Antagonist (Muskel) und Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale): Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Antagonist''' ist ein [[Muskel]] und Gegenspieler des [[Agonist (Anatomie)|Agonisten]]. Das muskuläre Zusammenspiel von [[Gliedmaßen]] des Körpers wird auch als '''Gegenspielerprinzip''' bezeichnet.
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Echte Brunnenkresse
| Taxon_WissName  = Nasturtium officinale
| Taxon_Rang      = Art
| Taxon_Autor      = [[Wikipedia:William Townsend Aiton|W.T.Aiton]]
| Taxon2_Name      = Brunnenkressen
| Taxon2_WissName  = Nasturtium
| Taxon2_Rang      = Gattung
| Taxon3_Name      = Cardamineae
| Taxon3_LinkName  = nein
| Taxon3_Rang      = Tribus
| Taxon4_Name      = Kreuzblütler
| Taxon4_WissName  = Brassicaceae
| Taxon4_Rang      = Familie
| Taxon5_Name      = Kreuzblütlerartige
| Taxon5_WissName  = Brassicales
| Taxon5_Rang      = Ordnung
| Taxon6_Name      = Eurosiden II
| Taxon6_Rang      = ohne
| Bild            = Illustration Nasturtium officinale0.jpg
| Bildbeschreibung = Echte Brunnenkresse (''Nasturtium officinale''), Illustration
}}


Die klassische [[Anatomie]] geht davon aus, dass dieses Prinzip am Beispiel der Beuge- und Streckmuskeln am Arm folgendermaßen beschrieben werden kann: Wenn der Beuger ([[Musculus biceps brachii|Bizeps]]) beim Anbeugen des Arms aktiv verkürzt wird, wird der Strecker ([[Musculus triceps brachii|Trizeps]]) gleichzeitig passiv gedehnt. Wenn umgekehrt beim Ausstrecken des Arms der Strecker aktiv verkürzt wird, wird der Beuger passiv gedehnt.
Die '''Echte Brunnenkresse''' oder '''Brunnenkresse''' (''Nasturtium officinale''), auch Wasserkresse genannt, ist eine als Gemüse verwendete [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] der [[Wikipedia:Brunnenkressen|Brunnenkressen]] (''Nasturtium'') der [[Wikipedia:Kreuzblütengewächse|Kreuzblütengewächse]] (Brassicaceae).


Tatsächlich wirken fast alle Antagonisten an der Bewegung mit und sind auch in Ruhe innerviert ([[Tonus]]). In vielen Fällen (z. B. Schultergelenk) wäre eine Bewegung ohne ein Auskugeln des Gelenks gar nicht möglich, wenn sich der Antagonist nicht in einem bestimmten Verhältnis zum Agonisten kontrahieren würde. Hierbei handelt es sich um eine exzentrische [[Muskelkontraktion|Kontraktion]].
Ihr Name ist in Bezug auf ihren Standort abgeleitet von mittelhochdeutsch ''brunne'' (Quelle, Quellwasser, Grundwasser, fließendes Wasser).<ref>Dieter Lehmann: ''Zwei wundärztliche Rezeptbücher des 15. Jahrhunderts vom Oberrhein. Teil I: Text und Glossar.'' Horst Wellm, Pattensen/Han. 1985, jetzt bei Königshausen & Neumann, Würzburg (= ''Würzburger medizinhistorische Forschungen'', 34), ISBN 3-921456-63-0, S. 164.</ref>
== Beschreibung ==
[[Datei:Nasturtium officinale (s. str.) sl22.jpg|mini|Habitus.]]
[[Datei:Nasturtium officinale (s. str.) sl31.jpg|mini|Der Stängel kriecht am Boden und wurzelt an den Knoten.]]
[[Datei:Nasturtium officinale (s. str.) sl35.jpg|mini|Gefiederte Laubblätter.]]
[[Datei:Nasturtium officinale (s. str.) sl37.jpg|mini|Die Laubblätter sind am Grund etwas geöhrt.]]
[[Datei:Nasturtium officinale (s. str.) sl40.jpg|mini|Blüten mit gelben Antheren.]]
[[Datei:Nasturtium officinale (s. str.) sl41.jpg|mini|Fruchtstand mit fast waagrecht abstehender Schote.]]
[[Datei:Nasturtium officinale (s. str.) sl42.jpg|mini|Die Schoten sind im Querschnitt stielrund.]]
[[Datei:Nasturtium officinale (s. str.) sl44.jpg|mini|Die Samen sind in der Schote zweireihig angeordnet.]]
=== Merkmale ===
Diese wintergrüne, [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernde]] [[krautige Pflanze]] ist eine [[Sumpfpflanze|Sumpf-]] bzw. [[Wasserpflanze]]. Sie hat hohle, runde [[Stängel]], die zwischen 15 und 80, teils 90 Zentimeter lang sind und im Wasser liegen. Die Triebe sind kahl. Die rundlichen Wurzelblättchen treiben am unteren Ende. Die kleinen, grasgrünen, [[Blattform#Gliederung der Spreite|unpaarig gefiederten]] [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] bestehen meist aus zwei bis vier (selten ein oder fünf) Fiederpaaren. An den [[Internodium (Botanik)|Nodien]] treiben Adventivwurzeln aus.<ref name="Bischoff1831" />


Auch gibt es zahlreiche Muskeln, die formal als Antagonisten gelten, aber als [[Synergist (Muskel)|Synergisten]] wirken. Dieses ist vor allem bei sich über zwei Gelenke ziehenden Muskeln der Fall. Ein bekanntes Beispiel sind die Muskeln der sog. [[Ischiocrurale Muskulatur|ischiocruralen Muskulatur]], die an streckenden Bewegungen des Knies (Aufstehen aus dem Sitzen, Antreten beim Sprint usw.) beteiligt sind, obwohl ihnen in Bezug auf das Kniegelenk eine beugende Funktion zugeschrieben wird ([[Lombard-Paradoxon|Lombard'sches Paradoxon]]).
Dann entstehen vielblütige, lockere [[Traube|traubige]] [[Blütenstände]]. Die zwittrigen [[Blüte]]n sind vierzählig. Die Blütenblätter sind länger als der Blütenkelch. Die weißen [[Kronblätter]] sind 3 bis 4&nbsp;Millimeter lang. Sie hat sechs gelbe [[Staubbeutel]].<ref name="FOC" /><ref name="FPAK" /> Nach der Blüte färbt sich der Trieb oft lila.<ref name="Lauber2007" /> Die [[Schote (Frucht)|Schoten]] sind 8 bis 20&nbsp;Millimeter lang und 2 bis 3&nbsp;Millimeter breit und enthalten deutlich sichtbar bis zu 60 [[Same (Pflanze)|Samen]] in zwei Reihen. Die Schote ist damit etwa gleich lang oder länger als der Fruchtstiel. Die Samen sind auf der Oberfläche wabenartig in etwa 25 Felder unterteilt.<ref name="Schmeil88" /> Die Tausendkornmasse beträgt 2,8 Gramm.<ref name="George1999" />


== Beispiel Augenmuskeln ==
Die Blütezeit beginnt Ende Mai, teils auch im Juni und dauert bis Juli. Die Früchte reifen von September bis Oktober.<ref name="Düll" />
Das antagonistische Wirkungsprinzip ist auch bei der [[Pupille]]nreaktion zu beobachten, bei der die Erweiterung und Verengung durch die beiden ''inneren'' Augenmuskeln, den [[Musculus dilatator pupillae]] und den [[Musculus sphincter pupillae]], erfolgen.


An jedem [[Auge]] existieren zudem jeweils sechs ''äußere'' [[Augenmuskeln]], die für seine koordinierten Bewegungen zuständig sind. Jeweils zwei von ihnen weisen eine ähnliche Muskelebene auf und drehen das Auge um eine fast identische Drehachse, dies jedoch jeweils in einer entgegengesetzten Drehrichtung. Diese Muskeln nennt man Antagonisten. Demgegenüber bezeichnet man Muskeln, die das Auge um eine ähnliche Drehachse in die gleiche Richtung bewegen, als [[Synergist (Muskel)|Synergisten]]. Diese Terminologie findet auch dann Verwendung, wenn lediglich Teilfunktionen der jeweiligen Muskeln übereinstimmen oder einander entgegenwirken.<ref>Herbert Kaufmann: ''Strabismus.'' Unter Mitarbeit von W. de Decker u. a. Enke, Stuttgart 1986, ISBN 3-432-95391-7, S. 38.</ref> Sie ist nur für Duktionen, also Bewegungen eines Auges, vollständig anwendbar. Erweitert man die Betrachtung auf das Gegenauge, so muss zur Beschreibung von ''kontralateralen'' Synergisten und Antagonisten diese Definition für Vergenzen, gegensinnige Augenbewegungen, eingeschränkt werden.
Die [[Chromosom]]enzahl beträgt 2n = 32<ref name="FOC" />.


