Diagnose und Schlaginstrument: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Diagnose''' ist die Feststellung oder Bestimmung einer [[Krankheit]]. Das Wort ist abgeleitet von {{grcS|διάγνωσις}}, ''{{lang|el-Latn|diágnosis}}'' ‚Unterscheidung, Entscheidung‘ (bestehend aus {{lang|el|διά-}}, ''{{lang|el-Latn|diá-}}'', ‚durch-‘ und {{lang|el|γνώσις}}, ''{{lang|el-Latn|gnósis}}'', ‚Erkenntnis, Urteil‘).<ref>Wilhelm Pape: ''Handwörterbuch der griechischen Sprache.'' Bd. 1: A-K. Bearbeitet von Maximilian Sengebusch. 3. Auflage. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914, [http://www.zeno.org/Pape-1880/A/%CE%B4%CE%B9%CE%AC-%CE%B3%CE%BD%CF%89%CF%83%CE%B9%CF%82 S. 574]</ref>
Ein '''Schlaginstrument''' ist ein [[Musikinstrument]], das durch [[Stoß (Physik)|Schlagen]] zur Schwingung angeregt wird und so einen [[Ton (Musik)|Ton]] von meist kurzer [[Tondauer|Dauer]] mit bestimmter oder unbestimmter [[Tonhöhe]] oder ein [[Geräusch]] erzeugt. Zur Gruppe der Schlaginstrumente, die nicht nach der heute üblichen [[Hornbostel-Sachs-Systematik|Systematik der Musikinstrumente]], sondern lediglich nach der Art der vom Spieler aufgewendeten Energie, also der ausgeführten Schlagbewegung [[Klassifizierungen von Musikinstrumenten|klassifiziert]] werden, zählen [[Idiophon]]e (Selbstklinger) und [[Membranophon]]e, bei denen der Tonerreger straffgespannte Membrane sind. [[Rahmentrommel]]n mit [[Schellenring|Schellenkranz]] wie das [[Tamburin]] sind zugleich Membranophon und Idiophon. Vor dieser heutigen Unterscheidung bildeten Schlaginstrumente eine der drei alten Kategorien, neben [[Saiteninstrument]]en und [[Blasinstrument]]en.


Eine Diagnose entsteht durch die zusammenfassende Gesamtschau und Beurteilung der erhobenen [[Befund (Medizin)|Befunde]]. Dabei kann es sich beispielsweise um Beschwerden, Krankheitszeichen ([[Symptom]]e) oder typischen Symptomkombinationen ([[Syndrom]]) handeln. Auch Normalbefunde oder nicht krankhafte Normabweichungen können zur Diagnosestellung beitragen. Diese Befunde werden durch die [[Anamnese]], durch eine [[körperliche Untersuchung]] oder durch chemische oder apparative Untersuchungen erhoben. Die Diagnose ist entscheidend für die weitere Vorgehensweise bei der [[Therapie|Behandlung]].<ref>W. Haverkamp et al.: ''Internistische Intensivmedizin: Methoden – Diagnose – Therapie'', Georg Thieme Verlag, 2008, S. 4, ISBN 3-13-156261-7, [https://books.google.de/books?id=TaF3-2wVwnsC&printsec=frontcover&dq=Diagnose&hl=de&sa=X&ei=ndoRVZ-xJ8rvasXugugF&redir_esc=y#v=onepage&q=Diagnose&f=false hier online].</ref>
Die eher geräuschhaften Instrumente werden überwiegend als [[Rhythmus (Musik)|Rhythmusinstrument]] eingesetzt, jene welche auch Tonhöhen produzieren können (wie etwa  [[Metallophon|Glockenspiel]], [[Xylophon]], [[Vibraphon]], [[Celesta]], [[Klavier]]) werden auch als [[Melodie]]instrument bzw. als [[Harmonik|Harmonieinstrument]] musikalisch eingesetzt.


In medizinischen [[Klassifizierung]]ssystemen, wie der [[Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme|Internationalen Klassifikation der Krankheiten]] (ICD), werden Diagnosen schematisch in Gruppen eingeteilt und so grob abgebildet. Auch in der [[Psychologie]] wird der Begriff ''Diagnose'' verwendet (siehe [[Psychologische Diagnostik]]). Im pflegerischen Bereich wird als [[Pflegediagnose]] ein Zustand oder ein gesundheitliches Problem bezeichnet, das Pflegemaßnahmen begründet oder beeinflusst.
Die Anzahl an Materialien und Formen, mit denen sich Geräusche oder Töne erzeugen lassen, ist schier endlos und die Klangerzeugung ist so alt wie die Menschheit, da bereits Hände[[klatschen]] als Schlagzeug verwendet werden kann. Die [[Liste der Schlaginstrumente]] zeigt typische Beispiele auf, wobei [[Schlagzeug]], [[Pauke]] und [[Trommel]] oftmals als rhythmische Hauptinstrumente bezeichnet werden.


