Krankheit und Nam June Paik: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Krankheit''' (von [[Mittelhochdeutsch|mhd.]] ''krancheit, krankeit'', [[synonym]] mit ''Schwäche, Leiden, Not''), die sich in [[psychisch]]en [[Phänomen]]en und in der funktionellen und habituellen Störung einzelner [[Organ]]e oder des gesamten [[Organismus]] äußern kann, hat ihre eigentlichen Ursachen in einem unrichtigen Zusammenwirken der [[Wesensglieder]] des [[Mensch]]en. Namentlich entsteht die Krankheit dadurch, dass die Wesensglieder, die mit der [[Bewusstsein]]stätigkeit des [[Mensch]]en zusammenhängen, also der [[Astralleib]] und das [[Ich]], zu tief in den [[Physischer Leib|physischen Leib]] eingreifen, denn alles Bewusstsein beruht auf lebenshemmenden Abbauprozessen. Greifen diese beiden höheren Wesensglieder allerdings zu wenig in den Organismus ein, beginnen die Lebenskräfte zu stark zu wuchern, und auch dadurch entsteht Krankheit. Dieses falsche Ineinandergreifen der Wesensglieder hat meist auch [[Karma|karmische]] Ursachen. Der Prozess der [[Heilung]] soll das Zusammenwirken der Wesensglieder wieder in richtige Bahnen lenken und dadurch die [[Gesundheit|Gesundung]] des Organismus bewirken, wobei die eigentlichen [[Heilkräfte]] ihren Sitz im [[Ätherleib]] haben.
'''Nam June Paik''' (* [[20. Juli]] [[1932]] in Seoul, Südkorea; † [[29. Januar]] [[2006]] in Miami Beach, Florida) war ein aus Südkorea stammender US-amerikanischer Komponist und bildender [[Künstler]] und gilt als ein Begründer der [[Videokunst|Video-]] und [[Medienkunst]].


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== Bedeutung ==
"Man muß in dem Wesen des Krankseins eine intensive
Nam June Paik war ein Pionier der Videokunst, der nach eigenen Aussagen von [[Karl Otto Götz]] dazu angeregt wurde, sich auf künstlerische Art und Weise mit dem Medium Fernsehen auseinanderzusetzen.<ref>{{Internetquelle| url=http://www.medienkunstnetz.de/werke/exposition-of-music/bilder/12/ | titel=Nam June Paik: »Exposition of Music – Electronic Television« | zugriff=2013-02-22}}</ref> Er war ursprünglich [[Komponist]] und studierte unter [[Karlheinz Stockhausen]] in Köln. Erst später, als Mitglied der [[Fluxus]]-Bewegung, wurde er bildender Künstler. 1962 folgten Fluxus-Konzerte und [[Performance (Kunst)|Performances]] in Wiesbaden, Amsterdam, Kopenhagen, Paris und Düsseldorf. 1963 installierte er in der [[Wuppertal]]er Galerie [[Rolf Jährling|Parnass]] 12 Fernsehgeräte mit technisch manipulierten Schirmbildern. Nam June Paik war von 1979 bis 1996 Professor an der [[Kunstakademie Düsseldorf]], lebte aber hauptsächlich in [[New York City|New York]]. Paik wird immer wieder als „Vater der Videokunst“ bezeichnet. Doch schuf [[Les Levine]] 1968 mit der Arbeit ''Iris'' die erste [[Videoüberwachungsanlage|Closed-Circuit-Installation]], und auch [[Wolf Vostell]] arbeitete zeitgleich an der technischen Manipulation von Bildröhren. Paik verband östliches Denken mit westlicher Avantgarde. Er griff Impulse aus Musik und bildender Kunst sowie technische Innovationen auf und setzte sie in seiner Kunst um.
Verbindung des astralischen Leibes oder der Ich-Organisation
mit dem physischen Organismus sehen. Aber diese Verbindung
ist doch nur eine Verstärkung derjenigen, die in
einer loseren Art im gesunden Zustande vorhanden ist.
Auch das normale Eingreifen des astralischen Leibes und
der Ich-Organisation in den menschlichen Körper sind eben
nicht den gesunden Lebensvorgängen verwandt, sondern
den kranken. Wirken Geist und Seele, so heben sie die gewöhnliche
Einrichtung des Körpers auf; sie verwandeln sie
in eine entgegengesetzte. Aber damit bringen sie den Organismus
auf einen Weg, bei dem das Kranksein beginnen
will. Er wird im gewöhnlichen Leben sofort nach dem Entstehen
durch eine Selbstheilung reguliert.


Eine gewisse Form des Krankseins tritt dann ein, wenn
== Leben ==
das Geistige oder Seelische zu weit nach dem Organismus
[[Datei:Frankfurt Medien Denkmal.jpg|miniatur|Nam June Paiks Skulptur ''Pre-Bell-Man'' vor dem [[Museum für Kommunikation Frankfurt|Museum für Kommunikation]] in Frankfurt am Main]]
vorstoßen, so daß die Selbstheilung entweder gar nicht oder
[[Datei:1993 Video Sculpture.jpg|thumb|''Video Sculpture'' (1993), Trenton, NJ]]
nur langsam eintreten kann.
Nam June Paik war Sohn eines koreanischen Textil- und Stahlunternehmers. Seine Familie floh zu Beginn des [[Koreakrieg]]es 1950 über [[Hongkong]] nach [[Tokio]]. Hier studierte Paik von 1952 bis 1956 westliche Ästhetik, [[Musikwissenschaft]] und [[Kunstwissenschaft]]en. Gegenstand seiner Abschlussarbeit war das Werk des österreichischen Komponisten [[Arnold Schönberg]]. Im selben Jahr setzte Paik sein Musikwissenschaftstudium an der [[Universität München|Münchner Universität]] fort und studierte darüber hinaus Komposition bei [[Wolfgang Fortner]] an der [[Hochschule für Musik Freiburg]]. Von 1958 bis 1963 arbeitete er mit [[Karlheinz Stockhausen]] im Kölner [[Studio für elektronische Musik (Köln)|Studio für elektronische Musik]] des [[Westdeutscher Rundfunk|WDR]]. In Aufführungen von Stockhausens Komposition ''Originale'' 1961 wirkte Paik als Musiker mit. Hierbei entwickelte er das Konzept der „Aktionsmusik“, bei der er auch Instrumente zertrümmerte und zufällige Geräusche mit klassischen Klängen mischte, die u.&nbsp;a. auch aus Tonbandgeräten kamen.<ref>Decker 1988, S. 44.</ref> Inspiriert wurde er dabei von dem US-amerikanischen Komponisten [[John Cage]], dem er bei einer Aufführung seiner Komposition ''[[Etude for Piano Forte]]'' 1960 die Krawatte abschnitt.<ref>Herzogenrath 1980, S. 44.</ref> Zeitlebens blieb Paik seinen künstlerischen Anfängen im Rheinland verbunden, insbesondere der [[Jean-Pierre Wilhelm#Galerie 22|Galerie 22]] in Düsseldorf und der Kölner Künstlerin [[Mary Bauermeister]], in deren Atelier in der Lintgasse 28 er seine frühesten Arbeiten zu Gehör brachte.


In der Geist- und Seelenfähigkeit hat man also die Ursachen
Als Mitglied von [[Fluxus]] trat er in den frühen 1960er Jahren mit diversen [[Performance (Kunst)|Performances]] auf, gelangte auf diesem Weg zur experimentellen Kunst und schließlich zur Arbeit mit Fernsehern als Kunstobjekten. Zunächst arbeitete er nicht mit Video, sondern manipulierte Fernseher, so dass sie das vorhandene Fernsehprogramm verändert und verzerrt wiedergaben. Er baute auch Klanginstallationen mit experimentell modifizierten Schallplattenspielern und Tonbandgeräten. Als [[Sony]] in den späten 1960er Jahren erschwingliche Videokameras und -rekorder auf den Markt brachte, ging er dazu über, auch Videobänder zu produzieren.
des Krankseins zu suchen. Und das Heilen muß in
einem Loslösen des Seelischen oder Geistigen von der physischen
Organisation bestehen.


