imported>Odyssee |
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| {{Textbox|<poem>Wenn ein Geist stirbt, wird er Mensch.
| | '''Dhyani''' ist die indisch-theosophische Bezeichnung für die [[Hierarchie]] der [[Engel]]. |
| Wenn der Mensch stirbt, wird er Geist.
| | [[Kategorie:Hierachien]] |
| Freier Tod des Geistes, freier Tod
| |
| des Menschen.</poem>|[[Novalis]], ''Fragmente''<ref>[[Novalis]]: ''Fragmente''. Erste, vollständig geordnete Ausgabe hg. von Ernst Kamnitzer, Dresden 1929. Magische Philosophie</ref>}}
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| Der '''Tod''' ({{ELSalt|θάνατος}} ''thánatos''; [[lat.]] ''mors''; [[medizin]]isch: ''exitus'', eigentl. „Ausgang“) traf die [[Menschheit]] als Folge des [[Sündenfall]]s, der durch die [[luziferische Versuchung]] ausgelöst wurde. Der [[Mensch]] aß vom [[Baum der Erkenntnis]] des Guten und Bösen, um bei der Bildsprache der [[Genesis]] zu bleiben, und wurde tiefer in die [[sinnliche Welt]] verstrickt, als ursprünglich vorgesehen war. Das geschah in der [[Lemuria|lemurischen]] Zeit. Der Mensch betrat nun erstmals als körperliches Wesen die fest werdende [[Erde]], so dass man erst seit dieser Zeit von irdischen Verkörperungen des Menschen sprechen kann. Dadurch erhielt der Mensch aber auch erst sein individuelles [[Ich]], vorher lebte er noch ganz im Schoß des allgemeinen [[Gruppen-Ich]]. Nun kam es auch zur [[Geschlechter-Trennung]], und damit zogen [[Krankheit]] und Tod in die Menschheit ein. Mit der [[Luftatmung]], die jetzt einsetzte, begann auch das [[Bewusstsein]] von Tod und [[Geburt]]. Nach und nach wurde dem Menschenwesen das feste [[Knochensystem|Knochengerüst]] eingelagert, das zurecht einerseits als Symbol des Todes angesehen wird, aber anderseits dem Menschen die aufrechte Haltung ermöglicht, durch die er als freies Wesen über die Erde schreiten und so sein [[Ich-Bewusstsein]] entwickeln kann.
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| == Das Ich-Bewusstsein als eigentliche Ursache des Todes ==
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| [[File:Las Edades y la Muerte (Grien).jpg|thumb|200px|''Die Lebensalter und der Tod'' ([[Wikipedia:Hans Baldung|Hans Baldung Grien]])]]
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| [[File:Ascent of the Blessed.jpg|thumb|200px|''Der Flug zum Himmel'' ([[Wikipedia:Hieronymus Bosch|Hieronymus Bosch]])]]
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| Das [[Ich-Bewusstsein]] ist beim Menschen die eigentliche Ursache des Todes. Das Ich stößt sich gleichsam fortwährend am [[Physischer Leib|physischen Leib]] und wird sich dadurch seiner selbst bewusst, zerstört aber dadurch zugleich die Leiblichkeit. Umgekehrt ist der Tod dadurch die ''notwendige'' Voraussetzung dafür, dass der Mensch überhaupt das Ich-Bewusstsein entwickeln kann.
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| Die unmittelbare, [[physisch]] konstatierbare '''Todesursache''' kann gegebenenfalls durch eine [[Obduktion]] aufgeklärt werden, wobei man für [[Wikipedia:Forensik|forensische]] Zwecke grundsätzlich drei mögliche '''Todesarten''' unterscheidet: ''natürlich'', ''nicht natürlich'' oder ''ungeklärt''.
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| == Das Lebenspanorama ==
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| {{Hauptartikel|Lebenspanorama}}
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| Im Augenblick des Todes tritt dem Menschen sein ganzes vergangenes Erdenleben in einem ungeheuren [[Lebenspanorama]] gleichzeitig vor das geistige Auge. Dieses Lebenspanorama verdeckt zunächst für das Bewusstsein das eigentliche Todeserlebnis. Wenige Tage nach dem Tod löst sich das Lebenspanorama auf und wird durchsichtig für die dahinter webende [[Astralwelt|astrale Welt]], in die der Tote dann eintritt und sich im [[Kamaloka]] von den [[Trieb]]en und [[Begierde]]n läutert, die ihn noch an das abgelegte irdische Dasein fesseln.
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| {{GZ|In dem Augenblick, wo der Mensch durch die Pforte des Todes
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| tritt, ist er noch mit seinem Ätherleibe vereint. Was mit diesem geschieht,
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| haben wir öfter geschildert. Diese Vereinigung mit dem
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| Ätherleib gibt dem Menschen die Möglichkeit, so recht in allen Vorstellungen
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| zu leben, welche das letzte Leben in ihm angefacht hat,
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| ganz aufzugehen wie in einem mächtigen Tableau in all demjenigen,
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| was ihm das letzte Leben gegeben hat. Aber es ist dieses ein Anschauen,
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| das verhältnismäßig kurze Zeit dauert, das mit der Loslösung
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| des Ätherleibes von Ich und Astralleib abglimmt. Ja man kann sagen,
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| es beginnt gleich nach dem Moment des Todes ein Abglimmen, ein
| |
| Immer-Schwächerwerden der Eindrücke, die noch von dem Besitz
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| des Ätherleibes herrühren, und es macht sich dann dasjenige geltend,
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| was nach dem physischen Tode maßgebend ist. Was da maßgebend
| |
| ist, wird nur in geringerem Maße richtig vorgestellt von den Menschen,
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| die sich Vorstellungen über das Leben nach dem Tode machen
| |
| wollen. Es ist sogar schwierig, Worte zu prägen für jene ganz andersartigen
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| Verhältnisse, gegenüber den Verhältnissen, die im physischen
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| Leibe durchlebt werden. Man glaubt leicht, daß der Mensch, wenn er
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| durch die Pforte des Todes gegangen ist, ein Bewußtsein sich erst
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| wiederum erwerben müsse. So ist es eigentlich nicht. Was der Mensch
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| durchmacht, wenn er durch die Pforte des Todes durchgeht, ist nicht
| |
| ein Mangel an Bewußtsein. Mit dem Tode tritt nicht ein Mangel des
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| Bewußtseins ein, das Gegenteil tritt ein. Ein Zuviel, eine Überfülle
| |
| des Bewußtseins ist da, wenn der Tod eingetreten ist. Man lebt und
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| webt ganz im Bewußtsein darin, und so wie das starke Sonnenlicht
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| die Augen betäubt, so ist man zunächst vom Bewußtsein betäubt,
| |
| man hat zuviel Bewußtsein. Es muß dieses Bewußtsein erst herabgedämmert
| |
| werden, damit man sich orientieren kann in dem Leben,
| |
| in das man nach dem Tode eingetreten ist. Das dauert längere Zeit,
| |
| es geschieht nach und nach in der Weise, daß nach dem Tode immer
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| mehr Momente eintreten, in denen das Bewußtsein eine solche Orientierung
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| möglich macht; daß die Seele für eine mehr oder weniger
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| kurze Zeit zu sich kommt und dann wiederum in eine Art schlafähnlichen
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| Zustand eintritt, wie man es bezeichnen könnte. Dann werden
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| nach und nach solche Momente immer länger, die Seele kommt
| |
| immer mehr in solche Verhältnisse hinein, bis ein vollständiges Orientieren
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| in der geistigen Welt da ist.|159|34f}}
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| Das Erlebnis des Lebenspanoramas ist zudem mit einem starken Glücksgefühl verbunden.
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| {{GZ|Man kann also sagen, daß in diesem Lebenstableau etwas wie ein
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| Erlebnis ist in unmittelbarer Gegenwart, bei dem nicht eines nach
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| dem andern sich stellt, wie in der Erinnerung, sondern eines neben
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| das andere im zweidimensionalen Raume. Man kann dieses Lebenstableau
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| sehr wohl vom bloßen Erinnerungstableau unterscheiden.
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| Nun dasjenige, was man dabei erreicht, das ist, daß man die
| |
| innere Aktivität, das aktive Erleben der eigenen Persönlichkeit gesteigert
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| hat. Das ist das Wesentliche daran. Man lebt intensiver,
| |
| man entwickelt intensiver die Kräfte, die aus der eigenen Persönlichkeit
| |
| ausstrahlen. Man muß, wenn man dies erlebt hat, nun zu
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| einem weiteren Schritte aufsteigen. Den tut eigentlich keiner gern.
| |
| Und zu diesem weiteren Schritte gehört dasjenige, was man eigentlich
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| nennen kann die denkbar stärkste innere Überwindung. Denn
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| dasjenige, was man in dem Erleben dieses Tableaus hat, was man in
| |
| diesen Bildern hat, in denen sich einem das Erleben vor die Seele
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| stellt, das ist selbst für diejenigen Dinge, die schmerzlich waren, als
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| sie wirklich erlebt wurden in der Vergangenheit, ein subjektives
| |
| Glücksgefühl. Dasjenige, was verbunden ist mit dieser imaginativen
| |
| Erkenntnis, ist ein ungeheuer starkes subjektives Glücksgefühl.
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| Aus diesem subjektiven Glücksgefühl sind alle diejenigen religiösen
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| Ideale und Schilderungen hervorgegangen, die, wie zum
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| Beispiel die Schilderungen des [[Mohammedanismus]], das Leben außer
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| dem Erdenleben sich in glückbringenden Bildern vorstellen.
| |
| Das ist aus dem Erlebnis dieses Glücksgefühls in der Imagination
| |
| hervorgegangen.|227|46ff}}
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| == Die Bedeutung des Todeserlebnisses ==
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| Aus geistiger Sicht ist der Tod das ''schönste'' und ''wunderbarste'' Erlebnis, das der Mensch haben kann. Von hier strahlt ein helles Bewusstseinslicht aus, auf das der Tote später immer wieder zurückblicken kann und das ihm auch im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] das Ich-Bewusstsein garantiert. Im Sterben löst sich mit einem hellen Aufleuchten im [[Herz]]en die Verbindung zwischen dem physischen Leib und den höheren [[Wesensglieder]]n, die sich über den Kopf hinausheben.
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| <div style="margin-left:20px">
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| "Der Tod ist schrecklich
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| oder kann wenigstens schrecklich sein für den Menschen, solange
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| er im Leibe weilt. Wenn der Mensch aber durch die Pforte
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| des Todes gegangen ist und zurückblickt auf den Tod, so ist der
| |
| Tod das schönste Erlebnis, das überhaupt im menschlichen Kosmos
| |
| möglich ist. Denn dieses Zurückblicken auf dieses Hineingehen in
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| die geistige Welt durch den Tod ist zwischen Tod und neuer Geburt
| |
| das allerwunderbarste, das schönste, großartigste, herrlichste
| |
| Ereignis, auf das der Tote überhaupt zurückschauen kann. So wenig
| |
| wie von unserer Geburt in unserem physischen Erleben jemals
| |
| wirklich steht - es erinnert sich ja kein Mensch mit den gewöhnlichen,
| |
| nicht ausgebildeten Fähigkeiten an seine physische Geburt -,
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| sicher steht immer der Tod da für die Seele, die durch die Pforte
| |
| des Todes gegangen ist, von dem Auftauchen des Bewußtseins an.
| |
| Er ist immer vorhanden, aber er steht da als das Schönste, als der
| |
| Auferwecker in die geistige Welt hinein. Und er ist ein Belehrer
| |
| wunderbarster Art, ein Belehrer, der wirklich für die empfängliche
| |
| Seele beweisen kann, daß es eine geistige Welt gibt, weil er das Physische
| |
| durch seine eigene Wesenheit vernichtet und aus dieser Vernichtung
| |
| eben nur hervorgehen läßt dasjenige, was geistig ist. Und
| |
| diese Auferstehung des Geistigen, mit dem vollständigen Abstreifen
| |
| des Physischen, das ist ein Ereignis, das immer dasteht zwischen
| |
| Tod und neuer Geburt. Das ist ein tragendes, ein wunderbar großes
| |
| Ereignis, und in sein Verständnis wächst die Seele nach und nach
| |
| hinein ..." {{Lit|{{G|157|188}}}}
| |
| </div>
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| == Das Erwachen des Bewusstseins nach dem Tod ==
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| Das Todeserlebnis, so wie es unmittelbar im Moment des Todes auftritt, wird dem Menschen nicht sogleich bewusst. Zunächst wird es, wie oben besprochen, von dem Lebenspanorama überdeckt. Aber auch danach tritt es nicht gleich ins Bewusstsein. In der Regel folgt dem dreitägigen Erleben des Lebenspanoramas eine Phase des herabgedämpften Bewusstseins. Das liegt daran, dass das Geisteslicht, die strahlende [[Weisheit]], die nun den Menschen umgibt, sein Bewusstsein überflutet und dadurch blendet. Erst wenn es uns gelingt, dieses uns umflutende Weisheitslicht zu dämpfen, werden wir uns des eigentlichen Todeserlebnisses bewusst.
