Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken und Medizingeschichte: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Dieser Artikel|beschreibt einen speziellen Zweig der Geschichtswissenschaft bzw. der Medizin, der sich mit der Geschichte der Medizin befasst. Zur Geschichte der Medizin selbst siehe [[Geschichte der Medizin]].}}
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'''Medizingeschichte''', auch ''Geschichte der Medizin'' genannt, ist die Bezeichnung für jenen Zweig der [[Geschichtswissenschaft]] bzw. der [[Medizin]], der die [[Geschichte der Medizin]] erforscht.<!-- Das Zitat von Herrlinger (übrigens wegen seiner Nähe zum NS-Regime ziemlich umstritten), zur Brücke zwischen Geistes- und Naturwissenschaft, charakterisiert die moderne medizingeschichtliche Forschung nicht korrekt. -->
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| colspan="2" align="center" | [[Datei:Flag of Die Falken.svg|250px]]
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! colspan="2" align="center"| Basisdaten
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| Gründungsdatum: || [[1904]]
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| Gründungsort: || [[Berlin]], [[Mannheim]]
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| Vorsitzende: ||Alma Kleen & Jana Herrmann
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| stellvertretende<br />Vorsitzende: ||Jan Frankenberger (SJ-Ring)
Karl Freikamp (F-Ring)
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| Bundesgeschäftsführer: || Haymo Dorn
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| Gliederung || 27 Bezirks- und Landesverbände<br /> in allen 16 deutschen Ländern
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| Mitglieder: || bitte ergänzen-->
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| Website: || [http://www.wir-falken.de/ www.wir-falken.de]
|}
Die '''Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken''' (SJD – Die Falken) ist ein eigenständiger deutscher Kinder- und Jugendverband, der aus der [[Sozialistische Arbeiter-Jugend|sozialistischen Arbeiterjugendbewegung]] hervorgegangen ist.


Die Falken sind Mitglied in der [[International Union of Socialist Youth|Sozialistischen Jugendinternationale]], bei den [[Young European Socialists|Europäischen JungsozialistInnen]] und als einziger deutscher Verband in der [[International Falcon Movement|Internationalen Falkenbewegung]].
== Entwicklung der Medizingeschichte in Deutschland ==
Medizingeschichte verfügt in Deutschland über eine lange Tradition innerhalb der Medizin. Da bis ins 19. Jahrhundert hinein die antiken Texte des [[Corpus Hippocraticum]] (dem berühmten Arzt [[Hippokrates von Kos]] zugeschrieben) und des [[Galenos]] von Pergamon in der medizinischen Lehre gelesen wurden, stellte die Beschäftigung mit der Vergangenheit der Medizin eine Selbstverständlichkeit dar. Im Mittelpunkt stand dabei nicht die Geschichtsschreibung im heutigen Sinne, sondern die Zuordnung von [[Diagnose]]n und [[Therapie]]n zu historischen Autoritäten der Medizin. Im Zuge der [[Aufklärung]] etablierte sich auch in der medizingeschichtlichen Auffassung ein Bewusstsein des allgemeinen [[Fortschritt]]s in der Medizin.<ref>Wolfgang U. Eckart, Robert Jütte: ''Medizingeschichte. Eine Einführung'', Stuttgart 2007, S. 21ff</ref> Erste umfangreichere medizinhistorische Publikationen entstanden Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts.<ref>Daniel Leclerc: ''Histoire de la médicine.'' Genf 1696.</ref><ref>[[John Freind]]: ''The history of physics from the time of Galen to the beginning of the 16th century.'' I–II, London 1725–1726.</ref> Gegen Ende des 19. Jahrhunderts spezialisierten sich einige Wissenschaftler an [[Medizinische Fakultät|medizinischen Fakultäten]] und praktizierende Ärzte auf die Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte. Vereinzelt gab es, wie vertreten in Berlin durch [[Justus Hecker]] (1795–1850), auch schon Lehrstühle für das Fach.


== Geschichte ==
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlangte die Medizingeschichte durch die Verdienste von [[Karl Sudhoff]] größere Bedeutung und etablierte sich als eigenständiges Fach an den Medizinischen Fakultäten. Die von demselben geleitete Fachzeitschrift (''Archiv für Geschichte der Medizin'' seit 1907, später Sudhoffs Archiv genannt) unterstützte die Auffassung der Medizingeschichte als eigenständige Disziplin zwischen Geschichtswissenschaft und Medizin. Gerade der [[Hippokratismus]] der 1920er Jahre, in dem man sich sehr stark auf eine überhöhte Gestalt des Hippokrates berief, um aktuelle Probleme der Medizin zu lösen, führte zu einer stabilen Institutionalisierung der Medizingeschichte.
=== Ursprünge ===
Bereits 1904 wurden in [[Berlin]] und [[Mannheim]] erste Jugendvereine der Arbeiterbewegung gegründet. Direkte Vorläufer der Falken waren in der Zeit der [[Weimarer Republik]] die [[Sozialistische Arbeiterjugend]] (SAJ) (ab 29. Oktober 1922) und die [[Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde|Kinderfreunde Deutschlands]] (ab 13. November 1923). Die Bezeichnung ''Falken'' kam gegen Ende der 20er Jahre in den Gruppen der älteren Kinderfreunde auf. Aber auch die Jüngeren in der SAJ bezeichneten sich selbst als [[Rote Falken]]. Der Anstoß dazu kam aus Österreich. Die Falken waren damals eine der ersten Gruppen, die sich mit Kinder- und Jugendrechten auseinandersetzten und alternative [[Erziehungskonzept]]e ([[Kurt Löwenstein]]) diskutierten. Bekannt wurden die Falken damals unter anderem über die ersten [[Kinderrepublik]]en. Die erste Kinderrepublik fand 1927 auf Gut Seekamp in [[Kiel]] mit mehreren tausend Kindern statt.


=== Zeit des Nationalsozialismus ===
Einen großen Verlust an Qualität und Führungspersönlichkeiten erlitt die deutsche Medizingeschichte in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] 1933 bis 1945, als die führenden deutschen Medizinhistoriker in die USA auswanderten (u. a. Henry E. Sigerist, Owsei Temkin, Ludwig Edelstein, Erwin Heinz Ackerknecht). Das erste Lehrbuch für Geschichte der Medizin wurde 1968 von Irina Winter und Alexander Mette herausgegeben.<ref>Alexander Mette, Irina Winter (Hrsg.): ''Geschichte der Medizin. Einführung in ihre Grundzuüge.'' Berlin 1968.</ref> Der medizinhistorischen Forschung im Nachkriegsdeutschland mangelte es bis in die 1970er Jahre hinein an Substanz und Kreativität, bis sie durch Impulse aus den [[geschichtswissenschaft]]lichen Methodendiskussionen neu angeregt wurde.<!-- Die Liste der "bekannten" medizinhistorischen Institute ist völlig willkürlich. In Tübingen wird - bei starkem ethischen Schwerpunkt - kaum mehr Medizingeschichte betrieben. Dafür fehlen auch international bekannte, führende Institute wie das in Berlin. Sinnvollerweise sollte man auf eine solche Liste völlig verzichten. -->
Bereits 1930 wurden die Bezirksorganisationen der [[Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde]] in Bayern faktisch verboten. Die Gründe lagen z.&nbsp;B. in der gemeinsamen Erziehung von Jungen und Mädchen, in ihrer kritischen Haltung gegenüber schulischen Lehrmethoden. 1933 wurden die Falken reichsweit wie viele andere sozialdemokratische und antifaschistische Gruppen verboten. Viele Falken wurden ab 1933 von den Nationalsozialisten inhaftiert. Vereinzelt waren Kinderfreunde und SAJler im Widerstand tätig. Andere konnten ins Ausland flüchten.


=== Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg ===
In den letzten Jahren wurden einzelne medizinhistorische Institute in Deutschland geschlossen, mit der [[Medizinethik]] institutionell zusammengefasst oder von dieser weitgehend verdrängt. Nur vereinzelt kam es zu Neugründungen, gegen den Trend wurde beispielsweise 2008 (als erstes Institut seit 1987) an der Universität Ulm das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin eingerichtet.<ref>Bernhard vom Brocke: ''Die Institutionalisierung der Medizinhistoriographie im Kontext der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte.'' In: Andreas Frewer, Volker Roelcke (Hrsg.): ''Die Institutionalisierung der Medizinhistoriographie: Entwicklungslinien vom 19. ins 20. Jahrhundert.'' Stuttgart, Steiner 2001, S. 187–212, hier: S. 191.</ref> In der deutschen Hochschulpolitik ist die Geschichte der Medizin als [[Kleines Fach]] eingestuft. Die Arbeitsstelle Kleine Fächer (jetzt an der Universität Mainz) gibt einen Überblick über alle Fachstandorte.<ref>[http://www.kleinefaecher.de/geschichte-der-medizin/ Seite der Arbeitsstelle Kleine Fächer über die Fachstandorte an deutschen Universitäten]</ref>
Nach 1945 wurden die Falken als Organisation für Kinder und Jugendliche in Deutschland neu gegründet. Die erste Verbandskonferenz der Falken, Sozialistische Jugendbewegung Deutschlands fand am 6.–7. April 1947 in Bad Homburg statt. Der von [[Erich Ollenhauer]] aus dem Exil zurückgeholte ehemalige [[Sozialistische Arbeiter-Jugend|SAJ]]-Funktionär [[Erich Lindstaedt]] und der frühere Kinderfreunde-Funktionär [[Hans Weinberger]] wurden zu gleichberechtigten Vorsitzenden des Verbandes gewählt.


==== Entwicklung in der SBZ und DDR ====
== Methodik der Medizingeschichte ==
Anders als für das Gebiet von Groß-Berlin – für das die [[Alliierte Kommandantur]] 1947 den Falken und der [[Freie Deutsche Jugend|Freien Deutschen Jugend]] Lizenzen erteilte – erhielten die Falken für die [[Sowjetische Besatzungszone]] von der [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland|SMAD]] keine Zulassung als Kinder- und Jugendverband. Sympathisanten des Verbandes wurden immer härter verfolgt. Dies gipfelte in Verschleppungen von Berliner Falken und der Erschießung des 15-jährigen Falken-Gruppenleiters [[Wolfgang Scheunemann]] am 9. September 1948 durch die [[Deutsche Volkspolizei]]. Am 17. Juni 1953 wurde der 19-jährige [[Gerhard Santura]] von Volkspolizisten auf West-Berliner Gebiet am Potsdamer Platz erschossen.<ref name="Falco Werkentin 2009">Falco Werkentin: Jugendopposition in den frühen Nachkriegsjahren Berlins. Die „Sozialistische Jugend Deutschlands – die FALKEN“. In: Horch und Guck, 18. Jg. Nr. 36 (1/2009), S. 62–65. [http://www.horch-und-guck.info/hug/archiv/2008-2009/heft-63/06316/ Werkentin: Jugendopposition]</ref> Weitere Mitglieder der Falken verloren in der Haft ihr Leben (Dietrich Medenwald, Hans Leuendorf, Karl-Heinz Sperling), 60 Falken erhielten bis zu 25-jährige Haftstrafen.<ref name="Falco Werkentin 2009" /> Unter ihnen die Lehrlinge Günther Schlierf, Horst Glanck, Lothar Otter und Gerhard Sperling.<ref>[http://www.jugendopposition.de/index.php?id=4103 Widerstand der Berliner Falken]</ref>
Die Medizingeschichte stützt sie sich hauptsächlich auf Textquellen wie etwa medizinische Lehrwerke und Traktate, Fallgeschichten und Krankenakten oder auch Tagebücher, Briefe, literarische Texte sowie, vor allem in jüngerer Zeit auch auf bildliche Darstellungen<ref>R. Joseph Petrucelli, Albert S. Lyons (Hrsg.): ''Die Geschichte der Medizin im Spiegel der Kunst.'' Aus dem Englischen übersetzt von Hans-Thomas Gosciniak und Herbert Graf, bearbeitet von Erich Püschel, Köln 1980.</ref> und historische Objekte und andere Sachquellen. Die Untersuchung von menschlichen Überresten und alten [[Krankheitserreger]]n fällt nicht in das Gebiet der Medizingeschichte, sondern der [[Paläopathologie]].<!-- Gestrichen: Hinweis auf Ethnologie. Es gibt einzelne Medizinhistoriker, die auch ethnologisch arbeiten, aber Medizingeschichte und Medizinethnologie sind zwei getrennt Disziplinen und die ältere Auffassung, dass die Medizinethnologie gewissermaßen geschichtliche Urformen erfassen könne, gilt heute als inakzeptabel. -->


1951–1960 hielt unter Leitung von Jürgen Gerull das Referat Mitteldeutschland, das sich gemäß einem Grundsatz der Falken gegen die Wiederaufrüstung in Ost ''und'' West engagierte, mit 4.000 Jugendlichen in der DDR Kontakt.<ref name="Falco Werkentin 2009" /> Ost-Berliner Falkengruppen trafen sich noch bis zum Mauerbau in West-Berlin.
Als veralteter Ansatz gilt, wie in der Wissenschaftsgeschichte insgesamt, die Fortschrittsgeschichte, die selektiv nach einzelnen Theorien und Praktiken in der Medizin früherer Zeiten sucht, die sich zumindest in ähnlicher Form bis heute behauptet haben. Grundlegendes Prinzip ist heute vielmehr die Anerkennung verschiedener [[Krankheitskonzept]]e und Praktiken als Teil und Spiegel des jeweiligen kulturellen Kontextes. Damit werden vergangene medizinische Erklärungsmodelle und Praktiken nicht einfach als ''falsch'' gebrandmarkt und am System unserer Zeit gemessen, sondern die Denkweisen anderer Epochen werden in ihrer jeweils eigenen Logik betrachtet.


==== Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland ====
Ein grundsätzliches Problem sind [[retrospektive Diagnose]]n: Manche Medizinhistoriker lehnen es grundsätzlich ab, Krankheiten in historischer Zeit mit den in der Gegenwart definierten Krankheiten zu identifizieren, da die Zeitgenossen die Beschwerden ganz anders beschrieben und deuteten als heute. Andere Strömungen halten ein solches Vorgehen dagegen, analog der Übertragung von soziologischen und kulturwissenschaftlichen Begriffen der Gegenwart auf historische Sachverhalte, in engen Grenzen und für bestimmte Fragestellungen für sinnvoll und fruchtbar. Siehe auch [[Paläopathologie]].
Standen die Falken zu Beginn der [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik]] relativ treu an der Seite der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], entwickelte sich in den 1960er Jahren im Zuge der [[Deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|Studentenbewegung]] ein kritischeres Verhältnis, wobei die Falken teilweise dem [[Sozialistischer Deutscher Studentenbund|SDS]] nahestanden. Auch Jugendaustausch und Kontakte in die Volksrepublik Jugoslawien seit den 1950er Jahren zeigten die Suche der Falken nach sozialistischen Alternativen - Jugoslawien war wegen seiner [[Arbeiterselbstverwaltung]] und des Bruch mit dem [[Stalinismus]] von Interesse für Westlinke, auch wenn wie im Fall der Falken Kontakte nie ohne Reibung und Kritik abliefen.<ref>Kay Schweigmann-Greve: "Weder Ost noch West - für eine ungeteilte sozialistische Welt!" Die Kontakte der SJD - Die Falken in den 50er und 60er Jahren nach Jugoslawien und ihre Nachwirkungen bis in die Gegenwart, in: Arbeit – Bewegung – Geschichte, Heft II/2018, S. 161–181.</ref> Die endgültige Wende zu einem linken, inhaltlich unabhängigeren Jugendverband vollzog sich mit der Wahl des späteren Kölner Bundestagsabgeordneten [[Konrad Gilges]] auf der Bundeskonferenz 1973 in [[Gelsenkirchen]]. Konflikte mit der SPD entstanden meist in Fällen, in denen die Falken klassische sozialdemokratische Positionen durch die SPD nicht mehr vertreten sahen. Beispiele sind die [[Deutsche Notstandsgesetze|Notstandsgesetze]] und der [[Radikalenerlass]].


Bei der [[Bundestagswahl 1969]] beteiligten sich einzelne Falken am Wahlbündnis [[Aktion Demokratischer Fortschritt]].
Seit 1967<ref>Erwin H. Ackerknecht: ''A plea for a „Behaviorist“ approach in writing the history of medicine.'' In: ''Journal of the History of Medicine an Allied Sciences.'' Band 22, 1967, S. 211–214.</ref> gestellte Forderungen an die theorielastige Medizingeschichte, auch das praktisch-therapeutische Handeln zu berücksichtigen, wurden ab 1985, [[Roy Porter]]s Ansätzen<ref>Roy Porter: ''The patient's view. Doing medical history from below.'' In: ''Theory and Society.'' Band 14, 1985, S. 175–198.</ref> folgend, durch vermehrte Erforschung von Patientengeschichten<ref>Eberhard Wolff: ''Perspektiven der Patientengeschichtsschreibung.'' In: [[Norbert W. Paul|Norbert Paul]], Thomas Schlich (Hrsg.): ''Medizingeschichte: Aufgaben, Probleme, Perspektiven.'' Frankfurt 1998, S. 311–334.</ref> berücksichtigt, womit der Kranke selbst näher ins Zentrum der Medizingeschichte rückte.<ref>[[Michael Stolberg]]: ''Homo patiens. Körper und Krankheitserfahrung in der Frühen Neuzeit''. Weimar 2003.</ref><ref>[[Marion Maria Ruisinger]]: ''Heilen mit dem Messer. Chirurgische Patienten aus der Konsiliarkorrespondenz Lorenz Heisters.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen'' 25, 2006, S. 63–73, hier: S. 63.</ref>


=== Nach der Wiedervereinigung ===
== Ausbildung ==
1990 wurden die fünf ostdeutschen Landesverbände neu gegründet.
Die Medizingeschichte ist heute in Deutschland institutionell zum größten Teil an den medizinischen Fakultäten lokalisiert und hat einen Anteil an der [[Studium der Medizin|medizinischen Ausbildung]]. Es finden sich aber auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Institutionen anderer akademischer Fächer, in denen Medizingeschichte oder bestimmte Aspekte der Medizingeschichte bearbeitet werden. So rekrutieren sich auch Medizinhistoriker aus verschiedenen Fachbereichen. Es finden sich zahlreiche Ärzte, aber auch Philosophen, Klassische Philologen, Arabisten, Historiker und Wissenschaftshistoriker unter ihnen. Manche Medizinhistoriker verfügen auch über Doppelqualifikationen.<!-- Der - jetzt gestrichene - Hinweis auf den Dr. rerum medicarum ist nicht allgemeingültig; die Möglichkeit ist auf einzelne Fakultäten beschränkt -->


Durch den [[Asylkompromiss]] von 1992 und die Politik der rot-grünen Regierung von 1998 bis 2005 mit den Kriegen im [[Kosovokrieg|Kosovo]] und in [[Krieg in Afghanistan|Afghanistan]] sowie den [[Hartz-Konzept|Hartz-Reformen]] gerieten die Falken erneut in Konflikt mit den Positionen der SPD. Der Unvereinbarkeitsbeschluss, wonach eine Falken-Mitgliedschaft mit der in einer anderen Partei als der SPD untersagt war, wurde im Oktober 2011 vom Bundesausschuss aufgehoben, siehe auch weiter unten noch detaillierter.<ref name="Beschluss zum Bundesausschuss in Leipzig" />
== Institutionen und Gesellschaften ==
Tätig sind wissenschaftlich arbeitende Medizinhistoriker meist in universitären Instituten für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, die in den medizinischen Fakultäten untergebracht sind, aber auch in den entsprechenden universitären Instituten der genannten Fächer. Allerdings gibt es auch eine Reihe von außeruniversitären Forschungsinstituten. Darüber hinaus wurden eine Reihe von gelehrten Gesellschaften gegründet, die die Erforschung allgemein der Geschichte der Naturwissenschaften und im Besonderen der Medizin zum Ziel haben und häufig die Publikation wissenschaftlicher Zeitschriften und Publikationsreihen tragen.


2012 schloss sich die SJD – Die Falken dem Bündnis ''[[Umfairteilen]]'' an.<ref>Christian Weßling (Redaktion): [http://umfairteilen.de/start/ueber-uns/traegerkreis/ ''Wir''], Unterseite auf ''umverteilen.de'', abgerufen am 30. September 2012</ref>
== Auszeichnungen für Medizinhistoriker ==
Seit 1955 vergibt die von [[George Sarton]] und [[Lawrence Joseph Henderson]] gegründete History of Science Society (HSS) die [[George-Sarton-Medaille]] für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaftsgeschichte. Zu den ersten Trägern gehörte der deutsch-US-amerikanische Medizinhistoriker [[Owsei Temkin]], der die Auszeichnung im Jahr 1960 erhielt. Mit der renommierten Medaille wurden beispielsweise auch [[John Farquhar Fulton]], [[Richard Harrison Shryock]], [[Walter Pagel]] und [[Ronald Numbers]]  ausgezeichnet.


