Yoga-Schulungsweg und Katharer: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Michael.heinen-anders
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
Der spirituelle '''Yoga Schulungsweg''' (Joga-Schulungsweg) des [[Raja Yoga]] ist vom mehr körperlichen orientierten Yoga ([[Hatha Yoga]]) abzugrenzen, der aber vielfach als Vorstufe oder Weg zum Raja Yoga angesehen wird. [[Rudolf Steiner]] beschreibt diesen Weg mit 7 ''oder'' 8 Stufen. Die Schilderungen sind im Prinzip identisch, nur werden im 7-stufigen Weg die Stufen 6 und 7 des 8-stufigen Weges zu einer zusammengefasst.
[[Datei:Pedro Berruguete - St Dominic and the Albigenses - WGA02083.jpg|mini|hochkant=1.2|Der heilige [[Wikipedia:Dominikus|Dominikus]] und die Albigenser in [[Wikipedia:Albi|Albi]] (1207): Katholische und katharische Schriften werden ins Feuer geworfen, doch nur letztere verbrennen ([[Wikipedia:Pedro Berruguete|Pedro Berruguete]], um 1495).<ref>[http://www.wga.hu/html/b/berrugue/pedro/dominic2.html St Dominic and the Albigenses] in der [http://www.wga.hu/frames-e.html?/html/b/berrugue/pedro/dominic2.html WEB Gallery of Art].</ref>]]


== Yoga-Schulungsweg mit 8 Stufen ==
Der Begriff '''Katharer''' (von {{ELSalt|καθαρός}} ''katharós'' „rein“) steht im ursprünglichen Sinn für einen [[Mensch]]en, der sich einer umfangreichen [[Katharsis]], d.h. der Läuterung seines [[Astralleib]]s, unterzogen hat und dadurch für eine wahre [[Geistesschülerschaft]] vorbereitet war. Daraus wurde dann die Bezeichnung für die Anhänger einer [[christlich]]en Glaubensbewegung, die sich vom 12. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert, vornehmlich im Süden [[Frankreich]]s, aber auch in [[Italien]], [[Spanien]] und [[Deutschland]] ausbreitete. Verbreitet ist auch die Bezeichnung '''Albigenser''' (gelegentlich auch: Albingenser) nach der südfranzösischen Stadt [[Wikipedia:Albi|Albi]], einer ehemaligen Katharerhochburg. Sie selbst nannten sich ''veri christiani'' („die wahren Christen“) oder ''boni homines'' bzw. ''Bonhommes'' („gute Menschen“). Gebräuchlich waren auch die Bezeichnungen ''Patarener'' bzw. ''Pateriner''.


<div style="margin-left:20px;">
Die Katharer wurden im Zuge des [[Wikipedia:Albigenserkreuzzug|Albigenserkreuzzug]]s (1209 bis 1229) und weiterer Feldzüge sowie durch die [[Wikipedia:Inquisition|Inquisition]] als [[Häretiker]] verfolgt und vernichtet.
"Ich will Ihnen nun die Art der Anweisung, die der Lehrer innerhalb einer orientalischen Schulung gibt, angeben. Man kann begreiflicherweise öffentlich keine Anweisungen geben, sondern nur den Weg charakterisieren. Diejenigen Dinge, die als Anweisungen von dem Lehrer gegeben werden, kann man in acht Gruppen einteilen:


::::#[[Yama]]
Aus dem Wort Katharer wurde später auch die abwertende Bezeichnung ''[[Ketzer]]'' für alle Abweichler von einem herrschenden Glauben abgeleitet. Die [[Wikipedia:römisch-katholische Kirche|römisch-katholische Kirche]] verwendete in ihrer [[Wikipedia:Propaganda|Propaganda]] auch die [[Wikipedia:Volksetymologie|volksetymologische]] Ableitung von [[lat.]] ''Cattari'' (lat. ''cattus'', die ''Katze''). Danach würden die Katharer die Katze als Tier [[Satan]]s auf das Hinterteil küssen.
::::#[[Niyama]]
::::#[[Asanam]]
::::#[[Pranayama]]
::::#[[Pratyahara]]
::::#[[Dharana]]
::::#[[Dhyanam]]
::::#[[Samadhi]]


1. [[Yama]] schließt alles ein, was wir die Unterlassungen nennen, welche dem obliegen, der eine Joga-Schulung durchmachen will; und das wird näher ausgedrückt in den Geboten: «Nicht lügen - Nicht töten - Nicht stehlen - Nicht ausschweifen - Nicht begehren.» Die Forderung «Nicht töten», ist eine sehr strenge und bezieht sich auf alle Wesen. Kein lebendes Wesen darf getötet oder auch nur beeinträchtigt werden, und je strenger dies befolgt wird, desto weiter führt es. Etwas anderes ist es, ob man dies auch in unserer Kultur durchführen kann. Jedes Töten, auch das einer Wanze, beeinträchtigt die okkulte Entwickelung. Ob es einer aber doch tun muß, das ist eine andere Frage.
== Lehre ==
Die Lehre der Katharer ist zeitlich und regional zu differenzieren. Es gab innerhalb der Katharer insbesondere in der späteren Zeit viele verschiedene Gruppen, so dass man nicht von einer einheitlichen Lehre sprechen kann. Alle Gruppen verband jedoch eine gemeinsame [[Dualismus (Religion)|dualistische]], [[Gnosis|gnostisch]]-[[Manichäismus|manichäische]] Grundüberzeugung, wonach nur die jenseitige geistige Welt gottgeschaffen war, während die irdisch-materielle Welt als Produkt eines bösen Prinzips gesehen wurde.<ref>Daniela Müller: ''Katharer.'' In: ''Theologische Real-Enzyklopädie.'' (TRE), Band 18, Berlin 1989, S. 334.</ref> Ihre dualistische  Form des [[Christentum]] wurde von den balkanischen [[Bogomilen]] beeinflusst. Die Katharer hatten direkte Verbindungen zu den Bogomilen: Die [[Interrogatio Johannis]], eine [[Apokryphen|apokryphe Schrift]] bogomilischer Herkunft, erhielt der italienische Katharerbischof Nazarius von Bogomilen aus Bulgarien.<ref>Malcolm Lambert: ''Geschichte der Katharer.'' 2001, S. 60.</ref>


«Nicht lügen», ist eine Forderung, die Ihnen schon verständlicher sein wird aus dem, was ich Ihnen über den Astralplan gesagt habe. Auf dem Astralplan ist lügen dasselbe wie töten, ist jede Lüge ein Mord; also fällt es eigentlich in dasselbe Kapitel wie töten.
Im [[Neues Testament|Neuen Testament]] hatte das [[Johannesevangelium]] für sie eine herausragende Rolle. Das Leben des Katharers war darauf ausgelegt, das Gute im Menschen (die [[Seele]]) aus der bösen Welt in den Himmel zu bringen. Der Katharismus war eine Erlösungsreligion und basierte auf der [[Offenbarung des Johannes|Offenbarung]]. Sein Heiliges Buch war das [[Neues Testament|Neue Testament]], sein einziges Gebet das [[Vaterunser|Pater Noster]].<ref>Roquebert: ''Die Religion der Katharer.'' S. 2.</ref>


«Nicht stehlen», auch das muß im strengsten Sinne durchgeführt werden. Der Europäer wird sagen: Wir stehlen nicht. - Aber der orientalische Jogi versteht die Sache nicht so einfach. In den Gebieten, wo zuerst diese Übungen ausgebreitet worden sind von den großen Lehrern der Menschheit, waren die Verhältnisse viel einfacher; da konnte man den Begriff des Stehlens leicht feststellen. Aber ein Joga-Lehrer wird Ihnen nicht zugeben, daß ein Europäer nicht stiehlt. Wenn ich mir zum Beispiel unberechtigterweise die Arbeitskraft eines anderen aneigne, wenn ich mir einen Vorteil verschaffe, der wohl gesetzlich erlaubt ist, der aber eine Ausbeutung eines anderen bedeutet, so bezeichnet der Joga-Lehrer das als Stehlen. Bei uns liegen die Dinge in unseren sozialen Verhältnissen so kompliziert, daß viele gegen dies Verbot verstoßen, ohne das allergeringste Bewußtsein davon zu haben. Denken Sie, Sie haben ein Vermögen und Sie hinterlegen das in einer Bank. Sie tun nichts damit, beuten niemanden aus. Nun aber geht der Bankier hin, treibt Spekulationen und beutet so andere Menschen mit Ihrem Gelde aus. Auch da sind Sie im okkulten Sinne verantwortlich, es belastet Ihr Karma. Sie sehen daraus, daß dieses Gebot bei einer okkulten Entwickelung ein tiefes Studium erfordert.
Die Katharer sahen sich selbst als die „wahre“ christliche Kirche. Ihr Ziel war die Befreiung der Seele durch die Erlangung des ''Consolamentums'' (siehe unten). Die Katharer unterschieden sich von der damaligen christlichen Kirche auch durch die Ablehnung des [[Altes Testament|Alten Testaments]] der [[Bibel]], in dem sie den [[Demiurg|Schöpfergott]] einer bösen Welt beschrieben sahen.<ref>Malcolm Lambert: ''Geschichte der Katharer.'' 2001, S. 33 und S. 81.</ref> In ihren Predigten kamen viele Bibelzitate vor, die Auslegung war oft nicht eng an den Text gebunden, was sich auch bei den Bibelübersetzungen feststellen lässt.


Ebenso kompliziert stellen sich die Verhältnisse beim «Nicht-Ausschweifen». Ein Rentner zum Beispiel, dessen Kapital ohne sein Wissen in Schnapsbrennereien angelegt ist, macht sich ebenso schuldig wie ein Fabrikant, der Spirituosen verfertigt. Das Nichtwissen ändert nichts am Karma. Es gibt nur eines, was eine gerade Richtung geben kann bei diesen Unterlassungen, das ist: nach Bedürfnislosigkeit streben. Man kann noch so viel besitzen, in demselben Maße, wie man nach Bedürfnislosigkeit strebt, kann man nie jemand anders schädigen.
Abgesehen von einer grundsätzlich dualistischen Weltsicht und der Ablehnung des Alten Testaments lassen sich über die katharische Lehre kaum für alle Untergruppen gemeinsame theologische Aussagen finden. Die Katharer wurden und werden gerne in die Traditionen des [[Manichäismus]] und der [[Gnosis]] gestellt. Eine direkte Verbindung lässt sich allerdings nicht nachweisen, obwohl theologische Parallelen augenscheinlich sind.<ref>Auch der Philosoph [[Wikipedia:Hans Jonas|Hans Jonas]] erinnert in seinem Text „Gnosis“ (siehe Lit.) daran, dass die Lehre der Katharer enge Beziehungen zur Gnosis aufweist.</ref>


Besonders schwer ist das «Nichts-Begehren» durchzuführen. Es bedeutet, nach voller Bedürfnislosigkeit streben, mit keiner Begierde an etwas in der Welt heranzutreten, sondern nur das zu tun, was die Außenwelt von uns fordert. Ja, ich muß selbst mein Wohlgefühl unterdrücken, wenn ich jemand eine Wohltat erweise; nicht dieses Gefühl, sondern der Anblick des Leidenden muß mich bewegen, zu helfen. Auch sonst, wenn ich zum Beispiel selbst eine Aufwendung machen muß, darf ich nicht denken: Ich will, ich wünsche, ich begehre das, sondern ich muß mir sagen: Das brauchst du zur Unterhaltung deines Leibes oder für die Bedürfnisse deines Geistes, das braucht auch jeder andere; du begehrst es nicht, sondern du denkst nur nach, wie du am besten durch die Welt kommst. - Innerhalb der Joga-Lehre wird der Begriff Yama, wie gesagt, außerordentlich streng gefaßt und kann nicht ohne weiteres nach Europa verpflanzt werden.
== Zusammenhang mit der Entstehung der Gotik ==


