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[[Bild:Steiner_zeichen_violett.gif|left|Symbol, entworfen von Rudolf Steiner]]
Die '''Avesta''' ist eine Textsammlung der von [[Zarathustra]] gestifteten [[Religion]] des [[Zoroastrismus]], das die Lehre des [[Prophet|Propheten]] [[Zarathustra]] beschreibt.
[[Bild:Steiner.jpg|thumb|[[Rudolf Steiner|Rudolf Steiner (1861-1925)]]]]
Wann genau das Avesta entstanden ist, darüber streiten sich die Gelehrten - mündlich [[tradiert]] wurde es schon in vorhistorischer Zeit. Erste Niederschriften liegen nachweisbar ab dem Jahre [[Wikipedia:1278|1278]] vor.


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Obwohl eine der ältesten und wichtigsten Religionsurkunden der Menschheit, wurde die Avesta der europäischen [[Wissenschaft]] erst durch die Bemühungen [[Wikipedia:Abraham Hyacinthe Anquetil-Duperron|Abraham Anquetil-Duperron]]s zugänglich gemacht, der [[Wikipedia:1755|1755]] nach Ostindien reiste, um von den [[Parsen]]priestern ein Exemplar des Avesta zu erlangen, und in der Tat nach einem siebenjährigen Aufenthalt in [[Indien]] nicht nur den Avesta, sondern auch eine vollständige persische Übersetzung desselben mitbrachte, die ihm ein Parsenpriester in die Feder diktiert hatte. Er gab hiervon [[Wikipedia:1771|1771]] eine französische Übersetzung heraus, die jedoch (insbesondere bei englischen Gelehrten) starken Zweifeln an der Echtheit und dem Alter des Originals begegnete.
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|"[[Anthroposophie]] ist ein Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltenall führen möchte."
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=== Ziel dieser Seiten ===
Erst durch die Schrift des dänischen Sprachforschers [[Wikipedia:Rasmus Christian Rask|Rasmus Christian Rask]] ''Über das Alter und die Echtheit der Zendsprache'' ([[1826]]) wurden diese Zweifel vermittels einer näheren Untersuchung der Sprache des Originals selbst, auf welche sich Anquetil gar nicht eingelassen hatte, dauerhaft beseitigt und seitdem hat die Erforschung des Avesta nach Sprache und Inhalt rasche Fortschritte gemacht.
ist eine ''neutrale'' und ''sachliche'' enzyklopädische Darstellung der von [[Rudolf Steiner]] entwickelten [[Anthroposophie|anthroposophischen Geisteswissenschaft]] und ihrer praktischen Anwendung in verschiedensten Lebensbereichen, sowie ihrer Beziehung zu anderen [[Wissenschaft]]en, [[Kunst|Künsten]] und [[Spiritualismus|spirituellen Traditionen]]. Wir hoffen damit auf Grundlage der [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]] eine Verständnishilfe aufzubauen, die ''Kritikern'' und ''Befürwortern'' der [[Anthroposophie]] gleichermaßen für eine wissenschaftlich fundierte und fruchtbare Auseinandersetzung dienen kann. Eine solches Werk kann nur durch die Zusammenarbeit vieler begeisterter und sachkundiger Menschen geschehen. Unser Projekt basiert daher auf der [[Wikipedia:Wiki|Wiki]]-Technologie, die es grundsätzlich jedem erlaubt, sich an der Weiterentwicklung dieser Seiten zu beteiligen, wobei aber folgende Einschränkung gilt:


{|class=notiz
Es hat sich dabei mit Gewissheit ergeben, dass der Avesta in der Tat das letzte Überbleibsel des sehr umfangreichen Kanons heiliger Schriften ist, die im Osten des [[Iran]], wahrscheinlich in [[Wikipedia:Baktrien|Baktrien]], schon vor der Gründung des persischen Weltreichs entstanden war. Sehr früh wurden diese Schriften auch bei den [[Wikipedia:Perser (Volk)|Perser]]n angenommen und wurden durch diese den [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechen]] bekannt. Deren Angaben über den Inhalt decken sich mit denen des Originals.
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Nach einer Sage der Parsen wurde der Avesta von [[Alexander der Große|Alexander dem Großen]] in [[Wikipedia:Ekbatana|Ekbatana]] verbrannt; wahrscheinlicher ist es, dass er während der langen Fremdherrschaft der Griechen und der Parther in Vergessenheit geriet, weshalb sich zum Zeitpunkt der Wiederherstellung der alten zoroastrischen Religion unter der Dynastie der [[Wikipedia:Sassaniden|Sassaniden]] (seit [[Wikipedia:226|226]] n. Chr.) nur noch Überreste von den insgesamt 21, die gesamte religiöse und weltliche Lehre des Zoroaster und seiner Jünger enthaltenden Büchern (''nosk'') des alten Werkes vorfanden. Diese waren in die damals übliche, der Pehlevischrift ähnlichen Schriftart, die so genannte [[Wikipedia:Zendschrift|Zendschrift]], umgeschrieben und mit einer Übersetzung in das [[Wikipedia:Pehlevi|Pehlevi]] oder Mittelpersisch versehen worden. Das damals gesammelte Avesta enthielt zudem eine Menge zervanistischer Mythen. Diese wurden in der Zeit zwischen [[Wikipedia:Yezdegerd II.|Yezdegerd II.]] und [[Wikipedia:Chosrau I.|Chosrau I.]] ausgeschlossen, sind aber zum Teil in anderen Pehlehvischriften (Bundahisn, Denkart) enthalten.


=== Zur Orientierung ===
Wahrscheinlich rühren von dieser Umschrift die meisten der zahlreichen Fehler und Textverderbnisse her, welche den Avesta entstellen und seine Deutung erschweren. Er hatte übrigens auch noch später, nach der Sassanidenzeit, manche Unbill zu überstehen, da nach der Eroberung Irans durch die [[Araber]] die alte Religion des Landes bekämpft wurde. Nur in Indien konnte sich eine größere Anzahl von Parsen erhalten, die dorthin aus Persien geflüchtet waren und die verbliebenen Bruchstücke des Avesta mitgebracht hatten.


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== Begriff ==
*[[:Kategorie:Audio|Gesprochene Artikel]] - Ausgewählte Artikel sind auch als Audio-Datei verfügbar.
Der Name ''Avesta'' kommt nicht vor der Zeit der [[Wikipedia:Sassaniden|Sassaniden]] vor und bedeutet wahrscheinlich "Gesetz" oder "heiliger Text" (''Avesta'', auf den altpersischen Keilinschriften ''Abastâ'').
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* [http://www.goetheanum.org Goetheanum] - offizielle Website des [[Goetheanum]]s, Sitz der [[Anthroposophische Gesellschaft|Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]].
*[http://www.rudolf-steiner-handbuch.de Handbuch zum Werk Rudolf Steiner] - ''Christian Karls'' bewährtes Standardwerk zur Orientierung im [[Gesamtausgabe|Gesamtwerk Steiners]] zum kostenfreien Download als [http://www.adobe.de/products/acrobat/readstep2.html PDF].
*[http://fvn-rs.net Initiative zur freien Verwaltung des Nachlasses Rudolf Steiners] - eine nahezu vollständigen Ausgabe der Werke Steiners.
*[http://anthroposophie.byu.edu Rudolf Steiner Online Archiv] - Schriften - Aufsätze - Vorträge
*[http://www.dreigliederung.de/archiv/ Sozialwissenschaftliche Ausgabe (SWA)] - Texte Rudolf Steiners zur [[Soziale Dreigliederung|sozialen Dreigliederung]].
*[http://biographien.kulturimpuls.org Biographien bedeutender Anthroposophen] - Biographien, Bilder und Bibliographien zu mehr als 1300 Anthroposophen - [http://www.kulturimpuls.org Forschungsstelle Kulturimpuls].


