Psychisches Bewusstsein und Reinkarnation: Unterschied zwischen den Seiten

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(Die Beispiele hab ich selbst herausgefunden.)
 
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Im '''psychischen Bewusstsein''', auch '''Imagination''' (von [[lat.]] ''imago'', „Bild“) oder '''Äthersehen''' genannt, vereinigt sich das [[Bilder-Bewusstsein]] des [[Alter Mond|alten Mondes]] mit dem gegenwärtigen [[Gegenstands-Bewusstsein]] auf höherer Ebene. Es entsteht dadurch ein selbstbewusstes Bilderbewusstsein, das der Mensch auf dem [[Neuer Jupiter|neuen Jupiter]] haben wird, der als nächste Verkörperung unseres [[Planetensystem]]s der jetzigen [[Erdentwicklung]] folgen wird. Die Imagination ist eine Art des vollbewussten, nicht [[traum]]haften [[Hellsehen]]s. Das imaginative Bewusstsein beginnt dann aufzuleuchten, wenn sich die Erlebnisse des [[Astralleib]]s im [[Ätherleib]] abbilden und durch letzteren in Form beweglicher Bilder ins [[Bewusstsein]] zurückgeworfen werden. Seelisches Wahrnehmungsorgan für die Imaginationen ist vor allem die [[zweiblättrige Lotosblume]] über der Nasenwurzel {{Lit|{{G|115|54}}}}.
'''Reinkarnation''' bedeutet, dass ein individuelles [[Geist|geistiges]] [[Wesen]] im Zug seiner Entwicklung mehrmals zu [[physisch]]en Daseinsformen heruntersteigt, zwischen denen jeweils eine rein geistige Existenz liegt. Das [[Schicksal]] in späteren irdischen [[Inkarnation]]en wird dabei wesentlich mitbestimmt durch die Taten in früheren Erdenleben.  


== Leibfreies Bewusstsein ==
== Allgemein-biologische Grundlage ==


Damit sich die Imagination entfalten kann, muss sich das [[Bewusstsein]] vom [[leib]]lichen Werkzeug lösen. Kräfte, die sonst durch den [[Leib]] aufgebraucht werden, müssen ins [[Seelisch]]e gewendet werden:
Das Reinkarnationsgesetz gilt nicht nur für den [[Mensch]]en, sondern auch die [[Planeten]] sind der Reinkarnation unterworfen; jede [[Planetenkette]] entwickelt sich durch sieben aufeinanderfolgende planetare [[Weltentwicklungsstufen]]. [[Seele]]nwesen, die über keinen individuellen [[Geist]] verfügen, sondern einer [[Gruppenseele]] angehören, wie etwa die [[Tier]]e, unterliegen nicht der Reinkarnation.


<div style="margin-left:20px">
== Wiedergeburt als Phänomen innerhalb der Menschheitsentwickelung ==
"Kein Mensch weiß, wie seine Bewegungen, wie alles, was da wirkt, daß
er ein handelnder Mensch sein kann in der physischen Außenwelt, wie das zustande
kommt und welche Kraft da wirkt. Das merkt erst der Geistesforscher, wenn er zur
sogenannten imaginativen Erkenntnis kommt. Da macht man sich zunächst Bilder,
die dadurch wirken, daß sie stärkere Kräfte aus der Seele heraus schöpfen, als sie
sonst im gewöhnlichen Leben angewendet werden. Woher kommt denn diese Kraft,
die die Bilder des imaginativen Erlebens in der Seele entfesselt? Sie kommt dorther,
wo die Kräfte wirken, die uns zu einem handelnden Menschen in der Welt machen,
die uns unsere Hände und Füße bewegen lassen. Weil das der Fall ist, kommt man nur zur Imagination, wenn man in Ruhe verbleiben kann, wenn man den Willen
seines Leibes zum Stillstand bringen kann, ihn beherrschen kann. Dann merkt
man, wie diese Kraft, die sonst die Muskeln bewegt, heraufströmt in das Seelisch-Geistige und die imaginativen Bilder erbildet. Man vollbringt also eine Umlagerung
der Kräfte. Da unten in den Tiefen des Leiblichen ist also etwas von unserem ureigensten
Wesen, von dem wir im gewöhnlichen Leben nichts spüren. Dadurch, daß
wir das Körperliche ausschalten, dringt der Geist, der sonst in unseren Handlungen
zum Ausdruck kommt, herauf in die Seele und erfüllt diese mit dem, was sie sonst für
das Körperliche verwenden muß. Der Geistesforscher weiß, daß er dasjenige dem
Leibe entrücken muß, was sonst der Leib konsumiert. Für die imaginative Erkenntnis
muß also das Leibliche ausgeschaltet werden." {{Lit|{{G|150|92f}}}}
</div>


== Imagination, [[Vision]] und [[Phantasie]] ==
Die Tatsache, dass der Mensch '''wiederholte Erdenleben''' durchmacht, ist nur für eine bestimmte Zeitspanne der [[Erdentwicklung|irdischen Entwicklung]] gültig. Die Folge der Reinkarnationen hat in der [[Lemuria|lemurischen Zeit]] begonnen und wird am Beginn der [[Sechste Wurzelrasse|sechsten Wurzelrasse]] wieder aufhören. Der [[Mensch]] wird dann in ein geistigeres Dasein übertreten und nicht mehr unmittelbar an einen [[Physischer Leib|physischen Körper]] gebunden sein.


Imaginationen müssen deutlich unterschieden werden von [[Vision]]en und [[Phantasie]]gebilden:
== Überlieferte Kenntnis der Wiedergeburt ==


<div style="margin-left:20px">
=== Altertum ===
"Bringt man es durch Konzentration des Gedanken-, Gefühls-
und Empfindungslebens dahin, das Seelenleben so
zu verstärken, daß man in dieses schauende Bewußtsein
eintreten kann, dann ist man zunächst befähigt, von allem
abzusehen, was sonst der Alltagsbetrachtung des Menschen
im sinnlichen Wahrnehmen gegenübersteht. Über dieses
sinnliche Wahrnehmen ist man hinausgerückt. Man lebt in
einem andern inneren Seelenwesen, lebt zunächst in dem,
was man nennen kann imaginatives Bewußtsein. Ich nenne
es imaginatives Bewußtsein, nicht weil etwas Unwirkliches
dargestellt werden soll, sondern weil die Seele in diesem
Bewußtsein erfüllt ist von Bildern, und zwar zunächst von
nichts als Bildern, aber von Bildern einer Realität. Und
außerdem, daß die Seele von solchen Bildern erfüllt ist,
von denen sie ganz genau sieht, sie sind nicht selbst eine
Realität, sondern Bilder einer Realität, weiß die Seele noch,
daß sie drinnensteht im realen Weltenzusammenhang, daß
sie diese Bilder nicht webt aus irgendeinem Nichts aus beliebigen
Einfällen heraus, sondern aus einer inneren Notwendigkeit.
Diese kommt davon, daß die Seele sich hineinversetzt
hat in den realen Weltenzusammenhang und aus
diesem heraus in ihrem Bilderschaffen nicht so schafft, wie
etwa die bloße Phantasie, sondern daß das, was an Bildern
gewoben wird, den Charakter der Realität behält.


