Hermann Hesse und Waschmittel: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Hermann Hesse 1927 Photo Gret Widmann.jpg|mini|hochkant|Hermann Hesse in Rüschlikon im Jahr 1929<ref>Die Datierung folgt neueren Untersuchungen von Roland Stark, vgl. ''Bild und Abbild. Hermann Hesse in Freundschaft mit Fritz und Gret Widmann'', Hermann-Hesse-Höri-Museum, Gaienhofen 2008, ISBN 978-3-9808992-3-9. In älterer Literatur wird als Aufnahmezeitpunkt des Fotos der April 1926 angegeben, so in Friedrich Pfäfflin u.&nbsp;a.: ''Hermann Hesse 1877–1977. Stationen seines Lebens, des Werkes und seiner Wirkung''. Katalog der Gedenkausstellung zum 100. Geburtstag Hesses 1977, Marbach a.&nbsp;N. 1977, S. 97.</ref>]]
Unter dem Sammelbegriff '''Waschmittel''' werden Gemische verschiedener Substanzen in [[Flüssigkeit|flüssiger]], [[gel]]artiger oder [[Wikipedia:Schüttgut|pulverförmiger]] Art bezeichnet, die zum Reinigen von Textilien verwendet werden. Sie enthalten waschaktive Substanzen, welche in der Lage sind, Verunreinigungen von Textilien zu lösen.
[[Datei:Hesse Signature.svg|160px|rechts|Hermann Hesses Unterschrift]]


'''Hermann Karl Hesse''', [[Pseudonym]]: '''Emil Sinclair'''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.adk.de/de/archiv/archivbestand/literatur/index.htm?hg=literatur&we_objectID=314 |titel=Literaturarchiv: Hermann Hesse Archiv |hrsg=Akademie der Künste |zugriff=2012-11-19}}</ref> (* [[2. Juli]] [[1877]] in Calw, Königreich Württemberg, Deutsches Kaiserreich; † [[9. August]] [[1962]] in Montagnola, Kanton Tessin, [[Schweiz]]; heimatberechtigt in Basel und Bern), war ein deutsch-schweizerischer [[Schriftsteller]], [[Dichter]] und [[Malerei|Maler]]. Bekanntheit erlangte er mit Prosawerken wie ''[[Siddhartha (Hermann Hesse)|Siddhartha]]'' oder ''[[Der Steppenwolf]]'' und mit seinen Gedichten (z.&nbsp;B. ''[[Stufen]]''). 1946 wurde ihm der [[Nobelpreis für Literatur]] und 1954 der Orden [[Pour le Mérite|Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste]] verliehen.
[[Datei:LinuxWasch3.jpg|mini|Verschiedene Waschmittel der Marke [[Linux (Waschmittel)|Linux]]]]
[[Datei:Baukastenwaschmittel.jpg|mini|Baukasten-Waschmittel]]


Als Sohn eines [[Wikipedia:Deutsch-Balten|deutsch-baltischen]] Missionars war Hesse durch Geburt Staatsbürger des [[Wikipedia:Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreichs]]. Von 1883 bis 1890 und erneut ab 1924 erhielt er das [[Schweizer Bürgerrecht|Bürgerrecht der Schweiz]], dazwischen besaß er die Staatsbürgerschaft des [[Wikipedia:Königreich Württemberg|Königreiches Württemberg]].<ref name="CalwBio">Hermann Hesse: [http://www.calw.de/Hermann-Hesse/Biografie Biografie]. Stadt Calw, 2011</ref><ref>{{DHM-HdG|Bio=hermann-hesse|Titel=Hermann Hesse|Autor=Rebekka von Mallinckrodt}}</ref><ref>Hugo Ball: ''Hermann Hesse. Sein Leben und sein Werk.'' S. Fischer, Berlin 1927. [http://freilesen.de/werk_Hugo_Ball,Hermann-Hesse_-Sein-Leben-und-sein-Werk,1323,0.html freilesen.de]</ref><ref name="Weltbürger" />
== Geschichte ==
=== Von der Antike bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ===
Der Anfang des Waschens bestand wahrscheinlich nur aus der Nutzung des Wascheffekts des reinen [[Wasser]]s, der durch Reiben, Schlagen und Treten der Wäschestücke verstärkt wurde. [[Homer]] beschreibt in der [[Odyssee]], wie [[Nausikaa (Mythologie)|Nausikaa]] und ihre Gespielinnen die Wäsche am Strand waschen und zum Bleichen in die Sonne legen.


== Leben ==
Im [[Römisches Reich|alten Rom]] war eine erste Art von Waschmittel in Nutzung. Man sammelte [[Urin]], vergor ihn unter [[Ammoniak]]-Bildung und wusch damit die Wäsche.
=== Kindheit und Jugend (1877–1895) ===
[[Datei:Hesse Geburtshaus 2008.jpg|mini|hochkant|Hesses [[Liste von Geburtshäusern berühmter Personen|Geburtshaus]] am Marktplatz von Calw, Aufnahme von 2008.<br />Das Geburtszimmer liegt hinter den ersten zwei links liegenden Fenstern im zweiten Obergeschoss (obere Fünf-Fenster-Reihe).<ref>Siegfried Greiner: ''Hermann Hesse&nbsp;– Jugend in Calw''. 1981, S. 124/125: Abb. 11 (Foto desselben Hauses um 1930) mit zugehörigem Erläuterungstext.</ref>]]


==== Elternhaus ====
Die [[Sumerer]] gelten als das älteste [[Kultur]]volk, von dem überliefert ist, wie man aus [[Holzasche]] und [[Öle|Öl]] eine [[Seife|seifenähnliche Substanz]] herstellen kann. [[Keilschrift]]aufzeichnungen berichten vom [[Weben]], Walken und Waschen von Wollstoffen. Es ist ein detailliertes Rezept überliefert, in welchem Verhältnis Holzasche und Öl vermischt werden müssen. Dabei handelt es sich gleichzeitig um die ersten Aufzeichnungen von [[Chemische Reaktion|chemischen Reaktionen]].
Hermann Hesse stammte aus einer evangelischen Missionarsfamilie und wuchs in einer behüteten und intellektuellen Familienatmosphäre auf. Beide Eltern waren im Auftrag der [[Basler Mission]] in [[Indien]] tätig, wo Hesses Mutter [[Marie Hesse|Marie Gundert]] (1842–1902) auch geboren worden war.<ref>Marie Hesse:  {{Webarchiv|text=Marie Hesse Biographie |url=http://www.calw.de/de/Kultur+Tourismus/Calw-historisch/Ber%C3%BChmte-Pers%C3%B6nlichkeiten/Marie-Hesse |wayback=20151123053701 |archiv-bot=2018-03-25 13:31:46 InternetArchiveBot }}. Stadt Calw, 2015</ref> Sein Vater [[Johannes Hesse]] (1847–1916), Enkel eines von Lübeck nach [[Estland]] ausgewanderten Kaufmanns, lebte in [[Paide|Weißenstein]] im damaligen [[Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreich]]; damit war auch Hermann von Geburt an russischer [[Staatsangehörigkeit|Staatsangehöriger]].<ref name="Weltbürger" /> In [[Calw]] war Johannes Hesse seit 1873 Mitarbeiter des [[Calwer Verlag#Geschichte|Calwer Verlagsvereins]]. Dessen Vorstand war sein Schwiegervater [[Hermann Gundert (Missionar)|Hermann Gundert]] (1814–1892), dem er in den Jahren 1893 bis 1905 als Vorstand und Verlagsleiter folgte.


Hermann Hesse hatte acht Geschwister, von denen drei im Kleinkindalter verstarben. Er wuchs auf mit den beiden mehrere Jahre älteren Halbbrüdern Theodore und Karl Isenberg, Kinder seiner Mutter mit ihrem verstorbenen ersten Ehemann [[Charles Isenberg]]. Die weiteren drei Vollgeschwister waren Adele, Marulla und Hans Hesse. Hermann Hesse war ein sehr fantasievolles Kind und hatte ein ausdrucksstarkes Temperament. Schon früh machte sich sein Talent bemerkbar: Ihm mangelte es nicht an Gedicht-Ideen, und er zeichnete wunderbare Bilder. So schrieb seine Mutter am 2.&nbsp;August 1881 in einem Brief an seinen Vater Johannes Hesse: {{Zitat|[] der Bursche hat ein Leben, eine Riesenstärke, einen mächtigen Willen und wirklich auch eine Art ganz erstaunlichen Verstand für seine vier Jahre. Wo will’s hinaus? Es zehrt mir ordentlich am Leben dieses innere Kämpfen gegen seinen hohen Tyrannengeist, sein leidenschaftliches Stürmen und Drängen []<br />Gott muß diesen stolzen Sinn in Arbeit nehmen, dann wird etwas Edles und Prächtiges draus, aber ich schaudere bei dem Gedanken, was bei falscher oder schwacher Erziehung aus diesem jungen passionierten Menschen werden könnte.|ref=<ref>Volker Michels (Hrsg.): ''Über Hermann Hesse''. Band 1: ''1904–1962, Repräsentative Textsammlung zu Lebzeiten Hesses''. Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-06831-8, S. 400.</ref>}}
Auch von den [[Altes Ägypten|Ägyptern]], [[Gallier]]n und [[Germanen]] ist die [[Verseifung]] von Fetten und Ölen bekannt. Allerdings sind solche Seifen wohl eher in der [[Kosmetik]] und als Heilmittel genutzt worden. Erst der griechisch-römische Arzt [[Galenos]] (130–200 n. Chr.) macht auf die Reinigungswirkung von Seife aufmerksam.


Die Welt, in der Hermann Hesse seine ersten Lebensjahre verbrachte, war einerseits vom Geist des [[Schwaben|schwäbischen]] [[Pietismus]] geprägt. Andererseits wurde seine Kindheit und Jugend durch das Baltentum seines Vaters geprägt, was Hermann Hesse als „eine wichtige und wirksame Tatsache“ bezeichnete. So war der Vater sowohl in Württemberg wie in der Schweiz ein unangepasster Fremder, der nirgendwo Wurzeln schlug und „immer wie ein sehr höflicher, sehr fremder und einsamer, wenig verstandener Gast“ wirkte.<ref name="Briefe414" /> Hinzu kam, dass die Familie auch mütterlicherseits der weitgehend internationalen Gemeinschaft der Missionsleute angehörte und dass seine aus dieser Linie stammende Großmutter Julie Gundert, geb. Dubois (1809–1885), als französischsprachige Schweizerin ebenfalls zeitlebens eine Fremde in der schwäbisch-kleinbürgerlichen Welt blieb.
Weitere Berichte über Seife und ihre Nutzung sind rar. [[Karl der Große]] (747–814 n.&nbsp;Chr.) förderte im [[Fränkisches Reich|fränkischen Reich]] das Handwerk der [[Seifensieder]]. Die Araber, Spanier, Italiener und Franzosen brachten die Seifensiederei zur Hochblüte, da der [[Olivenbaum|Ölbaum]] als Rohstoffquelle entdeckt wurde. Ab dem 14. Jahrhundert gab es in Deutschland Seifensieder-[[Zünfte]]. Die Seife war aber weiterhin ein Luxusartikel. Erst die Entdeckung der technischen Herstellung ([[Leblanc-Verfahren]] und [[Solvay-Verfahren]]) von [[Natriumcarbonat|Soda]], das für die Verseifung von Fetten benötigt wird, machte Seife billiger.


[[Datei:Calw nikolausbruecke.jpg|mini|Hesses Geburtsstadt [[Calw]] mit der Nikolausbrücke und Nikolauskapelle über der [[Nagold (Fluss)|Nagold]] (Aufnahme 2003)]]
Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wird Seife immer mehr in „selbsttätigen“ Waschmitteln in Kombination mit anderen Komponenten eingesetzt. Neben der Seife enthielten diese ''[[Builder (Chemie)|Gerüststoffe]]'' (''Builder''), und zwar vor allem Soda ([[Natriumcarbonat]]), [[Alkalisilikate|Wasserglas]] (Natriumsilicat) und [[Natriumperborat]]. Diese Substanzen ersparten die umständliche [[Bleichen#Geschichte|Rasenbleiche]]. Der Markenname ''[[Persil]]'' der Firma [[Henkel (Unternehmen)|Henkel]], 1907 eingeführt, dokumentiert das durch seinen Namen: ''Per'' von Perborat und ''Sil'' von Silikat.


Erlebnisse und Begebenheiten aus seiner Kindheit und Jugend in Calw, die Atmosphäre und Abenteuer am Fluss, die Brücke, die Kapelle, die eng aneinander liegenden Häuser, versteckte Winkel und Ecken sowie die Bewohner mit all ihren liebenswerten Eigenarten oder Schrulligkeiten hat Hesse in seinen frühen ''Gerbersau''-Erzählungen<ref>Der von Hesse erdichtete Ortsname ''Gerbersau'' ist ein Pseudonym für Calw. Er lehnt sich an den Namen des in der Nähe Calws liegenden Ortes [[Hirsau]] an und bezeichnet Calw als „Gerber-[[Flussaue|Au]]“.</ref> beschrieben und zum Leben erweckt. In Hesses Jugendzeit wurde diese Atmosphäre unter anderem noch stark von der alteingesessenen [[Zunft]] der [[Gerben|Gerber]] geprägt.<ref>Siegfried Greiner: ''Hermann Hesse – Jugend in Calw'', 1981, S. VIII.</ref> Auf der Nikolausbrücke, seinem Lieblingsort in Calw, hat Hesse sich oft und gern aufgehalten. Daher ist auch dort die [[#Rezeption|unten]] abgebildete, von [[Kurt Tassotti|Tassotti]] geschaffene lebensgroße Hesse-Skulptur im Jahr 2002 aufgestellt worden.<ref>Die Skulptur ist auf dem Foto der Nikolausbrücke oberhalb des rechten Brückenbogens als erste Figur links von der Bogenmitte zu erkennen.</ref>
Bereits 1914 brachte der Chemiker [[Otto Röhm (Unternehmer, 1876)|Otto Röhm]] das Spezialwaschmittel „Burnus“ mit enthaltenen [[Pankreas]]<nowiki>enzymen</nowiki><ref> {{Webarchiv|text=Gentechnik und Enzymtechnologie |url=http://home.arcor.de/phoenix_88/Gen%20und%20Enzymtechnologie/6ENZYMTECHNOLOGIE.pdf |wayback=20140606203159 |archiv-bot=2018-03-22 21:59:38 InternetArchiveBot }} (PDF; 3,9&nbsp;MB).</ref> auf den Markt.<ref>[http://www.burnus.de/company/history.html Unternehmensgeschichte Burnus-Gruppe].</ref> Eiweißgebundene Verunreinigungen setzen sich bei höheren Waschtemperaturen auf der Wäsche fest und können nur durch intensives Reiben entfernt werden, die Behandlung mit eiweißlösenden Enzymen ersetzt die intensive mechanische Bearbeitung der Wäsche, das Wäschewaschen war nicht mehr so kräfteraubend, die Kleidung wurde nicht mehr so schnell abgenutzt und zudem lösten sich die Flecken auch im kalten Wasser, was Brennmaterial und Seife zu sparen half.<ref>[http://geschichte.evonik.de/sites/geschichte/de/erfindungen/burnus/pages/default.aspx Burnus – Das Waschmittel auf Enzymbasis] bei evonik.de.</ref>


Ein mehr von innen her wirkendes Gegengewicht zum Pietismus war die immer wieder in den Erzählungen des Vaters Johannes Hesse aufleuchtende Welt Estlands. „Eine überaus heitere, bei aller Christlichkeit sehr lebensfrohe Welt [] nichts wünschten wir sehnlicher, als auch einmal dieses Estland [] zu sehen, wo das Leben so paradiesisch, so bunt und lustig war.
Ab 1960 wurde auch die Wäsche immer mehr von der Handwäsche auf [[Waschmaschine|Maschinenwäsche]] umgestellt, was durch [[Technischer Fortschritt|technischen Fortschritt]] möglich wurde. Dadurch wurde auch eine Umstellung der Waschmittelzusammensetzung notwendig. Unter anderem musste die [[Wasserhärte]]-Empfindlichkeit verbessert werden. Denn die Bildung von ''[[Kalkseife]]n'', Verbindungen von Seife mit [[Erdalkalimetalle]]n, mindert die Waschkraft, macht die Wäsche hart und lässt sie schneller verschleißen.


Zudem stand Hermann Hesse die umfassende Bibliothek seines gelehrten Großvaters Hermann Gundert mit Werken der Weltliteratur zur Verfügung, die er sich intensiv erschloss. All diese Komponenten eines Weltbürgertums „waren die Grundlagen für eine Isolierung und für ein Gefeitsein gegen jeden [[Nationalismus]], die in meinem Leben bestimmend gewesen sind“.<ref name="Briefe414" />
Allmählich änderten sich auch die Rohstoffe, aus denen die Seifen hergestellt wurden. In Deutschland waren lange [[Talg]]e die Fettgrundlage, später kamen auch [[Palmöl]] und [[Kokosöl]] hinzu (siehe dazu [[Oleochemie]]). Mit der Zeit wurden jedoch die Produkte immer mehr auf Basis von [[Kohle]] und [[Erdöl]] hergestellt. Ein Vorläufer waren die ''[[Türkischrotöl]]e''. 1834 wurde von dem Chemiker [[Friedlieb Ferdinand Runge]] aus [[Schwefelsäure]] und Olivenöl ein „sulfoniertes Öl“ hergestellt, das zuerst in der [[Buchdruck]]erei Anwendung fand. Ein Fabrikant aus Schottland kaufte das Verfahren und wandte es unter Nutzung des dort billigeren [[Rizinusöl]]s an. Dabei entstand ein [[Sulfo-Rizinoleat]], das sehr gute [[Benetzung|benetzende]] Wirkung hatte und besonderes in der [[Färben|Baumwollfärberei]] genutzt wurde. Auch wenn diese Chemikalie nicht für die Reinigung eingesetzt wurde, war damit die Nutzung der [[Sulfonsäuren|Sulfogruppe]] anstelle der [[wasserhärte]]empfindlichen [[Carboxygruppe]] erkannt.


==== Schulische Ausbildung ====
=== Entwicklung moderner Waschmittel ab den 1930ern ===
[[Datei:Kloster Maulbronn 2009.jpg|mini|Teil des Klosterhofes Maulbronn]]
[[Datei:Fewa Waschmittel.jpg|mini|hochkant|Fewa war das erste vollsynthetische Waschmittel der Welt.]]
Der Name [[Tenside]] für grenzflächenaktive Substanzen wurde 1964 von dem Chemiker Götte vorgeschlagen, der bei der Firma Henkel arbeitete.


