Emil und die Detektive und Vierköpfiger Oberschenkelmuskel: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Emil und die Detektive''' ist ein 1929 erschienener [[Roman]] für Kinder von [[Erich Kästner]].
Der '''Musculus quadriceps femoris''' ([[Latein|lat.]] für „vierköpfiger Oberschenkelmuskel“ oder „vierköpfiger Oberschenkelstrecker“) ist ein aus vier [[Ursprung und Ansatz|Muskelköpfen]] bestehender [[Skelettmuskel]] auf der Vorderseite des [[Oberschenkel]]s. Die vier Köpfe sind:
* ''[[Musculus rectus femoris]]'' ([[Latein|lat.]]: gerader Muskel des Oberschenkels); er besetzt die Mitte des Schenkels und entspringt am [[Darmbein]], er ist nach dem Verlauf des Muskels benannt
* ''[[Musculus vastus medialis]]'' (lat.: zur Mitte gelegener breiter Muskel); der an der Innenseite des Oberschenkelknochens entspringt
* ''[[Musculus vastus intermedius]]'' (lat.: mittlerer breiter Muskel) liegt zwischen M. vastus lateralis und M. vastus medialis an der vorderen Seite des Oberschenkelknochens 
* ''[[Musculus vastus lateralis]]'' (lat.: äußerer breiter Muskel); er entspringt an der Außenseite des Oberschenkelknochens


[[Datei:Emil und die Detektive Buch Marburg.jpg|mini|Skulptur in Marburg]]
Die ''Musculi vasti'' (lat. für ‚breite Muskeln‘) entspringen am Oberschenkelknochen, der ''Musculus rectus femoris'' am [[Darmbein]] oberhalb der Hüft[[Kugelgelenk|gelenkpfanne]] (''[[Acetabulum (Anatomie)|Acetabulum]]''). Die vier Muskeln strahlen in eine gemeinsame [[Sehne (Anatomie)|Endsehne]] ein, die zur [[Schienbein|Tuberositas tibiae]] zieht. In diese ist die [[Kniescheibe]] (''Patella'') eingelagert. Unterhalb der Kniescheibe wird die Sehne auch Kniescheibenband (lat. ''Ligamentum patellae'') genannt. Die Quadriceps-Sehne wird zum Ligamentum patellae in der Kniescheibe.


== Rezeption ==
Die Köpfe des M. quadriceps femoris strecken gemeinsam das [[Kniegelenk]]. [[Muskuläre Dysbalance|Dysbalancen]] dieser Muskeln, etwa durch Lähmungen, üben Querkräfte auf die Kniescheibe aus, die zu einer [[Habituelle Luxation|habituellen Luxation]] der Kniescheibe führen können.
In dem Buch werden Humor, Abenteuer und Milieuschilderung von Kästner bunt gemischt. Der neuartige Ton der Geschichte regte die Kinderliteratur an. Zuvor waren Bücher für Kinder fast durchgehend märchenhaft, moralisierend oder beides zugleich.


== Handlung ==
Der ''Musculus quadriceps femoris'' wird durch den ''[[Nervus femoralis]]'', der Fasern aus den Rückenmarkssegmenten L2, L3 und L4 bezieht, innerviert.
Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zur finanziellen Unterstützung der Großmutter mitgegeben. Dieses Geld wird ihm im Eisenbahnabteil von einem Mitreisenden, der sich Grundeis nennt, gestohlen. Da Emil selbst daheim etwas ausgefressen hat, wagt er nicht, sich an die Polizei zu wenden und verfolgt den Dieb vom Bahnhof an auf eigene Faust. Er wird von dem gleichaltrigen Berliner Jungen ''Gustav mit der Hupe'' angesprochen: „Du bist wohl nicht aus Wilmersdorf?“ Gustav trommelt einige Freunde zusammen, die eine Kriegskasse anlegen und einen Nachrichtendienst organisieren („Parole Emil!“). Die selbst ernannten Detektive beschatten den Dieb quer durch Berlin und sammeln Indizien. Dabei kommt es zum Streit, weil manche Jungen die ihnen übertragene Aufgabe nicht erfüllen wollen. Da Emil per Boten seine Verwandten informiert, gesellt sich auch seine Cousine ''Pony Hütchen'' zu den Detektiven.


