imported>Joachim Stiller |
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| | '''Blau''' ist nach der [[Farbenlehre (Steiner)|Farbenlehre Rudolf Steiners]] eine der drei [[Glanzfarben]] und stellt als solche den ''Glanz des [[Seele|Seelischen]]'' dar. {{Lit|GA 291, S 39ff}} |
| {{Farbmuster|Gelb|#FFFF00}}
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| '''Gelb''' ist nach der [[Farbenlehre (Steiner)|Farbenlehre Rudolf Steiners]] eine der drei [[Glanzfarben]] und stellt als solche den ''Glanz des [[Geist]]es'' dar. {{Lit|{{G|291|39ff}}}} | |
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| "Nehmen wir
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| das Gelbe. Nehmen wir die ganze innere Wesenheit des Gelben, wenn
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| wir das Gelbe als Fläche auftragen. Ja, sehen Sie, das Gelbe als Fläche
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| aufgetragen mit Grenzen, das ist eigentlich etwas Widerliches, das kann
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| man im Grunde genommen nicht ertragen, wenn man Kunstgefühl hat.
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| Die Seele erträgt nicht eine gelbe Fläche, welche begrenzt ist. Da muß
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| man das Gelbe da, wo Grenzen sind, schwächer gelb machen, dann noch
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| schwächer gelb, kurz, man muß ein sattes Gelb in der Mitte haben, und
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| das muß gegen schwaches Gelb ausstrahlen. [Es wird gezeichnet.] Anders
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| kann man sich das Gelbe im Grunde genommen gar nicht vorstellen,
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| wenn man es aus seiner eigenen Wesenheit heraus erleben will. Das
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| Gelbe muß strahlen, das Gelbe muß durchaus in der Mitte gesättigt sein
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| und strahlen, es muß sich verbreiten und im Verbreiten muß es weniger
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| satt, muß es schwächer werden. Das ist, möchte ich sagen, das Geheimnis
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| des Gelben. Und wenn man das Gelbe begrenzt, so ist das eigentlich so,
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| wie wenn man über die Wesenheit des Gelben lachen wollte. Man sieht
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| immer den Menschen drinnen, der das Gelbe begrenzt hat. Es spricht
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| nicht das Gelbe, wenn es begrenzt ist, denn das Gelbe will nicht begrenzt
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| sein, das Gelbe will nach irgendeiner Seite hin strahlen. Wir
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| werden gleich nachher zwar einen Fall sehen, wo das Gelbe gestattet,
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| begrenzt zu sein, aber der Fall wird uns gerade zeigen, wie es unmöglich
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| ist, das Gelbe als solches seiner inneren Wesenheit nach zu begrenzen.
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| Es will strahlen." {{Lit|{{G|291|43f}}}}
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| [[Datei:GA 291 45.gif|center|500px|Die drei Glanzfarben]]
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| Eine [[Farbmeditation]], bei der wir uns ganz in das [[Erleben]] des Gelben versenken, kann uns dessen eigentliches [[Wesen]] enthüllen:
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| "Wenn es eine gelbe Fläche ist, und wir machen dasselbe, dann fühlen
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| wir uns in diesem Erleben des Gelben wie, ich möchte sagen, an den
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| Anfang unseres Zeitenzyklus versetzt. Wir fühlen: Jetzt lebst du in
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| den Kräften, aus denen du geschaffen worden bist, als du deine erste
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| Erdeninkarnation antratest. - Das, was man ist durch das ganze Erdendasein
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| hindurch, fühlt man verwandt mit dem, was einem entgegenkommt
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| aus der Welt, in die man selber das mit einem identisch gewordene
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| Gelb trägt." {{Lit|{{G|291|102}}}}
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| </div>
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| "... wenn Sie so die Wesenheit
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| der Farbe ergreifen, daß Sie der Farbe es selber ankennen, möchte ich
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| sagen, was sie will: wenn Sie erkennen, daß das Gelb eigentlich in der
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| Mitte gesättigt sein will und verfließen will nach dem Rande, weil das
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| die eigene Natur des Gelben ist - ja, dann muß man etwas machen,
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| wenn man das Gelb fixieren will, wenn man irgendwo eine gleichmäßige
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| gelbe Flache haben will. Was macht man da? Es muß in das Gelb etwas
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| hineinspielen, es muß etwas hinein in das Gelb, was dem Gelb seinen
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| ureigenen Charakter, seinen eigenen Willen wegnimmt. Es muß das
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| Gelb schwer gemacht werden. Wie kann das Gelb schwer gemacht werden?
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| Indem man etwas in das Gelb hineintut, was ihm die Schwere gibt.
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| Es wird goldfarbig. Da haben Sie das Gelbe entgelbt, gewissermaßen
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| gelb gelassen, aber ihm seine Wesenheit getilgt. Machen Sie in ein Bild
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| einen [[Goldgrund]], dann dürfen Sie es gleichmäßig über die Fläche hin
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| machen, aber Sie haben dem Gelb Schwere gegeben, innerliche Schwere.
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| Sie haben ihm seinen eigenen Willen genommen. Sie halten es in sich fest.
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| Daher empfanden alte Maler, die für solche Dinge eine Empfindung
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| hatten, daß sie in dem Gelben den Glanz des Geistes haben. Also sie
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| schauten hinauf zum Geistigen, dem Glanz des Geistes im Gelben. Aber
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| sie wollten den Geist hier auf der Erde haben. Sie mußten ihm Schwere
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| geben. Machten sie einen Goldgrund, wie Cimabue, dann gaben sie dem
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| Geistigen Wohnung auf der Erde, dann hatten sie im Bilde gewissermaßen
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| das Himmlische vergegenwärtigt. Und die Gestalten durften
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| herauskommen aus dem Goldgrunde, durften sich entwickeln auf dem
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| Goldgrunde als dasjenige, was Geschöpf ist des Geistigen. Diese Dinge
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| haben eben durchaus eine innerliche Gesetzmäßigkeit. Sie sehen also,
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| wenn wir das Gelbe als Farbe behandeln, so will es aus sich selber in
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| der Mitte satt sein und zerfließen. Wollen wir es in gleichmäßiger
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| Fläche festhalten, dann müssen wir es metallisieren. Und damit kommen
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| wir zu dem Begriff der metallisierten Farbe und zu dem Begriff
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| der stofflich festgehaltenen Farbe ..." {{Lit|{{G|291|52f}}}}
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| == Literatur == | | == Literatur == |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Das Wesen der Farben'', [[GA 291]] (1991)
| | #Rudolf Steiner: ''Das Wesen der Farben'', [[GA 291]] (1991) |
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| {{GA}} | | {{GA}} |
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| {{Hinweis Farbdarstellung}}
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| [[Kategorie:Die sieben Regenbogenfarben|106]]
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| [[Kategorie:Farben]] | | [[Kategorie:Farben]] |