== Wege zur Diagnose ==
Tonhöhe und Klangfarbe können bei Trommeln durch Veränderung der Membranspannung variiert werden. Man unterscheidet Schlaginstrumente mit definierbarer Tonhöhe wie zum Beispiel [[Pauke]]n, [[Xylophon]]e und [[Vibraphon]]e und solche, die ein weniger definierbares [[Klangspektrum]] (Geräusch) erzeugen, wie [[kleine Trommel]], [[Becken (Musikinstrument)|Becken]] und [[Kastagnette]]n. Aufgrund der Art der Tonerzeugung (anschlagen) kann man auch das [[Klavier]] zu den Schlaginstrumenten zählen. Die indische [[Tabla]] erzeugt sowohl melodische als auch unmelodiöse Klänge. Für unterschiedliche Musik werden jeweils verschiedene Schlaginstrumente zu einer Gruppe zusammengestellt, die oft einen eigenen Namen bekommt.
Der Weg zur Diagnose, die Diagnosefindung, wird auch als '''Diagnostik''' bezeichnet und endet typischerweise mit der Benennung des gefundenen Krankheitsbildes. In die Benennung gehen häufig auch Vorstellungen über Krankheitsursache und -entstehung ([[Ätiologie (Medizin)|Ätiologie]] und [[Pathogenese]]) ein. Die Diagnostik kann rein klinisch erfolgen (bereits in den [[Corpus Hippocraticum|Hippokratischen Schriften]] grundlegend dargestellt). Meist jedoch handelt es sich um die gezielte Abfolge verschiedener Untersuchungen, z.&nbsp;B. [[Psychologische Diagnostik]] oder [[Bildgebende Diagnostik]].<ref>Horst Kremling (2004): ''Zur Entwicklung der klinischen Diagnostik.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen.'' Band 23, S. 233–261, hier: S. 233.</ref>


Mit dem Begriff ''Routinediagnostik'' kann gemeint sein:  
== Schlagzeug ==
* eine ohne besonderen Aufwand, ohne extra Anforderung, durchführbare Maßnahme (z.&nbsp;B. bei Laboren)
[[Datei:Platin Drums PTCL2016 AF.jpg|mini|Schlagzeug im Standardaufbau]]
* eine Abfolge von ohne konkreten Verdacht durchgeführten Maßnahmen (z.&nbsp;B. bei Screening, „mal durchchecken“)
Das [[Schlagzeug]] ist eine Kombination verschiedener Schlaginstrumente. Im Standardaufbau besteht es aus fünf verschiedenen Trommeln und drei Becken, die im Sitzen mit verschiedenen Arten von Stöcken, Jazz-Besen oder Filzschlegeln und Pedalen bespielt werden.
* eine in Behandlungsleitlinien für klinische Symptome (z.&nbsp;B.: Hinterwandinfarkt) durchzuführende Maßnahme
* eine in Behandlungsprotokollen in festen Zeitabständen durchzuführende Maßnahme


== Arten von Diagnosen ==
In den verschiedenen Musikstilen findet man diverse Konfigurationen des Schlagzeugs vor. Während beim [[Jazz]] meist kleinere Trommeln benutzt werden, findet man in [[Rockmusik|Rock-]] und [[Popmusik]], durch die das Drumset sehr bekannt wurde, oft größere Sets, auch mit zwei Bass Drums ([[Double Bass]]), mit einer dementsprechend größeren Bandbreite an Trommeln, Becken und Perkussionelementen.
Im Idealfall fügen sich die erhobenen Einzelbefunde zu einem einheitlichen Bild zusammen und lassen nur eine einzige sichere Diagnose zu. So muss beispielsweise, um bei einem Patienten eine [[Sepsis]] diagnostizieren zu können, nachvollzogen werden, dass die vorhandenen Symptome einer Entzündung tatsächlich  auf eine [[Infektion]] zurückzuführen sind. Nicht in allen Fällen können jedoch sichere Diagnosen herausgearbeitet werden, daher haben sich bestimmte traditionelle Begriffe eingebürgert, die sich auf den Grad der Sicherheit einer Diagnose beziehen.<ref>W. Haverkamp et al.: ''Internistische Intensivmedizin: Methoden – Diagnose – Therapie'', Georg Thieme Verlag, 2008, S. 29, ISBN 3-13-156261-7, [https://books.google.de/books?id=TaF3-2wVwnsC&printsec=frontcover&dq=Diagnose&hl=de&sa=X&ei=ndoRVZ-xJ8rvasXugugF&redir_esc=y#v=onepage&q=Diagnose&f=false hier online].</ref>