[[Kategorie:Allgemein]]
Der Begriff ''Zend'' (oder ''Zand'') dagegen bezieht sich auf mittelpersische Kommentare und Übersetzungen, welche die Priester wegen der verlorengegangenen Kenntnisse der alten Sprache der Avesta ([[Avestisch]]) erstellt hatten.
 
== Teile des Avesta ==
Die einzelnen Teile des Avesta sind:
 
=== Der Yashna (Izeschneh) ===
Der Yashna (Izeschneh, "Buch der Opfer") in 72 Kapitel zerfallend, welche Hâ heißen und größtenteils aus langen und eintönigen Anrufungen verschiedener Gottheiten bestehen. Die Kapitel 28-53 sind dagegen der älteste und wichtigste Teil des Z.; sie enthalten namentlich die fünf [[Gâthâs]] oder Lieder, welche teilweise von Zoroaster selbst herrühren und unsere Hauptquelle für die von ihm verkündigte Dogmatik und Moral bilden.
 
=== Der Vendidâd ===
Der Vendidâd (von vî-daêvô-dâta, "gegen die Devas, d.&nbsp;h. Dämonen, gegeben") enthält in seinen 22 "Fargards" Fragmente sehr verschiedenartigen Inhalts, die nur betreffs der überall durchgehenden Einkleidung in Dialoge zwischen Ormuzd oder [[Ahura Mazda]] und seinem Propheten Zoroaster miteinander übereinstimmen. Der erste Fargard enthält die [[parsische Schöpfungssage]], der zweite die Sage von [[Wikipedia:Yima|Yima]] und dem goldenen Zeitalter, die folgenden größtenteils Vorschriften über Bußen und Sühnen, durch welche man die Folgen der verschiedenen Sünden oder Verunreinigungen, die man auf sich geladen hat, abwehren kann.
 
=== Der Vispered ===
Der Vispered (von vîspe ratavo, "alle Herren oder Genien") enthält in 23 Kards (Abschnitten) Gebete von ähnlicher Natur wie die im jüngern Teil des Yaçna, aber von viel geringerm Umfang. Die drei genannten Bücher zusammen bilden, in einer eigentümlichen Anordnung zusammengestellt, die zu gottesdienstlichen Zwecken viel gebrauchte Sammlung Vendidâd Sâde.
 
=== Die Yashts ===
Die Yashts, im ganzen 24, sind Anrufungen, je an eine bestimmte Gottheit (z.&nbsp;B. an [[Wikipedia:Tistrya|Tistrya]], an [[Wikipedia:Mithra|Mithra]], an die [[Fravashis]] oder Seelen der Verstorbenen) gerichtet, deren Eigenschaften ausführlich aufgezählt und beschrieben werden. Sie sind daher eine wichtige Quelle der [[Iranische Mythologie|iranischen Mythologie]].
 
=== Die fünf Ryâyish ===
Die fünf Ryâyish, die Stücke Aferîn und Afrigân und einige andre kleine Stücke und Fragmente werden häufig mit den Yashts unter dem Namen [[Wikipedia:Khorda Avesta|Khorda Avesta]] ("kleinerer Avesta") zusammengefasst.
 
== Literatur ==
* Ulrich Hannemann (Hrsg.): ''Das Zend-Avesta''. Weißensee-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-89998-199-5; eBook {{ASIN|B00HUC196U}}
* ''Encyclopaedia of Ancient Iran''. Hashem-e Razi, Teheran, Sokhan 2002.
* [[w:Günter Lanczkowski|Günter Lanczkowski]]: ''Iranische Religionen.'' In: ''[[w:Theologische Realenzyklopädie|Theologische Realenzyklopädie]].'' Band 16, S. 247–258.
* Fritz Wolff: ''Avesta. Die heiligen Bücher der Parsen.'' Übersetzt auf der Grundlage von [[w:Christian Bartholomae|Christian Bartholomae]]s Altiranischem Wörterbuch. K. J. Trübner, Straßburg 1910.
* Paul Horn: ''Geschichte der persischen Litteratur.'' (= Die Litteraturen des Ostens in Einzeldarstellungen. VI.1). C. F. Amelang, Leipzig 1901, S. 1–33.
* J. F. Kleuker: ''Zend-Avesta, Zoroasters lebendiges Wort'', bey Johann Friedrich Hartknoch, Riga 1777 [https://books.google.at/books?id=psxfAAAAcAAJ Erster Theil] [https://books.google.at/books?id=DFUtAAAAYAAJ Zweiter Theil] [https://books.google.at/books?id=W1YtAAAAYAAJ Dritter und letzter Theil]
 
