Drache und Kategorie:Schlaginstrument: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Drache.jpg|thumb|Drache]]
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[[Datei:Ouroboros 1.jpg|mini| Der Drache [[Ouroboros]] in dem [[Alchemie|alchemistischen]] Werk ''De Lapide Philosophico'' (herausgegeben von [[Wikipedia:Lucas Jennis|Lucas Jennis]], 1625)]]
[[Kategorie:Schlaginstrument|!]]
[[Datei:Klagenfurt Lindwurmbrunnen 2009.jpg|mini|Der [[Wikipedia:Lindwurmbrunnen|Lindwurmbrunnen]] in [[Wikipedia:Klagenfurt am Wörthersee|Klagenfurt am Wörthersee]], [[Wikipedia:Österreich|Österreich]]]]
[[Kategorie:Musikinstrument|L]]
Der '''Drache''' ([[Latein|lat.]] ''draco'', {{ELSalt|δράκων}} ''drákon'' „Drache“), meist als [[Wikipedia:Echsen|echsenartiges]] [[Wesen]] mit [[Wikipedia:Flughaut|Flughäuten]] dargestellt oder auch als schlangenartiger '''Lindwurm''' ({{ahd|lint|[[Schlange]]}}, ist in der Regel ein [[Imagination|imaginatives]] Bild meist niederer [[astral]]er Urkräfte, die unter dem Einfluss der [[luziferisch]]en oder [[ahrimanisch]]en [[Widersacher]]mächte stehen. In diesem Sinn kann man von einem '''luziferischen Drachen''' - meist als die [[Schlange]] bezeichnet - und einem '''ahrimanischen Drachen''' sprechen. Aufgrund der in den luziferischen Kräften enthaltenen Ursprünglichkeit werden diese Kräfte, namentlich in den östlichen Kulturen, auch positiv gedeutet („Glücksdrache“). Sie sind aber mit dem wachen [[Selbstbewusstsein]], das der [[Mensch]] heute entwickeln sollte, nicht mehr vereinbar. Eine wesentliche Aufgabe unserer Zeit besteht vielmehr darin, sich vor allem auch mit den ahrimanischen Kräften auseinanderzusetzen und sie im positiven Sinn zu nützen, so wie man einstmals die [[Kultur]] durch die luziferischen Kräfte begründen und befruchten konnte.
 
== Der Drache hat die verschiedenste Gestalt ==
 
{{GZ|Als der Mond herausging, da stand der Mensch in bezug auf seine niedere Natur auf der Höhe etwa eines großen Molches. Das ist das,
was die Bibel die [[Schlange]] nennt, was genannt ist Lindwurm oder Drache. Der Mensch hatte unten eine tierartige, häßliche Gestalt; oben aber waren die letzten Überreste einer Lichtgestalt, in welche die Kräfte der Sonne von außen flossen.|106|90}}
 
Die niedere Natur des Menschen, die als der kleine [[Hüter der Schwelle]], den [[Mensch]]en davor bewahrt, unreif in die [[geistige Welt]] einzutreten, erscheint meist in drachenartiger Gestalt:
 
{{GZ|Indem sich nun in der lemurischen Zeit das damals reptilienartige menschliche Wesen aufrichtete, wurde eine nach vorn ganz offene Kopfbildung sichtbar, aus der eine feurige Wolke hervorquoll. Das hat Veranlassung gegeben zu der Erzählung vom
Lindwurm, von dem Drachen. Der [[Hüter der Schwelle]], die niedere Natur des Menschen, erscheint gewöhnlich auch in einer derartigen Gestalt.|93a|141}}
 
{{GZ|Der Drache hat die verschiedenste Gestalt; der Drache hat alle
möglichen Gestalten. Die von menschlichen [[Emotion]]en kommenden
sind schädlich genug, aber die sind nicht so schädlich wie diejenige
Gestalt, die der Drache von dem toten, von dem ertötenden Wissen
der Gegenwart bekommt. Da wird der Drache ganz besonders scheußlich,
und eigentlich möchte man sagen, das eigentliche Symbolum der
heutigen höheren Lehranstalten müßte sein: ein dickes schwarzes Tuch,
und das müßte im Grunde genommen in jedem Hörsaal irgendwo an der
Wand hängen. Man wüßte, dahinter ist etwas, aber das darf keinem
Menschen gezeigt werden, weil damit ein merkwürdiges Licht geworfen
würde auf das, was da getrieben wird. Und hinter dem schwarzen
Tuch müßte das Bild des Kampfes des Michael mit dem Drachen sein.
Der Kampf mit der ertötenden [[Intellekt]]ualität.|302a|145f}}
 