=== Ausschlussdiagnose ===
== Perkussion ==
{{Hauptartikel|Ausschlussdiagnose}}
{{Hauptartikel|Perkussion (Musik)}}
Die Ausschlussdiagnose ({{enS|diagnosis by exclusion}}) ist eine Diagnose, die sich aus dem schrittweisen Ausschluss aller anderen möglichen Erkrankungen mit denselben [[Symptom]]en ergibt, bis nur noch die Ausschlussdiagnose übrig bleibt.<ref>{{Literatur | Autor=Peter Reuter | Titel=Springer Lexikon Medizin, S. 479 | Verlag=Springer | Ort=Berlin, Heidelberg|Datum=2004| ISBN=978-3-540-20412-1}} Online: {{Google Buch|BuchID=9CDvIQShjMYC |Seite=479}}</ref>


=== Verdachts- und Arbeitsdiagnose ===
Perkussion ist ein sehr weit gefasster Begriff für kleinere Schlaginstrumente, zu denen auch die indirekt geschlagenen [[Rassel]]n gehören. Gelegentlich werden – angelehnt an die umfassendere englische und französische Bezeichnung ''percussion'' – Schlaginstrumente allgemein als Perkussion bezeichnet. Bekannte Perkussionsinstrumente sind [[Waschbrett]], [[Maracas]], [[Eggshaker]], [[Conga (Trommel)|Conga]], [[Kuhglocke]] und [[Claves]], die zumeist aus dem afrikanischen oder südamerikanischen Raum stammen.
Liefern weder Diagnostik noch Differenzialdiagnostik ein sicheres Ergebnis, dann wird der vermuteten Diagnose ein ''V.&nbsp;a.'' (Verdacht auf) vorangestellt. Die Begriffe ''Verdachts-'' und ''Arbeitsdiagnose''<ref>S. Grüne: ''Anamnese Untersuchung – Diagnostik'', Springer-Verlag, 2007, S. 28, ISBN 3-540-32866-1, [https://books.google.de/books?id=hxIkBAAAQBAJ&pg=PA28&dq=Arbeitsdiagnose&hl=de&sa=X&ei=tjATVYP6BIL0aICsgaAI&ved=0CE4Q6AEwCQ#v=onepage&q=Arbeitsdiagnose&f=false hier online].</ref> werden häufig synonym verwendet. Sie sind grundsätzlich Ausgangspunkt weiterer Untersuchungen, um einen Verdacht zu erhärten oder auch zu verwerfen. In der [[Notfallmedizin]] wird der Begriff der Arbeitsdiagnose für Symptomenkomplexe verwendet, die im Rahmen einer notärztlichen Versorgung oder in einer [[Notaufnahme]] nur zeitverzögert näher differenziert werden können, weil dazu nötige Labor- oder andere Untersuchungen, wie [[Computertomographie]] oder konventionelle [[Röntgendiagnostik]], entsprechend Zeit benötigen. Beispiele hierfür sind das [[Akutes Koronarsyndrom|akute Koronarsyndrom]] und das [[Polytrauma]].<ref name="q2" /><ref>W. F. Dick et al.: ''Logbuch der Notfallmedizin: Algorithmen und Checklisten'', Springer-Verlag, 2013, S. 102, ISBN 3-642-55797-X, [https://books.google.de/books?id=En8FBgAAQBAJ&pg=PA102&dq=Arbeitsdiagnose&hl=de&sa=X&ei=TyQXVdP2MITuaIGlgZgH&ved=0CHAQ6AEwEA#v=onepage&q=Arbeitsdiagnose&f=false hier online].</ref>


