Taqiyya und Bhumi: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''{{lang|ar-Latn|Taqiyya}}''' ({{arS|تقية|d=taqīya|b=Furcht, Vorsicht}}) bezeichnet im [[Islam]] die Erlaubnis, bei Zwang oder Gefahr für Leib und Besitz rituelle Pflichten zu missachten und den eigenen Glauben zu verheimlichen.<ref name="strothmann">Zitiert nach R. Strothmann, in: ''Handwörterbuch des Islam''. Leiden 1976, siehe TAKIYA</ref>
[[Datei:Bhudevi.jpg|thumb|Bhudevi, die Erdenmutter des [[Wikipedia:Hinduismus|Hinduismus]].]]


Die Praxis der [[Schia|schiitischen]] ''{{lang|ar-Latn|Taqiyya}}'' entwickelte sich im 9./10.&nbsp;Jahrhundert als Reaktion auf die Verfolgung durch die [[Sunniten|sunnitische]] Mehrheit.<ref>Vgl. hierzu R. Strothmann in: ''Encyclopedia of islam''. EI2, Leiden 2003, siehe TAKIYA</ref>
'''Bhūmi''' ([[Sanskrit|skrt.]] भूमि), auch '''Bhudevi''', '''Bhūmī-Devī''' ([[Sanskrit|skrt.]] भूमी देवी) oder '''Prithvi''' bzw. '''Prithvi Mata''' ([[Sanskrit|skrt.]] पृथ्वी ''{{IAST|pṛthvī}}'', auch [[Sanskrit|skrt.]] पृथिवी ''{{IAST|pṛthivī}}'') genannt, ist eine der beiden Gattinen [[Vishnu]]s. Seine andere Gattin ist [[Lakshmi]]. Oft wird Bhumi auch als die zweite Erscheinungsform von Lakshim angesehen. Bhumi/Prithvi ist im [[Wikipedia:Hinduismus|Hinduismus]] die [[Erdenmutter]], die große [[Muttergottheit]] der Erde. Als ''Mutter Erde'' (''Prithvi Mata'') steht sie dem ''Himmelsvater'' [[Dyaus Pita]] gegenüber, als dessen Gattin sie auch genannt wird.


Der [[Koran]] erlaubt in Notsituationen die Verheimlichung oder gar Verleugnung des Glaubens – solange man innerlich am Glauben festhält (Sure 16, Vers 106), die vordergründige Freundschaft mit Feinden des Islams (Sure 3, Vers 28) und den Genuss verbotener Speisen (Sure 6, Vers 119). Die Koranverse, die ''{{lang|ar-Latn|Taqiyya}}'' erlauben, werden von der [[Tafsīr (Koranexegese)|Tafsir-Wissenschaft]] in Verbindung gebracht mit dem Fall des [[Ammar ibn Yasir|Ammār b. Yāsir]], der gezwungen worden war, [[Altarabische Gottheiten|Götter]] zu verehren.
== Legenden ==


Überliefert wurde der Fall zweier muslimischer Gefangener des „falschen Propheten“ [[Musailima]], von denen einer den Märtyrertod wählte, der andere aber sein Leben rettete, indem er vorgab, dem Gegenpropheten zu huldigen. Der Prophet [[Mohammed]] soll bei der Nachricht des Todes erklärt haben:
Nach dem Varaha-[[Purana]] versank die Erde einst, als ein neues Zeitalter angebrochen war, in den Gewässern der Urzeit. Wie eine Mutter, deren Kind ins Wasser gefallen ist, nicht zögert ihm hinterher zu springen, um es zu retten, galt [[Vishnu]]s erster Gedanke dem Erhalt der Erde. Er nahm die Gestalt des Ebers, des mächtigsten Sumpftiers, an und erschien dadurch als [[Varaha]] - das ist die dritte Inkarnation Vishnus als [[Avatara]]. Als guter Schwimmer tauchte er in den Urozean hinab, tötet dort den gefährlichen Dämon [[Hiranyaksha]] und hob auf seinen kolossalen Hauern die Erde in Gestalt der Göttin [[Bhumi]] empor und rettete sie vor dem Versinken im vorzeitlichen Chaos. Bhumi wurde daraufhin Vaharas göttliche Gattin.


{{Zitat|Der Getötete ist dahingegangen in seiner Gerechtigkeit und seiner Glaubensgewissheit und hat seine Herrlichkeit erlangt; Heil ihm! Dem andern aber hat Gott eine Erleichterung gewährt, keine Züchtigung soll ihn treffen.|R. Strothmann|Handwörterbuch des Islam<ref name="strothmann" />}}
In einer anderen Fassung entführte der Dämon Hiranyaksha, der von [[Brahma]] Unsterblichkeit erlangt hatte, die Erde in die Tiefen des Urmeeres.


