Wertbildungsrechnung und Naturalismus (Bildende Kunst): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Wertbildungsrechnung''' (WBR) ist ein [[Sozialorganik|sozialorganisches]] Instrument des [[wikipedia:Rechnungswesen#Internes Rechnungswesen|internen Rechnungswesens]] ([[wikipedia:Controlling|Controlling]]). Sie soll mit ihren monatlich erfaßten Werten ein Abbild der Qualität der unternehmensinternen Zusammenarbeit geben, indem die Prozesse im Unternehmen transparent gemacht werden, so daß jede Abteilung oder Arbeitseinheit für ihren Anteil am Unternehmenserfolg eine Beurteilungsgrundlage hat, und dadurch ihren Beitrag in eigener Verantwortung (Selbststeuerung, [[Selbstverwaltung]]) verbessern kann. Sie soll es auch ermöglichen können, daß Arbeit nicht mehr als Kostenfaktor in der Betriebsrechnung erscheint. Die WBR stelle damit die rechnungstechnisch praktizierte Aufhebung des [[Warencharakter der menschlichen Arbeit|Warencharakters der Arbeit]] dar.<Quelle>Die WBR wurde vom [[dm-Drogerie Markt]] entwickelt und kommt seit 1993 zum Einsatz. Sie wird auch im Bio-Unternehmen [[Alnatura]] eingesetzt.<ref>Zur Kritik an Alnatura: http://www.radiobremen.de/politik/nachrichten/betriebsrat-alnatura100.html </ref>
[[Datei:Arnold Lyongrün, Die Quelle, Ölgemälde 1911.jpg|mini|Arnold Lyongrün: ''Die Quelle'' (Ölgemälde&nbsp;1911)]]
Der '''Naturalismus''' (auch Idealismus) in der Kunst ist eine Strömung  von circa 1850 bis 1900, ist aber als Epochenbegriff in der [[Bildende Kunst|Bildenden Kunst]] weniger scharf als in der Literatur. Neben dem Naturalismus als Epochenbegriff, als Entsprechung zum [[Naturalismus (Literatur)|Naturalismus in der Literatur]], spricht man auch allgemeiner von Naturalismus als einer Darstellungsweise, unabhängig von Zeit und weltanschaulichem Hintergrund. Der Naturalismus bedient sich des [[Realismus (Kunst)|Realismus]] als Mittel, strebt jedoch nicht die
Darstellung einer Wirklichkeit an, weswegen man auch den Begriff „Idealismus“ verwendet.


== Kritik ==
== Siehe auch ==
Die Entwickler der WBR behaupten, zu ihrer Grundlage die [[Sozialorganik]] Rudolf Steiners zu haben, die sich selbst in der Fassung durch [[Herbert Witzenmann]] als eine [[Metamorphose]] der [[soziale Dreigliederung|sozialen Dreigliederung]] versteht. Die WBR versteht sich also als ein Mittel, die [[Assoziation (Wirtschaft)|assoziative Wirtschaft]] auf dem unternehmensinternen Gebiet voranzubringen.
* {{WikipediaDE|Naturalismus (bildende Kunst)}}


Über die WBR wird an der [[Alanus-Hochschule]] geforscht. Ein großer Mangel des Konzepts ist, daß es nur unternehmensinterne Prozesse transparent macht, und völlig außer Acht läßt, wie das Unternehmen an den Außengrenzen operiert. In den Außenbeziehungen muß man eine Firma wie die durch den anthroposophischen Unternehmer [[Götz Werner]] gegründete dm Drogeriemarkt-Kette als ein [[Kapitalismus|kapitalistisches]] Unternehmen ansehen, das keineswegs bisher im Sinne einer assoziativen Wirtschaft oder Sozialorganik agiert<ref>Die Expansion des Unternehmens dm beruht nicht auf Bedarfsorientierung, sondern auf konkurrenzwirtschaftlicher Verdrängung anderer Unternehmen, zeichnet sich in der Gründung als überflüssig aus, und bekommt erst Bedeutung, nachdem es anderen Unternehmen Marktanteile abgejagt hat, bzw. ganz vom Markt verdrängt hat (anfangs die kleinen inhabergeführten Drogerien, schließlich auch [[wikipedia:Schlecker|Drogerie Schlecker]], und morgen Rossmann?). Kooperation im Sinne einer assoziativen Wirtschaft geht anders.</ref>. In solchem Fall kann eine betriebsinterne Rechnung auch keine sozialorganische Qualität im umfassenden Sinne abbilden, sondern allenfalls Teilsapekte beleuchten, deren Verbesserung dann im Hinblick auf sozialorganische Prinzipien versucht werden kann.
[[Kategorie:Bildende Kunst nach Stilrichtung]]