1881 zog die Familie für fünf Jahre nach [[Basel]]. Der Vater Johannes erwarb 1882 das Basler Bürgerrecht, wodurch die gesamte Familie zu Schweizer Staatsbürgern wurde.<ref name="Weltbürger" /> Ab 1885 war Hesse Schüler in der Internatsschule genannt Knabenhaus der Mission. Im Juli 1886 zog die Familie jedoch wieder nach Calw, wo Hesse zunächst in die zweite Klasse der Calwer [[Lateinschule]] eintrat. Er wechselte 1890 auf die Lateinschule in [[Göppingen]] zur Vorbereitung auf das württembergische [[Landexamen]], das Württembergern eine kostenlose Ausbildung zum Landesbeamten oder [[Pfarrer]] erlaubte.<ref name="CalwBio" /> Deshalb erwarb der Vater im November 1890 für ihn als einziges Mitglied der Familie die württembergische Staatsangehörigkeit, wodurch er das [[Schweizer Bürgerrecht]] verlor. Nachdem er 1891 in Stuttgart das Landexamen bestanden hatte, besuchte er, für die Theologenlaufbahn bestimmt, das [[Evangelische Seminare Maulbronn und Blaubeuren|evangelisch-theologische Seminar]] im [[Kloster Maulbronn]].<ref name="CalwBio" /> In [[Maulbronn]] zeigte sich im März 1892 der „rebellische“ Charakter des Schülers: Er entwich aus dem Seminar, weil er „entweder ein Dichter oder gar nichts“ werden wollte und wurde erst einen Tag später auf freiem Feld aufgegriffen.
Im Jahr 1932 erfand der aus Württemberg stammende Chemiker [[Heinrich Gottlob Bertsch]] bei der [[Chemnitz]]er H. Th. Böhme AG das erste [[Feinwaschmittel]] mit Namen [[Fewa]], was zugleich das erste vollsynthetische Waschmittel der Welt war.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sz-online.de/nachrichten/kannst-du-waschen-johanna-580703.html |titel=Kannst du waschen, Johanna? |werk=sz-online.de |datum=2003-05-08 |zugriff=2015-08-04}}</ref> Da das Produkt so extrem erfolgreich war, mussten bis 1938 in Chemnitz drei neue Betriebsanlagen in Betrieb genommen werden. Schon 1935 wurde das Produkt in die Chemnitzer Firma ''[[VEB Fettchemie Chemnitz|Böhme-Fettchemie GmbH]]'' ausgelagert und gehörte ab da zum [[Henkel (Unternehmen)|Henkel-Konzern]].


Nun begann, begleitet von heftigen Konflikten mit den Eltern, eine [[Odyssee]] durch verschiedene Anstalten und Schulen. Im Alter von 14 Jahren befand sich Hermann Hesse vermutlich in einer [[Depression|depressiven]] Phase und äußerte in einem Brief vom 20. März 1892 [[Suizid]]gedanken („Ich möchte hingehen wie das Abendrot“). Im Mai 1892 versuchte der Jugendliche einen Selbstmord mit einem [[Revolver]] in der von dem Theologen und Seelsorger [[Christoph Blumhardt|Christoph Friedrich Blumhardt]] geleiteten ''Anstalt Bad Boll''. Im Anschluss daran wurde Hesse von seinen Eltern in die [[Nervenheilanstalt]] im damaligen Stetten im Remstal (der heutigen [[Diakonie Stetten|Diakonie Stetten e.&nbsp;V.]] in [[Kernen im Remstal]]) bei Stuttgart gebracht, wo er im Garten arbeiten und beim Unterrichten geistig behinderter Kinder helfen musste.
In den [[1950er Jahre]]n wurde die klassische [[Seife]] immer mehr durch das [[Tetrapropylenbenzolsulfonat]] (TPS) ersetzt, das auf [[Petrochemie|petrochemischer]] Basis hergestellt wurde. Dies führte zur Schaumbildung und zur Sauerstoffarmut in den Gewässern, da TPS nur ungenügend abbaubar war. Verstärkt wurde dieser Effekt durch die Verbreitung von Waschmaschinen in den Haushalten und dadurch, dass es unüblich wurde, die Wäsche an Großwäschereien zu geben. Eine allgemeine Überdosierung war die Folge. Bald trat aber die [[biologische Abbaubarkeit]] als ein neues Kriterium in den Vordergrund:


Hier kulminierten pubertärer Trotz, Einsamkeit und das Gefühl, von seiner Familie unverstanden verstoßen zu sein. In dem berühmten anklagenden Brief vom 14.&nbsp;September 1892 an seinen Vater titulierte er diesen, nunmehr deutlich Abstand einnehmend, mit „Sehr geehrter Herr!“<ref>Schwilk: ''Hermann Hesse.'' 2012, S. 43.</ref> – dies im Gegensatz zu früheren, zum Teil offenen, sehr mitteilsamen Briefen. Zudem versah er den Brieftext mit aggressiv-[[Ironie|ironisierenden]] und [[Sarkasmus|sarkastischen]] Formulierungen. So wies er (zusätzlich zur eigenen Person) auch seinem Vater bereits im Vorfeld die Schuld an möglichen zukünftigen „Verbrechen“ zu, welche er, Hermann, in Folge seines Aufenthaltes in Stetten als „Welthasser“ begehen könnte. Schließlich unterzeichnete er als „H.&nbsp;Hesse, Gefangener im Zuchthaus zu Stetten“. Im Nachsatz fügte er hinzu: „Ich beginne mir Gedanken zu machen, wer in dieser Affaire schwachsinnig ist.“<ref>Hesse: ''Kindheit und Jugend vor Neunzehnhundert.'' Bd. 1, S. 268&nbsp;f.</ref> Er fühlte sich von Gott, den Eltern und der Welt verlassen und sah hinter den starren pietistisch-religiösen Traditionen der Familie nur noch Scheinheiligkeit.
Am 5. September 1961 wurde das [[Detergentiengesetz]]<ref>Gesetz über Detergentien in Wasch- und Reinigungsmitteln ({{BGBl|1961n I S. 1653}}).</ref> verabschiedet; in Kraft trat es Ende 1964. Dazu gehört die am 1. Dezember 1962 die Detergentienverordnung. Ab 1. Oktober 1964 sollten Wasch- und Reinigungsmittel nur Tenside enthalten dürfen, die zu mindestens 80 % biologisch abbaubar seien. Anstelle des schwer abbaubaren, verzweigten TPS wurden immer mehr lineare Alkylbenzolsulfonate (z.&nbsp;B. [[Natriumdodecylbenzolsulfonat]]) eingesetzt.


Ab Ende 1892 konnte er das [[Johannes-Kepler-Gymnasium Bad Cannstatt|Gymnasium in Cannstatt]] besuchen. 1893 bestand er dort zwar das [[Mittlere Reife#Geschichte|Einjährigen-Examen]], brach aber die Schule ab.
Um Tenside in ihrer Wirkung zu unterstützen, wurde zur [[Wasserenthärtung]] hauptsächlich [[Pentanatriumtriphosphat]] eingesetzt. In den letzten Jahren haben anorganische [[Ionenaustauscher]], wie zum Beispiel [[Zeolith A]], die eine [[Eutrophierung|Überdüngung]] der Gewässer durch [[Phosphate]] verhindern, Bedeutung erlangt. Sie wurden 1972 bei [[Henkel (Unternehmen)|Henkel]] von [[Milan Schwuger]] und [[Heinz-Gerd Smolka]] erfunden und erste phosphatfreie Waschmittel mit Zeolith A kamen 1977 auf den Markt. Es kamen weitere Substanzen hinzu, die die Waschwirkung verbesserten.


==== Lehre ====
Mit der Erstfassung des [[Wasch- und Reinigungsmittelgesetz]]es (WRMG) aus dem Jahr 1987, der [[Verordnung (EG) Nr. 648/2004 über Detergenzien|Europäischen Detergenzienverordnung]] aus 2005 und der Neufassung des WRMG von 2007 wurden die Anforderungen an die biologische Abbaubarkeit von Tensiden weiter erhöht. Der Anteil an petrochemisch hergestellten Tensiden nahm ab und der Anteil an [[Oleochemie|oleochemisch]] hergestellten Tensiden aus [[Nachwachsender Rohstoff|nachwachsenden Rohstoffen]] inzwischen auf 50 % zu.<ref>[http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften_chemie/molekulare_enzymtechnologie_umweltfreundliche_150598.html ''Molekulare Enzymtechnologie: umweltfreundliche Biotenside.''] vom 11. März 2010, abgerufen am 6. April 2010.</ref><ref name="Markt FNR">[[Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe]] e. V. (FNR): [http://www.fnr-server.de/ftp/pdf/literatur/pdf_254marktstudie_2006.pdf ''Marktstudie Nachwachsende Rohstoffe.''] Gülzow 2006, als PDF-Datei.</ref>
Nachdem er seiner ersten Buchhändlerlehre in [[Esslingen am Neckar]] nach drei Tagen entlaufen war, begann Hesse im Frühsommer 1894 für 14 Monate eine Mechanikerlehre in der Turmuhrenfabrik Perrot in Calw. Die monotone Arbeit des Lötens und Feilens bestärkte in Hermann Hesse alsbald den Wunsch, sich wieder der Literatur und geistiger Auseinandersetzung zuzuwenden. Im Oktober 1895 war er bereit, eine neue Buchhändlerlehre in [[Tübingen]] zu beginnen und ernsthaft zu betreiben. Die Erfahrungen seiner Jugend hat er später in seinem Roman ''[[Unterm Rad]]'' verarbeitet.


=== Der Weg zum Schriftsteller (1895–1904) ===
=== Zeittafel (20. Jahrhundert) ===
Bereits als Zehnjähriger hatte sich Hesse mit einem Märchen versucht: ''[[Die beiden Brüder (Hesse)|Die beiden Brüder]]''. Es wurde 1951 publiziert.
* 1907 wurde in Deutschland das erste moderne Waschmittel mit Namen [[Persil]] von [[Henkel (Unternehmen)|Henkel]] produziert.<ref>''ABC der Deutschen Erfindungen''. Reportage von Dorothee Ott und Kristine von Soden. [[Hessischer Rundfunk]], 23. Dezember 2010.</ref> Der Name setzte sich aus Natrium'''PER'''borat und '''SIL'''ikat zusammen.
* 1932 erfand [[Heinrich Bertsch]] in Chemnitz das erste vollsynthetische Waschmittel der Welt: [[Fewa]]
* 1960 wurden die biologisch leicht abbaubaren [[Tenside]] eingeführt, um die starke Schaumbildung in [[Fluss|Flüssen]] und an [[Wehr (Wasserbau)|Wehren]] zu vermindern.
* 1968 begann die weitverbreitete Verwendung von [[Enzyme]]n in Waschmitteln. Diese sorgen für den schnelleren Abbau von [[Proteine|Eiweiß]], [[Fette|Fett]] und [[Stärke]].
* 1986 entlasteten neue [[phosphat]]freie Waschmittel (erfunden 1972) die [[Eutrophierung|überdüngten Gewässer]].
* 1992 begann die Einführung von Color-Waschmitteln für bunte [[Wäsche (Textilien)|Wäsche]]. Diese enthalten keine [[Bleichmittel|Bleiche]] und vermindern die Farbübertragung zwischen den einzelnen Wäschestücken.
* 1994 kamen neue Superkonzentrat-Waschmittel auf den Markt, von denen man nur die Hälfte der üblichen [[Dosierung]] benötigt. Auf diese Weise werden die [[Gewässer]] vor übermäßigen Mengen an [[Natriumsulfat|Füllsalzen]] geschützt.


==== Tübingen ====
== Arten ==
[[Datei:Heckenhauer Tuebingen.jpg|mini|hochkant|Buchhandlung Heckenhauer in Tübingen – Hesses Arbeitsplatz 1895–1899. Hesse war dort drei Jahre Lehrling, anschließend noch ein Jahr Sortimentsgehilfe.]]
Verschiedene Typen von Waschmitteln werden nach Inhaltsstoffen und dem Bereich der möglichen Waschtemperatur unterschieden:
* ''Vollwaschmittel'' (auch ''Universalwaschmittel'' oder ''Kochwaschmittel'' genannt) sind für alle Temperaturbereiche (20&nbsp;°C bis 95&nbsp;°C), die meisten Textilien und Waschverfahren geeignet.
* ''Buntwaschmittel'' (auch ''Colorwaschmittel'' genannt) sind für Waschtemperaturen von 20&nbsp;°C bis 60&nbsp;°C.
* ''Feinwaschmittel'' sind für die Waschtemperatur von 30&nbsp;°C und für Handwäsche geeignet. Sie enthalten keine [[Bleichmittel]] und [[optische Aufheller]], dafür aber verstärkt [[Enzym]]e und [[Seife]]. Höhere Temperaturen zerstören die enthaltenen Enzyme.
* ''Spezialwaschmittel'' für [[Wolle]], [[Seide]], [[Daunen]], Sport- und Membrantextilien sind in der Regel für niedrige Temperaturen geeignet.
* ''Baukastenwaschmittel'' bestehen aus den einzelnen Komponenten eines Vollwaschmittels, die individuell dosiert werden können.


Hesse arbeitete ab dem 17.&nbsp;Oktober 1895 in der Buchhandlung und dem Antiquariat [[Heckenhauer]] in [[Tübingen]]. Der Schwerpunkt des Sortiments bestand aus [[Theologie]], [[Philologie]] und [[Rechtswissenschaft]]en. Hesses Aufgaben als Lehrling umfassten das Überprüfen ([[Kollationieren]]), Verpacken, Sortieren und Archivieren der Bücher. Nach Ende der jeweils 12-stündigen Arbeitstage bildete Hesse sich noch privat weiter, Bücher kompensierten auch mangelnde soziale Kontakte an den langen, arbeitsfreien Sonntagen. Neben theologischen Schriften las Hesse insbesondere [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]], später [[Gotthold Ephraim Lessing|Lessing]], [[Friedrich Schiller|Schiller]] und Texte zur [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]]. 1896 wurde sein Gedicht ''Madonna'' in einer in Wien erschienenen Zeitschrift gedruckt, in späteren Ausgaben des ''Deutschen Dichterheims'' ''(Organ für Dichtkunst und Kritik)'' folgten weitere.
=== Pflegekennzeichen für Textilien ===
Der Buchhändlerlehrling Hesse befreundete sich 1897 mit dem damaligen Jurastudenten und späteren Arzt und Schriftsteller [[Ludwig Finckh]] aus [[Reutlingen]], der nach seinem Doktorexamen 1905 Hesse nach [[Gaienhofen]] folgen sollte.
{{Hauptartikel|Textilpflegesymbol}}
Die Kleidungsstücke unterscheiden sich durch die Arten der Fasern (Polyamide, Polyester, Polyacryl, Polyurethan, Wolle, Baumwolle, Leinen, Seide) und durch die Arten der Färbung der Textilfaser (der Farbstoff kann ionisch oder durch eine chemische Bindung mit der Faser verknüpft werden). Daher ist für jeden Waschvorgang sowohl die Temperatur wie auch das verwendete Reinigungsmittel von nicht unerheblicher Bedeutung.
Insbesondere Naturwolle oder Seide dürfen meist nur durch Handwäsche gereinigt werden. Seit 1961 wurden daher für jedes Wäschestück Textiletiketten mit Angaben zur Wasch- und Pflegebehandlung eingenäht.


Nach Abschluss seiner Lehrzeit im Oktober 1898 blieb Hesse zunächst als Sortimentsgehilfe in der Buchhandlung Heckenhauer mit einem Einkommen, das ihm finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern sicherte. Zu dieser Zeit las er insbesondere Werke der deutschen Romantik, allen voran [[Novalis]], [[Clemens Brentano]], [[Joseph von Eichendorff|Joseph Freiherr von Eichendorff]] und [[Ludwig Tieck]]. In Briefen an die Eltern bekundete er seine Überzeugung, dass „die Moral für Künstler durch die Ästhetik ersetzt wird“. Noch als Buchhändler veröffentlichte Hesse im Herbst 1898 sein erstes Buch, den kleinen Gedichtband ''Romantische Lieder'', und im Sommer 1899 die Prosasammlung ''[[Eine Stunde hinter Mitternacht]]''. Beide Werke wurden ein geschäftlicher Misserfolg. Von den ''Romantischen Liedern'' wurden innerhalb von zwei Jahren nur 54 Exemplare der Gesamtauflage von 600 Büchern verkauft, auch ''Eine Stunde hinter Mitternacht'' wurde nur in einer Auflage von 600 Exemplaren gedruckt und verkaufte sich nur schleppend. Der Leipziger Verleger [[Eugen Diederichs]] war jedoch von der literarischen Qualität der Werke überzeugt und sah die Veröffentlichung schon von Anbeginn mehr als Förderung des jungen Autors denn als lohnendes Geschäft.<ref>Vgl. das Kapitel „Rückkehr nach Orplid. Erinnerungslandschaft Tübingen, fast unversehrt“ über Hesses Tübinger Zeit in Albert von Schirnding: ''Literarische Landschaften'' Insel, Frankfurt 1998. Ein weiteres Kapitel behandelt das „Presselsche Gartenhaus“, dem Hesse eine gleichnamige Novelle gewidmet hat, mit [[Wilhelm Waiblinger]], Hölderlin und [[Eduard Mörike]] als Protagonisten.</ref>
Der Waschbottich mit der Zahl in der Mitte steht für die maximal verwendbare Temperatur in Grad Celsius beim Waschvorgang. Diese Temperatur sollte beim Waschvorgang nicht überschritten werden. Ein kleiner Balken unter dem Waschbottich steht für den Schonwaschgang.


==== Basel ====
=== Allgemeine Inhaltsstoffe von Waschmitteln ===
[[Datei:Hermann Hesse.jpg|mini|hochkant|[[Ernst Würtenberger]]: Hermann Hesse im Jahr 1905]]
Alle Waschmittel enthalten folgende Komponenten:
Ab Herbst 1899 arbeitete Hesse in der Reich’schen Buchhandlung, einem angesehenen [[Antiquariat]] in Basel. Da seine Eltern engen Kontakt zu Basler Gelehrtenfamilien pflegten, öffnete sich ihm hier ein geistig-künstlerischer Kosmos mit den reichsten Anregungen. Gleichzeitig bot Basel dem Einzelgänger Hesse auch viele Rückzugsmöglichkeiten in sehr privates Erleben bei größeren Fahrten und Wanderungen, die der künstlerischen Selbsterforschung dienten und auf denen er die Fähigkeit, sinnliches Erleben schriftlich niederzulegen, stets erneut erprobte. Im Jahr 1900 wurde Hesse wegen seiner Sehschwäche vom Militärdienst befreit. Das Augenleiden hielt zeitlebens an, ebenso wie Nerven- und Kopfschmerzen. Im selben Jahr erschien sein Buch ''[[Hermann Lauscher]]'' – zunächst unter Pseudonym.


