Flor und Blancheflor und Imhotep: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Textbox|<poem>«Ave, formosissima, gemma pretiosa,
{{Infobox Hieroglyphen
ave, decus virginum, virgo gloriosa,
|NAME = <hiero>M18-G17-R4:X1*Q3</hiero>
ave, lumen luminum, ave, mundi rosa,
|NAME-TRANSKRIPTION = Imhotep<br/>(''jy-m-ḥtp'')
Blanziflour et Helena, Venus generosa!»
|NAME-ERKLÄRUNG = ''der in Frieden kommt''
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'''Imhotep''' ("der in Frieden kommt") war um 2700 v. Chr. der erste große Baumeister des [[Wikipedia:Altes Reich (Ägypten)|Alten Reichs]] in [[Wikipedia:Altes Ägypten|Ägypten]] und war für den Bau  der [[Wikipedia:Djoser-Pyramide]] in [[Wikipedia:Sakkara|Sakkara]] verantwortlich. Zudem war er Schriftgelehrter, Erfinder, Magier, Ratgeber von [[Wikipedia:Pharao|Pharao]] [[Wikipedia:Djoser|Djoser]] und Begründer der ägyptischen Medizin. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen [[Wikipedia:Pharao|Pharao]] [[Wikipedia:Imhotep (Pharao)|Imhotep]].


«Heil dir, schönste, köstliche Perle!
Im [[Wikipedia:Neues Reich|Neuen Reich]] wurde er als Gott verehrt. Die Schreiber opferten zu Beginn eines jeden Schreibwerks einen Tropfen [[Wikipedia:Tinte|Tinte]]. Viele sehen in ihm das vielleicht erste namentlich genannte [[Wikipedia:Polyhistor|Universalgenie]] der Menschheit.
Heil dir, Zierde der Frauen! Jungfrau, hochgelobt!
Heil dir, Leuchte der Welt! Heil dir, Rose der Welt!
Blanziflor und Helena! Noble Venus!»
                                    Carmina Burana, 77/8</poem>}}


[[Bild:Flore und Blanscheflur Sommer1846002.jpg|thumb|300px|Konrad Fleck: ''Flore und Blanscheflur'' [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/Sommer1846 Digitalisat]]]
== Biographie ==
[[Datei:Floris ende Blancefloer Lg 115.jpg|miniatur|Floire wird zum König gekrönt, Darstellung aus einer Handschrift aus [[Wikipedia:Heidelberg|Heidelberg]]]]
[[Bild:Imhotep.jpg|thumb|Imhotep aus Meyers Konversationslexikon 1888]]
[[Datei:Floris ende Blancefloer Lg 68.jpg|miniatur|''Floire et Blancheflor'' in einer Ausgabe von Jan van Doesborch, ca. 1517 ]]
[[Bild:DjoserPyramid.jpg|thumb|Die von Imhotep für Djoser erbaute Stufenpyramide]]


Die [[Wikipedia:Provence|provencalische]] Sage von '''Flor und Blancheflor''' ([[Wikipedia:Französische Sprache|franz.]] ''Floire et Blancheflor'') wurde im Mittelalter wiederholt als Epos gestaltet. Die bedeutsamste Fassung brachte [[Wikipedia:Konrad Fleck|Konrad Fleck]] um 1220 bis 1230 in 8.006 Versen in Gedichtform. Er beruft sich dabei auf eine französische Vorlage eines gewissen ''Ruopreht von Orbênt''. Konrad Flecks Dichtung ist in vier Handschriften überliefert, von denen die beiden späteren aus der Werkstatt von [[Wikipedia:Diebold Lauber|Diebold Lauber]] (* vor 1427; † nach 1471) im [[Wikipedia:Elsass|Elsass]] vollständig sind. Flecks Dichtung folgt weitgehend der urspünglichen altfranzösischen höfischen ''„version aristocratique“'' von „'''Floire et Blancheflor'''“, die um 1160 von einem allerdings unbekannten französischen [[Trobador]] verfasst wurde. Um 1200 war daraus auch eine volkstümliche ''„version populaire“'' mit teils veränderten Episoden und unterschiedlich gezeichneten Charakteren entstanden.
=== Abstammung ===
Seine genaue Abstammung ist nicht gesichert. Seine Titular am Sockel einer Statue aus [[Wikipedia:Sakkara|Sakkara]] deuten einige Forscher als Hinweis, dass er ein Bruder oder Sohn des Pharaos [[Wikipedia:Djoser|Djoser]] ([[Wikipedia:Altes Reich (Ägypten)|3. Dynastie]]) gewesen sein könnte (z.B. Wolfgang Helck). Nach späterer Überlieferung ist er der Sohn des Architekten [[Wikipedia:Khanofer|Khanofer]] und der [[Wikipedia:Chereduanch|Chereduanch]] (Chrodunanch) sowie Gatte der [[Wikipedia:Ronpetnofret|Ronpetnofret]].  


