Meerwasser und Süßwasser

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Das Meerwasser bedeckt etwa 70% der Erdoberfläche. Es besteht aus Salzwasser mit einem mittleren Salzgehalt von ca. 3,5 % Massenanteil, der aber innerhalb weiter Grenzen schwankt. So hat etwa die Ostsee nur einen Salzgehalt von 0,2 bis 2 %, das Tote Meer erreicht hingegen gute 28 %. Auch einzelne Binnenseen ohne ausreichenden Abfluss haben einen hohen Salzgehalt und werden im Extremfall zu Salzseen. Der Salzgehalt des rapide schrumpfenden und zerfallende Aralsees hat sich mittlerweile auf etwa 8 % erhöht und einzelne Teile haben sich bereits als selbstständige Salzseen abgegliedert. Der Große Salzsee in Utah hat 25 % Salzgehalt. Der Don-Juan-See in den antarktischen Trockentälern mit der winzige Fläche von 0,03 km² hat mit 44 % den höchsten Salzgehalt aller Seen auf Erden.

Süßwasser hat eine Salinität von unter unter 0,1 % und ist nur zu 2,6 bis 3,5 % am Wasserhaushalt der Erde beteiligt. Der größte Teil davon ist als Eis in den Gletschern der Hochgebirge und der Polarregionen gebunden, der Rest durchfließt als Grundwasser die Hohlräume der Erdkruste oder tritt aus den Quellen an die Erdoberfläche und ergießt sich dann in Bäche, Flüsse, und Seen.

Aus geistiger Sicht haben Meerwasser und Süßwasser eine ganz unterschiedliche Bedeutung für die Erde. Nach Rudolf Steiner hat das salzhaltige Meerwasser nur wenig Beziehung zum Kosmos. Es schließt sich nicht als Sinnesorgan nach außen auf, sondern ist mehr dem Stoffwechsel-System des Menschen vergleichbar. Ganz im Gegensatz dazu steht das die Landmassen durchfließende Süßwasser. Die Quellen, an denen das Wasser an die Oberfläche tritt, sind geradezu die Augen der Erde

"Ja, sehen Sie, wenn man nun das eigentliche Salzwasser, das sehr salzhaltige Meerwasser untersucht, da kommt man darauf, daß dieses salzhaltige Meerwasser wenig mit dem Weltenraum in Beziehung steht. Geradeso wie bei uns zum Beispiel der Magen wenig mit der Außenwelt in Beziehung steht, nur durch das, was er hereinbekommt, ebenso steht das Innere des Meeres wenig in Beziehung mit dem Himmelsraume. Dagegen steht für die Erde in ganz großer Beziehung mit dem Himmelsraume alles das, was Land ist, wo die Gewässer durchfließen, wo durch die Ablagerungen von Salz Pflanzen hervorgebracht werden, aber namentlich, wo die Gewässer durchfließen.

Wenn wir die Sache so anschauen, meine Herren, dann gehen wir noch ganz anders zu den Quellen im Gebirge! Wir erfreuen uns daran, daß die Quellen rieseln, schön fließen, daß sie so wunderbar reinliches Wasser haben und so weiter. Aber das ist nicht das einzige! Die Quellen sind nämlich die Augen der Erde. Mit dem Meere sieht die Erde nicht hinaus in den Weltenraum, weil das Meer salzig ist, und das macht, daß das innerlich nur so ist, wie unser Magen innerlich ist. Die Quellen, die süßes Wasser haben, sind frei für den Weltenraum und sind wie unsere Augen, die sich auch hinaus ins Freie öffnen. So daß wir sagen können: Da auf den Ländern, wo Quellen sind, da schaut die Erde weit in den Weltenraum hinaus, da sind die Sinnesorgane der Erde, während der Körper der Erde, mehr die Eingeweide der Erde, im salzigen Meer sind. Es ist natürlich anders als beim menschlichen Körper; es sind nicht solche abgeschlossenen Organe, nicht solche Organe, die man ganz aufzeichnen kann. Man könnte sie auch aufzeichnen, aber sie sind nicht so sichtbar. Aber die Erde hat ihre Eingeweide im Meere und hat ihre Sinnesorgane in den Ländern. Und alles das, wodurch die Erde in Verbindung steht mit dem Weltenraum, alles das kommt vom süßen Wasser. Alles dasjenige, wodurch die Erde ihre Eingeweide hat, kommt vom salzigen Wasser." (Lit.: GA 352, S. 84f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Natur und Mensch in geisteswissenschaftlicher Betrachtung, GA 352 (1981), ISBN 3-7274-3520-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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