Nachdem Hesse Ende Januar 1901 seine Stellung in der Buchhandlung R. Reich gekündigt hatte, konnte er sich einen großen Traum erfüllen und erstmals nach Italien reisen, wo er sich vom März bis Mai in den Städten [[Mailand]], [[Genua]], [[Florenz]], [[Bologna]], [[Ravenna]], [[Padua]] und [[Venedig]] aufhielt. Im August desselben Jahres wechselte er zu einem neuen Arbeitgeber, dem Antiquar Wattenwyl in Basel. Zugleich boten sich ihm immer mehr Gelegenheiten, Gedichte und kleine literarische Texte in Zeitschriften zu veröffentlichen. Nun trugen auch Honorare aus diesen Veröffentlichungen zu seinem Einkommen bei. [[Richard von Schaukal]] machte 1902 Hesse als Autor des ''Lauscher'' publik. 1903 lernte Hesse die neun Jahre ältere Basler Fotografin [[Maria Bernoulli]], genannt „Mia“, kennen. Gemeinsam reisten sie nach Italien (zweite Italienreise) und heirateten im darauf folgenden Jahr.
* [[Tenside]] sind der waschaktive Hauptbestandteil von Waschmitteln. Sie machen, je nach Waschmittel, einen Anteil von rund 20 bis 30 % aus. Verwendung finden [[Anionische Tenside|anionische]] (z. B. [[Sulfonsäuren|lineare Alkylbenzolsulfonate]] (LAS), sekundäre [[Alkansulfonate]] (SAS), [[Fettalkoholsulfate]] (FAS), und Methylestersulfonate (MES)) und [[nichtionische Tenside]] (z. B. [[Polyalkylenglycolether|Fettalkoholpolyglycolether]] (FAE) und [[Zuckertenside]]).<ref name="Markt FNR" /><ref>B. Fabry: ''Tenside.'' In: ''Chemie in unserer Zeit.'' 25. Jahrg. 1991, Nr. 4, S. 214, {{ISSN|0009-2851}}</ref>
* [[Wasserenthärter]] erzeugen weiches Wasser. Zwar bilden sich bei heutigen [[Tenside]]n ohnehin keine [[Kalkseife]]n mehr, allerdings schädigen die beim Trocknen entstehenden Calcium- und Magnesiumsalze die Textilstrukturen.<ref>[http://groups.uni-paderborn.de/cc/studienarbeiten/aulig/themen/enthaertung.html uni-paderborn.de: Die Enthärtung des Wassers], abgerufen am 4. April 2013.</ref> Als Wasserenthärter finden insbesondere [[Zeolith A]] und auch [[Silikate#Schichtsilikate (Phyllosilikate)|Schichtsilikate]] sowie [[Citrate]] Verwendung. Sogenannte [[Builder (Chemie)|Builder]] unterstützen (neben anderen Funktionen) diese mineralischen Enthärter. Wasserenthärter verhindern Kalkablagerungen in der Waschmaschine. Zusätzliche Wasserenthärter sind bei Verwendung üblicher Waschmittel nicht nötig.<ref>[http://www.test.de/Waschmittel-Pulver-ist-besser-4324833-4333154/ test 02/2012, ''Waschmittel: Pulver ist besser.''] Untersuchung der [[Stiftung Warentest]], abgerufen am 11. Dezember 2012.</ref>
* [[Waschalkalien]] erhöhen den [[pH-Wert]] der Waschlauge. Damit quellen die Fasern auf und der Schmutz lässt sich leichter ablösen.
* [[Enzyme]], z. B. für die Entfernung von eiweiß- stärke- und fetthaltigen Flecken. Sie wirken unterschiedlich gut bei niedrigen und/oder mittleren Waschtemperaturen und werden bei hohen Temperaturen zerstört ([[Denaturierung (Biochemie)|denaturiert]]). ([[Amylasen]] spalten [[Stärke]], [[Lipasen]] spalten [[Fette]], [[Peptidase|Proteasen]] spalten [[Protein|Eiweiße]] und [[Cellulase]]n spalten [[Zellulose]], um die Rauigkeit von Baumwolltextilien zu vermindern.)
* Schmutzträger halten den abgelösten Schmutz in der Schwebe oder verhindern, dass sich dieser wieder auf der Wäsche niederlegt. → [[Carboxymethylcellulosen|Carboxymethylcellulose]] beschichtet Baumwollfasern gegen Schmutz.
* [[Kernseife]]n und [[Silikone]] regulieren die [[Schaum]]entwicklung als [[Entschäumer]].
* [[Duftstoff]]e überdecken den Eigengeruch des Trägers der Kleidung.
* ''Stellmittel'' oder ''Rieselsalze'' wie z.&nbsp;B. [[Natriumsulfat]] halten pulverförmige Waschmittel während der Lagerung pulverförmig und dienen als kostengünstiges [[Streckmittel]]. Waschmittel mit der Bezeichnung ''Konzentrat'' enthalten weniger Streckmittel. Die Wirkstoffe sind ''weniger verdünnt''.


Zu den ersten Veröffentlichungen gehören die Romane ''[[Peter Camenzind]]'' (1904) und ''[[Unterm Rad]]'' (1906), in denen Hesse jenen Konflikt von Geist und Natur thematisierte, der später sein gesamtes Werk durchziehen sollte. Mit dem zivilisationskritischen Entwicklungsroman ''Peter Camenzind'', der erstmals 1903 als Vorabdruck und 1904 regulär bei dem Verlag S. Fischer erschien, gelang ihm der literarische Durchbruch. Dieser Erfolg erlaubte es ihm zu heiraten und sich als freier Schriftsteller am Bodensee niederzulassen.<ref>[http://www.die-biografien.de/biografien/270.php Kurzbiografie] auf die-biografien.de</ref> 1930 hielt sich Hesse zum letzten Mal in Basel auf.
=== Vollwaschmittel ===
''Vollwaschmittel'' (auch ''Universalwaschmittel'' oder ''Kochwaschmittel'') sind meist pulverförmige Waschmittel für [[Textilien]]. Sie sind für alle Temperaturbereiche (20&nbsp;°C bis 95&nbsp;°C), die meisten Textilien und Waschverfahren geeignet. Vollwaschmittel verlieren jedoch an Bedeutung zugunsten von ''Buntwaschmitteln''.
Die zur Wäsche benötigte Menge an Vollwaschmittel wird neben dem Verschmutzungsgrad der Wäsche von der [[Wasserhärte]] bestimmt. In Gegenden mit hoher Wasserhärte werden somit zwangsläufig viele Inhaltsstoffe [[Dosis|überdosiert]]. (siehe dazu Absatz [[#Baukastenwaschmittel|Baukastenwaschmittel]])


=== Zwischen Bodensee, Indien und Bern (1904–1914) ===
==== Zusätzliche Inhaltsstoffe ====
[[Datei:Hermann-Hesse-Statue in Gaienhofen.jpg|mini|hochkant=0.50|links|[[Statue]] [[Bronzeguss]] nach [[Verlorene Form|verlorener Form]], Hermann Hesse darstellend, in [[Gaienhofen]]. Das Werk ist eine Arbeit von Friedhelm Zilly]].
* [[Bleichmittel]] entfernen nicht auswaschbare, farbige Verschmutzungen, z.&nbsp;B. von Früchten oder Blut. Es sind Bleichmittel auf Wasserstoffperoxidbasis, wie z. B. [[Natriumperborat]]. Sie wirken besonders gut bei hohen Waschtemperaturen.
[[Datei:Hesse Schreibtisch Gaienhofen.JPG|mini|Hesses Schreibtisch im Höri-Museum]]
* [[Bleichaktivator]]en erhöhen die Wirksamkeit der Bleichmittel bei niedrigen Temperaturen. Hierfür kommen ''N''-Acetylverbindungen zum Einsatz, die mit [[Peroxide]]n Anionen der [[Peressigsäure]] bilden, die dann als eigentliches Bleichmittel wirken. Als ''N''-Acetylverbindung wird im Wesentlichen [[Tetraacetylethylendiamin]] (TAED) verwendet.
[[Datei:Hesses Schreibmaschine.JPG|mini|Hesses Schreibmaschine]]
* [[Optische Aufheller]] sind [[Fluoreszenz|fluoreszierende]] Stoffe, die Weißes weißer erscheinen lassen. Bei farbigen Textilien kann sich durch die Aufheller der [[Farbwahrnehmung|Farbeindruck]] verändern.
[[Datei:Hesse Wohnhaus II Gaienhofen von S.jpg|mini|Haus in Gaienhofen]]
* [[Bleichstabilisator]]en verhindern den unkontrollierten Zerfall der Bleichmittel während der Lagerung und beim Einsatz des Waschmittels. Omnipräsente Spuren von Schwermetallen fördern die schnelle Freisetzung des Sauerstoffs. [[Phosphonate]] können die Schwermetalle binden.
[[Datei:Hesses Berner Wohnsitz.jpg|mini|Berner Wohnsitz]]
* [[Konservierung]]smittel sind bei pulverförmigen Waschmitteln nicht nötig, da mikrobakterieller Befall wegen Wassermangels kaum vorkommt.


Im August 1904 heiratete Hesse die selbstständige Basler Fotografin Maria Bernoulli (1868–1963), die aus der weitverzweigten Familie der [[Bernoulli]] stammte. Aus dieser Ehe gingen die drei Söhne [[Bruno Hesse|Bruno]] (1905–1999, Kunstmaler, Grafiker), Hans Heinrich (genannt ''Heiner'', 1909–2003, Dekorateur) und [[Martin Hesse|Martin]] (1911–1968, Fotograf) hervor. Ganz im Sinne der [[Lebensreform]] zogen er und Maria in das damals sehr abgelegene [[Baden (Land)|badische]] Dörfchen [[Gaienhofen]] am Bodensee und mieteten ein einfaches Bauernhaus ohne fließendes Wasser und Strom, in dem sie drei Jahre lebten. 1907 ließen sie sich im Ort ein Einfamilienhaus im [[Reformarchitektur|Reformstil]] bauen. Dort legten sie einen großen Garten zur Selbstversorgung an. Hesse ging häufig allein auf Reisen, derweil Maria mit den Kindern weiter das große Haus mit Garten bewohnte.
==== Inhaltsstoffe ''flüssiger Vollwaschmittel'' ====
Neben den oben aufgezählten Inhaltsstoffen werden in flüssigen Vollwaschmitteln auch andere Stoffe verwendet.
* [[Alkohole]] verstärken reinigungswirksame Substanzen und ermöglichen bei flüssigen Waschmitteln, dass die Tenside gelöst werden können; sie wirken teilweise auch als [[Konservierungsmittel]].
* [[Konservierung]]smittel schützen Waschmittel vor mikrobiellem Befall.
* [[Wasserenthärter]], die in dem flüssigen Waschmittel löslich sind. [[Komplexbildner]] wie z. B. [[Nitrilotriessigsäure|NTA]], [[Phosphonate]], [[Ethylendiamintetraessigsäure|EDTA]], keine mineralischen Enthärter.


1906 wurde er zum Mitherausgeber der bei [[Langen Müller Verlag|Albert Langen]] erscheinenden Zeitschrift ''[[März (Zeitschrift)|März]]'', bei der er bis 1912 blieb.<ref>{{Literatur |Autor=Barbara Hess |Titel=Hermann Hesse und seine Verleger: die Beziehungen des Autors zu den Verlagen E. Diederichs, S. Fischer, A. Langen und Suhrkamp |Verlag=Otto Harrassowitz Verlag |Datum=2000 |ISBN=9783447042673 |Online=https://books.google.at/books?id=xNBJBAEPrdoC&pg=PA48&lpg=PA48&dq=hermann+hesse+m%C3%A4rz+zeitschrift&source=bl&ots=gowbLmw8so&sig=E92Iy5ynGzDDOt72pHCbi_BzOOo&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiHgZmiiNbeAhWPlIsKHRBgBYUQ6AEwAnoECAgQAQ#v=onepage&q=hermann%20hesse%20m%C3%A4rz%20zeitschrift&f=false |Abruf=2018-11-15}}</ref> Ebenfalls 1906 erschien Hesses zweiter Roman ''[[Unterm Rad]]'', den er noch in Calw geschrieben hatte. Hesse verarbeitete darin seine Erfahrungen aus der Schul- und Ausbildungszeit. Im April 1907 hält Hesse sich zur Kur in Locarno und als Gast in der Lebensreform-Kolonie auf dem [[Monte Verità]] bei Ascona auf.<ref>Hermann Hesse: ''Sämtliche Werke'' in 20 Bänden und 1 Registerband, Hrsg. Volker Michels, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-41114-4, Band 21, S.&nbsp;19 (Zeittafel).</ref> Von seinem Einsiedlerdasein berichten die Erzählungen ''In den Felsen'', ''Freunde'' und die ''Legenden aus der Thebais''.<ref>[http://www.zjr-online.net/vi2011/zjr201104_radermacher.pdf Martin Radermacher: Hermann Hesse – Monte Verità: Wahrheitssuche abseits des Mainstreams zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In: ZjR, 2011]</ref> Nach seiner Rückkehr aus Ascona versuchte er sich dem bürgerlichen Leben wieder anzupassen. Sein nächster Roman ''[[Gertrud (Hesse)|Gertrud]]'' von 1910 zeigte Hesse jedoch in einer Schaffenskrise – er hatte schwer mit diesem Werk zu kämpfen, in späteren Jahren hat er es als misslungen betrachtet.
=== Buntwaschmittel ===
''Buntwaschmittel'' sind pulverförmige oder flüssige Waschmittel für [[Textilien]]. Sie sind meist für den Temperaturbereich von 20&nbsp;°C bis 60&nbsp;°C und für die meisten Textilien und Waschverfahren geeignet. Colorwaschmittel sollen die wechselseitige Verfärbung von Textilien verhindern. Bei schlecht gefärbten, preisgünstigen Textilien besteht jedoch die Möglichkeit der Verfärbung.
Bestimmte Polymere und Eisen- und Mangan-Komplexe, Enzyme in Colorwaschmitteln verhindern die Übertragung von Farbstoffen.


Auch in seiner Ehe vermehrten sich nun die Dissonanzen. Um Abstand zu gewinnen, brach Hesse mit [[Hans Sturzenegger]] 1911 zu einer großen Reise nach [[Sri Lanka|Ceylon]] und [[Indien]] auf. Die erhoffte spirituell-religiöse Inspiration fand er dort nicht, dennoch beeinflusste die Reise sein weiteres literarisches Werk stark und schlug sich 1913 zunächst in der Veröffentlichung ''[[Aus Indien]]'' nieder. Nach Hesses Rückkehr aus Asien verkaufte er 1912 sein Haus in Gaienhofen. Die Familie zog im Spätsommer in ein altes [[Landhaus (Architektur)|Landhaus]] am Stadtrand von [[Bern]] um; vor Hesse hatte sein Freund [[Albert Welti]] es gemietet. Doch auch dieser Ortswechsel konnte die Eheprobleme nicht lösen, wie Hesse 1914 in seinem Roman ''[[Roßhalde]]'' schilderte.
Buntwaschmittel haben gegenüber von [[#Vollwaschmittel|Vollwaschmitteln]] an Marktanteilen gewonnen. Im Jahr 2004 lag der Marktanteil bereits bei 28 %<ref>F. P. Lang: ''Neue Farbpflegeadditive für Waschmittel.'' In: ''SÖFW-Journal.'' 131, Nr. 10, 2005, S. 28.</ref> und 2008 in Deutschland wertmäßig bei 33 %.<ref>Günter Wagner: [http://books.google.de/books?id=o-AK456gOQUC&lpg=PP1&hl=de&pg=PP1#v=onepage&q&f=false ''Waschmittel.''] 4., überarb. Auflage. John Wiley & Sons, 2011, ISBN 978-3-527-63540-5, S. 179.</ref>
Psychische Krisen bei beiden – Maria Bernoulli wurde 1919 im Sanatorium von [[Theodor Brunner (Mediziner)|Theodor Brunner]] in [[Küsnacht]] behandelt – führten später zu einem endgültigen Auseinanderleben und 1923 zur Scheidung. Nach der Trennung der Eltern (1919), wurden die Kinder verteilt. Bruno wurde, als 15jähriger, von seinem Vater bei der Malerfamilie [[Cuno Amiet]] in Pflege gegeben. Heiner blieb bei seiner Mutter, während Martin als Pflegekind zur Familie Ringier in Kirchdorf kam.


=== Umbruch durch den Ersten Weltkrieg (1914–1919) ===
==== Inhaltsstoffe ====
==== Kriegsgefangenenfürsorge ====
Über die normalen Inhaltsstoffe eines Waschmittels hinaus enthalten Buntwaschmittel:
Beim Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] 1914 meldete sich Hesse, zu diesem Zeitpunkt noch ein Verfechter der sogenannten „[[Ideen von 1914]]“,<ref>Schwilk: ''Hermann Hesse.'' 2012, S. 181. Mehr zu Hesses anfangs zwiespältiger Haltung zum Krieg siehe Schwilk: ''Hermann Hesse.'' 2012, S. 179–189, und Decker: ''Hermann Hesse.'' 2012, S. 289–297.</ref> als [[Freiwilliger (Militär)|Kriegsfreiwilliger]] bei der deutschen Botschaft. Er wurde jedoch für untauglich befunden und der deutschen Botschaft in Bern zugeteilt, wo er die „Bücherzentrale für deutsche Kriegsgefangene“ aufbaute, welche in ausländischen Lagern internierte Soldaten über die deutsche Kriegsgefangenenfürsorge bis 1919 mit Lektüre versorgte. In diesem Rahmen war Hesse fortan damit beschäftigt, für deutsche Kriegsgefangene Bücher zu sammeln und zu verschicken. In dieser Zeit war er Mitherausgeber der ''Deutschen Interniertenzeitung'' (1916/17), Herausgeber des ''Sonntagsboten für die deutschen Kriegsgefangenen'' (1916–1919) und zuständig für die „Bücherei für deutsche Kriegsgefangene“.
* [[Farbübertragungsinhibitor]]en zum Schutz der Farbe der Textilien. Sie vermeiden das Abfärben auf andere Textilien während des Waschvorgangs.


==== Politische Auseinandersetzungen ====
Im Gegensatz zu Vollwaschmitteln sind in Buntwaschmitteln folgende Substanzen in der Regel nicht vorhanden:
Am 3. November 1914 veröffentlichte er in der ''[[Neue Zürcher Zeitung|Neuen Zürcher Zeitung]]'' den Aufsatz ''O Freunde, nicht diese Töne'', in dem er an die deutschen Intellektuellen appellierte, nicht in nationalistische Polemik zu verfallen. Was darauf folgte, bezeichnete Hesse später als eine große Wende in seinem Leben: Erstmals fand er sich inmitten einer heftigen politischen Auseinandersetzung wieder, die deutsche Presse attackierte ihn, Hassbriefe gingen bei ihm ein, und alte Freunde sagten sich von ihm los. Zustimmung erhielt er weiterhin von seinem Freund [[Theodor Heuss]], dem späteren ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, aber auch von dem französischen Schriftsteller [[Romain Rolland]], der Hesse im August 1915 besuchte.
* [[Bleichmittel]], [[Bleichaktivator]]en, [[Bleichstabilisator]]en.
* [[Optische Aufheller]]. Bei farbigen Textilien kann sich durch die Aufheller der [[Farbwahrnehmung|Farbeindruck]] verändern.


