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Aktuelle Version vom 12. Dezember 2021, 16:33 Uhr

Eisbecher mit Schokoladeneiskugeln, Sahne und Eierlikör

Speiseeis, in der Schweiz und Luxemburg die Glace [ˈɡlasə] oder das Glacé ([ˈɡlaˌse], aus dem Franz.), veraltet Gefrorenes[1], ist eine Süßspeise bestehend aus Flüssigkeiten wie Wasser, Milch, Sahne und eventuell Eigelb, verrührt mit Zucker und verschiedenen geschmacksgebenden Zutaten wie Fruchtmus, Vanille, Schokolade und heutzutage häufig Lebensmittelzusatzstoffen wie beispielsweise Stärkesirup[2] oder Carboxymethylzellulose[3] als Verdickungsmittel, die meist unter Aufschlagen und/oder Rühren zu einer Creme gefroren werden.

Geschichte

Anfänge

Eisverkäufer in Rom, um 1820

Das erste Speiseeis gab es vermutlich im antiken China, die chinesischen Herrscher hatten große Eislager anlegen lassen. Das dem Sorbet ähnelnde Speiseeis war aber auch in der europäischen Antike bekannt. Der griechische Dichter Simonides von Keos beschreibt es als aus Gletscherschnee mit Zutaten wie Früchten, Honig oder Rosenwasser bestehend. Belegt ist auch Alexander des Großen und Hippokrates’ Vorliebe für Wassereis, Letzterer verschrieb seinen Patienten das damalige Speiseeis sogar als Schmerzmittel.[4] Die römischen Kaiser ließen sich durch Schnellläufer Schnee und Eis von den Apenninen zur Herstellung bringen, der indische Kaiser Ashoka aus dem Himalaya.

Mit dem Untergang des Römischen Reiches ging das Wissen über die Zubereitung eisgekühlter Speisen und Getränke dort verloren. Die Kreuzfahrer brachten das Rezept für Scherbet, ursprünglich eine Mischung aus Fruchtsirup und Schnee, nach Europa. Die Zubereitung derart gekühlter Getränke soll im arabischen Raum von China übernommen worden sein. Im 11. Jahrhundert war die Verwendung von Eis in den Haushalten der Oberschicht dort weit verbreitet. Im Sommer wurde Eis in Stangenform oder als „Schnee“ von Straßenverkäufern angeboten.[5] Ende des 13. Jahrhunderts beschrieb Marco Polo die Herstellung einer Kältemischung aus Schnee oder Wasser und Salpeter, die er in China kennengelernt hatte. Speiseeis aus Wasser und Fruchtsaft oder -püree (Granita) wurde zu einer italienischen Spezialität, die angeblich im 16. Jahrhundert von Katharina von Medici nach Paris mitgebracht wurde. Für diese Theorie gibt es jedoch keine schriftlichen Belege. Ein deutschsprachiges Kochbuch von Anna Wecker mit dem Titel Ein köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen, das 1597 erschien, enthielt bereits ein Rezept für eisgekühlten Milchrahm, also eine Vorstufe von Milcheis.[6]

Neuzeit

Rad zum Verkauf von Eis im Englischen Garten in München (2013)
Motorisierter Verkaufswagen mit Speiseeis in Den Haag (2009)
Draufsicht einer Eisdiele in einem Einkaufszentrum (2009)

Rezepte für Eis aus Zucker, Salz, Schnee, Zitronensaft und verschiedenen Früchten oder auch mit Schokolade oder Zimt enthält auch eine italienische Schrift, geschrieben um 1692. 1775 erschien in Neapel das erste Buch über die Kunst der Eisbereitung mit dem Titel De sorbetti von Filippo Baldini.[7]