=== Zitat ===
{{Wikipedia}}
{{LZ|Und wir müssen endlich lernen, dass wir nicht von der Konkurrenz, sondern von der Kooperation leben. (...) In meiner täglichen Arbeit geht es um Kooperation, etwa mit den Kunden, mit den Lieferanten, und mit den Mitarbeitern. (...) Wir machen unser Marketing nicht gegen unsere Wettbewerber, sondern für unsere Kunden. Konkurrenz ist ein in die Irre führendes Konzept.|Werner im Interview 2012, s. Weblinks}}
 
Für Bestandskunden wäre kein Marketing nötig. Marketing betreibt man für ''neue'' Kunden, die bisher bei der Konkurrenz einkaufen. Die Rechtfertigung Werners über die Kundenpräferenz ist keine Aushebelung des Konkurrenzprinzips in der wirtschaftlichen Praxis, sondern bestätigt dieses<ref>"Für unsere Kunden" ist bei dm auch ansonsten nicht etwa so zu verstehen, daß der individuelle Kunde in den Regalen die gewünschten Produkte findet. Was nicht genug Absatz findet, wird gnadenlos aussortiert, nur was von vielen Kunden nachgefragt wird, was sich also dann hinsichtlich der Regalkosten rentiert, ist im Angebot. "Unsere Kunden": erstmal nicht schon "unsere", und dann ist freilich das Melkvieh gemeint, die Kunden, die zahlen. Daß ein Kunde den Laden frustiert verläßt, weil sein Produkt wegen fehlender Nachfrage ausgelistet wurde, interessiert dm nicht. Mit "Unsere Kunden" ist Cashvieh gemeint, das individuelle Kundenbedürfnis interessiert bei dm wenig. Der Konzern ist profitorientiert (Werner ist damit Milliardär geworden), und, was freilich nicht übersehen werden darf: belegschaftsorientiert. So hat Werner kürzlich zu Gunsten des Weiterbestehens der Belegschaft, der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, in eine Stiftung große Geldsummen eingebracht.</ref>. Kundenpräferenzen werden durch Werbung, Marketing, PR usw., sowie tiefenpschologischen Methoden versucht zu manipulieren, im kapitalistischen Profitinteresse, jedenfalls im Interesses des Überlebens des Unternehmens, und/oder der Belegschaft. (Die Belegschaftsorientierung korrespondiert dem engen Horizont der Wertbildungsrechnung.)
 
Ansonsten geht es hauptsächlich über die Billigkeit der Produkte. Die Kunden kaufen gerne billig ein. Will man solches, meist durch schmales Budget bedingtes Verhalten zu einem: "Wir machen unser Marketing nicht gegen unsere Wettbewerber, sondern für unsere Kunden" stilisieren, ist das allenfalls weiteres Marketing- und PR-Getöse. Man gibt sich alternativ, und praktiziert in Wirklichkeit kapitalistische Prinzipien.
 
{{LZ|Die Experten sagen, dass der Anteil der Löhne am Umsatz zu hoch war – aber doch nur, weil Schlecker keine Kunden mehr hatte!|Werner im Interview 2012, s. Weblinks}}
 
Freilich, die Kunden waren ja zu dm übergewandert.
 
{{LZ|Sie müssen den Kunden einen Grund geben, warum sie gerade zu Ihnen kommen sollen.|Werner im Interview 2012, s. Weblinks}}
 
Allgemeinstatements von Vertretern einer kapitalistischen Marktwirtschaft, die die implizierten, rapiaten Methoden, um dem zu entsprechen, verdecken, um sich auf dem Schiff "alternative Wirtschaftsmethoden" zu sonnen, und umso mehr Cash zu machen!
 
{{LZ|Wir haben im Drogeriebereich einen Marktanteil von 17 Prozent. Es bleiben noch 83 Prozent für Wachstum. Allerdings gehen wir nur in Regionen, in denen das Einzugsgebiet mindestens 20 000 Menschen umfasst.||Werner im Interview 2012, s. Weblinks}}
 
Freilich, weils auf die Masse des Cashviehs ankommt. Individuelle Bedürfnisse zu befriedigen interessiert den Konzern nicht.
 
In der Philosophie Werners sind Konsumenten auf "Zahler" reduziert. Jedes Unternehmen wünscht sich zahlende Quellen, gerner auch staatliche Subventionen, oder Verbesserung der Bilanz durch Steuerschlauheiten.
 
Im Kontrast dazu versteht sich die assoziative Wirtschaft im Sinne der Dreigliederungslehre Rudolf Steiners nicht als ein System von Zahlmeistereien, wo die Milliardäre großes Ansehen genießen, sondern als eine Wirtschaft, die sich an dem Bedarf orientiert, und diesen versucht zu befriedigen. Auch wenn ein Bedarf von Menschen zu befriedigen von Seiten profitorienter Untenehmen nicht rentabel zu sein scheint, so ist dieser dennoch da.  Assoziative Wirtschaft kümmert sich nicht um Profitrate, sondern um realen Bedarf. Solche Intention hat nichts solcher zu tun, wo ein aggressives Unternehmen wie dm, von dem bestehenden Markt, Anteile abwirbt zugunsten von Kapitaleigentümern oder der Belegschaft ([[Boni]]?), "im Interesse des Kunden", vulgo Melkvieh.
 
== Anmerkungen, Nachweise ==
<references />
 
== Literatur ==
*Manuel A. Malter: ''Die Wertbildungsrechnung. Ein Sozialorganisches Instrument des internen Rechnungswesens'', Institut für Sozialorganik, Alanus-Hochschule, 2011 {{VT16|http://www.alanus.edu/fileadmin/downloads/fachbereiche_und_studienanbegote/fb_wirtschaft/fachbereich/Institut_fuer_Sozialorganik/Aufsatz_WBR.pdf}}
 
== Weblinks ==
*[http://www.controllingportal.de/Marktplatz/Experten/IT-Controlling/Institut-fuer-Sozialorganik.html Wertbildungsrechnung (WBR) Lexikon-Eintrag]
*[http://wilhelm-neurohr.de/publikationen/themen/umwelt-und-nachhaltigkeit/40-jahre-drogeriemarktkette-dm-eine-unternehmerische-erfolgsgeschichte/ 40 Jahre Drogeriemarktkette „dm“- eine unternehmerische Erfolgsgeschichte? (Wilhelm Neurohr, 2013)]
*[http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2017-01/rossmann-dm-drogerie-preiskampf-mitarbeiter-image Rossmann und dm: Duell der Drogeriesen. Die größten deutschen Drogerien dm und Rossmann führen ihren Preiskampf immer grotesker. (Zeit online 2017)]
*[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/goetz-werner-im-interview-konkurrenz-fuehrt-in-die-irre/6792890.htmlGötz Werner im Interview "Konkurrenz führt in die Irre",  Im Interview spricht er über den Kapitalismus, Manager-Boni und Schlecker (Der Tagesspiegel 2012)]
[[Kategorie:Wirtschaft]][[Kategorie:Assoziative Wirtschaft]][[Kategorie:Rechnungswesen]]

Version vom 26. Februar 2018, 06:36 Uhr

Arnold Lyongrün: Die Quelle (Ölgemälde 1911)

Der Naturalismus (auch Idealismus) in der Kunst ist eine Strömung von circa 1850 bis 1900, ist aber als Epochenbegriff in der Bildenden Kunst weniger scharf als in der Literatur. Neben dem Naturalismus als Epochenbegriff, als Entsprechung zum Naturalismus in der Literatur, spricht man auch allgemeiner von Naturalismus als einer Darstellungsweise, unabhängig von Zeit und weltanschaulichem Hintergrund. Der Naturalismus bedient sich des Realismus als Mittel, strebt jedoch nicht die Darstellung einer Wirklichkeit an, weswegen man auch den Begriff „Idealismus“ verwendet.

Siehe auch


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Naturalismus (Bildende Kunst) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.