Gehirn und Phönix: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:labeledbrain.jpg|thumb|300px|Sagittales [[Wikipedia:MRT|MRT]]-Schnittbild eines menschlichen Gehirns. Die Nase ist links.]]
[[Bild:Phoenix detail from Aberdeen Bestiary.jpg|thumb|250px|Phönix in Flammen, Detail aus dem ''Aberdeen Bestiary'' (12. Jahrhundert)]]
Das '''Gehirn''' (Hirn, [[Wikipedia:Latein|lat.]] ''Cerebrum'', grch. ''Ενκέφαλον'' / Encephalon) ist der in der [[Wikipedia:Schädel|Schädel]]höhle geschützt liegende Teil des [[Wikipedia:Zentralnervensystem|Zentralnervensystem]]s (ZNS) der [[Wirbeltiere]] und des [[Mensch]]en. Das Gehirn und das im [[Wikipedia:Wirbelkanal|Wirbelkanal]] (''Canalis vertebralis'') gelegene [[Rückenmark]] wird von zwei weichen ([[Wikipedia:Hirnhaut#Pia mater|Pia mater]] und [[Wikipedia:Hirnhaut#Arachnoidea mater|Arachnoidea]]) und einer harten Hirn- bzw. Rückenmarkshaut ([[Wikipedia:Hirnhaut#Dura mater|Dura mater]]) umgeben. Durch den zwischen den beiden weichen Hirnhäuten liegenden [[Wikipedia:Subarachnoidalraum|Subarachnoidalraum]] zirkuliert die Gehirn- bzw. Rückenmarksflüssigkeit ([[Wikipedia:Liquor cerebrospinalis|Liquor cerebrospinalis]]), die im [[Atemrhythmus]] steigt und fällt.
Der '''Phönix''' ([[Wikipedia:Altgriechische Sprache|altgriechisch]] Φοίνιξ, ''phoínix'', von [[Wikipedia:ägyptische Sprache|altägyptisch]] ''[[benu]]'', „leuchten“; [[Wikipedia:Lateinische Sprache|lateinisch]] ''phoenix''), auch '''Feuervogel''' genannt, ist ein [[Wikipedia:Mythologie|mythischer]] Vogel, der immer wieder verbrennt und aus seiner Asche neu  ersteht. Ganz allgemein ist er ein [[symbol]]isches Bild für das [[Wesen]] des [[Geist]]es, der sich ewig immer wieder aus sich selbst heraus neu erschafft.


Aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht dient das Gehirn hauptsächlich als reich differenzierter [[#Das Gehirn als Spiegelungsapparat für das Denken|Spiegelungsapparat]], der die [[geistig]]e und die [[Sinne|sinnlich]]-[[körper]]liche Tätigkeit des Menschen in die [[Seele]] und damit in das [[Bewusstsein]] reflektiert, wobei allerdings sehr unterschiedliche Bewusstseinsgrade enstehen, je nach dem, welche Schicht des Gehirns die Spiegelung hervorbringt. Je älter die entsprechende Gehirnstruktur entwicklungsgeschichtlich ist, desto dumpfer ist in der Regel der damit verbundene Bewusstseinsgrad. Das [[Wachbewusstsein]] des heutigen Menschen ist an einzelne Partien der [[Wikipedia:Großhirnrinde|Großhirnrinde]] gebunden.
== Mythologie ==


Der geistigen Forschung zeigt sich das Gehirn als ''mondenhaftes'' Organ ([[#Das Gehirn als Abbild des Makrokosmos|siehe unten]]), das sogar bis zu einem gewissen Grad unter dem Einfluss der Mondrhythmen steht. Dem gegenseitigen Verhältnis von [[Herz]] und Gehirn entspricht im  [[Makrokosmos]] das Verhältnis der [[Sonne]] zum [[Mond]] {{Lit|GA 107, S 109}}.
Schon in der [[Wikipedia:Ägyptische Mythologie|ägyptischen Mythologie]] ist der meist in Form eines [[Wikipedia:Reiher|Reiher]]s dargestellte Vogel [[Benu]] bekannt, der im Abstand von mehreren Jahrhunderten erscheint und dann bei Sonnenaufgang in der Glut der Morgenröte  verbrennt, um aus seiner Asche verjüngt wieder aufzuerstehen. Im [[Wikipedia:Antikes Griechenland|Antiken Griechenland]] wurde er als Phönix überliefert.


In der Zeit des [[Wikipedia:Hellenismus|Hellenismus]] verbreitete sich die Vorstellung, dass der Phönix aus der Asche des [[Osiris]] oder seinen sterblichen Überresten hervorgegangen sei und ein hohes Alter von ungefähr 300–500 Jahren erreiche. Dazu baut er am Ende seines Lebens ein Nest, setzt sich hinein und verbrennt. Nach Erlöschen der Flammen bleibt ein Ei zurück, aus dem nach kurzer Zeit ein neuer Phönix schlüpft. Eine zweite Variante dieser [[Wikipedia:Sage|Sage]] berichtet, dass der rot- und goldfarbene Vogel alle 500 Jahre einmal nach Heliopolis kommt, jeweils am Todestag seines Vaters. Aus [[Weihrauch]] formt er dann ein Ei, das von der Größe her die Leiche seines Vaters aufnehmen kann. Dieses Ei trägt der Benu dann in den Tempel von Heliopolis, wo es feierlich begraben wird.