Das ist die eine Art des Krankseins, Es gibt noch eine
Bei dem ''[[Rolf Jährling#24-Stunden-Happening 1965|24-Stunden-Happening]]'', am 5. Juni 1965 in der [[Rolf Jährling|Galerie Parnass]] in Wuppertal, führte Paik seine ''Robot Opera'' auf. Dabei verkündete er: „Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert, jetzt schlagen wir zurück“. Weitere Teilnehmer waren [[Joseph Beuys]], [[Bazon Brock]], [[Charlotte Moorman]], [[Eckart Rahn]], [[Tomas Schmit]] und [[Wolf Vostell]]. Im Anschluss an das Happening erklärten sie die Fotografin der Aktion, [[Ute Klophaus]], zur Mitautorin und Aktionsteilnehmerin.<ref>Finkh 2009, S.&nbsp;331.</ref>
andere. Es können die Ich-Organisation und der astralische
 
Leib abgehalten sein, es zu der losen Verbindung mit dem
Gemeinsam mit dem japanischen Ingenieur [[Shuya Abe]] entwickelte Paik einen analogen [[Videosynthesizer]], mit dem Fernseh- und Videobilder technisch – z.&nbsp;B. mit Farbveränderungen – manipuliert werden konnten. Die so erzeugten Bilder wurden Grundlage seiner Videoinstallationen und Videobänder. Sein Video ''Global Groove'' von 1973 nahm die Ästhetik des [[Musikvideo]]s vorweg. Der bekennende [[Buddhist]] Paik ironisierte 1974 seinen Glauben mit ''[[TV-Buddha]]'', einer Closed Circuit Video-Installation mit einem bronzenen Buddha, der gegenüber einem Bildschirm sitzt und scheinbar über seine Live-Aufnahme meditiert, die allerdings ein seitenrichtiges Abbild zeigt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.paikstudios.com/gallery/1.html |titel=TV Buddha (1974) Closed Circuit video installation with bronze sculpture |werk= |hrsg= |datum= |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121023043359/http://www.paikstudios.com/gallery/1.html |archiv-datum=2012-10-23 |zugriff=2013-02-22 |sprache=}}</ref>
Körperlichen zu bringen, die im gewöhnlichen Dasein das
 
selbständige Fühlen, Denken und Wollen bedingen. Dann
Eine seiner wichtigsten Kooperationspartnerinnen war seit den späten 1960er und frühen 1970er Jahren die amerikanische Cellistin [[Charlotte Moorman]]. Bei einer Performance 1967 in New York, bei der beide Künstler mit nackten Oberkörpern aufgetreten waren, wurden sie von der Polizei festgenommen.
tritt in den Organen oder Vorgängen, an die Geist und Seele
 
nicht heran können, eine Fortsetzung der gesunden Vorgänge
Seit 1980 erstellte Nam June Paik hauptsächlich Multi-Monitor-Videoinstallationen, in denen er Fernsehmonitore zu Skulpturen anordnete und zum simultanen Abspielen mehrerer Videosequenzen nutzte. 1982 erregte Paik durch eine spektakuläre Installation aus 384 Monitoren im Pariser [[Centre Pompidou]] Aufsehen.
über dasjenige Maß hinaus ein, das dem Organismus
 
angemessen ist. Und der geistigen Anschauung zeigt sich in
1984 nahm er an der Ausstellung [[Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf]] teil. Bei den [[Olympische Sommerspiele 1988|Olympischen Sommerspielen 1988]] in Seoul präsentierte der Koreaner mit einem Medienturm aus 1.003 Monitoren mit dem Titel ''The More The Better'' ein noch größeres Kunstobjekt.
diesem Falle, daß dann der physische Organismus doch
 
nicht bloß die leblosen Prozesse der äußeren Natur vollbringt.
Nam June Paik wurde US-Bürger und heiratete 1977 die japanisch-amerikanische Videokünstlerin [[Shigeko Kubota]]. Im selben Jahr nahm er an der [[documenta 6]] in Kassel teil.
Der physische Organismus ist von einem ätherischen
 
Organismus durchsetzt. Der bloße physische Organismus
Eingeladen durch den damaligen Kommissar für den Deutschen Pavillon der [[Biennale Venedig|Biennale von Venedig]], [[Klaus Bußmann]], erhielt Paik als ''Kulturnomade'' 1993 zusammen mit dem in New York lebenden deutschen Künstler [[Hans Haacke]] den Goldenen Löwen für den besten Länderpavillon. Nam June Paik war auch Teilnehmer der [[documenta 8]] im Jahr 1987 in Kassel.[[Datei:Nam June Paik d8 1997.jpg|miniatur|240px|Sonderbriefmarke der Deutschen Post zur [[Documenta X]] 1997 – Motiv: Videowand von Nam June Paik zur Documenta 8]]
könnte niemals einen Selbstheilungsvorgang hervorrufen.
 
Ein solcher wird in dem ätherischen Organismus angefacht.
Sein Schaffen wurde mit zahlreichen Einzelausstellungen und Preisen gewürdigt. Viele seiner Objekte und Installationen sind in Museen zu besichtigen. Sein Neffe Ken Paik Hakuta leitet das Nam June Paik Studio in New York City.
Damit aber wird die Gesundheit als der Zustand erkannt,
 
der im ätherischen Organismus seinen Ursprung hat. Heilen
1996 erlitt er einen [[Schlaganfall]] und war seitdem [[Plegie#Hemiplegie|halbseitig gelähmt]] und auf einen Rollstuhl angewiesen. Seine Kreativität war jedoch ungebrochen, er realisierte seine künstlerischen Ideen mit Hilfe von Assistenten. 1999 wählte ihn das ARTnews magazine zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seit 2002 wird der nach ihm benannte [[Nam June Paik Award]] für Medienkunst vergeben.
muß daher in einer Behandlung des ätherischen Organismus
 
bestehen." {{Lit|{{G|27|23f}}}}
Die Kyonggi Cultural Foundation lud 2003 zu einem internationalen Architekturwettbewerb ein, mit dem Ziel, ein Paik-Museum in Yongin (Provinz [[Gyeonggi-do]]) zu realisieren. Die Vollendung des Museums erlebte Paik nicht mehr; er starb am 29. Januar 2006 in Miami. Gemäß Paiks testamentarischer Verfügung fand eine Feuerbestattung statt, und die Urne wurde nach Korea überführt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://touchingharmstheart.com/obituary-nam-june-paik-1932-2006/ |titel=Obituary Nam June Paik |werk= |hrsg= |datum= |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131004221903/http://touchingharmstheart.com/obituary-nam-june-paik-1932-2006/ |archiv-datum=2013-10-04 |zugriff=2013-02-22 |sprache=}}</ref>
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Der Siegerentwurf der Berliner Architektin [[Kirsten Schemel]] wurde bis Ende 2008 rund 30 Kilometer südlich von Seoul in Zusammenarbeit mit der ebenfalls aus Berlin stammenden Architektin [[Marina Stankovic]] und nach mehrfacher Überarbeitung erbaut.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.kopenhagen.diplo.de/Vertretung/kopenhagen/de/06/Kulturelles__Leben__in__Deutschland/seite__deutsche__architekten__im__ausland.html |titel=Wand des Lichts: Nam June Paik Museum in Yong-In |werk= |hrsg=Deutsche Botschaft Kopenhagen |datum=2007 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110809004100/http://www.kopenhagen.diplo.de/Vertretung/kopenhagen/de/06/Kulturelles__Leben__in__Deutschland/seite__deutsche__architekten__im__ausland.html |archiv-datum=2011-08-09 |zugriff=2013-02-22 |sprache=}}</ref> Die feierliche Eröffnung, bei der auch die Witwe Paiks zugegen war, fand im Oktober 2008 statt.<ref>{{Internetquelle | url=http://derstandard.at/Text/?id=1220460304457 | titel=Nam June Paik-Museum wurde eröffnet | werk=[[Der Standard]] | datum=2008-10-08 | zugriff=2013-02-22}}</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Krankheit}}
* {{WikipediaDE|Nam June Paik}}
* {{WikipediaDE|Krankheit}}
 