Die Bewegungen der Augen werden schließlich durch eine [[Kehrwert|reziproke]] Änderung der Innervation vollzogen. So besagt das ''Gesetz von Sherrington'', dass die Innervation eines Antagonisten in dem Maße nachlässt, in dem die des Agonisten zunimmt.<ref>Herbert Kaufmann: ''Strabismus.'' Unter Mitarbeit von W. de Decker u. a. Enke, Stuttgart 1986, ISBN 3-432-95391-7, S. 61 ff.</ref> Dass dies auch in gleichem Maße für die kontralateralen Synergisten und Antagonisten des anderen Auges zutrifft, besagt das ''Heringsche Gesetz der seitengleichen Innervation''.<ref>Albert J. Augustin: [http://books.google.de/books?id=Op3Y0L6iaOQC&pg=PA102&lpg=PA102&dq=%22gesetz+von+sherrington%22&source=bl&ots=b_YDYb4vyz&sig=mqDWewStX-Z5Hwr0o6-ZaqoPdA0&hl=de&ei=BV3USqKfLNDG_gbgvuTZAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CAoQ6AEwAQ#v=onepage&q=%22gesetz%20von%20sherrington%22&f=false ''Augenheilkunde''.] Springer-Verlag, 2007, ISBN 978-3-540-30454-8.</ref>
[[Datei:Flowers of Watercress (Nasturtium officinale).jpg|mini|Echte Brunnenkresse (''Nasturtium officinale'')]]
=== Unterscheidung von ähnlichen Arten ===
Die Echte Brunnenkresse ist leicht mit dem an gleichen Standorten wachsenden [[Bitteres Schaumkraut|Bitteren Schaumkraut]] zu verwechseln, das durch dessen violette Staubbeutel und die mit Mark gefüllten, nicht kriechenden Stängel sowie die nicht geöhrten Laubblätter zu unterscheidbar ist. Eine Verwechslung bei der Nutzung der Brunnenkresse als Salat ist aber unkritisch, da das Bittere Schaumkraut ungiftig ist und ähnliche Eigenschaften wie die Brunnenkresse hat.<ref name="Steinbach1999" /> Verwandte Arten sind das [[Behaartes Schaumkraut|Behaarte Schaumkraut]] (''Cardamine hirsuta''), das [[Gewöhnliches Tellerkraut|Gewöhnliche Tellerkraut]] (''Montia perfoliata'') oder das [[Frühlings-Barbarakraut]] (''Barbarea verna''). Alle drei genannten Arten sind der Brunnenkresse sehr ähnlich und könnten zur Kultur ohne Wasseranstau verwendet werden.


* '''Ipsilaterale (gleichseitige) Synergisten und Antagonisten im Hinblick auf die jeweilige Muskelfunktion'''
== Ökologie ==
{| class="wikitable center"
Die [[Blüte]]n der Echten Brunnenkresse sind „Nektar führende Scheibenblumen“. Der [[Nektar (Botanik)|Nektar]], der am Grunde der ausgesackten [[Kelchblätter]] abgesondert wird, kann nur von [[Schmetterlinge|Faltern]] und [[Bienen]] erreicht werden. Bei schlechtem Wetter findet spontane [[Selbstbestäubung]] in den geschlossenen Blüten statt.<ref name="Düll" />
|- style="background: #e5e5e5; text-align: left;"
! width="15%"  | [[Wikipedia:Agonist (Anatomie)|Agonist]]
! width="15%"  | Funktion
! width="30%"  |Synergisten
! width="30%"  |Antagonisten
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Innenrollung


Adduktion
Die [[Schoten]] sind Windstreuer. Die [[Samen (Pflanze)|Samen]] können als Wasserhafter im Gefieder von Wasservögeln verschleppt werden.<ref name="Düll" />
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Die Echte Brunnenkresse ist eine [[Langtagpflanze]].<ref name="Kohl1989" /> Unter 7&nbsp;°C kommt das Wachstum der Pflanze zum Stillstand.<ref name="Burgunder1991" />
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== Vorkommen, Verbreitung und Gefährdung ==
|-
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Echten Brunnenkresse befindet sich in [[Europa]], [[Nordafrika]] mit Makaronesien und [[Asien]]. Sie wächst als Neophyt mittlerweile fast überall auf der Welt. In [[Österreich]] kommt die Echte Brunnenkresse selten bis sehr selten in allen Bundesländern vor. Sie gilt im nördlichen und südöstlichen [[Alpenvorland]] als gefährdet und in der [[Pannonische Florenprovinz|Pannonischen Florenprovinz]] als stark gefährdet.<ref name="ExkursionsfloraA2008" />
| M. rect. inferior
| Senkung
Außenrollung


Adduktion
Die Echte Brunnenkresse bevorzugt fließende, nährstoffreiche Gewässer in sonniger bis halbschattiger Lage.<ref name="Lauber2007" /> So kommt sie an Quellen, Bächen und Teichen vor.<ref name="Bischoff1831" /> Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Nasturtietum officinalis aus dem Verband Sparganio-Glycerion, kommt aber auch im offenen Fließwasser in der Form fo. ''submersa'' {{Person|Glück}} bis in 1 Meter Wassertiefe in Gesellschaften des Verbands Ranunculion fluitantis vor.<ref name="Oberdorfer2001" />
| M. obl. superior
Obwohl Brunnenkresse kühles, schnell fließendes Wasser bevorzugt, kommt sie im [[Yellowstone-Nationalpark]] am Ufer von etwa 40&nbsp;°C warmer [[Thermalquelle]]n vor.
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== Systematik ==
| M. rect. superior, M. obl. inferior
''Nasturtium officinale'' wurde 1812 von William Townsend Aiton in der zweiten Ausgabe von ''Hortus Kewensis'', Band 4, Seite 110, aufgestellt<ref name="BiblDig" />. [[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] sind ''Nasturtium aquaticum'' {{Person|Wahlenb.}}, ''Nasturtium fontanum'' {{Person|Asch.}}, ''Nasturtium nasturtium-aquaticum'' ({{Person|L.}}) {{Person|H.Karst.}}, nom. inval., ''Nasturtium siifolium'' {{Person|Rchb.}}, ''Radicula nasturtium'' {{Person|Cav.}}, ''Radicula nasturtium-aquaticum'' ({{Person|L.}}) {{Person|Rendle}} & {{Person|Britten}}, ''Rorippa nasturtium'' {{Person|Beck}}, ''Rorippa nasturtium-aquaticum'' ({{Person|L.}}) {{Person|Hayek}}<ref name="Hanelt2001" />, ''Sisymbrium nasturtium'' {{Person|Thunb.}}, ''Sisymbrium nasturtium-aquaticum'' {{Person|L.}}<ref name="Euro+Med" /><ref name="GRIN" />.
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Die Echte Brunnenkresse ist wie die [[Kleinblättrige Brunnenkresse]] ein Elternteil der natürlich vorkommenden [[Hybride]] [[Bastard-Brunnenkresse]] oder Unfruchtbare Brunnenkresse<ref name="ExkursionsfloraA2008" /> (''Nasturtium ×sterile'' ({{Person|Airy Shaw}}) {{Person|Oefelein}}, Syn.: ''Rorippa ×sterilis'' {{Person|Airy Shaw}}).
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| Senkung
Innenrollung


Abduktion
== Nutzung ==
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=== Herkunft und Geschichte ===
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Bereits Griechen und Römer verwendeten Brunnenkresse. Zu damaliger Zeit wurde sie aber noch nicht kultiviert, sondern an natürlich vorkommenden Standorten gesammelt. Sie kommt ursprünglich aus Europa. Einige Historiker belegen die erste Einführung der Kultur in Deutschland durch Nicolaus Meißner für das Jahr 1650. Jedenfalls entwickelte Christian Reichert (1685–1775) in Raum [[Erfurt]] in Dreienbrunnen das Anbausystem in sogenannten Klingen (Wassergräben).<ref name="Settegast1909" /> Vom 18. Jahrhundert bis heute wird dort im Dreibrunnenfeld des Kressepark Erfurt Brunnenkresse kultiviert.<ref name="Kressepark" /> Das Dreibrunnenfeld ist für seine warmen Quellen bekannt. Napoleon nahm 1809 einen Gärtner aus Erfurt mit und führte die Kultur nahe Versailles ein. Im Jahr 1810 wurden in Frankreich im Tal von Ronette zwischen Senlis und Chantilly Kressegräben angelegt. Der Bedarf an Brunnenkresse für Paris konnte auch noch 1909 nicht vollständig aus französischer Produktion gedeckt werden.<ref name="Settegast1909" /> Von 1929 bis 1932 waren um Erfurt hauptsächlich fünf Familienbetriebe mit dem Anbau beschäftigt und verbesserten das Anbausystem weiter. Das Gemüse wurde per Expresszug in viele Großstädte und nach Frankreich, in die Schweiz und die Benelux-Länder geliefert. <ref name="Czekalla2001" /> Da jedoch im 20. Jahrhundert saubere Oberflächengewässer immer seltener wurden, nahm der Anbau mehr und mehr ab. Seit den 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts erlebt Brunnenkresse jedoch durch Rückbesinnung auf "alte und vergessene" Gemüse wieder eine Renaissance. In der Schweiz existierte bis 1991 noch eine Anbaufläche von 1,2 Hektar im Kanton Bern.<ref name="Burgunder1991" /> 2001 wurde in den USA versucht, bunte Mischungen mit verschiedenfarbigen Brunnenkresse-Typen in Kombination mit essbaren Blüten anzubieten.<ref name="Anonym2002" /> Der einzige in der Schweiz heute noch praktizierte Anbau wird von der Familie Motzet in dritter Generation betrieben und befindet sich in [[Wynau]] im Kanton Bern mit 0,6 Hektar. Von dieser Fläche werden etwa 20 Tonnen Brunnenkresse  pro Jahr geerntet.