Es ist von ganz besonderer Wichtigkeit, daß man diese
In den altorientalischen Kulturen, wo man noch ein sehr starkes Bewusstsein vom geistigen Ursprung des Menschen hatte, wurde die Wiederverkörperung und das irdische Dasein überhaupt als vorwiegend leidvoll empfunden. [[Buddha]] hat die Ursachen dieses Leidens aufgezeigt, die ihre Wurzeln in dem [[Begierde|begierdevollen]] Haften an der sinnlichen Welt haben, und mit dem von gelehrten [[Achtgliedriger Pfad|achtgliedrigen Pfad]] den Weg gewiesen, das [[Rad der Wiedergeburten]] anzuhalten und für immer in ein rein geistiges Dasein zurückzukehren. Wenn sich künftig einmal die Reihe der irdischen Geburten des Menschen ihrem Ende zuneigt, wird der [[Buddhismus]] in zeitgemäß erneuerter Form wieder von großer Bedeutung werden, denn dieser Prozess, durch den der Mensch dann in eine neue Daseinsform übertreten wird, kann nur dann zum Heil des Menschen ablaufen, wenn er selbst geistig aktiv und bewusst daran mitwirkt.
erste Stufe des geistigen Erlebens genau ins Auge faßt,
denn nach zwei Richtungen hin kann sich ein Irrtum einstellen.
Das eine ist, daß man verwechseln kann, was hier
als imaginative Welt gemeint ist, mit jenen Bildern, die
aus dem krankhaften, abnormen Bewußtsein heraufsteigen,
mit allerlei Visionärem oder dergleichen. Aber aus dem
schon früher hier Entwickelten werden Sie gesehen haben,
wie schon in den Arbeiten des Geistesforschers zu dem
Wege hin, um in die geistige Welt hineinzukommen, alle
die Vorsichtsmaßregeln getroffen werden, die das unbestimmte
Schwimmen und Schweben in allerlei Visionärem
streng abweisen. Die Vision tritt so in die Seele ein, daß
man an ihrem Zustandekommen sich nicht beteiligt fühlt.
Sie tritt auf als ein Bild, aber man kann sich an dem Zustandekommen
des Bildes nicht beteiligen; man steht nicht
drinnen in dem Zustandekommen des Bildes. Daher kennt
man den Ursprung nicht. Das visionäre Bild kommt immer
bloß aus dem Organismus, und was aus dem Organismus
heraus dampft, das ist nicht Seelisch-Geistiges, das ist eine
Verhüllung vielleicht eines Geistig-Seelischen. Worum es
sich handelt, das ist, genau zu unterscheiden das ganze
unbewußte Leben in allerlei Visionen von dem, was der
Geistesforscher als imaginatives Bewußtseinsleben meint.
Das besteht darin, daß man bei allem, was da an Bildern
gewoben wird, so dabei ist, wie nur irgendwie bei dem vollbewußten,
von Gedanken zu Gedanken gehenden Denken.


Es gibt keine Möglichkeit, anders in die geistige Welt einzudringen,
Erst in der [[Urpersische Kultur|urpersischen Kultur]] und namentlich im [[Christentum]] erkannte man den besonderen Wert des irdischen Daseins für die geistige Entwicklung des Menschen. Damit trat aber auch das Wissen um die wiederholten Erdenleben in den Hintergrund und das Bewusstsein richtete sich immer mehr auf das einzelne irdische Leben des Menschen. In der christlichen Lehre wird daher die Reinkarnationsidee weitgehend abgelehnt, obwohl sie keineswegs unvereinbar mit der biblischen Überlieferung ist. Als das Wissen um die Wiederverkörperung verloren ging, verlor man auch sehr bald das Bewusstsein für das rein geistige vorirdische Dasein des Menschen vor der Geburt, das für [[Platon]] noch von ganz zentraler Bedeutung war, und richtete das Augenmerk viel stärker auf das [[Leben nach dem Tod]].
als wenn die Tätigkeit, durch die man hineintritt,
so vollbewußt ist wie das bewußteste Gedankenleben.
Dabei ist nur der Unterschied, daß die Gedanken als solche
schattenhaft, abgeblaßt sind und daß sie erworben werden
an äußeren Dingen oder irgendwie aus der Erinnerung
aufsteigen, während dasjenige, was hier als Imagination
gemeint ist, von der Seele selbst gewoben wird in dem Moment,
wo es auftritt.


Festzuhalten ist nur, daß auf der andern Seite diese Imagination
=== Der Gedanke in der europäischen Neuzeit ===
nicht verwechselt werden darf mit dem, was man
mit Recht als Phantasie bezeichnet. Was die menschliche
Phantasie webt, wird auch aus dem Unterbewußten herauf
gewoben; das bindet sich allerdings - besonders wenn
die Phantasie so wirkt wie die ''Goethes'' - vielfach an innere
Gesetze des wirklichen Lebens. Aber der Mensch steht in
dem, was er in der Phantasie webt, nicht so drinnen, daß
er sich bewußt ist in seinem Weben. Im Aufbauen des
Phantasiegebildes ist er überlassen einer inneren realen
Notwendigkeit. In dem imaginativen Erleben aber webt er
nicht so wie in der Phantasie, sondern so, daß er sich einer
objektiven Weltennotwendigkeit überläßt. Ganz notwendig
ist es, daß man weiß, daß das, auf Grund dessen zunächst
der Geistesforscher arbeiten muß, als eine objektive
Tatsächlichkeit in seinem Bewußtsein auftritt, weder visionär
ist noch Phantasie ist, sondern daß es durchaus von
diesen beiden - ich möchte sagen polarischen - Gegensätzen
als etwas in der Mitte stehendes unterschieden werden
muß. Man ist tatsächlich mit dem Stehen in dem imaginativen
Leben in ähnlicher Lage, wie man mit seinem sinnlichen
Menschen vor einem Spiegel steht. Man weiß: der
da steht, der steht in einer Wirklichkeit drinnen, er ist eine
Wirklichkeit, die sich fühlt als eine solche von Fleisch und
Blut, aber von dieser Wirklichkeit geht nichts in den Spiegel
hinüber. Im Spiegel ist nur ein Bild; aber dieses Bild ist
ein Abbild, und man kennt es in seiner Beziehung zur
Realität." {{Lit|{{G|67|328ff}}}}
</div>


== Schulungsweg ==
Einzelne abendländische Denker, wie z.B. [[Lessing]], haben den Reinkarnationsgedanken wieder aufgegriffen, weil sie eingesehen haben, dass der Mensch in einem einzelnen Erdenleben unmöglich alle geistigen Entwicklungsmöglichkeiten ausschöpfen kann, die das irdische Dasein bietet. Anders als die altorientalischen Weisen sehen sie in der Wiedergeburt weniger ein schreckliches Schicksalsverhängnis, sondern vielmehr die damit verbundenen gewaltigen geistigen Entwicklungschancen. Insbesondere wird es durch die Wiederverkörperung auch jenen Menschen, die bereits in vorchristlicher Zeit gelebt haben, möglich, sich mit dem auf die Erde herabgestiegenen und seit dem im Erdenkreis wirkenden [[Christus]] zu verbinden.