Erwähnt wird der Name von Blancheflor auch in den ebenfalls um 1230 niedergeschriebenen moralisch-satirische Lied- und Dramentexten [[Wikipedia:Carmina Burana|Carmina Burana]], wo sie in einer Marienpreis-Imitation in ''Carmina amatoria 77/8'' neben [[Helena (Mythologie)|Helena]] und [[Venus (Mythologie)|Venus]] als Sinnbild mythischer Schönheit steht.
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== Karl der Große und die Legende von Flor und Blancheflor ==
=== Als Mediziner ===
Flor und Blancheflor waren die Bewahrer des esoterischen Christentums und sollen der genannten Sage nach die Großeltern mütterlicherseits [[Karl der Große|Karls des Großen]] gewesen sein. [[Wikipedia:Bertrada die Jüngere|Bertrada die Jüngere]] (* [[Wikipedia:720|720]]; † [[Wikipedia:12. Juni|12. Juni]] [[Wikipedia:783|783]] in [[Wikipedia:Choisy|Choisy]], [[Wikipedia:Département Oise|Département Oise]]), die Mutter Karls, von der auch die [[Wikipedia:Berthasage|Berthasage]] berichtet und die unter dem Namen ''"Bertha mit dem großen Fuß"'' mit der Göttin [[Wikipedia:Perchta|Perchta]] verschmolzen wurde, soll - allerdings nur der Sage nach, denn ihr urkundlich erwähnter Vater war [[Wikipedia:Heribert von Laon|Heribert von Laon]] - die Tochter von Flor und Blancheflor gewesen sein. Die Sage gibt nicht die äußere Realität, aber ihren geistigen Ursprung wieder. In den fast 20 Fassungen der Berthasage wird Bertrada meist als Braut im Wald ausgesetzt und gegen eine falsche Bertha ausgetauscht, bis die echte gefunden und an ihren Füßen erkannt wird, von denen einer größer als der andere ist.
Nach heutigen Gesichtspunkten betrachtet war Imhotep ein moderner Wissenschaftler. Der [[Wikipedia:Papyrus Edwin Smith|]] berichtet, dass Imhotep im Gegensatz zu seinen Kollegen Krankheiten bereits nach hohem medizinischen Niveau auf sehr beachtliche Weise sachlich [[Wikipedia:Analyse|analysierte]]. Ein Beispiel dafür ist sein Wissen um die Knochen[[Wikipedia:chirurgie|]], wo auf dem Papyrus insgesamt 48 verschiedene Fälle vorgestellt werden. Er erkennt dabei nicht nur unterschiedliche [[Wikipedia:Diagnose|]]n für [[Wikipedia:Knochenbruch|Fraktur]]en, sondern auch [[Wikipedia:Therapie|therapeutische]] Anweisungen zur Herstellung von Gipsverbänden, Schienen, Bandagen, und Anleitungen zum Vernähen von Wunden, die im Prinzip auch für heutige Chirurgen gelten.
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== Inhalt ==
=== Als Baumeister ===