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Der [[Geschmackliche Schärfe|scharfe Geschmack]] der Pflanzen, der durch die darin enthaltenen [[Senfölglycoside]] verursacht wird, gab der Kresse ihren Namen, abgeleitet vom althochdeutschen Wort ''cresso'' ‚scharf‘<ref name="Römpp" /><ref name="Karlsruhe" />
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=== Typen und Sorten ===
|-
[[Datei:Rorippa nasturtium-aquaticum01.jpg|mini|Brunnenkresse in Blüte]]
| M. obl. inferior
Es existieren viele [[Klonen|Klone]] von Brunnenkresse, die über Jahre durch individuell auf den einzelnen Betrieben weitervermehrte und selektierte Pflanzen entstanden sind. Am verbreitetsten ist der Klon 'Dark Green American' mit dunkelgrüner Farbe. Der früher noch mehr angebaute hellgrüne Klon 'French Green' ist wegen seiner hellen Farbe nicht mehr so beliebt. Auch eine Kreuzung mit der Kleinblättrigen Brunnenkresse (''Nasturtium microphyllum'') mit brauner Farbe wird kaum noch angebaut.<ref name="Blanke1992" />
| Hebung
Außenrollung


Abduktion
=== Bedeutung ===
| M. rect. superior
Im Ertragsanbau wird die Echte Brunnenkresse in [[England]] mit einem Ernteergebnis von 4000 Tonnen im Jahr 1987 verwendet. Hier zählt sie zur "besseren Küche" und wird vor allem im Gebiet der Hügelkette South Downs und verstreut zwischen Oxford und London angebaut. In [[Frankreich]] wurden 1987 100 Hektar bewirtschaftet; auch in den [[Benelux-Staaten]] und [[Portugal]] wird sie angebaut.  In der [[Schweiz]] gibt es noch 0,6 Hektar Anbau im Kanton Bern.<ref name="Burgunder1991" />  In [[Deutschland]] befinden sich um Erfurt heute noch 70 Hektar Anbaufläche.<ref name="Czekalla2001" /> Außereuropäische Anbauflächen gibt es in [[Florida]] und auf [[Hawaii]], wo 1981 auf 13 Hektar 800 Tonnen geerntet wurden.<ref name="Blanke1992" />
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=== Anbau und Ernte ===
| M. rect. inferior, M. obl. superior
[[Datei:Anbau Brunnenkresse Erfurt.jpg|mini|Traditioneller Anbau der Brunnenkresse in [[Erfurt]].]]
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Im Anbau befindet sich die Echte Brunnenkresse bevorzugt in Karstgebieten mit vielen Quellen.<ref name="Homer1949" /> Auch in England ist Brunnenkresse im Anbau, da hier viel frisches sauberes Quellwasser vorhanden ist. Mit seinen 10 bis 12&nbsp;°C bietet es optimale Bedingungen. Brunnenkresse verträgt auch Temperaturen bis 30&nbsp;°C, wenn die Wasserversorgung ausreichend ist.<ref name="Kohl1989" /> Wichtig ist ein flacher Graben, der 40 bis 60 Zentimeter tief und etwa 2,5 bis 3 Meter breit ist und mit langsam fließendem Wasser gefüllt ist. Die seitlich des Grabens aufgeschütteten Wälle schützen die Gräben im Winter vor kaltem Wind.<ref name="Settegast1909" /> Die Gräben, auch Klingen genannt, sind mit einem Zufluss und Abfluss versehen, mit dem der Wasserstand geregelt werden kann. Damit wird die Klinge auch für Pflanzung oder Saat trockengelegt.<ref name="Müller1937" /> Sauberes Quellwasser ist Voraussetzung, damit keine Krankheitserreger in der Brunnenkressekultur vermehrt und in den Ernährungskreislauf kommen. Traditionell wurden die dunklen und dunkelvioletten Klone eher im Winter, die Sorten mit grünen Blättern eher im Sommer angebaut. Das hat heute aber keine große Bedeutung mehr. Vermehrt wird über [[Steckling]]e,  bei der die betriebseigene Sorte genetisch erhalten bleibt oder über Samen.<ref name="Settegast1909" /> Die aus Samenvermehrung entstehenden Pflanzen variieren genetisch und können verschiedene Wuchstypen hervorbringen. Das Saatgut kommt meist aus Frankreich und Portugal.<ref name="Czekalla2001" /> Nach Vorkultur mit 6 Wochen im Sommer bis 15 Wochen im Winter werden die Pflanzen mit der gewünschten Größe von 10 bis 30 Zentimeter Länge ausgepflanzt. Die Saat erfolgt direkt während der Trockenphase der Anbauanlage Mitte Mai bis August. Die Samen werden leicht mit Erde bedeckt.<ref name="Kohl1989" /> Die Vermehrung über Aussaat dauert jedoch beträchtlich länger. Die Klingen müssen jährlich neu bepflanzt werden.<ref name="Müller1937" /> Nach Pflanzung oder Keimung wird der Wasserspiegel mit der größer werdenden Pflanze langsam angehoben.<ref name="Settegast1909" /> Das Wasser muss immer fließen, damit es ausreichend gereinigt wird. Die Ernteperiode erstreckt sich von September bis zum Blühbeginn im Mai. In extensiv betriebener Kultur bleiben die Pflanzen bis zu zehn Jahre in Kultur. Im intensiven Anbau wird die Kultur jedes Jahr oder spätestens nach zwei Jahren neu angelegt.<ref name="Burgunder1991" /> Die Kultur wird nicht bis nur sehr wenig gedüngt.<ref name="Czekalla2001" /> Die Pflanze wird immer wieder geschnitten und gesäubert. Die Triebe werden mit einer Länge von 12 bis 15 Zentimeter geerntet und je nach Abnehmer zu 70 bis 120 Gramm gebündelt. Auch Verpackung in Plastikbeutel ist üblich. So können etwa 3,5 kg/m² geerntet werden. Durch den hohen Arbeitskostenanteil am Produkt ist der Ertragsanbau auch mehr in Kleinbetrieben etabliert.<ref name="Blanke1992" /> Geerntet wird von Hand oder mit der Sense, weil Brunnenkresse druckempfindlich ist.<ref name="Burgunder1991" /> Um Frostschäden zu verhindern, wird mit Vlies abgedeckt.<ref name="Czekalla2001" /> Da der Anbau im Freien, die Ernte im Winterhalbjahr bei widrigen Witterungsverhältnissen stattfindet, ist der Anbau eher rückläufig, was in der Forschung in Weihenstephan seit 1985 Versuche zum Anbau in Töpfen angeregt hat. Hier sind Erträge von 6 bis 12 kg/m² möglich.<ref name="Michalsky1993" /> Kultur auf Tischen in Töpfen und mit Ebbe-Flut-System ist auch möglich.<ref name="Czekalla2001" /> Als Schutz vor Frost werden die über dem Wasser stehenden Triebe unter Wasser gedrückt.<ref name="Settegast1909" /> Heute können sie auch mit Folien oder Folien-/Vliestunnels überdeckt werden.
|}


* '''Grafische Darstellung der Beteiligung einzelner Muskeln (Synergisten) an den jeweiligen Drehbewegungen am Beispiel des rechten Auges'''
=== Krankheiten und Schädlinge ===
{| class="wikitable center"
Da heute aus hygienischen Gründen viel in geschlossenen und zum Teil für den Winter mit Treibhäusern überdachten Anbauverfahren gearbeitet wird, kommt es eher zu [[Nährstoffmangel]], wenn die Nährlösung unausgeglichen ist. Da die Pflanze teilweise aus dem Wasser ragt, sind daran auch Schnecken und Blattläuse zu finden. Wo nicht direkt im Wasser kultiviert wird oder während der Trockenlegungsphase der Anlagen werden auch Unkräuter zum Problem. Lieferungen aus den USA für den Anbau in England enthielten Pflanzen-Viren wie [[Gurkenmosaikvirus]] (CMV), [[Blumenkohlmosaik-Virus]] und [[Turnip yellow mosaic virus]] (TYMV). Die Viren wurden durch Meristemvermehrung eliminiert.<ref name="Blanke1992" /> Wildenten werden durch farbige Bänder abgeschreckt.<ref name="Burgunder1991" /> Pilzkrankheiten werden durch stehendes Wasser und hohe Tagestemperaturen im Sommer und Herbst gefördert. Bei den Pilzkrankheiten handelt es sich um einen [[Falscher Mehltau|Falschen Mehltau]] (''Peronospora parasitica''), Septoria-Blattflecken (''[[Septoria sisymbrii]]'') und um Crook root, der vom Pilz ''Spongospora nasturtii'' verursacht wird.<ref name="Koike2007" /> [[Trauermücke]]n treten vermehrt auf, wenn die Kultur nicht sauber begonnen wurde. Zur Abwehr sind [[Nützling]]e ([[Nematode]]n) gebräuchlich.<ref name="Michalsky1993" /> Viel tritt auch der [[Kohlerdfloh]] auf, der Löcher in die Blätter frisst.<ref name="Becker1950" />
|- style="text-align:center"
=== Verwendung ===
|-
[[Datei:Gluconasturtiin Structural Formulae V.4.svg|mini|Chemische Strukturformel von Gluconastriin]]
|
==== Küche ====
<imagemap>
Die Echte Brunnenkresse besitzt einen frischen, leicht scharfen Geschmack, der durch das [[Senfölglykoside|Senfölglykosid]] [[Gluconasturtiin]] verursacht wird. Er erinnert geschmacklich an die verwandte [[Gartenkresse]]. Verwendung findet Brunnenkresse wie Gartenkresse in [[Suppe]]n und Salaten.<ref name="Blanke1992" /> Zum Garnieren von [[Sandwich (Brot)|Sandwiches]], zu [[Steak]]s<ref name="Michalsky1993" /> und besonders schmackhaft mit rohem [[Spinat]] eignet sie sich ebenfalls. Zum Trocknen und als Gewürz eignet sich Brunnenkresse nicht, weil sie dann fast keinen Geschmack mehr hat.<ref name="Bischoff1831" />
Datei:Eye_movements_elevators.jpg|120px|
 