==== Familiäre Schicksalsschläge ====
=== Feinwaschmittel ===
Diese Konflikte mit der deutschen Öffentlichkeit waren noch nicht abgeklungen, als Hesse durch eine Folge von Schicksalsschlägen in eine noch tiefere Lebenskrise gestürzt wurde: Tod seines Vaters am 8.&nbsp;März 1916, die schwere Erkrankung ([[Gehirnhautentzündung]]) seines zu jener Zeit dreijährigen Sohnes Martin und die zerbrechende Ehe mit Maria Bernoulli. Hesse musste seinen Dienst bei der Gefangenenfürsorge unterbrechen und sich in [[Demian#Entstehungsgeschichte|psychiatrische Behandlung]] begeben, während deren er auch erste Erfahrungen mit der [[Psychoanalyse]] machte.<ref>Weth: ''Hermann Hesse in der Schweiz'', 2004, S. 24</ref> Er erwog ernsthaft, den „Bruch mit Heimat, Stellung, Familie“ zu riskieren<ref>Brief an Hans Sturzenegger vom 3. Januar 1917</ref> und nach Ascona zu ziehen, wo er sich von Gustav Gamper ein Häuschen besorgen ließ.
''Feinwaschmittel'' für empfindliche Stoffe enthalten, im Gegensatz zu Vollwaschmitteln, keine [[Optische Aufheller|Aufheller]] und [[Bleichmittel]]. Einige Feinwaschmittel wirken ohne Enzyme (wie beispielsweise [[Cellulase]]) und sind sinnvoll bei Textilien, die aus [[Cellulose]]&shy;fasern bestehen oder diese beinhalten, wie etwa [[Baumwolle]], [[Viskose]] oder [[Lyocell]].<ref>''[http://www.hauswirtschaft.info/waesche/waschmittel.php Waschmittel – Feinwaschmittel]'' auf hauswirtschaft.info, abgerufen am 21. März 2013.</ref> Die Verwendung spezieller Feinwaschmittel ''für Schwarzes'' bzw. dunkle Kleidung brachte bei einem Test der [[Stiftung Warentest]] keinen Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Fein- oder Buntwaschmittel.<ref>''[http://www.test.de/Waschmittel-fuer-Dunkles-Zu-viel-schwarze-Magie-20185-0/ Waschmittel für Dunkles: Zu viel schwarze Magie.]'' In: ''[[Test.de]].'' 29. März 2001.</ref>


==== Kriegsgegner und Aussteiger ====
=== Baukastenwaschmittel ===
Durch die Erfahrung des Weltkriegs war Hesse zum entschiedenen Kriegsgegner und Befürworter der [[Kriegsdienstverweigerung|Verweigerung]] geworden. Im September/Oktober 1917 verfasste Hesse in einem dreiwöchigen Arbeitsrausch seinen Roman ''[[Demian]]'', im zweiten Teil ein Niederschlag seiner Zeit auf dem Monte Verità. Das Buch wurde nach Kriegsende 1919 unter dem [[Pseudonym]] Emil Sinclair veröffentlicht, „um die Jugend nicht durch den bekannten Namen eines alten Onkels abzuschrecken“. Aber auch, wie Hesse in einem Brief an [[Eduard Korrodi]] schrieb, weil „der diese Dichtung schrieb, […] nicht Hesse“ war, „der Autor soundsovieler Bücher, sondern ein anderer Mensch, der Neues erlebt hatte und Neuem entgegenging“. Als Zeitzeuge äußerte sich [[Thomas Mann]]: „Unvergesslich ist die elektrisierende Wirkung“ des Demian, „eine Dichtung die mit unheimlicher Genauigkeit den Nerv der Zeit traf und eine Jugend, die wähnte, aus ihrer Mitte sei ihr ein Künder ihres tiefsten Lebens entstanden (während es schon ein Zweiundvierziger war, der ihnen gab, was sie brauchte), zu dankbarem Entzücken hinriß.“ 1918 wurde Hermann Hesses Vetter, der Pastor [[Carl Immanuel Philipp Hesse]], als ziviles Opfer des [[Estnischer Freiheitskrieg|Estnischen Freiheitskrieges]] getötet.
''Baukastenwaschmittel'' bestehen meistens aus drei wesentlichen Bestandteilen eines Vollwaschmittels, die Bestandteile werden einzeln in einem [[Beutel]] oder [[Kartonage|Karton]] angeboten.


=== Neue Heimat im Tessin (1919–1962) ===
# Der [[Enthärter]] gewährleistet die Anpassung an die jeweilige örtliche Wasserhärte.
[[Datei:Lugano-panorama.jpg|mini|800px|zentriert|[[Lugano]] in südwestlicher Richtung gesehen. Das Dorf [[Montagnola]], das Hesse über vierzig Jahre seines Lebens zur Heimstatt werden sollte und in dessen Atmosphäre viele seiner Romane und Erzählungen entstanden sind, liegt oberhalb von Lugano: zwischen dem links steil aus dem [[Luganersee]] emporragenden [[Monte San Salvatore]] und dem in der Bildmitte erkennbaren kleineren [[Lago di Muzzano]], auf dem sich dazwischen erstreckenden grün bewaldeten Höhenzug, der [[Collina d’Oro]] („Goldhügel“). Hesse hatte von beiden Domizilen, welche er in Montagnola bewohnte (Casa Camuzzi und Casa Rossa), einen weit ausgreifenden Blick über die Stadt Lugano und den See bis herüber zum [[Monte Brè]], von dem aus diese Panoramaaufnahme entstanden ist.]]
# Das [[Basiswaschmittel]] ohne [[Bleichmittel]] entspricht einem Feinwaschmittel und wird nach dem Verschmutzungsgrad der Wäsche dosiert.
{{Absatz}}
# Das [[Bleichmittel]] (oder auch: Fleckensalz) wird nur bei starker Verschmutzung und bleichbarer Wäsche zudosiert. Es macht aus dem Basispulver ein Vollwaschpulver.
[[Datei:Camuzzi 3 1978.jpg|mini|Casa Camuzzi in Montagnola von Südosten mit Blick auf Hesses Wohnung und den Balkon des Malers Klingsor aus Hesses Erzählung ''[[Klingsors letzter Sommer]]'']]
# Ergänzt werden diese Mittel durch extra erhältliche Spezial-Fleckenentferner, die in der Regel ''vor'' dem Waschvorgang eingesetzt werden und zum Teil auf Basis von in üblichen Waschmitteln zugesetzten Enzymen arbeiten – wenn [[Allergie|Allergiker]] sie nicht vertragen, können sie daher bei einem Baukastensystem weggelassen werden.
[[Datei:Böhmer Camuzzi 1978.jpg|mini|Casa Camuzzi, Bleistiftzeichnung von [[Gunter Böhmer]]. Gartenseite. Rechts der Mitte ist der zentrale Bauteil mit dem Türmchen und der Wetterfahne zu erkennen. Wiederum rechts davon erstreckt sich der Trakt, in dem Hesse seine vier Zimmer bewohnte. Das vorderste öffnete sich zum Garten hin mit dem Balkon, der hier durch einen blühenden Baum verdeckt wird.]]
[[Datei:Hermann Hesse 1925 Photo Gret Widmann.jpeg|mini|hochkant|Hermann Hesse (1925) in der Zeit seiner Ehe mit [[Ruth Wenger]], der ''Kamala''-Inspiration seines ''Siddhartha'']]
[[Datei:Hermann Hesse 1926 by Gret Widmann.jpeg|mini|Hermann Hesse (1926)]]


==== Casa Camuzzi ====
Der Vorteil eines Baukastenwaschmittels besteht – wie bei anderen [[Modularität|Baukastensystemen]] in einer höheren Anpassungsfähigkeit, hier konkret in einer bedarfsgerechten Dosierbarkeit: Vollwaschmittel müssen bei hartem Wasser höher dosiert werden, um mehr Enthärter bereitzustellen. Dabei werden zwangsläufig auch die umweltbelastenden waschaktiven Substanzen höher dosiert, ohne dass dies für die Reinigungsleistung notwendig wäre. Baukastenwaschmittel sind hier, da der Wasserenthärter unabhängig vom Basiswaschmittel höher dosiert werden kann, umweltfreundlicher.
Als Hesse 1919 sein ziviles Leben wieder aufnehmen konnte, war seine Ehe zerrüttet. Seine Frau Mia (Maria) war im Herbst 1918 nach Ascona geflüchtet, wo ihre [[Depression]] voll zum Ausbruch kam. Aber auch nach ihrer Heilung sah Hesse keine gemeinsame Zukunft mit ihr. Die Wohnung in Bern wurde aufgelöst, und die drei Jungen wurden zwischenzeitlich bei Freunden untergebracht, der älteste Sohn Bruno bei seinem Malerfreund [[Cuno Amiet]]. Die Erfahrung und bedrückende Last, seine Familie verlassen zu haben, verarbeitete Hesse in seiner 1919 erschienenen Erzählung ''[[Klein und Wagner]]'' über den Beamten Klein, der aus Furcht, wahnsinnig zu werden und ebenso wie der Lehrer Wagner seine Familie umzubringen, aus seinem bürgerlichen Leben ausbricht und nach Italien flieht.


Hesse siedelte Mitte April 1919 allein ins [[Kanton Tessin|Tessin]] um. Er bewohnte zunächst ein kleines Bauernhaus am Ortseingang von [[Minusio]] bei [[Locarno]] und zog dann am 25. April nach [[Sorengo]] oberhalb des [[Lago di Muzzano|Muzzaner Sees]] in eine einfache Unterkunft weiter, die ihm von seinem Musikerfreund [[Volkmar Andreae]] vermittelt worden war. Doch anschließend mietete er am 11. Mai 1919 in [[Montagnola]], einem höher gelegenen Dorf südwestlich und nur unweit von [[Lugano]], vier kleine Räume in einem schlossartigen Gebäude, der „[[Casa Camuzzi]]“, die sich im 18.&nbsp;Jahrhundert einer der Tessiner Baumeister in Gestalt eines neobarocken Palazzos errichtet hatte. Von dieser Hanglage aus („Klingsors Balkon“) und oberhalb des dichtbewachsenen Waldgrundstückes überblickte Hesse nach Osten den [[Luganersee]] mit den gegenüberliegenden Hängen und Bergen auf italienischer Seite. Die neue Lebenssituation und die Lage des Gebäudes inspirierten Hesse nicht nur zu neuer schriftstellerischer Tätigkeit, sondern als Ausgleich und Ergänzung auch zu weiteren Zeichenskizzen und Aquarellen, was sich in seiner nächsten großen Erzählung ''[[Klingsors letzter Sommer]]'' von 1920 deutlich niederschlug. Im Dezember 1920 lernte Hesse, ebenfalls im Tessin, [[Hugo Ball]] und dessen Gattin [[Emmy Hennings]] kennen.<ref>[[Andreas Dorschel]], ''Heiliger Hermann. Der Briefwechsel des Dichters Hesse mit dem Ehepaar Ball''. In: [[Süddeutsche Zeitung]] Nr. 292 (19. Dezember 2003), S. 16.</ref>
Ganz ähnlich wird bei Verwendung eines Baukastensystems das Fleckensalz – angesichts der Tatsache, dass der überaus größte Teil der Wäsche heutzutage nur noch aus leicht verschmutzter Wäsche besteht – nur bei großflächig stark verschmutzter Wäsche (wie etwa Baby-Wäsche oder Kleidung in 'Schmutzberufen') zugesetzt.


1922 erschien Hesses Indien-Roman ''[[Siddhartha (Hesse)|Siddhartha]]''. Hierin kam seine Liebe zur indischen Kultur und zu asiatischen Weisheitslehren zum Ausdruck, die er schon in seinem Elternhaus kennengelernt hatte. Hesse gab der Hauptfigur seiner „indischen Dichtung“ den Vornamen des historischen [[Buddha]]s, [[Siddhartha Gautama|Siddhartha]]. Seine damalige Geliebte [[Ruth Wenger]] (1897–1994) inspirierte ihn zu der Romanfigur der Kamala, die in dieser indischen Dichtung den Siddhartha die Liebe lehrt. [[Henry Miller]] urteilte: „Ein Buch, dessen Tiefe in der kunstvoll einfachen und klaren Sprache verborgen liegt, einer Klarheit, die vermutlich die geistige Erstarrung jener literarischen Philister aus dem Konzept bringt, die immer so genau wissen, was gute und was schlechte Literatur ist. Einen Buddha zu schaffen, der den allgemein anerkannten Buddha übertrifft, das ist eine unerhörte Tat, gerade für einen Deutschen. Siddhartha ist für mich eine wirksamere Medizin als das Neue Testament.“<ref>Materialien zu Hesses ''Siddhartha'', Bd. 2, S. 302, Zit. v. 24. Januar 1973</ref>
=== Waschmittel für bestimmte Wasserhärten ===
Seit 2013 gibt es auch Waschpulver, die gezielt für die drei Härtebereiche konzipiert wurden. Hier wird – ähnlich wie bei Baukastensystemen – nur soviel Enthärter und Waschmittel dosiert, wie es die lokale Härte des Wassers erfordert.


Hesse erhielt im Mai 1924 das Bürgerrecht der Stadt Bern und damit zum zweiten Mal die [[Schweizer Bürgerrecht|Schweizer Staatsbürgerschaft]]. Dabei gab er die deutsche Staatsbürgerschaft wieder ab, die er 1890 im Hinblick auf das bevorstehende Landexamen in Göppingen erworben hatte. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau Maria heiratete Hesse am 11. Januar 1924 schließlich Ruth Wenger, die Tochter der Schweizer Schriftstellerin [[Lisa Wenger]]. Diese zweite Ehe Hesses war jedoch trotz erotischer Anziehung und ähnlicher kultureller Interessen von Anfang an aufgrund vollständig unterschiedlicher Lebensbedürfnisse und Zielrichtungen zum Scheitern verurteilt und wurde auf Wunsch seiner Frau bereits drei Jahre später, am 24. April 1927, geschieden.
=== Wasch-/Weichspül-Kombinationen ===
Einige pulverförmige Vollwaschmittel enthalten Substanzen, die die Wäsche im letzten Spülgang auch ''weich'' machen sollen, so dass ein zusätzlicher [[Weichspüler]] entbehrlich wird. Vorteil ist, dass kein separates Mittel gekauft und dosiert werden muss. Nachteilig ist, dass der weichspülende Effekt immer eintritt – auch dort, wo er nicht erwünscht ist, z.&nbsp;B. bei Kragen oder Manschetten von Hemden oder bei Gardinenstoffen.


Seine nächsten größeren Werke, ''[[Kurgast]]'' von 1925 und ''[[Die Nürnberger Reise]]'' von 1927, sind autobiografische Erzählungen mit ironischem Unterton. In ihnen kündigt sich bereits der erfolgreichste Roman Hesses an, ''[[Der Steppenwolf]]'' von 1927, der sich für ihn als „ein angstvoller Warnruf“ vor dem kommenden Weltkrieg darstellte und in der damaligen deutschen Öffentlichkeit entsprechend geschulmeistert oder belächelt wurde. Zu seinem 50. Geburtstag, den er in demselben Jahr feierte, wurde auch die erste Hesse-Biografie von seinem Freund Hugo Ball veröffentlicht.
=== Tandem-System ===
Die zielgerichtete Anwendung von ''kompakten Vollwaschmitteln'' im Verbund mit ''kompakten Buntwaschmitteln'' wird gelegentlich als Tandem-System bezeichnet. Dabei kommt das kompakte Vollwaschmittelpulver für weiße Wäsche und bei hohen Temperaturen, das kompakte Buntwaschmittel für bunte Wäsche zum Einsatz. Allgemein kommen diese Pulverwaschmittel ohne das Stellmittel [[Natriumsulfat]] aus. Laut [[Umweltbundesamt (Deutschland)|Umweltbundesamt]] reicht die Umweltverträglichkeit kompakter Buntwaschmittel an die von [[#Baukastenwaschmittel|Baukastenwaschmitteln]] heran.


Schon kurz nach dem neuen Erfolgsroman erlebte Hesse eine Wende durch die Beziehung zu [[Ninon Hesse|Ninon Dolbin]] geb. Ausländer (1895–1966), seiner späteren – dritten – Ehefrau, die aus [[Czernowitz]] in der [[Bukowina]] stammte, Kunsthistorikerin war und bereits als 14-jährige Schülerin konstante briefliche Verbindung mit ihm aufgenommen hatte. Mit Dolbin verbrachte er 1928 und 1929 ausgedehnte Winterferien in [[Arosa]], wo er auch [[Hans Roelli]] kennenlernte. 1928 unternahm Hesse Reisen nach [[Ulm]], [[Heilbronn]], [[Würzburg]] (22. März<ref>Hermann Hesse: ''Spaziergang in Würzburg.'' Tschudy & Co, St. Gallen o. J. (Privatdruck mit Bewilligung des Dichters auf Veranlassung von Franz Xaver Münzel in Baden zu Gunsten der Stadt Würzburg).</ref>), [[Darmstadt]] und [[Berlin]].<ref>Petra Trinkmann: ''Madonnen und Fische. Hermann Hesse.'' In: Kurt Illing (Hrsg.): ''Auf den Spuren der Dichter in Würzburg.'' Eigenverlag (Druck: Max Schimmel Verlag), Würzburg 1992, S. 81–89; hier: S. 82.</ref> 1930 erschien die Erzählung ''[[Narziß und Goldmund]]''. Hermann Hesse hat zudem jeder seiner drei Ehefrauen ein Märchen gewidmet: seiner ersten Frau Mia das Märchen ''Iris'' (1916), ''Piktors Verwandlungen'' (1922) Ruth Wenger, und kurz nach der Heirat mit Ninon Dolbin entstand im März 1933 sein letztes und sehr autobiografisches Märchen ''Vogel'', gleichlautend mit dem Namen, mit dem er private Zettel und Briefe an Ninon unterschrieb und mit dem sie ihn oft anredete.
=== Funktionswaschmittel ===
''Funktionswaschmittel'' werden für die Reinigung, Pflege, Imprägnierung und Werterhaltung der unterschiedlichsten technischen Fasern benutzt. Hauptsächlich kommen sie bei der Pflege von Sporttextilien zum Einsatz und sollen helfen, die Lebensdauer der Funktionstextilien zu erhöhen. Funktionswaschmittel gibt es für Textil-Membranen, Microfasern, Daunenfüllungen sowie als Hygiene-Spüler für Funktionsunterwäsche.


==== Casa Hesse (Casa Rossa) ====
== Kontroversen ==
Im Jahre 1931 verließ Hesse die Mietwohnung in der [[Casa Camuzzi]] und zog mit seiner neuen Lebensgefährtin, mit der er am 14. November seine dritte Ehe einging, in ein größeres Haus, die [[Casa Hesse]], wegen des rötlichen Außenanstrichs auch ''Casa Rossa'' genannt. Das Gebäude war nach Hesses Wünschen erbaut worden, finanziert von seinem Freund [[Hans Conrad Bodmer]]. Das Grundstück lag oberhalb und am Südende von Montagnola, in Sichtweite der Casa Camuzzi und nur zehn Fußminuten von dieser entfernt. Das Grundstück und das Gebäude wurden Hesse dauerhaft von Bodmer zur Verfügung gestellt, nach seinem Tod auch Ninon auf Lebenszeit.


