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Die '''islamische Expansion''' bezeichnet die Eroberungspolitik der [[Araber]] von der Mitte der 630er Jahre an und die damit einhergehende Ausdehnung des [[Islam]] bis ins 8. Jahrhundert hinein. Ein Schwerpunkt lag auf der militärischen Expansion, die von den [[Umayyaden]] vorangetrieben wurde, einem Familienclan des arabischen Stammes der [[Quraisch]] aus [[Mekka]], dem auch [[Mohammed]] entstammte. Von 661 bis 750 n. Chr. beherrschten sie als [[Wikipedia:Kalif|Kalif]]en von [[Wikipedia:Damaskus|Damaskus]] das aufstrebende junge islamische Imperium. Die folgende [[wissenschaft]]liche und [[kultur]]elle Entwicklung unter den [[Wikipedia:Abbasiden|Abbasiden]] (750 n. Chr. – 1258 n. Chr.) wird als [[Blütezeit des Islam]] dargestellt. Mit dem Beginn der islamischen Expansion wird häufig auch das Ende der [[Antike]] angesetzt.
 
In den 630er Jahren begann der Angriff der Araber auf das [[Wikipedia:Byzantinisches Reich|Oströmische bzw. Byzantinische Reich]] und das neupersische [[Wikipedia:Sassanidenreich|Sassanidenreich]], wobei beide [[spätantike]] Großmächte von einem [[Wikipedia:Römisch-Persische Kriege|langjährigen Krieg]] gegeneinander stark geschwächt waren. Die Oströmer verloren 636 Palästina und Syrien, 640/42 Ägypten und bis 698 ganz Nordafrika an die Araber. Während die Oströmer ein Restreich mit dem Schwerpunkt [[Wikipedia:Kleinasien|Kleinasien]] und Balkan halten konnten, ging das Sassanidenreich 651 unter. In den folgenden Jahrzehnten griffen die Araber auch zur See an und eroberten zu Beginn des 8. Jahrhunderts das [[Wikipedia:Westgotenreich|Westgotenreich]] auf der Iberischen Halbinsel.
 
Mehrere Städte ergaben sich oft kampflos bzw. nach Verhandlungen den neuen Herren. Christen und Juden durften ihren Glauben behalten, mussten aber Spezialsteuern entrichten, Restriktionen bei der Glaubensausübung akzeptieren und waren teils Repressionen ausgesetzt. Die [[Islamisierung]] der eroberten Gebiete verlief unterschiedlich schnell und ging zunächst eher langsam voran; noch gut 300 Jahre nach der militärischen Eroberung stellten Muslime in vielen Teilen des Reiches nicht die Mehrheit.
 
Der arabische Vormarsch konnte schließlich im Osten von den Byzantinern gestoppt werden, während den Arabern im Westen nur kleinere Vorstöße in das [[Wikipedia:Frankenreich|Frankenreich]] gelangen. Damit begann im [[Frühmittelalter]] die fortdauernde Teilung [[Europa]]s und des [[Wikipedia:Mittelmeerraum|Mittelmeerraum]]s in einen islamischen und einen christlichen Teil, der seinerseits in einen lateinischen Westen und einen von Byzanz dominierten griechischen Osten zerfiel.
 
== Siehe auch ==
 
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[[Kategorie:Islam]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 22. November 2017, 10:38 Uhr

Die islamische Expansion bis 750

Die islamische Expansion bezeichnet die Eroberungspolitik der Araber von der Mitte der 630er Jahre an und die damit einhergehende Ausdehnung des Islam bis ins 8. Jahrhundert hinein. Ein Schwerpunkt lag auf der militärischen Expansion, die von den Umayyaden vorangetrieben wurde, einem Familienclan des arabischen Stammes der Quraisch aus Mekka, dem auch Mohammed entstammte. Von 661 bis 750 n. Chr. beherrschten sie als Kalifen von Damaskus das aufstrebende junge islamische Imperium. Die folgende wissenschaftliche und kulturelle Entwicklung unter den Abbasiden (750 n. Chr. – 1258 n. Chr.) wird als Blütezeit des Islam dargestellt. Mit dem Beginn der islamischen Expansion wird häufig auch das Ende der Antike angesetzt.

In den 630er Jahren begann der Angriff der Araber auf das Oströmische bzw. Byzantinische Reich und das neupersische Sassanidenreich, wobei beide spätantike Großmächte von einem langjährigen Krieg gegeneinander stark geschwächt waren. Die Oströmer verloren 636 Palästina und Syrien, 640/42 Ägypten und bis 698 ganz Nordafrika an die Araber. Während die Oströmer ein Restreich mit dem Schwerpunkt Kleinasien und Balkan halten konnten, ging das Sassanidenreich 651 unter. In den folgenden Jahrzehnten griffen die Araber auch zur See an und eroberten zu Beginn des 8. Jahrhunderts das Westgotenreich auf der Iberischen Halbinsel.

Mehrere Städte ergaben sich oft kampflos bzw. nach Verhandlungen den neuen Herren. Christen und Juden durften ihren Glauben behalten, mussten aber Spezialsteuern entrichten, Restriktionen bei der Glaubensausübung akzeptieren und waren teils Repressionen ausgesetzt. Die Islamisierung der eroberten Gebiete verlief unterschiedlich schnell und ging zunächst eher langsam voran; noch gut 300 Jahre nach der militärischen Eroberung stellten Muslime in vielen Teilen des Reiches nicht die Mehrheit.

Der arabische Vormarsch konnte schließlich im Osten von den Byzantinern gestoppt werden, während den Arabern im Westen nur kleinere Vorstöße in das Frankenreich gelangen. Damit begann im Frühmittelalter die fortdauernde Teilung Europas und des Mittelmeerraums in einen islamischen und einen christlichen Teil, der seinerseits in einen lateinischen Westen und einen von Byzanz dominierten griechischen Osten zerfiel.

Siehe auch


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