Simeon (Prophet)

Aus AnthroWiki
Darbringung Jesu im Tempel, Fra Bartolommeo (1516)
Simeon mit dem Jesuskind, Jusepe de Ribera (1647)
Der Heilige Simeon mit dem kleinen Jesus, Peter Johann Brandl (nach 1725)
Der Gesang Simeons, Antonio de Pereda (zwischen 1600 und 1650)
Simeon und Hanna im Tempel, Rembrandt van Rijn (1627)
Simeons Lobgesang im Tempel, Rembrandt van Rijn (1631)
Simeon der Gerechte, Alexei Yegorovich Yegorov (1830 - 1840)

Simeon (hebr. שִׁמְעוֹן Šimʿôn „die Erhörung“, abgeleitet von der Endsilbe -ōn: „[Gott] hat gehört“; griech. Συμεών Syme'on) ist ein im 2. Kapitel des Lukasevangeliums (Lk 2,25-35 EU) erwähnter jüdischer Prophet. Er wird gelegentlich auch Simeon der Greis genannt, was sich aber aus dem Lukasevangelium nicht unmittelbar ableiten lässt. In manchen neutestamentarischen Apokryphen wird er als Priester oder Hoherpriester und Nachfolger des Zacharias beschrieben.[1]

Nach dem Bericht des Lukasevangeliums erkennt Simeon ebenso wie die Prophetin Hanna in dem nathanischen Jesusknäblein bei dessen Darbringung im Tempel am vierzigsten Tag nach seiner Geburt den lange erwarteten Messias.

Der Bericht des Lukasevangeliums

„22 Als sich für sie die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, 23 wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. 24 Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. 25 Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. 26 Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. 27 Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, 28 nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: 29 Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, / wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. 30 Denn meine Augen haben das Heil gesehen, / 31 das du vor allen Völkern bereitet hast, 32 ein Licht, das die Heiden erleuchtet, / und Herrlichkeit für dein Volk Israel. 33 Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. 34 Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, - 35 und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. 36 Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; 37 nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. 38 Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. 39 Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. 40 Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.“

Lukas: 2,22-40 EU

Die Parallele in der Kindheitsgeschichte des Buddha

Diese Erzählung hat eine oft bemerkte Parallele in der Kindheitslegende des Gautama Buddha.[2][3] Dort wird berichtet, dass der indische Weise Asita Gautamas Vater Suddhodana vorausgesagt hatte, dass dessen Sohn einst ein großer Chakravartin („der das Rad des Gesetzes in Bewegung setzt“) und Geisteslehrer sein würde. Wie Rudolf Steiner betont, sind ähnlich geartete Schilderungen für den Lebenslauf großer Initiierter durchaus typisch.

„Der Lebenslauf eines Initiierten ist also ein typischer. Man kann ihn unabhängig von der Einzelpersönlichkeit beschreiben. Vielmehr wird man eine Einzelpersönlichkeit nur dann als eine solche bezeichnen können, die auf dem Wege zum Göttlichen ist, wenn sie die bestimmten typischen Erlebnisse durchgemacht hat. Als eine solche Persönlichkeit lebte Buddha bei seinen Anhängern; als eine solche erschien zunächst Jesus seiner Gemeinde. Man weiß heute, welcher Parallelismus zwischen der Buddha- und Jesus-Biographie besteht. Rudolf Seydel hat in seinem Buche «Buddha und Christus» diesen Parallelismus schlagend nachgewiesen. Man braucht die Einzelheiten nur zu verfolgen, um zu sehen, daß alle Einwände gegen diesen Parallelismus nichtig sind.

Buddhas Geburt wird durch einen weißen Elefanten angekündigt, der auf die Königin Maja niederschwebt. Er zeigt an, daß Maja einen göttlichen Menschen hervorbringen werde, der «alle Wesen zur Liebe und Freundschaft stimmt, sie miteinander vereint zu innigem Bunde». Im Lukas-Evangelium heißt es: «... zu einer Jungfrau, die vertrauet war einem Manne mit Namen Joseph vom Hause David, und die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Gegrüßet seist du, Holdselige. ... Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, des Name soll Jesus heißen. Der wird groß und ein Sohn des Höchsten genannt werden.» Die Brahmanen, die indischen Priester, die wissen, was es heißt, ein Buddha wird geboren, legen den Traum der Maja aus. Sie haben eine bestimmte typische Vorstellung von einem Buddha. Das Leben der Einzelpersönlichkeit wird dieser Vorstellung entsprechen müssen. Dementsprechend liest man bei Matthäus (2,1 ff.): Herodes «ließ versammeln alle Hohepriester und Schriftgelehrten unter dem Volk und erforschete von ihnen, wo Christus sollte geboren werden». - Der Brahmane Asita sagt über den Buddha: «Dieses ist das Kind, das Buddha werden wird, der Erlöser, der Führer zu Unsterblichkeit, Freiheit und Licht.» Dazu vergleiche man (Luk. 2,25): «Und siehe, ein Mensch war zu Jerusalem mit Namen Simeon, und derselbe Mensch war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war in ihm. ... Und da die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, daß sie für ihn täten, wie man pfleget nach dem Gesetz; da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach: Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn seine Augen haben deinen Heiland gesehen, welchen du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis deines Volkes Israel.»“ (Lit.:GA 8, S. 102f)

Simeon und der indische Weise Asita

Hauptartikel: Asita

Tatsächlich war Simeon laut Rudolf Steiner der wiedergeborene indische Weise Asita, der erkannte, dass der Astralleib des nathanischen Jesusknäbleins von dem verklärten Nirmanakaya des Buddha Shakyamuni umleuchtet war. Dieser Nirmanakaya des Buddha war es auch, der den Hirten auf dem Felde als jene Engelschar erschienen war, die ihnen die Geburt des Erlösers angezeigt hatte.

„Es gibt ein Wesen, das in der orientalischen Weisheit Asita genannt wird; der lebte zur Zeit des Gautama Buddha. Asita ging hin und weinte bei der Geburt des Knaben. Als der Vater des Gautama Buddha ihn fragte, warum er weine, ob dem Knaben großes Unglück bevorstünde? – antwortete er: Nein, ich weine nicht, weil ihm ein Unglück passiert, sondern weil ich nicht mehr erleben werde zu sehen, wie er zum Buddha wird. – Asita wird wiedergeboren, Lukas bezeichnet ihn als Simeon. Als Jesus im Tempel sitzt, da sieht Asita-Simeon das Nirmanakaya. Da lesen wir im Lukas-Evangelium, dass Simeon Gott dankt, dass er ihn hat erleben lassen, dass er sieht den Buddha.“ (Lit.:GA 244, S. 340)

„Asita, der große indische Weise, kam, als der Gotama Buddha ein kleines Kind war, in den Königspalast des Vaters des Buddha weinend. Dies aus dem Grunde, weil er als Seher hat wissen können, daß dieses Königskind der «Buddha» werden wird, und weil er sich als ein alter Mann fühlte, der es nicht mehr erleben wird, wie der Sohn des Suddhodana zum Buddha werden wird. Dieser Weise wurde in der Zeit des Jesus von Nazareth wiedergeboren. Es ist derselbe, der uns im Lukas-Evangelium als jener Tempelpriester vorgeführt wird, welcher in dem nathanischen Jesus-Knaben den Buddha sich offenbaren sieht. Und weil er dies sah, deshalb sagte er: «Laß, Herr, deinen Diener in Frieden fahren, denn ich habe meinen Meister gesehen!» Was er damals in Indien nicht sehen konnte, das sah er durch den Astralleib dieses Jesus-Knaben, der uns als der des Lukas-Evangeliums entgegentritt: den zum Buddha gewordenen Bodhisattva.“ (Lit.:GA 15, S. 75)

„Seitdem der Bodhisattva zum Buddha geworden ist, brauchte er nicht mehr auf die Erde zurückzukehren; seitdem war er eine geistige Wesenheit, die in den geistigen Welten schwebt und von dort aus in alles einzugreifen hatte, was auf der Erde geschah. Und als das wichtigste Ereignis auf der Erde vorbereitet wurde und die Hirten auf dem Felde waren, da erschien ihnen eine Individualität aus den geistigen Höhen und verkündete ihnen das, was eben im Lukas-Evangelium geschildert wird: Und hinzu traten zu dem Engel «himmlische Heerscharen». Wer war das?

Was hier den Hirten im Bilde entgegentrat, das war der verklärte Buddha, der Bodhisattva der alten Zeiten, dasjenige Wesen in seiner geistigen Gestalt, das durch Jahrtausende und Jahrtausende den Menschen die Botschaft der Liebe und des Mitleides gebracht hatte. Jetzt, nachdem es seine letzte Inkarnation auf der Erde hinter sich hatte, schwebte es in geistigen Höhen und erschien in Himmelshöhen den Hirten neben dem Engel, der ihnen das Ereignis von Palästina vorherverkündete.

So lehrt uns die geistige Forschung. Sie zeigt uns schwebend über den Hirten den verklärten Bodhisattva aus den alten Zeiten. Ja, es war so gekommen - das lehrt uns die Akasha-Forschung -, daß in Palästina in der «Stadt Davids» von einem Elternpaare, das aus der priesterlichen Linie des Hauses David stammte, ein Kind geboren wurde. Dieses Kind - ich erwähne das ausdrücklich -, das da von einem Elternpaar geboren wurde, das, wenigstens dem Vater nach, aus der priesterlichen Linie des Hauses David stammte, dieses Kind war dazu ausersehen, daß es überleuchtet und durchkraftet wurde von seiner Geburt an von dem, was von dem Buddha ausstrahlen konnte, nachdem er in Geisteshöhen erhoben worden war. So blicken wir mit den Hirten hin auf die Krippe, wo der Jesus von Nazareth, wie man ihn gewöhnlich nennt, geboren worden ist; wir blicken hin und sehen über dem Kindlein den Glorienschein von Anfang an und wissen, daß in diesem Bilde sich ausdrückt die Kraft des Bodhisattva, der der Buddha geworden ist, die Kraft, welche vordem den Menschen zugeströmt ist und welche jetzt von den geistigen Höhen aus auf die Menschheit wirkte und die größte Tat entfaltete, als sie das bethlehemitische Kindlein überstrahlte, damit es sich in der entsprechenden Weise einreihen konnte in die Menschheitsentwickelung.

Damals, als diese Individualität, die jetzt aus geistigen Höhen ihre Kraft herunterstrahlte auf dieses Kind des davidischen Elternpaares, im alten Indien geboren wurde, das heißt, als der Buddha als Bodhisattva geboren wurde, erschaute ein Weiser die ganze Gewalt dessen, was wir heute geschildert haben. Und was er zuerst in den geistigen Welten erschaut hatte, das veranlaßte den Weisen - Asita hieß er -, in den Palast des Königs hineinzugehen und das Bodhisattva-Kindlein aufzusuchen. Als er das Kindlein sah, sagte er seine gewaltige Mission als Buddha voraus. Asita sagte damals zur Bestürzung des Vaters voraus, daß das Kindlein nicht regieren werde über das Reich seines Vaters, sondern daß es ein Buddha werden würde. Dann aber fing er an zu weinen; und als er gefragt wurde, ob denn dem Kindlein ein Unglück bevorstünde, antwortete Asita: «Nein! Ich weine, weil ich so alt bin, daß ich den Tag nicht mehr erleben kann, da dieser Heiland, der Bodhisattva, als Buddha auf der Erde wandeln wird!» Asita hat das BuddhaWerden des Bodhisattva damals nicht mehr erlebt, sein Weinen war also von seinem damaligen Standpunkte aus nur zu berechtigt. - Jener Asita, der damals den Bodhisattva nur als Kindlein im Palaste des Suddhodana gesehen hatte, er wurde wiedergeboren als jene Persönlichkeit, die uns im Lukas-Evangelium bei der «Darstellung im Tempel» als der Simeon geschildert wird (Lukas 2,25-35). Simeon, so heißt es im Lukas-Evangelium, war «vom Geiste beseelt», als ihm das Kindlein gebracht wurde. Das war derselbe, der als Asita einst geweint hatte, weil er in seiner damaligen Inkarnation nicht mehr das Buddha-Werden des Bodhisattva erleben konnte. Jetzt war es ihm beschieden, die weitere Entwickelungsstufe dieser Individualität zu erleben. Und nachdem er dazumal «mit dem Geiste begabt» war, konnte er bei der Darstellung des Kindleins im Tempel den Glorienschein des verklärten Bodhisattva sehen über dem Jesuskindlein aus dem davidischen Geschlecht. Da sagte er sich: Jetzt brauchst du nicht mehr zu weinen; was du damals nicht gesehen hast, jetzt siehst du es, jetzt siehst du deinen Heiland verklärt über diesem Kindlein: «Herr, laß deinen Diener in Frieden sterben.»“ (Lit.:GA 114, S. 50f)

„In einer wunderbaren Weise schildert uns der Evangelist Lukas ein Zusammenklingen der orientalischen Legende mit der religiösen Urkunde. Dieses Übergehen des Buddha in den geistigen Leib des nathanischen Jesusknaben, welches Lukas mit hellseherischem Auge geschaut hat, wird durch die Legende bestätigt. Die Legende erzählt: Als der Sohn des Königs Suddhodana geboren wurde, sah der alte Seher Asita eine Schar von Engeln vom Himmel niedersteigen. Bei diesem Anblick fing er an zu weinen. Als man ihn fragte, ob ein Unglück ihn getroffen habe, da er weine, erwiderte er: Nein, weinen muss ich, weil meine Augen meinen Bodhisattva nicht mehr schauen werden. In hellseherischer Weise hatte er seinen Meister in dem neugeborenen Königssohne erkannt und weinte, weil er zu alt war, um ihn zum Buddha heranwachsen zu sehen.

Als der nathanische Jesusknabe geboren war, war auch Asita da. Der Simeon des Lukas-Evangeliums ist nichts anderes als der wiedergeborene Asita der indischen Legende. Er stand nun wieder vor seinem Buddha, er sah den Nirmanakaya des Buddha in der Aura des Kindes schwebend. Daher ergänzte er seine Aussage und sagte: Nun, Gott, lassest du deinen Diener im Frieden fahren, denn jetzt hat er seinen Herren gesehen. So schlingt sich in die religiöse Urkunde die orientalische Legende hinein in den großen Bildern, die wirkliche Ereignisse der physischen Welt geworden sind.“ (Lit.:GA 117a, S. 32)

„Bei der Geburt des nazarenischen Jesusknaben senkte sich in den astralischen Leib herunter dasjenige, was wir nennen können die spätere Verkörperung des Buddha. Der Buddha in seinem Ätherleib bei seiner Wiederverkörperung war verbunden nun von der Geburt an mit diesem nazarenischen Jesusknaben, so daß wir in der Aura des nazarenischen Jesusknaben im astralischen Leibe den Buddha haben. Das wird im Lukas-Evangelium tiefsinnig angedeutet. Es wird erzählt in der indischen Legende, daß es gab einen merkwürdigen Weisen zur Zeit, als der Königssohn Gautama Buddha geboren wurde, der der Buddha werden sollte. Da lebte Asita. Der hatte erfahren, durch seine hellseherischen Fähigkeiten, daß jetzt der Bodhisattva geboren worden sei. Er sah sich den Knaben an im Königsschlosse und war voller Enthusiasmus. Er fing an zu weinen. Warum weinest du? - fragt ihn der König. O König, es steht nichts bevor von Unglück etwa, im Gegenteil: derjenige, der da geboren worden ist, der ist der Bodhisattva und wird der Buddha werden. Ich weine, weil ich als alter Mann nicht mehr erleben kann, diesen Buddha zu schauen. - Dann stirbt Asita. Der Bodhisattva wird zum Buddha. Der Buddha steigt herab und vereinigt sich mit der Aura des nazarenischen Jesusknaben, um sein Scherflein beizutragen zu dem großen Ereignis in Palästina. Zur selben Zeit wird durch eine karmische Verknüpfung wiedergeboren der alte Asita. Er wird der alte Simeon. Und dieser sieht jetzt den Buddha, der dieses aus einem Bodhisattva geworden war. Was er damals in Indien, sechshundert Jahre vor unserer Zeitrechnung, nicht hat sehen können, das Buddhawerden, jetzt sah er es, als in der Aura des nazarenischen Jesusknaben, den er auf seinen Armen hält, der Buddha schwebte, und jetzt sagte er das schöne Wort: «Nun lässest du, Herr, deinen Diener in Frieden fahren, denn ich habe meinen Meister gesehen», den Buddha in der Aura des Jesusknaben.“ (Lit.:GA 117, S. 122f)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Simeon - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Simeon der Greis im Ökumenischen Heiligenlexikon
  2. Asita - Artikel auf palikanon.com; abgerufen am 17. Dezember 2022
  3. In Rudolf Steiners Bibliothek findet sich das Werk von Richard Pischel: Leben und Lehre des Buddha, Leipzig 1906, wo es heißt: „Bereits in einem der ältesten Werke des südlichen Kanons, dem Suttanipata, findet sich folgende Erzählung. Der Heilige Asita, mit vollerem Namen Asita Devala oder Käla Devala, «der Schwarze Devala», sah bei einem Besuche, den er den Göttern im Himmel machte, daß die Götter sich in großer Freude befanden. Auf seine Frage nach der Ursache, wurde ihm gesagt, daß im Lande der Sakya, im Dorfe Lumbini, ein Knabe geboren sei, der einst ein Buddha werden würde. Als Asita dies hörte, begab er sich vom Himmel zu Suddhodana und ließ sich den Knaben zeigen. Als er ihn, der wie das Feuer glänzte, gesehen hatte, nahm er ihn auf die Arme und pries ihn als das höchste der lebenden Wesen. Plötzlich aber fing er an zu weinen. Die Frage der Sakya, ob dem Knaben ein Leid drohe, verneinte er; er weine, weil er sterben werde, ehe der Knabe Buddha geworden sei. [. . .] Diese Erzählung kennt auch die Nidanakatha, ferner Asvaghosa, der Verfasser des Buddhacarita, «Leben des Buddha», der im 1. Jahrhundert vor Chr. unter König Kaniska lebte, der Lalitavistara und das Mahavastu. Sie gehört also zu dem ältesten Bestände der Lebensbeschreibungen des Buddha. Ihre Ähnlichkeit mit der Erzählung von Simeon, die uns Lukas 2, 25-36 berichtet, ist längst bemerkt worden.“ (Pischel, S. 17f.)