Vom Schulzentrum am zentralen Ortsparkplatz von Montagnola führt der Weg vorbei am hinter der Schule gelegenen Spielplatz zu dem darüber liegenden schmiedeeisernen Gartenportal des Hauses an der ''Via Hermann Hesse''. Die Zuwegung führt in leichtem Anstieg parallel zum Hang ins Grundstück, auf dessen exponiertester Stelle eine Art Doppelhaus zweigeschossig errichtet wurde. Jeder der beiden Teile verfügt über einen separaten Zugang mit eigenem Treppenhaus; im Erd- und Obergeschoss sind beide Teile sowohl über die Flure als auch über aneinanderliegende Räume miteinander verbunden. Aus Gründen des Tagesrhythmus, aber auch aus arbeitsorganisatorischen Gründen und Gründen der unterschiedlichen Nutzung legten Hesse und seine Frau Wert auf eine gewisse Trennung der Räume: den größeren, südwestlichen Teil mit Küche, Essraum, Bibliothek, Gastraum, Schlafraum (N.), Bad (N.) und Nebenräumen nutzte vorwiegend Ninon; der nordöstliche Abschnitt war Hermann Hesses Wirkungsbereich mit Atelier, Arbeitsraum, Schlafraum (H.), Bad (H.) und Nebenbereichen. Die Bibliothek im Erdgeschoss diente beiden als Empfangsraum für die Vielzahl von Gästen, zugleich als Wohn-, Lesungs- und Musikraum mit weitem Ausblick auf den südöstlich gelegenen [[Monte Generoso]] und hatte eine direkte Verbindung zum Atelier.
=== Marktbeherrschung ===
Der Waschmittelmarkt in Europa wurde von 2002 bis 2005 von einem ''Waschmittel[[kartell]]'' dominiert, in dem die drei in Europa marktführenden Konzerne [[Procter & Gamble]] (vertreibt Ariel, Lenor, Dash und Vizir), [[Unilever]] (vertreibt Coral und Skip) und [[Henkel (Konzern)|Henkel]] (vertreibt Persil, Weißer Riese, Spee und Terra) Absprachen zu Preisen und Marktanteilen getroffen hatten. Henkel zeigte dies 2008 dem deutschen [[Kartellamt]] an. Die [[EU-Kommission]] verurteilte Procter & Gamble zu 211,2 Millionen und Unilever zu 104 Millionen Euro Strafe.<ref>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/waschmittelkartell100.html ''EU verhängt Millionenstrafe gegen Waschmittelkartell.''] In: ''Tagesschau online.'' 13. April 2011, abgerufen am 13. April 2011.</ref>


Das nordöstlich an die Bibliothek anschließende Atelier war der Multifunktionsraum des Hauses, in dem Hesse seine umfangreiche Korrespondenz mit Schreibmaschine führte, sodann fungierte es als Lager für Verpackungsmaterial für die Vielzahl an Post- und Büchersendungen, die Hesse selbst versandfertig machte. In diesem Raum ging er aber auch seinem [[Hobby]] nach, der [[Aquarell]]malerei, wenn er nicht vor der Natur malte, was meist geschah. Er bewahrte dort Mal- und Kunstutensilien wie auch weitere Buchbestände auf. Seinen Arbeitsbereich im Obergeschoss mit besonderen Büchern hielt Hesse allerdings im Allgemeinen vor Gästen verborgen und wollte dort auch nicht durch Familienangehörige gestört werden. Ähnlich wie in der Casa Camuzzi hatte Hesse auch von hier den nach Nordosten gerichteten, weiten Blick über den Luganersee in das östliche Seetal bis hinein auf italienische Hänge und Gebirgszüge. Viele seiner Aquarelle legen Zeugnis ab von diesem Haus, seinem Garten, der näheren und weiteren Umgebung und den umfassenden Ausblicken in die Tessiner Landschaft.
=== Umweltschutz ===
Alle Reinigungsmittel gelangen nach der Verwendung in die Kanäle bzw. Kläranlagen und Fließgewässer und verursachen dort Kosten oder Umweltschäden. Phosphate werden nicht in allen Kläranlagen abgetrennt, nicht alle Tenside werden zu 100 % biologisch abgebaut.


Hesses weitverzweigte Korrespondenz führte seine Verleger [[Samuel Fischer (Verleger)|Samuel Fischer]], [[Gottfried Bermann Fischer]], [[Peter Suhrkamp]] und [[Siegfried Unseld]] hierher. Nicht nur [[Thomas Mann]], sondern auch die Familie Mann wurde hier mehrfach empfangen. Freundschaften wie die mit [[Romain Rolland]] wurden hier vertieft, und Kollegen wie [[Bertolt Brecht]], [[Max Brod]], [[Martin Buber]], [[Hans Carossa]], [[André Gide]], [[Annette Kolb]], [[Jakob Wassermann]] und [[Stefan Zweig]] fanden ihren Weg nach Montagnola. Darüber hinaus hatte Hermann Hesse zeitweise einen intensiveren Bezug zu Musikern wie [[Adolf Busch]], [[Edwin Fischer]], [[Eugen d’Albert]] und besonders freundschaftlich zu dem von ihm verehrten Komponisten [[Othmar Schoeck]], von dem (als einzigem) Hesse das Gefühl hatte, dass dieser seine Gedichte wirklich adäquat vertonte.<ref>Vgl. Hesses Aussagen über Schoecks Kompositionen in: ''Hermann Hesse und Othmar Schoeck, der Briefwechsel''; hrsg. von Chris Walton und Martin Germann. – Schwyz : Kulturkommission Kanton Schwyz, 2016. (''Schwyzer Hefte'' ; Band 105); ISBN 978-3-909102-67-9, bes. S. 102 und 112-113.</ref>
Bei der Dosierung der Waschmittel wird zu wenig auf die Menge und den Verschmutzungsgrad der zu waschenden Textilien eingegangen. Die Dosierung wird den Konsumenten überlassen, obwohl es technisch möglich wäre, dies von den Waschmaschinen erledigen zu lassen. Unklare Anweisungen, unterschiedliche Wirkstoff-Konzentrationen bei verschiedenen Produkten, fehlende Standardisierung und Unkenntnis der [[Wasserhärte]] und absichtliche Mehrzugaben führen oft zu nicht sinnvollen Überdosierungen. Vielfach wird den „Empfehlungen“ der Waschmittelanbieter blind vertraut. Deren Interessen (Mehrverkauf durch vorgegebene „quasi vorgeschriebene“ Mengen) stehen hier im Gegensatz zu den Notwendigkeiten der Umweltschutzvorsorge.


Zwei Jahre später, nachdem Hesse aus der ''Casa Camuzzi'' in die ''Casa Rossa'' gezogen war, besuchte im April 1933 der junge [[Gunter Böhmer]] Hermann Hesse und richtete sich in der ''Casa Camuzzi'' ein. Zehn Jahre später, 1943, siedelte der Maler [[Hans Purrmann]], Schüler von [[Henri Matisse]], nach Montagnola über und zog einige Zeit später ebenfalls in die Casa Camuzzi. Mit beiden Malern und Zeichnern verband Hesse eine ihn beglückende Künstlerfreundschaft. Böhmer unterstützte Hesse bei dessen Bemühungen, sich künstlerische Techniken und die Gesetze unterschiedlicher [[Perspektive|Perspektivdarstellungen]] anzueignen.
Auf der anderen Seite stehen dem informierten Verbraucher einfache Maßnahmen zur Verfügung, um den Chemie-Eintrag in die Umwelt um bis zu 60 % zu reduzieren, insbesondere durch den Einsatz eines [[#Baukastenwaschmittel|Baukastensystems]] (wie weiter oben beschrieben) als Waschmittel.<ref>[http://www.oekologisch-waschen.info/index.html ''Ökologisch Waschen.''] Abruf: 21. Januar 2012.</ref>


Die ehemalige Casa Hesse fiel nach Hesses und Ninons Tod an die Bodmer-Familie zurück. Sie wurde veräußert, farblich und auf der rückwärtigen Terrassenseite durch den neuen Eigner auch baulich umgestaltet. Sie befindet sich heute (Stand: 2006) in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Ein Weg, in Verlängerung der ''Via Hermann Hesse'' unterhalb des Grundstückes, gestattet einen Blick auf die Südseite des Wohnhauses und des Hanges, der Hesse zu einer Reihe von Schilderungen über seine gärtnerischen Tätigkeiten anregte.
=== Verbleiben von Waschmittelresten in der Kleidung ===
Waschmittel werden nicht zu hundert Prozent aus der Kleidung herausgewaschen (siehe dazu auch unter [[Waschmaschine#Keime und Verunreinigungen|Waschmaschine]]). Dies betrifft vor allem allergisch reagierende Personen, ist aber auch für Küchentextilien ([[Strudel (Gericht)|Strudeltücher]], mitzukochende Tücher zum Kochen von [[Serviettenknödel]]n usw.) zu beachten.


==== Der Glasperlenspieler ====
=== Waschmittelreste im Hausstaub ===
[[Datei:Thomas Mann 1937.jpg|mini|hochkant|[[Thomas Mann]] 1937.<br />Foto von [[Carl van Vechten]]. Die Casa Rossa war eine der Anlaufstellen für Thomas Mann und etliche andere Emigranten aus Deutschland auf ihrem Weg ins Exil.]]
Lineare Alkylbenzolsulfonate als Bestandteile von Waschmitteln gehören mengenmäßig zu den bedeutendsten Schadstoffen im [[Hausstaub]]. Sie wurden 2004 bei einer Untersuchung des [[Umweltbundesamt (Österreich)|Österreichischen Umweltbundesamtes]] in Mengen zwischen 37 und 660 Milligramm pro Kilogramm Hausstaub gefunden.<ref>M. Uhl, P. Hohenblum, S. Scharf, C. Trimbacher: [http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/BE258.pdf ''Hausstaub – Ein Indikator für Innenraumbelastung.''] (PDF; 2,7&nbsp;MB). Umweltbundesamt, Wien 2004, S. 6.</ref>


Im Jahr 1931 begann er mit den Entwürfen zu seinem letzten großen Werk, welches den Titel ''[[Das Glasperlenspiel]]'' tragen sollte. 1932 veröffentlichte er als Vorstufe dazu die Erzählung ''[[Die Morgenlandfahrt]]''. Wie schon in der ''Morgenlandfahrt'' ist auch im ''Glasperlenspiel'' das eigentliche Grundthema die Jüngerschaft zu einem Freund und Meister – Leo oder Musikmeister, Regenmacher, Yogin oder Beichtvater genannt –, den Hermann Hesse verlässt und zu dem er reumütig, als „Knecht“, zurückkehren möchte. Hesses politische Haltung in dieser Zeit war stark von einem zivilisationskritischen Kulturpessimismus geprägt:
=== Waschmittelreste in der Waschmaschine ===
{{Zitat|Meine Freunde und Feinde wissen und tadeln es längst: Ich habe an vielen Dingen keine Freude und glaube an viele Dinge nicht, die der Stolz der heutigen Menschheit sind; ich glaube nicht an die Technik, ich glaube nicht an die Idee des Fortschritts, ja nicht einmal an die Demokratie, ich glaube weder an die Herrlichkeit und Unübertrefflichkeit unserer Zeit, noch an irgendeinen ihrer hochbezahlten Führer, während ich vor dem, was man so ‚Natur‘ nennt, eine unbegrenzte Hochachtung habe.<!-- Jahr?-->|ref= <ref>Hermann Hesse: ''Sämtliche Werke'' in 20 Bänden und 1 Registerband, Hrsg. Volker Michels, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-41114-4, Band 14, S.&nbsp;151.</ref>}}
Die neue Generation der Waschmaschinen arbeitet besonders umweltschonend. Es wird sowohl Energie als auch Wasser gespart. Durch die geringe Waschtemperatur und die geringen Wassermengen lagern sich jedoch Waschmittelreste leicht in der Waschmaschine an und bilden den Nährboden für Keime. Waschmaschinenhersteller empfehlen daher einen regelmäßigen Waschgang bei maximaler Temperatur und ohne Wäsche.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/stinkende-waschmaschinen-102.html |titel=Stinkende Waschmaschinen - WISO - ZDFmediathek - ZDF Mediathek |autor=Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) |werk=www.zdf.de |zugriff=2016-08-03 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170106122456/https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/stinkende-waschmaschinen-102.html |archiv-datum=2017-01-06 |archiv-bot=2018-03-22 21:59:38 InternetArchiveBot }}</ref>
 
Die Machtübernahme der [[Zeit des Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] in Deutschland beobachtete Hesse mit großer Sorge. [[Bertolt Brecht]] und [[Thomas Mann]] machten 1933 auf ihren Reisen ins Exil jeweils bei Hesse Station. In der Ablehnung des Nationalsozialismus waren Mann und Hesse geeint und fühlten sich trotz sehr unterschiedlicher Ausprägung ihrer Persönlichkeiten in bestimmten Grundlinien ihrer freundschaftlichen Beziehung bis zum Schluss verbunden. Zwischen Hesse und Brecht, die über die [[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|Bücherverbrennungen jenes Jahres in Deutschland]] sprachen, bestand diese Art der Verbindung nicht.
 
Hesse versuchte auf seine Weise, der Entwicklung in Deutschland entgegenzusteuern: Er hatte schon seit Jahrzehnten in der deutschen Presse [[Literaturkritik|Buchrezensionen]] publiziert – nun sprach er sich darin verstärkt für jüdische und andere von den Nationalsozialisten verfolgte Autoren aus. Ab Mitte der 1930er Jahre wagte keine deutsche Zeitung mehr, Artikel von Hesse zu veröffentlichen.
Hesse trat nicht offen gegen das NS-Regime auf, sein Werk wurde auch nicht offiziell verboten oder „[[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|verbrannt]]“, dennoch war es seit 1936 „unerwünscht“. Trotz Einschränkungen gab es aber immer wieder Neuauflagen.<ref>Barbara Hess: ''Hermann Hesse und seine Verleger. Die Beziehungen des Autors zu den Verlagen E. Diederichs, S. Fischer, A. Langen und Suhrkamp.'' Harrassowitz, München 2000, ISBN 3-447-04267-2, S.&nbsp;73.</ref> Die [[S. Fischer Verlag#Der Verlag im Dritten Reich|Suhrkamp Verlag KG Berlin]] konnte noch 1943 den ''[[Knulp]]'' nachauflegen.
 
Hesses geistige Zuflucht vor den politischen Auseinandersetzungen und später vor den Schreckensmeldungen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] war die Arbeit an seinem Roman ''Das Glasperlenspiel'', welcher im Jahr 1943 in der Schweiz gedruckt wurde. Nicht zuletzt für dieses Spätwerk wurde ihm 1946 der [[Nobelpreis für Literatur]] verliehen: „für seine inspirierten Werke, die mit zunehmender Kühnheit und Tiefe die klassischen Ideale des Humanismus und hohe Stilkunst verkörpern“ (Begründung der Schwedischen Akademie, Stockholm).<ref>{{Nobel-lit|1946|Hermann Hesse}} mit [[Autobiografie]] (englisch)</ref>
 
==== Korrespondenz ====
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Hesses literarische Produktivität zurück: Er schrieb noch Erzählungen und Gedichte, aber keinen Roman mehr. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit verlagerte sich zunehmend auf seine immer umfangreicher werdende Korrespondenz. Schon seit den 1920er Jahren pflegte Hesse in seiner Korrespondenz ein immer umfangreicher werdendes Netzwerk aus Freunden, Briefpartnern und Gönnern, die ihn und seine Kriegsgefangenenfürsorge während der schwierigen Kriegsjahre immer wieder durch finanzielle und materielle Zuwendungen im Tausch gegen handgeschriebene und illustrierte Gedichte, Aquarelle oder Sonderdrucke materiell unterstützen. Dazu kamen außerdem noch die Briefe seiner Bewunderer.<ref>Den ökonomischen Bezug dieses Anteils der umfangreichen Korrespondenz beleuchtet Carina Gröner in: Carina Gröner: ''Ja das Nehmen und das Geben…''. Brieffreundschaft zwischen Lebensaufgabe und Geschäftsmodell. Die Hesse-Sammlungen in der Kantonsbibliothek Vadiana in St. Gallen. St. Gallen 2012.</ref>
 
[[Datei:Hesse 1 1977.jpg|mini|hochkant|Grab von Hermann und Ninon Hesse. Der kleine, flach in den Rasen gebettete Grabstein Ninon Hesses (Bildmitte am rechten Rand) wurde nach ihrem Tod 1966 hinzugefügt.]]
 
Nach Untersuchungen seiner Söhne Bruno und Heiner Hesse sowie des Hesse-Editionsarchives in Offenbach hat Hesse ca. 35.000 Briefe erhalten. Da er absichtlich ohne Sekretariat arbeitete, beantwortete er einen sehr großen Teil dieser Post persönlich; 17.000 dieser Antwortbriefe sind ermittelt. Als ausgeprägter Individualist empfand er diese Vorgehensweise als moralische Verpflichtung. Diese tägliche Inanspruchnahme durch einen stetigen Strom von Briefen war der Preis dafür, dass er seinen wiedererwachten Ruhm bei einer neuen Generation deutscher Leser miterleben konnte, die sich von dem „weisen Alten“ in Montagnola finanzielle Unterstützung, Lebenshilfe und Orientierung erhofften. Zu ähnlichen Anfragen nach seinem Befinden, seinem Tagesablauf oder seinen Beobachtungen bei Ereignissen, die von allgemeinerem Interesse waren, arbeitete er allerdings längere Betrachtungen aus, die er als ''Rundbriefe'' versandte (s.&nbsp;u. Literaturübersicht).
 
==== Tod ====
Im Dezember 1961 erkrankte Hermann Hesse an einer Grippe, von der er sich nur schwer erholte. Er hatte schon seit längerem, ohne es zu wissen, [[Leukämie]]; im Spital von Bellinzona wurde er mit Bluttransfusionen behandelt. Hesse verstarb in der Nacht zum 9. August 1962 im Schlaf an einem [[Schlaganfall]]. Seine Frau, die erst wartete, dass er zum Frühstück komme, fand ihn schließlich leblos in seiner üblichen Schlafstellung. Der alarmierte Hausarzt konnte nur mehr den Tod feststellen.<ref>Schwilk: ''Hermann Hesse.'' 2012, [https://books.google.at/books?id=JM0UAwAAQBAJ&pg=PT335 S. 335].</ref> Zwei Tage später wurde er im Kreis seiner Familie und Freunde auf dem Friedhof ''Sant’Abbondio'' in [[Collina d’Oro|Gentilino]] beigesetzt, auf dem sich auch die Gräber von Emmy und Hugo Ball befinden.
 
In seinem letzten Gedicht ''Knarren eines geknickten Astes'', niedergeschrieben in der letzten Lebenswoche in drei Fassungen, schuf er ein Sinnbild für den nahenden Tod.
 
== Literarische Bedeutung ==
Hesses frühe Werke standen noch in der Tradition des 19. Jahrhunderts: Seine Lyrik ist ganz der [[Romantik]] verpflichtet, ebenso Sprache und Stil des ''[[Peter Camenzind]]'', eines Buches, das vom Autor als [[Bildungsroman]] in der Nachfolge des [[Gottfried Keller|Kellerschen]] ''[[Der grüne Heinrich|Grünen Heinrich]]'' verstanden wurde. Inhaltlich wandte sich Hesse gegen die wachsende Industrialisierung und Verstädterung, womit er eine Tendenz der [[Lebensreform]] und der [[Jugendbewegung]] aufgriff. Diese neoromantische Haltung in Form und Inhalt wurde von Hesse später aufgegeben. Die antithetische Struktur des ''Peter Camenzind'', die sich an der Gegenüberstellung von Stadt und Land und an dem Gegensatz männlich–weiblich zeigt, ist hingegen auch in den späteren Hauptwerken Hesses (z.&nbsp;B. im ''[[Demian]]'' und im ''[[Der Steppenwolf|Steppenwolf]]'') noch zu finden.
 