{{GZ|Der physische Leib ist ein Tempel,
den die unteren Götter uns bauten, und was Fehlerhaftes
und Schlechtes daran ist, das haben ganz allein wir getan. Und
wenn wir dann uns, die Bewohner dieses Tempels, anschauen,
so werden wir gewahr, daß wir, das heißt unser geistiges Teil,
die Gestalt eines Drachen, eines Wurmes hat. Wie manchen, der
sich einbildet, er lebe selbstlos, nur seinen Mitmenschen, sieht
der Hellseher mit den weit vorgeschobenen Kiefern und der zurückliegenden
Stirne des Wurmes an als Zeichen seines Egoismus.
Diese Wurmgestalt hat unsere Seele noch, und damit wir
sie nicht immer sehen, haben gute Götter den Hüter der Schwelle
davorgesetzt. Nun sollen wir uns aber vornehmen, daß wir
diesen Drachen verwandelt den oberen Göttern entgegen- und
hinaufbringen. Das soll unsere unausgesetzte Arbeit sein. Wenn
der alte Ägypter bei seiner Einweihung durch den Tempel
schritt, durch die Reihen der Sphinxe, so sagte er sich, daß dieser
Tempel das physische Abbild der vollkommenen Wohnung
des Gottes sei und daß er diese Göttlichkeit zu erreichen habe,
um würdig im Tempel seines Leibes zu wohnen.|266b|328}}
 
== Großer roter Drache ==
[[Datei:Reddragon.jpg|mini|[[w:William Blake|William Blake]]: ''The Red Dragon and the Woman Clothed with the Sun'' (etwa Mai 1803)]]
[[Datei:Siegel 05 (Tafel XI) AS.jpg|thumb|Fünftes apokalyptisches Siegel]]
 
Als '''großer rote Drache''' wird in der [[Apokalypse des Johannes]] der '''luziferische Drache''', die [[alte Schlange]], bezeichnet. Er hat [[sieben]] [[Kopf#Der Kopf als Symbol in der Apokalypse des Johannes|Häupter]] und [[zehn]] [[Horn#Die okkulte Bedeutung des Horns|Hörner]] und verfolgt die [[Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen]]. Von [[Michael (Erzengel)|Michael]] und seinen Scharen wird er auf die [[Erde (Planet)|Erde]] gestürzt. Der große rote Drache wird auch auf dem [[Fünftes apokalyptisches Siegel|fünften apokalyptischen Siegel]] gezeigt, das von [[Clara Rettich]] nach dem Entwurf von [[Rudolf Steiner]] gefertigt wurde.
 
{{Zitat|1 Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. 2 Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt. 3 Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen, 4 und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße. 5 Und sie gebar einen Sohn, einen Knaben, der alle Völker weiden sollte mit eisernem Stabe. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und seinem Thron. 6 Und die Frau entfloh in die Wüste, wo sie einen Ort hatte, bereitet von Gott, dass sie dort ernährt werde tausendzweihundertsechzig Tage. 7 Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, 8 und er siegte nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel. 9 Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt. Er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen. 10 Und ich hörte eine große Stimme, die sprach im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus; denn der Verkläger unserer Brüder und Schwestern ist gestürzt, der sie verklagte Tag und Nacht vor unserm Gott. 11 Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod. 12 Darum freut euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kam zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat. 13 Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. 14 Und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, dass sie in die Wüste flöge an ihren Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange. 15 Und die Schlange stieß aus ihrem Rachen Wasser aus wie einen Strom hinter der Frau her, damit er sie fortreiße. 16 Aber die Erde half der Frau und tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache ausstieß aus seinem Rachen. 17 Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.|[[Offenbarung des Johannes]]|{{BB|Off|12|1-17|LUT}}}}
 
== Der Kampf Michaels mit dem Drachen ==
[[Datei:Saint Michel combattant le dragon.jpg|mini| Kampf des [[Michael (Erzengel)|Erzengels Michael]] mit dem Drachen (Miniatur von [[Wikipedia:Jean Fouquet|Jean Fouquet]] aus seinem [[Wikipedia:Stundenbuch des Étienne Chevalier|Stundenbuch des Étienne Chevalier]], um 1450)]]
 