Das erste französische Café, das auch Speiseeis anbot, eröffnete der Italiener Franceso Procopio di Cultelli, ein Koch Ludwigs XIV., 1686 in Paris, das Café Procope. Um 1700 wurde Speiseeis auch in anderen europäischen Kaffeehäusern bekannt. Im 18. Jahrhundert wurde Speiseeis in Frankreich dann auch auf der Straße verkauft. Am Boulevard des Italiens eröffnete ein Neapolitaner das erste richtige Eiscafé.[5] Die erste bekannte Gelateria in den späteren USA gab es 1770 in New York.[8] In Hamburg eröffnete 1799 die vermutlich erste deutsche Eisdiele im Alsterpavillon.[6]

In den USA spielten die ersten Präsidenten eine wichtige Rolle bei der Popularisierung der Eiscreme. George Washington soll in den 1780er Jahren eine Eismaschine für seinen Privathaushalt gekauft haben. Er führte auch das Servieren von Eiscreme bei nachmittäglichen Empfängen ein. Thomas Jefferson lernte Speiseeis als Staatssekretär in Frankreich kennen und ließ nach 1800 Eis bei offiziellen Staatsbanketten im Weißen Haus servieren. Die Ehefrau des vierten Präsidenten James Madison übernahm diese Mode und führte die Eisbombe (bombe glacée) ein.[8]

1843 erfand Nancy Johnson die erste patentierte Eismaschine, die mit einer Handkurbel betrieben wurde und die Eisherstellung stark vereinfachte. Mehr Haushalte als zuvor stellten nun selbst Eis her. Die erste Fabrik für Speiseeis wurde am 15. Juni 1851 in Seven Valleys, Pennsylvania, vom Milchhändler Jacob Fussell aus Baltimore gegründet.[8] Bis zur Erfindung der Kältemaschine durch Carl von Linde 1876 war man allerdings auf Stangeneis aus dem Winter, das in Eiskellern bis zum Sommer aufbewahrt wurde, und Kochsalz für die Kältemischung angewiesen. Lindes Kältemaschine brachte dann die technische Verfügbarkeit von Kälte und verhalf dem Speiseeis zum Durchbruch als Massenware. Die englische Köchin und Erfinderin Agnes Marshall ließ 1885 eine effizientere Maschine für die Herstellung von Speiseeis im Haushalt sowie eine Eiskühltruhe patentieren. Sie veröffentlichte außerdem mehrere Bücher und Artikel über die Eisherstellung und gilt als Pionierin des Gefrierens durch Flüssigstickstoff.[9][10] 1899 erfand August Gaulin das Verfahren der Homogenisierung für Milchprodukte, durch das die Qualität der Eiscreme verbessert wurde.[8]

Wann die Eiswaffel erfunden wurde, ist unklar, möglicherweise schon vor dem 19. Jahrhundert. Agnes Marshall veröffentlichte 1888 ein Rezept für eine Eiswaffel,[11] die allerdings zum Servieren auf einem Teller gedacht war, nicht als Behälter für den Straßenverkauf.[12] Das Museum of Modern Art besitzt in seiner Sammlung ein (nachgearbeitetes) Eishörnchen von Italo Marchioni, datiert 1896.[13] Das erste bekannte Patent für ein Gerät, das Waffeln mechanisch in Hörnchenform brachte und das Rollen von Hand unnötig machte, erhielt Antonio Valvona 1902 in Manchester.[8]

In Österreich werden als Eiswaffel mit Zitronencreme gefüllte spatelförmige Waffeln der typischen Größe 150 × 25 × 5 mm bezeichnet, die als Dekoration in eine Eisbecherportion gesteckt werden. Auch Hohlhippen, ähnlich lange, mittelbraun gebackene, süße Teigröhrchen werden eingesteckt. Nicht essbar sind aufspannbare Schirmchen aus Holzstäbchen und Papier und ähnlicher Dekor. Eishörnchen werden in Österreich Stanitzel oder germanisiert Eistüten genannt, die es kegelig gewickelt – dunkler, süßer und knuspriger – auch als Cornetto-Tiefkühltruheneis in Alu-Papier gewickelt mit Kartondeckel gibt oder aber als formgepresste Waffel entweder kegelig mit kugeliger Verbreiterung oben oder nur halb so hoch als kegelstumpfförmiger Becher, der auf der waagrechten Vitrinenplatte selbst abgestellt werden kann.