default [[Datei:Eye movements elevators.jpg]]
==== Inhaltsstoffe ====
poly 737 482 506 381 472 514 316 1025 498 1022 [[#Musculus rectus superior|Musculus rectus superior]]
{{Infobox Inhaltsstoffe
poly 947 630 852 585 728 502 666 643 813 813 [[#Musculus obliquus inferior|Musculus obliquus inferior]]
| Name          = frische Blätter Echte Brunnenkresse<ref name="Herzog-Ayensu1985" />
poly 484 314 374 237 303 211 271 220 284 248 367 314 492 437 506 381 653 446 [[#Musculus obliquus inferior|Musculus obliquus inferior]]
| Brennwert    = 80 [[Joule|kJ]] (19 kcal)
poly 765 527 1101 527 1100 554 808 555 [[Augenbewegung|X-Achse, horizontale Drehachse]]
| Wasser        = 93,3 g
poly 468 527 16 527 16 554 459 555 [[Augenbewegung|X-Achse, horizontale Drehachse]]
| Eiweiß        = 2,2 g
desc none
| Kohlenhydrate = 3 g
</imagemap>
| davon Zucker  =
|
| Ballaststoffe = N/A
<imagemap>
| Fett          = 0,3 g
Datei:Eye_movements_depressors.jpg|120px
| gesättigte Fettsäuren =
default [[Datei:Eye movements depressors.jpg|Bild: rechtes Auge von oben betrachtet; Klicken für Bildinformationen]]
| einfach ungesättigte Fettsäuren  =
poly 770 682 833 578 669 516 444 356 322 280 264 263 210 280 276 331 293 341 394 444 490 560 664 783 [[#Musculus obliquus superior|Musculus obliquus superior]]
| mehrfach ungesättigte Fettsäuren =
poly 234 373 251 346 272 328 211 280 170 233 151 193 152 160 145 407 152 362 176 386 184 354 213 375 228 407 [[Rollknorpel|Rollknorpel (Trochlea musculi obliqui superioris)]]
| Vitamin A  = 2,940 mg <small>[[Beta-Carotin]]</small>
poly 176 386 160 519 154 651 149 807 150 1024 244 1024 235 864 222 745 216 642 215 556 223 431 228 407 213 376 185 355 [[#Musculus obliquus superior|Musculus obliquus superior]]
| Vitamin B1  = 0,08 mg
poly 459 523 617 723 466 1024 279 1022 [[#Musculus rectus inferior|Musculus rectus inferior]]
| Vitamin B2  = 0,16 mg
poly 159 525 158 558 11 556 11 523 [[Augenbewegung|X-Achse, horizontale Drehachse]]
| Vitamin B3  = 0,9 mg
poly 457 523 446 558 215 560 216 523 [[Augenbewegung|X-Achse, horizontale Drehachse]]
| Vitamin B5  =
poly 1102 523 1101 556 780 556 695 523 [[Augenbewegung|X-Achse, horizontale Drehachse]]
| Vitamin B6  =
desc none
| Vitamin B7  =
</imagemap>
| Vitamin B9  =
|
| Vitamin B12 =
<imagemap>
| Vitamin C  = 79 mg
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| Vitamin D  =
default [[Datei:Eye movements adductors.jpg|Bild: rechtes Auge von oben betrachtet; Klicken für Bildinformationen]]
| Vitamin E  =
poly 246 1025 235 813 241 655 266 506 320 381 368 390 346 415 328 485 310 625 315 1025 246 1025 [[#Musculus rectus medialis|Musculus rectus medialis]]
| Vitamin K1  =
poly 447 600 499 418 505 377 740 484 697 563 650 545 658 525 607 506 590 553 641 569 650 545 697 563 603 783 498 1023 316 1021 [[#Musculus rectus superior|Musculus rectus superior]]
| Vitamin K2  =
poly 315 929 376 761 393 782 316 1016 [[#Musculus rectus inferior|Musculus rectus inferior]]
| Calcium  = 54 mg
poly 302 261 275 230 287 214 333 218 415 267 370 315 [[#Musculus obliquus inferior|Musculus obliquus inferior]]
| Eisen    = 1,7 mg
poly 590 552 607 506 657 525 641 569 [[Augenbewegung|Z-Achse, senkrechte Drehachse]]
| Magnesium =
desc none
| Natrium  = 52 mg
</imagemap>
| Phosphor  = 54 mg
|
| Kalium    = 282 mg
<imagemap>
| Zink      =
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}}
default [[Datei:Eye movements abductors arrow.jpg|Bild: rechtes Auge von oben betrachtet; Klicken für Bildinformationen]]
Die Echte Brunnenkresse enthält [[Bitterstoffe]], [[Gerbstoffe]], [[Zucker]], [[Ätherische Öle]], [[Raphanol]], [[Vitamine]] A, B1, B2, C und E, und [[Mineralstoff]]e wie [[Eisen]], [[Iod]], [[Phosphor]], [[Calcium]]. Sie war ehemals ein wichtiger [[Vitamin-C]]-Lieferant durch die schon im Winter mögliche Ernte.<ref name="Homer1949" />
poly 641 522 641 560 603 560 603 522 [[Augenbewegung|Z-Achse, senkrechte Drehachse]]
 
poly 150 1022 152 702 162 507 178 387 224 413 214 588 221 739 233 845 242 1022 [[#Musculus obliquus superior|Musculus obliquus superior]]
==== Lagerung ====
poly 178 388 223 412 243 355 268 331 162 222 147 178 142 398 [[Rollknorpel|Rollknorpel (Trochlea musculi obliqui superioris)]]
Da die Brunnenkresse sehr an feuchte Bedingungen gewöhnt ist, hält sie nur einen Tag bei [[Zimmertemperatur]] und muss bald verzehrt werden. In Folie eingepackt und im Kühlschrank bei 3 bis 5&nbsp;°C gelagert kann sie eine Woche aufbewahrt werden.<ref name="Blanke1992" />
poly 220 282 267 332 281 328 301 348 437 490 523 604 659 782 759 694 829 579 668 513 354 299 269 261 641 522 641 560 603 560 603 522 [[#Musculus obliquus superior|Musculus obliquus superior]]
 
poly 341 293 272 226 301 211 387 245 421 270 371 311 [[#Musculus obliquus inferior|Musculus obliquus inferior]]
=== Medizinische Bedeutung ===
poly 953 386 1001 473 1013 549 998 630 954 740 885 849 757 1022 620 1022 724 921 816 816 932 647 962 544 948 470 925 444 [[#Musculus rectus lateralis|Musculus rectus lateralis]]
==== Hygiene im Anbau ====
desc none
Sobald die Pflanzen blühen, sind sie nicht mehr gut zum Verzehr geeignet. Pflanzen sollten nur aus fließenden Gewässern geerntet werden, um die bakterielle Belastung zu minimieren. In Frankreich wurden Infektionen mit dem [[Großer Leberegel|Großen Leberegel]] beim Menschen durch Verzehr von ungegarter Brunnenkresse von Tierweiden oder aus der Wildnis nachgewiesen (''Dönges, Parasitologie''). Speziell in England mit einem großen Anteil an Schafweiden sollte aus diesem Grund nur Kultur-Brunnenkresse verwendet werden, um über den Schafkot Kontaminierungen mit dem Großen Leberegel zu verhindern.<ref name="Blanke1992" />
</imagemap>
 
|
==== Volksmedizin ====
<imagemap>
Diese alte Heilpflanze gilt als [[Aphrodisiakum]] und appetitanregend, stoffwechselfördernd, harn- und wehentreibend. In der Naturheilkunde wird sie für die "Entschlackung" von Leber, Lunge und Magen empfohlen.<ref name="Burgunder1991" /> Außerdem soll sie bei Zuckerkrankheit [[Diabetes mellitus]] helfen. Sie wird bei Frühjahrskuren und gegen Rheuma verwendet. Äußerlich angewendet dient sie als Haartonikum und zur Teintklärung. Schon im 17. Jahrhundert galt die Brunnenkresse wegen ihres Vitamin-C-Gehaltes als geschätztes Mittel gegen [[Skorbut]].<ref name="Sebald1989" /> Dass dies jedoch ein Irrtum war, ist schon durch die Tatsache bewiesen, dass Brunnenkresse, wie auch das ebenso verwendete Löffelkraut, nur an Land gegen Skorbut angewendet werden konnte, wo auch gleichzeitig frische und ausgewogenere Nahrung verfügbar war.<ref name="Oesterlen" /> Brunnenkresse ist auch wegen seiner blutreinigenden und blutaufbauenden Wirkung bekannt.<ref name="Czekalla2001" /> Zusätzlich wird sie als entzündungshemmend für die Mundschleimhaut empfohlen.<ref name="Michalsky1993" />
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default [[Datei:Eye movements lateral rot.jpg|Bild: rechtes Auge von oben betrachtet; Klicken für Bildinformationen]]
==== Homöopathie ====
poly 672 617 746 475 503 370 497 432 392 782 311 1023 498 1025 [[#Musculus rectus superior|Musculus rectus superior]]
In der [[Homöopathie]] findet ''Nasturtium officinale'' Verwendung.<ref name="PTA-Forum" /> Die zugeschriebene Wirkung besonders gegen Harnwegsinfektionen ist wissenschaftlich jedoch nicht bestätigt.
poly 665 783 782 672 835 575 716 531 670 622 622 734 [[#Musculus obliquus superior|Musculus obliquus superior]]
 
