Jahreszeit und Kategorie:Kopula (Grammatik): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Jahreszeiten''' gliedern den Jahreslauf in mehr oder weniger deutlich voneinander unterscheidbare [[Periode]]n, die durch den [[geographisch]]en Ort (namentlich durch die [[Wikipedia:geographische Breite|geographische Breite]]) und den [[astronomisch]]en Zeitpunkt bestimmt sind. In den [[Wikipedia:Gemäßigte Zone|gemäßigten Zonen]] treten typischerweise vier Jahreszeiten in Erscheinung, nämlich '''Frühjahr''', '''Sommer''', '''Herbst''' und '''Winter''', wobei die Jahreszeiten auf der [[Wikipedia:Nordhalbkugel|Nordhalbkugel]] und auf der [[Wikipedia:Südhalbkugel|Südhalbkugel]] komplementär zueinander sind. In den [[Wikipedia:Tropen|Tropen]] gibt es hingegen nur zwei Jahreszeiten: die [[Wikipedia:Trockenzeit|Trockenzeit]] und die [[Wikipedia:Regenzeit|Regenzeit]].
[[Kategorie:Kopula (Grammatik)|!]]
 
[[Kategorie:Ontologie]]
Die wechselnden Jahreszeiten beeinflussen nicht nur das [[Leben]] der [[Pflanzen]] und das Leben und [[Seelenleben]] der [[Tiere]] und des [[Mensch]]en, auch das Seelenleben der ganzen [[Erde (Planet)|Erde]] ändert sich im Jahreslauf und wechselt dabei zwischen [[Wachen]] und [[Schlafen]]. Im Sommer, wenn das Leben der Erde auf der einen Halbkugel erblüht, schläft dort die [[Seele]] der Erde, im Frühjahr und im Herbst [[Traum|träumt]] sie und nur im [[Winter]], wenn sich das Leben ganz stark zurückgezogen hat, ist sie ganz wach. Für die entgegengesetzte Halbkugel ist es genau umgekehrt.
 
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"Geradeso wie beim Menschen, wenn er einschläft, sein Seelenleben
nach außen geht, und wenn er wacht, nach innen, nach dem Leibe geht,
so geschieht es ja bei der Erde auch. Im Sommer, wenn sie schläft,
schickt sie ihre safttragende Kraft nach außen. Im Winter nimmt sie sie
zurück, wacht auf, indem sie all die verschiedenen Kräfte in sich hat. -
... Denn dasjenige,
was ihr den ganzen Sommer da seht in Blüten und Blättern, was
im Sommer da strotzt, wächst, blüht, in den Hahnenfüßchen, den Rosen,
den Nelken: im Winter ist es unter der Erde, da fühlt, zürnt, freut
sich das, was unter der Erde ist." {{Lit|{{G|295|117}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Auf diese Weise bekommen Sie dasjenige, was wirkliches Seelenleben
der Erde ist, sich spiegelnd in den Pflanzen. Farne, Moose, Pilze
entfalten unter der Erde alles das, was ihnen fehlt, nur bleibt es Äthersubstanz,
wird nicht physische Substanz. Wenn diese Ätherpflanze über
die Erdoberfläche herauskommt, dann verwandelt sie das, was da herausdringt,
durch die Wirkung der äußeren Kräfte in diese Rudimente
von Blättern, was die Pilze, Moose, Farne sind. Drunten unter einer
Moosfläche, oder einer von Pilzen bewachsenen Fläche, ist etwas wie
ein Riesenbaum, und wenn die Erde das da unten nicht aufzehren kann,
nicht bei sich behalten kann, dann drängt es sich nach außen.
Der Baum ist ein Stückchen der Erde selbst, Stamm und Äste. Da
wird nur das, was bei den Pilzen und Farnen noch da drunten ist, herausgehoben.
So daß der Baum, wenn er langsam hineingeschoben würde
in die Erde, alles ändern würde; wenn man ihn untertauchen ließe,
würden aus den Blättern und Blüten werden Farne, Moose, Pilze, und
es würde für ihn dann Winter werden. Nur entzieht er sich dem Winterwerden.
Er ist dasjenige, was sich etwas dem Winterwerden entzieht.
Würde ich aber so einen Pilz oder Farn beim Schopf packen können
und immer weiter herausziehen aus der Erde, so daß das, was unten an
Äthersubstanz ist, an die Luft käme, so würde ich einen ganzen Baum
herausziehen, und was Pilze wären, würden außen Blüten werden
und aussehen wie Bäume. Und die einjährigen Pflanzen stehen mitten
drinnen. Die Korbblüte ist, nur in einer einzelnen Form, dasjenige, was
da dann entsteht. Wenn ich die Korbblüte herunterschicken würde,
dann würden sich auch lauter einzelne Blüten entwickeln. Die Korbblüte
ist etwas, was man nennen könnte einen zu schnell aufgeschossenen
Baum.
 
So kann auch in der Erde ein Wunsch leben. Die Erde hat das Bedürfnis,
den Wunsch ins Schlafleben versinken zu lassen. Das tut sie
im Sommer, und der Wunsch steigt auf als Pflanze. Oben wird er dann
erst sichtbar, als Wasserlilie. Unten in der Erde lebt er als Wunsch,
oben wird er dann Pflanze.
 
Die Pflanzenwelt ist die sichtbar gewordene Seelenwelt der Erde,
und daher mit der Seele des Menschen zu vergleichen. Aber man soll
nicht bloß vergleichen, sondern die wirklichen Formen der Pflanzen
hineinbekommen. Erst aus dem Gesamtvergleich kann man zu den
einzelnen Pflanzen kommen.
 
Ein leises Schlafen werden Sie vergleichen mit den gewöhnlichen
Pflanzen, ein Wachen während des Schlafes mit den Pilzen - wo viele
Pilze sind, da ist eine Stelle, wo die Erde wacht während des Sommers
- , ein ganz gründliches, tiefes Schlafen mit den Bäumen. Daraus
ersehen Sie, daß die Erde nicht so schläft wie der Mensch, sondern daß
die Erde an verschiedenen Stellen mal mehr schläft, mehr wacht, mehr
schläft, mehr wacht. So auch der Mensch, der ja im Auge und in den
übrigen Sinnesorganen gleichzeitig nebeneinander hat Schlafen, Wachen
und Träumen." {{Lit|{{G|295|117f}}}}
</div>
 
== Anthroposophischer Seelenkalender ==
 
[[Datei:Steiner zeichen2 violett.gif|right|Seelenkalender]]
 
{{Hauptartikel|Anthroposophischer Seelenkalender}}
 
Um den Menschen bewusster miterleben zu lassen, wie sich das [[Seelenleben]] im Jahreslauf verändert, hat [[Rudolf Steiner]] den «[[Anthroposophischer Seelenkalender|Anthroposophischen Seelenkalender]]» geschaffen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Jahreslauf hat sein eigenes Leben. Die Menschenseele
kann dieses Leben mitempfinden. Läßt sie, was von Woche
zu Woche anders spricht aus dem Leben des Jahres, auf sich
wirken, dann wird sie sich durch solches Mitleben selber
erst richtig finden. Sie wird fühlen, wie ihr dadurch Kräfte
erwachsen, die sie von innen heraus stärken. Sie wird bemerken,
dass solche Kräfte in ihr geweckt sein wollen durch
den Anteil, den sie nehmen kann an dem Sinn des Weltenlaufes,
wie er sich in der Zeitenfolge abspielt. Sie wird dadurch
erst gewahr werden, welche zarte, aber bedeutungsvolle
Verbindungsfäden bestehen zwischen sich und der
Welt, in die sie hineingeboren ist.
 
In diesem Kalender ist für jede Woche ein solcher Spruch
verzeichnet, der die Seele miterleben läßt, was in dieser
Woche als Teil des gesamten Jahreslebens sich vollzieht.
Was dieses Leben in der Seele erklingen läßt, wenn diese
sich mit ihm vereinigt, soll in dem Spruche ausgedrückt
sein. An ein gesundes «Sich eins fühlen» mit dem Gange der
Natur und an ein daraus erstehendes kräftiges «Sich selbst
finden» ist gedacht, indem geglaubt wird, ein Mitempfinden
des Weltenlaufes im Sinne solcher Sprüche sei für die Seele
etwas, wonach sie Verlangen trägt, wenn sie sich nur selbst
recht versteht." {{Lit|{{G|040|20}}}}
</div>
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Jahreszeit}}
* [[Jahresfeste]]
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Wahrspruchworte'', [[GA 40]] (2005), ISBN 3-7274-0401-9 {{Vorträge|040}}
#Rudolf Steiner: ''Erziehungskunst. Seminarbesprechungen und Lehrplanvorträge'', [[GA 295]] (1984), ISBN 3-7274-2950-X {{Vorträge|295}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Jahreszeit]]

Version vom 9. März 2020, 13:15 Uhr