== Siehe auch ==
* [[Wikipedia:Religiöse Schriften|Religiöse Schriften]]
* [[Manichäismus]]
 
== Weblinks ==
 
*[http://www.avesta.org/avesta.html Zoroastrische Schriften]
*[http://www.newadvent.org/cathen/02151b.htm The Avesta bei Newadvent.org (eng)]
 
[[Kategorie:Heilige Schriften]]
[[Kategorie:Zoroastrismus]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 25. November 2020, 08:02 Uhr

Die Avesta ist eine Textsammlung der von Zarathustra gestifteten Religion des Zoroastrismus, das die Lehre des Propheten Zarathustra beschreibt. Wann genau das Avesta entstanden ist, darüber streiten sich die Gelehrten - mündlich tradiert wurde es schon in vorhistorischer Zeit. Erste Niederschriften liegen nachweisbar ab dem Jahre 1278 vor.

Obwohl eine der ältesten und wichtigsten Religionsurkunden der Menschheit, wurde die Avesta der europäischen Wissenschaft erst durch die Bemühungen Abraham Anquetil-Duperrons zugänglich gemacht, der 1755 nach Ostindien reiste, um von den Parsenpriestern ein Exemplar des Avesta zu erlangen, und in der Tat nach einem siebenjährigen Aufenthalt in Indien nicht nur den Avesta, sondern auch eine vollständige persische Übersetzung desselben mitbrachte, die ihm ein Parsenpriester in die Feder diktiert hatte. Er gab hiervon 1771 eine französische Übersetzung heraus, die jedoch (insbesondere bei englischen Gelehrten) starken Zweifeln an der Echtheit und dem Alter des Originals begegnete.

Erst durch die Schrift des dänischen Sprachforschers Rasmus Christian Rask Über das Alter und die Echtheit der Zendsprache (1826) wurden diese Zweifel vermittels einer näheren Untersuchung der Sprache des Originals selbst, auf welche sich Anquetil gar nicht eingelassen hatte, dauerhaft beseitigt und seitdem hat die Erforschung des Avesta nach Sprache und Inhalt rasche Fortschritte gemacht.

Es hat sich dabei mit Gewissheit ergeben, dass der Avesta in der Tat das letzte Überbleibsel des sehr umfangreichen Kanons heiliger Schriften ist, die im Osten des Iran, wahrscheinlich in Baktrien, schon vor der Gründung des persischen Weltreichs entstanden war. Sehr früh wurden diese Schriften auch bei den Persern angenommen und wurden durch diese den Griechen bekannt. Deren Angaben über den Inhalt decken sich mit denen des Originals.

Nach einer Sage der Parsen wurde der Avesta von Alexander dem Großen in Ekbatana verbrannt; wahrscheinlicher ist es, dass er während der langen Fremdherrschaft der Griechen und der Parther in Vergessenheit geriet, weshalb sich zum Zeitpunkt der Wiederherstellung der alten zoroastrischen Religion unter der Dynastie der Sassaniden (seit 226 n. Chr.) nur noch Überreste von den insgesamt 21, die gesamte religiöse und weltliche Lehre des Zoroaster und seiner Jünger enthaltenden Büchern (nosk) des alten Werkes vorfanden. Diese waren in die damals übliche, der Pehlevischrift ähnlichen Schriftart, die so genannte Zendschrift, umgeschrieben und mit einer Übersetzung in das Pehlevi oder Mittelpersisch versehen worden. Das damals gesammelte Avesta enthielt zudem eine Menge zervanistischer Mythen. Diese wurden in der Zeit zwischen Yezdegerd II. und Chosrau I. ausgeschlossen, sind aber zum Teil in anderen Pehlehvischriften (Bundahisn, Denkart) enthalten.