{{GZ|Angeloi, Archangeloi, Archai - in ihren damaligen
Formen, sie waren vor allen Dingen noch nicht zur Freiheit
bestimmt in dem Sinne, wie wir heute beim Menschen von Freiheit
sprechen. Der Wille dieser Wesen wurde nicht so erlebt, daß sie selber
jenes eigentümliche Gefühl gehabt hätten, das wir aussprechen mit
den Worten: Wir wollen willkürlich etwas. - Diese Wesen wollten
nicht willkürlich etwas, sie wollten das, was als der göttliche Wille in
ihre Wesenheit einfloß. Diese Wesenheiten hatten ihren Willen vollständig
in dem göttlichen Willen beschlossen [...]
 
Da aber ... erhob sich unter diesen
Geistern, deren kosmisches Schicksal es eigentlich war, im Willen der
göttlichen Geister beschlossen zu sein, eine Anzahl von solchen
Wesenheiten, die ihren Willen gewissermaßen abschnüren wollten von
dem göttlichen Willen, die ihren Willen emanzipieren wollten vom
göttlichen Willen. Es erhoben sich in einem übermenschlichen Hochmut
Wesenheiten, die, bevor die Zeit dazu da war, in der die Freiheit
reifen sollte, zu dieser Freiheit ihres Willens kommen wollten. Und
als den Bedeutendsten, den Anführer dieser Wesenheiten dachte man
sich dasjenige Wesen, das dann Gestalt bekommen hat in dem Drachen,
den Michael bekämpft, jener Michael, der oben geblieben ist im Reiche
derjenigen Geister, die ihren Willen auch weiterhin orientieren wollten
im Sinne des göttlich-geistigen Willens, der über ihnen steht.
 
Aus diesem Stehenbleiben im göttlich-geistigen Willen entstand
bei Michael der Impuls, das Richtige zu tun mit demjenigen Wesen,
das vorzeitig, wenn ich so sagen darf, zur Freiheit gegriffen hat. Denn
die Gestalten, welche die Wesenheiten der Hierarchie der Archangeloi,
Angeloi, Archai hatten, waren einfach nicht angemessen einem Wesen,
das in der angedeuteten Art einen freien, von dem Göttlichen emanzipierten
Willen haben sollte. Dazu sollte im Laufe der Entwickelung
der Welt die Gestalt erst später entstehen, nämlich die menschliche
Gestalt. Aber das alles wird in eine Zeit versetzt, in der im Zusammenhange
des Kosmos die menschliche Gestalt noch nicht möglich war;
auch die höheren tierischen Gestalten waren noch nicht möglich, nur
jene niederen tierischen Gestalten, die ich vorhin charakterisiert habe.
Und so mußte sozusagen eine kosmisch widerspruchsvolle Gestalt
entstehen. In die mußte gewissermaßen der widersetzliche Geist gegossen
werden. Es konnte nicht eine Tiergestalt sein, die erst später
entstehen durfte, es konnte auch nicht eine der Tiergestalten sein, wie
sie dazumal waren in der gewöhnlichen, sozusagen weichen Materie.
Es konnte nur eine Tiergestalt sein, welche von den in der physischen
Welt möglichen Tiergestalten abwich, aber doch wiederum, weil sie
einen kosmischen Widerspruch darstellen sollte, tierähnlich wurde.
Und die Gestalt, die einzig und allein aus dem heraus, was damals
möglich war, geschaffen werden konnte, diese Gestalt ist die Gestalt
des Drachen.|223|91ff}}
 
== Der Drache in uns verschlingt die Elementarwesen der Natur ==
 
{{GZ|... mannigfaltig, großartig
und gewaltig sind die geistigen Wirkungen, die fortwährend
von den Dingen der Natur an den Menschen herantreten, indem der
Mensch seinen Weg durch die Natur nimmt. Derjenige, der in diese
Dinge hineinschauen kann, sieht eigentlich fortdauernd, wie unendlich
mannigfaltig und großartig alles das ist, was an den Menschen
von allen Seiten durch die Elementargeistigkeit der Natur heranströmt.
Und es strömt in ihn ein. Es ist dasjenige, was - ich habe es
gestern im Sinne der äußeren Vorstellung auseinandergesetzt - aus
dem Spiegel der äußeren Natur, die ein Spiegel des Göttlich-Geistigen
ist, fortwährend dem Menschen als ein Geistiges entgegenströmt, das
da ist als ein Übersinnliches, das über die Natur ergossen ist.
 