<div style="margin-left:20px">
==== Stufenpyramide von Sakkara ====
"Blancheflor, die in heidnischer Gefangenschaft geborene Tochter eines christlichen Grafen, und der heidnische Königssohn Floire wachsen gemeinsam in Spanien auf und lieben sich zärtlich von Kindesbeinen an. Floires Vater ist davon nicht sehr erbaut; deshalb verkauft er Blancheflor insgeheim an ehrbare Kaufleute, die das schöne Kind für einen ansehnlichen Haufen Gold an den Emir von Babylon weiter verschachern. Als Floire hinter die Tat seines Vaters kommt, schlägt er Krach und begibt sich auf die Suche nach Blancheflor, findet auch überall Spuren, gelangt nach Babylon und läßt sich, in einem Blumenkorb versteckt, heimlich in den Harem einschmuggeln, der Blancheflor beherbergt. Das Paar wird entdeckt und zum Feuertod verurteilt. Aber Unschuld und Edelmut der beiden vermögen den Emir zu besänftigen: er gibt sie frei. Und damit nicht genug. Obwohl er die vorsichtige Angewohnheit hat, seine Frauen immer nur für ein Jahr zu heiraten, macht er Blancheflor zuliebe eine Ausnahme und heiratet deren Freundin Claris gleich auf Lebenszeit. Inzwischen ist Floires Vater gestorben; man kann also beruhigt nach Spanien zurückkehren; Floire wird Christ, und mit ihm läßt sich sein ganzes Volk taufen. So werden die Spanier christlich! Unsere Liebenden regieren als Königspaar bis an ihr seliges Ende." {{Lit|Köhler, S 205}}
Sein größtes Werk als Baumeister ist die erste der ägyptischen Steinpyramiden, die Stufenpyramide von Sakkara, auch [[Wikipedia:Djoser-Pyramide|Djoser-Pyramide]] genannt. Nur durch seine Idee, zum Pyramidenbau erstmals behauene Steine zu verwenden, war die Realisierung einer [[Wikipedia:Pyramide (Bauwerk)|Pyramide]] solcher Größe erst möglich geworden. Um die erforderlichen, umfangreichen Arbeiten ausführen zu können, hatte er den Einfall, die Nilbauern in der fast arbeitsfreien Zeit zwischen Aussaat und Ernte für die Bauarbeiten heranzuziehen. Darüber hinaus gilt er als Erfinder verschiedener Messinstrumente, die zum Pyramidenbau verwendet wurden.  
</div>


== Geistiger Hintergrund ==
==== Bedeutung der Stufenpyramide ====
Die ca. 60 m&nbsp;hohe [[Wikipedia:Stufenpyramide|Stufenpyramide]] hatte eine große religiöse Bedeutung. In der [[Mythologie]] der Ägypter stieg einst der Sonnengott [[Wikipedia:Re (Ägyptische Mythologie)|Re]] von einem Berg herab, um die Menschen zu erschaffen. Diesen Berg soll die Pyramide nachformen, unter der der Pharao nach seinem Tode begraben wird. Durch die Konstruktion der Stufenpyramide schuf er eine riesige Steintreppe zum Himmel empor, die es dem verstorbenen Pharao ermöglichen sollte, zu seinem wahren Vater, dem Sonnengott, zu gelangen. Dort würde ihn dann die Unsterblichkeit erwarten, die sonst nur den Göttern vorbehalten war. Seine Pyramide schuf also eine Verbindung zwischen Menschen und Göttern und ließ den Pharao diese Unsterblichkeit erlangen.


[[Rudolf Steiner]] gibt uns Auskunft über den geistigen Hintergrund der Sage von ''Flor und Blancheflor'' und den Zusammenhang mit [[Christian Rosenkreutz]], dem Begründer des [[Rosenkreuzer-Schulungsweg]]s:
=== Als Ratgeber des Pharaos ===
Während einer siebenjährigen Hungersnot soll Imhotep dem König geraten haben, diese dadurch zu beenden, dass er [[Wikipedia:Chnum|Chnum]], dem Gott der [[Wikipedia:Nil|Nil]]fluten, opfern sollte. Wie es heißt, war dieser Rat hilfreich (vgl. den bibl. [[Wikipedia:Josef (Patriarch)|Joseph]]). Zur realen Bekämpfung der Hungersnot in Dürrezeiten entwickelte er ein neues Bewässerungssystem, welches die Wasserversorgung der Felder selbst bei niedrigem Pegel des Nil verbesserte. Schon zu Lebzeiten war Imhotep deshalb hoch geachtet.