2. [[Niyama]]. Das bedeutet etwa: die Einhaltung religiöser Gebräuche. In Indien, wo diese Regeln hauptsächlich angewendet werden, ist eine Frage gelöst, die der europäischen Kultur viele Schwierigkeiten bereitet. Man sagt leicht: Ich bin über die Dogmen hinaus, ich halte mich nur an die innere Wahrheit und gebe nichts auf äußerliche Formen. -Je mehr er über religiöse Gebräuche hinauskommen kann, desto erhabener dünkt sich der Europäer. Der Hindu denkt entgegengesetzt und hält fest an den Ritualien seiner Religion; niemand darf daran rühren. Welche Meinung aber man sich darüber bildet, das steht in der Hindureligion jedem ganz frei. Es bestehen uralte heilige Riten, die etwas sehr Tiefes bedeuten. Ein Ungebildeter wird sich davon eine sehr elementare Vorstellung machen, ein Mensch mit größerer Bildung macht sich eine andere, bessere Vorstellung, aber keiner wird sagen, daß die Vorstellung des ändern falsch sei. Der Weise befolgt denselben Brauch wie der weniger Gebildete. Dogmen gibt es nicht, aber Riten. Auf diese Weise können die tief-religiösen Gebräuche vom Weisen und vom Unweisen befolgt werden, beide können sich im Ritus vereinigen. So sind die Riten ein Bindemittel für die Bevölkerung; niemand wird in seiner Meinung beengt dadurch, daß er sich in ein strenges Ritual einfügt.
[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass die geistige Gesinnung der Katharer eine tiefen Einfluss auf die die Entstehung der [[Gotik]] hatte.  


Die christliche Religion hat das entgegengesetzte Prinzip verfolgt; nicht Gebräuche, sondern Meinungen hat man den Leuten aufgenötigt, und die Folge ist, daß in der neueren Zeit die Formlosigkeit in unserem sozialen Zusammenleben Gesetz geworden ist. Da beginnt das vollständige Außer-acht-Lassen aller Gebräuche, die die Menschen verbinden würden; alle Formen, die sinnbildlich höhere Wahrheiten ausdrücken, werden allmählich abgeschafft. Das ist ein großer Schaden für die gesamte Entwickelung, hauptsächlich für die Entwickelung im orientalischen Sinne.
{{GZ|Der eigentümliche Baustil des Mittelalters, den man
fälschlich den gotischen nennt, kam aus Südfrankreich, entstammte
Gegenden, wo solche frommen Ketzer lebten wie
die Katharer, die Waldenser, die bestrebt waren, das innere
Leben zu vertiefen und mit dem üppigen Leben der Bischöfe
und des Klerus zu brechen. Ein eigentümliches geistiges
Leben breitet sich von dorther aus; die deutsche Mystik
wird stark davon beeinflußt.


Viele glauben heute in der europäischen Bevölkerung, über Dogmen hinaus zu sein, aber gerade die Freidenker und Materialisten sind die ärgsten Dogmenfanatiker. Das materialistische Dogma ist noch viel drückender als jedes andere. Die Unfehlbarkeit des Papstes gilt für viele nicht mehr, wohl aber die Unfehlbarkeit des Universitätsprofessors. Auch der Liberalste ist, trotz der gegenteiligen Behauptungen, den Dogmen des Materialismus unterworfen. Welche Dogmen lasten zum Beispiel auf dem Juristen, Mediziner und so weiter. Jeder Universitätsprofessor lehrt sein Dogma. Oder auch: Wie schwer lastet auf einem das Dogma der Unfehlbarkeit der öffentlichen Meinung, der Tageszeitung! Der orientalische Joga-Lehrer fordert, nicht herauszutreten aus den Formen, die ein Bindeglied sind für Weise und Unweise, denn diese uralten heiligen Formen sind die Bilder der höchsten Wahrheiten. Ohne Formen gibt es keine Kultur; es ist eine Täuschung, wenn man das Gegenteil glaubt. Nehmen wir zum Beispiel an, es gründe jemand eine Kolonie, ganz formlos, ohne Riten, ohne Gebräuche. Für den, der die Dinge durchschaut, ist es klar, daß eine solche Kolonie ohne eine Kirche, ohne Kultus und ohne religiöse Gebräuche eine Zeitlang ganz gut bestehen kann, weil die Leute noch nach den alten Anlagen leben, die sie mitgebracht haben. Aber sobald sie diese Anlagen verlieren, geht die Kolonie 2ugrunde, denn jede Kultur muß aus der Form herausgeboren werden. Das Innere muß äußerlich durch Formen ausgedrückt werden. Die moderne Kultur hat die Formen verloren; sie muß sie wieder gewinnen. Sie muß wieder lernen, auch äußerlich auszudrücken, was im Innern der Seele lebt. Die Form bedingt auf die Dauer das menschliche Zusammenleben. Das wußten die alten Weisen, und deswegen hielten sie fest an den religiösen Übungen.
Welch tiefen Einfluß diese Gesinnung auch auf die äußere
Gestalt dieser Kirchen hatte, geht daraus hervor, daß alle
diese gotischen Münster einen mystischen Schmuck besaßen
in den wunderbaren Glasmalereien. Diese Kunst, die
im 17. Jahrhundert vollständig verlorengegangen ist, war
nicht artistische Allegorie, sondern die Sinnbilder, die dort
eingemalt waren, übten wirklich einen mystischen Einfluß
aus auf die Menge, wenn der Sonnenschein durch sie hereinschien
in die dämmerigen hohen Kirchen.|51|177}}


3. [[Asanam]] bedeutet das Einnehmen einer gewissen Körperstellung bei der Meditation. Das ist für den Orientalen viel wichtiger als für den Europäer, weil der Körper des Europäers für gewisse feine Strömungen nicht mehr so sensitiv ist. Der orientalische Leib ist noch feiner, er empfindet leicht Strömungen, die von Ost nach West, von Nord nach Süd und aus der Höhe in die Tiefe gehen; denn im Weltall fluten geistige Ströme. Aus diesem Grunde werden die Kirchen zum Beispiel in einer bestimmten Richtung gebaut. Deshalb läßt der Joga-Lehrer den Jogi eine bestimmte Stellung einnehmen; der Schüler muß die Hände und Füße in einer bestimmten Stellung haben, damit die Ströme in gerader Richtung durch den Körper hindurchgehen können. Würde der Hindu seinen Körper nicht in diese Harmonie einfügen, so würde er die Früchte seiner Meditation völlig aufs Spiel setzen.
== Kult und religiöse Praxis ==
Die katharischen Priester (sowohl Männer als auch Frauen) predigten in der Volkssprache, nicht in der traditionelle Kirchensprache [[Latein]], und erreichten dadurch weite Bevölkerungsschichten. Armut, Bescheidenheit und Enthaltsamkeit (auch in der Sexualität) galten als erstrebenswert und trugen zur Popularität der Bewegung bei, während die römische Kirche aufgrund der Lebensweise vieler ihrer Funktionsträger abgelehnt wurde.


4. [[Pranayama]] ist das Atmen, das Joga-Atmen. Das ist ein sehr wesentlicher und ausführlicher Bestandteil der orientalischen Joga-Schulung. Es kommt fast gar nicht in Betracht bei der christlichen Schulung, hingegen wieder mehr bei der Rosenkreuzer-Schulung. Was bedeutet das Atmen für die okkulte Entwickelung? Die Bedeutung des Atmens liegt schon in dem «Nicht töten», «Nicht das Leben beeinträchtigen». Der okkulte Lehrer sagt: Du tötest fortwährend langsam deine Umgebung durch das Atmen. - Wieso? Wir ziehen den Atem ein, halten ihn an, versorgen unser Blut mit Sauerstoff und stoßen den Atem dann wieder aus. Was geschieht dabei? Wir atmen die mit Sauerstoff erfüllte Luft ein, verbinden sie in uns mit Kohlenstoff und atmen Kohlensäure aus; darin aber kann kein Mensch oder Tier leben. Sauerstoff atmen wir ein, Kohlensäure, den Giftstoff, atmen wir aus; wir töten also mit jedem Atemzug fortwährend andere Wesen. Stückweise töten wir unsere ganze Umgebung. Wir atmen Lebensluft ein und atmen Luft aus, die wir selbst nicht mehr brauchen können. Der okkulte Lehrer ist darauf bedacht, das zu ändern. Wenn es nur auf die Menschen und auf die Tiere ankäme, so wäre bald aller Sauerstoff aufgebraucht und alles Lebendige ausgestorben. Daß wir die Erde nicht zugrunde richten, das verdanken wir den Pflanzen, denn diese machen genau den entgegengesetzten Prozeß durch. Sie assimilieren die Kohlensäure, trennen den Kohlenstoff vom Sauerstoff und bauen aus dem ersteren ihren Körper auf. Den Sauerstoff geben sie wieder frei, und diesen atmen Mensch und Tier ein. So erneuern die Pflanzen die Lebensluft; alles Leben würde ohne sie schon längst vernichtet sein. Ihnen verdanken wir unser Leben. So ergänzen sich also Pflanze, Tier und Mensch gegenseitig.
Der katharische [[Kult]] ist dem Kern nach bogomilischer Tradition, was sich vor allem in der Tatsache äußert, dass die Vergebung der Sünden nur durch die Aufnahme in die Kirche der Katharer erfolgen konnte. In ihrem kultischen Leben kannten die Katharer neben ihrem einzigen [[sakrament]]sähnlichen Ritus, der Geisttaufe (''Consolamentum''), noch eine Reihe an kultischen Handlungen.<ref>Daniela Müller: ''Ketzer und Kirche: Beobachtungen aus zwei Jahrtausenden.'' Lit-Verlag 2014. S. 165, S. 169.</ref>


Dieser Prozeß wird aber in der Zukunft anders werden, und da derjenige, der in okkulter Entwickelung begriffen ist, mit dem beginnt, was die anderen einmal in der Zukunft durchmachen werden, so muß er sich entwöhnen, durch den Atem zu töten. Das ist Pranayama, die Wissenschaft des Atmens. Unser modernes materialistisches Zeitalter stellt die Gesundheit unter das Zeichen der frischen Luft; die moderne Heilmethode mit Luft ist eine Methode, die aufs Töten ausgeht. Der Jogi dagegen schließt sich in eine Höhle ein und atmet so viel als immer möglich seine eigene Luft, im Gegensatz zum Europäer, der immer das Fenster aufsperren muß. Der Jogi hat die Kunst gelernt, die Luft so wenig wie möglich zu verpesten, weil er gelernt hat, die Luft auszunutzen. Wie macht er das? Dieses Geheimnis war in den europäischen Geheimschulen immer bekannt, man nannte es das Erreichen des Steins der Weisen oder des Steins der Philosophen.
=== Consolamentum ===


Um die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert sickerte manches über okkulte Entwickelung durch. Da wurde viel von dem Stein der Weisen in öffentlichen Schriften geschrieben, aber man merkt, daß die Verfasser selbst nicht viel davon verstanden, wenn auch alles aus richtiger Quelle stammte. In einer Thüringer Staatszeitung erschien im Jahre 1796 ein Artikel über den Stein der Weisen, in dem unter anderm folgendes gesagt wurde: Der Stein der Weisen ist etwas, das man nur kennen muß, denn gesehen hat es jeder Mensch. Es ist etwas, was alle Menschen eine gewisse Zeit hindurch fast jeden Tag in die Hand nehmen, was man überall finden kann, nur wissen die Menschen nicht, daß es der Stein der Weisen ist. - Das ist eine geheimnisvolle Andeutung : überall soll der Stein der Weisen zu finden sein. Aber diese sonderbare Ausdrucksweise ist wörtlich wahr.
Die ''Geisttaufe'' oder auch Consolamentum (lat.: „Tröstung“, nach [[Wikipedia:Römerbrief|Römerbrief]] Kapitel 1 Vers 12 und [[Wikipedia:Kolosserbrief|Kolosserbrief]] Kapitel 2 Vers 2) war der entscheidende Schritt, um Mitglied der katharischen Kirche zu werden, und der einzige Zugang zum Heil. Wollten Frauen oder Männer das Consolamentum erhalten, wurde von ihnen verlangt, sich in einer Art [[Wikipedia:Noviziat|Noviziat]] auf das Leben eines Katharers vorzubereiten. Nach der Geisttaufe durch Handauflegen musste das neue Mitglied der Bewegung sein restliches Leben als Katharer führen, um das Heil zu erlangen. Wer einmal das Consolamentum erhalten hatte, konnte es weitergeben, also weitere Personen in die katharische Kirche aufnehmen und so ihre Seelen retten.


Die Sache ist nämlich so: Wenn die Pflanze ihren Leib bildet, nimmt sie die Kohlensäure auf und behält den Kohlenstoff zurück, aus dem sie sich ihren Körper aufbaut. Mensch und Tier essen nun die Pflanze, nehmen dadurch den Kohlenstoff in sich wieder auf und geben ihn im Atem als Kohlensäure wieder ab. So besteht ein Kreislauf des Kohlenstoffes. In der Zukunft wird es anders sein. Da wird der Mensch lernen, sein Selbst immer mehr zu erweitern und das, was er jetzt der Pflanze überläßt, das wird er selbst einmal zustande bringen. Wie der Mensch durch das Mineral- und Pflanzenreich hindurchgeschritten ist, so schreitet er auch wiederum zurück. Er selbst wird Pflanze, nimmt das Pflanzendasein in sich auf und wird den ganzen Prozeß in sich selbst durchmachen: er wird den Kohlenstoff in sich behalten und bewußt damit seinen Körper aufbauen, wie es heute die Pflanze unbewußt tut. Den notwendigen Sauerstoff bereitet er dann sich selbst in seinen Organen, verbindet ihn mit dem Kohlenstoff zur Kohlensäure und lagert dann in sich selbst den Kohlenstoff wieder ab. Damit kann er also an seinem körperlichen Gerüst selbst fortbauen. Das ist eine große perspektivische Idee der Zukunft. Dann tötet er nichts anderes mehr.
Das Consolamentum wurde in einem feierlichen Akt vollzogen, an dem – unter der Leitung des Bischofs oder des ältesten Katharers der Gemeinde oder der Umgebung – alle Katharer teilnahmen, die das Consolamentum schon erhalten hatten. Die Katharer, die in den engeren Kreis der katharischen Kirche aufgenommen wurden, hießen ''Perfecti'' oder ''Perfectae'' (''Vollkommene''). Die Übergabe des Consolamentums vollzog sich, nach Vergebung der Sünden und der Übergabe des [[Vaterunser]]s an den [[Wikipedia:Novize|Novize]]n, durch Auflegen des Johannesevangeliums auf den Kopf des Kandidaten. Nacheinander berührten die Anwesenden den Kopf des Novizen und übertrugen somit den Geist der Erkenntnis auf ihn. Beging ein Perfectus eine Sünde, war nicht nur sein Consolamentum hinfällig, sondern auch diejenigen Geisttaufen, die von dem Sünder gespendet worden waren.


Nun ist bekanntlich Kohlenstoff und Diamant derselbe Stoff. Diamant ist kristallisierter, durchsichtiger Kohlenstoff. Also brauchen Sie nicht zu denken, daß der Mensch später als Schwarzer herumlaufen wird, sondern sein Leib wird aus durchsichtigem, und zwar weichem Kohlenstoff bestehen. Dann hat er den Stein der Weisen gefunden. Er verwandelt seinen eigenen Leib in den Stein der Weisen.
Nach dem Empfang des Consolamentums hatten die Perfecti ein entbehrungsreiches Leben zu führen. Neben dem Verbot der Ehe und der geschlechtlichen Beziehungen mussten auch strenge Speisevorschriften befolgt werden, z.&nbsp;B. war die Kost stets fleischlos; das töten von Menschen, vierbeinigen Tieren und Vögeln war verboten, außerdem durften sie weder fluchen, lügen noch einen Eid leisten und waren zur Arbeit verpflichtet. Frauen konnten ebenso wie Männer das Consolamentum erhalten, um gerettet zu werden. Jedoch war der Ritus für Frauen etwas abgeändert: Sie durften während der Zeremonie nicht berührt werden. Daher wurde ein Tuch über sie gedeckt. Da die Katharer annahmen, dass die Seele von Natur aus männlich sei, wurde nach Ansicht der Katharer beim Tod einer Perfecta ihre Seele in den ursprünglichen Zustand versetzt – sie wurde männlich. Die Perfecta wurde der Theorie nach zu einem asexuellen Wesen, ihr Geist löste sich vom Körper und erinnerte sich seines ursprünglich männlichen Zustandes. Schwangeren Frauen durfte kein Consolamentum erteilt werden, da sie nach Ansicht der Katharer einen [[Dämon]] im Leib hatten. Die Katharer lehnten generell die Zeugung von Kindern ab ([[Antinatalismus]]), da Adam und Eva ursprünglich ohne [[Sexualität]] gelebt hätten und vom [[Teufel]] zur Sünde der Reproduktion verführt worden seien.


Diesen Prozeß muß derjenige, der sich okkult entwickelt, so viel als möglich vorausnehmen, das heißt er muß seinem Atem die Fähigkeit des Tötens nehmen, er muß ihn so gestalten, daß die ausgeatmete Luft wieder brauchbar wird, so daß er sie immer wieder einatmen kann. Und wodurch geschieht das? Dadurch, daß man in den Atmungsprozeß Rhythmus hineinbringt. Dazu gibt der Lehrer Anweisung. Einatmen, Atemanhalten und Ausatmen, darin muß, wenn auch nur für kurze Zeit, Rhythmus liegen. Mit jedem rhythmisch ausgeatmeten Atemzug wird die Luft verbessert, ganz langsam, aber sicher. Man kann fragen: Was macht das aus? - Hier gilt der Satz: Steter Tropfen höhlt den Stein. Jeder Atemzug ist solch ein Tropfen. Der Chemiker kann das noch nicht nachweisen, weil seine Mittel zu grob sind, um die feinen Stoffe wahrzunehmen, aber der Okkultist weiß, daß dadurch in der Tat der Atem lebensfördernd wird und mehr Sauerstoff enthält als unter gewöhnlichen Umständen. Nun wird aber der Atem gleichzeitig noch durch etwas anderes rein gemacht, nämlich durch Meditieren. Auch dadurch wird, wenn auch nur äußerst wenig, dazu beigetragen, daß die Pflanzennatur wieder hereingenommen wird in die menschliche Natur, so daß der Mensch zu dem Nicht-Toten kommt.
=== Das Gebet ===
Das vor dem Consolamentum übergebene Vaterunser war das einzige [[Gebet]] der Katharer.<ref>Daniela Müller: ''Ketzer und Kirche: Beobachtungen aus zwei Jahrtausenden.'' Lit-Verlag 2014. S. 169.</ref> Der Tagesablauf der Katharer war durch das Gebet bestimmt. Mit dem Consolamentum erhielten sie die Erlaubnis, das Vaterunser in verschiedenen Formeln zu beten, was Ausdruck der Zugehörigkeit zur ''ecclesia Dei'' (‚Kirche Gottes‘) war.


5. [[Pratyahara]]. Das nächste ist das Pratyahara; das bedeutet die Zügelung der Sinneswahrnehmung. Der Mensch, der im heutigen Sinne ein alltägliches Leben führt, empfängt bald da einen Eindruck, bald dort, und so immerfort; er läßt alles auf sich einwirken. Dem Schüler sagt nun der okkultistische Lehrer: Du mußt so und so viele Minuten lang einen Sinneseindruck festhalten und darfst nicht übergehen zu einem anderen als durch eigenen freien Willen.
=== Das Apparellamentum ===
Ebenso wie das oben genannte Gebet war das sogenannte ''Apparellamentum'' den bekennenden Katharern vorbehalten. Das ''Apparellamentum'' war ein monatlicher Bußgottesdienst, der zur Reinigung von den  beeinträchtigenden Beeinflussungen des irdischen Lebens diente und sie vor dem Rückfall in den Sündenstand bewahren sollte; sie beichteten ihre Verfehlungen einem Diakon. Ebenso wurde durch das ''Apparellamentum'' eine Unterwerfung unter die katharische Gemeinschaft vollzogen.


6. [[Dharana]]. Wenn er das eine Weile durchgeführt hat, muß er dazukommen können, gegen jeden äußeren Sinneseindruck taub und blind zu werden; er muß überhaupt von jedem Sinneseindruck absehen und in Gedanken nur das festzuhalten suchen, was man als Vorstellung davon zurückbehält. Wenn jemand so nur in Vorstellungen lebt, sein Denken kontrolliert und nur aus freiem Willen eine Vorstellung an die andere reiht, dann ist das der Zustand von Dharana.
=== Der Friedenskuss ===
Der Friedenskuss steht in unmittelbarer Beziehung zum Melioramentum (der ''Ehrenbezeugung'') und diente in erster Linie zur Begrüßung zweier Perfecti bzw. zweier Perfectae untereinander, oder auch der Begrüßung eines Gläubigen, allerdings nur in dem Fall, dass der Kuss vom Perfectus ausgegangen war. Friedensküsse gab es also nur unter Katharern gleichen Geschlechts. Statt zur Begrüßung einen Kuss auszutauschen, wurde die Perfecta vom Perfectus am Arm berührt. Eine andere, noch bessere Lösung zur Übergabe des Friedenskusses war, den Kuss auf das Johannesevangelium zu drücken und dieses dann der Frau zu überreichen.


7. [[Dhyanam]]. Nun gibt es Vorstellungen, von denen der Europäer nichts wissen will, die gar nicht von Sinneseindrücken herrühren, sondern die der Mensch bilden muß, zum Beispiel mathematische Vorstellungen : ein wirkliches Dreieck gibt es gar nicht in der Außenwelt, das kann man sich bloß denken; ebenso einen Kreis. Dann gibt es eine Reihe anderer Vorstellungen, die derjenige, der in okkulter Entwickelung ist, sehr üben muß. Das sind symbolische Vorstellungen, die bewußt mit irgendwelchen Dingen zusammenhängen, zum Beispiel das Hexagramm, ein Zeichen, das im Okkultismus erklärt wird; ebenso das Pentagramm. Der Schüler hält seinen Geist scharf auf solche Dinge gerichtet, die es in der Sinnenwelt nicht gibt. Ebenso ist es mit einer anderen Vorstellung, zum Beispiel die Gattung «Löwe», die man auch nur denken kann. Auch auf solche Vorstellungen muß der Schüler seine Aufmerksamkeit richten. Schließlich gibt es auch moralische Vorstellungen, wie zum Beispiel in «Licht auf den Weg»: «Bevor das Auge sehen kann, muß es der Tränen sich entwöhnen.» Das kann man auch nicht außen erleben, sondern nur in sich erfahren. Dieses Meditieren über Vorstellungen, die kein sinnliches Gegenstück haben, nennt man Dhyanam.
=== Radikaler Dualismus ===
Zirka 1176 schwor der Bogumilenbischof [[Wikipedia:Niketas (Bogumilenbischof)|Niketas]], als Abgesandter der drughuntisch-häretischen Kirche von [[Wikipedia:Konstantinopel|Konstantinopel]] den Führer der moderaten Katherer im [[Wikipedia:Languedoc|Languedoc]] auf den radikalen [[Dualismus]] ein.<ref>Malcolm Barber: ''Die Katharer. Ketzer des Mittelalters''. Patmos Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-491-96220-0. S. 57.</ref> Deggau schreibt: {{"|Im strengen Sinne kann man bei dem radikalen Dualismus der Katharer nicht von einer Moral sprechen. Denn moralische Vorschriften waren für einen Vollkommenen (perfectus) […] weder möglich noch nötig. Er ''konnte'' nicht mehr sündigen […] Umgekehrt konnte es für den einfachen Gläubigen in der Welt des Bösen keine verbindlichen Vorschriften geben […] Es wären nur Regeln des Bösen für das Böse.}}<ref>Hans-Georg Deggau: ''Kleine Geschichte der Katharer.'' Verlag Herder, Freiburg i. Breisgau 2005, S. 77.</ref>


8. [[Samadhi]]. Und nun kommt das Schwerste: Samadhi. Man vertieft sich lange, lange in eine Vorstellung, die kein sinnliches Gegenbild hat, man läßt den Geist gewissermaßen darin ruhen und füllt die Seele ganz damit aus. Dann läßt man diese Vorstellung fallen und hat dann nichts mehr im Bewußtsein, aber man darf nicht einschlafen, was beim gewöhnlichen Menschen sofort der Fall sein würde; man muß bewußt bleiben. In diesem Zustande fangen die Geheimnisse der höheren Welten an, sich zu enthüllen. Man beschreibt diesen Zustand in folgender Weise: Es bleibt ein Denken, das keine Gedanken hat; man denkt, denn man ist bewußt, aber man hat keine Gedanken. Dadurch können die geistigen Mächte ihren Inhalt in dieses Denken einströmen lassen. Solange man es selbst ausfüllt, können sie nicht hinein. Je länger man im Bewußtsein die Tätigkeit des Denkens ohne den Inhalt des Denkens festhält, desto mehr offenbart sich die übersinnliche Welt.
=== Speisevorschriften und die Brotsegnung ===
Aus der Ablehnung der Fortpflanzung als Teufelswerk kann bis zu einem gewissen Maße die Ablehnung sämtlicher Speisen, die aus der Fortpflanzung entstanden sind, also von Tierfleisch, [[Fett|Fetten]] und Milchprodukten, begründet werden. Eine weitaus stärkere Begründung für die Ablehnung dieser Speisen war die Annahme, dass sich in den Tierkörpern die Seelen verstorbener Menschen aufhielten. Wer ein Tier tötete, um es zu verspeisen, stand also in der Gefahr, einen Mord an einer Engelsseele zu begehen, die in einem Tierkörper Zuflucht gesucht hatte. Fische hingegen durften von den Katharern verzehrt werden, da sie der (im Mittelalter weit verbreiteten) Ansicht waren, Fische seien kein Zeugungsprodukt, sondern gingen aus dem Wasser hervor. Außerdem war das Trinken gegorener Getränke (vor allem von Wein) verboten. Mit der Brotsegnung, die im Rahmen einer Mahlzeit stattfand, sollte dem Beispiel Christi gedacht und nachgeeifert werden. Die Betrachtung der [[Hostie]] als Leib Christi lehnten die Katharer jedoch ab: Für sie war sie nur ein Stück Brot.


Auf diesen acht Gebieten liegen die Anweisungen des Lehrers bei der orientalischen Joga-Schulung." {{Lit|{{G|095|123ff}}}}
=== Das Melioramentum und die Credentes ===
</div>
Die Gläubigen drückten ihre Verehrung gegenüber dem Guten Christen (Perfectus)  durch Kniebeugen und Verneigungen, dem so genannten ''Melioramentum'' aus. Dadurch wurde die Hinwendung zum Katharismus nach außen bezeugt. Durch die Abgabe des Melioramentums wurde ein gewöhnlicher Mensch zu einem Credens, also einem Gefolgsmann der Katharer. Zwar galten die Credentes nicht als Mitglieder der katharischen Kirche, da sie das Consolamentum nicht erhalten hatten, aber das Melioramentum war ein Zeugnis dafür, dass die Credentes eines Tages das Consolamentum erhalten würden. Die Zeremonie des Melioramentums wurde durch das dreimalige Kniebeugen vor einem Perfectus und durch das dreimalige Bitten um seinen Segen vollzogen.


== Yoga-Schulungsweg mit 7 Stufen ==
Obwohl die Credentes Verpflichtungen gegenüber den Perfecti hatten, kann das Melioramentum nicht als geschäftlicher Vertrag angesehen werden; vielmehr war es Ausdruck enger sozialer und ideologischer Bindung an die katharische Kirche und deren Vertreter.


<div style="margin-left:20px">
=== Die Endura ===
"Der eigentliche Jogaweg besteht ebenfalls aus einzelnen Abschnitten,
Endura (lat. ''abstinentia'') bezeichnete ursprünglich die Probezeit der mindestens achtzehn Jahre alten katharischen [[Wikipedia:Novize|Novize]]n auf das Amt des/der Perfectus/a. Hierbei musste der Anwärter ein Jahr [[fasten]], wonach er (mitunter nach weiterer Prüfungszeit) durch das Consolamtentum und die Einkleidung mit einem schwarzen Gewand in den Kreis der Perfecti/ae aufstieg.<ref>[[Wikipedia:Arno Borst|Arno Borst]]: ''Die Katharer''. 2. Auflage. Herder Verlag, Freiburg i.Br. 1992, ISBN 3-451-04025-5, S. 145.</ref> Die Endura als Fasten-Prüfungszeit gewann in der Spätzeit in einer radikalen Variante eine neue Bedeutung, als sie mit einer Sonderform des Consolamentums, dem ''Kranken-Consolamentum'' verknüpft wurde: Kranke oder Sterbende, die sich erst am Ende ihres Lebens entschieden, das Consolamentum zu empfangen, jedoch nun nicht mehr die Möglichkeit hatten, ein strenges asketisches Leben als Perfecti/ae zu leben, konnten dadurch noch ihre Seele retten und die Vollkommenenwürde erlangen, indem sie keinerlei Nahrungsmittel mehr zu sich nahmen und dadurch, so sie nicht zuvor verstarben, [[Hunger|verhungerten]]. Bei der Ausführung dieser Art der Endura kamen auch Kinder, bei denen eine längere Fastenzeit ebenfalls nicht in Frage kam, ums Leben.<ref>Arno Borst: ''Die Katharer''. 2. Auflage. Herder Verlag, Freiburg i.Br. 1992, ISBN 3-451-04025-5, S. 146f.</ref>
die man scharf auseinanderhalten muß.


'''Erstens''': Der Jogaschüler soll nicht töten, nicht lügen, nicht stehlen,
== Die katharische Hierarchie ==
nicht ausschweifend leben und nicht begehren. Je mehr man
Die katharische Bewegung hatte bereits Mitte des zwölften Jahrhunderts eine ''fertig organisierte [[Wikipedia:Kirche (Organisation)|Kirche]] mit eigener Hierarchie''<ref name="lam25">Malcolm Lambert: ''Geschichte der Katharer.'' 2001, S. 25.</ref> gebildet. Die katharische Kirche besaß Diözesen, Bischöfe und Diakone und hielt selbst [[Wikipedia:Konzil|Konzil]]ien zu Glaubensfragen ab.<ref>So etwa das Konzil von [[Wikipedia:Mirepoix (Ariège)|Mirepoix]] 1206, vgl. Malcolm Lambert: ''Geschichte der Katharer.'' 2001, S. 62.</ref> Bis zum [[Wikipedia:Albigenserkreuzzug|Albigenserkreuzzug]] (1209–1229) konnten die Katharer ihre Organisation ausbauen und in Okzitanien unter dem Schutz des Adels und dem Wohlwollen großer Teile der Bevölkerung ihre Religion über mehrere Jahrzehnte lang weitgehend frei und öffentlich praktizieren. Vielerorts wurden Gemeinschaftshäuser als Zentren des Gebets und als Lebens- und Arbeitsorte für Perfecti und Perfectae eröffnet. Obwohl dieselben tatsächlich in persönlicher Armut lebten, konnte ihre Organisation, die katharische Kirche, in dieser Phase ein beträchtliches Vermögen erwirtschaften, und zwar vor allem durch Spenden, die im Zuge der Erteilung des Consolamentums am Kranken- oder Sterbebett (siehe oben: [[#Die Endura|Endura]]) der Gemeinschaft überlassen wurden, oft in Form von stattlichen Summen oder der Überschreibung des gesamten Erbes. So verfügte die Bewegung über große Mengen an festen und beweglichen Gütern. Die katharische Kirche, in der es kein [[Wikipedia:Zinsverbot|Zinsverbot]] gab, war – besonders in Südfrankreich – bisweilen überaus reich: Die Organisation kaufte für ihre Zwecke Häuser, Weinberge oder Äcker, investierte in den Ausbau von Festungen und gab hohe Summen als Bestechungsgelder für Amtsträger der gegnerischen Kirche aus.<ref>Arno Borst: ''Die Katharer.'' 1992, S. 86 und 98.</ref>
aufhört, auf Kosten anderer zu leben, um so näher kommt man
dem, was mit der Forderung «nicht stehlen» gemeint ist. Es handelt
sich hier natürlich nicht um das auch kriminell strafbare Stehlen,
sondern um feinere Arten desselben. Was die übrigen Erfordernisse
besagen, weiß wohl jeder unmittelbar selbst.


'''Zweitens''' ist es sehr erwünscht, gewisse symbolische Handlungen
Anhand der Struktur der katharischen Kirche lässt sich anschaulich darstellen, wie sich die religiöse Praxis der Katharer ausgebildet hatte: Aufgrund ihrer strengen Hierarchie besaß sie nur eine kleine Spitze, die Bischöfe und ihre Stellvertreter, und führte von diesen hin zu einer breiten Basis, den Credentes und Sympathisanten. Ihre straffe Organisation verlieh der katharischen Kirche große Wirkmächtigkeit und Schlagkraft. In der Auseinandersetzung mit der [[Wikipedia:Inquisition|Inquisition]] geriet sie ihnen jedoch zum Nachteil, weil die Katharer nach der Beseitigung ihrer Führungseliten kaum über dezentrale Strukturen „im Untergrund“ verfügten, wie sie etwa die ebenfalls verfolgten [[Waldenser]] besaßen. Der römisch-katholischen Kirche schienen die Katharer aufgrund ihrer „Gegenkirche“, die sie spiegelbildlich zu ihrer Rivalin errichtet hatten, umso gefährlicher.
als die seinigen anzuerkennen. Man soll einen Sinn dafür haben und
verstehen lernen, daß eine Kultushandlung eigentlich bloß ein symbolischer
Ausdruck für einen tieferen Inhalt ist.


'''Drittens''': Einnehmen einer bestimmten Körperstellung und
=== Der Bischof und seine Stellvertreter ===
-läge, denn es ist durchaus nicht gleichgültig, welche Lage man dem
Der Bischof hatte in der katharischen Gegenkirche keine so weitreichenden Aufgaben wie ein Bischof in der römisch-katholischen Kirche. Sein vornehmliches Recht war, bei allen Riten der Katharer die erste Stelle einzunehmen, beispielsweise bei der Erteilung des Consolamentums oder beim Brotbrechen. Ansonsten wurden ihm keine weiteren nur ihm vorbehaltenen Rechte, wie etwa Priesterweihe oder Firmung, zugesprochen, so dass der katharische Bischof im Grunde nur der Gemeindevorstand war, der sich auch um den Besuch der Einzelgemeinden kümmern musste.
Körper bei den Übungen zur höheren Weisheit gibt. Man soll ihn
nämlich möglichst in die Richtung der geistigen Strömungen in der
Welt bringen.


