Lotosblumen und Kategorie:Schlaginstrument: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Lotosblumen''' oder '''Chakren''' (von [[Sanskrit]], m., चक्र, {{IAST|cakra}}, [{{IPA|ʧʌkɽʌ}}], wörtl: Rad, Diskus, Kreis) sind Organe des [[Astralleib]]s. Dem hellsichtigen Blick zeigen sie sich in kreisrunder, blütenartiger Form, was ihren Namen rechtfertigt. Beim heutigen [[Mensch]]en stehen sie still, können aber durch [[Schulungsweg|geistige Schulung]] in Bewegung gesetzt werden. Beim fortgeschrittenen Geheimschüler drehen sie sich im Uhrzeigersinn und eröffnen ihm dadurch den Blick in die [[Geistige Welt|geistige Welt]]. Das moderne [[Hellsehen]] ist dabei mit strenger [[Gedankenkontrolle]] verbunden.
{{Vorlage:Seitenkategorien}}
 
[[Kategorie:Schlaginstrument|!]]
Beim [[Atlantier]] waren die Lotosblumen noch beweglich, beim [[Lemurier]] sogar sehr heftig bewegt, drehten sich aber gegen den Uhrzeigersinn. Das ist auch bei heutigen [[Medium|Medien]] mit atavistischem Hellsehen der Fall. Das Hellsehen der Medien ist allerdings ein unbewusstes, das keiner Gedankenkontrolle unterliegt.
[[Kategorie:Musikinstrument|L]]
 
In seinen Vorträgen "''Populärer Okkultismus''" hat [[Rudolf Steiner]] das System der Lotosblumen knapp so beschrieben:
 
:"Man unterscheidet sieben solcher astralen Organe. Die erste, die zweiblättrige Lotusblume, ist in der Gegend der Nasenwurzel; die zweite, die sechzehnblättrige, liegt in der Höhe des Kehlkopfes; die dritte, die zwölfblättrige, in der Höhe des Herzens; die vierte, die acht- bis zehnblättrige, in der Nähe des Nabels; die fünfte, die sechsblättrige, etwas tiefer unten; die sechste, die vierblättrige, noch weiter unten, die Swastika, die mit allem, was Befruchtung ist, zusammenhängt; von der siebenten kann nicht ohne weiteres gesprochen werden. Diese sechs Organe haben für die seelische Welt dieselbe Bedeutung wie die physischen Sinne für die Wahrnehmung der Sinnenwelt." {{lit|GA 94, S 173}}
 
In der orientalischen Überlieferung wird die siebente Lotosblume, von der Rudolf Steiner hier nicht weiter spricht, weitgehend übereinstimmend als tausendblättrige Lotosblume bezeichnet. Sie liegt als [[Scheitelchakra]] in der Nähe der [[Zirbeldrüse]]. Ihre Tätigkeit offenbart sich in der [[Kopfaura]] des [[Mensch]]en, im [[Heiligenschein]].
 
<div style="margin-left:20px">
"Man sollte sich diese Organe nicht wie etwas vorstellen, das in der Vorstellung
seines sinnlichen Bildes ein Abdruck seiner Wirklichkeit hat. Diese Organe sind eben
übersinnlich und bestehen in einer bestimmt geformten Seelenbetätigung; und sie
bestehen nur insofern und so lange, als diese Seelenbetätigung geübt wird. Etwas,
was sich als Sinnenfälliges anschauen läßt, ist mit diesen Organen so wenig am Menschen,
als irgendein «Dunst» um ihn ist, wenn er denkt. Wer sich das Übersinnliche
durchaus sinnlich vorstellen will, gerät eben in Mißverständnisse." {{Lit|GA 13, S 345}}
</div>
 
== Die Lotosblumen als geistige Wahrnehmungsorgane ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Die geistig-seelischen Organe, die Lotusblumen, bilden sich so, daß sie dem übersinnlichen Bewußtsein an dem in Schulung befindlichen Menschen wie in der Nähe bestimmter physischer Körperorgane erscheinen. Aus der Reihe dieser Seelenorgane sollen hier genannt werden: dasjenige, das wie in der Nähe der Augenbrauenmitte erfühlt wird (die sogenannte zweiblättrige Lotusblume), dasjenige in der Gegend des Kehlkopfes (die sechzehnblättrige Lotusblume), das dritte in der Herzgegend (die zwölfblättrige Lotusblume), das vierte in der Gegend der Magengrube. Andere solche Organe erscheinen in der Nähe anderer physischer Körperteile. (Die Namen «zwei-» oder «sechzehnblättrig» können gebraucht werden, weil die betreffenden Organe sich mit Blumen mit entsprechender Blätterzahl vergleichen lassen.)
 
Die Lotusblumen werden an dem astralischen Leibe bewußt. In dem Zeitpunkte, in dem man die eine oder die andere entwickelt hat, weiß man auch, daß man sie hat. Man fühlt, daß man sich ihrer bedienen kann und daß man durch ihren Gebrauch in eine höhere Welt wirklich eintritt. Die Eindrücke, welche man von dieser Welt erhält, gleichen in mancher Beziehung noch denen der physisch-sinnlichen. Wer imaginativ erkennt, wird von der neuen höheren Welt so sprechen können, daß er die Eindrücke als Wärme- oder Kälteempfindungen, Ton- oder Wortwahrnehmungen, Licht- oder Farbenwirkungen bezeichnet. Denn wie solche erlebt er sie. Er ist sich aber bewußt, daß diese Wahrnehmungen in der imaginativen Welt etwas anderes ausdrücken als in der sinnlich-wirklichen. Er erkennt, daß hinter ihnen nicht physisch-stoffliche Ursachen, sondern seelisch-geistige stehen. Wenn er etwas wie einen Wärmeeindruck hat, so schreibt er diesen nicht zum Beispiel einem heißen Stück Eisens zu, sondern er betrachtet ihn als Ausfluß eines seelischen Vorganges, wie er ihn bisher nur in seinem seelischen Innenleben gekannt hat. Er weiß, daß hinter den imaginativen Wahrnehmungen seelische und geistige Dinge und Vorgänge stehen, wie hinter den physischen Wahrnehmungen stofflich-physische Wesen und Tatsachen. — Zu dieser Ähnlichkeit der imaginativen mit der physischen Welt kommt aber ein bedeutsamer Unterschied hinzu. Es ist etwas in der physischen Welt vorhanden, was in der imaginativen ganz anders auftritt. In jener kann beobachtet werden ein fortwährendes Entstehen und Vergehen der Dinge, ein Wechsel von Geburt und Tod. In der imaginativen Welt tritt an Stelle dieser Erscheinung eine fortdauernde ''Verwandlung'' des einen in das andere. Man sieht zum Beispiel in der physischen Welt eine Pflanze ''vergehen''. In der imaginativen zeigt sich in demselben Maße, in dem die Pflanze dahinwelkt, das Entstehen eines andern Gebildes, das physisch nicht wahrnehmbar ist und in welches sich die vergehende pflanze allmählich verwandelt. Wenn nun die Pflanze dahingeschwunden ist, so ist dieses Gebilde an ihrer Stelle voll entwickelt da. Geburt und Tod sind Vorstellungen, welche in der imaginativen Welt ihre Bedeutung verlieren. An ihre Stelle tritt der Begriff von ''Verwandlung des einen in das andere''. — Weil dies so ist, deshalb werden für das imaginative Erkennen jene Wahrheiten über die Wesenheit des Menschen zugänglich, welche in diesem Buche in dem Kapitel «Wesen der Menschheit» mitgeteilt worden sind. Für das physisch-sinnliche Wahrnehmen sind nur die Vorgänge des physischen Leibes wahrnehmbar. Sie spielen sich im «Gebiete von Geburt und Tod» ab. Die andern Glieder der Menschennatur: Lebensleib, Empfindungsleib und Ich stehen unter dem Gesetze der Verwandlung, und ihre Wahrnehmung erschließt sich der imaginativen Erkenntnis. Wer bis zu dieser vorgeschritten ist, nimmt wahr, wie sich aus dem physischen Leibe gleichsam herauslöst dasjenige, was mit dem Hinsterben in anderer Daseinsart weiterlebt." {{Lit|GA 13, S 258ff}}
</div>
 
So wie für die sinnliche Wahrnehmung physische Sinnesorgane nötig sind, bedarf es zur geistigen Wahrnehmung seelischer Wahrnehmungsorgane. Im gegenwärtigen Entwicklungszustand der [[Menschheit]] sind sie während unserer irdischen Lebens nicht aktiv. Wenn der Mensch mit dem Tod seinen physischen Leib - und damit auch seine physischen Sinne - ablegt, beginnen sie zu erwachen. Sie können aber auch während des Erdendaseins durch gezielte [[Schulungsweg|geistige Schulung]] in Tätigkeit gesetzt werden:
 
<div style="margin-left:20px">
"Diese Organe sind die sieben Lotusblumen, Chakrams. So entsteht an der Nasenwurzel, zwischen den Augenbrauen die zweiblättrige Lotusblume. Hellsehende Künstler haben das gewußt und ihren Kunstwerken das Symbol dafür gegeben: Michelangelo bildete seinen «Moses» mit zwei Hörnern. Die Lotusblumen sind in folgender Weise verteilt:
 
::die sechzehnblättrige Lotusblume in der Nähe des Kehlkopfes,
::die zwölfblättrige Lotusblume in der Nähe des Herzens,
::die acht- oder zehnblättrige Lotusblume in der Nähe der Magengrube,
::eine sechs- und eine vierblättrige sind weiter unten.
 
Diese astralen Organe sind beim gewöhnlichen heutigen Menschen kaum angedeutet zu sehen, aber wenn er hellsehend wird, oder im Trancezustand, treten sie scharf hervor in lebhaften, leuchtenden Farben und bewegen sich.
 
In dem Augenblick, wo die Lotusblumen sich bewegen, nimmt der Mensch in der Astralwelt wahr. Der Unterschied zwischen physischen und astralen Organen besteht darin, daß die physischen Sinnesorgane des Menschen passiv sind; sie lassen alles von außen auf sich einwirken. Auge, Ohr und so weiter sind zunächst im Zustande der Ruhe, sie müssen warten, bis ihnen etwas geboten wird, Licht, Töne und so weiter. Die geistigen Organe sind im Gegensatz dazu aktiv, sie umfassen klammerartig den Gegenstand. Diese Tätigkeit kann aber erst dann erwachen, wenn die Kräfte des Astralleibes nicht anderweitig, gebraucht werden; dann aber strömen sie in die Lotusblumen ein. Auch in Kamaloka, solange die niederen Teile des Astralleibes noch mit dem Menschen verbunden sind, findet immer noch eine Trübung statt. Wenn aber der astrale Leichnam abgestoßen ist und nur das dauernd Erworbene zurückbleibt, also an der Pforte von Devachan, dann sind diese astralen Sinnesorgane zu voller Tätigkeit erwacht, und im Devachan lebt der Mensch in hohem Maße bewußt mit diesen Sinnesorganen." {{Lit|GA 95, S 42f}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Hat der Mensch diesen devachanischen Zustand erlangt, dann fangen die Lotusblumen, die Chakrams oder Räder, an gewissen Stellen im Astralleib an, sich wie der Zeiger einer Uhr von links nach rechts zu drehen. Sie sind die Sinnesorgane des Astralleibes, aber ihr Wahrnehmen ist ein aktives. Das Auge zum Beispiel ist in Ruhe, es läßt das Licht in sich hereinkommen und nimmt es dann wahr. Dagegen nehmen die Lotusblumen erst dann wahr, wenn sie sich bewegen, wenn sie einen Gegenstand umfassen. Die durch das Drehen der Lotusblumen erregten Schwingungen bewirken dann eine Berührung der Astralmaterie, und so entsteht die Wahrnehmung auf dem Astralplan.
 
Welches sind nun die Kräfte, welche die Lotusblumen ausbilden? Woher kommen diese Kräfte? Wir wissen, daß während des Schlafes die verbrauchten Kräfte des physischen und ätherischen Körpers von dem Astralleibe wieder ersetzt werden; durch seine Regelmäßigkeit kann er im Schlafe Unregelmäßigkeiten des physischen und ätherischen Leibes ausgleichen. Diese Kräfte aber, welche zur Überwindung der Ermüdung verwendet werden, sind es, die die Lotusblumen ausbilden. Ein Mensch, der seine okkulte Entwickelung anfängt, entzieht also dadurch eigentlich seinem physischen und ätherischen Leibe Kräfte. Würden diese Kräfte dauernd dem physischen Leibe entzogen werden, so müßte der Mensch erkranken, ja, es würde sogar eine völlige Erschöpfung eintreten. Will er sich also physisch und moralisch nicht schädigen, so muß er diese Kräfte durch etwas anderes ersetzen.
 
Man muß eingedenk sein einer allgemeinen Weltregel: Rhythmus ersetzt Kraft! Das ist ein wichtiger okkulter Grundsatz. Heute lebt der Mensch höchst unregelmäßig, namentlich im Vorstellen und Handeln. Ein Mensch, der bloß die zerstreuende Außenwelt auf sich einwirken ließe und mitmachen würde, könnte dieser Gefahr, in die sein physischer Leib durch die okkulte Entwickelung wegen der Kraftentziehung gestürzt wird, nicht entgehen. Deshalb muß der Mensch daran arbeiten, daß Rhythmus in sein Leben hineinkommt. Natürlich kann er es nicht so einrichten, daß ein Tag wie der andere verläuft. Aber eines kann er tun: gewisse Tätigkeiten kann er ganz regelmäßig ausführen, und das muß nun derjenige tun, der eine okkulte Entwickelung durchmacht. So zum Beispiel sollte er jeden Morgen Meditations- und Konzentrationsübungen zu einer von ihm selbst festgesetzten Zeit verrichten. Rhythmus kommt auch durch eine Abendrückschau über den Tag in sein Leben hinein. Kann man dann noch andere Regelmäßigkeiten einführen, so ist dies um so besser, denn so läuft alles sozusagen im Sinne der Weltgesetze ab. Das ganze Weltensystem verläuft ja rhythmisch. Alles in der Natur ist Rhythmus: der Gang der Sonne, der Verlauf der Jahreszeiten, von Tag und Nacht und so weiter. Die Pflanzen wachsen rhythmisch. Allerdings, je höher wir steigen, desto weniger prägt sich der Rhythmus aus, aber selbst bei den Tieren kann man noch einen gewissen Rhythmus wahrnehmen. Das Tier begattet sich zum Beispiel noch zu regelmäßigen Zeiten. Nur der Mensch kommt in ein unrhythmisches, chaotisches Leben hinein: die Natur hat ihn entlassen.
 
Dieses chaotische Leben muß er nun ganz bewußt wiederum rhythmisch gestalten, und um das zu erreichen, werden ihm bestimmte Mittel an die Hand gegeben, durch die er diese Harmonie, diesen Rhythmus in seinen physischen und ätherischen Leib hineinbringen kann. Nach und nach werden alsdann diese beiden Körper in solche Schwingungen versetzt, daß sie sich beim Heraustreten des Astralleibes selbst korrigieren. Wenn sie bei Tage auch aus dem Rhythmus herausgetrieben werden, so drängen sie in der Ruhe von selbst wieder in die richtige Bewegung." {{Lit|GA 95, S 111ff}}
</div>
 
Neben der [[Meditation]] tragen vor allem auch die sog. [[Nebenübungen]] zur richtigen Ausbildung der Lotosblumen bei.
 
== Die Eigenschaften einzelner Lotosblumen ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Das geistige Sinnesorgan, welches sich in der Nähe des Kehlkopfes befindet, macht es möglich, hellseherisch die Gedankenart eines anderen Seelenwesens zu durchschauen, es gestattet auch einen tieferen Einblick in die wahren Gesetze der Naturerscheinungen. – Das Organ in der Nachbarschaft des Herzens eröffnet eine hellseherische Erkenntnis der Gesinnungsart anderer Seelen. Wer es ausgebildet hat, kann auch bestimmte tiefere Kräfte bei Tieren und Pflanzen erkennen. Durch den Sinn in der Nähe der sogenannten Magengrube erlangt man Kenntnis von den Fähigkeiten und Talenten der Seelen; man kann durchschauen, welche Rolle Tiere, Pflanzen, Steine, Metalle, atmosphärische Erscheinungen und so weiter im Haushalte der Natur spielen.
 
Das Organ in der Nähe des Kehlkopfes hat sechzehn «Blumenblätter» oder «Radspeichen», das in der Nähe des Herzens deren zwölf, das in der Nachbarschaft der Magengrube liegende deren zehn." {{Lit|GA 10, S 84}}
</div>
 
Im traditionellen [[Yoga]] werden den Lotosblumen die [[Regenbogenfarben]], bestimmte [[Laut]]e und [[Mantra|Mantren]] zugeordnet. Die Zuordnung der [[Vokal]]e entspricht deren natürlichem Sitz. Das [[Herzchakra]] wird entweder [[grün]] oder in der [[Komplementätfarbe]] [[pfirsichblüt]] dargestellt.
 
<center>
<gallery perrow="7" caption="Die 7 Lotosblumen im traditionellen Yoga" widths="100px">
Bild:Kronenchakra.gif|[[Kronenchakra]] «[[OM]]»
Bild:Stirnchakra.gif|[[Stirnchakra]] «[[I]]»
Bild:Halschakra.gif|[[Halschakra]] «[[E]]»
Bild:Herzchakra_gruen.gif|[[Herzchakra]] «[[A]]», Farbe ''grün'' oder ''pfirsichblüt''
Bild:Nabelchakra.gif|[[Nabelchakra]] offenes «[[O]]»
Bild:Sakralchakra.gif|[[Sakralchakra]] geschlossenes «[[O]]»
Bild:Wurzelchakra.gif|[[Wurzelchakra]] «[[U]]»
</gallery>
</center>
 
==Die Lotosblumen in der abendländischen Überlieferung==
 
[[Bild:Gichtel1.gif|thumb|[[Johann Georg Gichtel]], Theosophia practica, 7 Tle., Leiden 1722, "Der gantz irdische natürliche finstere Mensch in Sternen und Elementen"]]
Ergänzend sollen hier noch einige Informationen gegeben werden, die sich so ''nicht'' im Werk Steiners finden. Das Wissen von den Chakren war durchaus nicht nur auf die morgenländischen Weisen beschränkt, auch in Europa hatten die Eingeweihten davon eine klare Anschauung, wie sie etwa [[Johann Georg Gichtel]], ein Schüler [[Jakob Böhme]]s, geschildert hat.
 
=== Lotosblumen und Planetensphären ===
 
Gichtel setzte die Lotosblumen in Beziehung zu den [[Planetensphären]], wobei sich folgende Anordnung ergibt:
 
<div style="margin-left:200px;">
{| width="300px" |
|[[Scheitelchakra]]
|[[Saturn]]
|1000-blättrig
|-
|[[Stirnchakra]]
|[[Jupiter]]
|2-blättrig
|-
|[[Halschakra]]
|[[Mars]]
|16-blättrig
|-
|[[Herzchakra]]
|[[Sonne]]
|12-blättrig
|-
|[[Nabelchakra]]
|[[Venus]]
|10-blättrig
|-
|[[Sakralchakra]]
|[[Merkur]]
|6-blättrig
|-
|[[Wurzelchakra]]
|[[Mond]]
|4-blättrig
|}
</div>
 
Die Zahl der Blätter der Lotosblumen hängt sehr deutlich mit planetarischen Rhythmen zusammen. So zeigen sich im Wurzelchakra die 4 Mondphasen, im Sakralchakra die drei oberen und die drei unteren Konjunktionen des Merkur (Merkur-Hexagramm) und dem Nabelchakra liegt das Venus-Pentagramm zugrunde. Diese Planetenkräfte wirken übrigens auch bei der Gestaltung äußerer Blütenformen mit: Merkur bei den sechsstrahligen Blüten (Liliengewächse) und Venus bei den fünfstrahligen Blüten (Rosengewächse). Im 12-blättrigen Herzlotos bildet sich der Weg der Sonne durch die 12 [[Tierkreiszeichen]] ab.
 
Zu beachten ist die [[Okkulte Reihenfolge der Planeten|okkulte Reihenfolge der Planeten]] (Mond – Merkur – Venus – Sonne – Mars – Jupiter - Saturn), bei der die Planeten Merkur und Venus gegenüber den heutigen Darstellungen nach dem heliozentrischen System vertauscht sind. Gichtel war diese okkulte Reihung ganz offenbar vertraut. Rudolf Steiner hat auch auf diese Vertauschung der Reihenfolge von Merkur und Venus mehrmals sehr hingewiesen.
 
Gichtel beschreibt hier die grundlegende und natürliche Zuordnung der Chakren zu den Planetensphären. Tatsächlich bilden die Lotosblumen aber ein ganzheitliches System, in dem ''jede'' Lotosblume mit ''jeder'' Planetensphäre in gewisser Weise korrespondiert. In bestimmten Zusammenhängen sind daher durchaus andere Zuordnungen möglich und sinnvoll. So kann beispielsweise die heilende Liebeskraft der [[Sonne]] oder die kriegerisch-aktive [[Mars]]kraft sehr wohl auch mit dem [[Wurzelchakra]], dem natürlicherweise die [[Mondensphäre]] entspricht, verbunden werden, wodurch sehr unterschiedliche Wirkungen entstehen.
 
=== Die Lotosblumen und die [[Alchemie]] ===
 
Auch einige [[Alchemist]]en schrieben über den Zusammenhang der Lotosblumen, die sie ''Brennöfen der Seele'' oder ''Siegel der Planeten'' nannten, mit den Planetensphären. Die Lotosblumen stehen in Zusammenhang mit der [[Schulungsweg|geistigen Schulung]], die  mit der Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]], dem [[Opus Magnum]] der [[Alchemie]], verbunden ist. Dieser geistige Weg geht über drei Hauptstufen: die [[Nigredo]], die [[Albedo]] und die [[Rubedo]].
 
==== Die Nigredo ====
 
Auf der Stufe der [[Nigredo]] oder [[Schwärzung]] stirbt die [[Materie]], wird von dem ihr innenwohnenden [[Geist]] befreit und verfällt ganz der [[irdisch]]en Welt. Auf diese Stufe bezieht sich Gichtel, wenn er vom ''gantz irdischen natürlichen finsteren Menschen'' spricht, wie es auch in der oben stehenden Zeichnung aus seiner ''Theosophia practica'' zu sehen ist. Der Mensch ist noch ganz in der geistigen Finsternis befangen, und darum auch in ganz dunkler Gestalt dargestellt. Dieser Stufe entspricht die natürliche Anordnung der Chakren, die mit der [[Okkulte Reihenfolge der Planeten|okkulten Reihenfolge der Planeten]] in unserem gegenwärtigen [[Planetensystem]] korrespondiert.
 
==== Die Albedo ====
[[Bild:Mystisches_lamm.gif|thumb|250px|left|Das Septagramm als Symbol des mystischen Lammes]]
Gichtel zeigt aber auch bereits den Weg, der zur Reinigung, zur Erhellung und schließlich zur [[Albedo]], zur [[Weißung]] führt. Dieser Weg ist durch die Spirale angedeutet, die im [[Herzchakra]] entspringt und im [[Kronenchakra]] endet. Im Ganzen ergibt sich folgende Reihung, die auch als der ''Weg des Herzens'' bezeichnet wird:
 
[[Herzchakra]] ([[Sonne]]) - [[Nabelchakra]] ([[Venus]]) - [[Halschakra]] ([[Mars]]) - [[Sakralchakra]] ([[Merkur]]) - [[Stirnchakra]] ([[Jupiter]]) - [[Wurzelchakra]] ([[Mond]]) - [[Scheitelchakra]] ([[Saturn]])
 
[[Bild:Siebenstern.jpg|thumb|250px|Der [[Siebenstern]], dem die [[sieben Planeten]] zugeordnet sind, ist einem Kreis eingeschrieben, der mit der bekannten [[Vitriol]]-Formel der [[Alchemist]]en beschriftet ist: '''V'''isita '''I'''nteriora '''T'''errae '''R'''ectificando '''I'''nvenies '''O'''ccultum '''L'''apidem ('''V'''eram '''M'''edicinam)<br>''«Siehe in das Innere der gereinigten Erde, und du wirst finden den geheimen Stein, die wahre Medizin.»'' Quelle: Lukas Jennis: ''Musaeum Hermeticum'', Frankfurt 1625]]
 
Komplementär dazu ist der ''Weg der Mystik'', der sich ergibt, wenn man der Spirale, beginnend mit dem [[Scheitelchakra]] und dem ihm zugeordneten [[Saturn]] und endend im [[Herzchakra]], von außen nach innen folgt.
 
==== Die Rubedo ====
 
Die [[Rubedo]], die [[Rötung]], die die höchste Stufe des [[Opus Magnum]] ist, ist in Gichtels Zeichnung nicht mehr zu sehen. Der Weg dorthin wurde streng geheim gehalten und nur in symbolisch verschlüsselter Form mitgeteilt. Dem Symbol liegt der [[Siebenstern]] zugrunde, der das [[Lamm Gottes]], den [[Christus]] bezeichnet. Die Spitzen des Siebensterns sind mit den Planetensymbolen versehen, wie es in der nebenstehenden Zeichnung von [[Rudolf Steiner]] zu sehen ist. Beginnt man den Weg an der obersten Spitze des Siebensterns, der das [[Sonne]]nsymbol trägt und schreitet von dort zur unteren rechten Spitze weiter, die mit dem [[Mond]]symbol versehen und geht dann konsequent von Spitze zu Spitze weiter, so ergibt sich die Reihenfolge, die der Rubedo entspricht:
 
[[Herzchakra]] ([[Sonne]]) - [[Wurzelchakra]] ([[Mond]]) - [[Halschakra]] ([[Mars]]) - [[Sakralchakra]] ([[Merkur]]) - [[Stirnchakra]] ([[Jupiter]]) - [[Nabelchakra]] ([[Venus]]) - [[Kronenchakra]] ([[Saturn]])
 
Diese Reihenfolge ist leicht zu merken, denn sie entspricht genau der Reihenfolge der Wochentage von ''Sonntag'' bis ''Samstag''.
 
Beginnt man diesen Weg einen Schritt früher, indem man von links unten vom [[Saturn]] zur [[Sonne]] oben weitergeht und dann den Weg wie oben weiter verfolgt, so kommt man, ausgehend vom [[Alter Saturn|alten Saturn]], zu den großen [[Weltentwicklungsstufen|planetarischen Weltentwicklungsstufen]], in denen sich unsere [[Planetenkette]] entwickelt. Diese Anordnung war schon den [[Chaldäer]]n bekannt und wird nach ihnen auch als [[Chaldäische Reihe]] bezeichnet. Die Planetennamen beziehen sich dabei nicht unmittelbar auf unser gegenwärtiges [[Planetensystem]], sondern auf die gleichnamigen, sogenannten [[Okkulte Planeten|okkulten Planeten]], die frühere bzw. zukünftige Verkörperungen unserer [[Erde (Planet)|Erde]] sind. Unser ''gegenwärtiger'' [[Erde (Planet)|Erdenzustand]] wird durch [[Mars]] ''und'' [[Merkur]] gemeinsam repräsentiert, da sich nach den Erkenntnissen [[Rudolf Steiner]]s die [[Erdentwicklung]] in eine [[Mars]]hälfte und eine darauf folgende [[Merkur]]hälfte gliedert:
 
[[Kronenchakra]] ([[Alter Saturn]]) - [[Herzchakra]] ([[Alte Sonne]]) - [[Wurzelchakra]] ([[Alter Mond]]) - [[Halschakra]] (erste Erdenhälfte = [[Mars]]) - [[Sakralchakra]] (zweite Erdenhälfte = [[Merkur]]) - [[Stirnchakra]] ([[Neuer Jupiter]]) - [[Nabelchakra]] ([[Neue Venus]])
 
Die letzte, [[sieben]]te Entwicklungsstufe unserer Planetenkette, der künftige [[Vulkan]]zustand fehlt in dieser Aufreihung.
 
==Literatur==
#Robert Powell: ''Zu einer neuen Sternenweisheit. Einführung in die hermetische Astrologie.'', Novalis Verlag, ISBN 3-7214-0642-7
#Rudolf Steiner: ''Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?'', [[GA 10]] (1993)
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989)
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (1979), Leipzig, 9. Juli 1906 (Zwölfter Vortrag aus dem Zyklus ''Populärer Okkultismus'')
#Rudolf Steiner: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1978)
{{Vorlage:GA}}
 
==Weblinks==
#[http://www.horusmedia.de/2003-siegel/siegel.php Die Siegel der Planeten] - eine Betrachtung von ''Ulrich Arndt''.
#[http://www.silverchord.net/themen/Sternenweisheit.htm Zu einer neuen Sternenweisheit] - Artikel von ''Robert Powell''.
#[http://www.bautz.de/bbkl/g/gichtel_j_g.shtml  GICHTEL, Johann Georg] - Kurzbiographie im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon.
#[http://www.bautz.de/bbkl/b/boehme_j.shtml BÖHME, Jakob] - Kurzbiographie im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon.
#[http://de.wikipedia.org/wiki/Chakra Chakra] - Artikel in der deutschen Wikipedia.
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Lotosblumen]]

Version vom 17. Juli 2019, 17:03 Uhr