Als der durch die Verfolgung nervös gemachte Dieb die gestohlenen Geldscheine in einer Bankfiliale umtauschen will, wird er von den Detektiven und einer großen Menge Kinder gestellt und der Polizei übergeben. Bei der Untersuchung kommen zunächst die falschen Namen des Diebes auf den Tisch (Grundeis – Müller – Kießling). Dann werden die bei ihm gefundenen Geldscheine dadurch identifiziert, dass sie feine Löcher aufweisen, weil Emil das Geld in seiner Jackentasche mit einer Nadel festgesteckt hatte. Weitere Ermittlungen ergeben, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber ist. Emil bekommt tausend Mark als Belohnung.
Bei einer Lähmung wesentlicher Teile des Muskels, beispielsweise durch eine Schädigung des Nervus femoralis, kann die Beugung des Knies nicht gebremst werden. Gerät der [[Massenmittelpunkt|Körperschwerpunkt]] nach hinten, so knicken die Patienten ein.


== Entstehungsgeschichte ==
== Funktion ==
Erich Kästner wurde von Edith Jacobsohn, der Witwe Siegfried Jacobsohns und Verlegerin der ''Weltbühne'' angeregt, für den Berliner Kinderbuchverlag Williams & Co. ein Buch zu schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kästner Gedichte veröffentlicht (''Herz auf Taille'', 1928) und als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet, Kritiken und Feuilletons verfasst. Innerhalb weniger Wochen entstand die Geschichte von Emil, dem Jungen, der erfolgreich einen Dieb durch Berlin verfolgt.
Der ''Musculus quadriceps femoris'' bewirkt die Extension des [[Kniegelenk|Kniegelenks]], sowie die Beugung ([[Flexion (Medizin)|Flexion]]) des [[Hüftgelenk|Hüftgelenks]], wobei der [[Musculus rectus femoris]] assistiert.


Kästner, der selbst mit erstem Vornamen Emil hieß, ließ sich bei den Figuren Emils und seiner Mutter von seiner Biographie inspirieren und taucht auch selbst in der Handlung auf – in seinem realen Beruf als Zeitungsjournalist. Für die Geschichte griff Kästner auf ein Erlebnis aus seiner Kindheit in Dresden zurück: Dort verfolgte und stellte er eine Betrügerin, die seine Mutter, eine Friseurin, geschädigt hatte. Bei einem Bankeinbruch, der in dem Buch erwähnt wird, handelt es sich wahrscheinlich um den Diskonto-Einbruch der Brüder Sass.
== Bilder ==
 
[[Bild:Quadriceps 3D.gif|thumb|left|Musculus quadriceps femoris, verschiedene Muskeln in verschiedenen Farben<br> ''[[rectus femoris]] -'' blau<br>''[[vastus lateralis]] -'' gelb<br>''[[vastus intermedius]] -'' grün<br>''[[vastus medialis]] -'' rot]]
Die Illustrationen stammen von Walter Trier. Das Buch erschien im Herbst 1929 und wurde ein großer Erfolg. Es wurde als einziges Werk Kästners zuerst nicht indiziert<ref>Dienstblatt III des Magistrats von Berlin, Nr. 176 (Neuordnung der Stadt-, Volks- und sonstigen städtischen Büchereien), darin: Schwarze Liste, unter K: „Kaestner, Erich: alles a u ß e r : Emil“.</ref> oder bei der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland verbrannt. Erich Kästner war als einziger der verfemten Schriftsteller bei der Verbrennung seiner eigenen Werke persönlich anwesend. Er wurde sogar erkannt, aber ansonsten nicht behelligt. 1936 wurde allerdings auch ''Emil und die Detektive'' von den Nationalsozialisten verboten.<ref>Vgl. Karsten Brandt: [http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/brandt-karsten-2005-02-03/HTML/chapter6.html ''Die Dissoziation eines Schriftstellers in den Jahren 1934–1936: Ödön von Horváth und H.W. Becker'']</ref>
 
== Fortsetzung ==
 
Eine Fortsetzung verfasste Kästner 1934 unter dem Titel ''[[Wikipedia:Emil und die drei Zwillinge|Emil und die drei Zwillinge]]''. Die Geschichte spielt überwiegend an der Ostsee, etwa zwei Jahre nach den Abenteuern aus dem ersten Buch. ''Emil und die drei Zwillinge'' erschien 1935 im Atrium Verlag Basel/Wien/Mährisch Ostrau, dem Nachfolgeverlag von Williams & Co.
 
