Generator (Keely)

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Keelys Generator, der aus Luft und Wasser kalten, trockenen Dampf erzeugt

Der Generator (etheric generator, auch multiplicator) wurde etwa ab 1874 von John Ernst Worrell Keely entwickelt, um durch den Zusammenklang akustischer Schwingungen aus Wasser und Luft einen hochelastischen Ätherdampf (etheric vapor) [1] zum Antrieb seiner Motoren freizusetzen, der laut Keely dünner als Luft, ja sogar viermal dünner als Wasserstoff [2] sei. Dieser völlig geruch- und geschmacklose ätherische Dampf, der völlig unbrennbar war und eine brennende Kerzenflamme nicht erstickte [3], sollte nach Keely Träger einer bislang unbekannten ätherischen Energie sein. Einmal erzeugt, könne aus dieser ätherischen Trägersubstanz jederzeit auch ohne Generator die darin aufgespeicherte Energie freigesetzt werden und dabei eine Kraft entfalten, welche die aller bekannten Dampfmaschinen weit übertrifft.

„Befreit von allen technischen Ausdrücken ist der Ablauf einfach so: Ich nehme Wasser und Luft, zwei Medien von unterschiedlichem spezifischen Gewicht, und produziere daraus, indem ich durch Schwingungen einen Effekt erzeuge, einen interatomaren Äther, der aus Wasser und Luft freisetzt wird. Die Energie dieses Äthers ist unbeschränkt und kaum zu verstehen. Das spezifische Gewicht des Äthers ist etwa viermal leichter als Wasserstoffgas, das leichteste bisher entdeckte Gas.“

Keely

Eine erste private Demonstration seiner Erfindung, bei der auch der angesehene Patentanwalt Charles B. Collier anwesend war, gab Keely am 10. November 1874 in seiner Werkstatt in der 1420 North Twentieth Street above Ridge Avenue in Philadelphia. 1875 berichtete die New York Times nach der ersten öffenlichen Demonstration, die am 10. Juni stattfand, ausführlich über den durch den Generator angetriebenen Keely-Motor [4].

Bauweise und Funktionsprinzip

Keelys Generator bestand in seinen wesentlichen Teilen aus fünf aufrecht stehenden metallenen Drucksäulen oder Kolonnen (columns), der Zentralsäule, die größer und im Inneren komplexer gebaut war, zwei gleichartigen, einfacheren seitlichen Kolonnen und je einem frontseitigen und einem rückseitigen Standrohr (standpipe). Die Standrohre erschienen zwar äußerlich gleichartig, hatten aber eine entgegengesetzte Funktion. Abgesehen von drei unabhängigen Ventilen gab es keine beweglichen Teile, sodass der Generator praktisch verschleißfrei betrieben werden konnte. Luft wurde mittels des Wassers im Inneren der Apparatur in verschiedenen Kammern und Rohren eingeschlossen. Durch die Elastizität der Luft wurden auslösende Schwingungsimpulse auf das Wasser übertragen und dadurch Turbulenzen ausgelöst, die das Gleichgewicht, das den Äther in der Materie gefangenhielt, störten. Die Turbulenzen konnten dabei mittels eines Hebels, der ein Vierwegventil bediente, beeinflusst werden.