Das Eis zum Mitnehmen geht in Europa offenbar auf italienische Immigranten in Großbritannien zurück, die dort in den Großstädten ab etwa 1870 auf den Straßen Eiscreme an kleinen fahrbaren Ständen verkauften. Sie wurden bald „Hokey-pokey men“ genannt, was auf den italienischen Satz „Gelati, ecco un poco“ („hier ein bisschen Eis“) zurückgehen soll.[14] Sie verkauften das Eis in Pappbechern und Papphörnchen sowie so genannte Penny licks, eine Eiskugel für einen Penny in einem kleinen Glasbehälter, der von den Käufern wieder zurückgegeben wurde.[15] Das erste Eis am Stiel (Schweiz: Glacestengel bzw. Glacestängeli) wurde 1923 vom US-amerikanischen Limonadenhersteller Frank Epperson patentiert. Erfunden hatte er es nach eigenen Angaben aber bereits zufällig im Jahr 1905, als er ein Glas Limonade mit Löffel versehentlich im Freien stehen ließ – die Limonade gefror über Nacht zu Wassereis. Epperson nannte sein Eis Eppsicle Ice pop, daraus wurde später der Name Popsicle, heute in den USA ein geschützter Markenname für ein bestimmtes Wassereis.[16] Am 9. Oktober 1923 meldete sein Landsmann Harry Bust die Herstellung von am Stiel gefrorenem Vanille-Eis mit Schokoladenüberzug als Patent an.[17]

In den 1920er Jahren öffneten in Deutschland die ersten italienischen Eisdielen. Dies war die erste größere Welle einer durch Ausländer betriebenen Gastronomie (siehe auch Gelatiere). Die industrielle Herstellung von Speiseeis begann in Deutschland Mitte der 1930er Jahre mit den Firmen Langnese (1935) und Schöller (1937).[6]

Dass die spätere britische Premierministerin Margaret Thatcher Mitglied des Entwicklungsteams aus Chemikern und Lebensmitteltechnikern war, welches das Softeis erfunden haben soll, wie auf zahlreichen Webseiten behauptet, ist ein Mythos.[18]

Seit den 2010er Jahren erreicht man mit Methoden der Molekularküche das Schockfrieren von frischen Zutaten zu Eis.[19][20] In den letzten Jahren wurden in Eisdielen vermehrt außergewöhnliche Kreationen angeboten, auch mit sauer-salzig-herben Geschmacksnuancen bis zu skurrilen Extravaganzen wie beispielsweise Münchner Weißwursteis mit Senfeis und Biereis.

Herstellung

Eismaschine Boku Europa
Eine Eismaschine für den Haushalt

Zur Herstellung von Speiseeis werden zuerst die Zutaten vermischt, dann wird die Masse unter ständigem Rühren und Abschaben von der Metallwandung gefroren, wodurch feine Luftbläschen in die Masse gelangen und die Eiskristalle klein bleiben. Einen cremigen Schmelz hat Speiseeis nur, wenn die Kristalle so klein sind, dass sie im Mund nicht fühlbar sind und sich sofort auflösen. Traditionell wurde Speiseeis in einer Metallschüssel gefroren, die sich in einem Behälter mit einer Mischung aus zerstoßenem Wassereis und Kochsalz, der sogenannten Kältemischung, befindet. Durch die unter −10 °C kalte Mischung wird die Eismasse gefroren und kann zugleich gerührt werden. Heute gibt es auch für den Haushalt elektrisch betriebene Eismaschinen, die diese Aufgabe mithilfe vorgefrorener Kühlbehälter oder auch vollautomatisch übernehmen.