== Inhaltliches Profil ==
Weitere wissenschaftshistorische Preise für Medizinhistoriker (Auswahl):
Die SJD – Die Falken ist ein politischer Kinder- und Jugendverband. Proklamiertes Ziel ist es, Kinder und Jugendliche auf sozialistischer Grundlage zu selbstbewussten und kritischen Persönlichkeiten aufwachsen zu lassen. Die Kinder sollen ihre eigenen Interessen erkennen und formulieren können.
* Scultetus-Preis (Scultetus Gesellschaft e.&nbsp;V., Ulm)
Ein weiterer Schwerpunkt ist die politische Vertretung der Bedürfnisse und Rechte von Kindern und Jugendlichen im politischen Raum. Die Falken berufen sich auf den [[Demokratischer Sozialismus|demokratischen Sozialismus]]. Die Falken waren Mitglied der [[Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen]], bis diese aufgrund des Wegfalls des Zivildienstes infolge der Aussetzung der Wehrpflicht sich in der Mitgliederversammlung vom 15. Mai 2011 selbst auflöste.
* Sudhoff-Plakette der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik
* [[Leibniz-Medaille]] der Preußischen Akademie der Wissenschaften
* Akademie-Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
* [[Cothenius-Medaille]]
* William Henry Welch-Medal der American Association for the History of Medicine


Die praktische Arbeit findet zumeist vor Ort in Gruppen oder Jugendzentren (Falkenhäusern) statt. Jährliche Höhepunkte sind unter anderem Ferienfahrten, v.&nbsp;a. Zeltlager im In- und Ausland. Den Falken stehen eine Vielzahl eigener Häuser und Zeltplätze zur Verfügung. Jugendleiter bei den Falken nennen sich selber ''HelferInnen'', um zu verdeutlichen, dass sie da sind, um die Kinder und Jugendlichen bei der Selbstorganisation zu unterstützen, und nicht nur ein Programm anbieten, das konsumiert werden kann.
== Museen für Medizingeschichte ==
Ein effizientes Mittel, medizinhistorische Zusammenhänge und Forschungsergebnisse einem größeren Publikum zu vermitteln, sind insbesondere naturwissenschaftlich ausgerichtete Museen, von denen manche ausschließlich auf die Medizingeschichte allgemein spezialisiert sind, andere auf einzelne Krankheiten, auf bestimmte Fachgebiete und auf einzelne Personen sowie auf das Krankenhauswesen.<ref>[[Eckart Roloff]] und Karin Henke-Wendt: ''Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie.'' Band 1, Norddeutschland, ISBN 978-3-7776-2510-2, und Band 2, Süddeutschland, ISBN 978-3-7776-2511-9, Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015.</ref>


== Mitgliedschaft ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Medizingeschcihte}}
* {{WikipediaDE|Geschichte der Medizin}}
* {{WikipediaDE|Liste medizinhistorischer Museen}}
* {{WikipediaDE|Medizinsoziologie}}
* {{WikipediaDE|Medizinethnologie}}
* {{WikipediaDE|Ethnomedizin}}
* {{WikipediaDE|Ethno-Zahnmedizin}}
* {{WikipediaDE|Medizinethik}}


Die Falken stehen allen offen. Kinder können ab dem Alter von sechs Jahren Mitglied werden und besitzen bereits das aktive Wahlrecht. Das Recht, sich zur Wahl zu stellen, um gewählt werden zu können (passives Wahlrecht), erhält man mit 14 Jahren.
== Literatur ==
 
* Hans-Heinz Eulner, Gunter Mann, [[Gert Preiser]], [[Rolf Winau]], [[Otto Winkelmann (Medizinhistoriker)|Otto Winkelmann]] (Hrsg.): ''Medizingeschichte in unserer Zeit. Festschrift [[Edith Heischkel-Artelt]] und [[Walter Artelt]].'' Enke, Stuttgart 1971, ISBN 3-432-01698-0.
Die SJD – Die Falken sind parteiunabhängig, eine Mitgliedschaft in einer anderen Partei als der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] war allerdings aufgrund des sogenannten „Leverkusener Beschlusses“ 1971 bis zum Bundesausschuss 2011 in Leipzig mit einer aktiven Mitgliedschaft bei den Falken unvereinbar. Vor dem Bundesausschuss in Leipzig wurde der Antrag, den Unvereinbarkeitsbeschluss aufzuheben, auf der Bundeskonferenz im Mai 2007 in Bielefeld mit einer Mehrheit von knapp zwei Dritteln der Stimmen abgelehnt. Aufgrund dieses Beschlusses wurden die Falken häufig als SPD-nahe und -treue Organisation bezeichnet, auch wenn dies verbandsintern strittig war. Seit 2011 ist wieder offiziell eine Mitgliedschaft in einer anderen Partei als der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] möglich.<ref name="Beschluss zum Bundesausschuss in Leipzig">[http://www.wir-falken.de/positionen/5178392.html Beschluss zum Bundesausschuss in Leipzig am 2. Oktober 2011: Aufhebung des Unvereinbarkeitsbeschlusses]</ref>
* Norbert Paul, Thomas Schlich (Hrg.): ''Medizingeschichte. Aufgaben, Probleme, Perspektiven''. 1998
 
* Wolfgang U. Eckart: ''Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin''. 7. völlig neu bearbeitete Auflage [als Druck- und E-Book-Version]. Springer, 2013. ISBN 978-3-642-34971-3
== Organisation ==
* Heinrich Haeser: ''Lehrbuch der Geschichte der Medicin.'' 3. Auflage. Jena 1875–1882
Die Arbeit der Kinder- und Jugendgruppen findet in den Ortsverbänden statt. Diese sind zu Kreisverbänden oder Unterbezirken zusammengefasst. Auf Landesebene bestehen Bezirke und Landesverbände.
* August Hirsch: ''Handbuch der historisch-geographischen Pathologie.'' [Der Klassiker der globalen geografischen Medizin]. Band 1: ''Die allgemeinen acuten Infectionskrankheiten.'' Ferdinand Enke Verlag, 2. vollständig neue Bearbeitung, Stuttgart 1881.
 
** Online lesen: [https://archive.org/stream/handbuchderhisto12hirs#page/n5/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600408.us.archive.org/11/items/handbuchderhisto12hirs/handbuchderhisto12hirs.pdf]
Um die Kinder- und Jugendarbeit strukturell zu trennen, bestehen zwei Ringe. Die Kinderarbeit finden im F-Ring (Falken-Ring, 6–15 Jahre) statt. Die Jugendarbeit findet im SJ-Ring (Sozialistischen Jugend-Ring, 15&nbsp;Jahre und älter) statt. In einigen Kreis- oder Bezirksverbänden gibt es zusätzlich einen RF-Ring (Rote-Falken-Ring), welcher den Übergang zwischen F- und SJ-Ring darstellt.
* August Hirsch: ''Handbuch der historisch-geographischen Pathologie.'' [Der Klassiker der globalen geografischen Medizin]. Band 3: ''Die Organkrankheiten.'' Ferdinand Enke Verlag, 2. vollständig neue Bearbeitung, Stuttgart 1886.
 
** Online lesen: [https://archive.org/stream/handbuchderhisto03hirs#page/n7/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600509.us.archive.org/11/items/handbuchderhisto03hirs/handbuchderhisto03hirs.pdf]
Die Falken unterhalten seit 1975 die [[Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein]] in [[Werneuchen|Werftphul]] sowie das [[Sozialistisches Bildungszentrum – Salvador-Allende-Haus|Sozialistische Bildungszentrum – Salvador-Allende-Haus]] in [[Oer-Erkenschwick]] als Bundesbildungsstätten.
* Max Neuburger & Julius Pagel (Hrsg.): ''Handbuch der Geschichte der Medizin.'' Band 1: Altertum und Mittelalter (780 Seiten). Gustav Fischer Verlag, Jena 1902.
 
** Online lesen: [https://archive.org/stream/handbuchdergesch01puscuoft#page/n5/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600305.us.archive.org/17/items/handbuchdergesch01puscuoft/handbuchdergesch01puscuoft.pdf]
Die dreimal im Jahr erscheinende Zeitschrift des Bundesverbandes für Jugendliche heißt ''AJ – Die andere Jugendzeitschrift'' (Zurückgehend auf die 1909 erstmals erschienene ''AJ – Arbeitende Jugend'') und für die Kinder gibt es die ''Freundschaft''.
* Max Neuburger & Julius Pagel (Hrsg.): ''Handbuch der Geschichte der Medizin.'' Band 2: Die neuzeitliche Medizin (980 Seiten). Gustav Fischer Verlag, Jena 1903.
 
** Online lesen: [https://archive.org/stream/handbuchdergesch02puscuoft#page/n5/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600301.us.archive.org/0/handbuchdergesch02puscuoft/handbuchdergesch02puscuoft.pdf]
== Symbole ==
* Max Neuburger & Julius Pagel (Hrsg.): ''Handbuch der Geschichte der Medizin.'' Band 3: Geschichte der einzelnen Fachdisziplinen (1168 Seiten). Gustav Fischer Verlag, Jena 1905.
Die Falken haben mit blauem [[Blauhemd (Falken)|Falkenhemd]] und rotem Tuch eine eigene Kluft, die jedoch nicht von allen Mitgliedern getragen wird. Das blaue Hemd soll auf die Verwurzelung des Verbandes in der [[Arbeiterbewegung]], das rote Tuch auf die Verbindung zum [[Sozialismus]] und zu den [[Gewerkschaft]]en hinweisen. Oft wird statt des Rottuches auch eine rote [[Kordel (Textilie)|Kordel]] getragen. Symbol des Verbandes (oft auf den Hemden oder den Fahnen zu sehen) ist der rote Falke.
** Online lesen: [https://archive.org/stream/handbuchdergesch03puscuoft#page/n3/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600305.us.archive.org/28/items/handbuchdergesch03puscuoft/handbuchdergesch03puscuoft.pdf]
 
* Volker Roelcke: ''Medizingeschichte: Institutionalisierung - Themenbereiche, Methoden - Theorien - Problemfelder, Aufgaben.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner  (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 951–956.
Der Gruß der Falken innerverbandlich wie nach außen lautet [[Freundschaft (Gruß)|Freundschaft]].
* Karl Sudhoff: ''Kurzes Handbuch der Geschichte der Medizin''. [3. und 4. Aufl. von J. L. Pagels "Einführung in die Geschichte der Medizin" (1898)]. S. Karger, Berlin 1922.
 
** Online lesen: [https://archive.org/stream/kurzeshandbuchde00unse#page/n3/mode/2up]; pdf-Download: [https://ia600706.us.archive.org/20/items/kurzeshandbuchde00unse/kurzeshandbuchde00unse.pdf]
== Standpunkte ==


Die Partei unterstützt die [[Gewerkschaft]]en bei dem Kampf gegen [[Arbeitslosigkeit]], [[Rechtsextremismus]], [[Umweltzerstörung]]. Sie sind für mehr [[Demokratie]], [[Gesamtschule]], „wirkliche“ Gleichberechtigung und fordern genügend nicht-kommerzielle Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.<ref>Der Kalender für das Schuljahr 2007/08 der SJD – Die Falken</ref>
'''Lexika der Medizingeschichte'''
* August Hirsch (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker''. (Hrsg. mit E. Gurlt) 6 Bände, Urban & Schwarzenberg, Wien und Leipzig 1884 bis 1888 (unveränderter Neudruck Mansfield o. J; 2. Auflage, durchgesehen und ergänzt von Wilhelm Haberling, Franz Hübotter und Hermann Vierordt. 5 Bände und Ergänzungsband, Berlin und Wien 1929–1935; unveränderte Auflage München 1962).
* Julius Pagel (Hrsg.): ''[http://www.zeno.org/Pagel-1901 Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts].'' Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1901; unveränderter Neudruck Basel und München 1989.
* Dietrich von Engelhardt (Hrsg.): ''Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner.'' München 2002.
* Isidor Fischer (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre''. 2 Bände. Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1932–1933; 2. und 3., unveränderte Auflage München und Berlin 1962; und Peter Voswinckel: ''Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre.'' Band III Nachträge und Ergänzungen. Abu-Korn. Olms - Weidmannsche Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 2002, ISBN 978-3487116594 (Bd. IV bislang nicht erschienen).
* Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner  (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte''. De Gruyter, Berlin/ New York 2004 (2005), ISBN 3-11-015714-4; 2. Auflage in drei Bänden ebenda 2007.


== Öffentliches Aufsehen ==
'''Geschichte und Bibliographien der Medizingeschichte als Wissenschaft'''
Bekannt wurden die Falken aus West-Berlin, als sie 1969 im Verlauf von Kinder- und Jugenderholungsreisen mit 1700 Teilnehmern in den Sommerschulferien nach Schweden dort [[Sexualaufklärung]] betrieben, Mädchen und Jungen in gemeinschaftlichen Zelten übernachten ließen, gemeinsame Duschen einrichteten und Geschlechtsverkehr tolerierten.<ref>''Gemischte Zelte'', in Der SPIEGEL 34/1969, S. 62–63</ref> Daraus wurde bis in das Jahr 1970 hinein ein „Politikum ersten Ranges“, über das schließlich auch das [[Berliner Abgeordnetenhaus]] debattierte.<ref>Göttinger Institut für Demokratieforschung (2016): [http://www.demokratie-goettingen.de/content/uploads/2016/12/Projektbericht_Kentler_Adressenliste_Online_Göttinger-Demokratieforschung2016-11.pdf ''Unterstützung pädosexueller Interessen durch die Berliner Senatsverwaltung''], Abschlussbericht zum Forschungsprojekt, S. 30.</ref> Die Boulevardpresse berichtete monatelang über „Sex-Kommunisten“.
* Marcel H. Bickel: ''Die Lehrbücher und Gesamtdarstellungen der Geschichte der Medizin 1696–2000. Ein Beitrag zur medizinischen Historiographie''. Schwabe, Basel 2007, ISBN 978-3-7965-2246-8
* Andreas Frewer, Volker Roelcke (Hrsg.): ''Die Institutionalisierung der Medizinhistoriographie. Entwicklungslinien vom 19. ins 20. Jahrhundert''. Stuttgart 2001
* F. H. Garrison, L. T. Morton (Hrsg.): ''Morton’s medical bibliography: an annotated check-list of texts illustrating the history of medicine'', 5. Auflage, Aldershot: Scolar Pr. [u. a.], 1991


== Literatur ==
'''Medizingeschichte in der Geschichtsdidaktik'''
* Kay Schweigmann-Greve: "Weder Ost noch West - für eine ungeteilte sozialistische Welt!" Die Kontakte der SJD - Die Falken in den 50er und 60er Jahren nach Jugoslawien und ihre Nachwirkungen bis in die Gegenwart, in: Arbeit – Bewegung – Geschichte, Heft II/2018, S. 161–181.
* ''Medizingeschichte''. Themenheft 3/2010 der Zeitschrift ''[[Geschichte für heute]]''. Schwalbach/Ts. 2010.
* Heinrich Eppe und Roland Gröschel: ''Kleine Chronik der Arbeiterjugendverbände 1945–1985''. Schriftenreihe des Archiv des Arbeiterjugendbewegung Nr. 13. ISBN 3-926734-01-9. 96
* Archiv der Arbeiterjugendbewegung: ''Erziehungskonzeptionen der SJD – Die Falken in den 50er Jahren. Bericht einer Tagung''. ISBN 3-926734-60-4
* Thomas Eberhardt-Köster: ''Der Einfluss der Studentenbewegung auf die Entwicklung der „Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken“ in den Jahren 1966 bis 1973, Resonanzen in Zeitschriften des Verbandes'', ISBN 3-926734-54-X
* Reinhold Lengkeit: ''Wir sind das Bauvolk der kommenden Welt. 80&nbsp;Jahre Arbeiterjugendbewegung in Duisburg''. Schriftenreihe des Archivs Nr. 14, ISBN 3-926734-06-X
* Roland Gröschel: ''Zwischen Tradition und Neubeginn. Sozialistische Jugend im Nachkriegsdeutschland. Entstehung, Aufbau und historische Wurzeln der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken,'' mit einer Einführung von Arno Klönne. Ergebnisse Verlag Hamburg 1986; ISBN 3-925622-17-9
* Dieter Vassmers: ''„FDJ – Die Falken“? Die Kindergruppenarbeit der FDJ in der sowjetisch besetzten Zone bis 1948 und die sozialdemokratische Kinderfreundebewegung''. Text- und Dokumentenband ISBN 3-926734-36-1
* Hermann Echtermeyer: ''Einmal Falke – Immer Falke; Erinnerungen aus 70 Jahren ehrenamtlicher Jugendarbeit im sozialistischen Jugendverband SJD – Die Falken''. ISBN 3-926734-32-9
* Heidi und Wolfgang Beutin, Bodo Brücher (Hrsg.): ''Nach Rückschlagen vorwärts. Lorenz Knorr – im Streit für eine humane Welt''. Festschrift für Lorenz Knorr zum 70. Geburtstag VSA Verlag,
* Birgit Retzlaff: ''Nachkriegsjugendliche zwischen den Fronten 1945–1949. Bewusste politische Opposition und Verfolgung von Mitgliedern und Freunden der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken von 1945–1949''. Rostock: Ingo Koch Verlag 2003, 232 Seiten. ISBN 3-935319-68-1.
* Norbert Kozicki und Stefan Krämer: ''Erziehung und Bildung für die Zukunft. Erfolgreiches Lernen in der Jugendarbeit der Falken,'' Essen, 2007, ISBN 978-3-89861-834-2.
* Christa Becker-Lettow und Norbert Kozicki: ''Erziehung für die Zukunft. Projekte in der Jugendarbeit,'' Essen, 1995, ISBN 3-88474-240-X.
* Bodo Brücher: ''Die Sozialistische Jugendbewegung Deutschlands – Politisch-pädagogisches Konzept und Realität sozialistischer Jugend- und Erziehungsarbeit in den Nachkriegsjahren''. Paegelit Verlag Werther, September 1995. ISBN 3-928313-04-5
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken}}
* {{WikipediaDE|Liste von Jugendorganisationen in Deutschland}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.arbeiterjugend.de/ Archiv der Arbeiterjugendbewegung]
{{Wikisource|Heilkunde}}
* [http://www.wir-falken.de/ Bundesverband SJD – Die Falken]
* [http://www.fachverband-medizingeschichte.de/ Fachverband Medizingeschichte] Der Fachverband Medizingeschichte ist die Berufsvertretung der deutschen Medizinhistoriker. Hier findet sich auch eine Linkliste zu allen deutschsprachigen Instituten
* [http://www.falconpedia.de/ Falken-Wiki Falconpedia]
* [http://www.mla-hhss.org/histlink.htm History of the Health Sciences] umfassende englischsprachige Linksammlung zur Medizingeschichte
* [http://www.jugendopposition.de/index.php?id=4174 Lexikon: Falken]
* [http://publicus.culture.hu-berlin.de/sammlungen/search/art/Medizin Medizinhistorische Universitätssammlungen in Deutschland] Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
* [http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/45562646 Zeltlager in Norrahammar, Schweden 1969]
* [http://www.bium.univ-paris5.fr/sfhm/ Société Française d'Histoire de la Médecine] [Société Française d'Histoire de la Médecine)
* Artikel mit Fotos und Dokumenten auf jugendopposition.de: [http://www.jugendopposition.de/index.php?id=4103 Widerstand der Berliner Falken gegen die SED-Diktatur]
* [http://www.nlm.nih.gov/hmd/ihm/ Images from the History of Medicine] (IHM), 70.000 Bilder der United States National Library of Medicine


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 7. November 2018, 14:34 Uhr

Dieser Artikel beschreibt einen speziellen Zweig der Geschichtswissenschaft bzw. der Medizin, der sich mit der Geschichte der Medizin befasst. Zur Geschichte der Medizin selbst siehe Geschichte der Medizin.

Medizingeschichte, auch Geschichte der Medizin genannt, ist die Bezeichnung für jenen Zweig der Geschichtswissenschaft bzw. der Medizin, der die Geschichte der Medizin erforscht.

Entwicklung der Medizingeschichte in Deutschland

Medizingeschichte verfügt in Deutschland über eine lange Tradition innerhalb der Medizin. Da bis ins 19. Jahrhundert hinein die antiken Texte des Corpus Hippocraticum (dem berühmten Arzt Hippokrates von Kos zugeschrieben) und des Galenos von Pergamon in der medizinischen Lehre gelesen wurden, stellte die Beschäftigung mit der Vergangenheit der Medizin eine Selbstverständlichkeit dar. Im Mittelpunkt stand dabei nicht die Geschichtsschreibung im heutigen Sinne, sondern die Zuordnung von Diagnosen und Therapien zu historischen Autoritäten der Medizin. Im Zuge der Aufklärung etablierte sich auch in der medizingeschichtlichen Auffassung ein Bewusstsein des allgemeinen Fortschritts in der Medizin.[1] Erste umfangreichere medizinhistorische Publikationen entstanden Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts.[2][3] Gegen Ende des 19. Jahrhunderts spezialisierten sich einige Wissenschaftler an medizinischen Fakultäten und praktizierende Ärzte auf die Auseinandersetzung mit ihrer Geschichte. Vereinzelt gab es, wie vertreten in Berlin durch Justus Hecker (1795–1850), auch schon Lehrstühle für das Fach.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlangte die Medizingeschichte durch die Verdienste von Karl Sudhoff größere Bedeutung und etablierte sich als eigenständiges Fach an den Medizinischen Fakultäten. Die von demselben geleitete Fachzeitschrift (Archiv für Geschichte der Medizin seit 1907, später Sudhoffs Archiv genannt) unterstützte die Auffassung der Medizingeschichte als eigenständige Disziplin zwischen Geschichtswissenschaft und Medizin. Gerade der Hippokratismus der 1920er Jahre, in dem man sich sehr stark auf eine überhöhte Gestalt des Hippokrates berief, um aktuelle Probleme der Medizin zu lösen, führte zu einer stabilen Institutionalisierung der Medizingeschichte.

Einen großen Verlust an Qualität und Führungspersönlichkeiten erlitt die deutsche Medizingeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945, als die führenden deutschen Medizinhistoriker in die USA auswanderten (u. a. Henry E. Sigerist, Owsei Temkin, Ludwig Edelstein, Erwin Heinz Ackerknecht). Das erste Lehrbuch für Geschichte der Medizin wurde 1968 von Irina Winter und Alexander Mette herausgegeben.[4] Der medizinhistorischen Forschung im Nachkriegsdeutschland mangelte es bis in die 1970er Jahre hinein an Substanz und Kreativität, bis sie durch Impulse aus den geschichtswissenschaftlichen Methodendiskussionen neu angeregt wurde.

In den letzten Jahren wurden einzelne medizinhistorische Institute in Deutschland geschlossen, mit der Medizinethik institutionell zusammengefasst oder von dieser weitgehend verdrängt. Nur vereinzelt kam es zu Neugründungen, gegen den Trend wurde beispielsweise 2008 (als erstes Institut seit 1987) an der Universität Ulm das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin eingerichtet.[5] In der deutschen Hochschulpolitik ist die Geschichte der Medizin als Kleines Fach eingestuft. Die Arbeitsstelle Kleine Fächer (jetzt an der Universität Mainz) gibt einen Überblick über alle Fachstandorte.[6]

Methodik der Medizingeschichte

Die Medizingeschichte stützt sie sich hauptsächlich auf Textquellen wie etwa medizinische Lehrwerke und Traktate, Fallgeschichten und Krankenakten oder auch Tagebücher, Briefe, literarische Texte sowie, vor allem in jüngerer Zeit auch auf bildliche Darstellungen[7] und historische Objekte und andere Sachquellen. Die Untersuchung von menschlichen Überresten und alten Krankheitserregern fällt nicht in das Gebiet der Medizingeschichte, sondern der Paläopathologie.

Als veralteter Ansatz gilt, wie in der Wissenschaftsgeschichte insgesamt, die Fortschrittsgeschichte, die selektiv nach einzelnen Theorien und Praktiken in der Medizin früherer Zeiten sucht, die sich zumindest in ähnlicher Form bis heute behauptet haben. Grundlegendes Prinzip ist heute vielmehr die Anerkennung verschiedener Krankheitskonzepte und Praktiken als Teil und Spiegel des jeweiligen kulturellen Kontextes. Damit werden vergangene medizinische Erklärungsmodelle und Praktiken nicht einfach als falsch gebrandmarkt und am System unserer Zeit gemessen, sondern die Denkweisen anderer Epochen werden in ihrer jeweils eigenen Logik betrachtet.

Ein grundsätzliches Problem sind retrospektive Diagnosen: Manche Medizinhistoriker lehnen es grundsätzlich ab, Krankheiten in historischer Zeit mit den in der Gegenwart definierten Krankheiten zu identifizieren, da die Zeitgenossen die Beschwerden ganz anders beschrieben und deuteten als heute. Andere Strömungen halten ein solches Vorgehen dagegen, analog der Übertragung von soziologischen und kulturwissenschaftlichen Begriffen der Gegenwart auf historische Sachverhalte, in engen Grenzen und für bestimmte Fragestellungen für sinnvoll und fruchtbar. Siehe auch Paläopathologie.

Seit 1967[8] gestellte Forderungen an die theorielastige Medizingeschichte, auch das praktisch-therapeutische Handeln zu berücksichtigen, wurden ab 1985, Roy Porters Ansätzen[9] folgend, durch vermehrte Erforschung von Patientengeschichten[10] berücksichtigt, womit der Kranke selbst näher ins Zentrum der Medizingeschichte rückte.[11][12]

Ausbildung

Die Medizingeschichte ist heute in Deutschland institutionell zum größten Teil an den medizinischen Fakultäten lokalisiert und hat einen Anteil an der medizinischen Ausbildung. Es finden sich aber auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Institutionen anderer akademischer Fächer, in denen Medizingeschichte oder bestimmte Aspekte der Medizingeschichte bearbeitet werden. So rekrutieren sich auch Medizinhistoriker aus verschiedenen Fachbereichen. Es finden sich zahlreiche Ärzte, aber auch Philosophen, Klassische Philologen, Arabisten, Historiker und Wissenschaftshistoriker unter ihnen. Manche Medizinhistoriker verfügen auch über Doppelqualifikationen.

Institutionen und Gesellschaften

Tätig sind wissenschaftlich arbeitende Medizinhistoriker meist in universitären Instituten für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, die in den medizinischen Fakultäten untergebracht sind, aber auch in den entsprechenden universitären Instituten der genannten Fächer. Allerdings gibt es auch eine Reihe von außeruniversitären Forschungsinstituten. Darüber hinaus wurden eine Reihe von gelehrten Gesellschaften gegründet, die die Erforschung allgemein der Geschichte der Naturwissenschaften und im Besonderen der Medizin zum Ziel haben und häufig die Publikation wissenschaftlicher Zeitschriften und Publikationsreihen tragen.

Auszeichnungen für Medizinhistoriker

Seit 1955 vergibt die von George Sarton und Lawrence Joseph Henderson gegründete History of Science Society (HSS) die George-Sarton-Medaille für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaftsgeschichte. Zu den ersten Trägern gehörte der deutsch-US-amerikanische Medizinhistoriker Owsei Temkin, der die Auszeichnung im Jahr 1960 erhielt. Mit der renommierten Medaille wurden beispielsweise auch John Farquhar Fulton, Richard Harrison Shryock, Walter Pagel und Ronald Numbers ausgezeichnet.

Weitere wissenschaftshistorische Preise für Medizinhistoriker (Auswahl):

  • Scultetus-Preis (Scultetus Gesellschaft e. V., Ulm)
  • Sudhoff-Plakette der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik
  • Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften
  • Akademie-Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  • Cothenius-Medaille
  • William Henry Welch-Medal der American Association for the History of Medicine

Museen für Medizingeschichte

Ein effizientes Mittel, medizinhistorische Zusammenhänge und Forschungsergebnisse einem größeren Publikum zu vermitteln, sind insbesondere naturwissenschaftlich ausgerichtete Museen, von denen manche ausschließlich auf die Medizingeschichte allgemein spezialisiert sind, andere auf einzelne Krankheiten, auf bestimmte Fachgebiete und auf einzelne Personen sowie auf das Krankenhauswesen.[13]

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Heinz Eulner, Gunter Mann, Gert Preiser, Rolf Winau, Otto Winkelmann (Hrsg.): Medizingeschichte in unserer Zeit. Festschrift Edith Heischkel-Artelt und Walter Artelt. Enke, Stuttgart 1971, ISBN 3-432-01698-0.
  • Norbert Paul, Thomas Schlich (Hrg.): Medizingeschichte. Aufgaben, Probleme, Perspektiven. 1998
  • Wolfgang U. Eckart: Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin. 7. völlig neu bearbeitete Auflage [als Druck- und E-Book-Version]. Springer, 2013. ISBN 978-3-642-34971-3
  • Heinrich Haeser: Lehrbuch der Geschichte der Medicin. 3. Auflage. Jena 1875–1882
  • August Hirsch: Handbuch der historisch-geographischen Pathologie. [Der Klassiker der globalen geografischen Medizin]. Band 1: Die allgemeinen acuten Infectionskrankheiten. Ferdinand Enke Verlag, 2. vollständig neue Bearbeitung, Stuttgart 1881.
    • Online lesen: [1]; pdf-Download: [2]
  • August Hirsch: Handbuch der historisch-geographischen Pathologie. [Der Klassiker der globalen geografischen Medizin]. Band 3: Die Organkrankheiten. Ferdinand Enke Verlag, 2. vollständig neue Bearbeitung, Stuttgart 1886.
    • Online lesen: [3]; pdf-Download: [4]
  • Max Neuburger & Julius Pagel (Hrsg.): Handbuch der Geschichte der Medizin. Band 1: Altertum und Mittelalter (780 Seiten). Gustav Fischer Verlag, Jena 1902.
    • Online lesen: [5]; pdf-Download: [6]
  • Max Neuburger & Julius Pagel (Hrsg.): Handbuch der Geschichte der Medizin. Band 2: Die neuzeitliche Medizin (980 Seiten). Gustav Fischer Verlag, Jena 1903.
    • Online lesen: [7]; pdf-Download: [8]
  • Max Neuburger & Julius Pagel (Hrsg.): Handbuch der Geschichte der Medizin. Band 3: Geschichte der einzelnen Fachdisziplinen (1168 Seiten). Gustav Fischer Verlag, Jena 1905.
    • Online lesen: [9]; pdf-Download: [10]
  • Volker Roelcke: Medizingeschichte: Institutionalisierung - Themenbereiche, Methoden - Theorien - Problemfelder, Aufgaben. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 951–956.
  • Karl Sudhoff: Kurzes Handbuch der Geschichte der Medizin. [3. und 4. Aufl. von J. L. Pagels "Einführung in die Geschichte der Medizin" (1898)]. S. Karger, Berlin 1922.

Lexika der Medizingeschichte

  • August Hirsch (Hrsg.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. (Hrsg. mit E. Gurlt) 6 Bände, Urban & Schwarzenberg, Wien und Leipzig 1884 bis 1888 (unveränderter Neudruck Mansfield o. J; 2. Auflage, durchgesehen und ergänzt von Wilhelm Haberling, Franz Hübotter und Hermann Vierordt. 5 Bände und Ergänzungsband, Berlin und Wien 1929–1935; unveränderte Auflage München 1962).
  • Julius Pagel (Hrsg.): Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1901; unveränderter Neudruck Basel und München 1989.
  • Dietrich von Engelhardt (Hrsg.): Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner. München 2002.
  • Isidor Fischer (Hrsg.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. 2 Bände. Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1932–1933; 2. und 3., unveränderte Auflage München und Berlin 1962; und Peter Voswinckel: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band III Nachträge und Ergänzungen. Abu-Korn. Olms - Weidmannsche Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 2002, ISBN 978-3487116594 (Bd. IV bislang nicht erschienen).
  • Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2004 (2005), ISBN 3-11-015714-4; 2. Auflage in drei Bänden ebenda 2007.

Geschichte und Bibliographien der Medizingeschichte als Wissenschaft

  • Marcel H. Bickel: Die Lehrbücher und Gesamtdarstellungen der Geschichte der Medizin 1696–2000. Ein Beitrag zur medizinischen Historiographie. Schwabe, Basel 2007, ISBN 978-3-7965-2246-8
  • Andreas Frewer, Volker Roelcke (Hrsg.): Die Institutionalisierung der Medizinhistoriographie. Entwicklungslinien vom 19. ins 20. Jahrhundert. Stuttgart 2001
  • F. H. Garrison, L. T. Morton (Hrsg.): Morton’s medical bibliography: an annotated check-list of texts illustrating the history of medicine, 5. Auflage, Aldershot: Scolar Pr. [u. a.], 1991

Medizingeschichte in der Geschichtsdidaktik

Weblinks

 Wiktionary: Medizingeschichte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikisource: Heilkunde – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Wolfgang U. Eckart, Robert Jütte: Medizingeschichte. Eine Einführung, Stuttgart 2007, S. 21ff
  2. Daniel Leclerc: Histoire de la médicine. Genf 1696.
  3. John Freind: The history of physics from the time of Galen to the beginning of the 16th century. I–II, London 1725–1726.
  4. Alexander Mette, Irina Winter (Hrsg.): Geschichte der Medizin. Einführung in ihre Grundzuüge. Berlin 1968.
  5. Bernhard vom Brocke: Die Institutionalisierung der Medizinhistoriographie im Kontext der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte. In: Andreas Frewer, Volker Roelcke (Hrsg.): Die Institutionalisierung der Medizinhistoriographie: Entwicklungslinien vom 19. ins 20. Jahrhundert. Stuttgart, Steiner 2001, S. 187–212, hier: S. 191.
  6. Seite der Arbeitsstelle Kleine Fächer über die Fachstandorte an deutschen Universitäten
  7. R. Joseph Petrucelli, Albert S. Lyons (Hrsg.): Die Geschichte der Medizin im Spiegel der Kunst. Aus dem Englischen übersetzt von Hans-Thomas Gosciniak und Herbert Graf, bearbeitet von Erich Püschel, Köln 1980.
  8. Erwin H. Ackerknecht: A plea for a „Behaviorist“ approach in writing the history of medicine. In: Journal of the History of Medicine an Allied Sciences. Band 22, 1967, S. 211–214.
  9. Roy Porter: The patient's view. Doing medical history from below. In: Theory and Society. Band 14, 1985, S. 175–198.
  10. Eberhard Wolff: Perspektiven der Patientengeschichtsschreibung. In: Norbert Paul, Thomas Schlich (Hrsg.): Medizingeschichte: Aufgaben, Probleme, Perspektiven. Frankfurt 1998, S. 311–334.
  11. Michael Stolberg: Homo patiens. Körper und Krankheitserfahrung in der Frühen Neuzeit. Weimar 2003.
  12. Marion Maria Ruisinger: Heilen mit dem Messer. Chirurgische Patienten aus der Konsiliarkorrespondenz Lorenz Heisters. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 25, 2006, S. 63–73, hier: S. 63.
  13. Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1, Norddeutschland, ISBN 978-3-7776-2510-2, und Band 2, Süddeutschland, ISBN 978-3-7776-2511-9, Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015.


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