Da für die Ausübung der ''{{lang|ar-Latn|Taqiyya}}'' das Element der Furcht vor massiver Verfolgung maßgeblich ist, konnte sie, wie das ebenfalls ursprünglich in der schiitischen Tradition begründete [[Märtyrer]]tum, lange Zeit in der vorherrschenden [[Orthodoxie|orthodoxen]] [[Sunna]] nicht in gleicher Weise Fuß fassen. Allerdings kommt die ''{{lang|ar-Latn|Taqiyya}}'' im [[Sunniten|Sunnismus]] gleichermaßen vor und ist keine konfessionell bestimmte Eigenart.<ref>Ignaz Goldziher, Das Prinzip der Takijja im Islam, Zeitschrift der Morgenländischen Gesellschaft, Leipzig 1906, Nachdruck 1968; S. 216</ref>
Eine weitere Fassung der Legende berichtet, dass die Erde beim Schöpfungsakt Brahmas versehentlich in den [[Milchozean|Urozean]] fiel, woraufhin Brahma die Hilfe Vishnus erbat, der die Gestalt eines Ebers annahm.


Politik, Medien und Öffentlichkeit fallen bis heute immer noch auf jene "heiligen" [[Lüge]]n ("Taqiya" oder "Taqiyya") herein.
[[Kategorie:Hinduismus]]
 
„Du sollst kein falsches Zeugnis geben“ heißt es bei den Zehn Geboten der Christen. Buddhisten lehren in ihrem „Edlen Achtfachen Pfad“ die Praxis der „rechten Gesinnung, rechten Absicht, des rechten Denkens und rechten Entschlusses“ – womit gemeint ist, dass man nur mit Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, sozialem Denken und Handeln ins Nirwana einziehen kann.
 
Dem gegenüber steht die Taqiyya des Islam. Es darf gelogen werden, wenn es der eigenen Glaubensüberzeugung dient. Al Ghazzali (1059-1111), einer der bedeutendsten Theologen des Islam, fasst das Gebot der Taqiyya folgendermaßen zusammen:
 
„Wisse, dass die Lüge in sich nicht falsch ist. Wenn eine Lüge der einzige Weg ist, ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist sie erlaubt. Daher müssen wir lügen, wenn die Wahrheit zu einem unangenehmen Ergebnis führt.“
 
 
 
== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=[[Ignaz Goldziher]] |Titel=Das Prinzip der {{lang|ar-Latn|Takijja}} im Islam |Sammelwerk=Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft |Jahr=1906 |Seiten=213–226 }}
* {{Literatur |Autor=R. Strothmann-Moktar Djebli|Titel=Taḳiyya|Sammelwerk=Encyclopedia of Islam|Ort=Leiden|Jahr=2003|Seiten=X:134a-136a}}
 
== Weblinks ==
* [http://www.google.de/books?id=wpM3AAAAIAAJ&pg=PA628&dq=takiya&sig=Xy0yC1-MDUiqQg97xhPX2kaC8mo Takiya in Encyclopaedia of Islam (Nachdruck)]
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
== Siehe auch: ==
 
[[Lüge]]
 
 
{{Wikipedia}}

Version vom 20. Mai 2012, 15:11 Uhr

Bhudevi, die Erdenmutter des Hinduismus.

Bhūmi (skrt. भूमि), auch Bhudevi, Bhūmī-Devī (skrt. भूमी देवी) oder Prithvi bzw. Prithvi Mata (skrt. पृथ्वी pṛthvī, auch skrt. पृथिवी pṛthivī) genannt, ist eine der beiden Gattinen Vishnus. Seine andere Gattin ist Lakshmi. Oft wird Bhumi auch als die zweite Erscheinungsform von Lakshim angesehen. Bhumi/Prithvi ist im Hinduismus die Erdenmutter, die große Muttergottheit der Erde. Als Mutter Erde (Prithvi Mata) steht sie dem Himmelsvater Dyaus Pita gegenüber, als dessen Gattin sie auch genannt wird.

Legenden

Nach dem Varaha-Purana versank die Erde einst, als ein neues Zeitalter angebrochen war, in den Gewässern der Urzeit. Wie eine Mutter, deren Kind ins Wasser gefallen ist, nicht zögert ihm hinterher zu springen, um es zu retten, galt Vishnus erster Gedanke dem Erhalt der Erde. Er nahm die Gestalt des Ebers, des mächtigsten Sumpftiers, an und erschien dadurch als Varaha - das ist die dritte Inkarnation Vishnus als Avatara. Als guter Schwimmer tauchte er in den Urozean hinab, tötet dort den gefährlichen Dämon Hiranyaksha und hob auf seinen kolossalen Hauern die Erde in Gestalt der Göttin Bhumi empor und rettete sie vor dem Versinken im vorzeitlichen Chaos. Bhumi wurde daraufhin Vaharas göttliche Gattin.

In einer anderen Fassung entführte der Dämon Hiranyaksha, der von Brahma Unsterblichkeit erlangt hatte, die Erde in die Tiefen des Urmeeres.

Eine weitere Fassung der Legende berichtet, dass die Erde beim Schöpfungsakt Brahmas versehentlich in den Urozean fiel, woraufhin Brahma die Hilfe Vishnus erbat, der die Gestalt eines Ebers annahm.