== Der Aufbau des menschlichen Gehirns ==
In der [[Wikipedia:Spätantike|Spätantike]] wurde der Phönix dann zum Symbol der [[Unsterblichkeit]], da er die Fähigkeit hatte, sich zu regenerieren, wenn Feinde ihn verwundet hatten. Im [[Christentum]] wurde er zum Sinnbild der [[Auferstehung]].  
=== Grundlegende Eigenschaften des Gehirns ===
Das menschliche Gehirn, das durchschnittlich bei einer erwachsenen Frau eine Masse von 1245 g und bei einem erwachsenen Mann von 1375 g hat, besteht auf fundamentaler Ebene aus geschätzten 100 Milliarden (10<sup><small>11</small></sup>) [[Wikipedia:Nervenzelle|Nervenzelle]]n, die durch etwa 100 Billionen (10<sup><small>14</small></sup>) [[Wikipedia:Synapse|Synapse]]n eng miteinander vernetzt sind. Es hat einen ungeheuren Blut-, Sauerstoff- und Energiebedarf, um am Leben erhalten zu werden. Dieser Energiebedarf ist weitgehend unabhängig davon, ob wir wachen oder schlafen bzw. geistig aktiv oder träge sind. Bei etwa 2% der Körpermasse ist es für nahezu 1/4, bei Neugeborenen sogar für 50% des täglichen [[Wikipedia:Grundumsatz|Grundumsatz]]es verantwortlich, der beim Mann etwa 80 W (1700 kcal/Tag) beträgt, und beansprucht vom Blutkreislauf ca. 20% des [[Wikipedia:Herzminutenvolumen|Herzminutenvolumen]]s, das in Ruhe insgesamt etwa 5 l/min beträgt. Bei angestrengter intellektueller Tätigkeit wird allerdings noch mehr Energie benötigt, nämlich etwa soviel wie bei mittlerer körperlicher Arbeit, also ungefähr 115 W (2400 kcal/Tag). Dieser zusätzliche Energiebedarf geht aber nicht an das Gehirn, sondern beruht auf dem erhöhten Muskeltonus, der dadurch entsteht, dass sich die Körpermuskulatur beim intellektuellen Denken verkrampft. Der restliche Organismus muss gleichsam zur Erstarrung gebracht werden, damit wir in Ruhe unser modernes intellektuelles Denken entfalten können. Die intellektuelle Tätigkeit führt daher sehr schnell zu unangenehmen Muskelverspannungen. Im antiken Griechenland, wo man das philosophische Denken gemeinsam herumwandelnd (-> [[Wikipedia:Peripatos|Peripatetiker]]) im lebendigen philosophischen Gespräch übte, hatte das Denken noch einen etwas anderen Grundcharakter.


=== Die 4 Hauptbereiche des menschlichen Gehirns ===
== Der Phönix als Symbol für die menschliche Gruppenseele ==
Im menschlichen Gehirn lassen sich grob vier Hauptbereiche unterschieden, die ein sehr unterschiedliches entwicklungsgeschichtliches Alter haben:


1. Das stark gefaltete '''[[Wikipedia:Großhirn|Großhirn]]''' ist in zwei [[Wikipedia:Hemisphären|Hemisphären]] geteilt, die durch einen dicken Nervenstrang, den sog. [[Wikipedia:Corpus_callosum|Balken]], und weitere kleinere Verbindungen zusammenwirken.
Nach [[Rudolf Steiner]] ist der Phönix insbesondere ein Bild für die sich im Laufe von etwa 500 Jahren erneuernde [[Gruppenseele]] einer Menschengemeinschaft:
 
Die 2-5 mm dicke [[Wikipedia:Großhirnrinde|Großhirnrinde]] (''Cortex'') besteht aus etwa 14 Milliarden Nervenzellkörpern ([[Wikipedia:Soma (Neuron)|Soma]]) die die sog. [[Wikipedia:Graue Substanz|graue Substanz]] bilden. Auf der Großhirnrinde lassen sich sensorische und motorische Primärfelder und sog. Assoziationsfelder lokalisieren, wobei [[Rudolf Steiner]] sehr nachdrücklich darauf hingewiesen hat, dass kein prinzipieller Unterschied zwischen sensorischen und motorischen Nerven besteht. Auch die motorischen Nerven haben seiner Ansicht nach sensorischen Charakter und sind für die Wahrnehmung der Eigenbewegung zuständig (-> [[Eigenbewegungssinn]]).
 
[[Rudolf Steiner]] hat auch nachdrücklich darauf hingewiesen, dass die [[Wikipedia:graue Substanz|graue Substanz]] nicht, wie oft fälschlich angenommen, das Werkzeug des [[Denken]]s ist, sondern vor allem der [[Ernährung]] des [[Gehirn]]s dient. Vielmehr ist die [[Wikipedia:weiße Substanz|weiße Substanz]], die aus den [[Wikipedia:Nervenfaser|Nervenfaser]]n gebildet wird, die eigentliche "Denksubstanz".


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Es ist ja eine
"Geburt
ganz, man möchte schon fast sagen, alberne Ansicht, daß in der
und Tod ist das Charakteristische der Wesenheiten auf dem
grauen Hirnsubstanz im wesentlichen die Denksubstanz gegeben
physischen Plan. So ist es nicht mit den Wesenheiten, die auf den
ist, denn das ist nicht der Fall. Die graue Hirnsubstanz ist im
höheren Planen leben. Wenn wir die tierischen Gruppenseelen auf
wesentlichen zur Ernährung des Gehirnes da und ist eigentlich eine
dem Astralplan verfolgen durch Jahrtausende hindurch, so ist ihr
Kolonie der Verdauungswerkzeuge zur Ernährung des Gehirnes,
Entstehen und Vergehen gar nicht auszudrücken durch die Worte
während gerade dasjenige, was weiße Hirnsubstanz ist, von einer
«Geburt» und «Tod». Es liegt da etwas ganz anderes zugrunde. Es
großen Bedeutung als Denksubstanz ist. Daher werden Sie auch
liegt Verwandlung, Metamorphose, zugrunde. Wenn Sie mit hellseherischem
in der anatomischen Beschaffenheit der grauen Hirnsubstanz schon
Vermögen einer tierischen Gruppenseele auf dem Astralplan
etwas finden, was viel mehr zusammenhängt mit einer totalen
heute begegnen und sich erinnern an eine ihrer vorhergehenden
Tätigkeit als mit dem, was ihr gewöhnlich zugeschrieben wird. Also
Verkörperungen, wie es mit dieser tierischen Gruppenseele vor 1500
Sie sehen, daß, wenn man von Verdauung spricht, man nicht bloß
Jahren war, so wird sie Ihnen nicht so erscheinen, wie wenn Sie einen
vom Unterleib sprechen kann." {{Lit|{{G|312|113}}}}
jüngeren Menschen betrachten. Allerdings sehen Sie die Gruppenseele
</div>
auch Jugend, mittlere Lebenszeit und Alter durchmachen, aber sie
 
gibt im Alter ihr Bewußtsein nicht auf, sie stirbt nicht. Sie verwandelt
Die Großhirnrinde gliedert sich in fünf bis sechs durch tiefe Spalten (''Fissurae'') voneinander abgegrenzte Gehirnlappen, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Vier Lappen liegen an der Gehirnoberfläche:
sich immerfort, ohne daß sie durch den Tod hindurchgeht. Sie
 
