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Als '''Cyborg''' (von {{EnS}} '''''cyb'''ernetic '''org'''anism'' „[[Kybernetik|kybernetischer]] Organismus“; [[dt.]] auch ''Kyborg'') wird ein [[Mischwesen]] aus lebendigem [[Organismus]] und [[Maschine]] bezeichnet. Da Cyborgs technisch veränderte biologische Lebensformen sind, sollten sie nicht mit [[Androide]]n oder anderen [[Roboter]]n verwechselt werden.


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Der Begriff stammt aus dem Kontext der [[Raumfahrt]]. Der österreichisch-australische Wissenschaftler Manfred Clynes und der US-amerikanische Mediziner Nathan S. Kline verwendeten den Begriff in einem gemeinsamen Aufsatz in den 1960er Jahren das erste Mal.<ref>Manfred E. Clynes, Nathan S. Kline: ''Der Cyborg und der Weltraum.'' In: Karin Bruns, Ramon Reichert (Hrsg.): ''Reader Neue Medien. Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation.'' Bielefeld 2007, S. 467–475. [http://www.scribd.com/doc/2962194/Cyborgs-and-Space-Clynes-Kline Englischer Originaltext.]</ref>
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Sie schlugen die technische Anpassung des Menschen an die Umweltbedingungen des [[Weltraum]]s vor, als Alternative zur Schaffung einer künstlichen erdähnlichen [[Erdatmosphäre|Atmosphäre]] innerhalb von [[Raumschiff]]en. Ausgangspunkt dieser Überlegungen ist die natürliche [[Evolution]], die hier als fortschreitende Anpassung der Lebewesen an neue Umweltbedingungen verstanden wird. Mit Hilfe von biochemischen, physiologischen und elektronischen Modifikationen sollten Menschen als „selbstregulierende Mensch-Maschinen-Systeme“ im Weltraum überlebensfähig sein.
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In der modernen [[Biotechnologie]] gibt es Bestrebungen, biologische „Elemente“ (in diesem Fall Menschen) mit technischen Elementen zu verbinden. Dieser technische Bereich wird als [[Bioelektronik]] bezeichnet. Im medizinischen Kontext ist die Verwendung komplexer binnenkörperlicher Technologie nichts Neues mehr. Menschen mit technischen Implantaten wie [[Herzschrittmacher]]n, künstlichen Gliedmaßen, komplexen [[Prothese]]n oder Implantaten in Auge und Ohr ([[Cochleaimplantat|Cochlea]]- bzw. [[Retina-Implantat]]e) sind dem Begriff nach bereits Cyborgs. „Ungefähr 10 Prozent der aktuellen Bevölkerung der USA sind vermutlich im technischen Sinn "Cyborgs"“, schreibt N. Katherine Hayles im ''Cyborg Handbook.''<ref>N. Katherine Hayles: ''The Life Cycle of Cyborgs: Writing the Posthuman.'' In: Chris Hables Gray (Hrsg.): ''The Cyborg Handbook.'' New York / London 1995, S. 321–335.</ref>
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Cyborg}}
 
== Literatur ==
 
* Andy Clark: ''Natural-Born Cyborgs. Minds, Technologies, and the Future of human Intelligence.'' Oxford University Press, Oxford u.&nbsp;a. 2003, ISBN 0-19-517751-7.
* Manfred E. Clynes, Nathan S. Kline: ''Der Cyborg und der Weltraum.'' In: [[w:Karin Bruns|Karin Bruns]], Ramon Reichert (Hrsg.): ''Reader Neue Medien. Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation.'' Transcript, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89942-339-6, S. 467–475 (''Cultural studies'' 18)
* Chris Hables Gray (Hrsg.): ''The Cyborg Handbook.'' Routledge, New York 1995, ISBN 0-415-90848-5.
* Hans-Arthur Marsiske: [https://www.welt.de/welt_print/article986644/Auf-dem-Weg-zur-Cyborg-Zivilisation.html ''Auf dem Weg zur Cyborg-Zivilisation''.] In: ''[[w:Die Welt|Die Welt]]'', 30. Juni 2007, S. 9
* Simon Ruf: ''Über-Menschen. Elemente einer Genealogie des Cyborgs.'' In: Anette Keck, Nicolas Pethes (Hrsg.): ''Mediale Anatomien. Menschenbilder als Medienprojektionen.'' Transcript, Bielefeld 2001, ISBN 3-933127-76-9, S. 267–286
** ''Weltraum, Körper und Moderne. Eine soziologische Annäherung an den astronautischen Menschen und die Cyborggesellschaft.'' In: [[w:Joachim Fischer (Soziologe)|Joachim Fischer]], [[w:Dierk Spreen|Dierk Spreen]]: ''Soziologie der Weltraumfahrt.'' transcript, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8376-2775-6, S. 41–88.
* Stefanie Wenner: ''Unversehrter Leib im „Reich der Zwecke“: Zur Genealogie des Cyborgs.'' In: Annette Barkhaus, Anne Fleig (Hrsg.): ''Grenzverläufe. Der Körper als Schnitt-Stelle.'' Fink, München 1998, ISBN 3-7705-3652-5, S. 83–100 [http://bsb-mdz12-spiegel.bsb.lrz.de/~db/0004/bsb00041303/images/index.html?id=00041303&fip=188.23.185.141&no=3&seite=81 online]
* Joanna Zylinska (Hrsg.): ''The Cyborg Experiments. The extensions of the body in the media age.'' Continuum, London u.&nbsp;a. 2002, ISBN 0-8264-5902-1 (''Technologies. Studies in culture & theory'')
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Cyborgs}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.novo-magazin.de/47/novo4740.htm ''Der Cyborg als reale Zukunftsvision''.] novo-magazin
* [https://www.heise.de/tr/artikel/Ferngesteuerte-Kaefer-fuer-die-US-Armee-276062.html ''Ferngesteuerte Käfer für die US-Armee''.] heise.de
* [https://www.heise.de/newsticker/meldung/50-Jahre-Cyborgs-It-sounds-like-a-town-in-Denmark-1006508.html ''50 Jahre Cyborgs''.] heise.de; Artikel über das Cyborg-Konzept von Clynes und Kline 1960
* [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,457884,00.html ''Der Mensch 2067''.] [[w:Spiegel Online|Spiegel Online]]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Bionik]]
[[Kategorie:Philosophische Anthropologie]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 18. Juli 2019, 08:15 Uhr

