Mysterien von Eleusis und Quarz: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:General view of sanctuary of Demeter and Kore and the Telesterion (Initiation Hall), center for the Eleusinian Mysteries, Eleusis (8191841684).jpg|mini|400px|Blick auf das Demeter- und Kore-Heiligtum und das [[Telesterion]], die Einweihungshalle, die das Zentrum der Eleusinischen Mysterienstätte bildeten. Die meisten Ruinen stammen allerdings von [[Wikipedia:Römisches Reich|römischen]], vor allem unter den Kaisern [[Wikipedia:Hadrian (Kaiser)|Hadrian]] und [[Wikipedia:Marc Aurel|Marc Aurel]] errichteten Bauten.]]
[[Bild:Quarz.jpg|thumb|Bergkristall]]
'''Quarz''' ist nach den [[Feldspat]]en das zweithäufigste [[Mineral]] der [[Erdkruste]] und erscheint in seiner schönsten Form als '''Bergkristall'''. Quarz besteht [[Wikipedia:Chemie|chemisch]] gesehen aus sehr reinem [[Wikipedia:Siliciumdioxid|Siliciumdioxid]] (SiO<sub>2</sub>) und kristallisiert im [[Wikipedia:Trigonales Kristallsystem|trigonalen Kristallsystem]].  


Die '''Mysterien von Eleusis''' waren [[Initiation]]s- und [[Wikipedia:Weihe (Religion)|Weihe]][[Wikipedia:riten|riten]], die sich um den Mysteriengott Jakchos (d.h. Dionysos, s. [[Dionysoskult]]) drehten, und die nach dem [[Demeter]]heiligtum in [[Wikipedia:Eleusis|Eleusis]] etwa 30 km nordwestlich von [[Wikipedia:Athen|Athen]] benannt waren. Die Mysterien gehörten zum Staatskult der Athener, wurden jedoch in der Spätantike auch von Reisenden aus allen Ländern besucht.
Fein- bis mittelkörnige [[metamorphe Gesteine]] mit einem Quarzgehalt ab 98% werden als '''Quarzit''' bezeichnet. Sie sind sehr beständig gegenüber Umwelteinflüssen.


[[Wikipedia:Pausanias (Geograf)|Pausanias]] berichtet in seinen Reisebeschreibungen Buch X, 31:
Im [[mensch]]lichen [[Organismus]] ist der Quarz besonders bedeutsam für den [[Kieselsäureprozess]], durch den die [[Ich-Organisation]] in das [[Nerven-Sinnes-System]] [[gestalt]]end eingreifen kann. Quarz hängt dadurch stark mit dem [[Kopf]] des Menschen, der ja das Sinneszentrum ist, zusammen.
{{Zitat|Die älteren Griechen hielten nämlich die Feier in Eleusis um so viel höher in Ehren als alles, was sonst zur Frömmigkeit gehört, …}}


Die Teilnehmer der Mysterienfeiern mussten die Geschehnisse bei der Androhung der Todesstrafe geheim halten und wurden dadurch zu einem exklusiven Zirkel geeint. Sie glaubten, dadurch an der göttlichen Macht teilzuhaben und im Leben nach dem Tode davon zu profitieren. Trotz der Geheimhaltungspflicht konnte aus archäologischen Funden und überlieferten Texten die Abläufe der Feiern weitgehend rekonstruiert werden.
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"Nun, gehen Sie hinaus ins Urgebirge, in die Mittelschweiz, so finden
Sie da ganz besonders Granit und Gneis. In diesem Granit und Gneis
ist der wirksamste Stoff die Kieselsäure, die dann im Quarz für sich ist,
Kieselsäure, Kiesel. Das ist also der älteste Stoff der Erde auch. Das
muß verwandt sein mit den menschlichen Kopfkräften. Daher kann
man Kopfkrankheiten am leichtesten heilen, wenn man Heilmittel
macht aus Kiesel, weil man da dem Kopf des Menschen beikommt.
Denn in der Zeit, als der Kiesel noch eine besondere Rolle auf Erden
gespielt hat, noch im Urbrei drinnen war, nicht so hart war - heute ist
er hart in Granit und Gneis drinnen -, damals aber, als der Kiesel noch
wie Flüssigkeit dahinfloß, da sind die Kräfte, die heute im menschlichen
Kopfe sind, gebildet worden - die Winterkräfte - und haben
sich erhalten." {{Lit|{{G|348|336f|335}}}}
</div>


Die Mysterien bestanden aus umfangreichen kultischen Vorbereitungen, auf die ein Umzug von bis zu 3.000 Teilnehmern auf der heiligen Straße von Athen nach Eleusis ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] „Ankunft“; heißt heute im Neugriechischen Elefsis) folgte. Während des Zuges wurden Szenen nachgestellt, die die Geschichten der [[Demeter]], [[Persephone]] und des [[Dionysos]] darstellen. Das von [[Édouard Schuré]] rekonstruierte und von [[Marie von Sivers]] übersetze ''Heilige Drama von Eleusis'' wurde von [[Rudolf Steiner]] sprachlich eingerichtet und auf dem [[Münchner Kongress 1907]] erstmals aufgeführt.
Im Quarz liegen aber auch die Kräfte, die uns aus dem irdischen Dasein herausführen wollen in jenen Zustand, in dem wir im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] sind. Dem wirkt der [[Kohlenstoff]] entgegen.