Gründe, sich nur auf einen begründeten Verdacht zu beschränken, also keine exakte Diagnose zu stellen, liegen typischerweise darin, dass weiterführende Untersuchungen in keinem sinnvollen Verhältnis zu der therapeutischen Konsequenz stehen, vom Patienten abgelehnt werden oder für diesen ein Gesundheitsrisiko bergen. Auch ein Mangel an Möglichkeiten oder Zeit (beispielsweise im [[Notfallmedizin|Notfall]]) oder Kostengründe können dagegenstehen. So ist beispielsweise die Diagnose ''grippaler Infekt'' immer eine Verdachtsdiagnose, solange keine virologische Untersuchung durchgeführt wurde. Ebenso hat sich in der Notfallmedizin der Begriff des [[Akutes Koronarsyndrom|akuten Koronarsyndroms]] eingebürgert, unter dem letztlich alle Symptome einer Minderdurchblutung des Herzens zusammengefasst werden. Die Differenzierung, ob es sich also konkret um eine [[Angina pectoris]] oder einen [[Herzinfarkt]] handelt, erfolgt dann zweizeitig.<ref name="q2">J. Ortlepp: ''Internistische Akut-, Notfall- und Intensivmedizin: das ICU-Survival-Book ; mit 113 Tabellen und 14 Algorithmen'', Schattauer Verlag, 2012, S. 99, ISBN 3-7945-2806-9, [https://books.google.de/books?id=WRCtXE_LZZcC&pg=PA99&dq=Arbeitsdiagnose&hl=de&sa=X&ei=tjATVYP6BIL0aICsgaAI&ved=0CEkQ6AEwCA#v=onepage&q=Arbeitsdiagnose&f=false hier online].</ref>
Darüber hinaus zählen zur Perkussion auch einige Nicht-Schlaginstrumente wie z.&nbsp;B. die [[Trillerpfeife]] im [[Samba (Musik)|Samba]].


=== {{Anker|Differenzialdiagnose}}Differentialdiagnose ===
Auch wenn das Spielen von Perkussionsinstrumenten teilweise sehr einfach aussieht, erfordern die meisten jedoch eine ausgefeilte Technik, um den vollen Klang zu entfalten. Dennoch sehen fast alle Instrumentenhersteller insbesondere die Kleinperkussion-Instrumente nicht als vollwertige Instrumente an, da sie nicht so häufig gekauft werden und mit ihnen im Vergleich zu größeren Rhythmusinstrumenten ([[Surdo]], Congas) etc. nicht sehr viel Geld zu verdienen ist. Das hat zur Folge, dass im Kleinperkussionbereich selbst namhafte Hersteller sehr oft qualitativ minderwertige Instrumente verkaufen.
Als ''Differentialdiagnose'' (auch '''Differenzialdiagnose'''; auf Befundschreiben abgekürzt ''DD'') bezeichnet man die Gesamtheit aller Diagnosen, die alternativ als Erklärung für die erhobenen Symptome (Krankheitszeichen) oder [[Befund (Medizin)|medizinischen Befunde]] in Betracht zu ziehen sind oder in Betracht gezogen worden sind. Eine systematische Differentialdiagnostik als Lehrgegenstand der [[Nosologie]] findet sich erstmals in den Schriften des römischen Arztes [[Caelius Aurelianus]]<ref>Wolfgang Wegner: ''Caelius Aurelianus.'' In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 227.</ref> im 5. Jahrhundert.
== Schlagwerk ==
Unter [[Schlagwerk (Musik)|Schlagwerk]] versteht man die im [[Orchester]] verwendeten Schlaginstrumente. Bekannt sind die [[Pauke]], die [[Große Trommel]], [[Kleine Trommel]] und die [[Becken (Musikinstrument)|Becken]].


=== Diagnose ex juvantibus ===
== Stabspiele ==
{{Hauptartikel|Diagnosis ex juvantibus}}
[[Stabspiel]]e, auch Mallet-Instrumente (von engl. ''mallet'', „Schlägel“) genannt, sind mehrtönige, gestimmte Aufschlag[[idiophon]]e. Gespielt werden sie mit bis zu vier Schlegeln mit einem Kern aus [[Kork]], [[Holz]], [[Metalle|Metall]] oder [[Kunststoff]], der bei manchen mit Faden umwickelt ist. Der Tonumfang ist bei größeren Instrumenten nahe dem des Klaviers, auch sieht die Anordnung der Platten aus wie eine [[Klaviatur]]. Die Stabspiele werden in Orchestern häufig als Solo- oder Begleitstimmen eingesetzt.
Bei nicht sicher gestellter Diagnose kann gelegentlich durch eine probeweise Therapieanwendung anhand einer beobachteten Verbesserung des klinischen Bildes oder einer Heilung ''[[ex post]]'' auf die Richtigkeit einer ursprünglichen Diagnose geschlossen werden. Man nennt dies ''[[Diagnosis ex juvantibus]]'' (Diagnose vom Heilerfolg her).
 