<div style="margin-left:20px">
=== Als Hohepriester ===
"Es ist eine verhältnismäßig wenig beachtete Sage, die 1230 von Konrad Fleck in dichterische Form gebracht wurde. Sie gehört zu den Sagen und Mythen der Provence, und schließt sich an an die Einweihung der Gralsritter oder Templeisen. Sie redet von einem alten Paar «Flor und Blancheflor». Das bedeutet ungefähr in heutiger Sprache: die Blume mit roten Blättern oder die Rose, und die Blume mit weißen Blättern oder die Lilie. Früher wurde viel mit dieser Sage verbunden. Nur skizzenhaft zusammengedrängt kann das heute gesagt werden. Man sagte sich: Flor und Blancheflor sind Seelen, in Menschen verleiblicht, die schon einmal gelebt haben. Die Sage bringt sie zusammen mit den Großeltern Karls des Großen. In Karl dem Großen aber sahen die, welche mit den Sagen sich intimer beschäftigten, die Gestalt, die in gewisser Weise in Beziehung gebracht hat das innere esoterische mit dem exoterischen Christentum. Das ist in der Kaiserkrönung ausgedrückt. Geht man zu seinen Großeltern zurück, zu Flor und Blancheflor, so lebten in ihnen Rose und Lilie, die rein bewahren sollten das esoterische Christentum, wie es zurückgeht auf Dionysios den Areopagiten. Nun sah man in der Rose, in Flor oder Flos das Symbolum für die menschliche Seele, die den Persönlichkeits-, den Ich-Impuls in sich aufgenommen hat, die das Geistige aus ihrer Individualität wirken läßt, die bis in das rote Blut hinein den Ich-Impuls gebracht hat. In der Lilie aber sah man das Symbolum der Seele, die nur dadurch geistig bleiben kann, daß das Ich außerhalb ihrer bleibt, nur bis an die Grenze herankommt. So sind Rose und Lilie zwei Gegensätze. Rose hat das Selbstbewußtsein ganz in sich, Lilie ganz außer sich. Aber die Vereinigung der Seele, die innerhalb ist, und der Seele, die außen als Weltengeist die Welt belebt, ist dagewesen. Flor und Blancheflor drückt aus das Finden der Weltenseele, des Welten-Ich durch die Menschenseele, das Menschen-Ich.
Als engster Vertrauter des Pharaos wurde er von ihm zum [[Hoherpriester|Hohepriester]] des Gottes [[Wikipedia:Ptah|Ptah]] von [[Wikipedia:Memphis (Ägypten)|Memphis]] und des Sonnengottes Re von [[Wikipedia:Heliopolis|Heliopolis]] ernannt. Imhotep entwickelte die Technik der [[Mumifizierung]] weiter, indem er die inneren Organe der Toten entnehmen ließ, um sie in speziellen Gefäßen, den [[Wikipedia:Kanope|Kanope]]n, aufzubewahren. Nach dem Tode von Djoser war er der Leiter der Einbalsamierung des Pharaos. Erst nach der Grablegung desselben wurde die Stufenpyramide und ein Anbau fertiggestellt.


Das, was später durch die Sage vom Heiligen Gral geschah, ist auch hier durch diese Sage ausgedrückt. Es ist kein äußerliches Paar. In der Lilie ist ausgedrückt die Seele, die ihre höhere Ichheit findet. In der Vereinigung von Lilienseele und Rosenseele wurde das gesehen, was Verbindung finden kann mit dem Mysterium von Golgatha. Daher sagte man sich: Gegenüber der Strömung europäischer Einweihung, die herbeigeführt wird durch Karl den Großen, und durch die zusammengeschmiedet wird exoterisches und esoterisches Christentum, soll lebendig gehalten, soll rein fortgesetzt werden das rein esoterische Christentum. In den Eingeweihtenkreisen sagte man: Dieselbe Seele, die in Flos oder Flor war und die besungen wird in dem Liede, ist wiederverkörpert erschienen im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert zur Begründung einer neuen Mysterienschule, welche in einer neuen, der Neuzeit entsprechenden Weise das Christus-Geheimnis zu pflegen hat, in dem Begründer des Rosenkreuzertums. Da tritt uns das Geheimnis von der Rose schon in einer verhältnismäßig alten Zeit entgegen. Die Sage wird sogar schon versetzt in die Zeit vor Karl dem Großen. Und so flüchtete sich das esoterische Christentum in das Rosenkreuzertum. Das Rosenkreuzertum hat seit dem dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert die Eingeweihten herangebildet, welche die Nachfolger der alten europäischen Mysterien und die Nachfolger der Schule vom Heiligen Gral sind." {{Lit|{{G|057|437ff}}}}
=== Lebensende ===
</div>
Imhotep selbst starb einige Jahre nach Djoser und wurde anschließend in den [[Wikipedia:Annalen|Annalen]] der Ägypter nicht mehr erwähnt. Es gibt Hinweise dafür, dass er besonders unter der hohen Priesterschaft Neider und Widersacher hatte, die es nicht verwinden konnten, dass jemand aus einfachen Verhältnissen zum engsten Vertrauten des Pharaos avancierte und noch zusätzlich von ihm in höchste Priesterämter eingesetzt wurde. Sein Grab und seine Mumie sind bis heute verschollen. Beides wird jedoch in der Nähe der von ihm erschaffenen Stufenpyramide vermutet, denn dort sind große Areale [[Wikipedia:Archäologie|archäologisch]] noch nicht erschlossen.


Nach [[Rudolf Steiner]] wurde die Legende [[Inspiration|inspiriert]] von dem hohen [[Eingeweihter|Eingeweihten]] [[Titurel]], dem Stammvater der [[Gralshüter]].
== Nachleben ==
[[Image:Imhotep-Louvre.jpg|thumb|Imhotep Bronzestatue aus der ptolemäischen Epoche (um 330 v. Chr.)]]
In der ägyptischen Spätzeit, im "Neuen Reich", wurde Imhotep u.a. als Gott des Heilwesens verehrt. Er galt in Memphis und [[Wikipedia:Theben (Ägypten)|Theben]] als göttlich verehrter Sohn des Gottes [[Wikipedia:Ptah|Ptah]], mit dessen Hohepriesterin er Vater wurde.
Die Schreiber opferten ihm zu Beginn eines Schreibwerkes einen Tropfen Tinte. Eine Bronzestatue aus der Spätzeit zeigt Imhotep als kahlköpfigen Mann mit [[Wikipedia:Papyrus (Schreibmaterial)|Papyrusrolle]]. Ihm wurden vom Volk zahlreiche Erfindungen wie z.&thinsp;B. die Hieroglyphenschrift, die Medizin und der Kalender zugeschrieben. Aus heutiger Sicht kann dies aber als Legendenbildung betrachtet werden. Durch mehrere Fragmente ist aber die Rückführung der sogenannten Theologie von [[Wikipedia:Memphis (Ägypten)|Memphis]] belegbar. Diese Theologie bezieht sich vor allem auf [[Kosmogonie|kosmogonische]] Probleme; auf Imhotep geht die Idee der Schöpfung durch den Geist zurück, die uns im [[Evangelium nach Johannes|Johannesevangelium]] als "Schöpfung durch den Logos" wiederbegegnet. Diese Passage (Joh.1, 1-5) ist ein Zitat aus einer Schrift mit [[Wikipedia:Gnostizismus|gnostisch]]em Inhalt.  


<div style="margin-left:20px">
=== Bei den Griechen ===
"Und der Hüter des Grals, König Titurel, war die Wiederverkörperung
Die [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechen]] erkannten in Imhotep ihren Heilgott [[Asklepios]] (deutsch: Äskulap) und nannten ihn ''Imuthes''.
des hohen Eingeweihten, der eine bestimmte
Periode in der Geschichte vorbereiten sollte. Es gibt eine altfranzösische
Legende, die Legende von Flore und Blanscheflur, die
von Titurel inspiriert wurden und die im Laufe der Inkarnationen
eine Persönlichkeit hervorbringen und inspirieren mußten,
die in der Weltgeschichte und in der Entwicklung eine große
Rolle spielen sollte. Diese Persönlichkeit war Karl der Große." {{Lit|{{G|266a|503}}}}
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==
#Erich Köhler: ''Vorlesungen zur Geschichte der Französischen Literatur'', Herausgegeben von Henning Krauß und Dietmar Rieger Band 1,1 [[Bild:Adobepdf_small.gif]] [http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/2793/pdf/Mittelalter_1.pdf]
*Wolfgang Helck, Eberhard Otto, Rosemarie Drenkhahn: ''Kleines Lexikon der Ägyptologie'', Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04027-0
#Rudolf Steiner: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984)
*Rainer Stadelmann: ''Die ägyptischen Pyramiden'', 3. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997, ISBN 3-8053-1142-7
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266/1]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266a}}
*Dietrich Wildung, ''Amenhotep und Imhotep - Gottwerdung im alten Ägypten -'', München 1977, ISBN 3-4220-0829-2