'''Viertens''': Von großer Wichtigkeit ist auch das Pranayama oder das
Das Bischofsamt wurde nur von Männern bekleidet.
Jogaatmen, welches mit der Forderung zusammenhängt, nicht zu
toten, denn durch seinen Atem wirkt der Mensch auf viele Dinge
seiner Umgebung tötend. Das Jogaatmen zielt darauf ab, dem
menschlichen Atem jenen tötenden Einfluß auf andere Lebewesen
allmählich zu nehmen. Vor allem soll nicht mehr so viel tötende
Kohlensäure abgegeben werden. Daß dies möglich ist, ergibt sich
schon daraus, daß die tief Eingeweihten Jahrzehnte in dumpfen
Höhlen zubringen können, ohne physisch zu verderben.


Die '''fünfte Stufe''' bezieht sich auf die Unterdrückung des Ablaufs
In der ersten Zeit der katharischen Kirche wurde der Bischof noch von der Gemeinde gewählt, im 13. Jahrhundert hatte sich die Verkirchlichung der katharischen Bewegung aber so weit durchgesetzt, dass der Bischof einer Diözese nur von seinesgleichen geweiht werden durfte.
bestimmter sinnlicher Vorstellungen. Wir dürfen hier nicht mehr
jede sinnliche Vorstellung auf uns einwirken lassen, sondern sollen
einzelne herausnehmen, um auf sie dann alle Aufmerksamkeit zu
konzentrieren. Ferner sollen die andern Gedanken jeweils einen bestimmten
und geregelten Weg des Ablaufs erhalten.


'''Sechstens''': Im weiteren Verfolg hat sich der Schüler etwa auf
An der Seite des Bischofs standen seine zwei Stellvertreter: der ältere und der jüngere „Sohn“ (''filius major'' und ''filius minor''). Beide vertraten den Bischof in seiner Abwesenheit und bereisten die Gemeinden als seine Vertreter. Die eigentliche Pfarrseelsorge hingegen wurde vom Diakon übernommen. Die Aufgaben eines Bischofs und auch eines Diakons konnten nur von Personen übernommen werden, die das Consolamentum erhalten hatten.
einen Lichteindruck, oder besser gesagt, auf das in der Seele haftende
Bild eines solchen Eindrucks zu konzentrieren. Letzteres bildet eine
noch höhere Stufe. Noch wertvoller ist die Meditation, die von einer
Vorstellung ausgeht, die nicht mehr der sinnlichen Welt angehört.
Daß der Mensch sich solchen Vorstellungen in Kontemplation hingibt,
ist für seine Schulung durchaus erforderlich.


Die folgende '''siebente Stufe''' ist sehr schwer, denn sie besteht
=== Der Diakon ===
darin, daß der Mensch nun überhaupt jegliche Vorstellung aus seinem
Der Aufgabenbereich eines Diakons einer katharischen Gemeinde war vielfältiger als der des Bischofs. Er hatte zwar nicht das Recht, als Erster das Consolamentum zu spenden oder das Brot zu brechen, aber er hatte die Aufgabe, im Fall von Unklarheiten oder Zweifeln bei den Gemeindegliedern schlichtend einzugreifen, diejenigen wieder zu konsolieren, die eine Sünde begangen hatten, und das Apparellamentum zu vollziehen.
Bewußtsein verbannt und dabei doch vollständig wach bleibt.
So nähert er sich dem Zustand intuitiver Empfängnis. Jetzt erst ist
der Boden bereitet, damit uns aus einer bisher noch unbekannten
Welt deren Inhalt zufließt.


Bei all dieser Vorbereitung und Schulung ist der [[Guru]] unentbehrlich,
Eine weitere Verpflichtung des Diakons war, katharische Konvente zu leiten, die auch als Gästehäuser für Katharer bezeichnet werden können. Diese Aufgabe wurde auch von Frauen übernommen; allerdings war es Frauen untersagt zu predigen. In den Frauenkonventen, die der Leitung einer Frau unterstanden, wurden die Predigten entweder vom katharischen Bischof oder aber – in den meisten Fällen – vom Diakon der Gemeinde durchgeführt.
denn erst durch ihn und ausschließlich durch ihn werden
diese inneren Vorgänge in der richtigen Weise und zum Heil des
Schülers geleitet.
</div>


== Rudolf Steiner über die Angemessenheit des Yoga-Weges für den europäischen Menschen ==
Die Aufgaben eines Diakons, die mit Reisen verbunden waren, konnten von Frauen nicht übernommen werden, da es vor allem nach dem Albigenserkreuzzug und während der Inquisition für Frauen nicht möglich war, allein auf Reisen zu gehen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.


"Unter den europäischen Menschen findet man nur wenige, welche den orientalischen Jogaweg gehen können. Daher ist es für den Europäer im allgemeinen nicht richtig, wenn er den Jogaweg geht."
=== Die Perfecti ===
(Lit.: [[GA 97]], S. 193)
Die Perfecti (weibliche Form: ''Perfectae'', Wortbedeutung: [[lat.]] „Vollkommene“; {{FrS|parfaits}}), bezeichnet auch als „gute Menschen“, ''Bonhommes'', ''Bonshommes'' bzw. ''boni homines'', bildeten den harten Kern der eigentlichen Mitglieder der katharischen Kirche.<ref>Arno Borst: ''Die Katharer.'' 1992, S. 151.</ref> Ihnen war erlaubt, das Vaterunser zu beten und das Consolamentum zu erteilen. Sie führten eine keusche und schlichte bis asketische Lebensweise in persönlicher Armut mit vielen Fastenregeln und standen vor den Gläubigen (Credentes), in denen sie eine „bemerkenswerte Hingabe“ erweckten, „in der machtvollen Tradition des Märtyrertums“.<ref name="lam25" /> Ihre Besitztümer überschrieben die Perfecti/ae bei ihrem Eintritt an die Gemeinschaft ihrer Kirche. Es hat wohl zu keiner Zeit mehr als zehntausend Perfecti gegeben; es kann sogar vermutet werden, dass die Zahl der Perfekten nicht mehr als viertausend betragen hat. Wenn die Perfecti/ae nicht auf Wanderschaft waren, um zu predigen, oder in ihrer Gemeinde unterwegs waren, lebten sie in eigenen Häusern, die der Gemeinschaft gehörten.


==Literatur==
Eine Perfecta durfte nur in der Gegenwart eines Diakons das Consolamentum spenden.
#Rudolf Steiner: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1978), Dreizehnter Vortrag, Stuttgart, 3. September 1906
#Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998)
#Otto-Albrecht Isbert: ''Yoga - Arbeit am Selbst'', Goldmann TB, München 1974


{{Vorlage:GA}}
=== Die Initiierten ===
Eine Stufe unter den Perfecti standen die Initiierten. Die Initiierten waren Gläubige, die danach strebten, das Consolamentum zu erhalten. Wie schon erwähnt, bestand die Übergabe des Consolamentums aus zwei Teilen, nämlich der Übergabe des Vaterunsers und der eigentlichen Geisttaufe, die aber nicht zeitnah durchgeführt werden mussten. Ein Initiierter hatte das Recht, das Vaterunser zu beten, stand also kurz davor, in den Stand eines Guten Menschen erhoben zu werden. Davor musste er sich jedoch über einen längeren Zeitraum moralisch bewähren – schon ein Initiierter hatte also nach den moralischen Grundsätzen der katharischen Kirche zu leben.


[[Kategorie:Schulungsweg]]
=== Die Credentes ===
Die Gläubigen fühlten sich noch nicht in der Lage, das von strengen Vorschriften geprägte Leben eines Perfectus zu führen. Sie standen aber der katharischen Kirche nahe und bezeugten das auch durch das Melioramentum. Dieser Gruppe, auch Credentes genannt, war zu verdanken, dass aus der katharischen Gegenkirche keine von der Welt abgesonderte, elitäre Mönchskirche, sondern eine Bewegung mit Massenanhang geworden war. Die Anzahl der Anhänger der katharischen Kirche wird auf „mehrere Hunderttausend“ geschätzt.
 
Die Credentes gehörten nicht zur katharischen Kirche und brauchten aus diesem Grund auch nicht die religiösen Vorschriften zu befolgen, die die Perfecti einzuhalten hatten. Eine der wichtigsten Aufgaben der Credentes war es, die Perfekten zu versorgen, und zur Zeit der Inquisition und des Albigenserkreuzzuges auch zu verstecken.
 
Am Ende ihres Lebens wurde den Credentes das [[#Das Consolamentum|Consolamentum]] erteilt, d.&nbsp;h., sie wurden von der sündigen Welt erlöst. Nach Erteilung des Consolamentums durfte der Kranke nur noch Wasser erhalten, da weltliche Nahrung die Wirkung aufgehoben hätte. Somit kam der Empfang des Consolamentums einem Todesurteil gleich (vgl. oben: Endura).
 
== Literatur ==
=== Deutsch ===
* Eduard Cunitz: ''Ein katharisches Rituale'', Druck und Verlag von Friedrich Mauke, Jena 1852 [https://books.google.at/books?id=wVwrAAAAYAAJ google]
* [[Wikipedia:Lothar Baier|Lothar Baier]]: ''Die große Ketzerei: Verfolgung und Ausrottung der Katharer durch Kirche und Wissenschaft''. Wagenbach, Berlin 2002, ISBN 3-8031-2410-7.
* Malcolm Barber: ''Die Katharer. Ketzer des Mittelalters''. Patmos Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-491-96220-0.
* Matthias Benad: ''Domus und Religion in Montaillou.'' Tübingen 1990.
* [[Wikipedia:Arno Borst|Arno Borst]]: ''Die Katharer''. A. Hiersemann Verlag, Stuttgart 1953, ISBN 3-7772-5301-4.
** Neuauflage mit Nachträgen von [[Wikipedia:Alexander Patschovsky|Alexander Patschovsky]] und Gerhard Rottenwöhrer. Karolinger Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-85418-145-3.
* Heinrich Fichtenau: ''Ketzer und Professoren: Häresie und Vernunftglaube im Hochmittelalter.'' München, Beck 1992, ISBN 3-406-36458-6.
* [[Wikipedia:Hans Jonas|Hans Jonas]]: ''Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes''. Insel, Frankfurt 1999, ISBN 3-458-16944-X.
* Reiner Klein: ''Die Mysterien der Katharer''. Zeitenwende 2008, ISBN 978-3-934291-51-5.
* Malcolm Lambert: ''Geschichte der Katharer''. Primus Verlag, Darmstadt 2001, ISBN 3-89678-401-3.
* Malcolm Lambert: ''Häresie im Mittelalter: Von den Katharern bis zu den Hussiten''. Primus Verlag, Darmstadt 2001, ISBN 3-89678-184-7.
* [[Wikipedia:Emmanuel Le Roy Ladurie|Emmanuel Le Roy Ladurie]]: ''Montaillou – Ein Dorf vor dem Inquisitor 1294 bis 1324.'' (fr. 1975) Ullstein, Berlin 2000, ISBN 3-548-26571-5.
* Jörg Oberste: ''Ketzerei und Inquisition im Mittelalter''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-534-15576-7.
* Jörg Oberste: ''Der Kreuzzug gegen die Albigenser''. Primus Verlag, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-464-1.
* [[Déodat Roché]]: ''Die Katharer-Bewegung. Ursprung und Wesen.'' Verlag am Goetheanum, Dornach 1997, ISBN 9783723508275
* Michel Roquebert: ''Die Religion der Katharer.'' Übersetzung von Rosi Hoffmann. Editions Loubatières, Portet-sur-Garonne 1988, {{Falsche ISBN|2-86266-102-8}}.
* Gerhard Rottenwöhrer: ''Der Katharismus''. 4 Bände, Bock & Herchen, Bad Honnef 1982f., ISBN 3-88347-103-8.
* Kurt Rudolph: ''Die Gnosis.'' Göttingen 1990.
* [[Wikipedia:Steven Runciman|Steven Runciman]]: ''Häresie und Christentum: Der mittelalterliche Manichäismus''. Wilhelm Fink Verlag, München 1988, ISBN 3-7705-2498-5.
* Gerd Schwerhoff: ''Die Inquisition: Ketzerverfolgung in Mittelalter und Neuzeit''. C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-50840-5.
* Joseph Szöverffy: ''Maria und die Häretiker. Ein Zisterzienserhymnus zum Albigenserkrieg.'' In: ''[[Wikipedia:Analecta Cisterciensia|Analecta Cisterciensia]].'' 43 (1987), S. 223–232.
* Pierre des Vaux-de-Cernay: ''Kreuzzug gegen die Albigenser''. Manesse, Zürich 1997, ISBN 3-7175-8228-3 (Übersetzung der ''Historia Albigensis'' aus dem Lateinischen).
* Ernst Werner, Martin Erbstößer: ''Kleriker, Mönche, Ketzer: Das religiöse Leben im Hochmittelalter''. Herder, Freiburg 1994, ISBN 3-451-04284-3.
* Eugen Roll: ''Ketzer zwischen Orient und Okzident. Patarener, Paulikianer, Bogomilen'', J. Ch. Mellinger Verlag 1986, ISBN 978-3880691902
* Rudolf Steiner: ''Über Philosophie, Geschichte und Literatur'', [[GA 51]] (1983), ISBN 3-7274-0510-4 {{Vorträge|051}}
 
{{GA}}
 
=== Französisch ===
* Martin Aurell: ''Les Cathares devant l'histoire''. Hydre Éd., Cahors 2005, ISBN 2-913703-57-7.
* Jacques Berlioz: ''„Tuez-les tous Dieu reconnaîtra les siens“: le massacre de Béziers et la croisade des Albigeois vus par Césaire de Heisterbach''. Loubatières, Portet-sur-Garonne 1994, ISBN 2-86266-215-1.
* Jean-Louis Biget, ''Hérésie et inquisition dans le Midi de la France'', Paris, Picard, 2007 [https://www.cairn.info/heresie-et-inquisition-dans-le-midi-de-la-france--9782708408036.htm, online].
* Richard Bordes: ''Cathares et Vaudois en Périgord, Quercy et Agenais''. Hydre Éd., Cahors 2005, ISBN 2-913703-30-5.
* Anne Brenon: ''Le Dico des cathares''. Editions Milan, Paris 2000, ISBN 2-84113-817-8.
* Anne Brenon: ''Les Femmes cathares''. Perrin, Paris 2004, ISBN 2-262-02269-0.
* Roger Caratini: ''Les cathares – de la gloire à la tragédie (1209–1244)''. Archipel, Paris 2005, ISBN 2-84187-589-X.
* Jean Duvernoy: ''Le Catharisme: La religion des cathares (tome 1)''. Éd. Privat, Toulouse 1996, ISBN 2-7089-5326-5.
* Jean Duvernoy: ''L'Histoire des cathares (tome 2)''. Neuauflage. Éd. Privat, Toulouse 2004, ISBN 2-7089-7523-4.
* [https://www.academia.edu/11602867/Mark_G._Pegg_Innocent_III_les_Pestilentiels_Proven%C3%A7aux_et_le_paradigme_%C3%A9puis%C3%A9_du_catharisme_dans_Innocent_III_et_le_Midi_._Cahiers_de_Fanjeaux_50_2015_p._277-307_trad._de_langlais_ Mark G. Pegg, "Innocent III, les 'Pestilentiels Provençaux' et le paradigme épuisé du catharisme", in ''Innocent III et le Midi''. ''Cahiers de Fanjeaux'' 50, 2015, p. 277-307, online].
* Michel Roquebert: ''Histoire des Cathares. Hérésie, Croisade, Inquisition du XIe au XIVe siècle''. Perrin, Paris 1999, ISBN 2-262-01894-4.
 
=== Spanisch ===
* Jesús Ávila Granados: ''La mitología cátara : símbolos y pilares del catarismo occitano''. mr ed., Madrid 2005, ISBN 84-270-3126-2.
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.katharer.de/ katharer.de]
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
[[Kategorie:Christentum]]
[[Kategorie:Häresie]]
[[Kategorie:Katharer]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 1. Dezember 2017, 11:30 Uhr

Der heilige Dominikus und die Albigenser in Albi (1207): Katholische und katharische Schriften werden ins Feuer geworfen, doch nur letztere verbrennen (Pedro Berruguete, um 1495).[1]

Der Begriff Katharer (von griech. καθαρός katharós „rein“) steht im ursprünglichen Sinn für einen Menschen, der sich einer umfangreichen Katharsis, d.h. der Läuterung seines Astralleibs, unterzogen hat und dadurch für eine wahre Geistesschülerschaft vorbereitet war. Daraus wurde dann die Bezeichnung für die Anhänger einer christlichen Glaubensbewegung, die sich vom 12. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert, vornehmlich im Süden Frankreichs, aber auch in Italien, Spanien und Deutschland ausbreitete. Verbreitet ist auch die Bezeichnung Albigenser (gelegentlich auch: Albingenser) nach der südfranzösischen Stadt Albi, einer ehemaligen Katharerhochburg. Sie selbst nannten sich veri christiani („die wahren Christen“) oder boni homines bzw. Bonhommes („gute Menschen“). Gebräuchlich waren auch die Bezeichnungen Patarener bzw. Pateriner.

Die Katharer wurden im Zuge des Albigenserkreuzzugs (1209 bis 1229) und weiterer Feldzüge sowie durch die Inquisition als Häretiker verfolgt und vernichtet.

Aus dem Wort Katharer wurde später auch die abwertende Bezeichnung Ketzer für alle Abweichler von einem herrschenden Glauben abgeleitet. Die römisch-katholische Kirche verwendete in ihrer Propaganda auch die volksetymologische Ableitung von lat. Cattari (lat. cattus, die Katze). Danach würden die Katharer die Katze als Tier Satans auf das Hinterteil küssen.

Lehre

Die Lehre der Katharer ist zeitlich und regional zu differenzieren. Es gab innerhalb der Katharer insbesondere in der späteren Zeit viele verschiedene Gruppen, so dass man nicht von einer einheitlichen Lehre sprechen kann. Alle Gruppen verband jedoch eine gemeinsame dualistische, gnostisch-manichäische Grundüberzeugung, wonach nur die jenseitige geistige Welt gottgeschaffen war, während die irdisch-materielle Welt als Produkt eines bösen Prinzips gesehen wurde.[2] Ihre dualistische Form des Christentum wurde von den balkanischen Bogomilen beeinflusst. Die Katharer hatten direkte Verbindungen zu den Bogomilen: Die Interrogatio Johannis, eine apokryphe Schrift bogomilischer Herkunft, erhielt der italienische Katharerbischof Nazarius von Bogomilen aus Bulgarien.[3]

Im Neuen Testament hatte das Johannesevangelium für sie eine herausragende Rolle. Das Leben des Katharers war darauf ausgelegt, das Gute im Menschen (die Seele) aus der bösen Welt in den Himmel zu bringen. Der Katharismus war eine Erlösungsreligion und basierte auf der Offenbarung. Sein Heiliges Buch war das Neue Testament, sein einziges Gebet das Pater Noster.[4]

Die Katharer sahen sich selbst als die „wahre“ christliche Kirche. Ihr Ziel war die Befreiung der Seele durch die Erlangung des Consolamentums (siehe unten). Die Katharer unterschieden sich von der damaligen christlichen Kirche auch durch die Ablehnung des Alten Testaments der Bibel, in dem sie den Schöpfergott einer bösen Welt beschrieben sahen.[5] In ihren Predigten kamen viele Bibelzitate vor, die Auslegung war oft nicht eng an den Text gebunden, was sich auch bei den Bibelübersetzungen feststellen lässt.

Abgesehen von einer grundsätzlich dualistischen Weltsicht und der Ablehnung des Alten Testaments lassen sich über die katharische Lehre kaum für alle Untergruppen gemeinsame theologische Aussagen finden. Die Katharer wurden und werden gerne in die Traditionen des Manichäismus und der Gnosis gestellt. Eine direkte Verbindung lässt sich allerdings nicht nachweisen, obwohl theologische Parallelen augenscheinlich sind.[6]

Zusammenhang mit der Entstehung der Gotik

Rudolf Steiner hat darauf hingewiesen, dass die geistige Gesinnung der Katharer eine tiefen Einfluss auf die die Entstehung der Gotik hatte.

„Der eigentümliche Baustil des Mittelalters, den man fälschlich den gotischen nennt, kam aus Südfrankreich, entstammte Gegenden, wo solche frommen Ketzer lebten wie die Katharer, die Waldenser, die bestrebt waren, das innere Leben zu vertiefen und mit dem üppigen Leben der Bischöfe und des Klerus zu brechen. Ein eigentümliches geistiges Leben breitet sich von dorther aus; die deutsche Mystik wird stark davon beeinflußt.

Welch tiefen Einfluß diese Gesinnung auch auf die äußere Gestalt dieser Kirchen hatte, geht daraus hervor, daß alle diese gotischen Münster einen mystischen Schmuck besaßen in den wunderbaren Glasmalereien. Diese Kunst, die im 17. Jahrhundert vollständig verlorengegangen ist, war nicht artistische Allegorie, sondern die Sinnbilder, die dort eingemalt waren, übten wirklich einen mystischen Einfluß aus auf die Menge, wenn der Sonnenschein durch sie hereinschien in die dämmerigen hohen Kirchen.“ (Lit.:GA 51, S. 177)

Kult und religiöse Praxis

Die katharischen Priester (sowohl Männer als auch Frauen) predigten in der Volkssprache, nicht in der traditionelle Kirchensprache Latein, und erreichten dadurch weite Bevölkerungsschichten. Armut, Bescheidenheit und Enthaltsamkeit (auch in der Sexualität) galten als erstrebenswert und trugen zur Popularität der Bewegung bei, während die römische Kirche aufgrund der Lebensweise vieler ihrer Funktionsträger abgelehnt wurde.

Der katharische Kult ist dem Kern nach bogomilischer Tradition, was sich vor allem in der Tatsache äußert, dass die Vergebung der Sünden nur durch die Aufnahme in die Kirche der Katharer erfolgen konnte. In ihrem kultischen Leben kannten die Katharer neben ihrem einzigen sakramentsähnlichen Ritus, der Geisttaufe (Consolamentum), noch eine Reihe an kultischen Handlungen.[7]

Consolamentum

Die Geisttaufe oder auch Consolamentum (lat.: „Tröstung“, nach Römerbrief Kapitel 1 Vers 12 und Kolosserbrief Kapitel 2 Vers 2) war der entscheidende Schritt, um Mitglied der katharischen Kirche zu werden, und der einzige Zugang zum Heil. Wollten Frauen oder Männer das Consolamentum erhalten, wurde von ihnen verlangt, sich in einer Art Noviziat auf das Leben eines Katharers vorzubereiten. Nach der Geisttaufe durch Handauflegen musste das neue Mitglied der Bewegung sein restliches Leben als Katharer führen, um das Heil zu erlangen. Wer einmal das Consolamentum erhalten hatte, konnte es weitergeben, also weitere Personen in die katharische Kirche aufnehmen und so ihre Seelen retten.