=== Fehldiagnose ===
Eine falsch gestellte Diagnose wird als [[Fehldiagnose]] bezeichnet.
 
== Vorgehensweise bei der Erarbeitung einer Diagnose (Diagnostik) ==
Bereits beim Erstkontakt kann anhand von [[Anamnese]] und körperlicher Untersuchung eine Arbeitsdiagnose erstellt werden. Letztere ist Ausgangspunkt für das weitere Vorgehen, mit dem Ziel notwendige, ergänzende Informationen zu erlangen. Anhand der hinzugekommenen Informationen wird dann im ersten Schritt die Arbeitsdiagnose bestätigt oder verworfen bzw. verändert. Zur Erlangung einer gesicherten Diagnose kann es manchmal mehrerer solcher Schritte bedürfen.<ref>H. Buchner et al.: ''Strategien neurophysiologischer Untersuchungen: Elektroneurografie – Elektromyografie.'' Georg Thieme Verlag, 2011, S. 4, ISBN 3-13-163151-1, [https://books.google.de/books?id=IM781NZ6_9EC&pg=PA4&dq=Arbeitsdiagnose&hl=de&sa=X&ei=tjATVYP6BIL0aICsgaAI&ved=0CCwQ6AEwAw#v=onepage&q=Arbeitsdiagnose&f=false hier online].</ref>
 
Die Auswahl der notwendigen diagnostischen Methoden richtet sich auch nach der Wahrscheinlichkeit, Therapierbarkeit und Bedrohlichkeit der verbleibenden Differenzialdiagnosen und nach dem mit der Maßnahme verbundenen Aufwand und Risiko. Der Vorgang endet, wenn nur noch eine Diagnose in Frage kommt. Häufig wird der Vorgang vorher aber (vernünftigerweise) abgebrochen – und zwar dann, wenn die verbleibenden Differenzialdiagnosen nur noch [[Entität]]en enthalten, die entweder
* nicht therapierbar sind,
* nicht therapiebedürftig sind oder
* alle die gleiche (dann oft symptomatische) Therapie nahelegen.
 
Eine Herausforderung der medizinischen Diagnostik ist im [[Notfallmedizin|Notfall]] der Zeitmangel.
 
=== Grundlegende Diagnostik ===
Die wichtigsten Methoden zur Diagnostik (Herausfinden einer Diagnose) sind die Anamnese (Vorgeschichte, z.&nbsp;B. durch Befragung des Patienten oder anderer Personen aus dem Umfeld), [[körperliche Untersuchung]] (Untersuchung des Patienten unter Einsatz der [[Sinn (Wahrnehmung)|Sinne]] und einfacher Hilfsmittel, vor allem durch [[Inspektion (Medizin)|Inspektion]], [[Palpation]], [[Perkussion (Medizin)|Perkussion]] und [[Auskultation]]) sowie die Berücksichtigung des Patientenumfeldes. Dabei können beispielsweise herumliegende Spritzen oder Medikamente am Ort eines Notfalles<ref>S. Grüne: ''Anamnese – Untersuchung – Diagnostik'', Springer-Verlag, 2007, S. 205, ISBN 3-540-32866-1, [https://books.google.de/books?id=hxIkBAAAQBAJ&pg=PA28&dq=Arbeitsdiagnose&hl=de&sa=X&ei=tjATVYP6BIL0aICsgaAI&ved=0CE4Q6AEwCQ#v=onepage&q=Arbeitsdiagnose&f=false hier online].</ref> oder der Zustand der Patientenwohnung wichtige Hinweise geben.
 