{{GA}}
== Siehe auch ==
*[[Wikipedia:Liste der Pyramiden|Liste der Pyramiden]]
*[[Wikipedia:Liste ägyptischer Götter|Liste ägyptischer Götter]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
# [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/Sommer1846 Konrad Fleck: ''Flore und Blanscheflur, eine Erzählung von Konrad Fleck'', herausgegeben von Emil Sommer, (Bibliothek der gesammten deutschen National-Literatur von der ältesten bis auf die neuere Zeit)] - Faksimile
{{Commons|Imhotep}}
# [[Bild:Adobepdf_small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/bibliothek/Sagen/FlosBlankflos.pdf Flos und Blankflos] - in der Fassung von ''Karl Simrock''.
* {{PND|118555529}}
# [[Bild:Adobepdf_small.gif]] [http://de.geocities.com/christianrosenkreuz/ChristianRosenkreutzUndRose.pdf Christian Rosenkreutz und die Rose] - eine Betrachtung von ''Hella Krause-Zimmer'' (aus „Das Goetheanum“, vom 31.1.1993).
* [http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/27/0,1872,2221435,00.html ZDF: Imhotep]
# [http://www.fh-augsburg.de/~harsch/Chronologia/Lspost13/CarminaBurana/bur_car0.html Carmina Burana, ca. 1230] - in der ''Bibliotheka Augustana'' ([[Wikipedia:Latein|lat.]])


{{Personendaten
|NAME=Imhotep
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG= Hohepriester des Gottes [[Ptah]] von [[Memphis (Ägypten)|Memphis]] und des [[Atum]] von Heliopolis
|GEBURTSDATUM=um 2720 v. Chr.
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}


[[Kategorie:Rosenkreuzertum]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Altägyptischer Beamter (Altes Reich)]]
[[Kategorie:Universalgelehrter]]
[[Kategorie:Ägyptische Gottheit]]
[[Kategorie:Ägyptischer Architekt]]
[[Kategorie:27. Jahrhundert v. Chr.]]

Version vom 24. Mai 2008, 22:28 Uhr

Imhotep in Hieroglyphen
M18G17R4
X1 Q3

Imhotep
(jy-m-ḥtp)
der in Frieden kommt
M18G17R4

(jy m ḥtp)
M17M17G17R4

(jy m ḥtp)

Imhotep ("der in Frieden kommt") war um 2700 v. Chr. der erste große Baumeister des Alten Reichs in Ägypten und war für den Bau der Wikipedia:Djoser-Pyramide in Sakkara verantwortlich. Zudem war er Schriftgelehrter, Erfinder, Magier, Ratgeber von Pharao Djoser und Begründer der ägyptischen Medizin. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Pharao Imhotep.

Im Neuen Reich wurde er als Gott verehrt. Die Schreiber opferten zu Beginn eines jeden Schreibwerks einen Tropfen Tinte. Viele sehen in ihm das vielleicht erste namentlich genannte Universalgenie der Menschheit.

Biographie

Imhotep aus Meyers Konversationslexikon 1888
Die von Imhotep für Djoser erbaute Stufenpyramide

Abstammung

Seine genaue Abstammung ist nicht gesichert. Seine Titular am Sockel einer Statue aus Sakkara deuten einige Forscher als Hinweis, dass er ein Bruder oder Sohn des Pharaos Djoser (3. Dynastie) gewesen sein könnte (z.B. Wolfgang Helck). Nach späterer Überlieferung ist er der Sohn des Architekten Khanofer und der Chereduanch (Chrodunanch) sowie Gatte der Ronpetnofret.


Als Baumeister

Stufenpyramide von Sakkara

Sein größtes Werk als Baumeister ist die erste der ägyptischen Steinpyramiden, die Stufenpyramide von Sakkara, auch Djoser-Pyramide genannt. Nur durch seine Idee, zum Pyramidenbau erstmals behauene Steine zu verwenden, war die Realisierung einer Pyramide solcher Größe erst möglich geworden. Um die erforderlichen, umfangreichen Arbeiten ausführen zu können, hatte er den Einfall, die Nilbauern in der fast arbeitsfreien Zeit zwischen Aussaat und Ernte für die Bauarbeiten heranzuziehen. Darüber hinaus gilt er als Erfinder verschiedener Messinstrumente, die zum Pyramidenbau verwendet wurden.