können die tierische Gruppenseele zurückverfolgen bis in ururferne
:* Der [[Wikipedia:Frontallappen|Frontallappen]] oder Stirnlappen (''Lobus frontalis''), der für das logische Denken wichtig ist und die motorischen Zentren in und um den [[Wikipedia:Gyrus praecentralis|Gyrus praecentralis]] enthält.
Zeiten - Sie treffen nur Metamorphose an, nicht Geburt und Tod.
:* Der [[Wikipedia:Parietallappen|Parietallappen]] oder Scheitellappen (''Lobus parietalis''), in dem das primäre Zentrum für die Tastempfindung liegt ([[Wikipedia:Gyrus postcentralis|Gyrus postcentralis]], in dem sich die gesamte Körperoberfläche topographisch abbildet.
:* Der [[Wikipedia:Temporallappen|Temporallappen]] oder Schläfenlappen (''Lobus temporalis''), in dem sich das Hörzentrum ([[Wikipedia:Auditiver Cortex|Auditiver Cortex]]) und wesentliche Teile des [[Wikipedia:Sprachzentrum|Sprachzentrum]]s befinden.
:* Der [[Wikipedia:Occipitallappen|Occipitallappen]] oder Hinterhauptslappen (''Lobus occipitalis''), in dem das Sehzentrum ([[Wikipedia:Area striata|Area striata]]) lokalisiert ist.
 
Teilweise bedeckt vom Frontal-, Parietal- und Temporallappen liegt seitlich der
 
:* der [[Wikipedia:Insellappen|Insellappen]] (Lobus insularis), dessen Funktion noch wenig erforscht ist.
 
Gelegentlich werden einzelne entwicklungsgeschichtlich ältere Teile des Cortex (z. B. [[Wikipedia:Gyrus cinguli|Gyrus cinguli]] und [[Wikipedia:Hippocampus|Hippocampus]]) zusammengefaßt als sechster
 
:* der [[Wikipedia:Limbisch|Limbisch]]e Lappen (Lobus limbicus), der für die Gedächtnisfunktion und für emotionale Prozesse bedeutsam ist.
 
Das Innere des Großhirns wird aus der sog. [[Wikipedia:Weiße Substanz|weißen Substanz]] gebildet, die aus stark [[Wikipedia:Myelin|myelinisierten]] Nervenfasern ([[Wikipedia:Axon|Axon]]) besteht, die die einzelnen Teile des Großhirns miteinander und mit anderen Gehirnteilen verbinden.
 
2. Das '''[[Wikipedia:Kleinhirn|Kleinhirn]]''', das sich ebenfalls in zwei Hemisphären und weitere Teile gliedert, ist bedeutsam für den [[Gleichgewichtssinn]] und für die Bewegungskoordination. Bei Tieren tritt das Kleinhirn im Verhältnis zum Großhirn meist stärker hervor, namentlich bei schnellen [[Raubtier]]en und flugfähigen Tieren.
 
3. Das '''[[Wikipedia:Zwischenhirn|Zwischenhirn]]''', das vor allem für den [[Schlaf-Wach-Rhythmus]], die [[Schmerz]]empfindung und die Temperaturregulation wichtig ist, besteht aus vier wesentlichen Teilen:
 
:*Der [[Wikipedia:Thalamus|Thalamus]], der hauptsächlich aus [[Wikipedia:Graue Substanz|grauer Substanz]] besteht, bündelt motorische und sensorische Reize und vermittelt sie von und zum Großhirn.
:*Der [[Wikipedia:Hypothalamus|Hypothalamus]], der mit der [[Hypophyse]] (Hirnanhangdrüse) verbunden ist, ist das zentrale Bindeglied zwischen [[Wikipedia:Hormonsystem|Hormonsystem]] und [[Nervensystem]].
:*Der [[Wikipedia:Subthalamus|Subthalamus]], dessen wichtigste Strukturen der ''Nucleus subthalamicus'' und das [[Wikipedia:Pallidum|Pallidum]] sind, ist für die Grobmotorik zuständig.
:*Der [[Wikipedia:Epithalamus|Epithalamus]] ist mit der [[Epiphyse]] verbunden, die das [[Wikipedia:Hormon|Hormon]] [[Wikipedia:Melatonin|Melatonin]] in Abhängigkeit vom [[Schlaf-Wach-Rhythmus]] produziert.
 
Nach Aussagen [[Rudolf Steiner]]s ist das rechte Zusammenspiel von [[Epiphyse]] und [[Hypophyse]] wesentlich für die [[Gedächtnis]]bildung.
 
4. Der '''[[Wikipedia:Hirnstamm|Hirnstamm]]''' (oft auch als ''Reptilienhirn'' bezeichnet) ist der entwicklungsgeschichtlich älteste Teil des Gehirns und besteht teils aus auf- und absteigenden Nervenfasern ([[Wikipedia:Weiße Substanz|Weiße Substanz]]) und teils aus einzelnen Ansammlungen von Nervenzellkörpern ([[Wikipedia:Graue Substanz|Graue Substanz]]). Der Hirnstamm gliedert sich in folgende Teile:


:*Das [[Wikipedia:Mittelhirn|Mittelhirn]] regelt unter anderem die Augenbewegung, die [[Wikipedia:Augenmuskeln|Irismuskulatur]] und die [[Wikipedia:Musculus ciliaris|Ziliarmuskeln]].
Etwas Ähnliches ist der Fall bei solchen Gruppenseelen, wie es die
:*Die [[Wikipedia:Pons|Brücke (Pons)]], durch die auf- und absteigende Nervenfasern (Weiße Substanz) durchgeleitet werden. Hier befinden sich auch die sog. Brückenkerne aus grauer Substanz, die wichtige Umschaltstationen zwischen Großhirn und Kleinhirn sind.
des Cheruskerstammes ist. Wenn der Stamm der Cherusker als eine
:*Das [[Wikipedia:Nachhirn|Nachhirn]], das auch als verlängertes Mark ([[Wikipedia:Medulla oblongata|Medulla oblongata]]) bezeichnet wird. Hier kreuzen sich die Nervenbahnen der beiden Körperhälften und hier werden viele automatisch ablaufende Vorgänge wie Herzschlag, Atmung und Stoffwechselvorgänge reguliert. Auch finden sich hier wichtige Reflexzentren, etwa für den Lidschluss-, Schluck-, und Hustenreflex. Das untere Ende des Nachhirns schließt unmittelbar an das [[Wikipedia:Rückenmark|Rückenmark]] an.
Anzahl physischer Menschen auf dem physischen Plan erscheint,
hat sich die Cheruskerseele eben gebildet; aber sie ist nicht geboren
worden, sondern hat sich aus einer anderen Zeit heraus umgebildet,
verwandelt. Sie wächst mit der Macht der Cherusker, erlangt ihren
Höhepunkt, wenn der Stamm der Cherusker seinen Höhepunkt erlangt,
und wenn der Cheruskerstamm in der Geschichte auf dem physischen
Plan degeneriert und verschwindet, ersteht die Cheruskerseele
aufs neue in Jugend, um die Seele eines anderen Stammes zu
werden; sie metamorphosiert sich. Physische Geburt und physischen
Tod gibt es nicht, wenn wir die Seelen auf höheren Planen betrachten.
Geburt und Tod, wie wir sie kennen, gibt es nur auf dem physischen
Plan, nicht auf den höheren Planen. Die okkulte Weisheit hat
das wohl verstanden zum Ausdruck gebracht und dabei große Sorgfalt
auf Zahlen verwendet. Man hat versucht, eine Durchschnittszahl
festzulegen, wann eine Gruppenseele, wie sie zu einer bestimmten
menschlichen Gemeinschaft gehört, entsteht, sich aus einer anderen
herausmetamorphosiert, wächst und den Höhepunkt erlangt,
um wiederum eine absteigende Entwickelung durchzumachen und
sich dann zu einer anderen Gruppenseele umzuwandeln. Wenn man
das Lebensalter des Menschen auf durchschnittlich 75 Jahre ansetzt -
diese Zahl als Mondjahre angenommen - und mit 7 multipliziert,
so ergibt sich das Leben einer menschlichen Gruppenseele in ihren
vier Typen, bis zu ihrer nächsten Verwandlung. Mit 7 sind hier Generationen
gemeint. Wir kommen - wenn wir berücksichtigen, daß
wir es dabei mit Mondjahren zu tun haben - auf ungefähr 500 Jahre.
Und so sagte man im Okkultismus: Das Leben einer Gruppenseele
dauert 500 Jahre; nach 500 Jahren wird sie zu einer anderen, sie
gebiert sich selbst neu, ohne daß sie ihr Bewußtsein verliert.


=== Die 12 Hauptnervenpaare des Gehirns ===
Wenn wir das Ich einer solchen Gruppenseele betrachten und für
Als [[Wikipedia:Hirnnerv|Hirnnerv]]en werden jene peripheren Nerven bezeichnet, die direkt dem Gehirn, zumeist dem Hirnstamm, entspringen.
das Ich äußerlich im Physischen ein Ausdrucksmittel suchen, so ist
es ja das Blut. Das Blut ist für den Okkultisten der Ausdruck des
Feuers, vom Feuer durchglühte Substanz. Wie der menschliche physische
Leib der Ausdruck der Erde ist, der Ätherleib der Ausdruck
des Wassers, der Astralleib der Ausdruck der Luft, so ist das Ich, das
noch nicht an den Egoismus gekettet ist, der Ausdruck des Feuers.
Wir sagen daher - wir werden das noch morgen besprechen -, daß
das Blut durch den Egoismus den Tod gefunden hat. Das Ich des
Menschen «verzehrt sich in seinem eigenen Feuer», durch sich
selbst. Das ist ein okkulter Ausdruck. Nur wenn der Mensch die
Ichsucht überwindet, erlangt er die Unsterblichkeit. Das menschliche
Gruppen-Ich verzehrt sich in seinem eigenen Feuer. Wenn 500
Jahre herum sind, verbrennt es und erschafft sich aus sich selber eine
neue Form. Das stellte man im Okkultismus so dar, daß das Gruppen-
Ich im allgemeinen 500 Jahre lebt, dann verbrennt und aus seinem
eigenen Feuer wieder beseelt wird, und man nannte dies den
«Vogel Phönix». Die schöne Sage vom Vogel Phönix hat hier ihren
tatsächlichen Hintergrund. Der Phönix ist das Gruppen-Ich mit den
Eigenschaften der vier Typen, das sich nach sieben Generationen
verbrennt und wiederherstellt - eine Generation mit 75 Mondjahren
Lebensalter gerechnet.


#[[Wikipedia:Nervus olfactorius|Nervus olfactorius]] - ermöglicht das Riechen.
Dies ist der reale Hintergrund der Phönixsage. Da haben Sie einen
#[[Wikipedia:Nervus opticus|Nervus opticus]] - leitet optische Eindrücke weiter.
neuen Beweis dafür, daß solche alten Sagen wie die vom Phönix
#[[Wikipedia:Nervus oculomotorius|Nervus oculomotorius]] - versorgt u.a. 4 von 6 Muskeln, die das Auge bewegen.
aus den tiefsten okkulten Tatsachen heraus geschaffen sind." {{Lit|{{G|101|220ff}}}}
#[[Wikipedia:Nervus trochlearis|Nervus trochlearis]] - versorgt den oberen schrägen Augenmuskel.
#[[Wikipedia:Nervus trigeminus|Nervus trigeminus]] - leitet u.a. Informationen über Berührungen aus dem Gesichtsbereich weiter.
#[[Wikipedia:Nervus abducens|Nervus abducens]] - versorgt den seitlichen Augenmuskel.
#[[Wikipedia:Nervus facialis|Nervus facialis]] - ermöglicht u.a. mimische Bewegungen und Geschmackswahrnehmungen.
#[[Wikipedia:Nervus vestibulocochlearis|Nervus vestibulocochlearis]] (''N. statoacusticus'')- leitet Informationen aus dem Hör- und dem Gleichgewichtsorgan weiter.
#[[Wikipedia:Nervus glossopharyngeus|Nervus glossopharyngeus]] - leitet u.a. Informationen des [[Geschmackssinn]] und aus dem Schlundbereich weiter und ermöglicht Bewegungen in diesen Bereichen.
#[[Wikipedia:Nervus vagus|Nervus vagus]] - ist zuständig für die Wahrnehmung und Bewegung eines Teils der Eingeweide, inklusive der Regulation der Drüsentätigkeit und Hormonausschüttung.  
#[[Wikipedia:Nervus accessorius|Nervus accessorius]] - ermöglicht die Bewegung zweier großer Muskel des Halses und des Kopfes.
#[[Wikipedia:Nervus hypoglossus|Nervus hypoglossus]] - ermöglicht die Bewegungen der Zunge.
 
== Das Gehirn und das Denken ==
Das menschliche '''Gehirn''' bringt nicht das [[Denken]] und die [[sinnlich]]en [[Vorstellung]]en hervor, sondern es ist ein komplizierter Spiegelungsapparat, der die geistige Tätigkeit der drei höheren [[Wesensglieder]] in den [[Ätherleib]], [[Astralleib]] und in das [[Ich]] zurückwirft und dadurch dem Menschen in Form von [[Gedanke]]n bewusst macht. Indem wir uns so des Gehirns als Werkzeug bedienen, schiebt sich der Gedanke zwischen [[Wahrnehmung]] und Tat hinein; im Gegensatz zum [[Tier]] ist dadurch der [[Mensch]] zu willkürlichen Handlungen befähigt.
 
Durch das Denken wird das Gehirn in seiner feinen Struktur ausgestaltet; nicht das Gehirn denkt, sondern das Denken formt das Gehirn. Es wird gleichsam durch das Denken in seinem Feinbau herausgemeißelt; das ist aber kein lebendiger Aufbauprozess, sondern vielmehr ein subtiler Zerstörungsvorgang, durch den aber gerade das [[Bewusstsein]] entsteht. Das Bewusstsein gründet sich auf beständige leise, systematisch geordnete Verletzungen des Gehirns, die gewissermaßen als subtiler und reich differenzierter [[Schmerz]] wahrgenommen werden. Nur im bewusstlosen [[Schlaf]] können die Spuren dieser Zerstörung teilweise wieder ausgetilgt werden. Während der Embryonalentwicklung und beim kleinen Kind gehen die Aufbaukräfte noch ganz stark vom Kopf aus, das Bewusstsein ist dadurch stark gedämpft. Später wird der Kopf zum Todespol, dadurch aber zum Bewusstseinszentrum ausgebildet. In der Embryonalphase wächst das Gehirn um ca. 15 Millionen Zellen pro Stunde, aber während des ersten Lebensjahres stirbt die Hälfte davon wieder ab. Mit 5 Jahren sind bereits 95% der Masse des erwachsenen Gehirns erreicht. Kurz vor der Pubertät gibt es einen, allerdings weit bescheideneren, Wachstumsschub mancher Gehirnregionen, die im Zuge des Erwachsenwerdens aber wieder schrumpfen. Die feinere Ausgestaltung des Gehirns beruht auf der abbauenden Tätigkeit der seelisch-geistigen [[Wesensglieder]], also des [[Astralleib]]s und des [[Ich]].
 
Zu Beginn ist es noch nicht unser Eigendenken, welches das Gehirn bildet, sondern das Weltendenken, das durch den noch in eine umfangreiche [[astral]]e Mutterhülle eingebetteten Astralleib vermittelt wird, oder anders gesagt, die in den Naturprozessen waltende [[Intelligenz]]. Vieles davon wird durch [[Sinne]]sreize aufgenommen. Das kleine Kind ist bis zum 7. Lebensjahr ein umfassendes Wahrnehmungsorgan, das sich durch Nachahmung bis in die Körperbildung hinein gestaltet - und das gilt insbesondere auch für das Gehirn. Die in der Natur waltende Intelligenz drückt sich darin aus, wie die Sinnesreize gesetzmäßig zusammenhängen. Nur wird uns das meisten davon niemals bewusst. Hier beginnt die große Bedeutung der [[Goetheanismus|Goetheanistischen Naturwissenschaft]], die eben diesen gesetzmäßigen Zusammenhang der Sinnesqualitäten bewusst zu machen sucht.
 
Wäre das physische Gehirn ganz auf sich selbst angewiesen, könnte der Mensch nur das denken, was sich auf die ''inneren'' Bedürfnisse seines [[Leib]]es bezieht. Zu einem weltoffenen Erkenntnisorgan wird es erst dadurch, dass es durch die Ätherströme belebt wird, die infolge der [[Ätherisation des Blutes]] beständig vom [[Herz]]en nach oben strömen.
 
== Das Gehirn als Abbild des Makrokosmos ==
Das menschliche Gehirn ist aus geisteswissenschaftlicher Sicht ein [[Mikrokosmos|mikrokosmisches]] Abbild des [[Makrokosmos|makrokosmischen]] Sternenhimmels außerhalb unseres [[Sonnensystem]]s:
 
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"Das Gehirn des Menschen hat unmittelbar sehr wenig zu tun mit dem, was Sonnenwirkungen auf der Erde sind. Unmittelbar, sage ich. Mittelbar als Wahrnehmungsorgan sehr wohl, indem es zum Beispiel das äußere Licht, die Farben wahrnimmt; aber das ist eben Wahrnehmung. Aber unmittelbar in seinem Bau, in seiner inneren Beweglichkeit, in seinem ganzen Innenleben hat das Gehirn wenig, kaum irgend etwas mit den Sonnenwirkungen auf die Erde zu tun; es hat zu tun viel mehr mit all dem, was auf unsere Erde einstrahlt von dem, was außerhalb unseres Sonnensystems ist; dieses Gehirn hat zu tun mit den kosmischen Verhältnissen des ganzen Sternenhimmels, aber nicht mit den engeren Verhältnissen unseres Sonnensystems. In einer engeren Beziehung steht allerdings das, was wir als Gehirnsubstanz zu bezeichnen haben, mit dem Mond, aber nur insoweit der Mond nicht von der Sonne abhängig ist, insofern er seine Unabhängigkeit von der Sonne bewahrt hat. So daß also das, was in unserem Gehirn vorgeht, Wirkungen entspricht, die außerhalb derjenigen Kräfte liegen, die in unserem Herzen ihr menschliches mikrokosmisches Abbild finden. Sonne lebt im menschlichen Herzen; was außerhalb der Sonne im Kosmos vorhanden ist, lebt im menschlichen Gehirn...
 