Durch [[Schulungsweg|geistige Schulung]] kann eine Vorform des imaginativen Bewusstseins schon heute errungen werden. Es muss dazu die [[Bewusstseinsseele]] zur [[Imaginationsseele]] verwandelt werden. Die Imagination ist die zweite Stufe der [[Rosenkreuzer-Schulung]].
== Äußerer Ablauf des Lebens und Sterbens ==


<div style="margin-left:20px">
Als Faustregel für die Zeit, die zwischen zwei [[Inkarnation]]en liegt, gilt, dass sich der Mensch etwa zweimal in jeder [[Kulturepochen|Kulturepoche]], die jeweils 2160 Jahre dauern (siehe -> [[Platonisches Weltenjahr]]) inkarniert, einmal als [[Mann]] und einmal als [[Frau]]. Diese Regel ist aber kein ehernes Gesetz, sondern wird häufig durchbrochen. Nicht immer wechseln einander in strenger Folge männliche und weibliche Inkarnationen ab; allerdings folgen einander niemals mehr als sieben gleichgeschlechtliche Wiederverkörperungen. Auch die Zeit, die zwischen zwei Inkarnationen liegt, schwankt beträchtlich. Heute liegen zwischen den einzelnen Erdenleben oft nur wenige Jahrzehnte.
"Der Ätherleib ist in einer regelmäßigen Bewegung im
ganzen übrigen menschlichen Leib, nur nicht im Kopfe. Im Kopfe ist der Ätherleib
innerlich ruhig. Im Schlafe ist das anders. Die letzten Kopf-Ätherbewegungen nehmen
wir beim Aufwachen noch wahr – die Träume. Wer lange in der Weise, wie ich es
angegeben habe, meditiert, der kommt aber in die Lage, in den ruhigen Ätherleib des
Kopfes allmählich Bilder hinein zu formen. Das nenne ich Imaginationen. Und diese
Imaginationen, die unabhängig vom physischem Leibe im Ätherleib erlebt werden,
sind der erste übersinnliche Eindruck, den wir haben können." {{Lit|{{G|305|82}}}}
</div>


Um das imaginative Bewusstsein zu entwickeln, muss man zuerst lernen, die Welt zu betrachten gemäß der Verszeile aus Goethes Faust: ''Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis.'' Man beginnt die sinnlich-sittliche Wirkung der [[Sinnesqualitäten]] zu erleben. Durch die Imagination lernen wir Wahrnehmungen von Farbe, Ton, Geschmack, Geruch als äußeren Ausdruck [[Geistige Wesen|geistiger Wesenheiten]] zu erfahren. Imaginativ schaut man den [[Ätherleib]] und [[Astralleib]] geistiger Wesen, gleichsam ihre übersinnliche Außenseite. Der geistige [[Wesenskern]] bleibt der Imagination verborgen.
=== Beispiele aus dem 17. bis 20. Jahrhundert ===


=== Das rote Westfenster des ersten Goetheanums ===
Durch Gesichtsvergleiche und geisteswissenschaftliche Vertiefung sind in der letzten Zeit Versuche gemacht worden, eine größere Zahl von Menschen durch mehrere Leben zu verfolgen, die sie teils immer wieder gemeinsam durchgemacht haben. So hat sich für [[Rudolf Steiner]] ergeben, dass er vor seinem Leben von 1861 bis 1925 schon als Rembrandt Harmensz van Rijn und [[Johann Wolfgang von Goethe]] lebte; besondere Klarheit wird darüber erreicht, indem man auch die Menschen um ihn herum wieder auftauchen sieht. So hat er seine Frau Saskia van Uylenburkh in Friederike Brion und ein weiteres Leben später in [[Anna Eunike]] wiedergetroffen. Rembrandts zweite Frau, Hendrickje Stoffels, taucht in Christiane Vulpius und [[Marie Steiner]] wieder auf. Käthchen Schönkopf stirbt und wird als [[Marie Lang]] wiedergeboren, Friederike Oeser als [[Marie Eugenie delle Grazie]], Lili Schönemann als [[Rosa Mayreder]], Schiller als [[Emil Bock]], Hölderlin als [[Albert Steffen]], Herder als [[Friedrich Rittelmeyer]], Fichte als [[Friedrich Nietzsche]], Novalis als [[Herman Grimm]]. Ähnlich stellt sich allmählich eine frühere gemeinsame Inkarnation um Christus heraus, als Rudolf Steiner und Herman Grimm - Jesus und Johannes der Täufer - mit Rittelmeyer und Bock - Peter und Paul - die katholische Kirche begründeten. Fürs Ende des 20. Jahrhunderts hat Rudolf Steiner in seinen [[GA237|Esoterischen Betrachtungen karmischer Zusammenhänge]] eine neue gemeinsame Verkörperung seiner selbst und seiner Freunde und Mitarbeiter angekündigt.
[[Bild:Goetheanum1_Rotes_Westfenster.gif|thumb|400px|Das rote Westfenster des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]], das den Weg zur [[Imagination|imaginativen Erkenntnis]] schildert.]]
In bildhafter Form hat Rudolf Steiner die Imagination in den Motiven des roten Westfensters des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] geschildert.
Der Weg zur imaginativen Erkenntnis wurde im linken Seitenfenster gezeigt. Das wärmende Rot, in dem sich der Wärmeäther kundgibt, durchdringt das ganze Bild. Man sieht eine helle Gestalt, die einen hohen Felsen erklettert hat und ihren Blick und ihre Arme abwärts auf drei groteske vogel- oder schlangenähnliche tierartige Gestalten richtet, die sich bedrohlich empor strecken; die rechte zeigt sogar ein menschenähnliches Antlitz. Das ist die niedere seelische Natur des Menschen, die Dreiheit der noch ungeläuterten Seelenkräfte des Denkens, Fühlens und Wollens, in denen noch niedere, tierische astrale Kräfte wirken. Zugleich ist es auch ein Bild für die noch unvollkommenen seelischen Wesensglieder: die Empfindungsseele, die Verstandes- oder Gemütsseele und die Bewusstseinsseele. Wenn es dem geistig strebenden Menschen gelingt, sich von dieser niederen Natur zu lösen und sie von außen objektiv zu betrachten, kann die Imagination aufleuchten.


Im mittleren Fensterteil ist die bereits erwachte Imaginationsfähigkeit dargestellt. Das menschliche Antlitz, das hier gezeigt wird, trägt auf der Stirne das Zeichen der zweiblättrigen Lotosblume, die bereits aktiviert ist. Die Augenpartie ist besonders betont, die Kraft des geistigen Sehens, der Imagination ist erwacht, weil sich die Erlebnisse des Stirnlotos im Lichtätherteil des menschlichen Ätherleibes abdrücken.  
Aber nicht nur in anthroposophischen, sondern auch anderen gut dokumentierten gesellschaftlichen Bereichen kann man das gemeinsame Wiederkommen beobachten. So scheint eine Gruppe deutscher Spitzenpolitiker des mittleren 19. Jahrhunderts im 20. zum zweiten Mal aufgetreten zu sein: der Freiherr vom Stein weist Ähnlichkeiten mit Adenauer auf, die eigentlich nicht zu erklären sind, wenn man nicht hinnehmen will, er sei wiedergeboren worden. Seine Nachfolger Erhard und Kiesinger haben ebenfalls schon einmal gelebt: Erhard  als Ludwig XIV., Kiesinger als der Reichskanzler Hardenberg. Die Stein-Hardenbergschen Reformen leben nach dem Zusammenbruch 1945 vertieft wieder auf, als der moderne humane deutsche Rechtsstaat aufgebaut wird. Die SPD-Nachfolger Brandt, Schmidt, Kohl und Merkel hauchen dagegen eher dem Fürsten Metternich und andren monarchistischen Individuen neues Leben ein. Sie haben sich, stärker als ihre CDU-Vorgänger der Notzeit, mit Ausbau, internationalem Ausgleich und der Befestigung staatlicher Macht abgegeben.


