Sizilianische Dichterschule

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Die sizilianische Dichterschule (Scuola poetica siciliana) war eine Gruppe von Dichtern etwa von 1220 bis 1260 am Hofe Kaiser Friedrichs II., an dem sich kulturelle und literarische Einflüsse aus Südfrankreich (Trobadordichtung) und der muslimischen Welt mit dem normannischen und griechischen Erbe vermischten.

Dem Dichterkreis gehörten hohe Würdenträger des Hofes, wie der kaiserliche Logothet Petrus de Vinea, und juristisch gebildete Beamte an, z. B. Jacopo d'Aquino, Giacomo Pugliese, Arrigo Testa, die wie fast alle Lyriker des Mittelalters im eigentlichen Sinn des Wortes Dilettanten waren, sich also nur nebenbei als Dichter betätigten. Auch Friedrich selbst und seine Söhne Manfred und Enzio von Sardinien verfassten Gedichte. Hauptvertreter war Giacomo da Lentini, dem die Erfindung des Sonetts zugeschrieben wird. Die sizilianische Dichterschule hatte großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der italienischen Lyrik. Sie prägte beispielsweise den Dolce Stil Novo, der den jungen Dante Alighieri nachhaltig beeinflusst hat.

Literatur

  • Francesco Bruni: L'Italiano. Elementi di storia della lingua e della cultura. Testi e documenti. Unione Tipografico-Editrice Torinese, Turin 1984, ISBN 88-02-03808-2.
  • Bruno Migliorini: Storia della lingua italiana (= Biblioteca Universale Sansoni. 4–5). 2 Bände. Sansoni, Florenz 1987, ISBN 88-383-0072-0 (Bd. 1), ISBN 88-383-0073-9 (Bd 2).
  • Cesare Segre, Carlo Ossola (Hrsg.): Antologia della poesia italiana. Band 1: Duecento – Trecento (= Biblioteca della Pléiade. 25). Einaudi-Gallimard, Turin 1997, ISBN 88-446-0008-0.
  • Wolfgang Stürner: Friedrich II. Band 2: Der Kaiser 1220–1250. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-12229-1, S. 361 ff. (Literatur).
  • Maurizio Vitale (Hrsg.): Rimatori comico-realistici del due e trecento. = Rimatori del '200 e del '300 (= Classici italiani. 9). 1a edizione, ristampa. Unione Tipografico-Editrice Torinese, Turin 1989, ISBN 88-02-02650-5.

Siehe auch

  • Theo Stemmler: Dem Kaiser folgend, begannen die Beamten zu dichten, FAZ vom 15. September 2010, Seite N4


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