Der Generator, dessen 5 Säulen in einem Guss aus österreichischem Rotguss (Rotmessing, Maschinenbronze, eng. gunmetal) gefertigt wurden, war etwa 3 ft (~0.91 m) hoch und fasste 10 - 12 Gallonen (~40 Liter[5]) Wasser. Mit einer Wandstärke von 4 - Zoll konnte die Apparatur einem Druck von 20.000 - 30.000 psi standhalten. Vom Generator wurde der Dampf in ein Auffanggefäß (receiver, reservoir) weitergeleitet und konnte von da aus praktisch jede beliebige konventionelle Maschinen antreiben. Das Reservoir war 40 Zoll (~1,0 m) lang mit einem Durchmesser von 6 Zoll (~15 cm) [4]. Um die Maschine in Gang zu setzen, blies Keely etwa 30 Sekunden lang Atemluft in das Ansatzrohr des Multiplikators, schloss dann den Hahn und drehte die von einem Hydranten gespeiste Wasserzufuhr auf und ließ etwa 5 Gallonen (~19 Liter) Wasser ein. Nach etwa 2 Minuten konnten verschiedene Maschinen an die Apparatur angeschlossen und in Bewegung gebracht werden. Weder Hitze, noch Elektrizität oder irgendwelche Chemikalien waren nötig, um die Antriebskraft des Motors freizusetzen. Generatoren der beschriebenen Bauart wurden von Keely bis etwa Ende 1884 benutzt und dann ab 1885 von dem wesentlich kleineren Liberator abgelöst, der zudem kein Wasser mehr benötigte, sondern die Ätherkraft unmittelbar aus Luft freisetzen konnte. Keely versprach sich davon eine bessere Handhabbarkeit der Ätherkraft.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Es handelt sich dabei nicht um Wasserdampf oder Luft, doch scheint der "Dampf" dennoch materielle Eigenschaften zu haben; seine wahre Natur erscheint auch aus anthroposophischer Sicht rätselhaft.
  2. "Stripping the process of all technical terms, it is simply this: I take water and air, two mediums of different specific gravity, and produces from them by generation an effect under vibrations that liberates from the air and water an inter atomic ether. The energy of this ether is boundless and can hardly be comprehended. The specific gravity of the ether is about four times lighter than that of hydrogen gas, the lightest gas so far discovered."
    Keely's Etheric Vapor, The New York Times, 22. September 1884 [1]
  3. The Keely Motor Criticized, (1875), S 12
  4. 4,0 4,1 "Mr. 'Keely alleges that the discovery of this power was purely accidental. Up to within a short time he waa a poor man, but, having a wonderful degree of natural mechanical skill, be devoted all his time for the past fourteen years to experiments with water with a view or procuring a motive power fromm it. He was engaged upon an Idea of his own regarding the force of columns of water one day when he accedentally discovered the vapor which he has harnessed. He studied the subject, ascertained how it was generated, learned its power, and thenceforth applied himself solely to the perfection of this idea, working night and day for a number of years, until his efforts were crowned with success. The apparatus by which tbis power is made is termed a "generator" or "multlplicator" and the vapor is then passed into a "receiver" and from thence to the cylinder box Of the engine, where it drives the pistons and sets the engine in motion. The "generator" is about three feet high, made of Austrian gun metal, in one solid piece, and will hold about ten or twelfe gallons of water. It is four or five inches thick, and made to stand the very heavy pressure 20.000 to 30.000 pounds of vapor to the square inch. The inside is composed of a number of cylindrical chambers, connected by pipes, and furnished With cocks and valves. The "reservoir" is about six inches in diameter and forty inches long and is connected with the "generator" by a pipe which is about onu inch in circumference on the outside, with a bore of about one-eight of on inch. Connected with both "generator" and "receiver" is a "standpipe" of brass, about two and a half inches in diameter and three feet high, having a spheric chamber at tho bottom, made in two parts, by flanges, and connected to the pipe uniting the "generator" and "reservoir". The vapor generated in the multiplicator is conveyed to the reservoir, which contains numerous pipes, and from there, by a "feed-pipe", to the engine. The engine is of peculiar construction, but the inventor claims that the vapor can be attached to any ordinary engine now in use, with very slight alterations...
    Mr. Keely claims that this apparatus will generate cold vapor from water by mechanical appliances, without the use of chemicals. The water used is common river, spring, or well water, and does not undergo any previous preparation, a rubber hose from an ordinary hydrant to the generator beiing used as a means of conveying the liquid. The peculiarity of this vapor is that it can he used to the best advantage at a pressure from 20.000 to 30.000 pounds to the square inch. To the mechanical mind this seems impossible. Yet such is the claim of Mr. Keely, and it has been attested that such is the fact by gentlemen who are held to be mechanical experts of the highest grade."
    The Keely Motor, The New York Times, 11. Juni 1875 [2]
  5. 1 US.liq.gal. = 4 liquid qt. = 8 US.liq.pt. = 16 US.cup = 32 US.liq.gi. = 128 US.fl.oz. = 231 inch³ = 3,785411784 Liter