Daneben sieht man links und rechts oben zwei geflügelte Engelwesen, die der ersten Hierarchie angehören. Bei der linken Engelsgestalt ist das Zeichen des Mondes, bei der rechten das Symbol der Sonne zu sehen und über dem Menschenkopf der Saturn. Damit wird auf die dem Erdendasein vorangegangenen planetarischen Entwicklungsstufen hingewiesen, auf den alten Saturn, wo der Mensch die Anlage des physischen Leibes und bekommen hat, auf die alte Sonne, die dem Menschen den Ätherleib gab und schließlich der alte Mond, der Planet der Weisheit, auf dem der Mensch seinen Astralleib erhielt.
== Zusammenhänge zwischen aufeinanderfolgenden Leben ==


Darunter sieht man links und rechts zwei Gestalten mit Tierköpfen, die dem Menschen offenbar etwas ins Ohr raunen. Hier wird bereits auf ein Klangerlebnis gedeutet. Der Klangäther ertönt. Diese beiden Wesenheiten gehören der zweiten Hierarchie an. Die linke Gestalt trägt einen Löwenkopf, durch den die Ätherkräfte symbolisiert werden; die rechte Figur hat einen Stierkopf, ein Zeichen für die physische Welt.  
Auch dafür, wie die nächste Inkarnation beschaffen sein wird, gibt es gewisse Grundregeln. Für seine nächste irdische Verkörperung wählt sich der Mensch jenes Elternpaar, dass ihm die geeignetsten physischen Organe für seine geistigen Anlagen darbieten kann. Allerdings bleibt oft eine gewisse Kluft zwischen den geistigen Bedürfnissen und der vererbten physischen Natur bestehen. Wie sich der Mensch im Erdenleben verhält, prägt die [[Physiognomie]] und besonders die [[Schädel]]bildung des nächsten Lebens. Die Taten, die er vollbracht hat, wirken vom [[Oberes Devachan|oberen Devachan]] aus und bestimmen den Ort und die weiteren physischen Verhältnisse für die nächste Wiedergeburt. Was der Mensch durch sein [[Temperament]] und seine bleibenden Gewohnheiten und Fähigkeiten dem [[Unteres Devachan|unteren Devachan]] eingeliedert hat, bestimmt den [[Ätherleib]] der nächsten Inkarnation. Und was er an [[Gedanke]]n und [[Gefühl]]en der [[Astralwelt]] eingeschrieben hat, baut den [[Astralleib]] für das nächste irdische Dasein auf.


Im Kehlkopfbereich ist das Halschakra sichtbar, das bereits auf die inspirierte Erkenntnis hinweist. Die seelischen Erlebnisse drücken sich nun auch im Wort- oder Lebensäther ab. Darunter ist Michael, der wichtigste Repräsentant der ersten Hierarchie, zu sehen, der den Drachen, die niedere Natur des Menschen, bekämpft und niederzwingt.
== Individuum und Volksseele ==


Im rechten Seitenfenster ist der Mensch gezeigt, nachdem er die Imaginationsfähigkeit errungen hat. Wieder sieht man die helle menschliche Gestalt auf der Spitze des hochragenden Felsens, hier sind ihre Arme und ihr Blick nun der geistigen Sonne zugewendet, die mit ihrem strahlenden Leuchten den obersten Bildteil erfüllt. Zwischen dem Menschen und den Tieren im Abgrund schweben drei Engelpaare, die einander die Hände reichen. Sie stellen zugleich die geläuterten höheren Seelenkräfte des Menschen dar. In ihrem Schoß tragen sie auch die höheren geistigen Wesensglieder des Menschen: das Geistselbst, den Lebensgeist und den Geistesmenschen. Zusammen mit dem Menschen an der Spitze geben die drei Engelpaare ein Bild der heiligen Siebenzahl. Die Tiergestalten aus der Tiefe sind zurückgesunken, die eine mit dem menschlichen Antlitz ist sogar ganz verschwunden. Die [[Bewusstseinsseele]] hat sich durch die geistige Schulung zur [[Imaginationsseele]] verwandelt.
Nur selten erscheint der Mensch in mehreren aufeinanderfolgenden Inkarnationen innerhalb der selben [[Volk]]sgemeinschaft. Eine gewisse Ausnahme machen dabei die mitteleuropäischen Völkerschaften. Hängt der Mensch einem ausgeprägten [[Nationalismus]] an und richtet in seinem Erdenleben einen ganz besonderen Haß gegen ein anderes Volk, so liegt das daran, dass sich unterbewusst sein höheres Selbst schon sehr entschieden mit gerade diesem Volk verbunden hat und sich dort reinkarnieren wird.  


== Wie werden Imaginationen erlebt ? ==
[[Kategorie:Reinkarnation und Karma]]
 
Wenn sich beim Schüler die Imagination entwickelt, so ähneln die Imaginationen zunächst den Erinnerungsbilder und dann auch den [[Traum]]bildern. Sie sind blass und unbestimmt, aber nicht chaotisch durcheinander gewürfelt wie die Traumbilder. Man lernt aber nach und nach die wirklichen Imaginationen zu unterscheiden von den Reminiszenzen an das, was man im sinnlichen Dasein erlebt hat und auch von den Träumen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Mensch kann im gewöhnlichen Bewußtsein nur egoistisch träumen. Wenn
er in der Nacht träumt, so träumt er in Gebundenheit an seinen eigenen Organismus;
er ist im Traume nicht verbunden mit der Umgebung. Kann er verbunden sein
mit der Umgebung und dieselben Kräfte entwickeln, die er sonst im Traume entwickelt,
so ist er im imaginativen Vorstellen." {{Lit|{{G|179|106}}}}
</div>
 
[[Bild:Wolfgang_pauli.jpg|thumb|250px|Wolfgang Pauli (1900 - 1958)]]
Die Imaginationen sind nicht nur Bilder in der menschlichen Seele, sondern sie gehören der geistigen Wirklichkeit an. Aus imaginativen Bildern ist letztlich alles geschaffen, auch die physische Welt. Sie sind die wirksam tätigen [[Urbild]]er der Dinge. Sie sind die [[Ideen]], die [[Archetypus|Archetypen]] im Sinne [[Platon]]s. Die [[Urpflanze]], von der Goethe in seiner [[Metamorphosenlehre]] gesprochen hat, ist ein Beispiel dafür. {{lit|{{G|157|298}}}} Der österreichische Physiker und Mitbegründer der [[Wikipedia:Quantentheorie|Quantentheorie]] [[Wikipedia:Wolfgang Pauli|Wolfgang Pauli]] (1900-1958) hat davon sehr deutlich etwas geahnt, wenn er in einem Brief an den Physiker [[Wikipedia:Markus Fierz|Markus Fierz]] (1912-2006), in dem er sich auf dessen 1948 im [[Wikipedia:Eranos#Eranos-Jahrbücher|Eranos-Jahrbuch]] veröffentlichten Vortrag "Zur physikalisehen Erkenntnis" bezieht, diesbezüglich sehr zutreffend von einem '''malenden Schauen''' spricht:
 
<div style="margin-left:20px;">
"Die in Ihrem Vortrag formulierten Ideen
haben viele Berührungspunkte mit meinen, z. B. Komplementarität und Universalität,
bzw. Physik und Psychologie, vielleicht sind da aber auch einige Unterschiede.
Mein Ausgangspunkt ist, welches die Brücke sei zwischen den [[Sinneswahrnehmung]]en
und den [[Begriff]]en. Zugestandenermaßen kann die Logik eine solche
Brücke nicht geben oder konstruieren. Wenn man die vorbewußte Stufe der
Begriffe analysiert, findet man immer Vorstellungen, die aus "symbolischen"<ref>Vgl. C. G. Jungs Definition von [[Symbol]] in seinem Buch "Psychologische Typen". Das S[ymbol] drückt einen "geahnten, aber noch unbekannten Sachverhalt" aus.</ref>
Bildern mit im allgemeinen starkem emotionalen Gehalt bestehen. Die Vorstufe
des Denkens ist ein ''malendes Schauen'' dieser inneren Bilder, deren Ursprung nicht
allein und nicht in erster Linie auf die Sinneswahrnehmungen (des betreffenden
Individuums) zurückgeführt werden kann, sondern die durch einen "Instinkt des
Vorstellens" produziert und bei verschiedenen Individuen unabhängig, d. h.
kollektiv reproduziert werden. {Dazu paßt, was Sie Seite 12 und 13 über den
Zahlbegriff gesagt haben.} Der frühere archaisch-magische Standpunkt ist nur ein
klein wenig unter der Oberfläche; ein geringes abaissement du niveau mental
genügt, um ihn völlig "nach oben" kommen zu lassen. Die archaische Einstellung
ist aber auch die notwendige Voraussetzung ''und die Quelle'' der wissenschaftlichen
Einstellung. Zu einer vollständigen Erkenntnis gehört auch diejenige der Bilder,
aus denen die rationalen Begriffe gewachsen sind.
 
Nun kommt eine Auffassung, wo ich vielleicht mehr ein Platonist<ref>Es ist kein Zufall, daß Sie auf Seite 13 Plato zitiert haben.</ref> bin als die
Psychologen der Jungschen Richtung. Was ist nun die Antwort auf die Frage nach
der Brücke zwischen den [[Sinneswahrnehmung]]en und den [[Begriff]]en, die sich uns
nun reduziert auf die Frage nach der Brücke zwischen den äußeren Wahrnehmungen
und jenen inneren bildhaften Vorstellungen. Es scheint mir - wie immer man es
auch dreht, ob man vom "Teilhaben der Dinge an den Ideen" oder von "an sich
realen Dingen" spricht - es muß hier eine unserer Willkür entzogene kosmische
Ordnung der Natur postuliert werden, der sowohl die äußeren materiellen Objekte
als auch die inneren Bilder unterworfen sind. (Was von beiden historisch das
frühere ist, dürfte sich als eine müßige Scherzfrage erweisen - so etwa wie "Was war
früher: das Huhn oder das Ei?") ''Das Ordnende und Regulierende muß jenseits der
Unterscheidung von physisch und psychisch gestellt werden'' - so wie Platos "Ideen"
etwas von "Begriffen" und auch etwas von "Naturkräften" haben (sie erzeugen von
sich aus Wirkungen). Ich bin sehr dafür, dieses "Ordnende und Regulierende"
"Archetypen" zu nennen; es wäre aber dann unzulässig, diese als psychische
Inhalte zu definieren. Vielmehr sind die erwähnten inneren Bilder ("Dominanten
des kollektiven Unbewußten" nach Jung) die psychische Manifestation der
Archetypen, die aber auch alles naturgesetzliche im Verhalten der Körperwelt
hervorbringen, erzeugen, bedingen müßten. Die Naturgesetze der Körperwelt
waren dann die physikalische Manifestation der Archetypen." {{lit|Meyenn, S 496f}}
</div>
 
Den Traumbildern, die einen letzten Rest des atavistischen Hellsehens darstellen, sind wir mehr oder weniger willenlos hingegeben. Bei [[Klartraum|luciden Träumen]] wird unser [[Wille]] bereits aktiver eingeschaltet, und im Wachen setzen wir uns dann schon sehr deutlich mit unserer Umwelt willentlich in Beziehung. Je mehr unser Wille das Schauen begleitet, desto mehr fühlen wir uns auch einer realen [[Wirklichkeit]] gegenübergestellt. Das steigert sich noch mehr, wenn wir zur Imagination voranschreiten. Sowohl unser Willensengagement als auch unser Wirklichkeitsempfinden werden bedeutsam gesteigert gegenüber dem gewöhnlichen Wachbewusstsein. Das Bewusstsein ist wacher und klarer als das normale [[Tagesbewusstsein]]. Wir wissen, wir selbst machen die Bilder – und dennoch sind sie nicht willkürlich, sondern der gemäße Ausdruck einer höheren Wirklichkeit.
 
== Gefahren und Fehlerquellen bei der geistigen Schulung ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn der Mensch mit dem hellsichtigen Bewußtsein durch die
Übungen der imaginativen Erkenntnis hinunterdringt ins Unterbewußtsein und
nicht aufmerksam ist darauf, daß er da zunächst nur sich selbst findet mit alledem,
was er ist und was in ihm wirkt, dann ist der Mensch den allermannigfaltigsten Irrtümern
ausgesetzt; denn durch irgendwelche mit den gewöhnlichen Bewußtseinstatsachen
vergleichbare Art wird man keineswegs gewahr, daß man es zu tun hat nur
mit sich selber. Es tritt auf irgendeiner Stufe die Möglichkeit auf, sagen wir Visionen
zu haben, Gestalten vor sich zu sehen, die durchaus etwas Neues sind gegenüber
dem, was man sonst durch die Lebenserfahrungen kennengelernt hat. Das kann auftreten.
Wenn man aber etwa die Vorstellung haben sollte, daß das schon Dinge sein
müßten der höheren Welten, so würde man sich einem schweren Irrtum hingeben.
Diese Dinge stellen sich nicht so dar, wie sie sich für das gewöhnliche Bewußtsein
die Dinge des inneren Lebens darstellen. Wenn man in die Tiefen, die wir die verborgenen
Seelentiefen nennen, hinuntersteigt, dann kann man durchaus nur in sich
selbst sein, und dennoch kann das, was einem entgegentritt, sich so hinstellen, als
wenn es außer uns wäre." {{Lit|{{G|143|80}}}}
</div>
 
=== Die drei Tugenden des Sehers ===
 
<div style="margin-left:20px">
"Jeder, der sehend werden will, muß drei Tugenden ausbilden, die
er notwendig braucht. Erstens: Selbstvertrauen, er muß seiner selbst
sicher sein. Zweitens: Selbsterkenntnis, er darf niemals davor zurückschrecken,
seine Fehler zu sehen, und drittens: Geistesgegenwart.
Denn es trifft ihn manches auf dem astralen Plane, was zwar
immer um uns ist, aber es ist etwas anderes, dies auch zu sehen.
Deshalb müssen vor allen Dingen diese Eigenschaften ausgebildet
werden, und es ist eigentlich ein Unfug, wenn durch irgendwelche
Schulen oder Gesellschaften Menschen, ohne in dieser Weise
geführt zu werden, zu Hellsehern gemacht werden." {{Lit|{{G|98|25}}}}
</div>
 
== Flüchtigkeit der Imaginationen ==
 
Imaginationen sind sehr flüchtig und lassen sich nur schlecht im [[Gedächtnis]] festhalten. Ein geeignetes Hilfsmittel ist, das [[Erleben|Erlebte]] niederzuschreiben oder durch eine symbolische Zeichnung zu fixieren - aber möglichst unmittelbar und ohne Kopftätigkeit!
 
<div style="margin-left:20px">
"... wer durch
die Übungen, wie sie in «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren
Welten?» beschrieben sind, diese imaginative Erkenntnis erlangt hat,
so daß er versteht, in Gedanken zu leben, namentlich in reinen, sinnlichkeitsfreien
Gedanken zu leben, wie ich es in der «Philosophie der
Freiheit» geschildert habe, der lebt dann, wie er hier im Raumleib in
jedem Teile lebt, so dort in jedem Teile seines Zeitenleibes gleichzeitig
und in jeder Stärke. Man sieht, wenn man sich als fünfzig- oder sechzigjähriger
Mensch zurückversetzt oder auch als ein achtzigjähriger,
nicht nur fünf Jahre zurück - denn es dehnt sich das gegenwärtige
Dasein über den ganzen Lebenslauf aus - : Man ist in jedem einzelnen
Punkte unmittelbar gegenwärtig. Allerdings erkauft man diese Gegenwärtigkeit
mit der Flüchtigkeit. Wenn Sie imstande sind, in noch
so lebendiger Weise ein Erlebnis zu haben mit etwas, was in Ihr achtzehntes
Jahr fällt: es entschwindet Ihnen zwar nicht so schnell wie
ein Traum, aber Sie können es nicht halten, Sie müssen es vergessen.
Und als Geistesforscher könnte man zum Beispiel, wenn es nicht andere
Hilfen gäbe, in eine sehr üble Lage kommen. Man könnte die Beziehungen
herstellen, durch die man etwas in der ätherischen Welt
sehen kann, aber man vergißt es sogleich. Daher muß man auch zu
allerlei Hilfen greifen - Einzelheiten darüber habe ich in «Wie erlangt
man Erkenntnisse der höheren Welten?» angeführt -, damit dasjenige
nicht gleich wieder entschwindet, was man sich auf diese Weise als ein
geistig-ätherisches Anschauen erwirbt. Es verschwindet mit großer Sicherheit
nach ein paar Tagen, und was der Mensch als seinen Ätherleib
noch an sich trägt nach dem Tode, das verschwindet ebenso schnell.
 
Man lernt nämlich das ganze Wesen des Ätherischen aus diesem
Erleben heraus kennen, wie ich es jetzt beschrieben habe. Die Dinge,
die man über das Leben nach dem Tode erzählt, sind nicht konstruiert,
sondern aus einer lebendigen Erkenntnis heraus gewonnen. Aber wenn
man nun solche Hilfen anwenden will, genügt nie eine bloße Kopftätigkeit.
Ich scheue mich nicht, da von eigenen Erfahrungen zu reden,
die ich machte, als ich bemerkte, wie flüchtig solche Erlebnisse im
ätherischen Kosmos sind. Wenn man noch so viel schaut, so nimmt
man, um seine Erlebnisse nach einer Woche anderen Menschen zu erzählen,
dann seine Zuflucht zu anderem. Aber diese Hilfen nimmt man
nicht aus den Kopfmitteln. So war ein Mittel sehr günstig, das darin
bestand, das Erlebte, wenn es noch dastand, aufzuschreiben, so daß
die Tätigkeit nicht durch den Kopf gegangen ist, sondern durch die
schreibende Hand. Es handelt sich in diesem Falle nicht um ein mediales
Schreiben, auch nicht um den Zweck, die Sache aufgeschrieben zu
haben. Das Aufschreiben - auch das Nachschreiben von Vorträgen - ist
einem ohnedies, wenn man auf geistigem Gebiete steht, etwas außerordentlich
Unsympathisches. Aber man hat dadurch eine Hilfe, dasjenige,
was sonst flüchtig wird, zu fixieren, indem man den ganzen
Organismus daran teilnehmen läßt, wie sonst, wenn man eine Zeichnung
oder eine Malerei ausführt. Es bleibt dann im eigenen Organismus,
man braucht es sich gar nicht wieder nachher anzueignen. Es
handelt sich nur darum, die Sachen zu fixieren. Aber dazu kann man
nicht Kopfhilfen brauchen. Wenn Sie Geistesforscher sind, können Sie
es durch keine Kopf hilfen fixieren; Sie müssen es fixieren durch etwas,
was Ihren ganzen Menschen in Anspruch nimmt. Ein solches Mittel
wäre es, wenn Sie das Erlebte aufschreiben. Nehmen Sie aber keine
Rücksicht darauf, daß Sie eine intellektuelle Tätigkeit hineinverarbeiten,
sondern was in Frage kommt, ist nur der Duktus des Schreibens;
oder Sie machen sich gar eine symbolische Zeichnung, malen ab oder
dergleichen." {{Lit|{{G|218|303f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Die geistigen Wahrheiten haben das Eigentümliche, daß sie nicht richtige
Gedächtniswahrheiten werden können. Sie können auch nicht in
Ihrem eigenen Organismus das, was Sie vor einer Woche gegessen
haben, aufbewahren. Der Wiederkäuer kann es, allerdings nur für eine
kurze Zeit, aufbewahren. Beim Wiederkäuer ist es eben eine organische
Nachbildung, ein Rudiment im physischen Leibe für das, was sonst nur
im Ätherleib als Gedächtnis vorhanden ist. Was aber gegenüber den
geistigen Wahrheiten werden muß, das ist, daß man sie immer wieder
und wieder erlebt und sie einem dann zur Gewohnheit werden, nicht
gedächtnismäßig, bildmäßig behalten werden, sondern zur Gewohnheit
werden. Das ist der Sinn, der durchgreifende Sinn des Meditierens,
daß man an das appelliert, was im Grunde genommen nur in der ersten
Kindheit vorhanden ist. Da hat man auch kein Bildgedächtnis, daher
wird das vom kleinen Kinde vergessen, was es erst erlebt hat. Es lebt im
gewohnheitsmäßigen Gedächtnis. An dieses müssen wir zurückgehen,
wenn wir geistige Wahrheiten in uns verarbeiten wollen, sonst verschwitzen
wir sie sehr schnell." {{Lit|{{G|316|183f}}}}
</div>
 