poly 396 324 326 284 282 266 242 266 216 283 275 331 291 338 391 439 467 530 497 430 500 400 [[#Musculus obliquus superior|Musculus obliquus superior]]
== Wasserkresse in der Literatur ==
poly 216 283 170 234 150 196 152 159 142 268 144 429 152 364 166 368 174 389 183 353 211 374 227 418 232 373 257 338 277 331 [[Rollknorpel|Rollknorpel (Trochlea musculi obliqui superioris)]]
* {{Literatur
poly 184 354 212 376 227 418 220 497 216 666 224 730 242 1024 149 1024 149 763 158 640 159 522 175 385 [[#Musculus obliquus superior|Musculus obliquus superior]]
  |Autor=G. P. Daniels
poly 635 1023 635 755 624 736 610 762 609 1023 [[Augenbewegung|Y-Achse, sagittale Drehachse]]
  |Titel=The two Cousins and the Watercress Girl
poly 609 414 609 0 635 0 635 425 609 414 [[Augenbewegung|Y-Achse, sagittale Drehachse]]
  |Verlag=Providence
desc none
  |Datum=1843
</imagemap>
  |OCLC=5878162}}
|
<imagemap>
Datei:Eye_movements_medial_rot.jpg|120px
default [[Datei:Eye movements medial rot.jpg|Bild: rechtes Auge von oben betrachtet; Klicken für Bildinformationen]]
poly 643 1025 643 3 599 3 599 1025 [[Augenbewegung|Y-Achse, sagittale Drehachse]]
poly 731 495 643 462 643 651 [[#Musculus rectus inferior|Musculus rectus inferior]]
poly 599 737 599 444 493 384 477 459 420 636 283 1027 465 1025 [[#Musculus rectus inferior|Musculus rectus inferior]]
poly 656 629 728 502 952 651 869 763 814 827 [[#Musculus obliquus inferior|Musculus obliquus inferior]]
poly 599 399 416 264 337 220 288 214 275 226 288 250 368 311 484 428 493 384 597 442 [[#Musculus obliquus inferior|Musculus obliquus inferior]]
desc none
</imagemap>
|-
| <small>Hebung. Hauptbeteiligte sind der M. rectus superior und der M. obliquus inferior</small>
| <small>Senkung. Hauptbeteiligte sind der M. rectus inferior und der M. obliquus superior</small>
| <small>Adduktion. Hauptbeteiligter ist der M. rectus medialis, sowie die vertikalen Mm. recti</small>
| <small>Abduktion. Hauptbeteiligter ist der M. rectus lateralis, sowie die Mm. obliqui</small>
| <small>Innenrollung. Hauptbeteiligte sind der M. obliquus superior und der M. rectus superior</small>
| <small>Außenrollung. Hauptbeteiligte sind der M. obliquus inferior und der M. rectus inferior</small>
|}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Antagonist (Muskel)}}
* {{WikipediaDE|Echte Brunnenkresse}}
* {{Liste der Küchenkräuter und Gewürzpflanzen}}


== Literatur ==
=== Weblinks ===
* ''Lexikon der Biologie.'' 1. Band, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004, ISBN 3-8274-0326-X.
{{Commons|Nasturtium officinale|Echte Brunnenkresse (''Nasturtium officinale'')}}
* Th. Axenfeld (Begr.), H. Pau (Hrsg.): ''Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde''. Unter Mitarbeit von R. Sachsenweger u. a. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-437-00255-4.
{{Wiktionary|Brunnenkresse}}
* Albert J. Augustin: ''Augenheilkunde''. Springer Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-30454-8.
{{Wikisource|Die Garten- und Gemüse-Metropole Thüringens|Die Garten- und Gemüse-Metropole Thüringens|In: ''[[Die Gartenlaube]].'' (1867), Heft 36}}
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Kreuzbluetler/brunnenkresse.htm#Zweireihige%20Brunnenkresse%C2%A0 Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references>
<ref name="Düll">
{{BibISBN|9783494014241|Seite=527–528}}
</ref>
<ref name="Anonym2002">
Anonym: ''Bunte Brunnenkresse.'' aus: ''HortScience'' Februar 2002. In: ''Gemüse.'' Band 38, Nr. 6, 2002, S. 20.
</ref>
<ref name="Becker1950">
{{Literatur
|Autor=J. Becker-Dillingen
|Titel=Handbuch des gesamten Gemüsebaues
|Auflage=5
|Verlag=Paul Parey
|Ort=Berlin/Hamburg
|Datum=1950
|Seiten=393–398
|Sprache=de
|OCLC=258593002}}
</ref>
<ref name="Bischoff1831">
{{Literatur
|Autor=G. W. Bischoff
|Titel=Grundriss der medicinischen Botanik: als Leitfaden bei Vorlesungen, so wie zum Selbststudium und besonders …
|Verlag=A. Osswald
|Datum=1831
|Seiten=17}}
</ref>
<ref name="Blanke1992">
{{Literatur
|Autor=M. Blanke
|Titel=Brunnenkresse – eine umweltfreundliche Gemüseart – Anbau und Verwendung in England
|Sammelwerk=Gartenbau Magazin
|Band=Band1
|Nummer=7
|Datum=1992
|Seiten=53–54}}
</ref>
<ref name="Burgunder1991">
{{Literatur
|Autor=O. Burgunder
|Titel=Brunnenkresse – eine Spezialkultur
|Sammelwerk=Gemüse
|Band=27
|Nummer=12
|Datum=1991
|Seiten=556–557}}
</ref>
<ref name="Czekalla2001">
{{Literatur
|Autor=E. Czekalla, M. Krumbein
|Titel=Die Brunnenkresse – Eine alte Erfurter Spezialität
|Sammelwerk=[[TASPO|Taspo Magazin]]
|Nummer=11
|Datum=2001
|Seiten=20–22}}
</ref>
<ref name="FOC">
Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz, Vladimir Dorofeev: ''Brassicaceae''. In {{BibISBN|0915279932|Seite=136| URL=http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=200009627| Kapitel=''Nasturtium officinale''| Linktext=online}}
</ref>
<ref name="FPAK">
{{Literatur
|Autor=S. M. H. Jafri
|Titel=Flora of West Pakistan 55: Brassicaceae
|Verlag=Stewart Herbarium
|Ort=Rawalpindi
|Datum=1973
|Kapitel=''Nasturtium officinale''
|Seiten=185
|Online=
[http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=5&taxon_id=200009627 online]}}
</ref>
<ref name="George1999">
R. A. T. George: ''Vegetable Seed Production.'' 2. Auflage. CABI Publishing, CAB International 1999, ISBN 0-85199-336-2, S. 162–163.
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</ref>
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<ref name="Homer1949">
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Werner Rauh, Karlheinz Senghas: ''Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten.'' Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 88. Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg/Wiesbaden 1988, ISBN 3-494-01166-4.
</ref>
<ref name="Sebald1989">
{{BibISBN|3870033525}}
</ref>
<ref name="Settegast1909">
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</ref>
<ref name="Steinbach1999">
G. Steinbach: ''Die Pflanzen unserer Heimat. Wegweiser durch die Natur.'' ADAC-Verlag, München 1999, ISBN 3-87003-879-9, S. 91.
</ref>
<ref name="ExkursionsfloraA2008">
{{BibISBN|9783854741879|Seite=635, 636}}
</ref>
<ref name="Euro+Med">
{{Internetquelle
|url=http://ww2.bgbm.org/EuroPlusMed/PTaxonDetail.asp?NameId=14602&PTRefFk=7200000
|titel=Details for: Nasturtium officinale
|autor=Karol Marhold
|hrsg=Botanischer Garden und Botanisches Museum Berlin-Dahlem
|werk=Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity
|datum=
|zugriff=2012-02-11
|sprache=en}}
</ref>
<ref name="BiblDig">
{{Literatur
|Autor=William Townsend Aiton
|Titel=Hortus kewensis
|TitelErg=A Catalogue of Plants cultivated in The Royal Botanic Garden at Kew
|Band=IV
|Auflage=2
|Ort=London
|Datum=1812
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|Online=[http://bibdigital.rjb.csic.es/spa/Libro.php?Libro=3050&Pagina=112 Digitalisat von Biblioteca Digital del Real Jardín Botánico de Madrid]}}
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<ref name="GRIN">
{{GRIN|ID=25072|WissName=Nasturtium officinale|Linktext=Taxon: Nasturtium officinale}} (englisch)
</ref>
<ref name="Kressepark">
{{Internetquelle
|url=http://www.kressepark-erfurt.de/kressepark/historie/
|titel=Historie des Kressepark-Erfurt
|autor=Creativ Traiteur GmbH
|zugriff=2012-02-12}}
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{{Internetquelle
|url=http://www.pta-forum.de/index.php?id=980&type=4
|titel=Brunnenkresse: Muntermacher für das Frühjahr (Arzneipflanzenportrait)
|autor=Monika Schulte-Löbbert
|hrsg=PTA-Forum im Govi-Verlag
|zugriff=2013-07-07}}
</ref>
<ref name="Römpp">
{{RömppOnline|Name=Kressen|Datum=28. Juni 2012|ID=RD-11-02135}}
</ref>
<ref name="Karlsruhe">
''[http://www.natwiss.ph-karlsruhe.de/GARTEN/material/steckbrief/Aromapflanzen/Gartenkresse.pdf Gartenkresse Lepidium sativum (PDF; 680&nbsp;kB).]'' Pädagogische Hochschule Karlsruhe.
</ref>
<ref name="Oberdorfer2001">
{{BibISBN|3800131315|Seite=468}}
</ref>
</references>
 