=== Apparative Diagnostik ===
Die einfachen Untersuchungsmethoden sind in den meisten Fällen hinreichend genau, um Krankheiten mit lebensbedrohlichen Konsequenzen erkennen oder ausschließen zu können. Der Sinn mancher diagnostischer Methoden muss sorgfältig abgewogen werden. Vor allem beim Einsatz von Geräten (Apparaten) muss der erwartete Nutzen dem Risiko, der möglichen Beeinträchtigung des Patienten und den Kosten gegenübergestellt werden. Grundsätzlich ist ''Apparative Diagnostik'' nur sinnvoll, wenn sich daraus Erkenntnisse für die Behandlung des Patienten gewinnen lassen. Ausnahmen hiervon sind etwa [[Obduktion]]en zur Klärung von [[berufsgenossenschaft]]lichen oder [[Rechtsmedizin|rechtlichen Fragen]]. Auch im Rahmen der [[Qualitätssicherung]] zukünftiger Behandlungen anderer bzw. beim Feststellen genetischer Ursachen einer Erkrankung, um ggf. Angehörige frühzeitig behandeln zu können, kann ''Apparative Diagnostik'' hilfreich sein.
 
Beispiele für ''Apparative Diagnostik'' sind [[Labordiagnostik]] (Untersuchung von [[Blut]], [[Urin]] usw.), Gewebs- und Zelldiagnostik mittels [[Histologie]] oder [[Zytodiagnostik|Zytologie]], [[Bildgebendes Verfahren (Medizin)|bildgebende Verfahren]] ([[Sonografie]], [[Endoskopie]], [[Röntgen]], [[Computertomographie|CT]], [[Magnetresonanztomographie|MRT]] und [[Nuklearmedizin]]ische Bildgebung), Messung elektrischer Felder des Körpers ([[Elektrokardiogramm|EKG]], [[Elektroenzephalografie|EEG]], [[Elektromyografie|EMG]] und [[Elektroneurografie|ENG]]), Funktionsuntersuchungen ([[Lungenfunktionstest]], Druckmessungen [[Blutdruckmessung|in Gefäßen]] und [[Manometrie|Schließmuskeln]]), Reflexuntersuchung, Provokations- und Belastungstests (Leistungstests ([[Ergometrie]]) und [[Oraler Glukosetoleranztest|Glukosetoleranztest]]).
 
== Anforderungen an eine Diagnose ==
Ob eine Diagnose sinnvoll und zielführend ist, hängt auch von der Qualität der Definition der zugrundeliegenden Kategorien ab. Einer wohldefinierten Kategorie (zum Beispiel [[Radiusfraktur|Knochenbruch am Unterarm]]) lässt sich ein Krankheitsbild anhand weniger Kriterien (Sturz in der Anamnese, Schmerzen, Funktionsausfall des betroffenen Arms, Diskontinuität des Knochens im Röntgenbild) zuordnen und damit einer adäquaten Therapie zuführen (z.&nbsp;B. Gipsschiene).
 
Im Rahmen der [[Notfallmedizin]] kommt es darauf an, in sehr kurzer Zeit Erkenntnisse hinsichtlich der ersten Maßnahmen zu gewinnen. Das ist zum Beispiel gerade bei lebensbedrohlichen Situationen wie dem [[Herzinfarkt]] unbedingt erforderlich.<ref>Jörgen Schmidt-Voigt: ''Die ambulante Herzuntersuchung'' Kardiologische Basisdiagnostik für die Praxis. Springer-Verlag, Berlin 2011.</ref>
 
Bei Krankheiten, deren Kategorien weniger scharf definiert, umstritten oder komplex sind, ist das Risiko einer [[Fehldiagnose]] und damit einer Fehlbehandlung größer. Dieses Problem betrifft zum Beispiel die [[Psychiatrie]]. Insbesondere die [[Persönlichkeitsstörung]]en sind hier problematische Kategorien.
 
Gewöhnlich muss die Aussagekraft eines Diagnoseverfahrens einer Überprüfung nach [[Wissenschaftstheorie|wissenschaftlicher Methode]] standhalten können, um von der [[Hochschulmedizin]] und der [[Krankenkasse]] als anerkannt zu gelten. Nicht alle Diagnosen werden zum Beispiel von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland bezahlt. Die [[evidenzbasierte Medizin]] hat weitere Kriterien dazu entwickelt. Vor allem außerhalb von Krankenhäusern und Arztpraxen werden oft Methoden eingesetzt, die nicht den wissenschaftlichen Kriterien genügen, etwa in der [[Alternativmedizin]] und [[Naturheilkunde]].
 