== Imaginationen und Muskelsystem ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Geht man von dem Gedanken zur Imagination über, so erlebt man
seine Imagination im Muskelsystem. Die Inspiration erlebt man, indem
man innerlich mit seinen eigenen Organen miterlebt. Man muß
nur ja nicht da, wo es sich um Inspirationen handelt, den Satz vergessen:
«naturalia non sunt turpia.» Denn unter Umständen werden die
wunderbarsten Inspirationen mit den Nieren erlebt oder mit andern
niederen Organen. Also dasjenige, was höhere Erkenntnis ist, das
nimmt wirklich den ganzen Menschen in Anspruch; und derjenige
bekommt keinen Eindruck von Imaginationen und Inspirationen, der
nicht weiß, daß Imaginieren eine Arbeit ist, die dem physischen Arbeiten ganz gleich kommt, weil sie die Muskeln anstrengt, so daß ein
wirkliches Imaginieren ist wie ein wirkliches physisches Arbeiten.
Daher gibt es auch eine Korrelation zwischen einer physischen Arbeit
und dem Imaginieren, zum Beispiel, wenn ich da etwas Persönliches
erwähnen darf, ich habe immer gefunden, zum Imaginieren hat es
ungeheuer viel beigetragen, daß ich als Knabe Holz gehackt habe,
Kartoffeln ausgenommen habe, mit dem Erdspaten gearbeitet habe,
gesät habe und Ähnliches. Nun ja, ich will nicht mit diesen Dingen
renommieren, aber diese Dinge einmal gemacht zu haben, erleichtert
das Wiederheraufbringen in die Muskeln, eine Anstrengung, um das
Imaginieren leichter zu haben, gerade so, wie wenn Sie sonst etwas
gewöhnt sind. So ist es, wenn Sie die Muskeln gerade in der Jugend
angestrengt haben, wenn Sie später imaginieren wollen. Aber sehen
Sie, da nützen einem nicht Bewegungen, die nicht Arbeit sind. Das
Spielen eigentlich nützt einem für das Imaginieren nichts. Ich will
nichts gegen das Spielen an sich sagen, Sie brauchen nur an meine
pädagogischen Dinge heranzugehen, so werden Sie sehen, daß ich
nichts gegen das Spiel habe, aber das Imaginieren bringt den ruhenden
Muskel - denn es muß natürlich in der Ruhe vor sich gehen - zu
einem ähnlichen Erlebnis wie eine wirkliche physische Arbeit." {{Lit|{{G|316|114f}}}}
</div>
 
== Beispiele ==
 
* [[Weihnachts-Imagination]]
* [[Oster-Imagination]]
* [[Johanni-Imagination]]
* [[Michael-Imagination]]
* [[Paradieses-Imagination]]
* [[Grals-Imagination]]
* [[Kain und Abel-Imagination]]
 
== Anmerkungen ==
 
<references />
 
==Literatur==
 
#Rudolf Steiner: ''Das Ewige in der Menschenseele. Unsterblichkeit und Freiheit'', [[GA 67]] (1992), ISBN 3-7274-0670-4 {{Vorträge|067}}
#Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996), ISBN 3-7274-0980-0 {{Vorträge|098}}
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophie – Psychosophie – Pneumatosophie'', [[GA 115]] (2001) {{Vorträge|115}}
#Rudolf Steiner: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994) {{Vorträge|143}}
#Rudolf Steiner: ''Die Welt des Geistes und ihr Hereinragen in das physische Dasein'', [[GA 150]] (1980) {{Vorträge|150}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenschicksale und Völkerschicksale'', [[GA 157]] (1981), Vierzehnter Vortrag, Berlin, 6. Juli 1915 {{Vorträge|157}}
#Rudolf Steiner: ''Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten'', [[GA 179]] (1993) {{Vorträge|179}}
#Rudolf Steiner: ''Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus'', [[GA 218]] (1992), ISBN 3-7274-2180-0 {{Vorträge|218}}
#Rudolf Steiner: ''Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst. Spirituelle Werte in Erziehung und sozialem Leben.'', [[GA 305]] (1991) {{Vorträge|305}}
#Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}
#H. Atmanspacher, H. Primas, E. Wertenschlag-Birkhäuser (Hrsg.): ''Der Pauli-Jung-Dialog'', Springer Verlag, Berlin Heidelberg 1995, S 219
#Karl von Meyenn (Hrsg.): ''Wolfgang Pauli. Wissenschaftlicher Briefwechsel, Band III: 1940–1949. Springer. Berlin (1993) Brief #929, S. 496
#[[Herbert Witzenmann]]: ''Erkenntniswissenschaftliche Bemerkungen zur Bildhaftigkeit des übersinnlichen Schauens'', in: Verstandesblindheit und Ideenschau. Die Überwindung des Intellektualismus als Zeitforderung, Gideon Spicker, 1985, S. 96 - 122. (Zuerst als Aufsatz in den 'Beiträgen zur Weltlage' (Nr. 71, 1984), überarbeitet), ISBN 3857041730
 
==Weblinks==
#[http://www.anthroposophie.net/bibliothek/nawi/physik/pauli/bib_pauli.htm Wolfgang Pauli (1900 - 1958)] - weiterführende Informationen zu Leben und Werk
#[http://www.cerncourier.com/main/article/40/7/18 Wolfgang Pauli Biographie] - in englischer Sprache
 
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Version vom 2. Januar 2007, 18:51 Uhr

Reinkarnation bedeutet, dass ein individuelles geistiges Wesen im Zug seiner Entwicklung mehrmals zu physischen Daseinsformen heruntersteigt, zwischen denen jeweils eine rein geistige Existenz liegt. Das Schicksal in späteren irdischen Inkarnationen wird dabei wesentlich mitbestimmt durch die Taten in früheren Erdenleben.

Allgemein-biologische Grundlage

Das Reinkarnationsgesetz gilt nicht nur für den Menschen, sondern auch die Planeten sind der Reinkarnation unterworfen; jede Planetenkette entwickelt sich durch sieben aufeinanderfolgende planetare Weltentwicklungsstufen. Seelenwesen, die über keinen individuellen Geist verfügen, sondern einer Gruppenseele angehören, wie etwa die Tiere, unterliegen nicht der Reinkarnation.

Wiedergeburt als Phänomen innerhalb der Menschheitsentwickelung

Die Tatsache, dass der Mensch wiederholte Erdenleben durchmacht, ist nur für eine bestimmte Zeitspanne der irdischen Entwicklung gültig. Die Folge der Reinkarnationen hat in der lemurischen Zeit begonnen und wird am Beginn der sechsten Wurzelrasse wieder aufhören. Der Mensch wird dann in ein geistigeres Dasein übertreten und nicht mehr unmittelbar an einen physischen Körper gebunden sein.

Überlieferte Kenntnis der Wiedergeburt

Altertum

In den altorientalischen Kulturen, wo man noch ein sehr starkes Bewusstsein vom geistigen Ursprung des Menschen hatte, wurde die Wiederverkörperung und das irdische Dasein überhaupt als vorwiegend leidvoll empfunden. Buddha hat die Ursachen dieses Leidens aufgezeigt, die ihre Wurzeln in dem begierdevollen Haften an der sinnlichen Welt haben, und mit dem von gelehrten achtgliedrigen Pfad den Weg gewiesen, das Rad der Wiedergeburten anzuhalten und für immer in ein rein geistiges Dasein zurückzukehren. Wenn sich künftig einmal die Reihe der irdischen Geburten des Menschen ihrem Ende zuneigt, wird der Buddhismus in zeitgemäß erneuerter Form wieder von großer Bedeutung werden, denn dieser Prozess, durch den der Mensch dann in eine neue Daseinsform übertreten wird, kann nur dann zum Heil des Menschen ablaufen, wenn er selbst geistig aktiv und bewusst daran mitwirkt.

