand von 11 Punkten werden die Patienten in fünf Risikoklassen eingeteilt. Bei einer PESI-Risikoklasse von I oder II ist die Sterblichkeitsrate niedrig und eine ambulante Therapie kann in Erwägung gezogen werden.

Prädiktor Punkte
Alter Anzahl Jahre
Männliches Geschlecht 10
Krebs 30
Herzinsuffizienz 10
Puls ≥ 110/min 20
Systolischer Blutdruck < 100 mmHg 30
Atemfrequenz ≥ 30/min 20
Temperatur < 36 °C 20
Verminderter Bewusstseinszustand 60
Sauerstoffsättigung < 90 % 20
PESI-Risikoklasse Punkte
I ≤ 65
II 66 - 85
III 86 - 105
IV 106 - 125
V ≥ 125

Diagnostik

Lungenembolie mit Nachweis eines großen Thrombus innerhalb der rechten Pulmonalarterie

Bei klinischem Verdacht auf eine Lungenembolie, der sich nach sorgfältiger Anamnese und Hilfestellung durch den Wells-Score oder Geneva-Score ergibt, kann die Diagnose am schnellsten mit einer kontrastmittelverstärkten Computertomographie gesichert werden. Im konventionellen Röntgenbild gibt es zwar beschriebene Röntgenzeichen für eine Lungenembolie (Hampton hump, Westermark- und Fleishner-Zeichen), jedoch sind diese eher selten vorhanden und oft nicht eindeutig.

Eine Lungenembolie lässt sich laborchemisch bei unauffälligen Dimeren mit hoher Sicherheit ausschließen. Erhöhte D-Dimere lassen keine Aussage zu, da sie leicht falsch positiv werden. So sind die D-Dimere nach Operationen, Sport oder Unfällen oft erhöht.

Rechtsherzbelastungszeichen als indirekte Zeichen einer Lungenembolie lassen sich im EKG (sog. SIQIII-Typ) und in der Echokardiographie nachweisen. In der Blutgasanalyse zeigt sich ein vermindertes pO2 bei einem gleichzeitig verminderten pCO2 als Folge der Hyperventilation bei Hypoxämie.

Kleinere Embolien, die der CT entgehen könnten, lassen sich mittels Lungenszintigraphie nachweisen. Dieses Verfahren kommt jedoch wegen der geringen Verfügbarkeit und der im Verhältnis zu modernen CT langen Untersuchungsdauer seltener zum Einsatz. In vielen Fällen kann die Nuklearmedizin mit der Lungenperfusions- und -inhalationsszintigraphie allerdings einen wertvollen Beitrag zur Diagnose einer Lungenembolie leisten: Bei Patienten mit Kontrastmittelallergie, mit Überfunktion der Schilddrüse oder mit schlechten Nierenwerten (erhöhtes Kreatinin) kann eine Computertomographie mit Kontrastmittel nicht durchgeführt werden; in diesen Fällen kann die exakte Diagnose nur nuklearmedizinisch gestellt werden. Die Lungenperfusionszintigrafie zeigt auf, ob der in eine Vene applizierte radioaktive Tracer regelmäßig in beiden Lungen dargestellt wird oder ob es keilförmige Abschwächungen bis Defekte in der Lunge gibt, was Hinweis für eine Lungenembolie sein kann. Bei der Inhalationsszintigraphie wird der Tracer eingeatmet und anschließend verglichen, ob die Darstellungen beider Untersuchungen gleich sind (gleich: kein Hinweis auf Lungenembolie) oder ob ein Unterschied besteht (Unterschied zwischen Perfusions- und Inhalationsszintigraphie: Beweis für eine Lungenembolie).

Auch die Magnetresonanztomografie (MRT) bietet die Möglichkeit zur Diagnostik der Lungenembolie. Diese kommt jedoch bei der gegenwärtigen Verbreitung geeigneter Geräte nur selten mit dieser Fragestellung zum Einsatz.

Die früher häufig durchgeführte konventionelle Angiografie der Lungenstrombahn liefert gute Ergebnisse. Sie wird jedoch wegen des damit verbundenen technischen Aufwandes, der erheblichen Belastung des Patienten und des Risikos, das mit der Einführung eines Katheters in den Lungenkreislauf des Patienten verbunden ist, seltener durchgeführt.

Erschwert wird die Symptombeurteilung und Diagnostik oft, weil mehrere, auch kleine Thromben in zeitlichen Abständen beteiligt sein können. Eine Hilfe bei der Diagnostik ist der Wells-Score, ein Punktesystem für die Wahrscheinlichkeit einer Embolie, der gut mit dem Ergebnis des D-Dimer-Tests kombiniert werden kann.

Differentialdiagnose

Bei den Leitsymptomen einer schwerwiegenden Lungenembolie (Luftnot, Brustschmerz, Kreislaufinstabilität) kommt als Differentialdiagnose in erster Linie der Herzinfarkt in Frage, eventuell auch eine Lungenentzündung, ein Pneumothorax oder eine Aortendissektion.

