Bekenntnis und Brodmann-Areal: Unterschied zwischen den Seiten

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Ein '''Bekenntnis''' (von {{ahd|bikantnussi}}, {{mhd|bekantnisse, bekentnisse}} „Kenntnis, Zeugnis“) ist eine verbindliche [[individuell]]e oder repräsentative zustimmende [[Aussage]], dass ein bestimmter [[Tatbestand]] oder [[Sachverhalt]] tatsächlich so gegeben ist, wie behauptet wird. In [[strafrecht]]lichen Zusammenhängen spricht man in diesem Sinn zumeist von einem [[Wikipedia:Geständnis|Geständnis]], es kann sich aber auch jemand unabhängig von seiner Festnahme und strafrechtlichen Verfolgung, oft auch nur anonym, zu einer bestimmten [[Tat]] ''bekennen''. In [[Religion|religiösen]] Zusammenhängen steht die Kurzform „Bekenntnis“ für ein bestimmtes [[Glaubensbekenntnis]].
[[Datei:Brodmann-Areale Mensch 1909.jpg|mini|300px|Brodmann-Areale, nach der Zeichnung von K. Brodmann (1909)]]
Die '''Brodmann-Areale''' ('''BA''') sind benannt nach dem deutschen [[Anatom]]en [[Korbinian Brodmann]] (1868–1918), der die [[Großhirnrinde]] nach histologisch-topographischen Kriterien in zunächst 52 Felder einteilte, denen später großteils konkrete [[Funktion]]en zugeordnet werden konnten.


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In der Einleitung zu seiner ''Vergleichenden Lokalisationslehre'' (1909) schreibt Brodmann:
 
{{Zitat|Weder die Einteilung nach Rindenschichten noch diejenige
nach histologischen Elementen kann ...
zurzeit als erfolgversprechender Weg einer Rindenlokalisation
angesehen werden. Für eine auf dem Boden der Wirklichkeit
bleibende und dem Stande unserer Histotechnik Rechnung tragende
Betrachtungsweise bleibt demnach vorläufig nur die dritte Art
der histologischen Cortexgliederung, nämlich die '''topographische Lokalisation''', d. h. die örtliche Zerlegung der Großhirnrinde
in strukturelle Rindenfelder oder was dasselbe heißt,
die Einteilung nach flächenhaft ausgedehnten, regionär
umschriebenen, in sich einheitlich, unter sich verschiedenartig
gebauten räumlichen Bezirken der Hemisphärenoberfläche.
Solche differente Strukturbezirke nennen
wir ''Arcae anatomicae''.
 
Ausgangspunkt und Grundlage einer derartigen Cortexgliederung,
gleichviel ob sie sich auf den Zell- oder Faseraufbau
stützt, ist der Rindenquerschnitt, insonderheit die an diesem
hervortretende Schichtung. Die Cytoarchitektonik im speziellen
knüpft an die Zellschichtung an, d. h. an die Tatsache, daß die
die Rinde zusammensetzenden zellulären Elemente auf einem
zur Oberfläche senkrecht geführten Querschnitte eine etagenförmig übereinander angeordnete Gruppierung in Lagen verschiedener
Zusammensetzung erkennen lassen und an die weitere
Tatsache, daß diese Zellstrata vielfach ein regionär äußerst verschiedenes
Verhalten zeigen.
 
Eine vergleichende Cortexlokalisation wird nun in erster
Linie das örtliche Verhalten dieser zellulären Schichtung in der
Säugetierreihe zu untersuchen haben und in zweiter Reihe erst an
die Frage herantreten können, wie man auf Grund der zellulären
Tektonik zu einer topographischen Oberflächengliederung der
Hirnrinde beim Menschen und bei Tieren gelangt.|Korbinian Brodmann|''Vergleichende Lokalisationslehre der Grosshirnrinde'' (1909), [https://archive.org/stream/b28062449#page/8/mode/2up S. 9f.]}}
 
== Literatur ==
 
* [[Korbinian Brodmann]]: ''Vergleichende Lokalisationslehre der Grosshirnrinde. In ihren Principien dargestellt auf Grund des Zellenbaues.'' Johann Ambrosius Barth Verlag, Leipzig 1909 (2. unveränderte Auflage. ebenda 1925; Reprint der Original-Ausgabe von 1909, mit einem Nachwort und einem Literaturverzeichnis von Ernst Winkelmann und Karl Seidel. ebenda 1985, ISBN 3-335-00010-2).
 
== Weblinks ==
{{Commons|Brodmann areas}}
 
[[Kategorie:Gehirn]] [[Kategorie:Nervensystem]] [[Kategorie:Zentrales Nervensystem]]

Version vom 21. Mai 2018, 14:16 Uhr

Brodmann-Areale, nach der Zeichnung von K. Brodmann (1909)

Die Brodmann-Areale (BA) sind benannt nach dem deutschen Anatomen Korbinian Brodmann (1868–1918), der die Großhirnrinde nach histologisch-topographischen Kriterien in zunächst 52 Felder einteilte, denen später großteils konkrete Funktionen zugeordnet werden konnten.

In der Einleitung zu seiner Vergleichenden Lokalisationslehre (1909) schreibt Brodmann:

„Weder die Einteilung nach Rindenschichten noch diejenige nach histologischen Elementen kann ... zurzeit als erfolgversprechender Weg einer Rindenlokalisation angesehen werden. Für eine auf dem Boden der Wirklichkeit bleibende und dem Stande unserer Histotechnik Rechnung tragende Betrachtungsweise bleibt demnach vorläufig nur die dritte Art der histologischen Cortexgliederung, nämlich die topographische Lokalisation, d. h. die örtliche Zerlegung der Großhirnrinde in strukturelle Rindenfelder oder was dasselbe heißt, die Einteilung nach flächenhaft ausgedehnten, regionär umschriebenen, in sich einheitlich, unter sich verschiedenartig gebauten räumlichen Bezirken der Hemisphärenoberfläche. Solche differente Strukturbezirke nennen wir Arcae anatomicae.

Ausgangspunkt und Grundlage einer derartigen Cortexgliederung, gleichviel ob sie sich auf den Zell- oder Faseraufbau stützt, ist der Rindenquerschnitt, insonderheit die an diesem hervortretende Schichtung. Die Cytoarchitektonik im speziellen knüpft an die Zellschichtung an, d. h. an die Tatsache, daß die die Rinde zusammensetzenden zellulären Elemente auf einem zur Oberfläche senkrecht geführten Querschnitte eine etagenförmig übereinander angeordnete Gruppierung in Lagen verschiedener Zusammensetzung erkennen lassen und an die weitere Tatsache, daß diese Zellstrata vielfach ein regionär äußerst verschiedenes Verhalten zeigen.

Eine vergleichende Cortexlokalisation wird nun in erster Linie das örtliche Verhalten dieser zellulären Schichtung in der Säugetierreihe zu untersuchen haben und in zweiter Reihe erst an die Frage herantreten können, wie man auf Grund der zellulären Tektonik zu einer topographischen Oberflächengliederung der Hirnrinde beim Menschen und bei Tieren gelangt.“

Korbinian Brodmann: Vergleichende Lokalisationslehre der Grosshirnrinde (1909), S. 9f.

Literatur

  • Korbinian Brodmann: Vergleichende Lokalisationslehre der Grosshirnrinde. In ihren Principien dargestellt auf Grund des Zellenbaues. Johann Ambrosius Barth Verlag, Leipzig 1909 (2. unveränderte Auflage. ebenda 1925; Reprint der Original-Ausgabe von 1909, mit einem Nachwort und einem Literaturverzeichnis von Ernst Winkelmann und Karl Seidel. ebenda 1985, ISBN 3-335-00010-2).

Weblinks

Commons: Brodmann areas - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema