imported>Odyssee |
imported>Joachim Stiller |
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| Ein '''hygienischer Okkultismus''' wird nach [[Rudolf Steiner]] schon sehr bald als Folge der natürlichen Entwicklung vor allem in der Mitte [[Europa]]s bis weit hinein nach [[Asien]] entstehen, durch den man lernen wird, Krankheiten auf [[psychisch]]em Weg prophylaktisch zu verhüten. Ergänzend dazu wird noch weiter im Osten ein [[eugenischer Okkultismus]] der [[spirituell]]en [[Geburt]]enkontrolle und im Westen ein [[mechanischer Okkultismus]] entstehen.
| | [[Kategorie:Neurowissenschaft nach Fachgebiet]] |
| | | [[Kategorie:Psychologie nach Fachgebiet|Lx]] |
| {{GZ|Von einer dritten Fähigkeit, die heute latent ist und die sich entwickeln
| | [[Kategorie:Medizin nach Fachgebiet]] |
| wird, muß ich Ihnen sprechen. Es ist diejenige, die ich nennen
| | [[Kategorie:Neuropsychologie|!]] |
| möchte die hygienische okkulte Fähigkeit. Nun haben wir alle drei: die
| | [[Kategorie:Neurologie]] |
| materielle okkulte Fähigkeit, die eugenetische okkulte Fähigkeit und
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| die hygienische okkulte Fähigkeit. Diese hygienische okkulte Fähigkeit
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| ist auf dem guten Wege und wird verhältnismäßig nicht lange auf
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| sich warten lassen. Diese Fähigkeit wird einfach durch die Einsicht
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| reifen, daß das menschliche Leben, indem es von der Geburt bis zum
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| Tode verläuft, nach einem Prozeß verläuft, der ganz identisch ist mit
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| einem Krankheitsprozeß. Krankheitsprozesse sind nämlich nur spezielle
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| und radikale Umbildungen des ganz gewöhnlichen, normalen
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| Lebensprozesses, der zwischen Geburt und Tod verläuft, nur daß wir
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| in uns nicht nur die krankmachenden Kräfte tragen, sondern auch die
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| gesundmachenden Kräfte. Und diese gesundmachenden Kräfte, das
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| weiß jeder Okkultist, sind ganz genau dieselben wie diejenigen, welche
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| man dann anwendet, wenn man sich okkulte Fähigkeiten erwirbt, indem man diese Kräfte in Erkenntnisse umwandelt. Die dem menschlichen
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| Organismus innewohnende Heilkraft in Erkenntnis umgewandelt
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| gibt eben okkulte Erkenntnisse.
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| Es weiß nun wiederum jeder Wissende in den westlichen Zirkeln,
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| daß in Zukunft die materialistische Medizin keinen Boden haben wird.
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| Denn in dem Augenblicke, wo sich die hygienisch-okkulten Fähigkeiten
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| entwickeln, wird man nicht eine äußere materielle Medizin
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| brauchen, sondern es wird die Möglichkeit da sein, jene Krankheiten,
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| die nicht durch karmische Ursachen entstehen und deshalb unbeeinflußbar
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| sind, auf psychischem Wege prophylaktisch zu behandeln, zu
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| verhüten. Es wird sich alles in dieser Beziehung ändern. Das erscheint
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| heute noch wie eine bloße Phantasie, aber das ist etwas, was sogar sehr
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| bald kommen wird.
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| Nur liegt die Sache so, daß diese drei Fähigkeiten nicht etwa gleichmäßig
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| über alle Bevölkerung der Erde kommen. Sie haben ja schon die
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| Differenzierung gesehen. Diese Differenzierung hat natürlich nur etwas
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| zu tun mit den Leibern, nicht mit den Seelen, die ja immer von Rasse
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| zu Rasse und von Volk zu Volk gehen; aber mit den Leibern hat sie
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| sehr viel zu tun, diese Differenzierung. Aus den Leibern der englisch
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| sprechenden Bevölkerung kann niemals herauskommen die Fähigkeit,
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| durch Geburt eugenetisch-okkulte Fähigkeiten in Zukunft zu entwickeln.
