Tomate und Kategorie:Fruchtgemüse: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Taxobox
| Taxon_Name      = Tomate
| Taxon_WissName  = Solanum lycopersicum
| Taxon_Rang      = Art
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name      = Tomaten
| Taxon2_WissName  = Solanum'' sect. ''Lycopersicon
| Taxon2_Rang      = Sektion
| Taxon2_LinkName  = Tomaten (Sektion)
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| Taxon3_Rang      = Untergattung
| Taxon4_Name      = Nachtschatten
| Taxon4_WissName  = Solanum
| Taxon4_Rang      = Gattung
| Taxon5_Name      = Nachtschattengewächse
| Taxon5_WissName  = Solanaceae
| Taxon5_Rang      = Familie
| Taxon6_Name      = Nachtschattenartige
| Taxon6_WissName  = Solanales
| Taxon6_Rang      = Ordnung
| Bild            = Tomatoes-on-the-bush.jpg
| Bildbeschreibung = Tomate (''Solanum lycopersicum'')
}}
 
Die '''Tomate''' (''Solanum lycopersicum''), in Teilen von [[Österreich]] sowie in Südtirol auch '''Paradeiser''' (seltener '''Paradeisapfel''' oder '''Paradiesapfel'''<ref>[http://www.duden.de/suchen/dudenonline/Paradeisapfel Paradeisapfel.] In: [[Duden]]</ref>) genannt, ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Nachtschattengewächse]] (Solanaceae). Damit ist sie eng mit anderen Speisegewächsen wie der [[Kartoffel]] (''Solanum tuberosum''), der [[Paprika]] (''Capsicum'') und der [[Aubergine]] (''Solanum melongena'') verwandt, aber auch mit Pflanzen wie der [[Tollkirsche]], der [[Gemeine Alraune|Alraune]], der [[Engelstrompete]], der [[Petunie]] oder dem [[Tabak]] (''Nicotiana'').
 
Lange als '''Liebesapfel''' oder '''Goldapfel''' (daher der italienische Name „pomodoro“) bezeichnet, erhielt sie ihren heute gebräuchlichen Namen „Tomate“ erst im 19. Jahrhundert. Dieser leitet sich von ''xitomatl'' ab, dem Wort für diese Frucht in der [[Azteken]]sprache [[Nahuatl]]. Umgangssprachlich wird vor allem die als [[Gemüse]] verwendete rote Frucht, die eine [[Beere]] ist, als Tomate bezeichnet. Ehemalige botanische Namen und Synonyme: ''Lycopersicon esculentum, Solanum esculentum'' oder ''Lycopersicon lycopersicum''.
 
== Beschreibung ==
=== Vegetative Merkmale ===
Die Tomatenpflanze ist eine [[Krautige Pflanze|krautige]], [[Einjährige Pflanze|einjährige]], [[Zweijährige Pflanze|zweijährige]] oder gelegentlich auch [[ausdauernde Pflanze]], die zunächst aufrecht, später aber niederliegend und kriechend wächst. Die einzelnen Äste können dabei bis zu 4&nbsp;m lang werden. Die [[Sprossachse|Stängel]] haben an der Basis einen Durchmesser von 10 bis 14&nbsp;mm, sie sind grün, fein behaart und zur Spitze hin meist filzig behaart. Die Behaarung besteht aus einfachen, einzelligen [[Trichom]]en, die bis zu 0,5&nbsp;mm lang werden, sowie spärlich verteilten meist aus bis zu zehn Zellen bestehenden, mehrzelligen Trichomen mit bis zu 3&nbsp;mm Länge. Vor allem die längeren Trichome besitzen oft drüsige Spitzen, die der Pflanze einen starken Geruch verleihen.
 
Die [[Sympodium|sympodialen Einheiten]] besitzen meist drei [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]], die [[Internodium (Botanik)|Internodien]] sind 1 bis 6&nbsp;cm lang, gelegentlich auch länger. Die Laubblätter sind unterbrochen unpaarig gefiedert, 20 bis 35&nbsp;cm (selten nur 10&nbsp;cm oder mehr als 35&nbsp;cm) lang und 7 bis 10&nbsp;cm (selten nur 3&nbsp;cm oder mehr als 10&nbsp;cm) breit. Sie sind beidseitig spärlich behaart, die Trichome gleichen denen der Stängel. Der Blattstiel ist 1,2 bis 6&nbsp;cm lang oder gelegentlich auch länger.
 
Die Hauptteilblätter stehen in drei oder vier (selten auch fünf) Paaren. Sie sind eiförmig oder elliptisch geformt, die Basis ist schräg und zur Basis des Gesamtblattes hin herablaufend, abgeschnitten oder herzförmig. Die Ränder sind vor allem nahe der Basis gezahnt oder gekerbt, selten sind sie ganzrandig oder tiefgezähnt oder -gelappt. Die Spitze der Teilblätter ist spitz oder zugespitzt. Das oberste Teilblatt ist meist größer als die seitlichen Teilblätter, 3 bis 5&nbsp;cm lang und 1,5 bis 3&nbsp;cm breit. Das Stielchen ist 0,5 bis 1,5&nbsp;cm lang. Die Spitze ist meist spitz zulaufend. Die seitlichen Teilblätter sind 2 bis 4,5&nbsp;cm lang und 0,8 bis 2,5&nbsp;cm breit, sie stehen an 0,3 bis 2&nbsp;cm langen Stielchen.
 
Die Teilblätter zweiten Ranges stehen meistens an der der Blattspitze zugewandten Seite der unteren Hauptteilblätter. Sie sind 0,2 bis 0,8&nbsp;cm lang und 0,1 bis 0,5&nbsp;cm breit, sie sind aufsitzend oder stehen an einem bis zu 0,4&nbsp;cm langen Stielchen. Teilblättchen dritten Rangs fehlen. Zwischen den Hauptteilblättern stehen meist sechs bis zehn eingeschobene Zwischenblättchen. Diese sind 0,1 bis 0,8&nbsp;cm lang und 0,1 bis 0,6&nbsp;cm breit und stehen an 0,1 bis 0,3&nbsp;cm langen Stielchen. Scheinnebenblätter werden nicht gebildet.
 
=== Blütenstände und Blüten ===
Die [[Blütenstand|Blütenstände]] werden bis zu 10&nbsp;cm lang, bestehen aus fünf bis fünfzehn [[Blüte]]n und sind meistens ungeteilt oder selten in zwei Zweige gespalten. Der [[Blütenstandsstiel]] ist kürzer als 3&nbsp;cm und ähnlich den Stängeln behaart. Die Blütenstiele sind 1 bis 1,2&nbsp;cm lang, das äußere Drittel ist gelenkartig abgeteilt.
 
[[Datei:Solanum lycopersicum - Tomato flower (aka).jpg|mini|Tomatenblüte]]
Die [[Knospe]]n sind 0,5 bis 0,8&nbsp;cm lang und 0,2 bis 0,3&nbsp;cm breit und gerade konisch geformt. Vor dem Aufblühen steht die [[Kronblatt|Krone]] etwa zur Hälfte aus dem [[Kelchblatt|Kelch]] hervor. Die Kelchröhre ist zur Blütezeit sehr fein und mit bis zu 0,5&nbsp;cm langen Kelchlappen besetzt. Diese sind linealisch geformt, nach vorn zu spitz und mit langen und kurzen, einfachen, einreihigen Trichomen besetzt. Die leuchtend gelbe, fünfeckige Krone hat einen Durchmesser von 1 bis 2&nbsp;cm, oftmals ist sie gebändert und in einigen Kulturformen auch mit mehr als fünf Zipfeln besetzt. Die Kronröhre ist 0,2 bis 0,4&nbsp;cm lang, die Kronzipfel sind 0,5 bis 2&nbsp;cm lang, 0,3 bis 0,5&nbsp;cm breit, schmal lanzettlich geformt und an der Spitze und den Rändern spärlich mit verschlungenen, einreihigen Trichomen von bis zu 0,5&nbsp;mm Länge besetzt. Zur Blütezeit sind die Kronlappen abstehend.
 
Die [[Staubblatt|Staubblätter]] sind zu einer Röhre verwachsen, diese ist 0,6 bis 0,8&nbsp;cm lang und 0,2 bis 0,3 (selten bis 0,5)&nbsp;cm breit. Sie ist schmal konisch geformt und gerade. Die [[Staubfaden|Staubfäden]] sind sehr fein und nur 0,5&nbsp;mm lang, die [[Staubbeutel]] sind 0,4 bis 0,5&nbsp;cm lang und besitzen an der Spitze einen sterilen Anhang, der 0,2 bis 0,3&nbsp;cm lang ist und nie mehr als die Hälfte der Gesamtlänge der Staubbeutel ausmacht. Der [[Fruchtknoten]] ist konisch, fein drüsig behaart. Der [[Griffel (Botanik)|Griffel]] ist 0,6 bis 1&nbsp;cm lang und misst weniger als 0,5&nbsp;mm im Durchmesser. Er steht meist nicht über die Staubblattröhre hinaus. Die [[Narbe (Botanik)|Narbe]] ist kopfig und grün.
 
=== Früchte und Samen ===
[[Datei:Unripe tomatoes.jpg|mini|Unreife Tomaten]]
Die Früchte sind [[Beere]]n, messen meist 1,5 bis 2,5&nbsp;cm im Durchmesser, können aber bei kultivierten Pflanzen auch bis zu 10&nbsp;cm groß werden. Da die Frucht aus zwei Fruchtblättern gebildet wird, weist sie zwei Kammern mit zahlreichen Samenanlagen auf. Diese sind über ein mittig gelegenes, [[Plazenta|plazentales]] Gewebe verbunden. Die Anzahl der Fruchtblätter und somit der Kammern kann variieren, vor allem züchtungsbedingt. Die Fruchtform ist meist annähernd kugelförmig, andere Wuchsformen wie oval-länglich oder birnenförmig sind, ebenfalls züchtungsbedingt, auch möglich. 
 
Die Früchte reifen aufgrund des [[Carotinoide|Carotinoidgehalts]] und hier insbesondere durch das [[Lycopin]] zu einem kräftigen Rot, Gelb oder Dunkelorange ab, sind zunächst behaart, bei Reife aber verkahlt. Der Blütenstiel hat sich bis zur Fruchtreife auf 1 bis 3&nbsp;cm Länge vergrößert, bei Sorten mit großen Früchten ist er auch oftmals verdickt. Er ist gerade oder am Gelenkpunkt in Richtung der Blütenstandsachse gebogen. Der Kelch ist an der Frucht ebenfalls vergrößert, die Kelchlappen sind etwa 0,8 bis 1&nbsp;cm lang und 0,2 bis 0,25&nbsp;mm breit und teilweise stark nach hinten zurückgebogen.
 
Die Früchte enthalten eine Vielzahl von [[Same (Pflanze)|Samen]]. Diese sind 2,5 bis 3,3&nbsp;mm lang, 1,5 bis 2,3&nbsp;mm breit und 0,5 bis 0,8&nbsp;mm dick. Sie sind umgekehrt eiförmig, blass braun und mit haarähnlichen Auswüchsen der äußeren Zellen der Samenhülle besetzt. Diese sind entweder anliegend und den Samen eine samtige Oberfläche gebend oder aber zottig. Die Samen sind an der Spitze schmal (0,3–0,4&nbsp;mm) beflügelt und an der Basis zugespitzt. Die [[Samenschale]]n bestehen im äußersten Zellbereich aus stark verschleimendem [[Epithel|Zylinderepithel]], das botanisch als [[Myxotesta]] bezeichnet wird. Zwischen den einzelnen Samen befindet sich ein gallerartiges Gewebe, das von der Plazenta gebildet wird.
 
=== Chromosomenzahl ===
Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 24.
 
== Systematik ==
Innerhalb der Nachtschatten (''Solanum'') wird die Tomate in die [[Untergattung]] ''[[Solanum subgenus Potatoe|Potatoe]]'' und innerhalb dieser in die [[Sektion (Biologie)|Sektion]] der [[Tomaten (Sektion)|Tomaten]] (''Solanum'' sect. ''Lycopersicon'') eingeordnet. Innerhalb dieser Sektion bildet die Art zusammen mit ''Solanum pimpinellifolium'', ''Solanum cheesmaniae'' und ''Solanum galapagense'', die alle rot- bis orangefarbene Früchte ausbilden, die ''Lycopersion''-Gruppe.
 
Zur Unterteilung der Art wurden vor allem seit dem 20. Jahrhundert verschiedene Ansätze verfolgt, von denen sich jedoch keiner durchsetzen konnte. Oft wurden dabei kleine, rote und gelbe Früchte als ''Solanum lycopersicum'' var. ''cerasiforme'' beziehungsweise ''Lycopersicon esculentum'' var. ''cerasiforme'' (umgangssprachlich oftmals „Kirschtomaten“) bezeichnet. Es wurde angenommen, dass diese der Wildform der Art ''Solanum lycopersicum'' entsprechen oder dieser zumindest sehr nahestehen. Wahrscheinlich handelt es sich jedoch um Züchtungen und teilweise Kreuzungen mit Wildtomaten-Arten wie ''[[Solanum pimpinellifolium]]''. Diese und alle weiteren Varietäten innerhalb der Art werden nicht anerkannt und nur als Synonym zu ''Solanum lycopersicon'' geführt.<ref name="Peralta08">Iris E. Peralta, David M. Spooner, Sandra Knapp: ''Taxonomy of Wild Tomatoes and their Relatives (Solanum sect. Lycopersicoides, sect. Juglandifolia, sect. Lycopersicon; Solanaceae)''. Systematic Botany Monographs, Band 84, The American Society of Plant Taxonomists, Juni 2008, ISBN 978-0-912861-84-5.</ref>
 
== Geschichte ==
[[Datei:Naturalis Biodiversity Center - Solanum lycopersicum var. lycopersicum - old tomato herbarium sheet.jpg|mini|''Solanum lycopersicum var. lycopersicum''. Herbarbeleg für die älteste Tomate Europas, 1542-1544. Naturalis Leiden.]]
Das Ursprungsgebiet der Tomate ist [[Mittelamerika|Mittel-]] und [[Südamerika]], wobei die Wildformen von Nord[[chile]] bis [[Venezuela]] verbreitet und beheimatet sind. Die größte Vielfalt der in Kultur befindlichen Formen ist in Mittelamerika zu finden. Dort wurden Tomaten von den [[Maya]] und anderen Völkern etwa 200 v. Chr. bis 700 n. Chr. als „Xitomatl“ ([[Nahuatl]] für ''Nabel des dicken Wassers'') oder kurz „Tomatl“ (''dickes Wasser'')<ref>{{Internetquelle|url=http://etimologias.dechile.net/?tomate|titel=Etimología de Tomate|autor=|hrsg=dechile.net|werk=Diccionario Etimológico español en linea|datum=2017-07-02 |sprache=es |zugriff=2017-07-03}}</ref> kultiviert. Samen wurden bei Ausgrabungen südlich von [[Mexiko-Stadt]] in Höhlen im [[Tehuacán]]-Tal gefunden.
 
Die Tomate zählt in Europa aufgrund ihrer Einführung durch den Menschen zu den [[Hemerochorie|hemerochoren]] Pflanzen und aufgrund ihrer Einführung erst in der Neuzeit (vermutlich um 1500 durch Columbus<ref>''[http://www.eufic.org/de/food-today/article/the-origins-of-tomatoes Die Herkunft der Tomaten.]'' In: ''Europäisches Informationszentrum für Lebensmittel'', 3. August 2001.</ref>) zu den [[Hemerochorie#Archäophyten, Neophyten, Adventivpflanzen|Neophyten]]. Allerdings kann die Tomate lediglich als temporärer Neophyt bezeichnet werden, da sie in Europa nur äußerst selten und vorübergehend in der freien Natur anzutreffen ist; im Wesentlichen wird sie kultiviert.
 
Erste Beschreibungen der Pflanze stammen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, vor allem aus Italien. Joachim Kreich, [[Apotheke]]r in [[Torgau]], begründete 1543 einen in Deutschland berühmten [[Botanischer Garten|botanischen Garten]], den die Apothekerfamilie Moser bis zur Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg 1637 fortführte.<ref>[http://www.wellvia.de/historie/ ''Ein Auszug aus der Geschichte der Mohren-Apotheke'' #1543.] In: ''Mohren-Apotheke'' (Torgau).</ref> Kreich war einer von nur vier Tomatenbesitzern im damaligen Deutschland.<ref>Edith Schowalter: ''[http://www.br.de/radio/br-heimat/bilder/bayerische-botanische-randnotizen-104~_image-97_-98d1956b40a2d63ffe9828deca85da9756a70df4.html#inhalt Licht ins Dickicht. Weitere Pflanzen-Geschichten aus der Heimat.]'' In: ''[[Bayerischer Rundfunk|BR]]'', 3. Mai 2015, Bild 97 [!]</ref>&nbsp;<ref>Barbara Wittor: ''[https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2008/daz-47-2008/pharmazie-botanik-ackerbau-im-16-jahrhundert Pharmazie, Botanik, Ackerbau im 16. Jahrhundert.]'' In: ''[[Deutsche Apotheker Zeitung|DAZ]]'', 2008, Nr.&nbsp;47, S.&nbsp;96, 20.&nbsp;November 2008.</ref> 1544 beschrieb [[Pietro Andrea Mattioli]] die Pflanze zunächst als „Pomi d’oro“ (Goldener Apfel) und führte 1554 die gleich zu übersetzende lateinische Bezeichnung „Mala aurea“ ein. Andere frühe Beschreibungen und Zeichnungen stammen von [[Georg Oelinger]] (1553), [[Leonhart Fuchs]] (1561) und [[Conrad Gessner]] (1561). Da zu dieser Zeit noch kein einheitliches System zur wissenschaftlichen Benennung von Lebewesen verwendet wurde, taucht die Tomate unter einer Vielzahl unterschiedlicher Namen in der damaligen Literatur auf, unter anderen „mala peruviana“, „pomi del Peru“ (peruanischer Apfel), „poma aurea“, „pomme d’Amour“, „pomum amoris“ (Liebesapfel) oder auch zusammengesetzte Namen wie „poma amoris fructo luteo“ oder „poma amoris fructo rubro“.<ref name="Peralta06">Iris E. Peralta, Sandra Knapp, David M. Spooner: ''Nomenclature for wild and cultivated tomatoes''. In: ''Report of the Tomato Genetics Cooperative.'' Volume 56, September 2006, S.&nbsp;6–12.</ref>
 
Bereits früh wurde durch [[Botanik]]er die Verbindung zur Gattung ''[[Solanum]]'' festgestellt, so dass die Tomate oftmals als ''Solanum pomiferum'' bezeichnet wurde. 1694 wurde durch [[Joseph Pitton de Tournefort]] erstmals der Name ''Lycopersicon'' benutzt. [[Carl von Linné]] ordnete in seinem Werk ''„[[Species Plantarum]]“'' die Tomate wieder der Gattung ''Solanum'' zu und beschrieb die kultivierte Tomate als ''Solanum lycopersicum'' und die wildwachsenden Tomaten als ''Solanum peruvianum''. In der Folge wurde die Tomate von verschiedenen Autoren immer wieder entweder als eigene Gattung ''Lycopersicon'' oder als Teil der Gattung ''Solanum'' beschrieben. Aufgrund aktueller [[DNA-Sequenz]]analysen und morphologischer Studien schreiben nahezu alle Quellen die Tomate heute der Gattung ''Solanum'' zu.<ref name="Peralta06" />
 
Im 17. und 18. Jahrhundert sah man die Tomate in Europa vor allem als Zierpflanze an, nur einige medizinische Anwendungen sind bekannt. Eine englische Übersetzung von Tourneforts Buch ''Éléments de botanique'' erwähnt jedoch 1719, dass die Früchte in Italien gegessen werden. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts bezeichnete die [[Encyclopædia Britannica]] den Einsatz von Tomaten in der Küche als „alltäglich“.<ref name="history.org">The Colonial Williamsburg Foundation: ''Solanaceae''. [http://174.143.19.147/history/cwland/resrch11.cfm Online]. Abgerufen am 26. Januar 2007.</ref>
 
Um 1900 war die Tomate auch in Deutschland als Lebensmittel bekannt und wurde überwiegend im Süden vor allem in [[Sauce]]n, [[Suppe]]n und [[Salat (Speise)|Salaten]] verwendet.<ref name="Pflanzenreich">Karl Schumann, Ernst Gilg: ''Das Pflanzenreich, [[Hausschatz des Wissens]].'' Verlag von J. Neumann, Neudamm, um 1900. Seite 772. ({{Biolib|1=gilg/index.html|2=Online Scan}})</ref>
 
Bei der Wiener [[Weltausstellung 1873]] wurden Tomaten gezeigt. Um 1900 gab es die ersten Paradeiser auf den Wiener Märkten. Im großen Stil hielten sie jedoch erst nach 1945 Einzug. Im [[Seewinkel]] ([[Burgenland]]) hatten sich als Saisonarbeiter gekommene Bulgaren niedergelassen, die auch das Know-how für den Anbau mitbrachten. Aufgrund der verbreiteten Abneigung gegen Unbekanntes und der rauheren klimatischen Bedingungen verbreiteten sich Tomaten in den westlichen Bundesländern erst in den 1950er Jahren oder noch später. In manche Alpentäler kamen sie erst mit dem Bau der ersten Supermärkte.
 
== Krankheiten ==
[[Datei:Tomaten staengel.jpg|mini|Stängelfäule]]
[[Datei:Braunfaeule frucht.jpg|mini|Braunfäule an der Frucht]]
Krankheiten und Wachstumsstörungen an Tomatenpflanzen können unterschiedliche Ursachen haben. Die wichtigsten und häufigsten sind:<ref name="AggieHort">{{Webarchiv | url=http://aggie-horticulture.tamu.edu/tomatoproblemsolver/index.html | wayback=20090303101004 | text=''Tomato Disorders – A Guide to the Identification of Common Problems'',}}, Aggie Horticulture, [[Texas A&M University]].</ref>
 
'''Pilzbefall'''
durch ''[[Phytophthora infestans]]'' ([[Kraut- und Braunfäule]]), ''[[Alternaria solani]]'' ([[Dürrfleckenkrankheit]]), ''[[Stemphylium solani]]'' (Stemphylium-Blattfleckenkrankheit), ''[[Cladosporium fulvum]]'' (Samt- und Braunfleckenkrankheit), ''[[Fusarium oxysporum]]'' f. sp. ''lycopersici'' ([[Fusarium-Welke]]), ''[[Verticillium albo-atrum]]'' ([[Verticillium-Welke]]), ''[[Botrytis cinerea]]'' (Grauschimmel), ''[[Phytophthora parasitica]]'', ''[[Alternaria tomato]]'', ''[[Septoria lycopersici]]'', ''[[Sclerotium rolfsii]]'', ''[[Colletotrichum]]''-Arten, ''[[Botryosporium]]''-Arten, ''[[Didymella lycopersici]]'' (Didymella-Stängelfäule);
 
'''Bakterienbefall'''
durch ''[[Xanthomonas campestris]]'' pv. ''vesicatoria'', ''[[Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis]]'';
 
'''Vireninfektionen'''
 
'''Nährstoffmangel und ungünstige Wachstumsbedingungen'''
mit verschiedenen Schadbildern, zum Beispiel Blütenendfäule (meist physiologischer [[Kalzium]]mangel), Platzen der Früchte (zu schnelles Wachstum vor allem nach Stress), Microrisse;
 
'''Tierische Schädlinge'''
[[Spinnmilben]], [[Gewächshaus-Weiße Fliege|Weiße Fliegen]], [[Blattläuse]], [[Raupe (Schmetterling)|Raupen]], [[Fransenflügler|Thrips]], [[Tomatenminiermotte]] (''[[Tuta absoluta]]'').
 
== Kultivierung ==
=== Sorten und Zuchtziele ===
Weltweit gibt es mehr als 3.100 Sorten und mindestens noch einmal so viele Züchtersorten, die nie angemeldet waren und deshalb auch nie einen Namen erhalten haben. Auch die Zahl jährlich neu hinzukommender Sorten ist beträchtlich.
 
Bei der Selektion neuer Sorten stehen gewöhnlich folgende [[Zuchtziel]]e im Vordergrund: lockerer Wuchs, hohe [[Resistenz]] und/oder Toleranz gegen Umwelteinflüsse, Krankheiten, Schädlinge und Viren, gute Produktivität, hoher Ertrag, schnelle Fruchtentwicklung, sicherer Fruchtansatz auch bei ungünstigen Klimabedingungen, einheitliche Sortierung, bestimmte Größe und Gewicht, gleichmäßige Farbe und Farbe selbst, guter Geschmack und hoher Gehalt an wichtigen Inhaltsstoffen, gute Transportfähigkeit und Fruchtfestigkeit, lange Haltbarkeit (siehe auch: [[Antimatschtomate]]), verwendungsspezifische Eignung allgemein. Bei der Zucht alter Sorten durch Ökobauern zählt dagegen nur der Geschmack, da hier der Kunde für einzelne Sorten (wie bei der Andentomate) auch hohe Preise zu zahlen bereit ist.
 
Häufig sind Tomaten daraufhin gezüchtet, einen langen Transport aus Süd(west)europa zu überstehen; das geht zu Lasten anderer Eigenschaften, insbesondere des Geschmacks.<ref>''[http://help.orf.at/stories/1705907/ Warum viele Paradeiser nach nichts schmecken.]'' In: ''[[ORF]]'', 6. Oktober 2012.</ref>
 
=== Einteilung nach Typen ===
[[Datei:Tomates anciennes.jpg|mini|Verschiedene Tomatensorten]]
[[Datei:Schwarze Tomate fcm.jpg|mini|Schwarze Tomate]]
[[Datei:indigorose.jpg|mini|Blaue Tomate, bei Vollreife fast schwarz]]
'''Fruchtform'''
rund und glatt (Normale Tomate), flachrund und glatt (meistens Fleischtomate), flachrund und faltig (''[[cuore di bue]]'' in Norditalien), herzförmig (russische ''cuore di bue''), oval oder [[pflaume]]nförmig (Dattel- und Eiertomate, meistens im Cherry- oder [[Cocktail]]bereich)<!-- unklar -->, [[birne]]nförmig (Kirschtomate), länglich (Flaschentomate, z.B. [[San-Marzano-Tomate]] und [[Andenhorn]]), aus mehreren Einzelteilen bestehend (Reisetomate).
 
'''Größe'''
Sie ist stark von der Zahl der Fruchtkammern (Kammern) abhängig. Kirschtomate (2–3), normale Tomate (3–5), [[cuore di bue]] (4–10), Fleischtomate (3–6), San-Marzano-Tomate, Riesentomate (bis 1&nbsp;kg).
 
'''Farbe'''
weiß, gelb, orange, rot, rosa, violett, grün, braun, schwarz. Aber auch gestreifte und marmorierte Tomaten sind bekannt.
 
'''Farbverteilung'''
unicolor (UC), bicolor (BC) meistens mit grünem Ansatz beim Stängel, getigert/gefleckt.
 
'''Wuchstyp'''
unbegrenzt wachsend (indeterminiert) oder begrenzt wachsend (determiniert), als Busch- oder Stabtomate (auch an Schnur) gezogen.
 
'''Reifetyp'''
früh-, mittel- oder spätreifend (erste rote Tomate bringend), als lose Tomaten oder Trosstomaten (Rispenparadeiser) zu ernten.
 
'''Verwendung'''
Zierpflanze, Hobbyanbau, Selbstpflücker, [[Landwirtschaftliche Direktvermarktung|Direktverkauf]] und [[Marktfahrer]], [[Engroshandelsunternehmen|Engrosvermarktung]] oder Industrieverwertung, Eignung zum [[Dörren]], Lagerbarkeit.
 
'''Ernteeignung'''
Maschinelle Ernte für die Industrie, lose ohne Blütenkelch, lose mit Blütenkelch, Tross/Traube/Rispe, Tross/Traube jointless (Stiel ohne Sollbruchstelle).
 
=== Erfolgsfaktoren ===
[[Datei:Tomato P5260299b.jpg|mini|Tomaten auf [[Steinwolle]]]]
Damit die Tomatenkultur zu einem guten Ergebnis führt, sind folgende Faktoren zu optimieren: resistente und tolerante Sorten, ausgeglichene, kontinuierliche Nährstoffversorgung, viel Licht, ausreichend Wärme, gute [[Bodenstruktur]] bis etwa 50&nbsp;cm Tiefe, bei Bodenkultur keine frische [[Kalkung]], warme Böden (Temp. > 14&nbsp;°C), möglichst frühe Ernte sowie eine gleichmäßige Bewässerung für gleichmäßiges Wachstum. Eine ungleichmäßige Bewässerung führt in Phasen mit niedrigem Wasserangebot zu einer Verhärtung der Schale, die dadurch in folgenden Phasen mit hohem Wasserangebot nicht mehr elastisch genug ist, um dem Wachstum der Frucht zu folgen. Die Folge ist ein vermehrtes Platzen der Tomaten.<ref>E.P. Heuvelink: ''Tomatoes – Fruit cracking and russeting''. CABI, 2005, ISBN 0-85199-396-6, S. 193–195</ref> Neuere Forschungen haben ergeben, dass Tomaten, die mit verdünntem [[Meerwasser]] gezüchtet werden, bei geringerem Verbrauch an wertvollem Trinkwasser eine erhöhte Menge an wichtigen Nährstoffen enthalten.<ref>Michael Böddeker: ''[http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/291055 Meerwasser mit Mehrwert.]'' In: ''[[wissenschaft.de]]'', 26. April 2008.</ref><ref>Cristina Sgherri, Zuzana Kadlecov, Alberto Pardossi, Flavia Navari-Izzo, Riccardo Izzo: ''Irrigation with Diluted Seawater Improves the Nutritional Value of Cherry Tomatoes.'' In: ''Journal of Agricultural and Food Chemistry.'' 56, 2008, S.&nbsp;3391–3397, [[doi:10.1021/jf0733012]].</ref>
 
=== Entwicklungen im Tomatenanbau ===
[[Datei:Johannisbeertomaten.jpg|mini|Johannisbeertomaten]]
In den letzten Jahren wurde, besonders im [[Bio-Landbau]], eine Vielzahl nicht mehr bekannter altertümlicher Sorten wiederentdeckt, die aus den Anfängen der Tomatenkultur stammen. Die Tomaten werden in der Regel von Hand geerntet und erzielen Preise von über 10 Euro pro Kilogramm. Solch ein Sortiment wurde vor wenigen Jahren auch von einer großen Einzelhandelskette in der Schweiz lanciert (im Rahmen des [[ProSpecieRara]]-Programmes; 138 verschiedene Tomatensorten), auch in Deutschland sind solche Sorten unter anderem als ''Wilde Tomaten'' in Fachgeschäften erhältlich. Die alten Tomatensorten überzeugen häufig durch ihren Geschmack und gewinnen trotz des hohen Preises eine kleine Schicht von Liebhabern und Gelegenheitskäufern. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts waren in Europa für solche „Exoten“-Gemüse allerdings nur kleine Märkte erschlossen. Sie wurden eher als [[Nischenprodukt]]e für den Hobbybereich und von Direktvermarktern für Liebhaber eingeschätzt. Doch versorgt der Bio-Großhandel in Europa die angeschlossenen Fachgeschäfte auch mit größeren Chargen der etwas in Vergessenheit geratenen Formen und Züchtungen der „Paradiesäpfel“.
 
Der österreichische Landwirt [[Erich Stekovics]] in [[Frauenkirchen]] (Burgenland) besitzt die Samen von 3.200 Tomatensorten und bietet auf seinem Bauernhof 500 Sorten von Tomaten zum Verkauf an.
 
Weiterhin gibt es bei den Tross-Tomaten Sorten, die keine „Sollbruchstelle“ (kleine Verdickung am Fruchtstiel) mehr haben. Damit brechen einzelne Früchte nicht mehr ungewollt ab. Diese Sorten sind auch darauf hingezüchtet, dass die Frucht selbst besser am Blütenkelch hält. Daher sind solche Sorten nicht für die Einzelfruchternte geeignet. Diesen Stiel nennt man ''jointless''.
Bei der Qualitätsverbesserung der Tomaten geht die Züchtung immer stärker auf innere und äußere Qualitäten der Frucht ein. So spielt in den USA besonders der [[Lycopin]]-Gehalt und in Europa besonders der Geschmack eine große Rolle. Letzterer wird ermittelt durch den Zuckergehalt ([[Grad Brix|Brix]]), den Säuregehalt und durch Geschmackstests durch geschulte Geschmackstester, und bei Versuchsergebnissen angegeben. Diese Qualitätskontrollen und Züchtungstrends haben zu guten Sorten geführt, die kräftige Farben zeigen, besser schmecken und für die Vermarktung besser geeignet sind als althergebrachte Sorten.
 
Eine Reihe sehr kleiner Tomaten, wie Johannisbeertomaten und Kirschtomaten, werden hauptsächlich in Kleingärten angebaut.
 
=== Kreuzung und Veredelung mit anderen Nachtschattengewächsen ===
[[Datei:Tomate, Epidermis.jpg|mini|Tomate, Epidermis, 100×]]
In EU-Agrarversuchen wird immer wieder die Kreuzung der Tomate mit der genetisch eng verwandten Kartoffel zur sogenannten [[Tomoffel]] ausprobiert, um den Ertrag weiter zu steigern – allerdings bisher mit nur mäßigem Erfolg, da die gezüchteten Pflanzen bisher stets zu schwach waren, gleichermaßen voll energiereiche essbare Knollen und genießbare Früchte ausbilden zu können. Auch schon in früheren Jahren wurden Tomaten auf Kartoffeln veredelt, was kurzfristig recht leicht gelingt, allerdings langfristig die Pflanze auszehrt und dadurch zerstört. Diese Kombination wird wohl immer schwierig bleiben, da zur Bildung der Speicherorgane der Kartoffel, ebenso wie für große Früchte an der Tomate zur gleichen Zeit, erheblich mehr Blattmasse benötigt wird, als die Tomate hervorbringen kann. Blattwerk wird benötigt, um durch Fotosynthese genügend Kohlenhydrate einlagern zu können. Wurzelknolle und oberirdische Frucht konkurrieren. Daher ist dieser Wunsch eine nicht ganz sinnvolle Kombination, wenn beiderseits hohe Erträge erzielt werden sollen.
 
Von einer größeren Bedeutung ist die Nutzung von Tomaten als Veredlungsunterlage für [[Aubergine]]n. Als Unterlagen werden Wildtomatenkreuzungen (''Solanum lycopersicum × [[Solanum habrochaites]]'') verwendet. Die meisten Veredlungen von Tomaten werden auf Tomatenunterlagen zur Verhinderung des Befalls durch [[Nematoden]] und der Korkwurzelkrankheit durchgeführt. Tomatenveredlungssets werden mittlerweile im Handel angeboten und können so auch von Hobbygärtnern erfolgreich genutzt werden.
 
=== Hummeln als Bestäuberinsekten ===
Tomaten sind sogenannte [[Vibrationsbestäubung|Vibrationsbestäuber]]. Um hier einen Fruchtansatz zu erzielen, war bis in die 1980er Jahre im Treibhausanbau von Tomaten eine arbeitsintensive manuelle Bestäubung mit elektrischen Bestäubungsgeräten notwendig.<ref>[[Michael Miersch]]: ''[https://www.welt.de/wissenschaft/article3866115/Tueckische-Bio-Krieger-gegen-Ernteschaedlinge.htmlTückische Bio-Krieger gegen Ernteschädlinge.]'' In: ''[[Die Welt]]'', 5. Juni 2009.</ref> Pro [[Hektar]] fielen in Europa der 1980er Jahre dafür Arbeitskosten von etwa 10.000 € an.<ref>[[Dave Goulson]]: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, ISBN 978-0-224-09689-8, Position 2607.</ref>
 
1985 setzte der belgische Tierarzt und Hobby-[[Entomologie|Entomologe]] [[Roland de Jonghe]] ein Nest [[Dunkle Erdhummel|Dunkler Erdhummeln]] in einem Treibhaus aus, in denen Tomaten heranwuchsen, und stellte dabei fest, dass sie dort sehr wirkungsvoll die Pflanzen bestäubten.<ref>Dave Goulson: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, ISBN 978-0-224-09689-8, Position 2602.</ref> Es war zwar bereits 1912 gelungen, [[Hummeln|Hummel]][[Königin (Insekt)|königinnen]] in Gefangenschaft so zu halten, dass sie mit dem Nestbau begannen, und in den 1970er Jahren waren die Erfahrungen mit der künstlichen Zucht und Haltung unter Gefangenschaftsbedingungen von Hummeln so weit fortgeschritten, dass man in der Lage war, bei einzelnen [[Art (Biologie)|Hummelarten]] einen vollständigen Jahreszyklus zu durchlaufen. Insbesondere die Dunkle Erdhummel schien besonders einfach unter künstlichen Bedingungen aufziehbar zu sein.<ref>Dave Goulson: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, ISBN 978-0-224-09689-8, Position 2596.</ref> Erst de Jonghe erkannte jedoch die mögliche kommerzielle Bedeutung der Verwendung von Hummeln als Bestäuberpraxis, die in wenig mehr als einem Jahrzehnt die Form des Tomatenanbaus unter Glas nachhaltig veränderte. Verglichen zu Kosten für den hohen manuellen Aufwand bei der Bestäubung waren die Kosten der ebenfalls arbeitsintensiven Heranzucht von Hummeln gering. De Jonghe stellte außerdem fest, dass durch Hummeln bestäubte Pflanzen ertragreicher waren.
[[Datei:Komischehummel.jpg|mini|[[Dunkle Erdhummel]]n werden beim Tomatenanbau unter Glas besonders häufig eingesetzt]]
1987 gründete De Jonghe die Firma [[Biobest]], die bis heute der größte kommerzielle Züchter von Hummeln ist. 1988 zog die Firma gerade genug Hummeln heran, um 40 Hektar zu bestäuben, auf denen Tomaten herangezogen wurden. Bereits 1989 begannen sie jedoch, Hummelnester nach Holland, Frankreich und Großbritannien zu exportieren.<ref name="Goulson 2613">Dave Goulson: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, Position 2613.</ref> 1990 setzte man erstmals in Kanada künstlich aufgezogene Hummeln ein, ein Jahr später folgten die USA und Israel sowie wenig später Japan und Marokko. Zur Jahrtausendwende war es zum weltweiten Standard geworden, beim Anbau von Tomaten auf die Bestäubung von Hummeln zu setzen. Ausnahmen sind Länder wie Australien, wo Hummeln nicht natürlich vorkommen und wo die Gesetzgebung den Import nicht-einheimischer Tierarten strikt untersagt.<ref name="Goulson 2613" />
 
Bei der Bestäubungspraxis mit Hummeln werden in den Gewächshäusern jeweils vollständige Hummelnester ausgesetzt. Die europäischen Unternehmen, die in der künstlichen Hummelzucht aktiv sind, versenden jährlich mehr als eine Million Hummelnester weltweit.<ref name="Goulson 2619">Dave Goulson: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, Position 2619.</ref> Zu den positiven Nebeneffekten des Einsatzes von Hummeln im landwirtschaftlichen Gemüseanbau zählt ein deutlich verringerter Insektizid- und Pestizideinsatz, da die Verwendung dieser Mittel auch die Bestäuber gefährdet. Nachteilig ist, dass es sich bei den künstlich aufgezogenen Hummeln überwiegend um Nachkommen von in der Türkei gesammelten Dunklen Erdhummeln handelt.<ref name="Goulson 2619" /> Beim Einsatz von Hummeln in Treibhäusern ist es nahezu unvermeidlich, dass Hummeln entweichen, sich erfolgreich fortpflanzen und so die jeweilige regionale Fauna beeinflussen. Die in Großbritannien geforderte Praxis, solche importierten Nester nach dem Ende ihrer Verwendung entweder zu verbrennen oder die Hummeln zu töten, indem die Nester in Gefriertruhen gesetzt werden, wird nach den Erfahrungen des britischen Entomologen [[Dave Goulson]] dort selten umgesetzt. Wenige Gemüseanbauer haben ausreichend große Gefriertruhen und die Verbrennung der Nester, die aus Karton, Plastik und [[Polystyren]] bestehen, erzeugt lästige Abgase.<ref name="Goulson 2642">Dave Goulson: ''A sting in the Tale.'' Random House, London 2013, Position 2642.</ref>
 
In Japan ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Treibhäuser, in denen Hummelnester verwendet werden, zweifache Türen und vernetzte Luken haben, um ein Entweichen von Hummeln zu verhindern. Mittlerweile gibt es jedoch in Japan verwilderte Dunkle Erdhummeln, die auf [[Gefangenschaftsflüchtling|entwichene Hummeln]] zurückgehen.<ref name="Goulson 2642" /> Noch gravierender sind die Erfahrungen in Südamerika: Aus chilenischen Treibhäusern entkommene Dunkle Erdhummeln verbreiten sich seit 1998 [[Biologische Invasion|invasiv]] mit einer Geschwindigkeit von ca. 200&nbsp;km pro Jahr über die südamerikanische Landmasse. Auf ihrem Weg stirbt beispielsweise die heimische Hummelart ''[[Bombus dalbomii]]'' wenige Jahre nach der Ankunft der Dunklen Erdhummel regional aus. Mit den industriell gezüchteten Erdhummeln kam auch ein einzelliger [[Parasit]] ''[[Crithidia bombi]]'' auf den Kontinent. Es wird vermutet, dass die Kombination aus Hummel und Parasit die dort heimische Hummelarten mit so großer Geschwindigkeit verdrängt.<ref name="fghi">{{cite journal | author = Regula Schmid-Hempel | authorlink = | coauthors = et al. | year = 2014 | title = The invasion of southern South America by imported bumblebees and associated parasites | journal = Journal of Animal Ecology | volume = 83 | issue = 4 | pages = 823–837 | bibcode = | doi = 10.1111/1365-2656.12185 | pmid = 24256429 | arxiv = }}</ref>
 
== Verwendung als Nahrungsmittel ==
{{Infobox Inhaltsstoffe
| Name = Tomaten, roh<ref name="Jacques Lanore">Tables de composition des aliments, Institut scientifique d’hygiène alimentaire, éditions Jacques Lanore, 1985, (ISBN 2-86268-055-9)</ref>
| Brennwert = 84 kJ (20 kcal)
| Wasser = 93 bis 95 g
| Eiweiß = 1 g
| Kohlenhydrate = 4 g
| davon Zucker = 2,6 g
| Ballaststoffe = 1,2 g
| Fett = 0,3 g
| gesättigte Fettsäuren =
| einfach ungesättigte Fettsäuren =
| mehrfach ungesättigte Fettsäuren =
| Vitamin A =
| Vitamin B1 = 0,09 mg
| Vitamin B2 = 0,04 mg
| Vitamin B3 = 0,5 mg
| Vitamin B5 =
| Vitamin B6 =
| Vitamin B7 =
| Vitamin B9 =
| Vitamin B12 =
| Vitamin C = 38 mg
| Vitamin D =
| Vitamin E =
| Vitamin K1 =
| Vitamin K2 =
| Calcium = 11 mg
| Eisen = 0,6 mg
| Magnesium = 10 mg
| Natrium = 3 mg
| Phosphor = 27 mg
| Kalium = 280 mg
| Zink = 0,24 mg
}}
 
=== Inhaltsstoffe ===
Hauptbestandteil der Tomate ist Wasser (etwa 95 %), außerdem enthält sie [[Vitamin A]], [[Vitamin B1|B1]], [[Vitamin B2|B2]], [[Vitamin C|C]], [[Vitamin E|E]], [[Niacin]], sekundäre Pflanzenstoffe sowie Mineralstoffe, besonders [[Kalium]] und Spurenelemente. So finden sich neben den genannten Vitaminen in der Tomate [[Biotin]], [[Folsäure]], [[Niacin]], [[Thiamin]], [[Pantothensäure]]; Alpha- & Beta-[[Carotin]], [[Kalium]], [[Chlorogensäure]], [[Citronensäure]], Glykoalkaloide, Glykoproteine, [[Lignin]], [[Lutein]], [[Lycopin]] (nur in roten Tomaten), [[p-Cumarsäure|''p''-Cumarsäure]], 10 Spurenelemente (Chrom), vor allem [[Silizium]]; [[Tyramin]], [[Zeaxanthin]].
 
Die Schale (Tomatenhaut) setzt sich aus Kohlenwasserstoffen ([[Höhere Alkane]] wie n-Nonacosan, n-Triacontan und n-Hentriacontan), Fettsäuren ([[Palmitinsäure|Palmitin]]-, [[Stearin]]-, [[Ölsäure|Öl]]-, [[Linolsäure|Linol]]- und [[Linolensäure]]) sowie aus [[Triterpen]]en (α- und β-Amyrin) und [[Sterin]]en ([[β-Sitosterin]], [[Stigmasterin]]) zusammen;<ref name="Brieskorn">Carl Heinz Brieskorn, Heinrich Reinartz: ''Zur Zusammensetzung der Tomatenschale.'' In: ''[[Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und -Forschung]].'' 133, 1967, S.&nbsp;137–141, {{DOI|10.1007/BF01460615}}.</ref> in der Tomatenhaut befinden sich besonders viele Wirkstoffe (Flavonoide).
 
Das Carotinoid Lycopin gibt der Tomate die rote Farbe und von diesem ist auch ihr Name '''Solanum lycopersicum''' abgeleitet. Reife Tomaten haben einen Lycopinanteil von 4 bis 5,6 mg pro 100&nbsp;g Frucht. [[Lycopin]] ist ein [[Carotinoide|Carotinoid]], das antioxidativ wirkt und so die Immunabwehr stärken und das Risiko bestimmter [[Krebs (Medizin)|Krebserkrankungen]] senken soll.<ref>Giovannuci, Rimm, Liu, Stampfer, Willett: ''A Prospective Study of Tomato Products, Lycopene and Prostate Cancer Risk''. In: J. National Cancer Institute 94 (2002), Seiten 391–398.</ref> Der Brennwert der Tomate ist mit etwa 75 [[Joule|kJ]] pro 100&nbsp;g relativ gering. Aus Tomaten wird in großen Mengen [[Tomatenmark]] hergestellt, ferner [[Tomatensaft]], [[Tomatenschwamm]] und auch [[Ketchup|Tomatenketchup]].
 
Obwohl die Tomate ein Lebensmittel ist, sind das Kraut, der [[Zilch (Botanik)|Stielansatz]] und der grüne Teil der Frucht durch das darin enthaltene [[Α-Tomatin|Tomatidin]]<ref name="Baltes">Werner Baltes: ''Lebensmittelchemie''. 5.&nbsp;Auflage, Springer-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-540-66525-0, Seite 232.</ref> (entspricht dem [[Solanin]] der Kartoffel) mäßig giftig. Der Verzehr des Krautes oder sehr unreifer Früchte kann Übelkeit und Erbrechen zur Folge haben. Es wird daher auch von einigen Quellen empfohlen, bei der Vorbereitung von Mahlzeiten grüne Teile und den Stielansatz zu entfernen.
 
Allerdings gibt es auch Tomatensorten, die von Natur aus außen grün sind – z.&nbsp;B. [[Green Zebra]] (grün gestreift auf leicht gelblichem Grund) oder [[Zebrino (Tomate)|Zebrino]] (dunkelgrün auf schwarzbraunem bzw. dunkelrotem Grund). Das soll daran liegen, dass diese Tomaten von innen nach außen reif werden und nicht, wie es von den roten Tomaten bekannt ist, von außen nach innen. Diese schwarzbraunen bis grünen Tomaten, angeblich aus einer Tomatensorte der [[Galápagos-Inseln]] gezüchtet, sollen also nicht mehr Solanin enthalten als die roten Tomaten.
 
[[Datei:Tomatoes plain and sliced.jpg|mini|Tomate längs und quer aufgeschnitten]]
 
=== Lagerung ===
Die Lagerung der Früchte geschieht am besten bei 13 bis 18&nbsp;°C und bei einer relativen Luftfeuchte von 80 bis 95 %. Im Gegensatz zu Blattgemüse ist die Tomate bis zu 14 Tage haltbar. Dabei verliert sie kaum wichtige Inhaltsstoffe. Fälschlicherweise bewahren viele Verbraucher, aber auch Gemüsehändler und Einzelhandelsketten Tomaten in Kühlräumen oder im Kühlschrank auf, wo sie deutlich an Geschmack, Textur und Haltbarkeit verlieren. Ein Grund dafür ist, dass bei Temperaturen unter 12&nbsp;°C [[Geschmacksstoff]]e wie [[Isovaleraldehyd]], [[2-Methyl-1-butanol]] oder [[3-Methyl-1-butanol]] nicht mehr gebildet werden.<ref>Bo Zhang, Denise M. Tieman, Chen Jiao, Yimin Xu, Kunsong Chen, Zhangjun Fe, James J. Giovannoni, Harry J. Klee: ''Chilling-induced tomato flavor loss is associated with altered volatile synthesis and transient changes in DNA methylation.'' In: ''[[Proceedings of the National Academy of Sciences]].'' 113, 2016, S.&nbsp;12580–12585, {{DOI|10.1073/pnas.1613910113}}.</ref>
 
Bei zu langer Aufbewahrung wird die Haut der Tomate dünner und schrumpelig, das Fruchtfleisch fällt etwas zusammen, und im Ganzen wirkt die Frucht danach etwas matschig und fühlt sich sehr weich an. Trotzdem ist die Tomate immer noch genießbar und nicht etwa schlecht.
 
Tomaten soll man, wenn möglich, immer getrennt von anderem Obst und Gemüse lagern. Sie scheiden während der Lagerung [[Ethen]] aus, das den [[Stoffwechsel]] benachbarter Früchte oder Gemüse beschleunigt, so dass diese schneller reifen und in der Folge auch schneller verderben.
 
=== Verbrauch und Herkunft ===
Im Durchschnitt isst jeder Deutsche rund 22&nbsp;kg Tomaten pro Jahr. Davon wird fast die Hälfte als frische Tomaten verzehrt. Nur 6 % der in Deutschland vermarkteten Tomaten werden auch im Inland produziert. Insgesamt werden jährlich in der [[Europäische Union|EU]] 17 Millionen Tonnen Tomaten auf einer Fläche von 290.000 [[Hektar]]en angebaut. Führend in der Produktion sind in der EU [[Italien]] (ca. 7 Millionen Tonnen), [[Spanien]] (insbesondere die [[Kanarische Inseln|Kanarischen Inseln]] mit ca. 4 Millionen Tonnen) und Griechenland (ca. 2 Millionen Tonnen). Die [[Niederlande]] produzieren rund 0,6 Millionen Tonnen pro Jahr, führen aber durch intensive Gewächshauskultur in der Ertrag-je-Hektar-Statistik (fast 500 Tonnen je Hektar).<ref name="eustat">Stand 2004; aus: European Union, Directorate-General for Agriculture and Rural Development: ''Agriculture in the European Union – Statistical and economic information 2005'', Abschnitt [http://ec.europa.eu/agriculture/agrista/2005/table_en/4511s5.pdf 4.5.1.1. S5] (PDF; 24&nbsp;kB), Februar 2006.</ref> Die Weltproduktion an Tomaten im Jahr 2010 waren 145,8 Millionen Tonnen. Die größten Tomatenproduzenten waren: Die [[Volksrepublik China]] mit 41,9 Millionen t, [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]] 12,9 Mio t, [[Indien]] 12 Mio t, [[Türkei]] 10,1 Mio t, [[Ägypten]] 8,5 Mio t, [[Italien]] 6,0 Mio t, [[Iran]] 5,3 Mio t, [[Spanien]] 4,3 Mio t und [[Brasilien]] 3,7 Millionen Tonnen.
 
== Tomatensorten ==
{{Hauptartikel|Liste der Tomatensorten}}
Agro, Amati, Belriccio, Bolzano, Corazon, Corianne, Culina, Cupido, Dasher, Datteltomate, Devotion, Del-Icia, Diplom, Dolce Vita, Exxtasy, Fantasio, Fourstar, Gardenser’s delight (Stabtomate), Gezahntentomate, Green Zebra (Stabtomate), Kalimba, Kumato, Laternchen (Stabtomate), Luigi, Luxor, Maestria, Maranello, Myrto, [[Ochsenherztomate|Ochsenherz]]/Coeur de Boeuf, Phantasia, Philovita, Picolino, Pixel, Primabell, Quadro, Ravello, Sibirischer Finger, Sparta, Sportivo, Suso, [[Sunviva]], Sweet Million, Timos, Timotion, Tomosa, Trilly, Tumbling Tom Red (Hängetomate), Vilma, Vanessa, Virginia, Vision, Vitella, Zebrino, Vladivostokskij (Sibirien), Gelbe von Thun und Würmli (Schweiz), Gelber Moneymaker (England), Oaxacan Jewel und Miel de Mexique (Mexiko), Black Sea Man und Malakhitovaya Shakatulka (Russland), White Rabbit (USA), Dix Doigts de Naples (Italien).
 
== Sonstiges ==
* Die Tomate verfügt in [[Unicode]] im [[Unicodeblock Verschiedene piktografische Symbole|Block ''Verschiedene piktografische Symbole'']] an Position U+1F345 über ein eigenes Schriftzeichen.
* In Deutschland wurde die Tomate vom [[Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V.]] (VEN) zum Gemüse des Jahres 2001 gewählt.<ref>''[http://www.nutzpflanzenvielfalt.de/node/25 Gemüse des Jahres 2001: Die Tomate.]'' In: ''Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.&nbsp;V.'', aufgerufen am 3.&nbsp;Juli 2017.</ref>
* Lange Zeit war es üblich, Tomaten minderer Qualität als ''Suppentomaten'' zu verkaufen
 
== Sihe auch ==
* {{WikipediaDE|Tomate}}
 
== Literatur ==
* Adelheid Coirazza: ''Tomaten: 200 Sortenempfehlungen aus aller Welt.'' Formosa-Verlag, Witten 2009, ISBN 978-3-934733-06-0.
* Adelheid Coirazza: ''Tomaten 2: 208 Historische Tomaten und Wildsorten.'' Formosa-Verlag, Witten 2014, ISBN 978-3-934733-12-1.
* John Paul Jones: ''Compendium of Tomato Diseases.'' American Phytopathological Society, 1991, ISBN 978-0-89054-120-3.
<!-- * G. Marinetti: ''Guide pratique pour la culture de la tomate en hors sol.'' 1992, S. 1–28. || Weder Google, DigiBib noch [[WorldCat]] kennen diese Broschüre. -->
* Andres Sprecher und Markus Dlouhy (Fotograf): ''Das grosse Buch der Tomaten.'' Fona Verlag, Lenzburg 2010, ISBN 978-3-03780-416-2.
* [[Erich Stekovics]], Julia Kospach: ''Atlas der erlesenen Paradeiser''. Fotografien von Peter Angerer. Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2011, ISBN 978-3-7066-2480-0.
* Christoph Wonneberge et al.: ''Gemüsebau.'' [[Verlag Eugen Ulmer]], Stuttgart, 2004, ISBN 3-8001-3985-5.
* Reinhard Lieberei, Christoph Reissdorf, [[Wolfgang Franke (Botaniker)|Wolfgang Franke]] (Begründer): ''Nutzpflanzenkunde.'' 7. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-13-530407-6
 
== Filme ==
* ''Was macht echten Tomatengeschmack aus?'' Wissenssendung, Deutschland, Frankreich, 2017, 26:11 Min., Buch und Regie: Bettina Oberhauser, Barbara Petermann, Claudia Lewerenz, Scott Deberry, Produktion: [[arte]], Reihe: ''[[Xenius]]'', Erstsendung: 21. Juni 2017 bei arte, [http://programm.ard.de/TV/Programm/Detailsuche/?sendung=28724151440730 Inhaltsangabe] von [[ARD]].
 
* ''Triumph der Tomate.'' Dokumentarfilm mit szenischer Dokumentation, Österreich, 2014, 45:30 Min., Buch und Regie: [[Maria Magdalena Koller]], Produktion: MR-Film, [[arte]], [[ORF]], [[China Central Television|CCTV 9]], Reihe: ''[[Universum (Fernsehserie)|Universum]]'', Erstsendung: 29. April 2014 bei [[ORF 2]], {{Webarchiv | url=http://kundendienst.orf.at/programm/fernsehen/orf2/univ_tomate.html | archive-is=20141130044726 | text=Inhaltsangabe von ORF,}}, [http://www.filmfonds-wien.at/filme/triumph-der-tomate Filmbilder], u.&nbsp;a. mit Erich Stekovics, Irina Zacharias, [[Joe Cocker]]. <br /> Dieser Dokumentarfilm wurde 2014 mit dem ''Silbernen Delphin'' in der Kategorie „Natur, Umwelt und Ökologie“ bei den ''Cannes Corporate Media & TV Awards'' ausgezeichnet.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.stekovics.at/erichs-blog/blog-post/2014/10/10/ein-silbener-delphin-fuer-die-paradeiser/ | wayback=20160302051404 | text=''Ein Silbener Delphin für die Paradeiser!''}}. In: ''stekovics.at'', 2. Oktober 2014, [http://www.cannescorporate.com/de/winners2014.php Originalseite].</ref>
 
* ''Rote Illusionen – Die Jagd nach der ehrlichen Tomate.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2014, 42:15 Min., Buch und Regie: Ralph Quinke, Produktion: [[Spiegel TV]], Reihe: Wissen, Erstsendung: 6. März 2014 bei Pay-TV im Kabelnetz, [http://www.spiegel.de/sptv/wissen/spiegel-tv-wissen-die-jagd-nach-der-ehrlichen-tomate-a-955718.html Inhaltsangabe] und [http://www.spiegel.tv/filme/rote-illusionen-ehrliche-tomate/ online-Video] von Spiegel TV, mit [[Christian Lohse]].
 
* ''[[Sarah Wiener]]s erste Wahl. Tomaten vom Vesuv.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 43:20 Min., Buch: Volker Heise, Regie: David Nawrath, Produktion: zero one film, [[arte]], [[ORF]], Reihe: Sarah Wieners erste Wahl, Erstsendung: 30. Juni 2013 bei [[ORF 2]], [http://www.arte.tv/guide/de/047268-004/sarah-wieners-erste-wahl Inhaltsangabe] und Rezepte von arte.
 
* ''Tomaten zum Rotwerden.'' Dokumentarfilm, Schweiz, 2009, 35:50 Min., Buch und Regie: Ursula Bischof Scherer, Produktion: [[NZZ]] Format, Erstsendung: 7. Juni 2009 bei [[VOX]], [http://www.nzzformat.ch/108+M51fcd03937a.html Inhaltsangabe] mit Vorschau von NZZ Format.
 
== Weblinks ==
{{Commons|Solanum lycopersicum|Tomate}}
{{Wikibooks|Handbuch Gemüsebau/ Tomate|Kulturanleitung Tomate}}
{{Wiktionary}}
{{Wiktionary|Paradeiser}}
* [http://www.tomaten-atlas.de/ tomaten-atlas.de]
* [http://tomatenadel.de/ tomatenadel.de]
* [http://www.giftpflanzen.com/lycopersicon_esculentum.html giftpflanzen.com: ''Tomate'']
* [http://www.pflanzenforschung.de/journal/aktuelles/der-uhr-drehen-fuer-mehr-tomaten pflanzenforschung.de: ''„Reifeuhr“ reguliert Anzahl der Blütenstände und die Menge der Früchte bei Tomaten'']
* stern.de, 9. Oktober 2012: [http://www.stern.de/gesundheit/neue-studie-tomaten-koennen-schlaganfallrisiko-senken-1907011.html ''Tomaten können Schlaganfallrisiko senken'']
* srf.ch, 31. August 2014: [http://www.srf.ch/konsum/themen/umwelt-und-verkehr/schweizer-tomaten-die-nie-erde-gesehen-haben ''Schweizer Tomaten, die nie Erde gesehen haben''] („''Hors-Sol''-Tomaten“ = „Erdelose“ Tomaten)
 
== Wuellen und Einzelnachweise ==
* Iris E. Peralta, Sandra Knapp & David M. Spooner: ''[http://www.nhm.ac.uk/research-curation/projects/solanaceaesource/taxonomy/description-detail.jsp?spnumber=3601 Solanum lycopersicum]''. In: ''Solanaceae Source'', abgerufen am 9. August 2008
* Die Informationen dieses Artikels entstammen zum größten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen, darüber hinaus werden folgende Quellen zitiert:
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4060370-2}}
 
[[Kategorie:Gemüse]]
[[Kategorie:Gemüse]]
[[Kategorie:Fruchtgemüse]]
{{Wikipedia}}

Version vom 19. Dezember 2017, 01:24 Uhr