Erst in der urpersischen Kultur und namentlich im Christentum erkannte man den besonderen Wert des irdischen Daseins für die geistige Entwicklung des Menschen. Damit trat aber auch das Wissen um die wiederholten Erdenleben in den Hintergrund und das Bewusstsein richtete sich immer mehr auf das einzelne irdische Leben des Menschen. In der christlichen Lehre wird daher die Reinkarnationsidee weitgehend abgelehnt, obwohl sie keineswegs unvereinbar mit der biblischen Überlieferung ist. Als das Wissen um die Wiederverkörperung verloren ging, verlor man auch sehr bald das Bewusstsein für das rein geistige vorirdische Dasein des Menschen vor der Geburt, das für Platon noch von ganz zentraler Bedeutung war, und richtete das Augenmerk viel stärker auf das Leben nach dem Tod.

Der Gedanke in der europäischen Neuzeit

Einzelne abendländische Denker, wie z.B. Lessing, haben den Reinkarnationsgedanken wieder aufgegriffen, weil sie eingesehen haben, dass der Mensch in einem einzelnen Erdenleben unmöglich alle geistigen Entwicklungsmöglichkeiten ausschöpfen kann, die das irdische Dasein bietet. Anders als die altorientalischen Weisen sehen sie in der Wiedergeburt weniger ein schreckliches Schicksalsverhängnis, sondern vielmehr die damit verbundenen gewaltigen geistigen Entwicklungschancen. Insbesondere wird es durch die Wiederverkörperung auch jenen Menschen, die bereits in vorchristlicher Zeit gelebt haben, möglich, sich mit dem auf die Erde herabgestiegenen und seit dem im Erdenkreis wirkenden Christus zu verbinden.

Äußerer Ablauf des Lebens und Sterbens

Als Faustregel für die Zeit, die zwischen zwei Inkarnationen liegt, gilt, dass sich der Mensch etwa zweimal in jeder Kulturepoche, die jeweils 2160 Jahre dauern (siehe -> Platonisches Weltenjahr) inkarniert, einmal als Mann und einmal als Frau. Diese Regel ist aber kein ehernes Gesetz, sondern wird häufig durchbrochen. Nicht immer wechseln einander in strenger Folge männliche und weibliche Inkarnationen ab; allerdings folgen einander niemals mehr als sieben gleichgeschlechtliche Wiederverkörperungen. Auch die Zeit, die zwischen zwei Inkarnationen liegt, schwankt beträchtlich. Heute liegen zwischen den einzelnen Erdenleben oft nur wenige Jahrzehnte.

Beispiele aus dem 17. bis 20. Jahrhundert

Durch Gesichtsvergleiche und geisteswissenschaftliche Vertiefung sind in der letzten Zeit Versuche gemacht worden, eine größere Zahl von Menschen durch mehrere Leben zu verfolgen, die sie teils immer wieder gemeinsam durchgemacht haben. So hat sich für Rudolf Steiner ergeben, dass er vor seinem Leben von 1861 bis 1925 schon als Rembrandt Harmensz van Rijn und Johann Wolfgang von Goethe lebte; besondere Klarheit wird darüber erreicht, indem man auch die Menschen um ihn herum wieder auftauchen sieht. So hat er seine Frau Saskia van Uylenburkh in Friederike Brion und ein weiteres Leben später in Anna Eunike wiedergetroffen. Rembrandts zweite Frau, Hendrickje Stoffels, taucht in Christiane Vulpius und Marie Steiner wieder auf. Käthchen Schönkopf stirbt und wird als Marie Lang wiedergeboren, Friederike Oeser als Marie Eugenie delle Grazie, Lili Schönemann als Rosa Mayreder, Schiller als Emil Bock, Hölderlin als Albert Steffen, Herder als Friedrich Rittelmeyer, Fichte als Friedrich Nietzsche, Novalis als Herman Grimm. Ähnlich stellt sich allmählich eine frühere gemeinsame Inkarnation um Christus heraus, als Rudolf Steiner und Herman Grimm - Jesus und Johannes der Täufer - mit Rittelmeyer und Bock - Peter und Paul - die katholische Kirche begründeten. Fürs Ende des 20. Jahrhunderts hat Rudolf Steiner in seinen Esoterischen Betrachtungen karmischer Zusammenhänge eine neue gemeinsame Verkörperung seiner selbst und seiner Freunde und Mitarbeiter angekündigt.

Aber nicht nur in anthroposophischen, sondern auch anderen gut dokumentierten gesellschaftlichen Bereichen kann man das gemeinsame Wiederkommen beobachten. So scheint eine Gruppe deutscher Spitzenpolitiker des mittleren 19. Jahrhunderts im 20. zum zweiten Mal aufgetreten zu sein: der Freiherr vom Stein weist Ähnlichkeiten mit Adenauer auf, die eigentlich nicht zu erklären sind, wenn man nicht hinnehmen will, er sei wiedergeboren worden. Seine Nachfolger Erhard und Kiesinger haben ebenfalls schon einmal gelebt: Erhard als Ludwig XIV., Kiesinger als der Reichskanzler Hardenberg. Die Stein-Hardenbergschen Reformen leben nach dem Zusammenbruch 1945 vertieft wieder auf, als der moderne humane deutsche Rechtsstaat aufgebaut wird. Die SPD-Nachfolger Brandt, Schmidt, Kohl und Merkel hauchen dagegen eher dem Fürsten Metternich und andren monarchistischen Individuen neues Leben ein. Sie haben sich, stärker als ihre CDU-Vorgänger der Notzeit, mit Ausbau, internationalem Ausgleich und der Befestigung staatlicher Macht abgegeben.

Zusammenhänge zwischen aufeinanderfolgenden Leben

Auch dafür, wie die nächste Inkarnation beschaffen sein wird, gibt es gewisse Grundregeln. Für seine nächste irdische Verkörperung wählt sich der Mensch jenes Elternpaar, dass ihm die geeignetsten physischen Organe für seine geistigen Anlagen darbieten kann. Allerdings bleibt oft eine gewisse Kluft zwischen den geistigen Bedürfnissen und der vererbten physischen Natur bestehen. Wie sich der Mensch im Erdenleben verhält, prägt die Physiognomie und besonders die Schädelbildung des nächsten Lebens. Die Taten, die er vollbracht hat, wirken vom oberen Devachan aus und bestimmen den Ort und die weiteren physischen Verhältnisse für die nächste Wiedergeburt. Was der Mensch durch sein Temperament und seine bleibenden Gewohnheiten und Fähigkeiten dem unteren Devachan eingeliedert hat, bestimmt den Ätherleib der nächsten Inkarnation. Und was er an Gedanken und Gefühlen der Astralwelt eingeschrieben hat, baut den Astralleib für das nächste irdische Dasein auf.

Individuum und Volksseele

Nur selten erscheint der Mensch in mehreren aufeinanderfolgenden Inkarnationen innerhalb der selben Volksgemeinschaft. Eine gewisse Ausnahme machen dabei die mitteleuropäischen Völkerschaften. Hängt der Mensch einem ausgeprägten Nationalismus an und richtet in seinem Erdenleben einen ganz besonderen Haß gegen ein anderes Volk, so liegt das daran, dass sich unterbewusst sein höheres Selbst schon sehr entschieden mit gerade diesem Volk verbunden hat und sich dort reinkarnieren wird.