Die Bekanntschaft mit der [[Archetyp (Psychologie)|Archetypenlehre]] des Psychologen [[Carl Gustav Jung]] hatte einen entscheidenden Einfluss auf Hesses Werk, der sich zuerst in der Erzählung ''Demian'' zeigte. Der ältere Freund oder Meister, der einem jungen Menschen den Weg zu sich selbst öffnet, wurde eines seiner zentralen Themen. Die Tradition des Bildungsromans ist auch im ''Demian'' noch zu finden, aber in diesem Werk (wie auch im ''Steppenwolf'') spielt sich die Handlung nicht mehr auf der realen Ebene ab, sondern in einer inneren „Seelen-Landschaft“.
 
Ein weiterer wesentlicher Aspekt in Hesses Werk ist die Spiritualität, die sich vor allem (aber nicht nur) in der Erzählung ''[[Siddhartha (Hesse)|Siddhartha]]'' finden lässt. Indische Weisheitslehren, der [[Daoismus|Taoismus]] und christliche [[Mystik]] bilden seinen Hintergrund. Die Haupttendenz, wonach der Weg zur Weisheit über das Individuum führt, ist jedoch ein typisch westlicher Ansatz, der keiner asiatischen Lehre direkt entspricht, auch wenn durchaus Parallelen im [[Theravada]]-Buddhismus zu finden sind. Homoerotische Elemente in seinem Werk wurden in der Literaturwissenschaft verschiedentlich thematisiert.<ref>Harley Ustus Taylor: ''Homoerotic elements in the novels of Hermann Hesse.'' In: ''West Virginia Philological Papers.'' Morgan, West Virginia. Jg. 16, S.&nbsp;63–71.</ref>
 
Alle Werke Hesses enthalten eine stark autobiografische Komponente. Besonders offensichtlich ist sie im ''Demian'', in der ''Morgenlandfahrt'', aber auch in ''Klein und Wagner'' und nicht zuletzt im ''Steppenwolf'', der geradezu exemplarisch für den „Roman der Lebenskrise“ stehen kann. Im Spätwerk tritt diese Komponente noch deutlicher hervor – in den zusammengehörigen Werken ''[[Die Morgenlandfahrt]]'' und ''[[Das Glasperlenspiel]]'' verdichtete Hesse in mehrfachen Variationen sein Grundthema: die Beziehung zwischen einem Jüngeren und seinem älteren Freund oder Meister. Vor dem historischen Hintergrund der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland zeichnete Hesse im ''Glasperlenspiel'' eine Utopie der Humanität und des Geistes, zugleich schrieb er aber auch wieder einen klassischen [[Bildungsroman]]. Beide Elemente halten sich in einem dialektischen Wechselspiel die Waage.
 
Nicht zuletzt setzte Hesse mit etwa 3000 Buchrezensionen, die er im Laufe seines Lebens für 60 verschiedene Zeitungen und Zeitschriften verfasste, in jener Zeit Qualitätsmaßstäbe, die ihresgleichen im Bereich der Vermittlung, Förderung und der behutsamen Kritik suchten. Grundsätzlich rezensierte er keine Literatur, die ihm nach seinen Maßstäben als schlecht erschien. Wie [[Thomas Mann]], so hat sich auch Hesse intensiv mit dem Werk [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] auseinandergesetzt.
 
Die Bandbreite seiner Rezensionen erstreckte sich von kleineren Erzählbänden bislang unbekannter Autoren bis hin zu philosophischen Kernwerken aus dem asiatischen Kulturkreis. Diese asiatischen Zentralwerke haben in der Gegenwart immer noch Bestand, doch wurden sie bereits von Hesse etliche Jahrzehnte früher entdeckt und erschlossen, bevor sie in den 1970er Jahren zum literarisch-philosophischen und geistigen Allgemeingut auch der westlichen Hemisphäre wurden.
 
== Rezeption ==
[[Datei:Hermann-Hesse Brunnen in Calw.jpg|mini|hochkant|Relief am Hermann-Hesse Brunnen in Calw]]
[[Datei:Hermann Hesse Calw 3.jpg|mini|hochkant|Hermann-Hesse-Skulptur „Zwischen Verweilen und Aufbruch“]]
 
Hesses Frühwerk wurde von der zeitgenössischen Literaturkritik überwiegend positiv beurteilt.
 
Die Hesse-Rezeption im Deutschland der beiden Weltkriege war stark durch die Pressekampagnen gegen den Autor infolge seiner Antikriegs- und antinationalistischen Äußerungen geprägt. Nach beiden Weltkriegen deckte Hesse bei einem Teil der Bevölkerung, insbesondere der jeweils herangewachsenen jüngeren Generation das Bedürfnis nach geistiger und zum Teil moralischer Neuorientierung ab. Wieder „neu entdeckt“ wurde er zu einem überwiegenden Teil daher erst weit nach 1945.
 
Gut zehn Jahre nachdem Hesse der [[Nobelpreis für Literatur]] verliehen worden war, schrieb [[Karlheinz Deschner]] 1957 in seiner Streitschrift ''Kitsch, Konvention und Kunst'': „Daß Hesse so vernichtend viele völlig niveaulose Verse veröffentlicht hat, ist eine bedauerliche Disziplinlosigkeit, eine literarische Barbarei“ und kam auch in Bezug auf die Prosa zu keinem günstigeren Urteil. In den folgenden Jahrzehnten schlossen sich Teile der deutschen Literaturkritik dieser Beurteilung an, Hesse wurde von manchen als Produzent epigonaler und kitschiger Literatur qualifiziert. So ähnelt die Hesse-Rezeption einer Pendelbewegung: Kaum war sie in den 1960er Jahren in Deutschland auf einem Tiefpunkt angelangt, brach unter den Jugendlichen in den USA ein „Hesse-Boom“ ohnegleichen aus, der dann auch wieder nach Deutschland übergriff; insbesondere ''[[Der Steppenwolf]]'' wurde international zum Bestseller (nach dem sich die gleichnamige Rockband benannte) und Hesse zu einem der meistübersetzten und -gelesenen deutschen Autoren. Weltweit wurden über 120 Millionen seiner Bücher verkauft (Stand: Anfang 2007). In den 1970er Jahren veröffentlichte der [[Suhrkamp Verlag|Suhrkamp-Verlag]] einige Tonbänder mit dem am Ende seines Lebens aus seinen Werken rezitierenden Hesse auf [[Sprechplatte]]n. Schon zu Beginn seiner Laufbahn widmete sich Hesse der Autorenlesung und verarbeitete seine eigentümlichen Erlebnisse in diesem Zusammenhang in dem ungewöhnlich heiteren Text „Autorenabend“.
 
=== Rezeption der Hippies ===
Der Schriftsteller [[Ken Kesey]] hatte Hesses mystische Erzählung ''[[Die Morgenlandfahrt]]'', in der ein Geheimbund von Träumern, Dichtern und Fantasten nicht der Vernunft, sondern dem Herzen folgt, mit Begeisterung gelesen. In Anlehnung an die Erzählung betrachtete er sich und die [[The Merry Pranksters|Merry Pranksters]] als dem Geheimbund Zugehörige und den großen Bustrip von 1964 quer durch die USA als seine Variante der „Morgenlandfahrt“.<ref>{{Literatur |Autor=Tom Wolfe |Hrsg= |Titel=Der Electric Kool-Aid Acid Test |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Heyne |Ort=München |Datum=2009 |ISBN=978-3-641-02480-2 |Seiten=200–201}}</ref>
 
Der deutschstämmige Musiker Joachim Fritz Krauledat alias [[John Kay (Musiker)|John Kay]] hatte 1968, nach der Lektüre eines Hesse-Romans, seine damalige Bluesband Sparrow neu formiert und in Kalifornien in [[Steppenwolf (Band)|Steppenwolf]] umbenannt.
 
[[Santana (Band)|Santana]], eine andere Rockband aus San Francisco, benannte ihr zweites und höchst erfolgreiches Album von 1970 nach einem Begriff aus dem Hesse-Roman ''[[Demian]]'', der damals in der Band zirkulierte. Carlos Santana: „Der Titel [[Abraxas (Album)|Abraxas]] stammt aus einem Buch von Hermann Hesse, das Gregg, Stan und Carabello lasen.“<ref>{{Literatur |Autor=Carlos Santana, Ashley Kahn, Hal Miller |Hrsg= |Titel=Der Klang der Welt. Mein Leben |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= Riva|Ort=München |Datum=2015 |ISBN=978-3-86883-561-8 |Seiten=245}}</ref> Die betreffende Stelle aus dem Buch ist auch auf dem Plattencover wiedergegeben, allerdings in der englischen Übersetzung.
 
In [[Kathmandu#Einrichtungen|Kathmandu]], einer Stadt am [[Hippie trail#Nepal|Hippie trail]], hat sich eine ''Hermann Hesse Gesellschaft''<ref>[http://www.hhesse.de/artikel.php?print=171 Pressemitteilung vom 2. Januar 2006 zum Jahrbuch der Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft]</ref> gegründet.
 
=== Hermann Hesse und die Gegenwart ===
Calw bezeichnet sich selbst als die ''Hermann-Hesse-Stadt'' und nutzt dieses [[Attribut (Grammatik)|Attribut]] zugleich als [[Claim (Werbung)|Claim]] zur Eigenwerbung.<ref>[http://www.calw.de/willkommen Calw. Die Hermann-Hesse-Stadt] calw.de</ref> In Calw informiert das ''Hermann-Hesse-Museum'' über Leben und Werk des berühmtesten Sohnes der Stadt.<ref name="Museum Calw">[http://www.calw.de/Hermann-Hesse-Museum Hermann-Hesse-Museum] calw.de</ref>
 
Seit 1977 findet in unregelmäßigen, mehrjährigen Abständen jeweils unter wechselndem Hauptthema das ''Internationale Hermann-Hesse-Kolloquium'' in Hesses Geburtsstadt Calw im Schwarzwald statt. Hierzu referieren renommierte Hesse-Fachleute aus dem In- und Ausland aus ihrem Fachgebiet über zwei bis drei Tage. Die Tagungsteilnahme steht jedem Bürger nach Anmeldung offen. Das Programm wird meist wechselnd durch Vertonungen von Gedichten Hesses, weitere musikalische Darbietungen, Tanz und Schauspiel mit Themen zu oder aus Hesses Literatur und/oder durch eine geeignete Dokumentar- oder Literaturverfilmung begleitet.
 
Vergleichbar den Calwer Kolloquien finden seit 2000 in [[Sils im Engadin/Segl|Sils-Maria]] im Schweizer Engadin in jährlichem Rhythmus die ''Silser Hesse-Tage'' statt, drei bis vier Tage im Sommerhalbjahr. Die Vorträge und Diskussionen stehen jeweils unter einem Schwerpunktthema.
 
Im Gedenken an Hesse wurden drei Literaturpreise nach ihm benannt: der seit 1957 verliehene Karlsruher [[Hermann-Hesse-Literaturpreis]], der von der [[Calwer Hermann-Hesse-Stiftung]] seit 1990 verliehene [[Calwer Hermann-Hesse-Preis]], und der seit 2017 von der ''Internationalen Hermann-Hesse-Gesellschaft'' in Calw verliehene [[Preis der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft]].<ref>Internationale Hermann Hesse-Gesellschaft: [https://www.hessegesellschaft.de/startseite.html ''Adolf Muschg erster Preisträger des neu ausgelobten Preis der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft'']</ref>
 
Mit Hermann Hesse fühlt sich auch der Rockmusiker [[Udo Lindenberg]] verbunden.<ref>[http://www.udo-lindenberg-stiftung.de/seelenverwandtschaft.81630.htm ''Seelenverwandtschaft: Udo L. und Hermann H. – zwei Brüder im Geiste''] udo-lindenberg-stiftung.de</ref> 2008 veröffentlichte er bei Suhrkamp eine Auswahl von Hesse-Texten unter dem Titel ''Mein Hermann Hesse: Ein Lesebuch''.<ref>[http://www.udo-lindenberg.de/mein_hermann_hesse_ein_lesebuch.60151.htm Produktinformationen zum Taschenbuch ''Mein Hermann Hesse: Ein Lesebuch''] udo-lindenberg.de</ref> Seine 2006 in Calw gegründete [[Udo-Lindenberg-Stiftung]] will junge Texter und Musiker mit Wettbewerben fördern und „Hermann Hesses Dichtung mit Musik verbinden“. Alle zwei Jahre werden Preise verliehen, darunter ein Sonderpreis für die beste Hermann-Hesse-Vertonung. Alljährlich findet das ''Hermann-Hesse-Festival'' in Calw statt, bei dem die Gewinner und Udo Lindenberg auftreten.<ref>[http://www.udo-lindenberg-stiftung.de/startseite.33037.htm Homepage der Udo-Lindenberg-Stiftung]</ref>
 
== Werke (Auswahl) ==
=== Einzelausgaben ===
* ''Romantische Lieder.'' Pierson, Dresden 1899.
* ''[[Eine Stunde hinter Mitternacht]].'' Neun Prosastudien. Diederichs, Leipzig 1899.
* ''[[Hermann Lauscher|Hinterlassene Schriften und Gedichte von Hermann Lauscher]].'' Reich, Basel 1900.
* ''Gedichte.'' Hrsg. und eingeleitet von Carl Busse. Grote, Berlin 1902; Neuausgabe als ''Jugendgedichte'': Grote, Halle 1950.
* ''[[Boccaccio (Hesse)|Boccaccio]].'' Schuster & Loeffler, Berlin 1904.
* ''[[Franz von Assisi (Hesse)|Franz von Assisi]].'' Schuster & Loeffler, Berlin 1904.
* ''[[Peter Camenzind]].'' Roman. Fischer, Berlin 1904.
* ''[[Unterm Rad]].'' Roman. Fischer, Berlin 1906.
* ''Diesseits.'' Erzählungen. Fischer, Berlin 1907; umgearbeitete und ergänzte Neuausgabe ebd. 1930.
* ''Nachbarn.'' Erzählungen. Fischer, Berlin 1908.
* ''[[Gertrud (Hesse)|Gertrud]].'' Roman. Langen, München 1910.
* ''Umwege''. Erzählungen. Fischer, Berlin 1912; ergänzte Neuausgabe als ''Kleine Welt'': ebd. 1933.
* ''Aus Indien. Aufzeichnungen von einer indischen Reise.'' Fischer, Berlin 1913.
* ''[[Roßhalde]].'' Roman. Fischer, Berlin 1914.
* ''Am Weg''. Erzählungen. Reuß & Itta, Konstanz 1915; Neuausgabe, illustriert von Louis Moilliet: Büchergilde Gutenberg, Zürich 1943.
* ''[[Knulp|Knulp. Drei Geschichten aus dem Leben Knulps]].'' Erzählung. Fischer, Berlin 1915.
* ''Musik des Einsamen.'' Neue Gedichte. Salzer, Heilbronn 1915.
* ''[[Schön ist die Jugend]].'' Zwei Erzählungen. Fischer, Berlin 1916.
* ''[[Demian]].'' Fischer, Berlin 1919.
* ''Märchen.'' Fischer, Berlin 1919.
* ''Klingsors letzter Sommer.'' Erzählungen. Fischer, Berlin 1920 (enthält: ''[[Kinderseele]]'', ''[[Klein und Wagner]]'' und ''[[Klingsors letzter Sommer]]'').
* ''Wanderung. Aufzeichnungen.'' Mit farbigen Bildern vom Verfasser. Fischer, Berlin 1920.
* ''Ausgewählte Gedichte'' S.Fischer, Berlin 1921.
* ''[[Siddhartha (Hermann Hesse)|Siddhartha. Eine indische Dichtung]].'' Fischer, Berlin 1922.
* ''[[Kurgast|Kurgast. Aufzeichnungen von einer Badener Kur]].'' Fischer, Berlin 1925.
* ''Bilderbuch. Schilderungen.'' Fischer, Berlin 1926.
* ''[[Der Steppenwolf]].'' Roman. Fischer, Berlin 1927.
* ''[[Die Nürnberger Reise]].'' Fischer, Berlin 1927.
* ''Betrachtungen.'' Fischer, Berlin 1928.
* ''Trost der Nacht.'' Neue Gedichte. Fischer, Berlin 1929.
* ''[[Narziß und Goldmund]].'' Erzählung. Fischer, Berlin 1930.
* ''[[Die Morgenlandfahrt]].'' Erzählung. Fischer, Berlin 1932.
* ''Fabulierbuch.'' Erzählungen. Fischer, Berlin 1935.
* ''Stunden im Garten. Eine Idylle.'' Bermann-Fischer, Wien 1936.
* ''Gedenkblätter.'' Fischer, Berlin 1937.
* ''Neue Gedichte.'' Fischer, Berlin 1937.
* ''Die Gedichte.'' Fretz & Wasmuth, Zürich 1942; ergänzte Neuausgabe: Suhrkamp, Frankfurt am Main 1953.
* ''[[Das Glasperlenspiel]].'' Roman. 2 Bände. Fretz & Wasmuth, Zürich 1943 (darin: ''[[Stufen]]'').
* ''Berthold. Ein Romanfragment.'' Fretz & Wasmuth, Zürich 1945.
* ''Traumfährte. Neue Erzählungen und Märchen.'' Fretz & Wasmuth, Zürich 1945.
* ''Spaziergang in Würzburg.'' Hrsg. von Franz Xaver Münzel, Privatdruck (Tschudy & Co), St. Gallen (1945).
* ''Krieg und Frieden. Betrachtungen zu Krieg und Politik seit dem Jahr 1914.'' Fretz & Wasmuth, Zürich 1946.
* ''Späte Prosa.'' Suhrkamp, Berlin 1951.
* ''Briefe.'' Suhrkamp, Berlin 1951; v. Ninon Hesse erweiterte Ausgabe ebd. 1964.
* ''Beschwörungen. Späte Prosa – Neue Folge.'' Suhrkamp, Berlin 1955.
* ''Die späten Gedichte.'' Insel, Frankfurt am Main 1963 (Insel-Bücherei, Band 803).
* ''Prosa aus dem Nachlass.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1965 (darin: ''Freunde'').
* ''Der Vierte Lebenslauf Josef Knechts. Zwei Fassungen.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1966 ([[Bibliothek Suhrkamp]], Band 181).
* ''Die Kunst des Müßiggangs. Kurze Prosa aus dem Nachlass.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1973, ISBN 3-518-36600-9.
 