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| Sie werden angewendet werden gerade im Westen, aber dadurch
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| angewendet werden, daß man Ostländer beherrschen wird und
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| Ehen herbeiführen wird zwischen den Menschen des Westens und den
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| Menschen des Ostens; daß man benützen wird dasjenige, was man nur
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| von den Menschen des Ostens erfahren kann.
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| Für die hygienisch-okkulten Fähigkeiten sind besonders veranlagt
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| die Menschen der Mittelländer. Und die Sache liegt so, daß die englischsprechende
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| Bevölkerung nicht durch die Geburtsanlage die hygienisch-
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| okkulten Fähigkeiten erlangen kann, daß sie aber im Laufe der
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| Zeit in der Entwickelung zwischen Geburt und Tod sich diese Fähigkeiten
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| erwerben kann. Da können sie erworbene Eigenschaften werden.
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| Und bei der Bevölkerung ungefähr östlich vom Rhein bis nach
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| Asien hinein werden sie durch die Geburt vorhanden sein. Und wiederum
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| ist es so, daß die Bevölkerung der Mittelländer die eugenetisch-okkulte Anlage nicht unmittelbar erwerben kann durch Geburt, aber
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| sie im Laufe des Lebens sich aneignen kann, wenn sie in die Lehre geht
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| bei den Menschen des Ostens. So werden diese Fähigkeiten verteilt
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| sein. Die Menschen des Ostens werden gar keine Fähigkeit haben
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| zum materiellen Okkultismus; sie werden ihn nur empfangen können,
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| wenn man ihn ihnen gibt, wenn man ihn nicht vor ihnen geheim hält.
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| Und man kann immer die Mittel finden, ihn geheim zu halten, besonders
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| wenn die andern so töricht sind, an die Dinge nicht zu glauben,
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| die jemand sagt, der einmal in der Lage ist, in diese Dinge ungefähr
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| hineinzuschauen. Die Menschen also des Ostens und die Menschen
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| der Mittelländer werden den materiellen Okkultismus vom Westen
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| erhalten müssen. Sie werden die Segnungen eben erhalten - die Produkte.
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| Der hygienische Okkultismus, er wird sich vorzugsweise in den
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| Mittelländern entwickeln, der eugenetische in den Ostländern. Aber
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| eine Kommunikation wird zwischen den Menschen stattfinden müssen.
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| Das ist etwas, was in die sozialen Impulse der Zukunft aufgenommen
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| werden muß; das ist etwas, was notwendig macht, daß die Menschen
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| einsehen: Sie können über die ganze Erde hin in der Zukunft nur
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| noch als Gesamtmenschheit leben. Denn wollte der Amerikaner nur
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| als Amerikaner leben, so würde er zwar den höchsten materiellen Effekt
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| erreichen können, aber er würde sich dazu verdammen, niemals über
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| die Erdenentwickelung hinauskommen zu können. Er würde sich dazu
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| verdammen, wenn er nicht die sozialen Beziehungen zum Osten
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| suchte, als Seele nach irgendeiner Inkarnation in das Erdengebiet gebannt
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| zu werden und nur innerhalb des Erdengebietes zu spuken. Die
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| Erde würde herausgehoben werden aus ihrem kosmischen Zusammenhange,
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| und es würden alle diese Seelen spuken müssen. Der
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| Mensch des Ostens hingegen würde, wenn er nicht aufnehmen würde
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| mit seinen eugenetisch-okkulten Fähigkeiten das, was zur Erde niederzieht,
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| den Materialismus des Westens, die Erde verlieren. Er würde
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| bloß in irgendeine psychisch-spirituelle Entwickelung hineingezogen
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| werden, und er würde die Erdenentwickelung verlieren; die Erde
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| würde gleichsam unter ihm versinken, er würde die Früchte der
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| Erdenentwickelung nicht haben können.|186|74ff}}
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| {{GZ|Nun gibt es aber Hindernisse für die Entwickelung dieser Fähigkeiten;
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| und die sind mannigfaltiger Art, und ihre Wirksamkeit ist
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| eigentlich eine recht komplizierte. So ist zum Beispiel gerade für den
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| Menschen der Mittelländer und der Ostländer ein bedeutsames Hindernis,
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| die Fähigkeiten, die da kommen sollen, namentlich wissentlich
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| zu entwickeln, wenn starke Antipathien gegen die Menschen der Westländer
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| in ihnen spielen, wenn diese Dinge nicht objektiv betrachtet
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| werden können. Das ist ein Hindernis für die Entwickelung dieser
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| Fähigkeiten. Dagegen wird in einer gewissen Weise sogar die Anlage
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| zu einer späteren okkulten Fähigkeit unterstützt, wenn sie aus gewissen
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| Instinkten des Hasses heraus entwickelt wird. Das ist eine sehr
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| eigentümliche Erscheinung. Denn man fragt sich doch so oft - hier
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| liegt nämlich etwas, was recht objektiv betrachtet werden sollte -:
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| Warum ist denn eigentlich auf dem Gebiete der Westländer so unsinnig
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| geschimpft worden? - Das zielt auch aus dem Instinkte schon
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| nach diesen Fähigkeiten hin. Denn nichts wird das, was in den tiefsten
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| Impulsen des westlichen Okkultismus liegt, mehr fördern, als wenn
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| sich unwahre, aber gewissermaßen als heilig empfundene Gefühle entwickeln,
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| welche die Menschen des Ostens, namentlich die Menschen
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| der Mittelländer als «Barbaren» hinstellen können. Gefördert werden
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| die materiellen okkulten Anlagen gerade zum Beispiel durch jene
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| Stimmung, welche in Amerika die sogenannte «Kreuzzugstimmung»
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| ist. Diese besteht darin, daß Amerika berufen sei, Freiheit und Recht,
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| und ich weiß schon nicht, was die schönen Dinge alle sind, über die
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| ganze Erde zu bringen. Die Leute glauben das selbstverständlich. Hier
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| ist nicht die Rede von irgendwelcher Anschuldigung. Die Leute glauben,
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| daß sie einen Kreuzzug machen. Aber gerade darin, daß man das
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| Unrichtige glaubt, darinnen liegt die Unterstützung nach einer gewissen
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| Richtung hin. Würde man bewußt das Unrichtige sagen, dann
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| würde man diese Unterstützung nicht haben. So ist auf der einen Seite
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| dasjenige, was jetzt geschieht, unendlich förderlich, auf der andern
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| Seite hinderlich gerade der Entwickelung derjenigen Fähigkeiten, von
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| denen man sagen muß, daß sie heute bei den meisten Menschen noch
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| latent sind, daß sie sich aber gegen die Zukunft hin entwickeln wollen,
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| und daß sie tief eingreifen werden in die soziale Struktur der Menschen
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| der Zukunft.|186|77f}}
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| Eine besondere Bedeutung für die Entwicklung einer '''spirituellen Hygiene''' kommt der [[Pädagogik]] zu. Wichtig ist dabei, dass man den Kindern nicht fertige, tote, sondern [[Lebendiger Begriff|lebendige Begriffe]] vermittelt, die sie in ihrem vollen Umfang noch gar nicht [[intellektuell]] überschauen, sondern durch die geliebte [[Autorität]] des Lehrers vertrauensvoll aufnehmen, und die im Laufe ihres ganzen Lebens mit ihnen wachsen und reifen können.