== Adaptionen ==
=== Verfilmungen ===
* 1931 [[Emil und die Detektive (1931)]], Deutschland, Regie: [[Gerhard Lamprecht]]
* 1935 [[Emil and the Detectives (1935)]], Großbritannien, Regie: [[Milton Rosmer]]
* 1950 [[Toscanito y los detectives]], Argentinien, Regie: [[Antonio Momplet]]
* 1954 [[Emil und die Detektive (1954)]], Deutschland, Regie: [[Robert Adolf Stemmle]]
* 1956 [[Emil to tantei tachi]], Japan, Regie: [[Mitsuo Wakasugi]]
* 1958 [[Pega Ladrão]], Brasilien, Regie: [[Alberto Pieralisi]]
* 1964 [[Emil und die Detektive (1964)]], USA, Regie: [[Peter Tewksbury]]
* 2001 [[Emil und die Detektive (2001)]], Deutschland, Regie: [[Franziska Buch]]
 
=== Bühnenfassungen ===
Kästner richtete den Roman 1930 für Theateraufführungen ein. Das Stück ist nach wie vor häufig zu sehen, namentlich im Kinder- und Jugendtheater. Beispiele hierfür sind die Freilichttheateraufführungen in Emmendingen (2014), Heessen (2005), Reutlingen (2003) oder Sigmaringendorf (2001).
 
=== Vertonungen ===
Das Musical ''Emil und die Detektive'', dessen Musik von [[Marc Schubring]] und dessen Libretto von [[Wolfgang Adenberg]] stammt, wurde am 12. November 2001 im Berliner [[Theater am Potsdamer Platz]] uraufgeführt. Am 6. Oktober 2006 hatte es in der Geburtsstadt des Dichters, an der [[Staatsoperette Dresden]], Premiere. Die Hauptrollen wurden von Dresdner Kindern gespielt. Unter der Regie von [[Michael Schilhan]] wurde das Musical in der Spielsaison 2015/16 an der [[Opernhaus Graz|Oper Graz]] aufgeführt.
 
2008 zeigte das Ostschweizer ''Theater Jetzt eine'' eigene Version, bei der Jugendlichen teilweise selbst die Szenen schrieben. Regie hatte der Theatermacher Oliver Kühn. 2013 brachte das Zürcher [[Bernhard-Theater]] eine [[Schweizerdeutsch]]e Fassung dieses [[Musical|Kindermusicals]] auf die Bühne (Mundart-Bearbeitung durch [[Erich Vock]]), die Handlung wurde nach [[Zürich]] verlegt und die Uraufführung fand am 16. November 2013 statt.<ref>[http://www.kikimaeder.com/aktuell/emil-und-die-detektive Emil und die Detektive]</ref>
 
Mit der Premiere am 8. Januar 2017 wird auch vom [[Atze Musiktheater]] in Berlin unter der musikalischen Leitung von [[Sinem Altan]] eine Vertonung des Stückes aufgeführt. Eine Besonderheit der Inszenierung ist die Mitwirkung von Schulklassen bei den Aufführungen.<ref>[http://atzeberlin.de/seiten/repertoire/seiten/musicals-emil-und-die-detektive.php Inszenierung des Atze Musiktheaters]</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Musculus quadriceps femoris}}


* {{WikipediaDE|Emil und die Detektive}}
[[Kategorie:Muskeln]]
* {{WikipediaDE|Emil und die drei Zwillinge}}
 
== Literatur ==
* Erich Kästner: ''Emil und die Detektive: Ein Roman für Kinder'' (Illustrationen von Walter Trier). 152. Auflage, Dressler, Hamburg 2010 (Erstausgabe 1929), ISBN 978-3-7915-3012-3.
* Stephanie Haack: ''Emil und die Detektive. Die Illustrationen in ausländischen Ausgaben''. In: ''Imprimatur. Ein Jahrbuch für Bücherfreunde''. Neue Folge XXI, Gesellschaft der Bibliophilen, München / Harrassowitz, Wiesbaden 2009, S. 47–78 (mit Abbildungen und weiterführenden Anmerkungen).
* Gerhard Lamprecht: ''Emil und die Detektive.'' In: Bettina Kümmerling-Meibauer und Thomas Koebner (Hrsg.): ''Filmgenres. Kinder- und Jugendfilm'' Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018728-9, S. 25–30.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* Zentral- und Landesbibliothek Berlin: [http://www.zeitreisen.de/kaestner/start.htm ''Emil und die Detektive'']. Die Seite bereitet die „Stadtrundfahrt“ des Romans mit historischem Text- und Bildmaterial auf.
* [http://www.filmernst.de/media/files/Materialien/Emil%20und%20die%20Detektiv.pdf Vom Buch zum Film] (PDF; 186&nbsp;kB)
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Literarisches Werk]]
[[Kategorie:Erich Kästner]]
[[Kategorie:Kinder- und Jugendliteratur]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 22. Dezember 2017, 06:47 Uhr

Der Musculus quadriceps femoris (lat. für „vierköpfiger Oberschenkelmuskel“ oder „vierköpfiger Oberschenkelstrecker“) ist ein aus vier Muskelköpfen bestehender Skelettmuskel auf der Vorderseite des Oberschenkels. Die vier Köpfe sind:

  • Musculus rectus femoris (lat.: gerader Muskel des Oberschenkels); er besetzt die Mitte des Schenkels und entspringt am Darmbein, er ist nach dem Verlauf des Muskels benannt
  • Musculus vastus medialis (lat.: zur Mitte gelegener breiter Muskel); der an der Innenseite des Oberschenkelknochens entspringt
  • Musculus vastus intermedius (lat.: mittlerer breiter Muskel) liegt zwischen M. vastus lateralis und M. vastus medialis an der vorderen Seite des Oberschenkelknochens
  • Musculus vastus lateralis (lat.: äußerer breiter Muskel); er entspringt an der Außenseite des Oberschenkelknochens

Die Musculi vasti (lat. für ‚breite Muskeln‘) entspringen am Oberschenkelknochen, der Musculus rectus femoris am Darmbein oberhalb der Hüftgelenkpfanne (Acetabulum). Die vier Muskeln strahlen in eine gemeinsame Endsehne ein, die zur Tuberositas tibiae zieht. In diese ist die Kniescheibe (Patella) eingelagert. Unterhalb der Kniescheibe wird die Sehne auch Kniescheibenband (lat. Ligamentum patellae) genannt. Die Quadriceps-Sehne wird zum Ligamentum patellae in der Kniescheibe.

Die Köpfe des M. quadriceps femoris strecken gemeinsam das Kniegelenk. Dysbalancen dieser Muskeln, etwa durch Lähmungen, üben Querkräfte auf die Kniescheibe aus, die zu einer habituellen Luxation der Kniescheibe führen können.

Der Musculus quadriceps femoris wird durch den Nervus femoralis, der Fasern aus den Rückenmarkssegmenten L2, L3 und L4 bezieht, innerviert.

Bei einer Lähmung wesentlicher Teile des Muskels, beispielsweise durch eine Schädigung des Nervus femoralis, kann die Beugung des Knies nicht gebremst werden. Gerät der Körperschwerpunkt nach hinten, so knicken die Patienten ein.

Funktion

Der Musculus quadriceps femoris bewirkt die Extension des Kniegelenks, sowie die Beugung (Flexion) des Hüftgelenks, wobei der Musculus rectus femoris assistiert.

Bilder

Musculus quadriceps femoris, verschiedene Muskeln in verschiedenen Farben
rectus femoris - blau
vastus lateralis - gelb
vastus intermedius - grün
vastus medialis - rot

Siehe auch


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