Bei der gewerblichen und industriellen Produktion wird grundsätzlich ähnlich verfahren; es werden jedoch häufig noch Hilfsstoffe wie Bindemittel, Emulgatoren, Stabilisatoren, pflanzliche Fette sowie Aroma- und Farbstoffe zugesetzt bzw. fertig gemischte Eisgrundmassen[21] aufgeschlagen und gefroren. Als natürlicher Emulgator wird oft das in Eigelb vorkommende Lecitin eingesetzt. Mit seiner Hilfe wird eine feinste Verteilung der Fetttröpfchen im Wasser erreicht, ein Aufrahmen, also die Trennung des Fetts vom Wasser, verhindert.

Als Zusatzstoff für die Speiseeisherstellung werden Carboxymethylcellulosen (CMC – Zusatzstoffnummer E 466) verwendet. Natrium-Carboxymethylcellulose ist ohne Höchstmengenbeschränkung (quantum satis) für Lebensmittel allgemein zugelassen. Obwohl eine ähnliche Substanz (Methylcellulose= Tylose, E 461)[22] ursprünglich als Tapetenkleister erfunden wurde[23] und weiterhin als Basis zur Herstellung von Tapetenleim Verwendung findet, gibt es keinen Grund, CMC nicht als Zusatzstoff zu verwenden, da sie als unbedenklich für die menschliche Gesundheit gilt, auch wenn sie zum Teil aus gentechnisch veränderter Baumwolle hergestellt wird. CMC dient bei der Speiseeisherstellung (bzw. allgemein in der Lebensmitteltechnik) zur Konsistenzoptimierung, die Eiskristallbildung wird vermindert, wodurch eine weiche, cremige Konsistenz entsteht.[24] CMC wird nicht verdaut und unverändert wieder ausgeschieden. Der Genuss größerer Mengen kann abführend wirken.

Eine besondere Methode der Speiseeisherstellung stammt aus der Molekulargastronomie: Wird der Eismasse unter leichtem Umrühren etwa ein Drittel ihres Volumens an flüssigem Stickstoff hinzugefügt, beginnt der Stickstoff zu kochen, während gleichzeitig die Eismasse gefriert. Nach etwa einer Minute ist das Eis fertig. Durch das schlagartige Einfrieren können sich keine großen, störenden Eiskristalle bilden.[25]

Hygienische Aspekte

Da Speiseeis im Wesentlichen aus rohen und teilweise pürierten Zutaten besteht sowie durch das Aufschlagen eine große Oberfläche besitzt, stellt es einen guten Nährboden für Bakterien dar, die möglicherweise schon in den Zutaten vorhanden waren oder bei der Herstellung in die Eismasse gelangt sind. Während die Eismasse gefroren ist, können sie sich zwar nicht vermehren, sterben aber auch nicht ab. In geschmolzenem Speiseeis (an der Oberfläche aufgeschmolzen) dagegen kann die Vermehrung sehr schnell stattfinden. Wird das geschmolzene Eis erneut gefroren, nimmt die Belastung weiter zu. Bei industriell hergestelltem Speiseeis werden die Zutaten vor dem Einfrieren pasteurisiert.

Problematisch in hygienischer Hinsicht war Softeis in den 1970er und 1980er Jahren: Zum einen fand ein wahrer Softeis-Boom statt, an dem sehr viele unerfahrene Jungunternehmer „schnelles Geld“ machen wollten und sich nicht mit hygienischen Vorschriften auskannten. Zum anderen wurde Speiseeis noch mit rohen Eiern hergestellt. Durch diese Kombination kam es dann häufiger zu Infektionen, insbesondere mit coliformen Keimen und Salmonellen.