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| {{GZ|Heute
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| legt man zum Beispiel in der Erziehung, im Unterricht einen
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| ungeheuren Wert auf die sogenannte Anschauung, mit Recht, denn
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| innerhalb gewisser Grenzen ist es gut, wenn man das Kind unmittelbar
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| hinführt vor das äußerlich oder innerlich Anschaubare und
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| seine Vorstellungen, seine Begriffe sich ihm einbilden läßt so, daß es
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| sie selbst abzieht. Aber nicht alles kann in dieser Weise an das Kind
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| herangebracht werden, wessen es bedarf zu seiner Entwickelung für
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| ein menschenwürdiges Dasein. Und so muß in das Kind vieles
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| einziehen bloß dadurch, daß es hinaufsieht zu seinem Erzieher, zu
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| seinem Unterrichter als zu seiner Autorität, zu dem, der ein gewisses
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| Feuer im Erziehen, im Unterrichten entwickelt, der Imponderabilien
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| mit seinem Feuer von sich in das Kind hinüberleitet. Da wird
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| es dann manches geben können, was das Kind aufnimmt in dem
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| Glauben, die Autorität glaube an das; es versteht es aber noch nicht.
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| Dann können die Zeiten eintreten vielleicht nach fünfzehn, zwanzig
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| Jahren, nachdem das Kind die Schule verlassen hat, wo es sich
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| erinnert: das hast du dazumal gelernt und nicht verstanden, jetzt bist
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| du reif geworden, jetzt holst du es rein gedächtnismäßig aus deinem
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| Seelenquell herauf. Jetzt verstehst du es. Wer das Seelenleben des
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| Menschen kennt, der weiß, daß ein solches durch späteres Reif werden
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| vermitteltes Verstehen desjenigen, was man schon Jahre, vielleicht
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| Jahrzehnte in der Seele getragen hat, Kräfte entwickelt, die
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| innerlich den Menschen erstarken; es gießt in den Willen nichts eine
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| solche Energie hinein vom Innersten der Seele aus wie das Verstehenlernen
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| von etwas durch seine eigene Reifekraft, von etwas, was man
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| vor Jahren auf Autorität, auf Mitteilung hin aufgenommen hat.
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| So kann verbunden werden Pädagogik mit ideeller, mit spiritueller
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| Hygiene. Wenn einmal wirklich unsere öffentliche Gesundheitspflege
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| durchzogen werden wird mit solchen weitgehenden Anschauungen,
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| dann wird erst das Geistige, das in der Menschheit
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| wurzelt, seine für die Menschheit so heilsamen Energien wirklich
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| entfalten können. Während all das, was wir nur aufnehmen durch
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| den Intellekt und seine Ausbildung, gewissermaßen vom Menschen
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| losgelöst ist und daher auch nicht auf den Menschen zurückwirken
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| kann, wird das, was aus der ganzen Menschennatur herausgeholt ist,
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| das Geisteswissenschaftliche, auch zurückwirken können auf diese
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| ganze Menschennatur. Und wir haben, wenn wir auch in der
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| Medizin nicht bloß auf Augenblickserfolge, sondern auf eine Gesundheitspflege | |
| sehen, die mit den Weltgesetzen, also auch mit den
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| Zeitgesetzen rechnet, wir haben die Möglichkeit, ungeheuer Günstiges
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| in dieser Richtung zu wirken.|334|43f}}
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| == Literatur ==
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| * [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/zahlenmystik_elemente.pdf ''Die vier Elemente und die vier Temperamente - Zur Begründung eines neuen Hygienischen Okkultismus''] PDF
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Die soziale Grundforderung unserer Zeit – In geänderter Zeitlage'', [[GA 186]] (1990), ISBN 3-7274-1860-5 {{Vorträge|186}}
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Vom Einheitsstaat zum dreigliedrigen sozialen Organismus'', [[GA 334]] (1983), ISBN 3-7274-3340-X {{Vorträge|334}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Okkultismus]] | |