== Hintergrund ==
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[[Datei:Eleusis2.jpg|miniatur|Triptolemos zwischen Demeter (links), die ihm Ähren reicht, und Persephone (rechts), die ihn segnet (Votivrelief aus Eleusis, ca. 440-430 v. Chr., [[Wikipedia:Archäologisches Nationalmuseum (Athen)|Athen, Archäologisches Nationalmuseum]])]]
"Die Kräfte, die im
Die Mysterien basieren auf dem [[Mythos]] der [[Demeter]], der Göttin des Lebens und der Fruchtbarkeit. Ihre Tochter [[Persephone]] wurde durch [[Hades]], den Gott der [[Unterwelt]], entführt. Während Demeter nach ihr suchte, vernachlässigte sie ihre Pflichten – die Erde gefror und die Menschen hungerten – der erste [[Wikipedia:Winter|Winter]]. Während dieser Zeit lehrte Demeter [[Wikipedia:Triptolemus|Triptolemus]] die Geheimnisse der [[Landwirtschaft]]. Am Ende gelang es ihr, Persephone zurückzuholen und die Erde begann wieder zu leben – der erste [[Wikipedia:Frühling|Frühling]] ereignete sich. Während ihrer Entführung gab Hades Persephone einen Granatapfel, von dem sie ein paar Samen aß und deshalb konnte sie seitdem nicht mehr ständig im Land der Lebenden weilen, ein Drittel des Jahres zog es sie in die Unterwelt, den Rest des Jahres verbrachte sie mit ihrer Mutter – so entstanden die Jahreszeiten (die Griechen kannten allerdings nur drei [[Wikipedia:Jahreszeit|Jahreszeit]]en, den Herbst unterschlugen sie).
Bergkristall, im Quarz sind, sind durchaus auch in ihren Strahlungen
und Strömungen im Menschen selber. Und würde der Mensch nur
diese Kräfte haben, die er also schon mit dem härteren Schiefrigen
in sich aufnimmt, würde der Mensch gewissermaßen nur die quarzartigen
Kräfte in sich haben, dann würde er fortwährend der Gefahr
ausgesetzt sein, mit seinem Geistig-Seelischen zurückzustreben zu
dem, was er zwischen Tod und neuer Geburt war, bevor er die Erde
betreten hat. Das Quarzige will den Menschen immerfort aus sich
herausbringen, zurückbringen zu seiner noch unverkörperlichten Wesenheit.
Es muß dieser Kraft, die den Menschen zurückbringen will
in seine unverkörperlichte Wesenheit, eine andere entgegenwirken,
und das ist die Kraft des Kohlenstoffes. Der Mensch hat den Kohlenstoff
vielfach in sich. Der Kohlenstoff wird ja natürlich von der
heutigen Naturwissenschaft nur äußerlich betrachtet, nur durch physische,
durch chemische Methoden. In Wahrheit ist aber der Kohlenstoff
das, was uns immer bei uns bleiben läßt. Er ist eigentlich unser
Haus. Er ist das, worin wir wohnen, während uns das Silicium fortwährend
aus unserem Haus herausführen will und uns zurückbringen
will in die Zeit, in der wir waren, bevor wir in unser Kohlenstoffhaus
eingezogen sind." {{Lit|{{G|213|88}}}}
</div>


Mit den Mysterien von Eleusis wurde Persephones Rückkehr in die Welt der Lebenden gefeiert, also der Frühlingsbeginn. Da sie während ihres Aufenthaltes in der Unterwelt Samen aß, ein Symbol des Lebens, steht ihre Wiedergeburt symbolisch für die Wiedergeburt allen pflanzlichen Lebens im Frühjahr und im größeren Rahmen allen Lebens auf Erden.
Für die [[Imagination|imaginative Anschauung]] zeigen sich die Quarzkristalle, überhaupt alles [[Kristall]]ine, als [[Sinnesorgane]] der [[Erde (Planet)|Erde]], in denen sich der [[Kosmos]], die [[Stern]]enwelt widerspiegelt. Die Quarzkristalle und ähnliche Bildungen, z.B. auch Schneekristalle, sind so etwas wie die Augen der Erde.


Im [[Wikipedia:Homer|homerischen]] Hymnus an Demeter war König [[Wikipedia:Keleos|Keleos]] einer der ursprünglichen Demeter-Priester und einer der ersten, die in die geheimen Riten und Mysterien ihres Kultes eingeweiht wurden. Die anderen der ursprünglichen Priester waren Diokles, Eumolpos, Triptolemus und Polyxeinus. Triptolemus, der das Wissen um die Landwirtschaft ja direkt von Demeter erhalten hatte, gab dieses an das ganze Volk der Griechen weiter.
<div style="margin-left:20px">
"Nehmen wir
einfach an, jemand träte mit dem imaginativen Bewußtsein, das ich ja
öfter geschildert habe, einen Gang an durch die Uralpen, durch die
Uralpen mit jenem Gestein, das namentlich in quarzigen, also kieselsäurehaltigen
Mineralien und Gesteinen besteht, das sonst auch ähnliche
Gesteine in sich enthält. Wir treten ja da, wenn wir ins Urgebirge
kommen, an die härtesten Gesteine der Erde heran, aber auch an diejenigen
Gesteine, die, wenn sie in ihrer besonderen ureigenen Ausbildung
erscheinen, etwas in sich Reines haben, man möchte sagen, etwas,
was nicht berührt ist von dem gewöhnlichen Alltäglichen der
Erde. Es ist doch wirklich gut zu verstehen, wenn Goethe einmal in
einem schönen Aufsatze, der ja auch hier schon vorgebracht worden
ist, von seinem Erfahren innerhalb des Urgebirges spricht, allerdings
davon spricht, wie er sich in Einsamkeit fühlt, sitzend im Granitgebirge,
die Eindrücke sich, man möchte sagen, eingeprägt hat von diesem
hart und straff aus der Erde nach oben gewissermaßen sich türmenden Gestein. Und wie den dauernden Sohn der Erde spricht Goethe
den Granit an, der da aus Quarz, also aus Kieselsäure, aus Glimmer
und aus Feldspat besteht.


{{GZ|Ein Zug des Mysteriums von Eleusis weist uns auf ein bedeutsames
Wenn der Mensch mit dem gewöhnlichen Bewußtsein an dieses Urgebirgsgestein
Naturwunder hin. Was geschieht denn eigentlich als die Grundtatsache
herandringt, dann ist es ja so, daß er allerdings zunächst
des Mysteriums von Eleusis? Persephone, die Repräsentantin
es von außen bewundern kann, daß ihm auffallen seine Formen, die
der alten hellseherischen Kräfte der Menschenseele, wird von
ganze wunderbar primitive Plastik, die aber außerordentlich vielsprechend
Pluto, dem Gotte der Unterwelt, geraubt [...]
ist. Wenn aber der Mensch dann mit dem imaginativen Bewußtsein
an dieses fast härteste Gestein der Erde herantritt, dann dringt
er gerade bei diesem härtesten Gestein unter die Oberfläche des Mineralischen.
Er ist dann in der Lage, mit seinem Denken wie zusammenzuwachsen
mit dem Gestein. Man möchte sagen: überall hinein in die
Tiefen des Gesteins setzt sich die seelische Wesenheit des Menschen
fort, und man tritt eigentlich im Geiste wie in einen heiligen Götterpalast.
Das Innere erweist sich für die imaginative Anschauung wie
durchlässig, und die äußere Grenze erweist sich so, wie die Mauern
dieses Götterpalastes. Aber man hat zu gleicher Zeit die Erkenntnis,
daß innerhalb dieses Gesteines eine innere Spiegelung alles desjenigen
lebt, was im Kosmos außerhalb der Erde ist. Die Sternenwelt hat man
noch einmal in einer Spiegelung innerhalb dieses harten Gesteins vor
der Seele stehen. Man bekommt zuletzt den Eindruck, daß in jedem
solchen Quarzgestein etwas vorhanden ist wie ein Auge der Erde selber
für das Weltenall. Man wird erinnert an die Insektenaugen, diese
Facettenaugen, die in viele, viele Abteilungen zerfallen, die dasjenige,
was von außen an sie herandringt, in viele einzelne Teile zerlegen. Und
man möchte sich vorstellen und muß sich eigentlich vorstellen, daß, so
unzählige viele solche Quarz- und ähnliche Bildungen an der Oberfläche
der Erde sind, das alles sind wie Augen der Erde, um die kosmische
Umgebung innerlich zu spiegeln und eigentlich innerlich wahrzunehmen.
Und man bekommt schon allmählich die Erkenntnis, daß jedes
Kristallische, das innerhalb der Erde vorhanden ist, ein kosmisches
Sinnesorgan der Erde ist." {{Lit|{{G|232|57f}}}}
</div>
[[Goethe]] schreibt in seinem Aufsatz «[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Über den Granit|Über den Granit]]»:


Wohin ist denn Persephone gekommen? Was macht sie als die
{{Zitat|Auf einem hohen nackten Gipfel sitzend und eine weite Gegend überschauend, kann ich mir sagen: Hier ruhst du unmittelbar auf einem Grunde, der bis zu den tiefsten Orten der Erde hinreicht, keine neuere Schicht, keine aufgehäufte zusammengeschwemmte Trümmer haben sich zwischen dich und den festen Boden der Urwelt gelegt, du gehst nicht wie in jenen fruchtbaren schönen Tälern über ein anhaltendes Grab, diese Gipfel haben nichts Lebendiges erzeugt und nichts Lebendiges verschlungen, sie sind vor allem Leben und über alles Leben. In diesem Augenblicke, da die innern anziehenden und bewegenden Kräfte der Erde gleichsam unmittelbar auf mich wirken, da die Einflüsse des Himmels mich näher umschweben, werde ich zu höheren Betrachtungen der Natur hinaufgestimmt, und wie der Menschengeist alles belebt, so wird auch ein Gleichnis in mir rege, dessen Erhabenheit ich nicht widerstehen kann. So einsam, sage ich zu mir selber, indem ich diesen ganz nackten Gipfel hinabsehe und kaum in der Ferne am Fuße ein geringwachsendes Moos erblicke, so einsam, sage ich, wird es dem Menschen zumute, der nur den ältsten, ersten, tiefsten Gefühlen der Wahrheit seine Seele eröffnen will. Ja, er kann zu sich sagen: Hier auf dem ältesten, ewigen Altare, der unmittelbar auf die Tiefe der Schöpfung gebaut ist, bring ich dem Wesen aller Wesen ein Opfer. Ich fühle die ersten, festesten Anfänge unsers Daseins, ich überschaue die Welt, ihre schrofferen und gelinderen Täler und ihre fernen fruchtbaren Weiden, meine Seele wird über sich selbst und über alles erhaben und sehnt sich nach dem nähern Himmel.|Goethe|''[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Über den Granit|Über den Granit]]'' {{Lit|Goethes Werke}}}}
Regentin der alten hellseherischen Kräfte heute in der menschlichen
Natur? Sie werden aus den ersten Ausführungen eines Buches, das
in einigen Tagen hier zu haben sein wird und das im wesentlichen
meine letzten Kopenhagener Vorträge wiedergibt, entnehmen können,
daß der ganze Umfang der menschlichen Seele weit größer ist
als das, was die menschliche Seele durch ihren Intellekt, durch ihren
Verstand weiß. Es gibt etwas, was man ein weiteres, ein umfänglicheres
Seelenleben nennen könnte, ein unterbewußtes Seelenleben,
das in uns wirkt, das aber bei der Mehrzahl der heutigen
Menschen eben nicht ins Bewußtsein herauftritt. Es ist besser, es
unterbewußtes als unbewußtes Seelenleben zu nennen. In dieses
unterbewußte Seelenleben, in das, was in dem Menschen wirkt
heute, ohne daß er mit seinem Bewußtsein sich verständige, intellektuelle
Rechenschaft gäbe, da ist Persephone, da sind die alten
hellseherischen Kräfte hinuntergezogen. Während sie in den uralten
Zeiten in der Menschenseele so wirkten, daß diese Seele hellseherisch
in geistige Welten hineinschauen konnte, wirken diese Kräfte
heute in den Untergründen der menschlichen Seele, in den Seelentiefen,
wirken mit bei der Ausbildung und Formung unseres Ich,
machen dieses Ich immer fester und fester. Haben sie sich also in
uralten Zeiten der Tätigkeit gewidmet, dem Menschen hellseherische
Kräfte zu geben, so widmen sie sich heute der Festigung, der
Konsolidierung unseres Ich, sie sind also wirklich in eine menschliche
Seelenunterwelt hinuntergezogen, diese Persephonekräfte, sie
sind umschlungen von dem, was in den Tiefen der menschlichen
Seele ruht; sie sind geraubt in einer gewissen Beziehung von den
Tiefen der menschlichen Seele. Und so hat sich im Laufe des geschichtlichen
Werdens der Menschheit dieser Raub der Persephone
vollzogen durch jene Kräfte der Menschenseele, die tief in ihren
Untergründen sitzen und äußerlich in der Natur repräsentiert werden
durch Pluto. Dieser Pluto beherrscht im Sinne der griechischen
Götterlehre das Unterirdische der Erde. Aber der Grieche war sich
bewußt, daß dieselben Kräfte, die in den Tiefen der Erde wirken,
auch in den Tiefen der menschlichen Seele wirken. Wie Persephone
von Pluto geraubt wird, so wurde im Laufe des Menschenwerdens
das alte hellseherische Vermögen durch den Pluto im eigenen Seeleninnern
geraubt. Nun ist Persephone die Tochter der Demeter,
und wir werden dadurch auf die Anschauung geführt, daß wir in
Demeter eine noch ältere Regentin sowohl der äußeren Naturkräfte
wie auch der Kräfte der menschlichen Seele zu sehen haben. Ich
habe schon gestern darauf aufmerksam gemacht, daß Demeter eine
Gestalt der griechischen Götterlehre ist, die uns hinweist auf jene
hellsichtige Anschauung der alten Atlantis - denn da ist sie wirklich
zu finden -, die zu dem ältesten Weisheitsgut der atlantischen
Menschheit gehört. Wenn der atlantische Mensch hineinschaute in
die geistige Welt, sah er diese Demeter, sie begegnete ihm wirklich.
Und was sagte sich der atlantische Mensch, wenn ihm aus der wirbelnden,
sich gestaltenden, formenden geistigen Welt heraus diese
Urmutter der menschlichen Seele und der fruchtbaren Naturkräfte
erschien? Nicht mit Bewußtsein, aber gleichsam im Unbewußten
sagte er sich: Ich habe nichts dazu getan, nicht irgendeine innere
Entwickelung durchgemacht - wie die späteren Zeiten es tun werden
-, um hineinzuschauen in die geistige Welt. Dieselben natürlichen
Kräfte, die mir meine Augen, mein Gehirn, meinen Organismus
geben, die in mir wirken, geben mir auch die hellseherische
Kraft. Wie ich atme, so habe ich ein Hellsehen. - Und wie der
Mensch nicht durch besondere Entwickelung sein Atmen ausbildet,
so bildete er damals nicht die hellseherischen Kräfte aus, sondern
sie wurden ihm durch Naturgewalten, durch göttliche Wesenheiten
gegeben. Der Mensch war sich bewußt, wenn er sein Auge da draußen
in der Welt, in den Umkreis des Daseins ergehen ließ und
zugleich mit dem Sinnlichen das Geistige sah: Ich nehme in mich
die Stoffe der Umwelt auf aus dem Pflanzenreich, das damals noch
anders war, ich nehme alles auf, was draußen wächst, ich nehme
damit aber auch die Kräfte auf, welche da draußen wirken. Oh, der
Mensch der damaligen Zeit war nicht so beschränkt, zu glauben,
daß das, was er als seine Nahrung gleichsam aufnahm, nur äußerliche
Stoffe, nur Dinge seien, die man mit der Chemie untersucht,
sondern er wußte, daß er die innere Konfiguration der Kräfte, die
da in all den Stoffen wirken, aufnahm, und daß in diesen Kräften
das steckte, was ihn zusammensetzte, was seinen Leib wiederum
aufbaute. So sagte sich ein solcher Mensch: Da draußen in der
Natur wirken Kräfte; sie ziehen durch die Nahrung, durch die
Atmung in mich ein. Was sie draußen sind, wird regiert von der
großen Demeter. - Aber die große Demeter schickt die Kräfte in
die menschliche Seele hinein. Da werden sie verarbeitet - sagen wir
es mit einem groben Ausdruck - mit der Verdauung, die geistig
war, und werden umgestaltet zum hellsichtigen Vermögen. In dem
Menschen, in der menschlichen Organisation, wird durch die Kräfte,
die Demeter als fruchtende Göttin in aller Umgebung wirkt, das
hellseherische Vermögen geboren, das repräsentiert ist durch Persephone.
So fühlte sich der Mensch hineingestellt in die Naturwunder;
er fühlte in sich das hellseherische Vermögen geboren werden
als die Geburt der Persephone und fühlte, daß er diese Geburt der
Demeter verdankt, die dieselben Kräfte ausgebreitet draußen im
weiten All entwickelt, die dann im Menschen zur hellseherischen
Kraft sich entfalten.