Das Consolamentum wurde in einem feierlichen Akt vollzogen, an dem – unter der Leitung des Bischofs oder des ältesten Katharers der Gemeinde oder der Umgebung – alle Katharer teilnahmen, die das Consolamentum schon erhalten hatten. Die Katharer, die in den engeren Kreis der katharischen Kirche aufgenommen wurden, hießen Perfecti oder Perfectae (Vollkommene). Die Übergabe des Consolamentums vollzog sich, nach Vergebung der Sünden und der Übergabe des Vaterunsers an den Novizen, durch Auflegen des Johannesevangeliums auf den Kopf des Kandidaten. Nacheinander berührten die Anwesenden den Kopf des Novizen und übertrugen somit den Geist der Erkenntnis auf ihn. Beging ein Perfectus eine Sünde, war nicht nur sein Consolamentum hinfällig, sondern auch diejenigen Geisttaufen, die von dem Sünder gespendet worden waren.

Nach dem Empfang des Consolamentums hatten die Perfecti ein entbehrungsreiches Leben zu führen. Neben dem Verbot der Ehe und der geschlechtlichen Beziehungen mussten auch strenge Speisevorschriften befolgt werden, z. B. war die Kost stets fleischlos; das töten von Menschen, vierbeinigen Tieren und Vögeln war verboten, außerdem durften sie weder fluchen, lügen noch einen Eid leisten und waren zur Arbeit verpflichtet. Frauen konnten ebenso wie Männer das Consolamentum erhalten, um gerettet zu werden. Jedoch war der Ritus für Frauen etwas abgeändert: Sie durften während der Zeremonie nicht berührt werden. Daher wurde ein Tuch über sie gedeckt. Da die Katharer annahmen, dass die Seele von Natur aus männlich sei, wurde nach Ansicht der Katharer beim Tod einer Perfecta ihre Seele in den ursprünglichen Zustand versetzt – sie wurde männlich. Die Perfecta wurde der Theorie nach zu einem asexuellen Wesen, ihr Geist löste sich vom Körper und erinnerte sich seines ursprünglich männlichen Zustandes. Schwangeren Frauen durfte kein Consolamentum erteilt werden, da sie nach Ansicht der Katharer einen Dämon im Leib hatten. Die Katharer lehnten generell die Zeugung von Kindern ab (Antinatalismus), da Adam und Eva ursprünglich ohne Sexualität gelebt hätten und vom Teufel zur Sünde der Reproduktion verführt worden seien.

Das Gebet

Das vor dem Consolamentum übergebene Vaterunser war das einzige Gebet der Katharer.[8] Der Tagesablauf der Katharer war durch das Gebet bestimmt. Mit dem Consolamentum erhielten sie die Erlaubnis, das Vaterunser in verschiedenen Formeln zu beten, was Ausdruck der Zugehörigkeit zur ecclesia Dei (‚Kirche Gottes‘) war.

Das Apparellamentum

Ebenso wie das oben genannte Gebet war das sogenannte Apparellamentum den bekennenden Katharern vorbehalten. Das Apparellamentum war ein monatlicher Bußgottesdienst, der zur Reinigung von den beeinträchtigenden Beeinflussungen des irdischen Lebens diente und sie vor dem Rückfall in den Sündenstand bewahren sollte; sie beichteten ihre Verfehlungen einem Diakon. Ebenso wurde durch das Apparellamentum eine Unterwerfung unter die katharische Gemeinschaft vollzogen.

Der Friedenskuss

Der Friedenskuss steht in unmittelbarer Beziehung zum Melioramentum (der Ehrenbezeugung) und diente in erster Linie zur Begrüßung zweier Perfecti bzw. zweier Perfectae untereinander, oder auch der Begrüßung eines Gläubigen, allerdings nur in dem Fall, dass der Kuss vom Perfectus ausgegangen war. Friedensküsse gab es also nur unter Katharern gleichen Geschlechts. Statt zur Begrüßung einen Kuss auszutauschen, wurde die Perfecta vom Perfectus am Arm berührt. Eine andere, noch bessere Lösung zur Übergabe des Friedenskusses war, den Kuss auf das Johannesevangelium zu drücken und dieses dann der Frau zu überreichen.

Radikaler Dualismus

Zirka 1176 schwor der Bogumilenbischof Niketas, als Abgesandter der drughuntisch-häretischen Kirche von Konstantinopel den Führer der moderaten Katherer im Languedoc auf den radikalen Dualismus ein.[9] Deggau schreibt: „Im strengen Sinne kann man bei dem radikalen Dualismus der Katharer nicht von einer Moral sprechen. Denn moralische Vorschriften waren für einen Vollkommenen (perfectus) […] weder möglich noch nötig. Er konnte nicht mehr sündigen […] Umgekehrt konnte es für den einfachen Gläubigen in der Welt des Bösen keine verbindlichen Vorschriften geben […] Es wären nur Regeln des Bösen für das Böse.“[10]

Speisevorschriften und die Brotsegnung

Aus der Ablehnung der Fortpflanzung als Teufelswerk kann bis zu einem gewissen Maße die Ablehnung sämtlicher Speisen, die aus der Fortpflanzung entstanden sind, also von Tierfleisch, Fetten und Milchprodukten, begründet werden. Eine weitaus stärkere Begründung für die Ablehnung dieser Speisen war die Annahme, dass sich in den Tierkörpern die Seelen verstorbener Menschen aufhielten. Wer ein Tier tötete, um es zu verspeisen, stand also in der Gefahr, einen Mord an einer Engelsseele zu begehen, die in einem Tierkörper Zuflucht gesucht hatte. Fische hingegen durften von den Katharern verzehrt werden, da sie der (im Mittelalter weit verbreiteten) Ansicht waren, Fische seien kein Zeugungsprodukt, sondern gingen aus dem Wasser hervor. Außerdem war das Trinken gegorener Getränke (vor allem von Wein) verboten. Mit der Brotsegnung, die im Rahmen einer Mahlzeit stattfand, sollte dem Beispiel Christi gedacht und nachgeeifert werden. Die Betrachtung der Hostie als Leib Christi lehnten die Katharer jedoch ab: Für sie war sie nur ein Stück Brot.

Das Melioramentum und die Credentes

Die Gläubigen drückten ihre Verehrung gegenüber dem Guten Christen (Perfectus) durch Kniebeugen und Verneigungen, dem so genannten Melioramentum aus. Dadurch wurde die Hinwendung zum Katharismus nach außen bezeugt. Durch die Abgabe des Melioramentums wurde ein gewöhnlicher Mensch zu einem Credens, also einem Gefolgsmann der Katharer. Zwar galten die Credentes nicht als Mitglieder der katharischen Kirche, da sie das Consolamentum nicht erhalten hatten, aber das Melioramentum war ein Zeugnis dafür, dass die Credentes eines Tages das Consolamentum erhalten würden. Die Zeremonie des Melioramentums wurde durch das dreimalige Kniebeugen vor einem Perfectus und durch das dreimalige Bitten um seinen Segen vollzogen.

Obwohl die Credentes Verpflichtungen gegenüber den Perfecti hatten, kann das Melioramentum nicht als geschäftlicher Vertrag angesehen werden; vielmehr war es Ausdruck enger sozialer und ideologischer Bindung an die katharische Kirche und deren Vertreter.

Die Endura

Endura (lat. abstinentia) bezeichnete ursprünglich die Probezeit der mindestens achtzehn Jahre alten katharischen Novizen auf das Amt des/der Perfectus/a. Hierbei musste der Anwärter ein Jahr fasten, wonach er (mitunter nach weiterer Prüfungszeit) durch das Consolamtentum und die Einkleidung mit einem schwarzen Gewand in den Kreis der Perfecti/ae aufstieg.[11] Die Endura als Fasten-Prüfungszeit gewann in der Spätzeit in einer radikalen Variante eine neue Bedeutung, als sie mit einer Sonderform des Consolamentums, dem Kranken-Consolamentum verknüpft wurde: Kranke oder Sterbende, die sich erst am Ende ihres Lebens entschieden, das Consolamentum zu empfangen, jedoch nun nicht mehr die Möglichkeit hatten, ein strenges asketisches Leben als Perfecti/ae zu leben, konnten dadurch noch ihre Seele retten und die Vollkommenenwürde erlangen, indem sie keinerlei Nahrungsmittel mehr zu sich nahmen und dadurch, so sie nicht zuvor verstarben, verhungerten. Bei der Ausführung dieser Art der Endura kamen auch Kinder, bei denen eine längere Fastenzeit ebenfalls nicht in Frage kam, ums Leben.[12]

Die katharische Hierarchie

Die katharische Bewegung hatte bereits Mitte des zwölften Jahrhunderts eine fertig organisierte Kirche mit eigener Hierarchie[13] gebildet. Die katharische Kirche besaß Diözesen, Bischöfe und Diakone und hielt selbst Konzilien zu Glaubensfragen ab.[14] Bis zum Albigenserkreuzzug (1209–1229) konnten die Katharer ihre Organisation ausbauen und in Okzitanien unter dem Schutz des Adels und dem Wohlwollen großer Teile der Bevölkerung ihre Religion über mehrere Jahrzehnte lang weitgehend frei und öffentlich praktizieren. Vielerorts wurden Gemeinschaftshäuser als Zentren des Gebets und als Lebens- und Arbeitsorte für Perfecti und Perfectae eröffnet. Obwohl dieselben tatsächlich in persönlicher Armut lebten, konnte ihre Organisation, die katharische Kirche, in dieser Phase ein beträchtliches Vermögen erwirtschaften, und zwar vor allem durch Spenden, die im Zuge der Erteilung des Consolamentums am Kranken- oder Sterbebett (siehe oben: Endura) der Gemeinschaft überlassen wurden, oft in Form von stattlichen Summen oder der Überschreibung des gesamten Erbes. So verfügte die Bewegung über große Mengen an festen und beweglichen Gütern. Die katharische Kirche, in der es kein Zinsverbot gab, war – besonders in Südfrankreich – bisweilen überaus reich: Die Organisation kaufte für ihre Zwecke Häuser, Weinberge oder Äcker, investierte in den Ausbau von Festungen und gab hohe Summen als Bestechungsgelder für Amtsträger der gegnerischen Kirche aus.[15]

Anhand der Struktur der katharischen Kirche lässt sich anschaulich darstellen, wie sich die religiöse Praxis der Katharer ausgebildet hatte: Aufgrund ihrer strengen Hierarchie besaß sie nur eine kleine Spitze, die Bischöfe und ihre Stellvertreter, und führte von diesen hin zu einer breiten Basis, den Credentes und Sympathisanten. Ihre straffe Organisation verlieh der katharischen Kirche große Wirkmächtigkeit und Schlagkraft. In der Auseinandersetzung mit der Inquisition geriet sie ihnen jedoch zum Nachteil, weil die Katharer nach der Beseitigung ihrer Führungseliten kaum über dezentrale Strukturen „im Untergrund“ verfügten, wie sie etwa die ebenfalls verfolgten Waldenser besaßen. Der römisch-katholischen Kirche schienen die Katharer aufgrund ihrer „Gegenkirche“, die sie spiegelbildlich zu ihrer Rivalin errichtet hatten, umso gefährlicher.

Der Bischof und seine Stellvertreter

Der Bischof hatte in der katharischen Gegenkirche keine so weitreichenden Aufgaben wie ein Bischof in der römisch-katholischen Kirche. Sein vornehmliches Recht war, bei allen Riten der Katharer die erste Stelle einzunehmen, beispielsweise bei der Erteilung des Consolamentums oder beim Brotbrechen. Ansonsten wurden ihm keine weiteren nur ihm vorbehaltenen Rechte, wie etwa Priesterweihe oder Firmung, zugesprochen, so dass der katharische Bischof im Grunde nur der Gemeindevorstand war, der sich auch um den Besuch der Einzelgemeinden kümmern musste.