== Klassifizierung ==
Für die Verschlüsselung der Diagnosen muss in Deutschland die [[ICD-10]] verwendet werden (die internationale Klassifikation der Krankheiten). Hierzu gibt das [[Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und Information|Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information]] (DIMDI) eine deutsche Version heraus, die '''ICD-10-GM'''&nbsp;(German Modification).<ref>{{Internetquelle|url=http://www.kvs-sachsen.de/mitglieder/abrechnung/diagnosenverschluesselungbrnach-icd-10-gm|hrsg=Kassenärztliche Vereinigung Sachsen|titel=Diagnosenverschlüsselung nach ICD-10-GM|zugriff=2012-02-23}}</ref>
 
Die ambulanten ''Kodierrichtlinien (AKR)'' wurden durch das [[GKV-Versorgungsstrukturgesetz]] (GKV-VStG) zum 31. Dezember 2011 abgeschafft.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Diagnostik}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Schlaginstrument}}
* {{WikipediaDE|Diagnose}}
* {{WikipediaDE|Schlaginstrument}}
* {{WikipediaDE|Triage}}, die Ersteinschätzung vor der ersten Diagnose aufgrund krisenhaftem Zeitdruck


== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Medizinische Diagnostik in Geschichte und Gegenwart. Festschrift für Heinz Goerke zum sechzigsten Geburtstag.'' Hrsg. von Christa Habrich, Frank Marguth und Jörn Henning Wolf unter Mitarbeit von Renate Wittern. München 1978 (= ''Neue Münchner Beiträge zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften: Medizinhistorische Reihe'', 7/8).
* Gert Kilian: ''Balafon Beat.'' Verlag Zimmermann, Frankfurt/Main 2003, ISMN M-010-33800-2.
* Rudolf Gross: ''Medizinische Diagnostik: Grundlagen und Praxis.'' Berlin/Heidelberg/New York 1969 (= ''Heidelberger Taschenbücher'', 48).
* Karl Peinkofer, Fritz Tannigel: ''Handbuch des Schlagzeugs.'' Schott Music, Mainz 1981, ISBN 978-3-7957-2641-6.
* Walter Siegenthaler: ''Differentialdiagnose innerer Krankheiten.'' 15. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart und New York 1984, ISBN 3-13-344815-3.
* Hugo Pinksterboer: ''Pocket-Info, Drums.'' Mainz: Schott, Mainz 2000, ISBN 978-3-7957-5127-2.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
{{Commonscat|Percussion instruments|Schlaginstrumente}}
{{Wikiquote}}
* [http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-gm/kodesuche/onlinefassungen/htmlgm2013/index.htm www.dimdi.de] – Übersetzungshilfe für Diagnosen: ICD-10 (German Modification – Version 2013)
 
== Einzelnachweise ==
<references />


{{Gesundheitshinweis}}
{{Navigationsleiste Klassifikation von Musikinstrumenten nach Benutzung durch den Spieler}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4012040-5}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4137283-9}}


[[Kategorie:Diagnostik|!101]]
[[Kategorie:Schlaginstrument|!]]
[[Kategorie:Musikinstrument|L]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 17. Juli 2019, 17:03 Uhr

Ein Schlaginstrument ist ein Musikinstrument, das durch Schlagen zur Schwingung angeregt wird und so einen Ton von meist kurzer Dauer mit bestimmter oder unbestimmter Tonhöhe oder ein Geräusch erzeugt. Zur Gruppe der Schlaginstrumente, die nicht nach der heute üblichen Systematik der Musikinstrumente, sondern lediglich nach der Art der vom Spieler aufgewendeten Energie, also der ausgeführten Schlagbewegung klassifiziert werden, zählen Idiophone (Selbstklinger) und Membranophone, bei denen der Tonerreger straffgespannte Membrane sind. Rahmentrommeln mit Schellenkranz wie das Tamburin sind zugleich Membranophon und Idiophon. Vor dieser heutigen Unterscheidung bildeten Schlaginstrumente eine der drei alten Kategorien, neben Saiteninstrumenten und Blasinstrumenten.

Die eher geräuschhaften Instrumente werden überwiegend als Rhythmusinstrument eingesetzt, jene welche auch Tonhöhen produzieren können (wie etwa Glockenspiel, Xylophon, Vibraphon, Celesta, Klavier) werden auch als Melodieinstrument bzw. als Harmonieinstrument musikalisch eingesetzt.

Die Anzahl an Materialien und Formen, mit denen sich Geräusche oder Töne erzeugen lassen, ist schier endlos und die Klangerzeugung ist so alt wie die Menschheit, da bereits Händeklatschen als Schlagzeug verwendet werden kann. Die Liste der Schlaginstrumente zeigt typische Beispiele auf, wobei Schlagzeug, Pauke und Trommel oftmals als rhythmische Hauptinstrumente bezeichnet werden.