Das Gehirn hängt mit dem, was die Sonne auf der Erde bewirkt, nur durch die äußere Wahrnehmung zusammen. Die wird aber gerade in der anthroposophischen Entwicklung überwunden. Die anthroposophische Entwicklung überwindet die äußere Sinneswelt. Daher wird das Gehirn zu einem Innenleben entfesselt, das so kosmisch ist, daß selbst die Sonne etwas viel zu Spezielles ist, als daß sich da drinnen etwas von Sonnenwirkung abspielen würde. Wenn der Mensch in der Meditation hingegeben ist irgendwelchen Imaginationen, so spielen sich in seinem Gehirn Prozesse ab, die gar nichts zu tun haben mit dem Sonnensystem, sondern die Prozessen außerhalb unseres Sonnensystems entsprechen...
 
Die Dinge, die ich hier ausspreche ..., hängen ja zusammen mit einer Bemerkung, die ich einmal in Kopenhagen gemacht habe und die dann eingegangen ist in mein Buch «Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit». Sie können daraus entnehmen, daß in einer gewissen Beziehung sogar die Struktur des Gehirns eine Art Spiegelbild der Stellung der Himmelskörper ist, die bei der menschlichen Geburt vorhanden ist für denjenigen Punkt auf der Erde, an dem der Mensch geboren wird." {{Lit|GA 145, S 39 ff}}
</div>
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== Das Gehirn als Spiegelungsapparat für das Denken ==
Das Gehirn bringt also die Gedanken nicht hervor, aber es dient als Spiegelungsapparat für unser Denken, um uns dieses in Form abstrakter Gedanken bewusst zu machen:
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"Der materialistische Erkenntnistraum unserer Zeit, die philosophische Phantastik unserer Zeit glauben, daß Erkenntnis dadurch zustande kommt, daß eine Gehirnarbeit verrichtet wird. Gewiß wird bei der Erkenntnis eine Gehirnarbeit verrichtet, aber wenn wir ins Auge fassen, daß zunächst die Hauptsache bei der Erkenntnis die innere Arbeit der Seele im Vorstellungsleben ist, dann müssen wir die Frage aufwerfen: Hat dieses Vorstellungsleben in seinem Inhalte, wohlgemerkt ich sage Inhalt, irgend etwas zu tun mit der Arbeit, die im Gehirn verrichtet wird? Das Gehirn ist ein Teil des physischen Leibes, und alles das, was Vorstellungsleben seinem Inhalte nach ist, was unsere, die Erkenntnis herbeiführende Vorstellungsarbeit der Seele ist, alles das geht nicht bis zum physischen Leib, alles das vollzieht sich in den drei höheren Gliedern der menschlichen Wesenheit, von dem Ich durch den Astralleib zum Ätherleib herunter. Und Sie werden in allen Elementen des Vorstellungslebens dem Inhalte nach nichts darin finden, was irgendwie im äußeren physischen Gehirn vor sich gehen würde. Wenn wir also bloß von dem Vorstellungsinhalt, von der Vorstellungsarbeit sprechen, so müssen wir diese lediglich in die drei höheren übersinnlichen Glieder der menschlichen Wesenheit verlegen, und dann können wir uns fragen: Was hat denn nun das Gehirn mit dem zu tun, was da übersinnlich sich abspielt in der menschlichen Wesenheit? - Die triviale Wahrheit gibt es allerdings, auf die sich die heutigen Philosophen und Psychologen berufen, daß, während wir erkennen, Vorgänge im Gehirn stattfinden. Gewiß, diese triviale Wahrheit ist richtig, kann und soll gar nicht abgeleugnet werden. Aber von der Vorstellung selbst lebt nichts im Gehirn. Welche Bedeutung hat das Gehirn, hat überhaupt die äußere leibliche Organisation für die Erkenntnis, sagen wir zunächst nur für das Vorstellungsleben?
Da ich eben kurz sein muß, so kann ich sie nur durch ein Bild andeuten. Gerade dieselbe Bedeutung hat die Arbeit des Gehirns zu dem, was eigentlich vorgeht in unserer Seele, wenn wir vorstellen, denken, wie der Spiegel für den Menschen, der sich darin sieht. Wenn Sie mit Ihrer Persönlichkeit durch den Raum gehen, da sehen Sie sich nicht zunächst. Wenn Sie einem Spiegel entgegengehen, da sehen Sie das, was Sie sind, wie Sie aussehen. Derjenige, der nun behaupten wollte, das Gehirn denke, es ginge die Vorstellungsarbeit im Gehirn vor sich, der redet gerade so gescheit wie der, der einem Spiegel entgegengeht und sagt: Ich, ich bin nicht da, wo ich gehe; das bin nicht ich; ich muß einmal da hereingreifen - in den Spiegel -, da drinnen stecke ich. - Da würde er sich bald davon überzeugen, daß er im Spiegel gar nicht darin steckt, daß der Spiegel allerdings der Veranlasser ist, daß das, was außerhalb des Spiegels ist, sich sieht. Und so ist es überhaupt mit aller physischen Leibesorganisation. Das was da durch die Arbeit des Gehirns erscheint, das ist innere übersinnliche Tätigkeit der drei höheren Glieder der menschlichen Organisation. Daß diese für den Menschen selber erscheinen kann, dazu ist der Spiegel des Gehirns notwendig, so daß wir das, was wir übersinnlich sind, wahrnehmen durch den Spiegel des Gehirns. Und es ist lediglich eine Folge der gegenwärtigen menschlichen Organisation, daß das so sein muß. Der Mensch würde seine Gedanken zwar denken, aber er könnte nichts wissen von ihnen als gegenwärtiger Erdenmensch, wenn er nicht den spiegelnden Leibesorganismus, zunächst das Gehirn hätte. Aber alles das, was die modernen Physiologen und zum Teil die Psychologen tun, um das Denken zu erkennen, ist eben gerade so gescheit, als wenn ein Mensch im Spiegel darin seiner Wirklichkeit nach sich suchen würde. Das alles, was ich Ihnen hier mit ein paar Worten gesagt habe, das kann man heute auch schon vollständig erkenntnistheoretisch begründen, kann es streng wissenschaftlich aufbauen. Eine andere Frage ist diejenige, ob man natürlich mit einer solchen Sache irgendwie verstanden werden kann. Die Erfahrungen sprechen heute noch dagegen. Man kann diese Dinge heute in einer noch so strengen Weise auch Philosophen auseinandersetzen, sie werden kein Sterbenswörtchen davon verstehen, weil sie auf diese Dinge eben nicht eingehen wollen, ich sage ausdrücklich wollen. Denn es ist heute noch in der äußeren exoterischen Welt gar kein Wille vorhanden, auf die ernsthaftesten Fragen des menschlichen Erkenntnisvermögens wirklich einzugehen.
[[Bild:Denken.gif|thumb|Das Gehirn als Spiegelungsapparat für das Denken]]
Wollen wir in einer richtigen Weise uns ein schematisches Bild von dem menschlichen Erkenntnisprozesse machen, so müssen wir sagen — nehmen wir das als das Schema der äußeren physischen menschlichen Leibesorganisation —: In alledem, was äußere physische Leibesorganisation ist, geht gar nichts vor von dem, was Denken, was Erkennen ist, sondern das geht in dem anschließenden Ätherleib, Astralleib und so weiter vor. Da drinnen sitzen die Gedanken, die ich hier schematisch mit diesen Kreisen anzeichne. Und diese Gedanken gehen nicht etwa in das Gehirn hinein — das zu denken wäre ein völliger Unsinn —, sondern sie werden gespiegelt durch die Tätigkeit des Gehirns und wiederum zurückgeworfen in den Ätherleib, Astralleib und das Ich, und die Spiegelbilder, die wir selbst erst erzeugen und die uns sichtbar werden durch das Gehirn, die sehen wir, wenn wir als Erdenmenschen gewahr werden, was wir eigentlich treiben in unserem Seelenleben. Da drinnen im Gehirn ist gar nichts von einem Gedanken. So wenig ist im Gehirn etwas von einem Gedanken, wie hinter dem Spiegel etwas von Ihnen ist, wenn Sie sich darin sehen. Aber das Gehirn ist ein sehr komplizierter Spiegel. Der Spiegel, in dem wir uns da draußen sehen, ist einfach, das Gehirn aber ist ein ungeheuer komplizierter Spiegel, und es muß eine komplizierte Tätigkeit stattfinden, damit das Gehirn das Werkzeug werden kann, um nicht unsere Gedanken zu erzeugen, sondern sie zurückzuspiegeln. Mit anderen Worten, bevor überhaupt von einem Erdenmenschen ein Gedanke zustande kommen konnte, mußte eine Vorbereitung geschehen. Und wir wissen, daß dies geschehen ist durch die alte Saturn-, Sonnen- und Mondenzeit (-> [[Planetarische Weltentwicklungsstufen]]) und daß schließlich der heutige physische Leib, also auch das Gehirn, ein Ergebnis der Arbeit vieler geistigen Hierarchien ist. So daß wir sagen können: Mit dem Beginne der Erdenentwickelung war der Mensch auf der Erde so gestaltet, daß er sein physisches Gehirn ausbilden konnte, daß es werden konnte der spiegelnde Apparat für das, was der Mensch eigentlich ist und was erst in der Umgebung dieser physischen Leibesorganisation vorhanden ist." {{Lit|GA 129, S 139ff}}
</div>
== Das Gehirn als durch Elementarwesen bewirktes metamorphosiertes Ausscheidungsprodukt ==
"Das Gehirn ist durchaus höhere Metamorphose der Ausscheidungsprodukte. Daher der Zusammenhang der Gehirnkrankheiten mit den Darmkrankheiten; daher auch der Zusammenhang der Heilung der Gehirnkrankheiten und der Darmkrankheiten.
Sehen Sie, indem nun Gnomen und Undinen da sind, überhaupt eine Welt da ist, wo Gnomen und Undinen leben können, sind die Kräfte vorhanden, welche gewiß vom unteren Menschen aus Parasiten bewirken können, die aber zu gleicher Zeit die Veranlassung sind, im oberen Menschen die Ausscheidungsprodukte ins Gehirn umzumetamorphosieren. Wir könnten gar nicht ein Gehirn haben, wenn die Welt nicht so eingerichtet wäre, daß es Gnomen und Undinen geben kann. Das, was für Gnomen und Undinen in bezug auf die Zerstörungskräfte gilt - Zerstörung, Abbau geht ja dann wiederum vom Gehirn aus -, das gilt für Sylphen- und Feuerwesen in bezug auf die Aufbaukräfte." (Lit.: GA 230, 8.Vortrag) (ausführlicher siehe Artikel [[Gnome]])
== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit'', [[GA 15]] (1911)
#Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992) {{Vorträge|101}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988)
#Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1977), Siebenter Vortrag, München, 24. August 1911
#Rudolf Steiner: ''Welche Bedeutung hat die okkulte Entwicklung des Menschen für seine Hüllen und sein Selbst?'', [[GA 145]] (1986), Zweiter Vortrag, Den Haag, 21. März 1913
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}


