Nestorianismus und Weltbevölkerung: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Nestorianismus''' ist eine nach [[Wikipedia:Nestorius|Nestorius]] benannte [[Christologie|christologische]] Lehre, die 431 auf dem [[Konzil von Ephesos|Konzil von Ephesos]] verurteilt wurde.
[[Datei:World-pop-hist-de-2.png|miniatur|400px|Historische Entwicklung der Weltbevölkerung. Oben: absolut in Millionen Menschen; unten: relativer Zuwachs pro Jahr in %]]


== Inhalt der Lehre ==
Die '''Weltbevölkerung''' umfasste beim Jahreswechsel 2016/17 rund 7,47 Milliarden Menschen.<ref>[https://www.dsw.org/weltbevoelkerung-2017-7473690000-menschen-auf-der-erde/ Pressemitteilung zum Jahresende 2016] bei [[w:Deutsche Stiftung Weltbevölkerung|Deutsche Stiftung Weltbevölkerung]], abgerufen am 20. Februar 2017</ref> Laut offiziellem Stand vom April 2019 sind es rund 7,70 Milliarden Menschen<ref>[https://www.worldometers.info/world-population/ Current World Population] auf [https://www.worldometers.info worldometers.info], abgerufen am 9. Mai 2019</ref>. Die [[w:Vereinte Nationen|UNO]] rechnet für den Zeitraum 2015 bis 2020 mit einem [[w:Bevölkerungsentwicklung|Bevölkerungswachstum]] von rund 78 Millionen Menschen pro Jahr.<ref>{{Literatur|Herausgeber=Population Division of the Department of Economic and Social Affairs of the [[w:UN-Sekretariat|United Nations Secretariat]]|Titel=[http://esa.un.org/wpp/unpp/panel_population.htm World Population Prospects. The 2010 Revision. World Population change per year (thousands) Medium variant 1950–2050]|Jahr=2012}}</ref> Die Vereinten Nationen erwarten 2050 etwa 9,7 Milliarden Menschen auf dem Globus. Für das Jahr 2100 werden 11,2 Milliarden Menschen prognostiziert.<ref> [http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-07/bevoelkerungsentwicklung-vereinte-nationen-weltbevoelkerung Weltbevölkerung wächst schneller als angenommen] Zeit online, 29. Juli 2015 und [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/uno-prognose-weltbevoelkerung-im-jahr-2100-11-2-milliarden-a-1045920.html Uno erhöht Prognose auf elf Milliarden Menschen] Spiegel online, 29. Juli 2015</ref> Nach dem Weltbevölkerungsbericht des [[w:Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen|Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen]] wurde die Sieben-Milliarden-Menschen-Marke am 31.&nbsp;Oktober 2011 überschritten.<ref>[http://www.weltbevoelkerung.de/oberes-menue/publikationen-downloads/zu-unseren-themen/unfpa-weltbevoelkerungsbericht.html UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2011], Website der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, abgerufen am 30. Oktober 2011</ref> Die Festlegung auf einen Tag ist dabei als symbolischer Akt zu verstehen, weil Schätzungen der Weltbevölkerung nur mit einer Bandbreite von 5 % mehr oder weniger möglich sind.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,794896,00.html Artikel auf Spiegel Online zum UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2011], abgerufen am 31. Oktober 2011</ref>


In den christologischen Diskussionen des [[Wikipedia:5. Jahrhundert|5. Jahrhunderts]] nimmt der Nestorianismus die gegensätzliche Position zum [[Monophysitismus]] ein.
Besonders schnell wächst der afrikanische Raum sowie der arabische Raum.


Definiert ist der Nestorianismus im Wesentlichen aus den [[Wikipedia:Anathema|Anathemata]] von [[Wikipedia:Kyrill von Alexandria|Kyrill von Alexandria]] und des Konzils von Ephesos. Nach Kyrill besteht der Hauptpunkt des Nestorianismus in der Lehre, dass es in Jesus Christus eine göttliche und eine menschliche Person gegeben habe (eine Person mit einer göttlichen Natur und eine Person mit einer menschlichen Natur). Jedes zugeordnete Attribut und jede Handlung des inkarnierten Christus könne dabei einer dieser Personen zugeordnet werden. Beide Personen seien lediglich durch das Band der Liebe verbunden.
Nach [[Rudolf Steiner]] sind dabei bis zu einem Drittel der inkarnierten [[Menschheit]] als sogenannte [[Heuschreckenmenschen]] anzusehen, (indem durch den Materialismus) "als der Kopernikanismus heranrückte, ein Drittel der Menschen eigentlich geistig getötet wurde." (Lit.: [[GA 346]], S. 184).