=== Sammelausgaben ===
* ''Gesammelte Schriften in sieben Bänden.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1957; Neuausgabe ebd. 1978, ISBN 3-518-03108-2.
* ''Gesammelte Werke in zwölf Bänden.'' Zusammengestellt von Volker Michels. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1970 (= Werkausgabe edition suhrkamp); ebd. 1987, ISBN 3-518-38100-8.
* ''Gesammelte Briefe in vier Bänden.'' In Zusammenarbeit mit Heiner Hesse hrsg. v. Ursula und Volker Michels. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1973–1986; ebd. 1990, ISBN 3-518-09813-6.
* ''Die Kunst des Müßiggangs. Kurze Prosa aus dem Nachlaß.'' Hrsg. von Volker Michels, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1973.
* ''Die Märchen.'' Zusammengestellt von Volker Michels. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975; ebd. 2006, ISBN 3-518-45812-4.
* ''Die Gedichte 1892–1962.'' 2 Bände. Neu eingerichtet und um Gedichte aus dem Nachlass erweitert von Volker Michels. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-518-36881-8 (= st 381).
** Neuausgabe in einem Band: Suhrkamp, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-518-40455-5.
** Auch als: ''Die Gedichte.'' Insel, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-458-34462-4 (= it 2762).
* ''Gesammelte Erzählungen.'' 4 Bände. Zusammengestellt von Volker Michels. Suhrkamp, Frankfurt 1977; ebd. 1982, ISBN 3-518-03134-1<ref>Häufige Neuauflagen. Die Bände sind chronologisch geordnet. Die Einzeltitel finden sich online auf den Verlagsseiten gelistet.</ref>
* ''Sämtliche Werke.'' 20 Bände und 1 Registerband. Hrsg. v. Volker Michels. Suhrkamp, Frankfurt 2001–2007, ISBN 978-3-518-41100-1.
* ''Hermann Hesse und Othmar Schoeck, der Briefwechsel''; hrsg. von Chris Walton und Martin Germann. – Schwyz : Kulturkommission Kanton Schwyz, 2016. – (''Schwyzer Hefte'' ; Band 105); ISBN 978-3-909102-67-9.
* ''Die Briefe.'' 10 Bände (geplant). Hrsg. v. Volker Michels. Suhrkamp, Berlin 2012&nbsp;ff.
** Band 1: ''1881–1904'', ISBN 978-3-518-42309-7.
** Band 2: ''1905–1915'', ISBN 978-3-518-42408-7.
** Band 3: ''1916–1923'', ISBN 978-3-518-42458-2.
** Band 4: ''1924–1932'', ISBN 978-3-518-42566-4.
** Band 5: ''1933–1939'', ISBN 978-3-518-42810-8.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Hermann Hesse}}
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* {{WikipediaDE|Seifenkräuter|gewöhnliches Seifenkraut}}
* {{WikipediaDE|Seife}}
* {{WikipediaDE|Waschmaschine}}
* {{WikipediaDE|Reinigungsmittel}}
* {{WikipediaDE|Dosierhilfe}}


== Literatur ==
== Literatur ==
'''Nachschlagewerke'''
=== Ältere Literatur ===
* Ursula Apel (Hrsg.): ''Hermann Hesse: Personen und Schlüsselfiguren in seinem Leben. Ein alphabetisches annotiertes Namensverzeichnis mit sämtlichen Fundstellen in seinen Werken und Briefen.'' 3 Bände. Saur, München 1989/93, ISBN 3-598-10841-9.
* W. Kling: ''Physik und Chemie des Waschens.'' In: ''Angewandte Chemie.'' 62(13/14), 1950, S. 305–311, {{ISSN|1521-3757}}.
* Gunnar Decker: ''Der Zauber des Anfangs. Das kleine Hesse-Lexikon.'' Aufbau, Berlin 2007, ISBN 978-3-7466-2346-7.
* A. von Segesser: ''[http://nzz-files-prod.s3-website-eu-west-1.amazonaws.com/files/4/0/3/Seife_1.6031403.pdf Seife, Waschmittel und Syndets]'', Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung vom 11. Juni 1952
* H. G. Hauthal: ''Moderne Waschmittel.'' In: ''Chemie in unserer Zeit.'' 26. Jahrg. Nr. 6, 1992, S. 293–303, {{ISSN|0009-2851}}.


'''Zu Leben und Werk'''
=== Aktuelle Literatur ===
* Gunnar Decker: ''Hermann Hesse. Der Wanderer und sein Schatten. Biographie.'' Carl Hanser, München 2012, ISBN 978-3-446-23879-4.
* Herrmann G. Hauthal, Günter Wagner: ''Reinigungs- und Pflegemittel im Haushalt. Chemie, Anwendung, Ökologie und Verbrauchersicherheit.'' 2. Auflage. Verlag für Chemische Industrie Ziolkowsky, Augsburg 2007, ISBN 978-3-87846-265-1.
* Eva Eberwein, Ferdinand Graf von Luckner (Fotografien): ''Der Garten von Hermann Hesse. Von der Wiederentdeckung einer verlorenen Welt.'' DVA, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-421-04034-3.<ref>[[badische-zeitung.de]], 15. April 2017, Andreas Kohm: [http://www.badische-zeitung.de/literatur-und-vortraege/kinder-weib-und-katze--135632530.html ''Kinder, Weib und Katze''] (15. April 2017)</ref>
* Herbert Sommerfeld, Klaus-Peter Berndt, Erich Schäfer (Hrsg.): ''Chemikalien im Haushalt. Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetika, Anstrichmittel, Pflanzenschutzmittel und Insektizide, Klebstoffe, Verpackungen.'' (= ''Studienmaterialien des weiterbildenden Studiums „Umweltschutz für Bildung und Hauswirtschaft“''). [[Universität Potsdam]]/ [[Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg]], 1993, ISBN 3-929757-14-1.
* Helga Esselborn-Krumbiegel: ''Hermann Hesse'', Reihe: Literaturwissen für Schule und Studium, Reclam Universalbibliothek Nr. 15208, Stuttgart 1996, ISBN 3-15-015208-9.
* Günter Wagner: ''Waschmittel: Chemie, Umwelt, Nachhaltigkeit.'' 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2010, ISBN 978-3-527-32678-5.
* Ralph Freedman: ''Hermann Hesse – Autor der Krisis. Eine Biographie.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1982 bzw. 1991, ISBN 3-518-38327-2.
* Michaela Wilke: ''Waschmittel. Von der Seife zum konfektionierten Pulver.'' In: ''Naturwissenschaftliche Rundschau.'' 10, 57, 2004, S. 544–555, {{ISSN|0028-1050}}.
* Detlef Haberland, Géza Horváth (Hrsg.): '' Hermann Hesse und die Moderne. Diskurse zwischen Ästhetik, Ethik und Politik''. Praesens, Wien 2013, ISBN 978-3-7069-0760-6.
* Reso Karalaschwili: ''Hermann Hesse – Charakter und Weltbild. Studien.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-38656-5.
* Thomas Lang: ''Immer nach Hause''. Roman [über Hesses Ehe mit Mia Bertoulli]. Berlin Verlag, München/Berlin 2016, ISBN 978-3-8270-1333-0.
* Michael Limberg: ''Hermann Hesse. Leben, Werk, Wirkung.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-18201-3.
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* Joseph Mileck: ''Hermann Hesse – Dichter, Sucher, Bekenner. Eine Biographie.'' Bertelsmann, München 1979; Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-518-37857-0.
* Alois Prinz: ''„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“. Die Lebensgeschichte des Hermann Hesse.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-45742-X.
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* {{NDB|9|17|20|Hesse, Hermann|Ernst Rose|11855042X}}
* Hans-Jürgen Schmelzer: ''Auf der Fährte des Steppenwolfs. Hermann Hesses Herkunft, Leben und Werk.'' Hohenheim, Stuttgart 2002, ISBN 3-89850-070-5.
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* Carlo Zanda: ''Hermann Hesse, seine Welt im Tessin. Freunde, Zeitgenossen und Weggefährten.'' Originaltitel: ''Un bel posticino''; aus dem Italienischen übersetzt von Gabriela Zehnder. – Limmat Verlag, Zürich 2014.
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== Weblinks ==
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{{Commonscat|Laundry soaps and detergents|Waschmittel}}
* {{DNB-Portal|11855042X}}
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* {{DHM-HdG|Bio=hermann-hesse|Titel=Hermann Hesse|Autor=Rebekka von Mallinckrodt}}
* [http://www.umweltberatung.at/oekorein-datenbank ÖkoRein] – Datenbank für umwelt- und gesundheitsschonende Wasch- und Reinigungsmittel
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* [http://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=165067 Nachlass von Hermann Hesse] in der Archivdatenbank HelveticArchives der [[Schweizerische Nationalbibliothek|Schweizerischen Nationalbibliothek]]
* {{ONB-Lit|Typ=p|Pfad=hesse-hermann-1877-1962/}}
* {{HLS|11946|Hesse, Hermann|Autor=Thomas Feitknecht}}
* {{Webarchiv | url=http://ub.fu-berlin.de/internetquellen/fachinformation/germanistik/autoren/multi_fgh/hesse.html | wayback=20160427230552 | text=Linksammlung}} der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
* [http://www.hessegesellschaft.de/ Internationale Hermann-Hesse-Gesellschaft e.&nbsp;V.]
* [http://www.hermann-hesse-haus.de/ Hermann-Hesse-Haus (1907–1912) in Gaienhofen]
* [http://www.literaturkritik.de/public/inhalt.php?ausgabe=201208 literaturkritik.de 8/2012 zum 50.Todestag: 13 Artikel]
* {{SIKART|4025371|Hermann, Hesse|Autor= Regina Bucher}}
* [http://www.gss.ucsb.edu/projects/hesse Hermann-Hesse-Page] (HHP), University of California, Santa Barbara, Prof. Gunther Gottschalk (englisch und deutsch)
* [https://archiv.adk.de/bigobjekt/24887 Hermann-Hesse-Sammlung] im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
* [http://www.hermann-hesse-sekundaerschrifttum.de/index.php Hermann Hesse Forschung]
* [http://www.hessemontagnola.ch/ Fondazione Hermann Hesse Montagnola] Das Museum Hermann Hesse in Montagnola wurde 1997 in den Räumen der Torre Camuzzi eingerichtet
*[http://ticinarte.ch/index.php/hesse-hermann.html Hermann Hesse]  In: [http://ticinarte.ch/index.php/home.html ticinARTE]
*Hermann Hesse, In:[https://www.stroux.org/patriz_f/stQV_f/BnN_f.pdf Stroux.org]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 11. November 2019, 09:22 Uhr

Unter dem Sammelbegriff Waschmittel werden Gemische verschiedener Substanzen in flüssiger, gelartiger oder pulverförmiger Art bezeichnet, die zum Reinigen von Textilien verwendet werden. Sie enthalten waschaktive Substanzen, welche in der Lage sind, Verunreinigungen von Textilien zu lösen.

Verschiedene Waschmittel der Marke Linux
Baukasten-Waschmittel

Geschichte

Von der Antike bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts

Der Anfang des Waschens bestand wahrscheinlich nur aus der Nutzung des Wascheffekts des reinen Wassers, der durch Reiben, Schlagen und Treten der Wäschestücke verstärkt wurde. Homer beschreibt in der Odyssee, wie Nausikaa und ihre Gespielinnen die Wäsche am Strand waschen und zum Bleichen in die Sonne legen.

Im alten Rom war eine erste Art von Waschmittel in Nutzung. Man sammelte Urin, vergor ihn unter Ammoniak-Bildung und wusch damit die Wäsche.

Die Sumerer gelten als das älteste Kulturvolk, von dem überliefert ist, wie man aus Holzasche und Öl eine seifenähnliche Substanz herstellen kann. Keilschriftaufzeichnungen berichten vom Weben, Walken und Waschen von Wollstoffen. Es ist ein detailliertes Rezept überliefert, in welchem Verhältnis Holzasche und Öl vermischt werden müssen. Dabei handelt es sich gleichzeitig um die ersten Aufzeichnungen von chemischen Reaktionen.

Auch von den Ägyptern, Galliern und Germanen ist die Verseifung von Fetten und Ölen bekannt. Allerdings sind solche Seifen wohl eher in der Kosmetik und als Heilmittel genutzt worden. Erst der griechisch-römische Arzt Galenos (130–200 n. Chr.) macht auf die Reinigungswirkung von Seife aufmerksam.

Weitere Berichte über Seife und ihre Nutzung sind rar. Karl der Große (747–814 n. Chr.) förderte im fränkischen Reich das Handwerk der Seifensieder. Die Araber, Spanier, Italiener und Franzosen brachten die Seifensiederei zur Hochblüte, da der Ölbaum als Rohstoffquelle entdeckt wurde. Ab dem 14. Jahrhundert gab es in Deutschland Seifensieder-Zünfte. Die Seife war aber weiterhin ein Luxusartikel. Erst die Entdeckung der technischen Herstellung (Leblanc-Verfahren und Solvay-Verfahren) von Soda, das für die Verseifung von Fetten benötigt wird, machte Seife billiger.

Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wird Seife immer mehr in „selbsttätigen“ Waschmitteln in Kombination mit anderen Komponenten eingesetzt. Neben der Seife enthielten diese Gerüststoffe (Builder), und zwar vor allem Soda (Natriumcarbonat), Wasserglas (Natriumsilicat) und Natriumperborat. Diese Substanzen ersparten die umständliche Rasenbleiche. Der Markenname Persil der Firma Henkel, 1907 eingeführt, dokumentiert das durch seinen Namen: Per von Perborat und Sil von Silikat.

Bereits 1914 brachte der Chemiker Otto Röhm das Spezialwaschmittel „Burnus“ mit enthaltenen Pankreasenzymen[1] auf den Markt.[2] Eiweißgebundene Verunreinigungen setzen sich bei höheren Waschtemperaturen auf der Wäsche fest und können nur durch intensives Reiben entfernt werden, die Behandlung mit eiweißlösenden Enzymen ersetzt die intensive mechanische Bearbeitung der Wäsche, das Wäschewaschen war nicht mehr so kräfteraubend, die Kleidung wurde nicht mehr so schnell abgenutzt und zudem lösten sich die Flecken auch im kalten Wasser, was Brennmaterial und Seife zu sparen half.[3]

Ab 1960 wurde auch die Wäsche immer mehr von der Handwäsche auf Maschinenwäsche umgestellt, was durch technischen Fortschritt möglich wurde. Dadurch wurde auch eine Umstellung der Waschmittelzusammensetzung notwendig. Unter anderem musste die Wasserhärte-Empfindlichkeit verbessert werden. Denn die Bildung von Kalkseifen, Verbindungen von Seife mit Erdalkalimetallen, mindert die Waschkraft, macht die Wäsche hart und lässt sie schneller verschleißen.

Allmählich änderten sich auch die Rohstoffe, aus denen die Seifen hergestellt wurden. In Deutschland waren lange Talge die Fettgrundlage, später kamen auch Palmöl und Kokosöl hinzu (siehe dazu Oleochemie). Mit der Zeit wurden jedoch die Produkte immer mehr auf Basis von Kohle und Erdöl hergestellt. Ein Vorläufer waren die Türkischrotöle. 1834 wurde von dem Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge aus Schwefelsäure und Olivenöl ein „sulfoniertes Öl“ hergestellt, das zuerst in der Buchdruckerei Anwendung fand. Ein Fabrikant aus Schottland kaufte das Verfahren und wandte es unter Nutzung des dort billigeren Rizinusöls an. Dabei entstand ein Sulfo-Rizinoleat, das sehr gute benetzende Wirkung hatte und besonderes in der Baumwollfärberei genutzt wurde. Auch wenn diese Chemikalie nicht für die Reinigung eingesetzt wurde, war damit die Nutzung der Sulfogruppe anstelle der wasserhärteempfindlichen Carboxygruppe erkannt.

Entwicklung moderner Waschmittel ab den 1930ern

Fewa war das erste vollsynthetische Waschmittel der Welt.

Der Name Tenside für grenzflächenaktive Substanzen wurde 1964 von dem Chemiker Götte vorgeschlagen, der bei der Firma Henkel arbeitete.

Im Jahr 1932 erfand der aus Württemberg stammende Chemiker Heinrich Gottlob Bertsch bei der Chemnitzer H. Th. Böhme AG das erste Feinwaschmittel mit Namen Fewa, was zugleich das erste vollsynthetische Waschmittel der Welt war.[4] Da das Produkt so extrem erfolgreich war, mussten bis 1938 in Chemnitz drei neue Betriebsanlagen in Betrieb genommen werden. Schon 1935 wurde das Produkt in die Chemnitzer Firma Böhme-Fettchemie GmbH ausgelagert und gehörte ab da zum Henkel-Konzern.

In den 1950er Jahren wurde die klassische Seife immer mehr durch das Tetrapropylenbenzolsulfonat (TPS) ersetzt, das auf petrochemischer Basis hergestellt wurde. Dies führte zur Schaumbildung und zur Sauerstoffarmut in den Gewässern, da TPS nur ungenügend abbaubar war. Verstärkt wurde dieser Effekt durch die Verbreitung von Waschmaschinen in den Haushalten und dadurch, dass es unüblich wurde, die Wäsche an Großwäschereien zu geben. Eine allgemeine Überdosierung war die Folge. Bald trat aber die biologische Abbaubarkeit als ein neues Kriterium in den Vordergrund:

Am 5. September 1961 wurde das Detergentiengesetz[5] verabschiedet; in Kraft trat es Ende 1964. Dazu gehört die am 1. Dezember 1962 die Detergentienverordnung. Ab 1. Oktober 1964 sollten Wasch- und Reinigungsmittel nur Tenside enthalten dürfen, die zu mindestens 80 % biologisch abbaubar seien. Anstelle des schwer abbaubaren, verzweigten TPS wurden immer mehr lineare Alkylbenzolsulfonate (z. B. Natriumdodecylbenzolsulfonat) eingesetzt.

Um Tenside in ihrer Wirkung zu unterstützen, wurde zur Wasserenthärtung hauptsächlich Pentanatriumtriphosphat eingesetzt. In den letzten Jahren haben anorganische Ionenaustauscher, wie zum Beispiel Zeolith A, die eine Überdüngung der Gewässer durch Phosphate verhindern, Bedeutung erlangt. Sie wurden 1972 bei Henkel von Milan Schwuger und Heinz-Gerd Smolka erfunden und erste phosphatfreie Waschmittel mit Zeolith A kamen 1977 auf den Markt. Es kamen weitere Substanzen hinzu, die die Waschwirkung verbesserten.

