Wissenschaft und Pfirsichblüt: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Wissenschaft''' umfasst nach gegenwärtiger Auffassung [[Forschung]] und [[Lehre]]. Die ''Forschung'' beruht, im Gegensatz zur [[Zufall|zufälligen]] [[Entdeckung]], auf der bewussten [[Methode|methodischen]] Suche nach neuen [[Erkenntnis]]sen, verbunden mit der systematischen [[Wikipedia:Dokumentation|Dokumentation]] der angewandten Methoden und der dadurch gewonnenen Ergebnisse und deren [[Wikipedia:Publikation|Veröffentlichung]] in [[Wikipedia:Wissenschaftliche Arbeit|wissenschaftlichen Arbeiten]]. Die ''Lehre'' besteht in der Weitergabe des dadurch entstandenen [[Wissen]]s in einem in der Regel [[Wikipedia:Institution|institutionalisierten]] Rahmen.
'''Pfirsichblüt''' oder '''Purpur''', von [[Goethe]] auch als das '''''reine Rot''''' und von [[Rudolf Steiner]] als '''Inkarnat''' oder '''Inkarnatfarbe''' bezeichnet, ist nach der [[Farbenlehre (Steiner)|Farbenlehre Rudolf Steiners]] eine der vier [[Bildfarben]] und stellt als solche das ''[[Leben|lebendige]]'' Bild des [[Seele|Seelischen]] dar. Die Inkarnatfarbe hat eine starke Tendenz, sich zu verflüchtigen. Sie entsteht aus dem ineinander webenden [[Schwarz]] und [[Weiß]], das von [[Rot]] durchschienen wird. {{Lit|GA 291, S 23ff}}
 
Aufgabe der Wissenschaft ist es nach Ansicht [[Rudolf Steiner]]s, die [[ideelle]]n Zusammenhänge des Weltgeschehens, das uns zunächst durch [[Beobachtung]] gegeben ist, durch die aktive menschliche [[Geist]]estätigkeit zu enthüllen und in [[Gedanke|gedanklich]] klarer und lückenlos nachvollziehbarer Form darzustellen.  
 
<div style="margin-left:20px">
"Gewöhnlich
glaubt man, der Inhalt der Wissenschaft sei ein von
außen aufgenommener; ja man meint der Wissenschaft die
Objektivität in einem um so höheren Grad wahren zu
können, als sich der Geist jeder eigenen Zutat zu dem aufgefaßten
Stoff enthält. Unsere Ausführungen haben gezeigt,
daß der wahre Inhalt der Wissenschaft überhaupt nicht
der wahrgenommene äußere Stoff ist, sondern die im Geiste
erfaßte Idee, welche uns tiefer in das Weltgetriebe einführt,
als alles Zerlegen und Beobachten der Außenwelt als bloßer
Erfahrung. Die Idee ist Inhalt der Wissenschaft. Gegenüber
der passiv aufgenommenen Wahrnehmung ist die Wissenschaft
somit ein Produkt der Tätigkeit des menschlichen
Geistes." {{Lit|{{G|002|131}}}}
</div>
 
Die [[Anthroposophie]] erhebt den Anspruch, Wissenschaft vom [[Geist]]igen, d.h. eine [[Geisteswissenschaft]] im eigentlichen Sinn des Wortes "Geist", zu sein, auch wenn diese Ansicht in der konventionellen akademischen [[Forschung]] und [[Lehre]] derzeit eher unterrepräsentiert ist. Es gibt jedoch - zumindest im deutschsprachigen Raum - Universitäten und Fachhochschulen mit anthroposophisch ausgerichteten Fakultäten, wie z.B. die [[Alanus_Hochschule_für_Kunst_und_Gesellschaft|Alanus-Hochschule]], die [[Universität Witten-Herdecke]] und die [[Fachhochschule Ottersberg|FH Ottersberg]], auch wenn es darüber gelegentlich zum wissenschaftlichen Dissens kommt, weil Anthroposophie ''als Wissenschaft'' bisher noch keine allgemeine Anerkennung finden konnte.
 
[[Anthroposophie]] vermittelt dabei mehr als bloßes Wissen:
 
<div style="margin-left:20px">
"Und indem Sie ... Geisteswissenschaft
treiben, lernen Sie nicht nur etwas wissen, sondern Sie wachsen hinein,
etwas zu werden, was Sie sonst nicht sein würden. Das ist der
Unterschied zwischen der Geisteswissenschaft und anderen Weltanschauungen.
Alle anderen Weltanschauungen beziehen sich auf das
Wissen, Anthroposophie bezieht sich auf das Sein des Menschen." {{Lit|{{G|107|258}}}}
</div>
 
== Siehe auch ==
* [[Wissenschaftstheorie]]


== Literatur ==
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Das Wesen der Farben'', [[GA 291]] (1991)
*Rudolf Steiner: ''Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung''.8. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 2002, ISBN 3-7274-0020-X {{Schriften|002}}
* Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}
* Rahel Uhlenhoff (Hg.): ''Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart'', Berliner Wissenschafts-Vlg., Berlin 2011


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Wissenschaft]][[Kategorie:Wissenschaftstheorie]]
[[Kategorie:Farben]]

Version vom 8. November 2008, 11:13 Uhr

Pfirsichblüt oder Purpur, von Goethe auch als das reine Rot und von Rudolf Steiner als Inkarnat oder Inkarnatfarbe bezeichnet, ist nach der Farbenlehre Rudolf Steiners eine der vier Bildfarben und stellt als solche das lebendige Bild des Seelischen dar. Die Inkarnatfarbe hat eine starke Tendenz, sich zu verflüchtigen. Sie entsteht aus dem ineinander webenden Schwarz und Weiß, das von Rot durchschienen wird. (Lit.: GA 291, S 23ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Wesen der Farben, GA 291 (1991)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.