Heutzutage enthält Softeis kein Ei mehr, und die professionellen Softeismaschinen pasteurisieren den Softeismix. Eismaschinen, die mit einer in sich geschlossenen Gefriertechnik arbeiten, dazu gehören Softeismaschinen, sind bei richtiger Anwendung sicher, denn Verunreinigungen entstehen in den meisten Fällen am offenen Eis.

Eine weitere Quelle für Bakterien stellt das Wasser dar, in das der Eisportionierer getaucht wird, um ihn zu erwärmen bzw. zu benetzen. Bei modernen Anlagen rinnt ständig Frischwasser zu und Wasser ab. Problematisch sind somit nur Wasserbehälter, deren mit Eisresten verunreinigte Flüssigkeit zu warm und nicht gewechselt wird.

Die hygienischen Nachteile des Antauens an der Oberfläche und der Eisportionierer werden vermieden, wenn das Speiseeis für die Konsumenten unsichtbar in einem Speiseeisbehälter in einer gekühlten zylindrischen Röhre aufbewahrt wird, mit einer Eisenstange (mit Spatel an der Spitze) herausgeschabt und damit auf die Eistüte aufgebracht wird, wie das in einigen traditionellen Eisdielen Italiens oder früher bei Fahrverkäufern noch üblich ist/war.

Eissorten

Himbeersorbet
Eis in der Waffel (Tüte)

Nach Grundzutaten und Zubereitungsart werden mehrere Eissorten unterschieden:[26]

  • Cremeeis (auch Kremeis) oder Eiercremeeis wird aus mindestens 50 % Milch hergestellt, Wasser wird bei der Herstellung nicht verwendet. Auf 1 l Milch enthält der Eismix mindestens 270 g Vollei oder 90 g Eigelb.
  • Eiskrem besteht aus mindestens 10 % Milchfett und wird vorrangig industriell hergestellt.
  • Fruchteis enthält mindestens 20 % Früchte. Wird Fruchteis aus Zitrusfrüchten und anderen sauren Früchten mit einem Zitronensäuregehalt von mindestens 2,5 % hergestellt, beträgt der Fruchtanteil mindestens 10 %, zum Beispiel: Zitronen, Orangen und Maracujas.
  • Fruchteiskrem besteht aus mindestens 8 % Milchfett und hat einen deutlich wahrnehmbaren Fruchtgeschmack. Auch dieses Speiseeis wird vorrangig industriell hergestellt.
  • Halbgefrorenes
  • Milcheis besteht im Wesentlichen aus Milch (mindestens zu 70 %), die mit Zuckersirup gesüßt und mit Fruchtmark oder anderen Zutaten aromatisiert wurde. Das heute übliche Speiseeis ist meist Milcheis.
  • Sahneeis (auch Rahmeis) hat einen Milchfettanteil von mindestens 18 Prozent aus der verwendeten Sahne (Rahm) (geschlagene oder flüssige Sahne), die in der Eismaschine beim Gefrieren aufgeschlagen wird, teilweise auch mit Eigelb (heißt dann Parfait). Durch seinen hohen Fettgehalt ist es besonders cremig und aromatisch. Es kann als Grundlage für die gleichen Geschmacksrichtungen wie bei Milcheis verwendet werden. Zudem werden Sahneeis und Parfait für Eistorten und Eisbomben verwendet, zum Beispiel bei der Fürst-Pückler-Torte.
  • Softeis ist keine eigenständige Speiseeissorte nach der Speiseeisverordnung, sondern eine Zubereitungsmethode, bei der Eismasse aufgeschäumt und gleichzeitig gefroren wird.
  • Für Sojaeis wird statt Kuhmilch Sojamilch verwendet.
  • Sorbet (auch Frucht-Sorbet) ist ein Eisgetränk bzw. dünnflüssiges Eis aus stark gesüßtem Fruchtsaft, Süßwein oder Spirituosen und je nach Rezept Eischnee, Schlagsahne oder Meringuemasse. Die Zubereitung ist teilweise durch gesetzliche Vorschriften reglementiert.[27][28]
  • Wassereis besteht hauptsächlich aus gefrorenem Wasser und Zucker, hat maximal 3 % Fett und einen Trockenmassegehalt aus süßenden und/oder weiteren geschmackgebenden Zutaten von mindestens 12 Prozent. Wassereis wird vorrangig in der Industrie hergestellt.
Die meistverkauften Eissorten 2008 in Deutschland