=== Weblinks ===
{{Commons|Nasturtium officinale|Echte Brunnenkresse (''Nasturtium officinale'')}}
{{Wiktionary|Brunnenkresse}}
{{Wikisource|Die Garten- und Gemüse-Metropole Thüringens|Die Garten- und Gemüse-Metropole Thüringens|In: ''[[Die Gartenlaube]].'' (1867), Heft 36}}
* {{FloraWeb|3836}}
* {{VKFloraweb|3836}}
* {{InfoFlora|ID=675|WissName=Nasturtium officinale R. Br.}}
* {{Internetquelle
  |url=http://linnaeus.nrm.se/flora/di/brassica/rorip/rorinas.html
  |titel=Källfräne
  |titelerg=(''Rorippa nasturtium-aquaticum'')
  |hrsg=Naturhistorika riksmuseet, Stockholm
  |werk=Den virtuella floran
  |zugriff=2012-02-12
  |sprache=sv}} Mit Weiterleitung auf eine [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/brassica/rorip/rorinasv.jpg Karte der Verbreitung auf der Nordhalbkugel] aus: {{Literatur |Autor=Eric Hultén, Magnus Fries |Titel=Atlas of North European vascular plants |Verlag=Koeltz |Ort=Königstein |Datum=1986 |ISBN=3-87429-263-0}}
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Kreuzbluetler/brunnenkresse.htm#Zweireihige%20Brunnenkresse%C2%A0 Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')]
* {{Internetquelle
  |url=http://www.kressepark-erfurt.de/category/kp/kressepark/
  |titel=Kressepark Erfurt
  |zugriff=2012-02-12
  |sprache=de}}
* {{Internetquelle
  |url=http://orf.at/stories/2233063/2233062
  |titel=Brunnenkresse erreichte Höchstwertung bei gesunden Gemüsen
  |zugriff=2014-06-09
  |sprache=de}}


[[Kategorie:Muskeln]]
[[Kategorie:Krautartige Pflanzen]]
[[Kategorie:Blattgewürz]]
[[Kategorie:Blattgemüse]]
[[Kategorie:Heilpflanze]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 3. Februar 2018, 08:45 Uhr

Echte Brunnenkresse

Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale), Illustration

Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Tribus: Cardamineae
Gattung: Brunnenkressen (Nasturtium)
Art: Echte Brunnenkresse
Nasturtium officinale
W.T.Aiton

Die Echte Brunnenkresse oder Brunnenkresse (Nasturtium officinale), auch Wasserkresse genannt, ist eine als Gemüse verwendete Pflanzenart aus der Gattung der Brunnenkressen (Nasturtium) der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).

Ihr Name ist in Bezug auf ihren Standort abgeleitet von mittelhochdeutsch brunne (Quelle, Quellwasser, Grundwasser, fließendes Wasser).[1]

Beschreibung

Habitus.
Der Stängel kriecht am Boden und wurzelt an den Knoten.
Gefiederte Laubblätter.
Die Laubblätter sind am Grund etwas geöhrt.
Blüten mit gelben Antheren.
Fruchtstand mit fast waagrecht abstehender Schote.
Die Schoten sind im Querschnitt stielrund.
Die Samen sind in der Schote zweireihig angeordnet.

Merkmale

Diese wintergrüne, ausdauernde krautige Pflanze ist eine Sumpf- bzw. Wasserpflanze. Sie hat hohle, runde Stängel, die zwischen 15 und 80, teils 90 Zentimeter lang sind und im Wasser liegen. Die Triebe sind kahl. Die rundlichen Wurzelblättchen treiben am unteren Ende. Die kleinen, grasgrünen, unpaarig gefiederten Laubblätter bestehen meist aus zwei bis vier (selten ein oder fünf) Fiederpaaren. An den Nodien treiben Adventivwurzeln aus.[2]

Dann entstehen vielblütige, lockere traubige Blütenstände. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die Blütenblätter sind länger als der Blütenkelch. Die weißen Kronblätter sind 3 bis 4 Millimeter lang. Sie hat sechs gelbe Staubbeutel.[3][4] Nach der Blüte färbt sich der Trieb oft lila.[5] Die Schoten sind 8 bis 20 Millimeter lang und 2 bis 3 Millimeter breit und enthalten deutlich sichtbar bis zu 60 Samen in zwei Reihen. Die Schote ist damit etwa gleich lang oder länger als der Fruchtstiel. Die Samen sind auf der Oberfläche wabenartig in etwa 25 Felder unterteilt.[6] Die Tausendkornmasse beträgt 2,8 Gramm.[7]

Die Blütezeit beginnt Ende Mai, teils auch im Juni und dauert bis Juli. Die Früchte reifen von September bis Oktober.[8]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32[3].

Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale)

Unterscheidung von ähnlichen Arten

Die Echte Brunnenkresse ist leicht mit dem an gleichen Standorten wachsenden Bitteren Schaumkraut zu verwechseln, das durch dessen violette Staubbeutel und die mit Mark gefüllten, nicht kriechenden Stängel sowie die nicht geöhrten Laubblätter zu unterscheidbar ist. Eine Verwechslung bei der Nutzung der Brunnenkresse als Salat ist aber unkritisch, da das Bittere Schaumkraut ungiftig ist und ähnliche Eigenschaften wie die Brunnenkresse hat.[9] Verwandte Arten sind das Behaarte Schaumkraut (Cardamine hirsuta), das Gewöhnliche Tellerkraut (Montia perfoliata) oder das Frühlings-Barbarakraut (Barbarea verna). Alle drei genannten Arten sind der Brunnenkresse sehr ähnlich und könnten zur Kultur ohne Wasseranstau verwendet werden.

Ökologie

Die Blüten der Echten Brunnenkresse sind „Nektar führende Scheibenblumen“. Der Nektar, der am Grunde der ausgesackten Kelchblätter abgesondert wird, kann nur von Faltern und Bienen erreicht werden. Bei schlechtem Wetter findet spontane Selbstbestäubung in den geschlossenen Blüten statt.[8]

Die Schoten sind Windstreuer. Die Samen können als Wasserhafter im Gefieder von Wasservögeln verschleppt werden.[8]

Die Echte Brunnenkresse ist eine Langtagpflanze.[10] Unter 7 °C kommt das Wachstum der Pflanze zum Stillstand.[11]

Vorkommen, Verbreitung und Gefährdung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Echten Brunnenkresse befindet sich in Europa, Nordafrika mit Makaronesien und Asien. Sie wächst als Neophyt mittlerweile fast überall auf der Welt. In Österreich kommt die Echte Brunnenkresse selten bis sehr selten in allen Bundesländern vor. Sie gilt im nördlichen und südöstlichen Alpenvorland als gefährdet und in der Pannonischen Florenprovinz als stark gefährdet.[12]

Die Echte Brunnenkresse bevorzugt fließende, nährstoffreiche Gewässer in sonniger bis halbschattiger Lage.[5] So kommt sie an Quellen, Bächen und Teichen vor.[2] Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Nasturtietum officinalis aus dem Verband Sparganio-Glycerion, kommt aber auch im offenen Fließwasser in der Form fo. submersa Glück bis in 1 Meter Wassertiefe in Gesellschaften des Verbands Ranunculion fluitantis vor.[13] Obwohl Brunnenkresse kühles, schnell fließendes Wasser bevorzugt, kommt sie im Yellowstone-Nationalpark am Ufer von etwa 40 °C warmer Thermalquellen vor.

Systematik

Nasturtium officinale wurde 1812 von William Townsend Aiton in der zweiten Ausgabe von Hortus Kewensis, Band 4, Seite 110, aufgestellt[14]. Synonyme sind Nasturtium aquaticum Wahlenb., Nasturtium fontanum Asch., Nasturtium nasturtium-aquaticum (L.) H.Karst., nom. inval., Nasturtium siifolium Rchb., Radicula nasturtium Cav., Radicula nasturtium-aquaticum (L.) Rendle & Britten, Rorippa nasturtium Beck, Rorippa nasturtium-aquaticum (L.) Hayek[15], Sisymbrium nasturtium Thunb., Sisymbrium nasturtium-aquaticum L.[16][17].

Die Echte Brunnenkresse ist wie die Kleinblättrige Brunnenkresse ein Elternteil der natürlich vorkommenden Hybride Bastard-Brunnenkresse oder Unfruchtbare Brunnenkresse[12] (Nasturtium ×sterile (Airy Shaw) Oefelein, Syn.: Rorippa ×sterilis Airy Shaw).