* {{WikipediaDE|Gesundheit}}
== Literatur ==
* Wulf Herzogenrath (Hrsg.): ''Nam June Paik. Werke 1946–1976. Musik, Fluxus, Video.'' 2. Auflage. Wienand, Köln 1980 (Ausstellungskatalog, Köln, Kölnischer Kunstverein, 19. November 1976 – 9. Januar 1977).
* Edith Decker: ''Paik, Video.'' DuMont, Köln 1988, ISBN 3-7701-2157-0 (Zugleich: Hamburg, Univ., Diss., 1985).
* Wulf Herzogenrath, Sabine Maria Schmidt (Hrsg.): ''Nam June Paik – Fluxus/Video.'' Kunsthalle Bremen, Bremen 1999, ISBN 3-9804084-9-3 (Ausstellungskatalog, Bremen, [[Kunsthalle Bremen]], 14. November 1999 – 23. Januar 2000).
* Willi Blöß: ''Nam June Paik. Electric warrior.'' Willi Blöß Verlag, Aachen 2006, ISBN 3-938182-12-1.
* Wulf Herzogenrath, [[Andreas Kreul]] (Hrsg.): ''Nam June Paik. There is no rewind button for life. Hommage für Nam June Paik.'' DuMont Literatur und Kunst, Köln 2007, ISBN 978-3-8321-7780-5.
* Gerhard Finckh (Hrsg.): ''„Privat“. Wuppertaler Sammler der Gegenwart im Von der Heydt-Museum.'' [[Von der Heydt-Museum]], Wuppertal 2009, ISBN 978-3-89202-073-8 (Ausstellungskatalog, Wuppertal, Von der Heydt-Museum, 8. März – 24. Mai 2009).
 
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{DNB-Portal|118739018}}
* {{DDB|Person|118739018}}
* {{documenta Archiv|000002015}}
* {{DHM-HdG|Bio=nam-june-paik|HDG=1|Titel=Nam June Paik}}
* [http://www.paikstudios.com/ Nam June Paik-Studios]
* [http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Nam-June-Paik-Museum_in_Seoul_eingeweiht_215720.html Nam June Paik Museum]
* [http://www.ubu.com/film/paik.html Nam June Paik – Zen For Film (Video)]
* [http://njp.kr/ie_eng.html Nam June Paik Art Center]
* [http://creative.arte.tv/de/space/Neuer_Berliner_Kunstverein_Video-Forum/message/3745/Nam_June_Paik___Study_I__Mayor_Lindsay___1965_/ Nam June Paik: ''Study I: Mayor Lindsay'' (1965)]
 
'''Artikel'''
* [http://www.zeit.de/1999/49/199949.paik_.xml ''Und ewig flimmern die Monitore''.] In: ''Die Zeit'', Nr. 49/1999; über eine Retrospektive in der Kunsthalle Bremen
* [http://www.taz.de/pt/2006/01/31/a0185.1/text ''Monitore blicken zurück''.] In: ''taz'', 31. Januar 2006; Nachruf
* {{Webarchiv | url=http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1083959 | wayback=20060308165827 | text=''Eier geworfen und Hosen runtergelassen''.}} In: ''Stuttgarter Zeitung'', 31. Januar 2006; Nachruf
* [http://www.nytimes.com/2006/01/31/arts/design/31paik.html?ex=1296363600&en=6ed40374b36cb9a8&ei=5088&partner=rssnyt&emc=rss ''Nam June Paik, 73, Dies; Pioneer of Video Art Whose Work Broke Cultural Barriers''.] In: ''New York Times'', 31. Januar 2006, Obituary (englisch)
* [http://blog.lib.umn.edu/rabin001/8300/2006/02/obit_for_nam_june_paik.html ''Nam June Paik, 74; Free-Spirited Video Artist Broke Radical New Ground''.] In: ''Los Angeles Times'', 31. Januar 2006
* [http://www.zeit.de/2006/06/nachruf_Nam_June_Paik ''Germany – my Heimat''.] In: ''Die Zeit'', Nr. 6/2006; Nachruf


==Literatur==
== Einzelnachweise ==
<references />


* [[Rudolf Steiner]], [[Ita Wegman]]: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991), ISBN 3-7274-0270-9; '''Tb 701''', ISBN 978-3-7274-7010-3 {{Schriften|027}}
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[[Kategorie:Künstler (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Künstler (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Aktionskünstler]]
[[Kategorie:Performacekünstler]]
[[Kategorie:Medienkünstler]]
[[Kategorie:Videokünstler]]
[[Kategorie:Konzeptkünstler]]
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[[Kategorie:Geboren 1932]]
[[Kategorie:Gestorben 2006]]
[[Kategorie:Mann]]


[[Kategorie:Krankheit|!]]
{{Wikipedia}}

Version vom 31. August 2020, 22:40 Uhr

Nam June Paik (* 20. Juli 1932 in Seoul, Südkorea; † 29. Januar 2006 in Miami Beach, Florida) war ein aus Südkorea stammender US-amerikanischer Komponist und bildender Künstler und gilt als ein Begründer der Video- und Medienkunst.

Bedeutung

Nam June Paik war ein Pionier der Videokunst, der nach eigenen Aussagen von Karl Otto Götz dazu angeregt wurde, sich auf künstlerische Art und Weise mit dem Medium Fernsehen auseinanderzusetzen.[1] Er war ursprünglich Komponist und studierte unter Karlheinz Stockhausen in Köln. Erst später, als Mitglied der Fluxus-Bewegung, wurde er bildender Künstler. 1962 folgten Fluxus-Konzerte und Performances in Wiesbaden, Amsterdam, Kopenhagen, Paris und Düsseldorf. 1963 installierte er in der Wuppertaler Galerie Parnass 12 Fernsehgeräte mit technisch manipulierten Schirmbildern. Nam June Paik war von 1979 bis 1996 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, lebte aber hauptsächlich in New York. Paik wird immer wieder als „Vater der Videokunst“ bezeichnet. Doch schuf Les Levine 1968 mit der Arbeit Iris die erste Closed-Circuit-Installation, und auch Wolf Vostell arbeitete zeitgleich an der technischen Manipulation von Bildröhren. Paik verband östliches Denken mit westlicher Avantgarde. Er griff Impulse aus Musik und bildender Kunst sowie technische Innovationen auf und setzte sie in seiner Kunst um.

Leben

Nam June Paiks Skulptur Pre-Bell-Man vor dem Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main
Video Sculpture (1993), Trenton, NJ

Nam June Paik war Sohn eines koreanischen Textil- und Stahlunternehmers. Seine Familie floh zu Beginn des Koreakrieges 1950 über Hongkong nach Tokio. Hier studierte Paik von 1952 bis 1956 westliche Ästhetik, Musikwissenschaft und Kunstwissenschaften. Gegenstand seiner Abschlussarbeit war das Werk des österreichischen Komponisten Arnold Schönberg. Im selben Jahr setzte Paik sein Musikwissenschaftstudium an der Münchner Universität fort und studierte darüber hinaus Komposition bei Wolfgang Fortner an der Hochschule für Musik Freiburg. Von 1958 bis 1963 arbeitete er mit Karlheinz Stockhausen im Kölner Studio für elektronische Musik des WDR. In Aufführungen von Stockhausens Komposition Originale 1961 wirkte Paik als Musiker mit. Hierbei entwickelte er das Konzept der „Aktionsmusik“, bei der er auch Instrumente zertrümmerte und zufällige Geräusche mit klassischen Klängen mischte, die u. a. auch aus Tonbandgeräten kamen.[2] Inspiriert wurde er dabei von dem US-amerikanischen Komponisten John Cage, dem er bei einer Aufführung seiner Komposition Etude for Piano Forte 1960 die Krawatte abschnitt.[3] Zeitlebens blieb Paik seinen künstlerischen Anfängen im Rheinland verbunden, insbesondere der Galerie 22 in Düsseldorf und der Kölner Künstlerin Mary Bauermeister, in deren Atelier in der Lintgasse 28 er seine frühesten Arbeiten zu Gehör brachte.

Als Mitglied von Fluxus trat er in den frühen 1960er Jahren mit diversen Performances auf, gelangte auf diesem Weg zur experimentellen Kunst und schließlich zur Arbeit mit Fernsehern als Kunstobjekten. Zunächst arbeitete er nicht mit Video, sondern manipulierte Fernseher, so dass sie das vorhandene Fernsehprogramm verändert und verzerrt wiedergaben. Er baute auch Klanginstallationen mit experimentell modifizierten Schallplattenspielern und Tonbandgeräten. Als Sony in den späten 1960er Jahren erschwingliche Videokameras und -rekorder auf den Markt brachte, ging er dazu über, auch Videobänder zu produzieren.

Bei dem 24-Stunden-Happening, am 5. Juni 1965 in der Galerie Parnass in Wuppertal, führte Paik seine Robot Opera auf. Dabei verkündete er: „Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert, jetzt schlagen wir zurück“. Weitere Teilnehmer waren Joseph Beuys, Bazon Brock, Charlotte Moorman, Eckart Rahn, Tomas Schmit und Wolf Vostell. Im Anschluss an das Happening erklärten sie die Fotografin der Aktion, Ute Klophaus, zur Mitautorin und Aktionsteilnehmerin.[4]

Gemeinsam mit dem japanischen Ingenieur Shuya Abe entwickelte Paik einen analogen Videosynthesizer, mit dem Fernseh- und Videobilder technisch – z. B. mit Farbveränderungen – manipuliert werden konnten. Die so erzeugten Bilder wurden Grundlage seiner Videoinstallationen und Videobänder. Sein Video Global Groove von 1973 nahm die Ästhetik des Musikvideos vorweg. Der bekennende Buddhist Paik ironisierte 1974 seinen Glauben mit TV-Buddha, einer Closed Circuit Video-Installation mit einem bronzenen Buddha, der gegenüber einem Bildschirm sitzt und scheinbar über seine Live-Aufnahme meditiert, die allerdings ein seitenrichtiges Abbild zeigt.[5]

Eine seiner wichtigsten Kooperationspartnerinnen war seit den späten 1960er und frühen 1970er Jahren die amerikanische Cellistin Charlotte Moorman. Bei einer Performance 1967 in New York, bei der beide Künstler mit nackten Oberkörpern aufgetreten waren, wurden sie von der Polizei festgenommen.

Seit 1980 erstellte Nam June Paik hauptsächlich Multi-Monitor-Videoinstallationen, in denen er Fernsehmonitore zu Skulpturen anordnete und zum simultanen Abspielen mehrerer Videosequenzen nutzte. 1982 erregte Paik durch eine spektakuläre Installation aus 384 Monitoren im Pariser Centre Pompidou Aufsehen.

1984 nahm er an der Ausstellung Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf teil. Bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul präsentierte der Koreaner mit einem Medienturm aus 1.003 Monitoren mit dem Titel The More The Better ein noch größeres Kunstobjekt.

Nam June Paik wurde US-Bürger und heiratete 1977 die japanisch-amerikanische Videokünstlerin Shigeko Kubota. Im selben Jahr nahm er an der documenta 6 in Kassel teil.

Eingeladen durch den damaligen Kommissar für den Deutschen Pavillon der Biennale von Venedig, Klaus Bußmann, erhielt Paik als Kulturnomade 1993 zusammen mit dem in New York lebenden deutschen Künstler Hans Haacke den Goldenen Löwen für den besten Länderpavillon. Nam June Paik war auch Teilnehmer der documenta 8 im Jahr 1987 in Kassel.

Sonderbriefmarke der Deutschen Post zur Documenta X 1997 – Motiv: Videowand von Nam June Paik zur Documenta 8

Sein Schaffen wurde mit zahlreichen Einzelausstellungen und Preisen gewürdigt. Viele seiner Objekte und Installationen sind in Museen zu besichtigen. Sein Neffe Ken Paik Hakuta leitet das Nam June Paik Studio in New York City.

1996 erlitt er einen Schlaganfall und war seitdem halbseitig gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Seine Kreativität war jedoch ungebrochen, er realisierte seine künstlerischen Ideen mit Hilfe von Assistenten. 1999 wählte ihn das ARTnews magazine zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seit 2002 wird der nach ihm benannte Nam June Paik Award für Medienkunst vergeben.

Die Kyonggi Cultural Foundation lud 2003 zu einem internationalen Architekturwettbewerb ein, mit dem Ziel, ein Paik-Museum in Yongin (Provinz Gyeonggi-do) zu realisieren. Die Vollendung des Museums erlebte Paik nicht mehr; er starb am 29. Januar 2006 in Miami. Gemäß Paiks testamentarischer Verfügung fand eine Feuerbestattung statt, und die Urne wurde nach Korea überführt.[6]

Der Siegerentwurf der Berliner Architektin Kirsten Schemel wurde bis Ende 2008 rund 30 Kilometer südlich von Seoul in Zusammenarbeit mit der ebenfalls aus Berlin stammenden Architektin Marina Stankovic und nach mehrfacher Überarbeitung erbaut.[7] Die feierliche Eröffnung, bei der auch die Witwe Paiks zugegen war, fand im Oktober 2008 statt.[8]

Siehe auch

Literatur

  • Wulf Herzogenrath (Hrsg.): Nam June Paik. Werke 1946–1976. Musik, Fluxus, Video. 2. Auflage. Wienand, Köln 1980 (Ausstellungskatalog, Köln, Kölnischer Kunstverein, 19. November 1976 – 9. Januar 1977).
  • Edith Decker: Paik, Video. DuMont, Köln 1988, ISBN 3-7701-2157-0 (Zugleich: Hamburg, Univ., Diss., 1985).
  • Wulf Herzogenrath, Sabine Maria Schmidt (Hrsg.): Nam June Paik – Fluxus/Video. Kunsthalle Bremen, Bremen 1999, ISBN 3-9804084-9-3 (Ausstellungskatalog, Bremen, Kunsthalle Bremen, 14. November 1999 – 23. Januar 2000).
  • Willi Blöß: Nam June Paik. Electric warrior. Willi Blöß Verlag, Aachen 2006, ISBN 3-938182-12-1.
  • Wulf Herzogenrath, Andreas Kreul (Hrsg.): Nam June Paik. There is no rewind button for life. Hommage für Nam June Paik. DuMont Literatur und Kunst, Köln 2007, ISBN 978-3-8321-7780-5.
  • Gerhard Finckh (Hrsg.): „Privat“. Wuppertaler Sammler der Gegenwart im Von der Heydt-Museum. Von der Heydt-Museum, Wuppertal 2009, ISBN 978-3-89202-073-8 (Ausstellungskatalog, Wuppertal, Von der Heydt-Museum, 8. März – 24. Mai 2009).

Weblinks

Commons: Nam June Paik - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Artikel

Einzelnachweise

  1. Nam June Paik: »Exposition of Music – Electronic Television«. Abgerufen am 22. Februar 2013.
  2. Decker 1988, S. 44.
  3. Herzogenrath 1980, S. 44.
  4. Finkh 2009, S. 331.
  5. TV Buddha (1974) Closed Circuit video installation with bronze sculpture. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 23. Oktober 2012; abgerufen am 22. Februar 2013.
  6. Obituary Nam June Paik. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 4. Oktober 2013; abgerufen am 22. Februar 2013.
  7. Wand des Lichts: Nam June Paik Museum in Yong-In. (Nicht mehr online verfügbar.) Deutsche Botschaft Kopenhagen, 2007, archiviert vom Original am 9. August 2011; abgerufen am 22. Februar 2013.
  8. Nam June Paik-Museum wurde eröffnet. In: Der Standard. 8. Oktober 2008, abgerufen am 22. Februar 2013.


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