So blickte der alte Mensch hinauf zur großen Demeter, und so
Im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] lernen wir, dass wir im Quarz, in allem [[Kiesel]]igen, die Taten der [[Engel]], [[Erzengel]] und [[Urengel]] anschauen und uns wird klar, dass wir diese Taten nur in der [[Inkarnation|physischen Verkörperung]] schauen können. Das gibt uns einen starken Impuls, wieder zu einer irdischen Inkarnation herunterzusteigen.
hatte man im alten Griechenland noch ein Bewußtsein des Hinaufblickens
zu dieser großen Demeter. Sie haben aber daraus schon
gesehen, daß sich der menschliche Organismus, die ganze Leibesorganisation
seit jenen alten Zeiten geändert hat. Unser heutiger Leib,
wie er in seinen Muskeln und Knochen organisiert ist, ist wesentlich
dichter, in sich konsolidierter, als es der Leib jener Menschen
war, die noch Persephone in sich gebären konnten, die noch das
alte hellseherische Vermögen hatten. Und weil dieser Leib, weil
unsere Organisation dichter geworden ist, kann sie auch sozusagen
die hellseherischen Kräfte im Unterirdischen der Seele festhalten.
Von dem Dichterwerden des menschlichen Leibes rührt das Gefangennehmen
der hellseherischen Kräfte im Innern der Menschennatur
her. Und indem man noch im alten Griechenlande fühlt, daß
der alte, sagen wir symbolisch, weiche menschliche Leib in sich
selber dichter wird, nimmt er die Kräfte auf, die im Innern der Erde
wirksam sind, während er früher mehr von den Kräften beherrscht
war, die den Luftkreis in Anspruch nahmen und dadurch ihn
weicher machten. Und immer wirksamer und wirksamer auf den
menschlichen Leib wird das, was im Unterirdischen der Erde wirkt,
was von Pluto regiert wird, so daß wir sagen können: Im Innern
des Menschen wurde Pluto immer wirksamer, verdichtete den
menschlichen Leib und raubte dadurch Persephone. - Diese Verdichtung
der menschlichen Organisation ging bis in den physischen
Leib, denn ganz anders schaute selbst in den ersten nachatlantischen
Zeiten die menschliche Organisation aus als die heutige. Nur
ein kurzsichtiger Blick kann glauben, daß die Menschen immer so
gestaltet waren wie heute. Das habe ich öfter erwähnt.