Therapie

Erste Hilfe

Die Prognostizierung einer Lungenembolie für einen Ersthelfer ist meist recht schwierig und bedarf Vorwissen. Wenn man jedoch einen Verdacht auf eine solche hat, muss man als Ersthelfer schnell handeln. Maßnahmen die man als Ersthelfer setzen kann sind:

  • Sofort den Rettungsdienst über die Rufnummer 112 (in Europa) oder eine andere örtliche Notrufnummer alarmieren
  • Den Erkrankten mit erhöhtem Oberkörper lagern
  • Den Patienten beruhigen und zur ruhigen Atmung auffordern
  • Den Erkrankten keine körperliche Anstrengung vornehmen lassen
  • Für frische Luft sorgen und beengende Kleidungsstücke öffnen
  • Weiter allgemeine Maßnahmen im Rahmen der Ersten Hilfe[5]

Medizinische Maßnahmen

Eine Lungenembolie kann lebensbedrohlich sein. Kleine Lungenembolien bei stabilen Patienten können unter Umständen aber auch ambulant behandelt werden.

Neben der Sauerstoffzufuhr wird in jedem Fall eine Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulation) mit Heparin und nach Abklingen akuter Symptome zur Vermeidung erneuter Thrombosen danach längerzeitig eine Therapie mit Phenprocoumon oder Warfarin durchgeführt. Bei schweren Lungenembolien mit Schocksymptomen und beschriebener schwerer Rechtsherzbelastung sind Kreislaufstabilisierung und rasch „rekanalisierende“ Maßnahmen nötig. Neben einer Lysetherapie werden als akut lebensrettende Maßnahme dann kathetertechnische mechanische „Zertrümmerung“ von lokalisierten Thromben wie auch eine operative Entfernung (Embolektomie) zu erwägen sein. Bei der operativen Ausräumung des Embolie-Materials existieren Verfahren ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine und solche mit deren Einsatz. Gegebenenfalls erfolgt die Operation unter andauernder Wiederbelebung des Patienten als sogenannte Ultima Ratio (eine hochriskante, aber vielleicht lebensrettende Maßnahme).

Wenn eine künstliche Beatmung des Patienten wegen Sauerstoffmangels im Blut notwendig wird, sollte am Beatmungsgerät ein möglichst geringer Druck in der Ausatmungsphase (PEEP) sowie in der Einatmungsphase eingestellt werden. Ein zu hoher Beatmungsdruck würde den bereits durch die Lungenembolie belasteten rechten Teil des Herzens zusätzlich belasten.[6]

Die gerinnungshemmenden Stoffe müssen nach einer Lungenembolie für einige Monate, in manchen Fällen (bei bestimmten angeborenen Störungen des Gerinnungssystems sowie bei rezidivierenden Lungenembolien) lebenslang eingenommen werden, um erneute Thrombosen und Lungenembolien zu vermeiden.

Die beste Schutzmaßnahme ist die Thromboseprophylaxe, die vor allem bei bettlägerigen Patienten und postoperativ angewendet wird. Hierbei erhält der Patient ein gerinnungshemmendes Medikament (meist ein sogenanntes niedermolekulares Heparin) in das Unterhautfettgewebe gespritzt oder in Tablettenform verabreicht. Auch das Tragen von medizinischen Antithrombose-Strümpfen hat sich bewährt. Wichtig für die Prophylaxe ist auch eine frühe Mobilisation der Patienten.

Gesundheitsökonomie

Die Zahl der durch Lungenembolien verursachten Todesfälle innerhalb der Europäischen Union wird auf rund 370.000 jährlich geschätzt. Die geschätzten Kosten der Behandlung für durch tiefe Beinvenenthrombosen verursachte Lungenembolien werden auf rund drei Milliarden Euro europaweit geschätzt.[7]

Siehe auch

Literatur und Quellen

Weblinks

Commons: Lungenembolie - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Lungenembolie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. nach: W. Huckenbeck (Institut für Rechtsmedizin, Universität Düsseldorf): Rechtsmedizinische Aspekte der Kausalkette Thrombose – Lungenembolie – Tod. In: Phlebologie. Heft 6 1998, ISSN 0939-978X, S. 181–209. (Zusammenfassung auf: Schattauer.de)
  2. Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e. V.: Kampagne Risiko Thrombose. Berlin 2015,. [1]
  3. Lehrbuch Anatomie S. 190, Herbert Lippert, 4. Auflage, Verlag Urban & Schwarzenberg
  4. A. Rahimtoola, J. D. Bergin: Acute pulmonary embolism: an update on diagnosis and management. In: Current problems in cardiology. 2005 Feb;30(2), S. 61–114.
  5. Österreichisches Rotes Kreuz Generalsekretariat: Sanitätshilfe Ausbildung; 7. Auflage, Version März 2016; ISBN 978-3-902332-18-9
  6. Guidelines on the diagnosis and management of acute pulmonary embolism. The Task Force for the Diagnosis and Management of Acute Pulmonary Embolism of the European Society of Cardiology (ESC). In: European Heart Journal. (2008), 29, S. 2276–2315 doi:10.1093/eurheartj/ehn310.
  7. Samuel Z. Goldhaber: Deep Venous Thrombosis and Pulmonary Embolism. In: Dan L. Longo, Anthony S. Fauci, Dennis L. Kasper, Stephen L. Hauser, J. Larry Jameson: Harrisons's Principles of Internal Medicine. Band 2, New York 2012, S. 2170.
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