Das Bischofsamt wurde nur von Männern bekleidet.

In der ersten Zeit der katharischen Kirche wurde der Bischof noch von der Gemeinde gewählt, im 13. Jahrhundert hatte sich die Verkirchlichung der katharischen Bewegung aber so weit durchgesetzt, dass der Bischof einer Diözese nur von seinesgleichen geweiht werden durfte.

An der Seite des Bischofs standen seine zwei Stellvertreter: der ältere und der jüngere „Sohn“ (filius major und filius minor). Beide vertraten den Bischof in seiner Abwesenheit und bereisten die Gemeinden als seine Vertreter. Die eigentliche Pfarrseelsorge hingegen wurde vom Diakon übernommen. Die Aufgaben eines Bischofs und auch eines Diakons konnten nur von Personen übernommen werden, die das Consolamentum erhalten hatten.

Der Diakon

Der Aufgabenbereich eines Diakons einer katharischen Gemeinde war vielfältiger als der des Bischofs. Er hatte zwar nicht das Recht, als Erster das Consolamentum zu spenden oder das Brot zu brechen, aber er hatte die Aufgabe, im Fall von Unklarheiten oder Zweifeln bei den Gemeindegliedern schlichtend einzugreifen, diejenigen wieder zu konsolieren, die eine Sünde begangen hatten, und das Apparellamentum zu vollziehen.

Eine weitere Verpflichtung des Diakons war, katharische Konvente zu leiten, die auch als Gästehäuser für Katharer bezeichnet werden können. Diese Aufgabe wurde auch von Frauen übernommen; allerdings war es Frauen untersagt zu predigen. In den Frauenkonventen, die der Leitung einer Frau unterstanden, wurden die Predigten entweder vom katharischen Bischof oder aber – in den meisten Fällen – vom Diakon der Gemeinde durchgeführt.

Die Aufgaben eines Diakons, die mit Reisen verbunden waren, konnten von Frauen nicht übernommen werden, da es vor allem nach dem Albigenserkreuzzug und während der Inquisition für Frauen nicht möglich war, allein auf Reisen zu gehen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.

Die Perfecti

Die Perfecti (weibliche Form: Perfectae, Wortbedeutung: lat. „Vollkommene“; franz. parfaits), bezeichnet auch als „gute Menschen“, Bonhommes, Bonshommes bzw. boni homines, bildeten den harten Kern der eigentlichen Mitglieder der katharischen Kirche.[16] Ihnen war erlaubt, das Vaterunser zu beten und das Consolamentum zu erteilen. Sie führten eine keusche und schlichte bis asketische Lebensweise in persönlicher Armut mit vielen Fastenregeln und standen vor den Gläubigen (Credentes), in denen sie eine „bemerkenswerte Hingabe“ erweckten, „in der machtvollen Tradition des Märtyrertums“.[13] Ihre Besitztümer überschrieben die Perfecti/ae bei ihrem Eintritt an die Gemeinschaft ihrer Kirche. Es hat wohl zu keiner Zeit mehr als zehntausend Perfecti gegeben; es kann sogar vermutet werden, dass die Zahl der Perfekten nicht mehr als viertausend betragen hat. Wenn die Perfecti/ae nicht auf Wanderschaft waren, um zu predigen, oder in ihrer Gemeinde unterwegs waren, lebten sie in eigenen Häusern, die der Gemeinschaft gehörten.

Eine Perfecta durfte nur in der Gegenwart eines Diakons das Consolamentum spenden.

Die Initiierten

Eine Stufe unter den Perfecti standen die Initiierten. Die Initiierten waren Gläubige, die danach strebten, das Consolamentum zu erhalten. Wie schon erwähnt, bestand die Übergabe des Consolamentums aus zwei Teilen, nämlich der Übergabe des Vaterunsers und der eigentlichen Geisttaufe, die aber nicht zeitnah durchgeführt werden mussten. Ein Initiierter hatte das Recht, das Vaterunser zu beten, stand also kurz davor, in den Stand eines Guten Menschen erhoben zu werden. Davor musste er sich jedoch über einen längeren Zeitraum moralisch bewähren – schon ein Initiierter hatte also nach den moralischen Grundsätzen der katharischen Kirche zu leben.

Die Credentes

Die Gläubigen fühlten sich noch nicht in der Lage, das von strengen Vorschriften geprägte Leben eines Perfectus zu führen. Sie standen aber der katharischen Kirche nahe und bezeugten das auch durch das Melioramentum. Dieser Gruppe, auch Credentes genannt, war zu verdanken, dass aus der katharischen Gegenkirche keine von der Welt abgesonderte, elitäre Mönchskirche, sondern eine Bewegung mit Massenanhang geworden war. Die Anzahl der Anhänger der katharischen Kirche wird auf „mehrere Hunderttausend“ geschätzt.

Die Credentes gehörten nicht zur katharischen Kirche und brauchten aus diesem Grund auch nicht die religiösen Vorschriften zu befolgen, die die Perfecti einzuhalten hatten. Eine der wichtigsten Aufgaben der Credentes war es, die Perfekten zu versorgen, und zur Zeit der Inquisition und des Albigenserkreuzzuges auch zu verstecken.

Am Ende ihres Lebens wurde den Credentes das Consolamentum erteilt, d. h., sie wurden von der sündigen Welt erlöst. Nach Erteilung des Consolamentums durfte der Kranke nur noch Wasser erhalten, da weltliche Nahrung die Wirkung aufgehoben hätte. Somit kam der Empfang des Consolamentums einem Todesurteil gleich (vgl. oben: Endura).

Literatur

Deutsch

  • Eduard Cunitz: Ein katharisches Rituale, Druck und Verlag von Friedrich Mauke, Jena 1852 google
  • Lothar Baier: Die große Ketzerei: Verfolgung und Ausrottung der Katharer durch Kirche und Wissenschaft. Wagenbach, Berlin 2002, ISBN 3-8031-2410-7.
  • Malcolm Barber: Die Katharer. Ketzer des Mittelalters. Patmos Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-491-96220-0.
  • Matthias Benad: Domus und Religion in Montaillou. Tübingen 1990.
  • Arno Borst: Die Katharer. A. Hiersemann Verlag, Stuttgart 1953, ISBN 3-7772-5301-4.
  • Heinrich Fichtenau: Ketzer und Professoren: Häresie und Vernunftglaube im Hochmittelalter. München, Beck 1992, ISBN 3-406-36458-6.
  • Hans Jonas: Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes. Insel, Frankfurt 1999, ISBN 3-458-16944-X.
  • Reiner Klein: Die Mysterien der Katharer. Zeitenwende 2008, ISBN 978-3-934291-51-5.
  • Malcolm Lambert: Geschichte der Katharer. Primus Verlag, Darmstadt 2001, ISBN 3-89678-401-3.
  • Malcolm Lambert: Häresie im Mittelalter: Von den Katharern bis zu den Hussiten. Primus Verlag, Darmstadt 2001, ISBN 3-89678-184-7.
  • Emmanuel Le Roy Ladurie: Montaillou – Ein Dorf vor dem Inquisitor 1294 bis 1324. (fr. 1975) Ullstein, Berlin 2000, ISBN 3-548-26571-5.
  • Jörg Oberste: Ketzerei und Inquisition im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-534-15576-7.
  • Jörg Oberste: Der Kreuzzug gegen die Albigenser. Primus Verlag, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-464-1.
  • Déodat Roché: Die Katharer-Bewegung. Ursprung und Wesen. Verlag am Goetheanum, Dornach 1997, ISBN 9783723508275
  • Michel Roquebert: Die Religion der Katharer. Übersetzung von Rosi Hoffmann. Editions Loubatières, Portet-sur-Garonne 1988, ISBN 2-86266-102-8 (formal falsche ISBN).
  • Gerhard Rottenwöhrer: Der Katharismus. 4 Bände, Bock & Herchen, Bad Honnef 1982f., ISBN 3-88347-103-8.
  • Kurt Rudolph: Die Gnosis. Göttingen 1990.
  • Steven Runciman: Häresie und Christentum: Der mittelalterliche Manichäismus. Wilhelm Fink Verlag, München 1988, ISBN 3-7705-2498-5.
  • Gerd Schwerhoff: Die Inquisition: Ketzerverfolgung in Mittelalter und Neuzeit. C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-50840-5.
  • Joseph Szöverffy: Maria und die Häretiker. Ein Zisterzienserhymnus zum Albigenserkrieg. In: Analecta Cisterciensia. 43 (1987), S. 223–232.
  • Pierre des Vaux-de-Cernay: Kreuzzug gegen die Albigenser. Manesse, Zürich 1997, ISBN 3-7175-8228-3 (Übersetzung der Historia Albigensis aus dem Lateinischen).
  • Ernst Werner, Martin Erbstößer: Kleriker, Mönche, Ketzer: Das religiöse Leben im Hochmittelalter. Herder, Freiburg 1994, ISBN 3-451-04284-3.
  • Eugen Roll: Ketzer zwischen Orient und Okzident. Patarener, Paulikianer, Bogomilen, J. Ch. Mellinger Verlag 1986, ISBN 978-3880691902
  • Rudolf Steiner: Über Philosophie, Geschichte und Literatur, GA 51 (1983), ISBN 3-7274-0510-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Französisch

Spanisch

  • Jesús Ávila Granados: La mitología cátara : símbolos y pilares del catarismo occitano. mr ed., Madrid 2005, ISBN 84-270-3126-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. St Dominic and the Albigenses in der WEB Gallery of Art.
  2. Daniela Müller: Katharer. In: Theologische Real-Enzyklopädie. (TRE), Band 18, Berlin 1989, S. 334.
  3. Malcolm Lambert: Geschichte der Katharer. 2001, S. 60.
  4. Roquebert: Die Religion der Katharer. S. 2.
  5. Malcolm Lambert: Geschichte der Katharer. 2001, S. 33 und S. 81.
  6. Auch der Philosoph Hans Jonas erinnert in seinem Text „Gnosis“ (siehe Lit.) daran, dass die Lehre der Katharer enge Beziehungen zur Gnosis aufweist.
  7. Daniela Müller: Ketzer und Kirche: Beobachtungen aus zwei Jahrtausenden. Lit-Verlag 2014. S. 165, S. 169.
  8. Daniela Müller: Ketzer und Kirche: Beobachtungen aus zwei Jahrtausenden. Lit-Verlag 2014. S. 169.
  9. Malcolm Barber: Die Katharer. Ketzer des Mittelalters. Patmos Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-491-96220-0. S. 57.
  10. Hans-Georg Deggau: Kleine Geschichte der Katharer. Verlag Herder, Freiburg i. Breisgau 2005, S. 77.
  11. Arno Borst: Die Katharer. 2. Auflage. Herder Verlag, Freiburg i.Br. 1992, ISBN 3-451-04025-5, S. 145.
  12. Arno Borst: Die Katharer. 2. Auflage. Herder Verlag, Freiburg i.Br. 1992, ISBN 3-451-04025-5, S. 146f.
  13. 13,0 13,1 Malcolm Lambert: Geschichte der Katharer. 2001, S. 25.
  14. So etwa das Konzil von Mirepoix 1206, vgl. Malcolm Lambert: Geschichte der Katharer. 2001, S. 62.
  15. Arno Borst: Die Katharer. 1992, S. 86 und 98.
  16. Arno Borst: Die Katharer. 1992, S. 151.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Katharer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.