So sehen wir wirklich unter den Naturwundern des Menschen
<div style="margin-left:20px">
selber diesen Raub der Persephone und dieses Verhältnis des Menschen
"Jetzt
zur Demeter ausgedrückt. Auch darin sehen wir in der griechischen
werden wir gewahr, daß bei diesem Aufgehen in das ganze Weltenall
Mythologie das Bewußtsein herrschen, daß der Mensch
durch die Lichtdurchdringung des quarzigen Kieselgesteins um uns
ein Mikrokosmos, ein Ausdruck des Makrokosmos, der großen
herum sind die Wesenheiten der dritten Hierarchie, die Angeloi,
Welt ist. Wie Demeter draußen wirkt in den gewaltigen Kräften
Archangeloi und Archai. Und wir lernen etwas ganz Besonderes, wir
alles dessen, was aus der Erde heraus fruchtet, so wirkt im Innern
lernen, daß es ja eigentlich nicht wahr ist, was der gewöhnliche Sinnesanblick
das, was von Demeter kommt. Wie im Innern der Erde und nicht
sagt, wenn wir ins Hochgebirge gehen, daß es nicht wahr
an der Oberfläche die Kräfte wirksam sind, die der Grieche repräsentiert
ist, was der gewöhnliche Sinnesanblick sagt, wenn wir in die Tiefen
sein läßt durch Pluto, so wirkt in der eigenen menschlichen
der Erde zu den Metalladern hinuntersteigen. Wir lernen das Wunderbare
Organisation der Pluto.|129|33ff}}
kennen, wenn wir hinaufsteigen ins Hochgebirge, in die
Regionen des quarzigen Kieselgesteines, daß da die Felsenspitzen
umschlungen und umwoben sind von den Wesenheiten der dritten
Hierarchie, den Angeloi, Archangeloi und Archai, Und wenn wir
hinuntersteigen zu den Metalladern der Erde, dann finden wir, daß
diese Metalladern der Erde durchzogen werden auf ihren Wegen, auf
ihren Bahnen von den Wesenheiten der zweiten Hierarchie. Und wir
sagen uns: Wir sind ja eigentlich auch während unseres Erdendaseins
in der Gesellschaft derjenigen Wesenheiten, die mit unserer eigenen
inneren Natur zusammenhängen, wenn wir zwischen dem Tode und
einer neuen Geburt sind.


{{GGZ|Aber was ist mit jener ursprünglichen Demeterkraft selber geschehen,
Treten wir durch die Pforte des Todes, so gelangen wir nach einer
als der Menschenleib dichter geworden ist, sich verändert
gewissen Zeit bewußt in die Region der Angeloi, Archangeloi und
hat? Nun, wenn ich einen groben Vergleich gebrauchen darf: Sie
Archai... Aber dann «erzählen» uns - ich darf
wissen alle, daß man mit dem Eis nicht dasselbe machen kann wie
mich dieses Ausdrucks bedienen, denn er trifft ganz die Wirklichkeit -
mit dem Wasser, weil das Eis eine andere Form des Wassers ist. So
, dann erzählen uns die Angeloi, Archangeloi, Archai davon, was sie
kann man auch mit dem dichteren Menschenleib nicht dasselbe
unten auf der Erde tun. Dann erzählen sie uns, wie sie nicht nur beschäftigt
machen, was man einstmals aus den Naturkräften heraus mit dem
sind in demjenigen Leben, in dem sie jetzt mit uns zusammen
feineren Leibe hat machen können. Mit diesem hat die Demeter
sind, sondern dann raunen sie unserer Seele zu: Wir sind auch beteiligt
bewirken können, daß sie ihm die geistigen Kräfte, die in den
am Schaffen des Kosmos, wir sind die schaffenden Wesen des Kosmos
Naturmitteln lagen, einflößte und dadurch die hellseherischen
und schauen unten im Erdendasein dasjenige an, was an Erdengestalten
Kräfte entwickelte. Was ist mit den Demeterkräften geschehen
das quarzige Kieselgestein und seine Verwandten machen, da
dadurch, daß der menschliche Leib dichter geworden ist oder -
siehst du unsere Taten. - Und da begreift der Mensch, gerade wenn er
mythologisch im Sinne der Griechen gesprochen - daß Persephone
zwischen Tod und neuer Geburt unter den Angeloi, Archangeloi und
von Pluto geraubt worden ist? Diese Demeterkräfte mußten sich
Archai ist, daß er wieder hinunter muß auf die Erde. Denn er lernt
auch von der menschlichen Leibesorganisation zurückziehen, mußten
diese Wesenheiten der dritten Hierarchie kennen zwischen dem Tode
weniger wirksam werden; der Mensch mußte sozusagen entfernt
und einer neuen Geburt, er erfährt aber auch, wie diese Wesenheiten
werden von der unmittelbaren Einwirkung der Demeter, er
in einer wunderbaren Weise von ihren Taten auf der Erde sprechen.
wurde anderen Kräften unterworfen, Kräften, auf welche ich auch
Und er lernt wissen, daß er diese Taten nur schauen kann, wenn er auf
schon gestern hingewiesen habe. Was macht den dichteren menschlichen
die Erde hinuntersteigt, sich mit einem physischen Menschenleibe
Leib sozusagen frisch und gesund? So wie den alten menschlichen
umhüllt und dadurch der sinnlichen Wahrnehmung teilhaftig wird. Ja,
Leib in uralten Zeiten frisch und gesund gemacht hat die
die tiefsten Geheimnisse der sinnlichen Wahrnehmung, nicht nur der
Demeter, so macht den neuen Leib frisch und gesund Eros, das
Wahrnehmungen des Hochgebirges, sondern aller sinnlichen Wahrnehmungen,
heißt das, was in den Naturkräften durch Eros repräsentiert wird.
enthüllen uns in wunderbaren Gesprächen die Wesenheiten,
Und wenn nicht Eros auf ihn wirkte, sondern wenn Demeter fortgewirkt
mit denen wir zusammen sind zwischen Tod und neuer Geburt." {{Lit|{{G|231|140ff}}}}
hätte, würde dieser menschliche Leib durch das ganze
</div>
Leben hindurch welk und runzelig sein. Die Demeterkräfte liegen
nicht in den frischen, pausbackigen und rotwangigen Menschenleibern
heute, sondern liegen dann im Menschenleib, wenn er die
Eroskräfte aus sich ausmerzt. Das tut er, wenn er älter wird, wenn
er welk und runzelig wird. Denken Sie, dieser tiefe Zug ist im
Mysterium von Eleusis vorhanden. Demeter erscheint Ihnen nach
dem Raub der Persephone entblößt der ursprünglichen Kräfte; sie
ist verwandelt durch Hekate, verwandelt so, daß sie nun die Welkheit
bewirkenden Kräfte trägt. Und mit dem Raub der Persephone
sehen wir in der Tat das Zurückziehen der Demeter von der unmittelbaren
menschlichen Leibesorganisation auch im geschichtlichen
Werden der Menschheit sich vollziehen. Oh, diese alten Naturwunder,
sie drücken sich in den alten Göttergestalten in herrlicher
Weise aus. Wenn mit dem Altern des Menschen sich Eros von ihm
zurückzieht, dann beginnt wieder der Einfluß der Demeter auf die
menschliche Leibesorganisation. Dann kann Demeter in gewisser
Beziehung wiederum in die menschliche Leibesorganisation hinein,
dann tritt, was Repräsentant der fruchtenden Keuschheit ist, gegenüber
der Erosorganisation in den Vordergrund. Und auf ein tiefes
Mysterium, auf ein ganz gewaltiges Mysterium im Werden des
Menschen werden wir hingewiesen, wenn wir das Altern des Menschen
- die Umwandlung der Eroskräfte in die Demeterkräfte - in
diesem Sinne verfolgen. Solche tiefen Dinge wurden hineingeheimnißt
in das eleusinische Drama.|129|40f}}