Nutzung

Herkunft und Geschichte

Bereits Griechen und Römer verwendeten Brunnenkresse. Zu damaliger Zeit wurde sie aber noch nicht kultiviert, sondern an natürlich vorkommenden Standorten gesammelt. Sie kommt ursprünglich aus Europa. Einige Historiker belegen die erste Einführung der Kultur in Deutschland durch Nicolaus Meißner für das Jahr 1650. Jedenfalls entwickelte Christian Reichert (1685–1775) in Raum Erfurt in Dreienbrunnen das Anbausystem in sogenannten Klingen (Wassergräben).[18] Vom 18. Jahrhundert bis heute wird dort im Dreibrunnenfeld des Kressepark Erfurt Brunnenkresse kultiviert.[19] Das Dreibrunnenfeld ist für seine warmen Quellen bekannt. Napoleon nahm 1809 einen Gärtner aus Erfurt mit und führte die Kultur nahe Versailles ein. Im Jahr 1810 wurden in Frankreich im Tal von Ronette zwischen Senlis und Chantilly Kressegräben angelegt. Der Bedarf an Brunnenkresse für Paris konnte auch noch 1909 nicht vollständig aus französischer Produktion gedeckt werden.[18] Von 1929 bis 1932 waren um Erfurt hauptsächlich fünf Familienbetriebe mit dem Anbau beschäftigt und verbesserten das Anbausystem weiter. Das Gemüse wurde per Expresszug in viele Großstädte und nach Frankreich, in die Schweiz und die Benelux-Länder geliefert. [20] Da jedoch im 20. Jahrhundert saubere Oberflächengewässer immer seltener wurden, nahm der Anbau mehr und mehr ab. Seit den 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts erlebt Brunnenkresse jedoch durch Rückbesinnung auf "alte und vergessene" Gemüse wieder eine Renaissance. In der Schweiz existierte bis 1991 noch eine Anbaufläche von 1,2 Hektar im Kanton Bern.[11] 2001 wurde in den USA versucht, bunte Mischungen mit verschiedenfarbigen Brunnenkresse-Typen in Kombination mit essbaren Blüten anzubieten.[21] Der einzige in der Schweiz heute noch praktizierte Anbau wird von der Familie Motzet in dritter Generation betrieben und befindet sich in Wynau im Kanton Bern mit 0,6 Hektar. Von dieser Fläche werden etwa 20 Tonnen Brunnenkresse pro Jahr geerntet.

Der scharfe Geschmack der Pflanzen, der durch die darin enthaltenen Senfölglycoside verursacht wird, gab der Kresse ihren Namen, abgeleitet vom althochdeutschen Wort cresso ‚scharf‘[22][23]

Typen und Sorten

Brunnenkresse in Blüte

Es existieren viele Klone von Brunnenkresse, die über Jahre durch individuell auf den einzelnen Betrieben weitervermehrte und selektierte Pflanzen entstanden sind. Am verbreitetsten ist der Klon 'Dark Green American' mit dunkelgrüner Farbe. Der früher noch mehr angebaute hellgrüne Klon 'French Green' ist wegen seiner hellen Farbe nicht mehr so beliebt. Auch eine Kreuzung mit der Kleinblättrigen Brunnenkresse (Nasturtium microphyllum) mit brauner Farbe wird kaum noch angebaut.[24]

Bedeutung

Im Ertragsanbau wird die Echte Brunnenkresse in England mit einem Ernteergebnis von 4000 Tonnen im Jahr 1987 verwendet. Hier zählt sie zur "besseren Küche" und wird vor allem im Gebiet der Hügelkette South Downs und verstreut zwischen Oxford und London angebaut. In Frankreich wurden 1987 100 Hektar bewirtschaftet; auch in den Benelux-Staaten und Portugal wird sie angebaut. In der Schweiz gibt es noch 0,6 Hektar Anbau im Kanton Bern.[11] In Deutschland befinden sich um Erfurt heute noch 70 Hektar Anbaufläche.[20] Außereuropäische Anbauflächen gibt es in Florida und auf Hawaii, wo 1981 auf 13 Hektar 800 Tonnen geerntet wurden.[24]

Anbau und Ernte

Traditioneller Anbau der Brunnenkresse in Erfurt.

Im Anbau befindet sich die Echte Brunnenkresse bevorzugt in Karstgebieten mit vielen Quellen.[25] Auch in England ist Brunnenkresse im Anbau, da hier viel frisches sauberes Quellwasser vorhanden ist. Mit seinen 10 bis 12 °C bietet es optimale Bedingungen. Brunnenkresse verträgt auch Temperaturen bis 30 °C, wenn die Wasserversorgung ausreichend ist.[10] Wichtig ist ein flacher Graben, der 40 bis 60 Zentimeter tief und etwa 2,5 bis 3 Meter breit ist und mit langsam fließendem Wasser gefüllt ist. Die seitlich des Grabens aufgeschütteten Wälle schützen die Gräben im Winter vor kaltem Wind.[18] Die Gräben, auch Klingen genannt, sind mit einem Zufluss und Abfluss versehen, mit dem der Wasserstand geregelt werden kann. Damit wird die Klinge auch für Pflanzung oder Saat trockengelegt.[26] Sauberes Quellwasser ist Voraussetzung, damit keine Krankheitserreger in der Brunnenkressekultur vermehrt und in den Ernährungskreislauf kommen. Traditionell wurden die dunklen und dunkelvioletten Klone eher im Winter, die Sorten mit grünen Blättern eher im Sommer angebaut. Das hat heute aber keine große Bedeutung mehr. Vermehrt wird über Stecklinge, bei der die betriebseigene Sorte genetisch erhalten bleibt oder über Samen.[18] Die aus Samenvermehrung entstehenden Pflanzen variieren genetisch und können verschiedene Wuchstypen hervorbringen. Das Saatgut kommt meist aus Frankreich und Portugal.[20] Nach Vorkultur mit 6 Wochen im Sommer bis 15 Wochen im Winter werden die Pflanzen mit der gewünschten Größe von 10 bis 30 Zentimeter Länge ausgepflanzt. Die Saat erfolgt direkt während der Trockenphase der Anbauanlage Mitte Mai bis August. Die Samen werden leicht mit Erde bedeckt.[10] Die Vermehrung über Aussaat dauert jedoch beträchtlich länger. Die Klingen müssen jährlich neu bepflanzt werden.[26] Nach Pflanzung oder Keimung wird der Wasserspiegel mit der größer werdenden Pflanze langsam angehoben.[18] Das Wasser muss immer fließen, damit es ausreichend gereinigt wird. Die Ernteperiode erstreckt sich von September bis zum Blühbeginn im Mai. In extensiv betriebener Kultur bleiben die Pflanzen bis zu zehn Jahre in Kultur. Im intensiven Anbau wird die Kultur jedes Jahr oder spätestens nach zwei Jahren neu angelegt.[11] Die Kultur wird nicht bis nur sehr wenig gedüngt.[20] Die Pflanze wird immer wieder geschnitten und gesäubert. Die Triebe werden mit einer Länge von 12 bis 15 Zentimeter geerntet und je nach Abnehmer zu 70 bis 120 Gramm gebündelt. Auch Verpackung in Plastikbeutel ist üblich. So können etwa 3,5 kg/m² geerntet werden. Durch den hohen Arbeitskostenanteil am Produkt ist der Ertragsanbau auch mehr in Kleinbetrieben etabliert.[24] Geerntet wird von Hand oder mit der Sense, weil Brunnenkresse druckempfindlich ist.[11] Um Frostschäden zu verhindern, wird mit Vlies abgedeckt.[20] Da der Anbau im Freien, die Ernte im Winterhalbjahr bei widrigen Witterungsverhältnissen stattfindet, ist der Anbau eher rückläufig, was in der Forschung in Weihenstephan seit 1985 Versuche zum Anbau in Töpfen angeregt hat. Hier sind Erträge von 6 bis 12 kg/m² möglich.[27] Kultur auf Tischen in Töpfen und mit Ebbe-Flut-System ist auch möglich.[20] Als Schutz vor Frost werden die über dem Wasser stehenden Triebe unter Wasser gedrückt.[18] Heute können sie auch mit Folien oder Folien-/Vliestunnels überdeckt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Da heute aus hygienischen Gründen viel in geschlossenen und zum Teil für den Winter mit Treibhäusern überdachten Anbauverfahren gearbeitet wird, kommt es eher zu Nährstoffmangel, wenn die Nährlösung unausgeglichen ist. Da die Pflanze teilweise aus dem Wasser ragt, sind daran auch Schnecken und Blattläuse zu finden. Wo nicht direkt im Wasser kultiviert wird oder während der Trockenlegungsphase der Anlagen werden auch Unkräuter zum Problem. Lieferungen aus den USA für den Anbau in England enthielten Pflanzen-Viren wie Gurkenmosaikvirus (CMV), Blumenkohlmosaik-Virus und Turnip yellow mosaic virus (TYMV). Die Viren wurden durch Meristemvermehrung eliminiert.[24] Wildenten werden durch farbige Bänder abgeschreckt.[11] Pilzkrankheiten werden durch stehendes Wasser und hohe Tagestemperaturen im Sommer und Herbst gefördert. Bei den Pilzkrankheiten handelt es sich um einen Falschen Mehltau (Peronospora parasitica), Septoria-Blattflecken (Septoria sisymbrii) und um Crook root, der vom Pilz Spongospora nasturtii verursacht wird.[28] Trauermücken treten vermehrt auf, wenn die Kultur nicht sauber begonnen wurde. Zur Abwehr sind Nützlinge (Nematoden) gebräuchlich.[27] Viel tritt auch der Kohlerdfloh auf, der Löcher in die Blätter frisst.[29]

