imported>Odyssee |
imported>Joachim Stiller |
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| '''Wissenschaft''' umfasst nach gegenwärtiger Auffassung [[Forschung]] und [[Lehre]]. Die ''Forschung'' beruht, im Gegensatz zur [[Zufall|zufälligen]] [[Entdeckung]], auf der bewussten [[Methode|methodischen]] Suche nach neuen [[Erkenntnis]]sen, verbunden mit der systematischen [[Wikipedia:Dokumentation|Dokumentation]] der angewandten Methoden und der dadurch gewonnenen Ergebnisse und deren [[Wikipedia:Publikation|Veröffentlichung]] in [[Wikipedia:Wissenschaftliche Arbeit|wissenschaftlichen Arbeiten]]. Die ''Lehre'' besteht in der Weitergabe des dadurch entstandenen [[Wissen]]s in einem in der Regel [[Wikipedia:Institution|institutionalisierten]] Rahmen.
| | [[Kategorie:Investitionskapital (Schmundt)]] |
| | | [[Kategorie:Produktionsfaktoren|101]] |
| Aufgabe der Wissenschaft ist es nach Ansicht [[Rudolf Steiner]]s, die [[ideelle]]n Zusammenhänge des Weltgeschehens, das uns zunächst durch [[Beobachtung]] gegeben ist, durch die aktive menschliche [[Geist]]estätigkeit zu enthüllen und in [[Gedanke|gedanklich]] klarer und lückenlos nachvollziehbarer Form darzustellen.
| | [[Kategorie:Fixes Kapital|!]] |
| | | [[Kategorie:Kapital|301]] |
| <div style="margin-left:20px">
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| "Gewöhnlich
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| glaubt man, der Inhalt der Wissenschaft sei ein von
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| außen aufgenommener; ja man meint der Wissenschaft die
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| Objektivität in einem um so höheren Grad wahren zu
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| können, als sich der Geist jeder eigenen Zutat zu dem aufgefaßten
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| Stoff enthält. Unsere Ausführungen haben gezeigt,
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| daß der wahre Inhalt der Wissenschaft überhaupt nicht
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| der wahrgenommene äußere Stoff ist, sondern die im Geiste
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| erfaßte Idee, welche uns tiefer in das Weltgetriebe einführt,
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| als alles Zerlegen und Beobachten der Außenwelt als bloßer
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| Erfahrung. Die Idee ist Inhalt der Wissenschaft. Gegenüber
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| der passiv aufgenommenen Wahrnehmung ist die Wissenschaft
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| somit ein Produkt der Tätigkeit des menschlichen
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| Geistes." {{Lit|{{G|002|131}}}}
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| </div>
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| Die [[Anthroposophie]] erhebt den Anspruch, Wissenschaft vom [[Geist]]igen, d.h. eine [[Geisteswissenschaft]] im eigentlichen Sinn des Wortes "Geist", zu sein, auch wenn diese Ansicht in der konventionellen akademischen [[Forschung]] und [[Lehre]] derzeit eher unterrepräsentiert ist. Es gibt jedoch - zumindest im deutschsprachigen Raum - Universitäten und Fachhochschulen mit anthroposophisch ausgerichteten Fakultäten, wie z.B. die [[Alanus_Hochschule_für_Kunst_und_Gesellschaft|Alanus-Hochschule]], die [[Universität Witten-Herdecke]] und die [[Fachhochschule Ottersberg|FH Ottersberg]], auch wenn es darüber gelegentlich zum wissenschaftlichen Dissens kommt, weil Anthroposophie ''als Wissenschaft'' bisher noch keine allgemeine Anerkennung finden konnte.
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| [[Anthroposophie]] vermittelt dabei mehr als bloßes Wissen: | |
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| "Und indem Sie ... Geisteswissenschaft
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| treiben, lernen Sie nicht nur etwas wissen, sondern Sie wachsen hinein,
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| etwas zu werden, was Sie sonst nicht sein würden. Das ist der
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| Unterschied zwischen der Geisteswissenschaft und anderen Weltanschauungen.
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| Alle anderen Weltanschauungen beziehen sich auf das
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| Wissen, Anthroposophie bezieht sich auf das Sein des Menschen." {{Lit|{{G|107|258}}}}
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| </div>
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| == Siehe auch ==
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| * [[Wissenschaftstheorie]]
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| == Literatur ==
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| *Rudolf Steiner: ''Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung''.8. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 2002, ISBN 3-7274-0020-X {{Schriften|002}}
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| * Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}
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| * Rahel Uhlenhoff (Hg.): ''Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart'', Berliner Wissenschafts-Vlg., Berlin 2011
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Wissenschaft]][[Kategorie:Wissenschaftstheorie]] | |