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| {{GZ|Der Moment des Todes ist durchaus unähnlich dem Momente der
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| Geburt, insofern als man in der geistigen Welt immer hinschauen kann
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| auf den Moment des Todes, während man ja auf den Moment der
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| Geburt mit den gewöhnlichen Fähigkeiten im physischen Leibe nicht
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| hinschauen kann. Man kann immer in der geistigen Welt in der Zeit
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| zwischen dem Tode und einer neuen Geburt auf den Moment des Todes
| |
| hinschauen, von dem Augenblick an, wo man ihn sich zum ersten Mal
| |
| zum Bewußtsein gebracht hat. Da steht er da, allerdings nicht etwa so,
| |
| wie wir ihn sehen mit seinen Schrecken von dieser Seite des Lebens aus,
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| sondern er steht da als ein wunderbar herrliches Ereignis des Lebens,
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| als ein Hervorgehen der geistig-seelischen Wesenheit des Menschen aus
| |
| der physisch-sinnlichen Umhüllung, er steht da als die Befreiung
| |
| der Willens- und Gefühlsimpulse aus dem flutenden, aus dem objektiv-
| |
| flutenden Gedankenwesen.
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| | |
| Daß der Mensch nicht unmittelbar nach dem Tode imstande ist, diesen
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| Moment des Todes gleich zu erschauen, das hängt damit zusammen, daß
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| wir nun nicht zuwenig Bewußtsein haben, wenn der Tod eingetreten ist,
| |
| sondern im Gegenteil, daß wir zuviel Bewußtsein haben. Erinnern Sie
| |
| sich nur an dasjenige, was in den Wiener Vorträgen steht: daß wir uns
| |
| hineinleben nicht in zuwenig Weisheit, sondern in zuviel Weisheit, in
| |
| eine uns wie überflutende, unendliche, von überall an uns herandringende
| |
| Weisheit. Unweise zu sein ist uns unmöglich nach dem Tode.
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| Diese Weisheit kommt über uns wie ein uns allseitig überflutendes Licht,
| |
| und wir müssen im Gegenteil erst dahin gelangen, uns zu beschränken,
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| uns in dem, worinnen wir anfangs nicht orientiert sind, zu orientieren.
| |
| Also durch dieses Herabstimmen des ganz hochgestimmten Bewußtseins
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| bis zu dem Grade von Bewußtheit, den wir ertragen können nach
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| unserer irdischen Vorbereitung bis zum Tode, durch dieses Herabstimmen
| |
| kommen wir zu dem, was wir das Erwachen nennen können nach
| |
| dem Tode.
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| | |
| Wir erwachen nach dem Tode, unmittelbar nach dem Tode, zu stark,
| |
| und wir müssen erst dieses zu starke Erwachen herabmindern, herabdämpfen
| |
| bis zu dem Grade, der den Fähigkeiten entspricht, die wir uns
| |
| zubereitet haben durch die Erfahrungen, die wir in den verschiedenen
| |
| Erdeninkarnationen durchgemacht haben. So ist es ein Ringen, uns
| |
| selbst zu behaupten in dem von allen Seiten über uns hereinbrechenden
| |
| Bewußtsein.|161|128f}}
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| == Tod und Einweihung ==
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| In der [[Einweihung]] wird das [[Todeserlebnis]] bereits vorausgenommen.
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| {{GZ|Erst dann wird der Mensch einen Begriff bekommen von dem, was Einweihung ist, wenn er aufhört, sich aus äußerlich-sinnlichen Begriffen eine Weltanschauung zu zimmern. Er muß ganz Gefühl, ganz Seelenstimmung werden, eine solche Seelenstimmung, die dem entspricht, was Goethe als höchste Errungenschaft des Menschen in seinem «Westöstlichen Divan» charakterisiert:
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| <center>
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| <table><tr><td><poem>
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| Und so lang du das nicht hast,
| |
| Dieses: Stirb und Werde!
| |
| Bist du nur ein trüber Gast
| |
| Auf der dunklen Erde.
| |
| </poem></td></tr></table>
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| </center>
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| Stirb und Werde! Lerne kennen, was das Leben bieten kann, gehe hindurch, aber überwinde, gehe über dich hinaus. Laß es dir zur Brücke werden, und du wirst in einem höheren Leben aufleben, mit dem Wesen der Dinge eines sein, wenn du nicht mehr in dem Wahne lebst, daß du, getrennt von dem höheren Ich, das Wesen der Dinge erschöpfen kannst. Goethe erinnert sich gern, da, wo er von der Hinopferung des Begriffes und des Seelenmaterials spricht, um in höheren Sphären aufzuleben, wo er von der tiefsten innersten Liebe spricht, an die Worte des Mystikers Jakob Böhme, der dieses Erlebnis der Hinopferung der Schlange in sich kennt. Jakob Böhme hat ihn vielleicht gerade darauf hingewiesen und bewirkt, daß es ihm so klar war, daß der Mensch schon im physischen Leibe hinüberleben kann in eine Welt, die er sonst erst nach dem Tode betritt: in die Welt des Ewigen, des Geistigen. Jakob Böhme wußte auch, daß es von dem Menschen abhängt, ob er in höherem Sinne in die geistige Welt hinübergleiten kann. Er zeigt es in dem Spruche: Wer nicht stirbt, eh’ er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. - Ein bedeutsames Wort! Der Mensch, der nicht stirbt, bevor er stirbt, das heißt, der nicht das Ewige, den inneren Wesenskern in sich entwickelt, der wird auch nicht in der Lage sein, wenn er stirbt, den geistigen Wesenskern in sichwiederzufinden. Das Ewige ist in uns. Wir müssen es im Leibe entwickeln, damit wir es außer dem Leibe finden können. «Wer nicht stirbt, eh’ er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt.» So ist es auch mit dem andern Satze: «Und so ist der Tod die Wurzel alles Lebens.»|57|78ff}}
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| == Siehe auch ==
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| * {{WikipediaDE|Kategorie:Tod}}
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| * {{WikipediaDE|Tod}}
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| * [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]]
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| * [[Erster Tod]]
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| * [[Zweiter Tod]]
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| == Literatur ==
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| {{Glomer|lebensphasen/sterben-tod-und-geistiges-leben|Sterben, Tod und geistiges Leben}}
| |
| * Michael Nahm: ''Wenn die Dunkelheit ein Ende findet: Terminale Geistesklarheit und andere ungewöhnliche Phänomene in Todesnähe'', Crotona Verlag 2012, ISBN 978-3861910244; eBook {{ASIN|B015EKOJ2U}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Menschenschicksale und Völkerschicksale'', [[GA 157]] (1981), ISBN 3-7274-1571-1 {{Vorträge|157}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Das Geheimnis des Todes. Wesen und Bedeutung Mitteleuropas und die europäischen Volksgeister'', [[GA 159]] [GA 159/160] (1980), ISBN 3-7274-1590-8 {{Vorträge|159}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Wege der geistigen Erkenntnis und der Erneuerung künstlerischer Weltanschauung'', [[GA 161]] (1999), ISBN 3-7274-1610-6 {{Vorträge|161}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Initiations-Erkenntnis'', [[GA 227]] (2000), ISBN 3-7274-2271-8 {{Vorträge|227}}
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| {{GA}}
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| == Einzelnachweise ==
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| <references />
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| [[Kategorie:Leben zwischen Tod und neuer Geburt]]
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| [[Kategorie:AnthroWiki:Lesenswert]]
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| [[Kategorie:Existentialien]]
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| [[Kategorie:Tod|!]] | |