Verwendung

Chemische Strukturformel von Gluconastriin

Küche

Die Echte Brunnenkresse besitzt einen frischen, leicht scharfen Geschmack, der durch das Senfölglykosid Gluconasturtiin verursacht wird. Er erinnert geschmacklich an die verwandte Gartenkresse. Verwendung findet Brunnenkresse wie Gartenkresse in Suppen und Salaten.[24] Zum Garnieren von Sandwiches, zu Steaks[27] und besonders schmackhaft mit rohem Spinat eignet sie sich ebenfalls. Zum Trocknen und als Gewürz eignet sich Brunnenkresse nicht, weil sie dann fast keinen Geschmack mehr hat.[2]

Inhaltsstoffe

Vorlage:Infobox Inhaltsstoffe Die Echte Brunnenkresse enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe, Zucker, Ätherische Öle, Raphanol, Vitamine A, B1, B2, C und E, und Mineralstoffe wie Eisen, Iod, Phosphor, Calcium. Sie war ehemals ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant durch die schon im Winter mögliche Ernte.[25]

Lagerung

Da die Brunnenkresse sehr an feuchte Bedingungen gewöhnt ist, hält sie nur einen Tag bei Zimmertemperatur und muss bald verzehrt werden. In Folie eingepackt und im Kühlschrank bei 3 bis 5 °C gelagert kann sie eine Woche aufbewahrt werden.[24]

Medizinische Bedeutung

Hygiene im Anbau

Sobald die Pflanzen blühen, sind sie nicht mehr gut zum Verzehr geeignet. Pflanzen sollten nur aus fließenden Gewässern geerntet werden, um die bakterielle Belastung zu minimieren. In Frankreich wurden Infektionen mit dem Großen Leberegel beim Menschen durch Verzehr von ungegarter Brunnenkresse von Tierweiden oder aus der Wildnis nachgewiesen (Dönges, Parasitologie). Speziell in England mit einem großen Anteil an Schafweiden sollte aus diesem Grund nur Kultur-Brunnenkresse verwendet werden, um über den Schafkot Kontaminierungen mit dem Großen Leberegel zu verhindern.[24]

Volksmedizin

Diese alte Heilpflanze gilt als Aphrodisiakum und appetitanregend, stoffwechselfördernd, harn- und wehentreibend. In der Naturheilkunde wird sie für die "Entschlackung" von Leber, Lunge und Magen empfohlen.[11] Außerdem soll sie bei Zuckerkrankheit Diabetes mellitus helfen. Sie wird bei Frühjahrskuren und gegen Rheuma verwendet. Äußerlich angewendet dient sie als Haartonikum und zur Teintklärung. Schon im 17. Jahrhundert galt die Brunnenkresse wegen ihres Vitamin-C-Gehaltes als geschätztes Mittel gegen Skorbut.[30] Dass dies jedoch ein Irrtum war, ist schon durch die Tatsache bewiesen, dass Brunnenkresse, wie auch das ebenso verwendete Löffelkraut, nur an Land gegen Skorbut angewendet werden konnte, wo auch gleichzeitig frische und ausgewogenere Nahrung verfügbar war.[31] Brunnenkresse ist auch wegen seiner blutreinigenden und blutaufbauenden Wirkung bekannt.[20] Zusätzlich wird sie als entzündungshemmend für die Mundschleimhaut empfohlen.[27]

Homöopathie

In der Homöopathie findet Nasturtium officinale Verwendung.[32] Die zugeschriebene Wirkung besonders gegen Harnwegsinfektionen ist wissenschaftlich jedoch nicht bestätigt.

Wasserkresse in der Literatur

  •  G. P. Daniels: The two Cousins and the Watercress Girl. Providence, 1843, OCLC 5878162.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Brunnenkresse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Dieter Lehmann: Zwei wundärztliche Rezeptbücher des 15. Jahrhunderts vom Oberrhein. Teil I: Text und Glossar. Horst Wellm, Pattensen/Han. 1985, jetzt bei Königshausen & Neumann, Würzburg (= Würzburger medizinhistorische Forschungen, 34), ISBN 3-921456-63-0, S. 164.
  2. 2,0 2,1 2,2  G. W. Bischoff: Grundriss der medicinischen Botanik: als Leitfaden bei Vorlesungen, so wie zum Selbststudium und besonders …. A. Osswald, 1831, S. 17.
  3. 3,0 3,1 Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz, Vladimir Dorofeev: Brassicaceae. In Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0915279932 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen Vorlage:Neuer Abschnitt an.
  4.  S. M. H. Jafri: Flora of West Pakistan 55: Brassicaceae. Stewart Herbarium, Rawalpindi 1973, Nasturtium officinale, S. 185 (online).
  5. 5,0 5,1 Konrad Lauber, Gerhart Wagner: Flora Helvetica. 4. Auflage. Haupt, Bern, Stuttgart, Berlin 2007, ISBN 978-3-258-07240-1, Nr. 631, S. 354.
  6. Werner Rauh, Karlheinz Senghas: Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten. Begründet von Otto Schmeil, Jost Fitschen. 88. Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg/Wiesbaden 1988, ISBN 3-494-01166-4.
  7. R. A. T. George: Vegetable Seed Production. 2. Auflage. CABI Publishing, CAB International 1999, ISBN 0-85199-336-2, S. 162–163.
  8. 8,0 8,1 8,2 Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9783494014241 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen Vorlage:Neuer Abschnitt an.
  9. G. Steinbach: Die Pflanzen unserer Heimat. Wegweiser durch die Natur. ADAC-Verlag, München 1999, ISBN 3-87003-879-9, S. 91.
  10. 10,0 10,1 10,2 M. Kohl, R. Habegger: Brunnenkresse als Topfkultur – Eine lohnende Alternative? In: Gemüse. Band 25, Nr. 1, 1989, S. 14–16.
  11. 11,0 11,1 11,2 11,3 11,4 11,5 11,6  O. Burgunder: Brunnenkresse – eine Spezialkultur. In: Gemüse. 27, Nr. 12, 1991, S. 556–557.
  12. 12,0 12,1 Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9783854741879 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen Vorlage:Neuer Abschnitt an.
  13. Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3800131315 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen Vorlage:Neuer Abschnitt an.
  14.  William Townsend Aiton: Hortus kewensis. A Catalogue of Plants cultivated in The Royal Botanic Garden at Kew. 2 Auflage. IV, London 1812, S. 110 (Digitalisat von Biblioteca Digital del Real Jardín Botánico de Madrid).
  15. P. Hanelt, R. Büttner, R. Mansfeld: Mansfeld’s encyclopedia of agricultural and horticultural crops (except ornamentals). Band 3, Springer, Berlin, Heidelberg, New York 2001, ISBN 3-540-41017-1, S. 1421–1422.
  16. Karol Marhold: Details for: Nasturtium officinale. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Botanischer Garden und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, abgerufen am 11. Februar 2012 (english).
  17. Vorlage:GRIN (englisch)
  18. 18,0 18,1 18,2 18,3 18,4 18,5 H. Settegast: Illustriertes Handbuch des Gartenbaues. Verlag von J.J. Arnd, 1909?, S. 666–667.
  19. Creativ Traiteur GmbH: Historie des Kressepark-Erfurt. Abgerufen am 12. Februar 2012.
  20. 20,0 20,1 20,2 20,3 20,4 20,5 20,6  E. Czekalla, M. Krumbein: Die Brunnenkresse – Eine alte Erfurter Spezialität. In: Taspo Magazin. Nr. 11, 2001, S. 20–22.
  21. Anonym: Bunte Brunnenkresse. aus: HortScience Februar 2002. In: Gemüse. Band 38, Nr. 6, 2002, S. 20.
  22. Eintrag zu Kressen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 28. Juni 2012.
  23. Gartenkresse Lepidium sativum (PDF; 680 kB). Pädagogische Hochschule Karlsruhe.
  24. 24,0 24,1 24,2 24,3 24,4 24,5 24,6  M. Blanke: Brunnenkresse – eine umweltfreundliche Gemüseart – Anbau und Verwendung in England. In: Gartenbau Magazin. Band1, Nr. 7, 1992, S. 53–54.
  25. 25,0 25,1 C. Homer, Ph. D. Thompson: Vegetable Crops. 4. Auflage. McGraw-Hill Publications, New-York Toronto London 1949, S. 354.
  26. 26,0 26,1 L. Müller: Gemüsebau – Ein Hand- und Lehrbuch für die gärtnerische Praxis. Verlagsgesellschaft H. Rillinger, Nordhausen am Harz 1937?, S. 203–205.
  27. 27,0 27,1 27,2 27,3 F. Michalsky, A. Hanke, W. H. Schnitzler: Brunnenkresse. In: Gemüse. Band 29, Nr. 12, 1993, S. 623–624.
  28. S. T. Koike, P. Gladders, A. O. Paulus: Vegetable diseases: a color handbook. Gulf Professional Publishing 2007, ISBN 978-0-12-373675-8, S. 416.
  29.  J. Becker-Dillingen: Handbuch des gesamten Gemüsebaues. 5 Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1950, S. 393–398, OCLC 258593002.
  30. Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3870033525 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen Vorlage:Neuer Abschnitt an.
  31. F. Oesterlen: Handbuch der Heilmittellehre. 4. Auflage. Verlag H. Laupp, 1851, S. 573.
  32. Monika Schulte-Löbbert: Brunnenkresse: Muntermacher für das Frühjahr (Arzneipflanzenportrait). PTA-Forum im Govi-Verlag, abgerufen am 7. Juli 2013.

Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „Herzog-Ayensu1985“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.

Weblinks

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