Aber nun ist - wir werden über diese Dinge im Sinne wirklicher
anthroposophischer Vorstellung in den nächsten Tagen noch genauer
zu sprechen haben - zunächst in dem Menschen diejenige Kraft enthalten,
die ich gestern als die Kraft des Drachen beschrieben habe, die
Michael bekämpft, des Drachen, mit dem Michael im Streit ist. Ich
habe angedeutet, wie dieser Drache zwar eine tierähnliche Gestalt hat,
aber eigentlich ein übersinnliches Wesen ist, wie er durch seine Widersetzlichkeit
als übersinnliches Wesen in die Sinneswelt verstoßen ist
und nun in ihr haust. Ich habe angedeutet, wie er nur im Menschen ist,
weil die äußere Natur ihn nicht haben kann. Die äußere Natur in ihrer
Unschuld, als ein Spiegel der göttlichen Geistigkeit, hat mit dem Drachen
nichts zu tun. Ich habe gestern dargestellt, wie er in den Menschenwesenheiten
sitzt. Dadurch aber, daß er ein solches Wesen ist,
daß er ein Übersinnliches in der Sinneswelt ist, zieht er in demselben
Augenblicke dasjenige an, was aus den Weiten der Natur an den
Menschen als übersinnliches Elementarisches heranströmt, verbindet
sich mit dem, und statt daß der Mensch durch seine Seelenhaftigkeit,
durch sein Gemüt die Elementarwesen, sagen wir der Pflanzen, aus
ihrer Verzauberung erlöst, verbindet er sie mit dem Drachen, läßt er
sie in seiner niederen Natur mit dem Drachen untergehen. Denn alles
in der Welt ist in der Strömung einer Entwickelung, nimmt die verschiedensten
Wege der Entwickelung. Und jene Elementarwesen, die
in den Mineralien, Pflanzen und Tieren leben, müssen zu höherem
Dasein aufsteigen, als sie es haben können in den gegenwärtigen Mineralien,
Pflanzen und Tieren. Das können sie nur, wenn sie durch den
Menschen durchgehen. Der Mensch ist wahrhaftig auf der Erde nicht
nur dazu da, daß er die äußere Kultur begründet. Der Mensch hat
innerhalb der ganzen Weltenentwickelung ein kosmisches Ziel, und
dieses kosmische Ziel hängt mit solchen Dingen zusammen, wie ich
sie eben beschrieben habe: mit der Höherentwickelung jener Elementarwesen,
die im irdischen Dasein auf einer niederen Stufe stehen, aber
zu einer höheren Stufe bestimmt sind, und die, wenn der Mensch in
ein bestimmtes Verhältnis zu ihnen kommt, und wenn das alles mit
rechten Dingen zugeht, zu einer höheren Entwickelungsstufe kommen
können.
 
Es war nun in der Tat in den alten Zeiten der instinktiven Menschenentwickelung,
da die Menschen in ihrem Gemüt als Erleben hatten
das Seelisch-Geistige, und da ihnen das Geistig-Seelische ebenso
ein Selbstverständliches war wie das Natürliche, so, daß in der Tat die
Weltenentwickelung vorrückte, indem gewissermaßen die Strömung
des Daseins durch den Menschen in einer regelrechten Weise durchging.
Aber gerade in der Epoche, die jetzt ihren Abschluß finden muß,
die jetzt zu einer höheren Geistigkeit vorrücken muß, ist es so gewesen,
daß Unzähliges von Elementarwesenhaftigkeit innerhalb des
Menschen dem Drachen ausgeliefert worden ist. Denn es ist gerade
das die Wesenhaftigkeit dieses Drachen, daß er dürstet und hungert
nach diesen Elementarwesen; er möchte überall herumschleichen, er
möchte alle Pflanzen und Mineralien abschlecken, um in sich die Elementarwesen
der Natur aufsaugen zu können. Denn mit denen will er
sich verbinden, mit denen will er sein eigenes Dasein durchdringen.
In der außermenschlichen Natur kann er das nicht, er kann es nur in
der innermenschlichen Natur. Er kann es nur in der menschlichen
Natur, weil dort für ihn eine Möglichkeit des Daseins ist. Und wenn
das so fortginge, dann wäre die Erde dem Verfall anheimgegeben,
dann würde unbedingt der Drache, von dem ich gestern gesprochen
habe, im irdischen Dasein siegen.|223|113ff}}
 
== Der Drache als [[Alchemie|alchemistisches]] Symbol ==
[[Bild:Gruener_Drache.jpg|thumb|Der grüne Drache wird überwältigt und fixiert und damit die Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]] eingeleitet.]]
Der Drache ist auch ein von den [[Alchemist]]en häufig verwendetes Bild, z.B. der [[Grüner Drache|grüne]] oder [[Roter Drache|rote Drache]], wodurch bestimmte Läuterungsgrade der [[Materie]] ausgedrückt werden.
 