Mit der Erstfassung des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes (WRMG) aus dem Jahr 1987, der Europäischen Detergenzienverordnung aus 2005 und der Neufassung des WRMG von 2007 wurden die Anforderungen an die biologische Abbaubarkeit von Tensiden weiter erhöht. Der Anteil an petrochemisch hergestellten Tensiden nahm ab und der Anteil an oleochemisch hergestellten Tensiden aus nachwachsenden Rohstoffen inzwischen auf 50 % zu.[6][7]

Zeittafel (20. Jahrhundert)

  • 1907 wurde in Deutschland das erste moderne Waschmittel mit Namen Persil von Henkel produziert.[8] Der Name setzte sich aus NatriumPERborat und SILikat zusammen.
  • 1932 erfand Heinrich Bertsch in Chemnitz das erste vollsynthetische Waschmittel der Welt: Fewa
  • 1960 wurden die biologisch leicht abbaubaren Tenside eingeführt, um die starke Schaumbildung in Flüssen und an Wehren zu vermindern.
  • 1968 begann die weitverbreitete Verwendung von Enzymen in Waschmitteln. Diese sorgen für den schnelleren Abbau von Eiweiß, Fett und Stärke.
  • 1986 entlasteten neue phosphatfreie Waschmittel (erfunden 1972) die überdüngten Gewässer.
  • 1992 begann die Einführung von Color-Waschmitteln für bunte Wäsche. Diese enthalten keine Bleiche und vermindern die Farbübertragung zwischen den einzelnen Wäschestücken.
  • 1994 kamen neue Superkonzentrat-Waschmittel auf den Markt, von denen man nur die Hälfte der üblichen Dosierung benötigt. Auf diese Weise werden die Gewässer vor übermäßigen Mengen an Füllsalzen geschützt.

Arten

Verschiedene Typen von Waschmitteln werden nach Inhaltsstoffen und dem Bereich der möglichen Waschtemperatur unterschieden:

  • Vollwaschmittel (auch Universalwaschmittel oder Kochwaschmittel genannt) sind für alle Temperaturbereiche (20 °C bis 95 °C), die meisten Textilien und Waschverfahren geeignet.
  • Buntwaschmittel (auch Colorwaschmittel genannt) sind für Waschtemperaturen von 20 °C bis 60 °C.
  • Feinwaschmittel sind für die Waschtemperatur von 30 °C und für Handwäsche geeignet. Sie enthalten keine Bleichmittel und optische Aufheller, dafür aber verstärkt Enzyme und Seife. Höhere Temperaturen zerstören die enthaltenen Enzyme.
  • Spezialwaschmittel für Wolle, Seide, Daunen, Sport- und Membrantextilien sind in der Regel für niedrige Temperaturen geeignet.
  • Baukastenwaschmittel bestehen aus den einzelnen Komponenten eines Vollwaschmittels, die individuell dosiert werden können.

Pflegekennzeichen für Textilien

Die Kleidungsstücke unterscheiden sich durch die Arten der Fasern (Polyamide, Polyester, Polyacryl, Polyurethan, Wolle, Baumwolle, Leinen, Seide) und durch die Arten der Färbung der Textilfaser (der Farbstoff kann ionisch oder durch eine chemische Bindung mit der Faser verknüpft werden). Daher ist für jeden Waschvorgang sowohl die Temperatur wie auch das verwendete Reinigungsmittel von nicht unerheblicher Bedeutung. Insbesondere Naturwolle oder Seide dürfen meist nur durch Handwäsche gereinigt werden. Seit 1961 wurden daher für jedes Wäschestück Textiletiketten mit Angaben zur Wasch- und Pflegebehandlung eingenäht.

Der Waschbottich mit der Zahl in der Mitte steht für die maximal verwendbare Temperatur in Grad Celsius beim Waschvorgang. Diese Temperatur sollte beim Waschvorgang nicht überschritten werden. Ein kleiner Balken unter dem Waschbottich steht für den Schonwaschgang.

Allgemeine Inhaltsstoffe von Waschmitteln

Alle Waschmittel enthalten folgende Komponenten:

Vollwaschmittel

Vollwaschmittel (auch Universalwaschmittel oder Kochwaschmittel) sind meist pulverförmige Waschmittel für Textilien. Sie sind für alle Temperaturbereiche (20 °C bis 95 °C), die meisten Textilien und Waschverfahren geeignet. Vollwaschmittel verlieren jedoch an Bedeutung zugunsten von Buntwaschmitteln. Die zur Wäsche benötigte Menge an Vollwaschmittel wird neben dem Verschmutzungsgrad der Wäsche von der Wasserhärte bestimmt. In Gegenden mit hoher Wasserhärte werden somit zwangsläufig viele Inhaltsstoffe überdosiert. (siehe dazu Absatz Baukastenwaschmittel)

Zusätzliche Inhaltsstoffe

  • Bleichmittel entfernen nicht auswaschbare, farbige Verschmutzungen, z. B. von Früchten oder Blut. Es sind Bleichmittel auf Wasserstoffperoxidbasis, wie z. B. Natriumperborat. Sie wirken besonders gut bei hohen Waschtemperaturen.
  • Bleichaktivatoren erhöhen die Wirksamkeit der Bleichmittel bei niedrigen Temperaturen. Hierfür kommen N-Acetylverbindungen zum Einsatz, die mit Peroxiden Anionen der Peressigsäure bilden, die dann als eigentliches Bleichmittel wirken. Als N-Acetylverbindung wird im Wesentlichen Tetraacetylethylendiamin (TAED) verwendet.
  • Optische Aufheller sind fluoreszierende Stoffe, die Weißes weißer erscheinen lassen. Bei farbigen Textilien kann sich durch die Aufheller der Farbeindruck verändern.
  • Bleichstabilisatoren verhindern den unkontrollierten Zerfall der Bleichmittel während der Lagerung und beim Einsatz des Waschmittels. Omnipräsente Spuren von Schwermetallen fördern die schnelle Freisetzung des Sauerstoffs. Phosphonate können die Schwermetalle binden.
  • Konservierungsmittel sind bei pulverförmigen Waschmitteln nicht nötig, da mikrobakterieller Befall wegen Wassermangels kaum vorkommt.

Inhaltsstoffe flüssiger Vollwaschmittel

Neben den oben aufgezählten Inhaltsstoffen werden in flüssigen Vollwaschmitteln auch andere Stoffe verwendet.

Buntwaschmittel

Buntwaschmittel sind pulverförmige oder flüssige Waschmittel für Textilien. Sie sind meist für den Temperaturbereich von 20 °C bis 60 °C und für die meisten Textilien und Waschverfahren geeignet. Colorwaschmittel sollen die wechselseitige Verfärbung von Textilien verhindern. Bei schlecht gefärbten, preisgünstigen Textilien besteht jedoch die Möglichkeit der Verfärbung. Bestimmte Polymere und Eisen- und Mangan-Komplexe, Enzyme in Colorwaschmitteln verhindern die Übertragung von Farbstoffen.

Buntwaschmittel haben gegenüber von Vollwaschmitteln an Marktanteilen gewonnen. Im Jahr 2004 lag der Marktanteil bereits bei 28 %[12] und 2008 in Deutschland wertmäßig bei 33 %.[13]

Inhaltsstoffe

Über die normalen Inhaltsstoffe eines Waschmittels hinaus enthalten Buntwaschmittel:

  • Farbübertragungsinhibitoren zum Schutz der Farbe der Textilien. Sie vermeiden das Abfärben auf andere Textilien während des Waschvorgangs.

Im Gegensatz zu Vollwaschmitteln sind in Buntwaschmitteln folgende Substanzen in der Regel nicht vorhanden:

Feinwaschmittel

Feinwaschmittel für empfindliche Stoffe enthalten, im Gegensatz zu Vollwaschmitteln, keine Aufheller und Bleichmittel. Einige Feinwaschmittel wirken ohne Enzyme (wie beispielsweise Cellulase) und sind sinnvoll bei Textilien, die aus Cellulose­fasern bestehen oder diese beinhalten, wie etwa Baumwolle, Viskose oder Lyocell.[14] Die Verwendung spezieller Feinwaschmittel für Schwarzes bzw. dunkle Kleidung brachte bei einem Test der Stiftung Warentest keinen Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Fein- oder Buntwaschmittel.[15]

Baukastenwaschmittel

Baukastenwaschmittel bestehen meistens aus drei wesentlichen Bestandteilen eines Vollwaschmittels, die Bestandteile werden einzeln in einem Beutel oder Karton angeboten.

  1. Der Enthärter gewährleistet die Anpassung an die jeweilige örtliche Wasserhärte.
  2. Das Basiswaschmittel ohne Bleichmittel entspricht einem Feinwaschmittel und wird nach dem Verschmutzungsgrad der Wäsche dosiert.
  3. Das Bleichmittel (oder auch: Fleckensalz) wird nur bei starker Verschmutzung und bleichbarer Wäsche zudosiert. Es macht aus dem Basispulver ein Vollwaschpulver.
  4. Ergänzt werden diese Mittel durch extra erhältliche Spezial-Fleckenentferner, die in der Regel vor dem Waschvorgang eingesetzt werden und zum Teil auf Basis von in üblichen Waschmitteln zugesetzten Enzymen arbeiten – wenn Allergiker sie nicht vertragen, können sie daher bei einem Baukastensystem weggelassen werden.

Der Vorteil eines Baukastenwaschmittels besteht – wie bei anderen Baukastensystemen – in einer höheren Anpassungsfähigkeit, hier konkret in einer bedarfsgerechten Dosierbarkeit: Vollwaschmittel müssen bei hartem Wasser höher dosiert werden, um mehr Enthärter bereitzustellen. Dabei werden zwangsläufig auch die umweltbelastenden waschaktiven Substanzen höher dosiert, ohne dass dies für die Reinigungsleistung notwendig wäre. Baukastenwaschmittel sind hier, da der Wasserenthärter unabhängig vom Basiswaschmittel höher dosiert werden kann, umweltfreundlicher.

Ganz ähnlich wird bei Verwendung eines Baukastensystems das Fleckensalz – angesichts der Tatsache, dass der überaus größte Teil der Wäsche heutzutage nur noch aus leicht verschmutzter Wäsche besteht – nur bei großflächig stark verschmutzter Wäsche (wie etwa Baby-Wäsche oder Kleidung in 'Schmutzberufen') zugesetzt.

Waschmittel für bestimmte Wasserhärten

Seit 2013 gibt es auch Waschpulver, die gezielt für die drei Härtebereiche konzipiert wurden. Hier wird – ähnlich wie bei Baukastensystemen – nur soviel Enthärter und Waschmittel dosiert, wie es die lokale Härte des Wassers erfordert.

Wasch-/Weichspül-Kombinationen

Einige pulverförmige Vollwaschmittel enthalten Substanzen, die die Wäsche im letzten Spülgang auch weich machen sollen, so dass ein zusätzlicher Weichspüler entbehrlich wird. Vorteil ist, dass kein separates Mittel gekauft und dosiert werden muss. Nachteilig ist, dass der weichspülende Effekt immer eintritt – auch dort, wo er nicht erwünscht ist, z. B. bei Kragen oder Manschetten von Hemden oder bei Gardinenstoffen.

Tandem-System

Die zielgerichtete Anwendung von kompakten Vollwaschmitteln im Verbund mit kompakten Buntwaschmitteln wird gelegentlich als Tandem-System bezeichnet. Dabei kommt das kompakte Vollwaschmittelpulver für weiße Wäsche und bei hohen Temperaturen, das kompakte Buntwaschmittel für bunte Wäsche zum Einsatz. Allgemein kommen diese Pulverwaschmittel ohne das Stellmittel Natriumsulfat aus. Laut Umweltbundesamt reicht die Umweltverträglichkeit kompakter Buntwaschmittel an die von Baukastenwaschmitteln heran.

Funktionswaschmittel

Funktionswaschmittel werden für die Reinigung, Pflege, Imprägnierung und Werterhaltung der unterschiedlichsten technischen Fasern benutzt. Hauptsächlich kommen sie bei der Pflege von Sporttextilien zum Einsatz und sollen helfen, die Lebensdauer der Funktionstextilien zu erhöhen. Funktionswaschmittel gibt es für Textil-Membranen, Microfasern, Daunenfüllungen sowie als Hygiene-Spüler für Funktionsunterwäsche.

Kontroversen

Marktbeherrschung

Der Waschmittelmarkt in Europa wurde von 2002 bis 2005 von einem Waschmittelkartell dominiert, in dem die drei in Europa marktführenden Konzerne Procter & Gamble (vertreibt Ariel, Lenor, Dash und Vizir), Unilever (vertreibt Coral und Skip) und Henkel (vertreibt Persil, Weißer Riese, Spee und Terra) Absprachen zu Preisen und Marktanteilen getroffen hatten. Henkel zeigte dies 2008 dem deutschen Kartellamt an. Die EU-Kommission verurteilte Procter & Gamble zu 211,2 Millionen und Unilever zu 104 Millionen Euro Strafe.[16]

Umweltschutz

Alle Reinigungsmittel gelangen nach der Verwendung in die Kanäle bzw. Kläranlagen und Fließgewässer und verursachen dort Kosten oder Umweltschäden. Phosphate werden nicht in allen Kläranlagen abgetrennt, nicht alle Tenside werden zu 100 % biologisch abgebaut.

Bei der Dosierung der Waschmittel wird zu wenig auf die Menge und den Verschmutzungsgrad der zu waschenden Textilien eingegangen. Die Dosierung wird den Konsumenten überlassen, obwohl es technisch möglich wäre, dies von den Waschmaschinen erledigen zu lassen. Unklare Anweisungen, unterschiedliche Wirkstoff-Konzentrationen bei verschiedenen Produkten, fehlende Standardisierung und Unkenntnis der Wasserhärte und absichtliche Mehrzugaben führen oft zu nicht sinnvollen Überdosierungen. Vielfach wird den „Empfehlungen“ der Waschmittelanbieter blind vertraut. Deren Interessen (Mehrverkauf durch vorgegebene „quasi vorgeschriebene“ Mengen) stehen hier im Gegensatz zu den Notwendigkeiten der Umweltschutzvorsorge.

Auf der anderen Seite stehen dem informierten Verbraucher einfache Maßnahmen zur Verfügung, um den Chemie-Eintrag in die Umwelt um bis zu 60 % zu reduzieren, insbesondere durch den Einsatz eines Baukastensystems (wie weiter oben beschrieben) als Waschmittel.[17]

Verbleiben von Waschmittelresten in der Kleidung

Waschmittel werden nicht zu hundert Prozent aus der Kleidung herausgewaschen (siehe dazu auch unter Waschmaschine). Dies betrifft vor allem allergisch reagierende Personen, ist aber auch für Küchentextilien (Strudeltücher, mitzukochende Tücher zum Kochen von Serviettenknödeln usw.) zu beachten.

Waschmittelreste im Hausstaub

Lineare Alkylbenzolsulfonate als Bestandteile von Waschmitteln gehören mengenmäßig zu den bedeutendsten Schadstoffen im Hausstaub. Sie wurden 2004 bei einer Untersuchung des Österreichischen Umweltbundesamtes in Mengen zwischen 37 und 660 Milligramm pro Kilogramm Hausstaub gefunden.[18]

Waschmittelreste in der Waschmaschine

Die neue Generation der Waschmaschinen arbeitet besonders umweltschonend. Es wird sowohl Energie als auch Wasser gespart. Durch die geringe Waschtemperatur und die geringen Wassermengen lagern sich jedoch Waschmittelreste leicht in der Waschmaschine an und bilden den Nährboden für Keime. Waschmaschinenhersteller empfehlen daher einen regelmäßigen Waschgang bei maximaler Temperatur und ohne Wäsche.[19]

Siehe auch

Literatur

Ältere Literatur

  • W. Kling: Physik und Chemie des Waschens. In: Angewandte Chemie. 62(13/14), 1950, S. 305–311, ISSN 1521-3757.
  • A. von Segesser: Seife, Waschmittel und Syndets, Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung vom 11. Juni 1952
  • H. G. Hauthal: Moderne Waschmittel. In: Chemie in unserer Zeit. 26. Jahrg. Nr. 6, 1992, S. 293–303, ISSN 0009-2851.

Aktuelle Literatur

  • Herrmann G. Hauthal, Günter Wagner: Reinigungs- und Pflegemittel im Haushalt. Chemie, Anwendung, Ökologie und Verbrauchersicherheit. 2. Auflage. Verlag für Chemische Industrie Ziolkowsky, Augsburg 2007, ISBN 978-3-87846-265-1.
  • Herbert Sommerfeld, Klaus-Peter Berndt, Erich Schäfer (Hrsg.): Chemikalien im Haushalt. Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetika, Anstrichmittel, Pflanzenschutzmittel und Insektizide, Klebstoffe, Verpackungen. (= Studienmaterialien des weiterbildenden Studiums „Umweltschutz für Bildung und Hauswirtschaft“). Universität Potsdam/ Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, 1993, ISBN 3-929757-14-1.
  • Günter Wagner: Waschmittel: Chemie, Umwelt, Nachhaltigkeit. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2010, ISBN 978-3-527-32678-5.
  • Michaela Wilke: Waschmittel. Von der Seife zum konfektionierten Pulver. In: Naturwissenschaftliche Rundschau. 10, 57, 2004, S. 544–555, ISSN 0028-1050.

Weblinks

 Wiktionary: Waschmittel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Waschmittel - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Gentechnik und Enzymtechnologie (Memento vom 6. Juni 2014 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis) (PDF; 3,9 MB).
  2. Unternehmensgeschichte Burnus-Gruppe.
  3. Burnus – Das Waschmittel auf Enzymbasis bei evonik.de.
  4. Kannst du waschen, Johanna? In: sz-online.de. 8. Mai 2003, abgerufen am 4. August 2015.
  5. Gesetz über Detergentien in Wasch- und Reinigungsmitteln (BGBl. I S. 1653).
  6. Molekulare Enzymtechnologie: umweltfreundliche Biotenside. vom 11. März 2010, abgerufen am 6. April 2010.
  7. 7,0 7,1 Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR): Marktstudie Nachwachsende Rohstoffe. Gülzow 2006, als PDF-Datei.
  8. ABC der Deutschen Erfindungen. Reportage von Dorothee Ott und Kristine von Soden. Hessischer Rundfunk, 23. Dezember 2010.
  9. B. Fabry: Tenside. In: Chemie in unserer Zeit. 25. Jahrg. 1991, Nr. 4, S. 214, ISSN 0009-2851
  10. uni-paderborn.de: Die Enthärtung des Wassers, abgerufen am 4. April 2013.
  11. test 02/2012, Waschmittel: Pulver ist besser. Untersuchung der Stiftung Warentest, abgerufen am 11. Dezember 2012.
  12. F. P. Lang: Neue Farbpflegeadditive für Waschmittel. In: SÖFW-Journal. 131, Nr. 10, 2005, S. 28.
  13. Günter Wagner: Waschmittel. 4., überarb. Auflage. John Wiley & Sons, 2011, ISBN 978-3-527-63540-5, S. 179.
  14. Waschmittel – Feinwaschmittel auf hauswirtschaft.info, abgerufen am 21. März 2013.
  15. Waschmittel für Dunkles: Zu viel schwarze Magie. In: Test.de. 29. März 2001.
  16. EU verhängt Millionenstrafe gegen Waschmittelkartell. In: Tagesschau online. 13. April 2011, abgerufen am 13. April 2011.
  17. Ökologisch Waschen. Abruf: 21. Januar 2012.
  18. M. Uhl, P. Hohenblum, S. Scharf, C. Trimbacher: Hausstaub – Ein Indikator für Innenraumbelastung. (PDF; 2,7 MB). Umweltbundesamt, Wien 2004, S. 6.
  19. Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF): Stinkende Waschmaschinen - WISO - ZDFmediathek - ZDF Mediathek. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.zdf.de. Archiviert vom Original am 6. Januar 2017; abgerufen am 3. August 2016. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zdf.de


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