Eisspezialitäten

Neben den verschiedenen einzelnen Eissorten gibt es auch etablierte Eisspezialitäten:

  • Bananensplit, zwei mit Eis, Sahne und Schokoladensoße dekorierte - längsgespaltene - Bananenhälften
  • Birne Helene, pochierte Birne auf Vanilleeis mit Schokoladensoße
  • Cassata, Vanille-, Himbeer- und Schokoladeneis mit kandierten Früchten
  • Coupe Dänemark, Vanilleeis in einem hohen Glas mit Schokoladensauce übergossen
  • Eisbombe, eine halbkugelförmige Eistorte, der Cassata nachempfunden
  • Eiskaffee und Eisschokolade
  • Fürst-Pückler-Eis, drei Schichten aus Vanille-, Erdbeer- und Schokoladeneis (auch Neapolitanische Schnitte)
  • Eisparfait, halb gefrorene Eismasse
  • Pfirsich Melba, pochierter Pfirsich auf Vanilleeis mit Himbeerpüree und Schlagsahne
  • Schwedeneisbecher, Vanilleeis mit Apfelmus, Eierlikör und Schlagsahne; noch heute beliebte Eiskreation aus der DDR
  • Spaghettieis, durch eine Presse zu „Spaghetti“ geformtes Vanilleeis mit Erdbeersoße und Raspeln aus weißer Schokolade auf Schlagsahne
  • Stracciatella (von italienisch stracciato: zerrissen, zerfetzt), mit geraspelter Schokolade
  • Tartufo, Vanilleeis mit bitterer Schokoladensoße gefüllt und von Schokoladeneis umhüllt
  • Veilcheneis, österreichische Spezialität aus dem 19. Jahrhundert
  • Eismarillenknödel, bei denen der Teig aus Speiseeis nachgeahmt wird
  • Überbackenes Eis, auch Eissoufflé oder Omelette surprise genannt, Speiseeis, das mit Soufflémasse überzogen und gratiniert wurde.

Zu weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Literatur

  • Eis. Gelato. Ice Cream. Die Kultur des Sommers. In: du, Zürich 2003, Nr. 6, ISBN 978-3-908515-76-0, 92 S., Beiträge u. a. von Hervé This, Axel Hacke, Urs Widmer; Inhaltsverzeichnis.
  • Uwe Koch: Eis. Praxishandbuch der traditionellen und handwerklichen Speiseeisherstellung. Matthaes, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-87515-104-6.
  • Luciana Polliotti: Gelati, gelati. Vorwort von Dacia Maraini. Mondadori, Milano 1999, ISBN 88-04-44728-1, 166 S.
  • Harry D. Schurdel: Kalt und gut. In: Franz Metzger (Hrsg.): Zipp und zu. 50 Erfindungen, die unser Leben wirklich veränderten. Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2165-7, S. 25–28.