Jedoch haben weder Nestorius selbst noch die als seine Anhänger beschuldigten Vertreter der [[Wikipedia:Antiochenische Schule|Antiochenischen Schule]] diese Dinge tatsächlich gelehrt. Vielmehr haben sie, wenn auch zum Teil in unglücklichen Formulierungen, Positionen vertreten die schliesslich im [[Konzil von Chalzedon|Konzil von Chalzedon]] 451 zum Tragen gekommen sind. Problematisch war, dass Nestorius den Gebrauch des Attributs Theotokos (Gottesgebärerin), ein Attribut paganer Göttinen, in Bezug auf [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]], die Mutter Jesu, abgelehnt hat. Es sei besser von einer Christusgebärerin zu sprechen.
Zugleich muß mit einer raschen Beschleunigung der [[Inkarnation]]sfolgen auf der Erde, aufgrund der sehr raschen technischen, ökonomischen und ökologischen Veränderungen auf der Erde, gerechnet werden, was zumindest teilweise die sonstige [[Überbevölkerung]] erklären könnte.


Auch die von der [[Wikipedia:Orthodoxe Kirchen|orthodoxen]] und [[Wikipedia:Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] oft als Nestorianer bezeichnete [[Wikipedia:Assyrische Kirche des Ostens|Assyrische Kirche des Ostens]] hat nie die vorgeworfenen Lehren vertreten, so dass man vom Nestorianismus lediglich als einem häresiologischen Konstrukt, nicht von einer historischen Bewegung, sprechen kann. Die [[Monophysitismus|monophysitischen]] Kirchen haben den Nestorianismusvorwurf auch auf die Chalzdonensier, also Orthodoxe und Katholiken, ausgedehnt.
== Historische Entwicklung der Weltbevölkerung ==


== Ausbreitung ==
Die Daten über die Weltbevölkerung vergangener Zeiten sind naturgemäß umso unzuverlässiger, je weiter man zurück blickt. Mit dem Ende der letzten Kaltzeit, d.h. mit Anbruch des [[Kulturepochen|nachatlantischen Zeitalters]] sollen etwa 1 bis 10 Millionen Menschen auf der Erde gelebt haben. Um 3000 v. Chr., d.h. etwa mit Beginn der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptisch-chaldäischen Zeit]], schätzt man die Weltbevölkerung auf ungefähr 14 Millionen, um 1000 v. Chr. soll sie bei etwa 50 Millionen gelegen haben. Zur Zeitenwende waren es vermutlich 170 bis 400 Millionen Menschen. Durchschnittlich dürfte die Bevölkerungszahl, mit gewissen Schwankungen, dann bis ins Hochmittelalter relativ stabil geblieben sein. Für das Jahr 1000 n. Chr. liegen die Schätzungen bei 245 bis 345 Millionen und für [[1250]] bei rund 400 Millionen. Um 1700 lag der Stand bei ca. 600 Millionen. Mit dem [[18. Jahrhundert]] setzte ein rapides Bevölkerungswachstum ein. Zwischen 1800 und 1850 wurde die Grenze von 1 Milliarde überschritten. Im Jahr [[1900]] lebten etwa 1,6 Milliarden Menschen auf der Erde. Um 1930 waren es bereits 2 Milliarden. Mitte des [[20. Jahrhundert]]s lag die jährliche, geradezu explosionsartige Wachstumsrate zeitweise über 2 % und nahm erst seit Ende der 1960er-Jahre wieder ab auf etwa 1,15 % im Jahr 2009. Bis 1984 ist die Weltbevölkerung auf rund 5 Millarden gestiegen, bis 1999 auf ca. 6 Milliarden und bis 2011 auf 7 Milliarden.<ref>[https://www.census.gov/content/census/en/data/tables/time-series/demo/international-programs/historical-est-worldpop.html Historical Estimates of World Population], zusammengestellt nach verschiedenen Datenquellen vom [https://www.census.gov United States Census Bureau]</ref>
 
Nestorius war bis 431 Patriarch von Konstantinopel, die von ihm vertretene Lehre wurde auf dem Konzil von Ephesos 431 verurteilt.  
 
Viele seiner Anhänger wanderten schließlich ins [[Wikipedia:Sassanidenreich|Sassanidenreich]] aus, wo es zu dieser Zeit bereits eine relativ große Anzahl von Christen gab (wenn sie auch nie die Mehrheit bildeten). Die sich formierende so genannte ''nestorianische Kirche'' – die mit Nestorios jedoch weniger gemein hatte und besser als ostsyrische Kirche bzw. als [[Wikipedia:Assyrische Kirche des Ostens|Assyrische Kirche des Ostens]] bezeichnet werden sollte – in Persien stand der römischen Reichskirche von nun an feindlich gegenüber, sodass die persischen Könige fortan den persischen Christen wesentlich wohlwollender gegenüber standen. Das nestorianische Zentrum war – nachdem die alten '''Zentralen''' wie [[Wikipedia:Konstantinopel|Konstantinopel]], Alexandria und Antiochia nicht erreichbar waren – Edessa, das heutige Urfa (bzw. [[Wikipedia:Şanlıurfa|Şanlıurfa]]) im Südosten der Türkei; Sitz des Katholikos war [[Wikipedia:Ktesiphon|Ktesiphon]]. Trotz mancher Behinderung konnte über die Seidenstraße, deren Arm durch Edessa führte, sich eine Missionstätigkeit entfalten. Die Händler nahmen nicht nur Waren sondern auch ihre Religion, ihre Überzeugung mit nach Osten. Christliche Gemeinden entstanden unter den [[Wikipedia:Turkvolk|Turkvölkern]] in Mittelasien und in [[Wikipedia:Sinkiang|Sinkiang]] (chin. Volksrepublik). Teilweise wurden auch ganze Völker christlich. 779 wurde im westlichen China ein Denkmal errichtet, das von der Einführung der großen „leuchtenden Religion aus Ta-Ch’in (dem Judenlande)” berichtete. Spuren dieser Missionstätigkeit wurden auch in Japan (im 9. Jahrhundert dokumentiert) und auf Sumatra entdeckt. Die [[Wikipedia:Thomaschristen|Thomaschristen]] in Südindien sind die Nachfahren dieses kirchlichen Lebens in Indien.
 
Auf die Blütezeit dieser Kirche im 13. Jahrhundert folgte bald die nahezu vollständige Vernichtung durch den muslimischen Mongolenherrscher [[Wikipedia:Timur Lang|Timur]] Lenk (bzw. Tamerlan) im 14. Jh. Der Jesuitenpater [[Wikipedia:Matteo Ricci|Matteo Ricci]] stieß im 16. Jh. in China auf Reste des Christentums. Als man die obengenannte Stele 1625 in [[Wikipedia:Sianfu|Sianfu]] (heute Xian 西安) fand, hatte man damit die Erklärung, wieso Matteo Ricci bei seiner Missionstätigkeit christliche Elemente vorfinden konnte. Aber zugleich entkräftete dieser Fund den Vorwurf der Chinesen, die Missionare brächten etwas ganz Neues, ganz Fremdes in das Reich der Mitte. Die [[Wikipedia:Stele|Stele]] bewies, dass der christliche Glaube schon vor langer Zeit in China Wurzeln geschlagen hatte.
 
In der mongolischen Hauptstadt [[Wikipedia:Karakorum (Stadt)|Karakorum]] befand sich um [[1250]] eine nestorianische Kirche. Daher kann davon ausgegangen werden, dass das nestorianische Christentum im Mongolenreich bis um 1350 eine verbreitete Glaubensrichtung war.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Weltbevölkerung}}


* [[Wikipedia:Assyrische Kirche des Ostens|Assyrische Kirche des Ostens]] - korrekte Bezeichnung der oft „nestorianische Kirche“ genannten Kirche
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
== Literatur ==
 
* Wassilios Klein: ''Das nestorianische Christentum an den Handelswegen durch Kyrgyzstan bis zum 14. Jh.'', Turnhout 2000 (Silk Road Studies III).


[[Kategorie:Theologie]]
[[Kategorie:Bevölkerung]][[Kategorie:Mensch]][[Kategorie:Menschheit]]
[[Kategorie:Welt]]


{{Wikipedia}}
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Version vom 9. Mai 2019, 11:43 Uhr

Historische Entwicklung der Weltbevölkerung. Oben: absolut in Millionen Menschen; unten: relativer Zuwachs pro Jahr in %

Die Weltbevölkerung umfasste beim Jahreswechsel 2016/17 rund 7,47 Milliarden Menschen.[1] Laut offiziellem Stand vom April 2019 sind es rund 7,70 Milliarden Menschen[2]. Die UNO rechnet für den Zeitraum 2015 bis 2020 mit einem Bevölkerungswachstum von rund 78 Millionen Menschen pro Jahr.[3] Die Vereinten Nationen erwarten 2050 etwa 9,7 Milliarden Menschen auf dem Globus. Für das Jahr 2100 werden 11,2 Milliarden Menschen prognostiziert.[4] Nach dem Weltbevölkerungsbericht des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen wurde die Sieben-Milliarden-Menschen-Marke am 31. Oktober 2011 überschritten.[5] Die Festlegung auf einen Tag ist dabei als symbolischer Akt zu verstehen, weil Schätzungen der Weltbevölkerung nur mit einer Bandbreite von 5 % mehr oder weniger möglich sind.[6]

Besonders schnell wächst der afrikanische Raum sowie der arabische Raum.

Nach Rudolf Steiner sind dabei bis zu einem Drittel der inkarnierten Menschheit als sogenannte Heuschreckenmenschen anzusehen, (indem durch den Materialismus) "als der Kopernikanismus heranrückte, ein Drittel der Menschen eigentlich geistig getötet wurde." (Lit.: GA 346, S. 184).

Zugleich muß mit einer raschen Beschleunigung der Inkarnationsfolgen auf der Erde, aufgrund der sehr raschen technischen, ökonomischen und ökologischen Veränderungen auf der Erde, gerechnet werden, was zumindest teilweise die sonstige Überbevölkerung erklären könnte.

Historische Entwicklung der Weltbevölkerung

Die Daten über die Weltbevölkerung vergangener Zeiten sind naturgemäß umso unzuverlässiger, je weiter man zurück blickt. Mit dem Ende der letzten Kaltzeit, d.h. mit Anbruch des nachatlantischen Zeitalters sollen etwa 1 bis 10 Millionen Menschen auf der Erde gelebt haben. Um 3000 v. Chr., d.h. etwa mit Beginn der ägyptisch-chaldäischen Zeit, schätzt man die Weltbevölkerung auf ungefähr 14 Millionen, um 1000 v. Chr. soll sie bei etwa 50 Millionen gelegen haben. Zur Zeitenwende waren es vermutlich 170 bis 400 Millionen Menschen. Durchschnittlich dürfte die Bevölkerungszahl, mit gewissen Schwankungen, dann bis ins Hochmittelalter relativ stabil geblieben sein. Für das Jahr 1000 n. Chr. liegen die Schätzungen bei 245 bis 345 Millionen und für 1250 bei rund 400 Millionen. Um 1700 lag der Stand bei ca. 600 Millionen. Mit dem 18. Jahrhundert setzte ein rapides Bevölkerungswachstum ein. Zwischen 1800 und 1850 wurde die Grenze von 1 Milliarde überschritten. Im Jahr 1900 lebten etwa 1,6 Milliarden Menschen auf der Erde. Um 1930 waren es bereits 2 Milliarden. Mitte des 20. Jahrhunderts lag die jährliche, geradezu explosionsartige Wachstumsrate zeitweise über 2 % und nahm erst seit Ende der 1960er-Jahre wieder ab auf etwa 1,15 % im Jahr 2009. Bis 1984 ist die Weltbevölkerung auf rund 5 Millarden gestiegen, bis 1999 auf ca. 6 Milliarden und bis 2011 auf 7 Milliarden.[7]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung zum Jahresende 2016 bei Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, abgerufen am 20. Februar 2017
  2. Current World Population auf worldometers.info, abgerufen am 9. Mai 2019
  3.  Population Division of the Department of Economic and Social Affairs of the United Nations Secretariat (Hrsg.): World Population Prospects. The 2010 Revision. World Population change per year (thousands) Medium variant 1950–2050. 2012.
  4. Weltbevölkerung wächst schneller als angenommen Zeit online, 29. Juli 2015 und Uno erhöht Prognose auf elf Milliarden Menschen Spiegel online, 29. Juli 2015
  5. UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2011, Website der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, abgerufen am 30. Oktober 2011
  6. Artikel auf Spiegel Online zum UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2011, abgerufen am 31. Oktober 2011
  7. Historical Estimates of World Population, zusammengestellt nach verschiedenen Datenquellen vom United States Census Bureau


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