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Version vom 24. Januar 2017, 16:12 Uhr

Phönix in Flammen, Detail aus dem Aberdeen Bestiary (12. Jahrhundert)

Der Phönix (altgriechisch Φοίνιξ, phoínix, von altägyptisch benu, „leuchten“; lateinisch phoenix), auch Feuervogel genannt, ist ein mythischer Vogel, der immer wieder verbrennt und aus seiner Asche neu ersteht. Ganz allgemein ist er ein symbolisches Bild für das Wesen des Geistes, der sich ewig immer wieder aus sich selbst heraus neu erschafft.

Mythologie

Schon in der ägyptischen Mythologie ist der meist in Form eines Reihers dargestellte Vogel Benu bekannt, der im Abstand von mehreren Jahrhunderten erscheint und dann bei Sonnenaufgang in der Glut der Morgenröte verbrennt, um aus seiner Asche verjüngt wieder aufzuerstehen. Im Antiken Griechenland wurde er als Phönix überliefert.

In der Zeit des Hellenismus verbreitete sich die Vorstellung, dass der Phönix aus der Asche des Osiris oder seinen sterblichen Überresten hervorgegangen sei und ein hohes Alter von ungefähr 300–500 Jahren erreiche. Dazu baut er am Ende seines Lebens ein Nest, setzt sich hinein und verbrennt. Nach Erlöschen der Flammen bleibt ein Ei zurück, aus dem nach kurzer Zeit ein neuer Phönix schlüpft. Eine zweite Variante dieser Sage berichtet, dass der rot- und goldfarbene Vogel alle 500 Jahre einmal nach Heliopolis kommt, jeweils am Todestag seines Vaters. Aus Weihrauch formt er dann ein Ei, das von der Größe her die Leiche seines Vaters aufnehmen kann. Dieses Ei trägt der Benu dann in den Tempel von Heliopolis, wo es feierlich begraben wird.

In der Spätantike wurde der Phönix dann zum Symbol der Unsterblichkeit, da er die Fähigkeit hatte, sich zu regenerieren, wenn Feinde ihn verwundet hatten. Im Christentum wurde er zum Sinnbild der Auferstehung.

Der Phönix als Symbol für die menschliche Gruppenseele

Nach Rudolf Steiner ist der Phönix insbesondere ein Bild für die sich im Laufe von etwa 500 Jahren erneuernde Gruppenseele einer Menschengemeinschaft:

"Geburt und Tod ist das Charakteristische der Wesenheiten auf dem physischen Plan. So ist es nicht mit den Wesenheiten, die auf den höheren Planen leben. Wenn wir die tierischen Gruppenseelen auf dem Astralplan verfolgen durch Jahrtausende hindurch, so ist ihr Entstehen und Vergehen gar nicht auszudrücken durch die Worte «Geburt» und «Tod». Es liegt da etwas ganz anderes zugrunde. Es liegt Verwandlung, Metamorphose, zugrunde. Wenn Sie mit hellseherischem Vermögen einer tierischen Gruppenseele auf dem Astralplan heute begegnen und sich erinnern an eine ihrer vorhergehenden Verkörperungen, wie es mit dieser tierischen Gruppenseele vor 1500 Jahren war, so wird sie Ihnen nicht so erscheinen, wie wenn Sie einen jüngeren Menschen betrachten. Allerdings sehen Sie die Gruppenseele auch Jugend, mittlere Lebenszeit und Alter durchmachen, aber sie gibt im Alter ihr Bewußtsein nicht auf, sie stirbt nicht. Sie verwandelt sich immerfort, ohne daß sie durch den Tod hindurchgeht. Sie können die tierische Gruppenseele zurückverfolgen bis in ururferne Zeiten - Sie treffen nur Metamorphose an, nicht Geburt und Tod.

Etwas Ähnliches ist der Fall bei solchen Gruppenseelen, wie es die des Cheruskerstammes ist. Wenn der Stamm der Cherusker als eine Anzahl physischer Menschen auf dem physischen Plan erscheint, hat sich die Cheruskerseele eben gebildet; aber sie ist nicht geboren worden, sondern hat sich aus einer anderen Zeit heraus umgebildet, verwandelt. Sie wächst mit der Macht der Cherusker, erlangt ihren Höhepunkt, wenn der Stamm der Cherusker seinen Höhepunkt erlangt, und wenn der Cheruskerstamm in der Geschichte auf dem physischen Plan degeneriert und verschwindet, ersteht die Cheruskerseele aufs neue in Jugend, um die Seele eines anderen Stammes zu werden; sie metamorphosiert sich. Physische Geburt und physischen Tod gibt es nicht, wenn wir die Seelen auf höheren Planen betrachten. Geburt und Tod, wie wir sie kennen, gibt es nur auf dem physischen Plan, nicht auf den höheren Planen. Die okkulte Weisheit hat das wohl verstanden zum Ausdruck gebracht und dabei große Sorgfalt auf Zahlen verwendet. Man hat versucht, eine Durchschnittszahl festzulegen, wann eine Gruppenseele, wie sie zu einer bestimmten menschlichen Gemeinschaft gehört, entsteht, sich aus einer anderen herausmetamorphosiert, wächst und den Höhepunkt erlangt, um wiederum eine absteigende Entwickelung durchzumachen und sich dann zu einer anderen Gruppenseele umzuwandeln. Wenn man das Lebensalter des Menschen auf durchschnittlich 75 Jahre ansetzt - diese Zahl als Mondjahre angenommen - und mit 7 multipliziert, so ergibt sich das Leben einer menschlichen Gruppenseele in ihren vier Typen, bis zu ihrer nächsten Verwandlung. Mit 7 sind hier Generationen gemeint. Wir kommen - wenn wir berücksichtigen, daß wir es dabei mit Mondjahren zu tun haben - auf ungefähr 500 Jahre. Und so sagte man im Okkultismus: Das Leben einer Gruppenseele dauert 500 Jahre; nach 500 Jahren wird sie zu einer anderen, sie gebiert sich selbst neu, ohne daß sie ihr Bewußtsein verliert.

Wenn wir das Ich einer solchen Gruppenseele betrachten und für das Ich äußerlich im Physischen ein Ausdrucksmittel suchen, so ist es ja das Blut. Das Blut ist für den Okkultisten der Ausdruck des Feuers, vom Feuer durchglühte Substanz. Wie der menschliche physische Leib der Ausdruck der Erde ist, der Ätherleib der Ausdruck des Wassers, der Astralleib der Ausdruck der Luft, so ist das Ich, das noch nicht an den Egoismus gekettet ist, der Ausdruck des Feuers. Wir sagen daher - wir werden das noch morgen besprechen -, daß das Blut durch den Egoismus den Tod gefunden hat. Das Ich des Menschen «verzehrt sich in seinem eigenen Feuer», durch sich selbst. Das ist ein okkulter Ausdruck. Nur wenn der Mensch die Ichsucht überwindet, erlangt er die Unsterblichkeit. Das menschliche Gruppen-Ich verzehrt sich in seinem eigenen Feuer. Wenn 500 Jahre herum sind, verbrennt es und erschafft sich aus sich selber eine neue Form. Das stellte man im Okkultismus so dar, daß das Gruppen- Ich im allgemeinen 500 Jahre lebt, dann verbrennt und aus seinem eigenen Feuer wieder beseelt wird, und man nannte dies den «Vogel Phönix». Die schöne Sage vom Vogel Phönix hat hier ihren tatsächlichen Hintergrund. Der Phönix ist das Gruppen-Ich mit den Eigenschaften der vier Typen, das sich nach sieben Generationen verbrennt und wiederherstellt - eine Generation mit 75 Mondjahren Lebensalter gerechnet.

Dies ist der reale Hintergrund der Phönixsage. Da haben Sie einen neuen Beweis dafür, daß solche alten Sagen wie die vom Phönix aus den tiefsten okkulten Tatsachen heraus geschaffen sind." (Lit.: GA 101, S. 220ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole, GA 101 (1992) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.
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