Weblinks

 Wiktionary: Speiseeis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: glace – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wiktionary: Eiscreme – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Speiseeis - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Franz: Die deutsche Küche. Franz, 1870, S. 373 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  2. G. Graefe: Die Verwendung von Stärkesirup und Dextrose für Speiseeis. Starch/Stärke, 4, 1952, S. 41–46.
  3. Andersen, Hansen: Herstellung von Eiskrem. In: Der gekühlte Raum, der Transport Gekühlter Lebensmittel und die Eiserzeugung. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 1962
  4. Bereits vor gut 5000 Jahren mixten die Chinesen das erste Eis
  5. 5,0 5,1 Hannsferdinand Döbler: Kultur- und Sittengeschichte der Welt. Kochkünste und Tafelfreuden. Verlagsgruppe Bertelsmann, München 1972, S. 352.
  6. 6,0 6,1 6,2 Zur Geschichte der Eiscreme, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
  7. Alberto Capatti und Massimo Montanari, Italian Cuisine: A Cultural History, Columbia Univ Pr, New York 1999, ISBN 978-0-231-12232-0, S. 110 f. – Anzunehmen ist, dass Speisesalz (mit Schnee) nur von außen als Kältemischung und nicht als Ingredienz verwendet wird.
  8. 8,0 8,1 8,2 8,3 8,4 History of Ice Cream, whatscookingamerica.net
  9. John S. Deith: Agnes B. Marshall (1855–1905). In: Hadrian Walker (Hrsg.): Cooks and Other People. Proceedings of the Oxford Symposium on Food and Cookery. Prospect Books, Totnes 1996, ISBN 978-0-907325-72-7, S. 106–110.
  10. Robin Weir: Mrs. A. B. Marshall, Ice-Creammonger Extraordinary. In: Hadrian Walker (Hrsg.): Cooks and Other People. Proceedings of the Oxford Symposium on Food and Cookery. Prospect Books, Totnes 1996, ISBN 978-0-907325-72-7, S. 283–289.
  11. Robin Weir: Mrs. A. B. Marshall, Ice-Creammonger Extraordinary. In: Hadrian Walker (Hrsg.): Cooks and Other People. Proceedings of the Oxford Symposium on Food and Cookery. Prospect Books, Totnes 1996, ISBN 978-0-907325-72-7, S. 284–285.
  12. Laura Weiss: Ice Cream. A Global History. Reaktion Books, London 2011, ISBN 978-1-86189-792-3, S. 75.
  13. MoMA Rolled Waffle. Website des Museum of Modern Art, The Collection, Abt. Architecture and Design. Abgerufen am 23. März 2014.
  14. Hokey pokey and all that. The History of Ice Cream
  15. Solomon Katz (Hrsg.), The Encyclopedia of Food and Culture Artikel Ice cream, Gale Group, 2002, ISBN 978-0-684-80566-5
  16. Inventor of the Week: Popsicle, MIT, web.mit.edu
  17. „Das ‚Steckerl-Eis‘. Vor 85 Jahren: Eis am Stiel wird patentiert.“ WDR, 21. Juni 2008.
  18.  Claire Phipps: Was Margaret Thatcher really part of team that invented Mr Whippy?. In: The Guardian. 17. April 2013, ISSN 0261-3077 (https://www.theguardian.com/politics/reality-check/2013/apr/17/margaret-thatcher-team-mr-whippy).
  19. fastcodesign.com
  20. wired.com
  21. eisgmbh.at, Produktübersicht eines Großhändlers
  22.  Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung. Springer Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-211-48649-8.
  23. Die Geschichte von Henkel Adhesive Technologies, Meilensteine 1936
  24.  Hans-Dieter Belitz, Werner Grosch, Peter Schieberle: Lehrbuch der Lebensmittelchemie. Springer, 2008, ISBN 978-3-540-73201-3.
  25. Eiscreme aus dem Labor von Patricia Schäfer in ZDF heute – in Europa vom 10. August 2015, abgerufen am 15. April 2016
  26. Zu internationalen Gebräuchen siehe What’s in the Ice Cream Aisle?: Definitions of Frozen Dessert Products. IDFA, abgerufen am 4. Juni 2016 (english).
  27. Erhard Gorys: Das neue Küchenlexikon. S. 538, 10. Auflage. dtv, München 2006, ISBN 3-423-36245-6.
  28. Richard Hering: Lexikon der Küche. 25. Auflage. Pfanneberg, Haan-Gruiten 1990, S. 650, ISBN 3-8057-0470-4.
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