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Benutzer Diskussion:Joachim Stiller und Keimblatt: Unterschied zwischen den Seiten
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Dieses bis heute in der Embryologie verwendete Entwicklungsmodell wurde von dem [[Zoologe]]n und [[Embryologe]]n [[Christian Heinrich Pander]] mit seiner Dissertation von 1817 begründet. Es beschreibt die Embryogenese durch die Entwicklung dreier Keimblätter, des ''Ekto''-, ''Meso''- und ''Entoderms'' (von Pander noch ''seröses Blatt'', ''Gefäßblatt'' und ''Schleimblatt'' genannt). Bewusst an [[Goethe]]s [[Metamorphosenlehre]] anknüpfend, zeigte Pander an mehr als 2.000 in einem Brutkasten ausgebrüteten [[Wikipedia:Haushuhn|Hühnerembryonen]], dass die Embryonalentwicklung weder gemäß der [[Präformationslehre]] auf der Ausfaltung von bereits Vorhandenem, noch auf der Formung aus Ungeformtem ([[Epigenese]]), sondern auf der Ausdifferenzierung embryonaler Membranen beruht. In seinem embryologischen Werk ''Ueber Entwickelungsgeschichte der Thiere'' (2 Bde. Königsberg 1828/1837) baute Karl Ernst von Baer das von seinem Freund Pander entwickelte Modell unter Einbeziehung weiterer Tiergruppen bis hin zum Menschen aus. | |||
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* | * Das '''Entoderm''' (auch ''Endoderm'', die Innenschicht; von {{ELSalt|ἔντερον}} ''enteron'' „Darm“, eigentlich „das Innere“ und {{polytonisch|δερμα}} ''derma'' „Haut“), aus dem sich die [[Epithel]]ien folgender [[Organ]]e bilden<ref name="Campbell">[[Wikipedia:Neil A. Campbell|Neil A. Campbell]], [[Wikipedia:Jane B. Reece|Jane B. Reece]]: Biologie. Spektrum-Verlag 2003, ISBN 3-8274-1352-4, Seite 1208 </ref>: | ||
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**[[Nervensystem]] und [[Wikipedia:Nebennierenmark|Nebennierenmark]] | |||
**[[Sinnesorgan]]e einschließlich der Sinnesorgane der [[Wikipedia:Epidermis (Wirbeltiere)|Epidermis]], die [[Wikipedia:Hornhaut]] und [[Wikipedia:Linse (Auge)|Linse]] des [[Auge]]s | |||
**[[Zahn|Zähne]], speziell der [[Wikipedia:Zahnschmelz|Zahnschmelz]] | |||
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[[Kategorie:Entwicklungsbiologie]] [[Kategorie:Embryologie]] |
Version vom 27. Oktober 2017, 10:39 Uhr
Keimblätter bilden die Grundlage der Embryonalentwicklung vielzelliger Tiere und des Menschen. Sie bilden sich bei der Gastrulation aus der Blastula.
Dieses bis heute in der Embryologie verwendete Entwicklungsmodell wurde von dem Zoologen und Embryologen Christian Heinrich Pander mit seiner Dissertation von 1817 begründet. Es beschreibt die Embryogenese durch die Entwicklung dreier Keimblätter, des Ekto-, Meso- und Entoderms (von Pander noch seröses Blatt, Gefäßblatt und Schleimblatt genannt). Bewusst an Goethes Metamorphosenlehre anknüpfend, zeigte Pander an mehr als 2.000 in einem Brutkasten ausgebrüteten Hühnerembryonen, dass die Embryonalentwicklung weder gemäß der Präformationslehre auf der Ausfaltung von bereits Vorhandenem, noch auf der Formung aus Ungeformtem (Epigenese), sondern auf der Ausdifferenzierung embryonaler Membranen beruht. In seinem embryologischen Werk Ueber Entwickelungsgeschichte der Thiere (2 Bde. Königsberg 1828/1837) baute Karl Ernst von Baer das von seinem Freund Pander entwickelte Modell unter Einbeziehung weiterer Tiergruppen bis hin zum Menschen aus.
Während die diploblastischen Stämme der Nesseltiere und Rippenquallen nur aus zwei Keimblättern enstehen, sind alle bilateralsymmetrischen Tiere triploblastisch und bilden drei Keimblätter aus. Damit manifestiert sich bereits im frühen Embryonalstadium die später von Rudolf Steiner beschriebene Dreigliederung des Organismus. Folgende Keimblätter werden unterschieden:
- Das Entoderm (auch Endoderm, die Innenschicht; von griech. ἔντερον enteron „Darm“, eigentlich „das Innere“ und δερμα derma „Haut“), aus dem sich die Epithelien folgender Organe bilden[1]:
- Verdauungstrakt (ausgenommen Mundhöhle, Vorderdarm und Enddarm) inklusive seiner Drüsen.
- Leber
- Pankreas
- Schilddrüse und Nebenschilddrüse
- Thymus
- Atmungstrakt
- Harnröhre
- ein Teil der Epithelien der Geschlechtsorgane
- das Mesoderm (die Mittelschicht; von griech. μέσος mesos „mittig“), aus dem folgende Strukturen entstehen:
- Chorda dorsalis und daraus die Nuclei pulposi der Bandscheiben
- Auskleidung des Coeloms
- Knochen
- Skelettmuskulatur
- Bindegewebe
- glatte Muskulatur der Eingeweide
- Herz
- Blutgefäße
- Blutkörperchen
- Milz
- Lymphknoten
- Lymphgefäße
- Nebennierenrinde
- Nieren
- Keimdrüsen
- innere Geschlechtsorgane
- Mikroglia (multifunktionale Gliazellen im Parenchym des zentralen Nervensystems (ZNS)
- das Ektoderm (die Außenschicht; von griech. εκτος ektos „außen“) aus dem sich folgende Organstrukturen bilden:
- Haut (Cutis) und daraus gebildete Hautdrüsen, Haare, Krallen, die epitheliale Auskleidung von Vorder- und Enddarm, das Epithel der Epiphyse und der Hypophyse
- Nervensystem und Nebennierenmark
- Sinnesorgane einschließlich der Sinnesorgane der Epidermis, die Wikipedia:Hornhaut und Linse des Auges
- Zähne, speziell der Zahnschmelz
Einzelnachweise
- ↑ Neil A. Campbell, Jane B. Reece: Biologie. Spektrum-Verlag 2003, ISBN 3-8274-1352-4, Seite 1208