Wassererde

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Die Wassererde (hebr. מַיִם, majim) ist eine rein astrale Materie und bildet als Formenschicht die vierte Schicht des Erdinneren. Diese Wassererde ist auch mit dem „Wasser“ gemeint, von dem es in der Genesis heißt: "Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser." (1 Mos 2,LUT EU). Der heutige Mond war zu dieser Zeit noch mit der Erde vereinigt. Die Wassererde bildete damals, wie einst auf dem alten Mond, die äußerste Schicht der Erde. Sie ist der Ursprung aller irdischen Materie:

"Die vierte Schicht ist nun so beschaffen, daß alle diejenigen Dinge, die in den drei übergeordneten Schichten vorhanden sind und immerhin mehr oder weniger etwas von unseren gewöhnlichen Stoffen haben, keine Stofflichkeit mehr aufweisen, wie sie auf der Erde angetroffen werden kann. In dieser Schicht sind also die Substanzen so, daß sie für keinen äußeren Sinn wahrnehmbar werden. Sie sind in einem astralischen Zustand. Alles, was in den drei obersten Schichten der Erde existiert und doch noch in einer gewissen Weise mit dem auf der Erdoberfläche Befindlichen verwandt ist, das ist hier im astralischen Zustande vorhanden. Wir können in dem Sinne, wie es in der Bibel heißt, sagen: «Der Geist Gottes schwebte über den Wassern.» Nennen wir diese Schicht die Wassererde, wie sie auch im Okkultismus bezeichnet wird. Diese Wassererde ist zu gleicher Zeit der Ursprung, der Urquell alles auf der Erde befindlichen Stofflichen, alles äußerlichen Stofflichen, gleichgültig ob dieses im Mineral, in der Pflanze, im Tier oder im Menschen enthalten ist. Dieses Stoffliche, das jedes irdische Wesen in sich trägt, ist, bis ins Astralische verflüchtigt, in dieser Wassererde vorhanden. Sie müssen sich vorstellen, daß von allen unseren physischen Kräften auch astralische Urkräfte vorhanden sind, daß diese astralischen Urkräfte sich ins Physische verdichten und daß diese Urkräfte in der vierten Schicht, in der Wassererde, enthalten sind." (Lit.: GA 096, S. 34)

"Dann haben wir als vierte Schicht die Formenschicht, die so bezeichnet wird, weil sie das Material und die Kräfte enthält von dem, was uns in dem mineralischen Erdenteil als geformte Wesenheiten entgegentritt." (Lit.: GA 107, S. 178)

Die 9 Schichten des Erdinneren.

Streicht man in Gedanken die äußeren drei Schichten des Erdinneren, also die Mineralische Erde, die Flüssige Erde und den Erdendampf, erlebt man die Erde in dem Zustand, als sie noch mit dem Mond vereinigt war.

"Streichen wir diese drei Schichten in Gedanken, so finden wir die Erde wieder in dem Zustand, in dem sie war, bevor der Mond sich von ihr trennte [...]

Der vierte Kreis heißt Wasser-Erde, Seelen-Erde, Form-Erde. Er besitzt eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit. Man stelle sich einen Würfel vor, der seiner Substanz nach umgekehrt erschiene: da, wo diese Substanz war, wäre nichts; der durch den Würfel eingenommene Raum wäre leer, aber um ihn herum wäre diese Substanz, die substantielle Form. Daher kommt dieser Name Form-Erde. Hier ist dieser Wirbel von Formen, anstatt eine negative Leere zu sein, eine positive Substanz." (Lit.: GA 094, S. 108)

Das Menschenwesen hatte zu dieser Zeit, als der Mond aus der Erde heraustrat, noch die Gestalt eines niederen, drachen- bzw. schlangenähnlichen Tieres.

"Bis der Mond aus der Erde herausging, gestaltete sich die Entwickelung in höchst eigentümlicher Weise. Wir wissen, die Erde war eine Wassererde, und die Gestaltung im Wasser erreichte einen immer niedrigeren Grad in der Zeit, bevor der Mond herausging. Als der Mond herausging, da stand der Mensch in bezug auf seine niedere Natur auf der Höhe etwa eines großen Molches. Das ist das, was die Bibel die Schlange nennt, was genannt ist Lindwurm oder Drache. Während der Zeit, als der Mond herausging, hatte sich immer mehr vom Tierreich in die untere Menschenform hineingebildet. Als der Mond herausging, da hatte der Mensch unten eine tierartige, häßliche Gestalt, oben aber waren die letzten Überreste einer Lichtgestalt, in welche die Kräfte der Sonne von außen flössen. Das war den Menschen geblieben, daß die Lichtwesen in sie hineinwirkten. Es bewegte sich schwebend, schwimmend in dem Urmeere der Mensch, der diese eigentümliche Lichtgestalt herausragen läßt aus der Wassererde. Was war diese Lichtgestalt? Sie hatte sich mittlerweile umgebildet zu einem umfassenden, mächtigen Sinnesorgan. Als der Mond herausging, hatte sich die Umwandlung vollendet. Es war so, daß, wenn der Mensch im Urmeere schwamm, er mit diesem Organ wahrnehmen konnte, wenn irgendein gefährliches Wesen in der Nähe war. Namentlich Wärme und Kälte nahm er damit Wahr. Dieses Organ ist später eingeschrumpft; es ist heute die sogenannte Zirbeldrüse. In der damaligen Zeit bewegte sich der Mensch schwebend, schwimmend in der Erdenmasse und bediente sich dieses Organs wie einer Art Laterne. Wir können heute noch bei ganz jungen Kindern eine weiche Stelle am Kopfe finden; das ist die Stelle, wo man etwa zu suchen hatte, von wo das Organ sich herauserstreckte in den Weltenraum." (Lit.: GA 106, S. 89f)

Die Formschicht korrespondiert in gewisser Weise mit dem ersten Gebiet des Devachan, das die Urbilder der physischen Welt enthält, insofern diese nicht mit Leben begabt ist, also die physischen Formen der Mineralien, aber auch die physischen Formen der Pflanzen, Tiere und Menschen:

"Die vierte Schicht entspricht in gewissem Sinn dem ersten Gebiet des Devachan, denn auch dort erscheinen die physischen Dinge in ihrem Negativ. Im Devachan ist es so, daß anstelle des physischen Dinges eine Art von Aura da ist, ein Negativ, ein Hohlraum-Lichtbild, in welchem drinnen nichts zu sehen ist, und das von innen heraus einen gewissen Ton von sich gibt. Die vierte Schicht des Erdinnern hingegen ist substantiell das, was den Erdendingen Form gibt. Es sind dort gleichsam die umgekehrten Formen; es läßt sich das vergleichen mit Petschaft und Siegelabdruck. Diese vierte Schicht wird deshalb die Formschicht genannt." (Lit.: GA 094, S. 180)

"Diese Schicht besteht aus Kräften, die aus jedem Ding materiell das machen, was im Devachan geistig geschieht. Dort haben wir die Negativbilder zu den physischen Dingen. Hier würde zum Beispiel ein Würfel vernichtet werden, sein Negativ aber entstehen. Die Form wird sozusagen in das Gegenteil verwandelt, alle Eigenschaften begeben sich in die Umgebung. Der Raum selbst, den der Würfel einnahm, ist leer." (Lit.: GA 095, S. 146)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Vor dem Tore der Theosophie, GA 95 (1990), ISBN 3-7274-0952-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft, GA 96 (1989), ISBN 3-7274-0961-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Ägyptische Mythen und Mysterien, GA 106 (1992), ISBN 3-7274-1060-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, GA 107 (1988), ISBN 3-7274-1070-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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