== Tannin ==
 
[[Tannin]] ({{HeS|תַּנִּין|Drache, Seeungeheuer}}) werden im [[hebräisch]]en [[Tanach]] [[schlange]]n- bzw. drachenähnliche, urzeitliche Meeresungeheuer genannt, die von den [[Elohim]] am fünften [[Schöpfungstag]] geschaffen wurden.
 
{{Zitat|Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und alle sich regenden lebenden Wesen, von denen das Wasser wimmelt, nach ihrer Art, und alle geflügelten Vögel, nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.|{{Bibel|1 Mos|1|21|ELB}}}}
 
Sie gelten in der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] als Sinnbild des [[Das Böse|Bösen]] und wurden später, ähnlich wie [[Leviathan]], von [[JHWH]] zerschmettert.
 
== Teli, der Drache der Welt ==
 
[[Teli]] ({{HeS|תלי}}, ''geringelt''?), der ''Drache der Welt'', ist nach dem [[Sefer Jetzira]], dem älteste eigenständig überlieferte Werk der [[Kabbala]], der oberste Regent der geschaffenen Welt, der [[Tierkreis]] und das [[Herz]] sind ihm untergeordnet.
 
{{Zitat|Der Drache in der Welt ist wie ein König auf seinem Thron. Der Sternbilderkreis im Jahr ist wie ein König im Reich. Das Herz im Menschen ist wie ein König im Krieg.|Sefer Jetzira 6,6}}
 
== Long, der Drache in der chinesischen Mythologie ==
 
'''Lóng''', der chinesische [[Drache (Mythologie)|Drache]], ist das wohl bekannteste [[Wikipedia:Fabelwesen|Fabelwesen]] [[Wikipedia:China (Kulturraum)|Chinas]], wenn nicht des gesamten [[Wikipedia:Ostasien|ostasiatischen]] [[Kultur]]kreises.
 
Das in der [[Chinesische Mythologie|Mythologie Chinas]] sehr oft vorkommende Wesen ist, im Gegensatz zu den [[Wikipedia:Europa|europäischen]] Drachen, eher mit einer [[Gottheit]] als mit einem (böswilligen) [[Dämon (Religion)|Dämon]] zu vergleichen. Der Drache, oder besser gesagt, die verschiedenen lokalen Drachen[[gott]]heiten (in [[Fluss|Flüssen]], [[See (Gewässer)|Seen]], [[Wikipedia:Bucht|Bucht]]en, einer Legende nach sogar in [[Wikipedia:Brunnen|Brunnen]]) werden auch noch heute, besonders in ländlichen Gegenden, [[Wikipedia:Anbetung|angebetet]], um beispielsweise Regen zu erbitten. Allerdings waren nicht alle Drachen gutartig. Gefürchtet war u.a. der schwarze Drache der [[Wikipedia:Flut|Flut]], der für [[Wikipedia:Überschwemmung|Überschwemmung]]en und [[Sturm|Stürme]] verantwortlich war.
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Drache (Mythologie)}}
 
== Literatur ==
 
* Klaus Herrmann (Herausgeber), ''Sefer Jezira - Buch der Schöpfung.'', Verlag der Weltreligionen, Frankfurt a. M. und Leipzig, 2008, ISBN 978-3-458-70007-4
* [[Rudolf Steiner]]: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang der Erde und die vier großen Festeszeiten'', [[GA 223]] (1990), ISBN 3-7274-2231-9 {{Vorträge|223}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266/2]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Erziehung und Unterricht aus Menschenerkenntnis'', [[GA 302a]] (1993), ISBN 3-7274-3025-7 {{Vorträge|302a}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
{{Audioartikel|Drachen.ogg}}
 
[[Kategorie:Mythologisches Tier]] [[Kategorie:Widersacher]] [[Kategorie:Alchemie]] [[Kategorie:Ahriman]]

Version vom 17. Juli 2019, 17:03 Uhr