Als Cyborg (von eng. cybernetic organismkybernetischer Organismus“; dt. auch Kyborg) wird ein Mischwesen aus lebendigem Organismus und Maschine bezeichnet. Da Cyborgs technisch veränderte biologische Lebensformen sind, sollten sie nicht mit Androiden oder anderen Robotern verwechselt werden.

Übersicht

Der Begriff stammt aus dem Kontext der Raumfahrt. Der österreichisch-australische Wissenschaftler Manfred Clynes und der US-amerikanische Mediziner Nathan S. Kline verwendeten den Begriff in einem gemeinsamen Aufsatz in den 1960er Jahren das erste Mal.[1] Sie schlugen die technische Anpassung des Menschen an die Umweltbedingungen des Weltraums vor, als Alternative zur Schaffung einer künstlichen erdähnlichen Atmosphäre innerhalb von Raumschiffen. Ausgangspunkt dieser Überlegungen ist die natürliche Evolution, die hier als fortschreitende Anpassung der Lebewesen an neue Umweltbedingungen verstanden wird. Mit Hilfe von biochemischen, physiologischen und elektronischen Modifikationen sollten Menschen als „selbstregulierende Mensch-Maschinen-Systeme“ im Weltraum überlebensfähig sein.

In der modernen Biotechnologie gibt es Bestrebungen, biologische „Elemente“ (in diesem Fall Menschen) mit technischen Elementen zu verbinden. Dieser technische Bereich wird als Bioelektronik bezeichnet. Im medizinischen Kontext ist die Verwendung komplexer binnenkörperlicher Technologie nichts Neues mehr. Menschen mit technischen Implantaten wie Herzschrittmachern, künstlichen Gliedmaßen, komplexen Prothesen oder Implantaten in Auge und Ohr (Cochlea- bzw. Retina-Implantate) sind dem Begriff nach bereits Cyborgs. „Ungefähr 10 Prozent der aktuellen Bevölkerung der USA sind vermutlich im technischen Sinn "Cyborgs"“, schreibt N. Katherine Hayles im Cyborg Handbook.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Andy Clark: Natural-Born Cyborgs. Minds, Technologies, and the Future of human Intelligence. Oxford University Press, Oxford u. a. 2003, ISBN 0-19-517751-7.
  • Manfred E. Clynes, Nathan S. Kline: Der Cyborg und der Weltraum. In: Karin Bruns, Ramon Reichert (Hrsg.): Reader Neue Medien. Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation. Transcript, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89942-339-6, S. 467–475 (Cultural studies 18)
  • Chris Hables Gray (Hrsg.): The Cyborg Handbook. Routledge, New York 1995, ISBN 0-415-90848-5.
  • Hans-Arthur Marsiske: Auf dem Weg zur Cyborg-Zivilisation. In: Die Welt, 30. Juni 2007, S. 9
  • Simon Ruf: Über-Menschen. Elemente einer Genealogie des Cyborgs. In: Anette Keck, Nicolas Pethes (Hrsg.): Mediale Anatomien. Menschenbilder als Medienprojektionen. Transcript, Bielefeld 2001, ISBN 3-933127-76-9, S. 267–286
    • Weltraum, Körper und Moderne. Eine soziologische Annäherung an den astronautischen Menschen und die Cyborggesellschaft. In: Joachim Fischer, Dierk Spreen: Soziologie der Weltraumfahrt. transcript, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8376-2775-6, S. 41–88.
  • Stefanie Wenner: Unversehrter Leib im „Reich der Zwecke“: Zur Genealogie des Cyborgs. In: Annette Barkhaus, Anne Fleig (Hrsg.): Grenzverläufe. Der Körper als Schnitt-Stelle. Fink, München 1998, ISBN 3-7705-3652-5, S. 83–100 online
  • Joanna Zylinska (Hrsg.): The Cyborg Experiments. The extensions of the body in the media age. Continuum, London u. a. 2002, ISBN 0-8264-5902-1 (Technologies. Studies in culture & theory)

Weblinks

Commons: Cyborgs - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Cyborg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Manfred E. Clynes, Nathan S. Kline: Der Cyborg und der Weltraum. In: Karin Bruns, Ramon Reichert (Hrsg.): Reader Neue Medien. Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation. Bielefeld 2007, S. 467–475. Englischer Originaltext.
  2. N. Katherine Hayles: The Life Cycle of Cyborgs: Writing the Posthuman. In: Chris Hables Gray (Hrsg.): The Cyborg Handbook. New York / London 1995, S. 321–335.


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