Tonhöhe und Klangfarbe können bei Trommeln durch Veränderung der Membranspannung variiert werden. Man unterscheidet Schlaginstrumente mit definierbarer Tonhöhe wie zum Beispiel Pauken, Xylophone und Vibraphone und solche, die ein weniger definierbares Klangspektrum (Geräusch) erzeugen, wie kleine Trommel, Becken und Kastagnetten. Aufgrund der Art der Tonerzeugung (anschlagen) kann man auch das Klavier zu den Schlaginstrumenten zählen. Die indische Tabla erzeugt sowohl melodische als auch unmelodiöse Klänge. Für unterschiedliche Musik werden jeweils verschiedene Schlaginstrumente zu einer Gruppe zusammengestellt, die oft einen eigenen Namen bekommt.

Schlagzeug

Schlagzeug im Standardaufbau

Das Schlagzeug ist eine Kombination verschiedener Schlaginstrumente. Im Standardaufbau besteht es aus fünf verschiedenen Trommeln und drei Becken, die im Sitzen mit verschiedenen Arten von Stöcken, Jazz-Besen oder Filzschlegeln und Pedalen bespielt werden.

In den verschiedenen Musikstilen findet man diverse Konfigurationen des Schlagzeugs vor. Während beim Jazz meist kleinere Trommeln benutzt werden, findet man in Rock- und Popmusik, durch die das Drumset sehr bekannt wurde, oft größere Sets, auch mit zwei Bass Drums (Double Bass), mit einer dementsprechend größeren Bandbreite an Trommeln, Becken und Perkussionelementen.

Perkussion

Perkussion ist ein sehr weit gefasster Begriff für kleinere Schlaginstrumente, zu denen auch die indirekt geschlagenen Rasseln gehören. Gelegentlich werden – angelehnt an die umfassendere englische und französische Bezeichnung percussion – Schlaginstrumente allgemein als Perkussion bezeichnet. Bekannte Perkussionsinstrumente sind Waschbrett, Maracas, Eggshaker, Conga, Kuhglocke und Claves, die zumeist aus dem afrikanischen oder südamerikanischen Raum stammen.

Darüber hinaus zählen zur Perkussion auch einige Nicht-Schlaginstrumente wie z. B. die Trillerpfeife im Samba.

Auch wenn das Spielen von Perkussionsinstrumenten teilweise sehr einfach aussieht, erfordern die meisten jedoch eine ausgefeilte Technik, um den vollen Klang zu entfalten. Dennoch sehen fast alle Instrumentenhersteller insbesondere die Kleinperkussion-Instrumente nicht als vollwertige Instrumente an, da sie nicht so häufig gekauft werden und mit ihnen im Vergleich zu größeren Rhythmusinstrumenten (Surdo, Congas) etc. nicht sehr viel Geld zu verdienen ist. Das hat zur Folge, dass im Kleinperkussionbereich selbst namhafte Hersteller sehr oft qualitativ minderwertige Instrumente verkaufen.

Schlagwerk

Unter Schlagwerk versteht man die im Orchester verwendeten Schlaginstrumente. Bekannt sind die Pauke, die Große Trommel, Kleine Trommel und die Becken.

Stabspiele

Stabspiele, auch Mallet-Instrumente (von engl. mallet, „Schlägel“) genannt, sind mehrtönige, gestimmte Aufschlagidiophone. Gespielt werden sie mit bis zu vier Schlegeln mit einem Kern aus Kork, Holz, Metall oder Kunststoff, der bei manchen mit Faden umwickelt ist. Der Tonumfang ist bei größeren Instrumenten nahe dem des Klaviers, auch sieht die Anordnung der Platten aus wie eine Klaviatur. Die Stabspiele werden in Orchestern häufig als Solo- oder Begleitstimmen eingesetzt.

Siehe auch

Literatur

  • Gert Kilian: Balafon Beat. Verlag Zimmermann, Frankfurt/Main 2003, ISMN M-010-33800-2.
  • Karl Peinkofer, Fritz Tannigel: Handbuch des Schlagzeugs. Schott Music, Mainz 1981, ISBN 978-3-7957-2641-6.
  • Hugo Pinksterboer: Pocket-Info, Drums. Mainz: Schott, Mainz 2000, ISBN 978-3-7957-5127-2.

Weblinks

Commons: Schlaginstrumente - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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