Bedeutung der Stufenpyramide

Die ca. 60 m hohe Stufenpyramide hatte eine große religiöse Bedeutung. In der Mythologie der Ägypter stieg einst der Sonnengott Re von einem Berg herab, um die Menschen zu erschaffen. Diesen Berg soll die Pyramide nachformen, unter der der Pharao nach seinem Tode begraben wird. Durch die Konstruktion der Stufenpyramide schuf er eine riesige Steintreppe zum Himmel empor, die es dem verstorbenen Pharao ermöglichen sollte, zu seinem wahren Vater, dem Sonnengott, zu gelangen. Dort würde ihn dann die Unsterblichkeit erwarten, die sonst nur den Göttern vorbehalten war. Seine Pyramide schuf also eine Verbindung zwischen Menschen und Göttern und ließ den Pharao diese Unsterblichkeit erlangen.

Als Ratgeber des Pharaos

Während einer siebenjährigen Hungersnot soll Imhotep dem König geraten haben, diese dadurch zu beenden, dass er Chnum, dem Gott der Nilfluten, opfern sollte. Wie es heißt, war dieser Rat hilfreich (vgl. den bibl. Joseph). Zur realen Bekämpfung der Hungersnot in Dürrezeiten entwickelte er ein neues Bewässerungssystem, welches die Wasserversorgung der Felder selbst bei niedrigem Pegel des Nil verbesserte. Schon zu Lebzeiten war Imhotep deshalb hoch geachtet.

Als Hohepriester

Als engster Vertrauter des Pharaos wurde er von ihm zum Hohepriester des Gottes Ptah von Memphis und des Sonnengottes Re von Heliopolis ernannt. Imhotep entwickelte die Technik der Mumifizierung weiter, indem er die inneren Organe der Toten entnehmen ließ, um sie in speziellen Gefäßen, den Kanopen, aufzubewahren. Nach dem Tode von Djoser war er der Leiter der Einbalsamierung des Pharaos. Erst nach der Grablegung desselben wurde die Stufenpyramide und ein Anbau fertiggestellt.

Lebensende

Imhotep selbst starb einige Jahre nach Djoser und wurde anschließend in den Annalen der Ägypter nicht mehr erwähnt. Es gibt Hinweise dafür, dass er besonders unter der hohen Priesterschaft Neider und Widersacher hatte, die es nicht verwinden konnten, dass jemand aus einfachen Verhältnissen zum engsten Vertrauten des Pharaos avancierte und noch zusätzlich von ihm in höchste Priesterämter eingesetzt wurde. Sein Grab und seine Mumie sind bis heute verschollen. Beides wird jedoch in der Nähe der von ihm erschaffenen Stufenpyramide vermutet, denn dort sind große Areale archäologisch noch nicht erschlossen.

Nachleben

Imhotep Bronzestatue aus der ptolemäischen Epoche (um 330 v. Chr.)

In der ägyptischen Spätzeit, im "Neuen Reich", wurde Imhotep u.a. als Gott des Heilwesens verehrt. Er galt in Memphis und Theben als göttlich verehrter Sohn des Gottes Ptah, mit dessen Hohepriesterin er Vater wurde. Die Schreiber opferten ihm zu Beginn eines Schreibwerkes einen Tropfen Tinte. Eine Bronzestatue aus der Spätzeit zeigt Imhotep als kahlköpfigen Mann mit Papyrusrolle. Ihm wurden vom Volk zahlreiche Erfindungen wie z. B. die Hieroglyphenschrift, die Medizin und der Kalender zugeschrieben. Aus heutiger Sicht kann dies aber als Legendenbildung betrachtet werden. Durch mehrere Fragmente ist aber die Rückführung der sogenannten Theologie von Memphis belegbar. Diese Theologie bezieht sich vor allem auf kosmogonische Probleme; auf Imhotep geht die Idee der Schöpfung durch den Geist zurück, die uns im Johannesevangelium als "Schöpfung durch den Logos" wiederbegegnet. Diese Passage (Joh.1, 1-5) ist ein Zitat aus einer Schrift mit gnostischem Inhalt.

Bei den Griechen

Die Griechen erkannten in Imhotep ihren Heilgott Asklepios (deutsch: Äskulap) und nannten ihn Imuthes.

Literatur

  • Wolfgang Helck, Eberhard Otto, Rosemarie Drenkhahn: Kleines Lexikon der Ägyptologie, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04027-0
  • Rainer Stadelmann: Die ägyptischen Pyramiden, 3. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997, ISBN 3-8053-1142-7
  • Dietrich Wildung, Amenhotep und Imhotep - Gottwerdung im alten Ägypten -, München 1977, ISBN 3-4220-0829-2

Siehe auch

Weblinks

Commons: Imhotep - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema