Sitte: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Sitte''' ([[lat.]] ''mos'') gilt die Gesamtheit aller innerhalb einer bestimmten [[sozial]]en Gemeinschaft durch [[Wikipedia:Tradition|Tradition]] und [[Gewohnheit]] („Usus“) als verbindlich angesehenen [[moral]]ischen [[Werte]], Regeln und Normen. '''Sittlichkeit''' besteht darin, sich gemäß dieser sittlichen Regeln zu [[verhalten]]. Was als ''rechte Sitte'' angesehen wird, hängt stark vom [[kultur]]ellen Umfeld ab (''„Andere Länder, andere Sitten!“''), und wandelt sich beständig im Zuge der [[historisch]]en Entwicklung. Der damit notwendig verbundene [[Wertewandel]] wird namentlich von konservativen Kreisen oft als ''Werteverfall'' empfunden. Durch die zunehmende [[Individualisierung]] werden sittliche Normen immer weniger als allgemein verbindlich angesehen. Die Zukunft liegt nach [[Rudolf Steiner]] daher in der auf [[Freiheit]] gegründeten [[Sittliche Autonomie|sittlichen Autonomie]] des [[Mensch]]en.
Als '''Sitte''' ([[lat.]] ''mos'') gilt die Gesamtheit aller innerhalb einer bestimmten [[sozial]]en Gemeinschaft durch [[Wikipedia:Tradition|Tradition]] und [[Gewohnheit]] („Usus“) als verbindlich angesehenen [[moral]]ischen [[Werte]], Regeln und Normen. '''Sittlichkeit''' besteht darin, sich gemäß dieser sittlichen Regeln zu [[verhalten]]. Was als ''rechte Sitte'' angesehen wird, hängt stark vom [[kultur]]ellen Umfeld ab (''„Andere Länder, andere Sitten!“''), und wandelt sich beständig im Zuge der [[historisch]]en Entwicklung. Der damit notwendig verbundene [[Wertewandel]] wird, namentlich von konservativen Kreisen, oft als ''Werteverfall'' empfunden. Durch die zunehmende [[Individualisierung]] werden sittliche Normen immer weniger als allgemein verbindlich angesehen. Die Zukunft liegt nach [[Rudolf Steiner]] daher in der auf [[Freiheit]] gegründeten [[Sittliche Autonomie|sittlichen Autonomie]] des [[Mensch]]en.


[[Kategorie:Soziales Leben|Soziales Leben]] [[Kategorie:Ethik]]
== Der Begriff "Sittlichkeit" in der Philosophie ==
{{LZ|Einerseits die Fähigkeit des Menschen, sein Handeln an einer sozialen Verbindlichkeit auszurichten, andererseits auch das in die gesellschaftlichen Institutionen eingearbeitete Normengefüge, insoweit es diese soziale Verbindlichkeit unterstützt. Die Begriffe ›moralisch‹, ›ethisch‹ und ›sittlich‹ werden meist synonym gebraucht. In der philosophischen Tradition hat sich jedoch eine differenziertere Verwendungsweise herauskristallisiert. Während man unter Moral die Prinzipien des guten und richtigen Handelns versteht, bezeichnet Ethik eher die Reflexion über die Geltung und Begründung solcher moralischen Grundsätze. Will man das Verhältnis von Sittlichkeit und Moral bestimmen, so kommt man in große Verlegenheit, weil es in der Philosophie unterschiedliche Auffassungen dazu gibt. (...)|{{UTB-Philosophie|Lothar Assmann|825|Sittlichkeit}} }}
 
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Aktuelle Version vom 23. März 2023, 00:00 Uhr

Als Sitte (lat. mos) gilt die Gesamtheit aller innerhalb einer bestimmten sozialen Gemeinschaft durch Tradition und Gewohnheit („Usus“) als verbindlich angesehenen moralischen Werte, Regeln und Normen. Sittlichkeit besteht darin, sich gemäß dieser sittlichen Regeln zu verhalten. Was als rechte Sitte angesehen wird, hängt stark vom kulturellen Umfeld ab („Andere Länder, andere Sitten!“), und wandelt sich beständig im Zuge der historischen Entwicklung. Der damit notwendig verbundene Wertewandel wird, namentlich von konservativen Kreisen, oft als Werteverfall empfunden. Durch die zunehmende Individualisierung werden sittliche Normen immer weniger als allgemein verbindlich angesehen. Die Zukunft liegt nach Rudolf Steiner daher in der auf Freiheit gegründeten sittlichen Autonomie des Menschen.

Der Begriff "Sittlichkeit" in der Philosophie

„Einerseits die Fähigkeit des Menschen, sein Handeln an einer sozialen Verbindlichkeit auszurichten, andererseits auch das in die gesellschaftlichen Institutionen eingearbeitete Normengefüge, insoweit es diese soziale Verbindlichkeit unterstützt. Die Begriffe ›moralisch‹, ›ethisch‹ und ›sittlich‹ werden meist synonym gebraucht. In der philosophischen Tradition hat sich jedoch eine differenziertere Verwendungsweise herauskristallisiert. Während man unter Moral die Prinzipien des guten und richtigen Handelns versteht, bezeichnet Ethik eher die Reflexion über die Geltung und Begründung solcher moralischen Grundsätze. Will man das Verhältnis von Sittlichkeit und Moral bestimmen, so kommt man in große Verlegenheit, weil es in der Philosophie unterschiedliche Auffassungen dazu gibt. (...)“ (Lit.: Lothar Assmann: „Sittlichkeit“ - Artikel im UTB-Online-Wörterbuch Philosophie )