Wahrscheinlich rühren von dieser Umschrift die meisten der zahlreichen Fehler und Textverderbnisse her, welche den Avesta entstellen und seine Deutung erschweren. Er hatte übrigens auch noch später, nach der Sassanidenzeit, manche Unbill zu überstehen, da nach der Eroberung Irans durch die Araber die alte Religion des Landes bekämpft wurde. Nur in Indien konnte sich eine größere Anzahl von Parsen erhalten, die dorthin aus Persien geflüchtet waren und die verbliebenen Bruchstücke des Avesta mitgebracht hatten.

Begriff

Der Name Avesta kommt nicht vor der Zeit der Sassaniden vor und bedeutet wahrscheinlich "Gesetz" oder "heiliger Text" (Avesta, auf den altpersischen Keilinschriften Abastâ).

Der Begriff Zend (oder Zand) dagegen bezieht sich auf mittelpersische Kommentare und Übersetzungen, welche die Priester wegen der verlorengegangenen Kenntnisse der alten Sprache der Avesta (Avestisch) erstellt hatten.

Teile des Avesta

Die einzelnen Teile des Avesta sind:

Der Yashna (Izeschneh)

Der Yashna (Izeschneh, "Buch der Opfer") in 72 Kapitel zerfallend, welche Hâ heißen und größtenteils aus langen und eintönigen Anrufungen verschiedener Gottheiten bestehen. Die Kapitel 28-53 sind dagegen der älteste und wichtigste Teil des Z.; sie enthalten namentlich die fünf Gâthâs oder Lieder, welche teilweise von Zoroaster selbst herrühren und unsere Hauptquelle für die von ihm verkündigte Dogmatik und Moral bilden.

Der Vendidâd

Der Vendidâd (von vî-daêvô-dâta, "gegen die Devas, d. h. Dämonen, gegeben") enthält in seinen 22 "Fargards" Fragmente sehr verschiedenartigen Inhalts, die nur betreffs der überall durchgehenden Einkleidung in Dialoge zwischen Ormuzd oder Ahura Mazda und seinem Propheten Zoroaster miteinander übereinstimmen. Der erste Fargard enthält die parsische Schöpfungssage, der zweite die Sage von Yima und dem goldenen Zeitalter, die folgenden größtenteils Vorschriften über Bußen und Sühnen, durch welche man die Folgen der verschiedenen Sünden oder Verunreinigungen, die man auf sich geladen hat, abwehren kann.

Der Vispered

Der Vispered (von vîspe ratavo, "alle Herren oder Genien") enthält in 23 Kards (Abschnitten) Gebete von ähnlicher Natur wie die im jüngern Teil des Yaçna, aber von viel geringerm Umfang. Die drei genannten Bücher zusammen bilden, in einer eigentümlichen Anordnung zusammengestellt, die zu gottesdienstlichen Zwecken viel gebrauchte Sammlung Vendidâd Sâde.

Die Yashts

Die Yashts, im ganzen 24, sind Anrufungen, je an eine bestimmte Gottheit (z. B. an Tistrya, an Mithra, an die Fravashis oder Seelen der Verstorbenen) gerichtet, deren Eigenschaften ausführlich aufgezählt und beschrieben werden. Sie sind daher eine wichtige Quelle der iranischen Mythologie.

Die fünf Ryâyish

Die fünf Ryâyish, die Stücke Aferîn und Afrigân und einige andre kleine Stücke und Fragmente werden häufig mit den Yashts unter dem Namen Khorda Avesta ("kleinerer Avesta") zusammengefasst.

Literatur

Siehe auch

Weblinks


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