{{GGZ|Wir müssen nun die eigentlichen Kräfte, die da wirksam sind,
In ähnlicher Weise wirken in den [[Metall]]adern der Erde die Wesenheiten der [[Zweite Hierarchie|zweiten Hierarchie]], die [[Exusiai]], [[Dynameis]] und [[Kyriotetes]]. Sie bewahren die [[Erderinnerungen]].
vor allen Dingen die Eros- und Demeterkräfte, in dem Ätherleibe
suchen. Sie werden vom Ätherleib hinaufgeschickt in den astralischen
Leib und hinuntergeschickt in den physischen Leib, so daß
der Ätherleib sowohl den Astralleib wie auch den physischen Leib
beeinflußt. Den physischen Leib macht der Ätherleib in dieser Zeit
vorzugsweise dichter, in sich konsolidierter, den astralischen Leib
gestaltet er so um, daß er nicht mehr hellseherische Kräfte entwikkelt,
sondern nur die intellektualistischen Kräfte der Menschennatur.
Dadurch, daß der Mensch in dieser Weise umgestaltet wurde,
daß er von seinem Ätherleibe aus alle drei Leiber umgestaltet erhielt,
dadurch wurde in diesen drei Leibern im Laufe der Zeiten
selbst Wichtigstes und Wesentlichstes verändert. Ganz umgestaltet
wurden diese drei Leiber.|129|42}}


== Ablauf der Mysterien ==
<div style="margin-left:20px">
"Denn die
Metalle schauen nicht nur die Umgebung des Kosmos, sondern sie
sprechen: sie sprechen auf geistige Weise, aber sie erzählen, sie sprechen.
Und sie sprechen in der Art, daß diese Sprache, die sie sprechen,
ganz ähnlich ist derjenigen, die man noch auf einem anderen Gebiete
als Eindruck empfängt.


Man unterschied zwischen den größeren und den kleineren Mysterien Eleusis. Die kleineren Mysterien, ''Myesis'', wurden im Monat Anthesterion (Februar/März) abgehalten, wobei sich das genaue Datum bei Bedarf gelegentlich änderte. Die Priester läuterten die Kandidaten für die Initiation. Dem ging die Opferung eines Schweines voran; danach reinigten sich die Priester selbst rituell in Agrai durch ein Bad im Fluss Ilissos.
Sehen Sie, wenn man dahin gelangt, eine seelische Verbindung herzustellen
mit Menschen, die in der Entwickelung sind zwischen dem
Tode und einer neuen Geburt - ich habe es ja schon Öfter hier ausgesprochen
-, dann braucht man dazu eine besondere Sprache...
Es ist erst
notwendig, sich sozusagen ganz in jene Sprache hineinzufinden, die der
Tote spricht, die gar keine Ähnlichkeit hat mit irgendeiner der Erdensprachen,
die einen allerdings vokalisch-konsonantischen Charakter
hat, aber nicht ähnlich ist der Erdensprache. Aber dieselbe Sprache,
die nur mit dem Geistgehör wahrgenommen werden kann, dieselbe
Sprache sprechen die Metalle im Innern der Erde. Und dieselbe Sprache,
durch die man sich den Seelen selber nähern kann, die zwischen
dem Tode und einer neuen Geburt leben, dieselbe Sprache erzählt die
Erinnerungen der Erde, die Dinge, die die Erde durchgemacht hat
bei ihrem Durchgang durch Saturn, Sonne, Mond und so weiter.
Man muß sich von den Metallen erzählen lassen, was die Schicksale
der Erde waren. Die Schicksale des ganzen Planetensystems, ich
habe es schon erwähnt, die erzählt einem dasjenige, was der Saturn
dem planetarischen Weltensystem, in dem wir sind, mitzuteilen hat.
Was die Erde dabei durchlebt hat, davon sprechen die Metalle der
Erde." {{Lit|{{G|232|61f}}}}
</div>


Die größeren Mysterien, die ''Teletai'', fanden im Monat [[Wikipedia:Boedromion|Boedromion]] (= „um Hilfe laufen“) (~August/September) statt, dem ersten Monat des [[Wikipedia:Attischer Kalender|Attischen Kalenders]]. Sie dauerten neun Tage. Zu ihrem Auftakt wurden die geheiligten Gegenstände am 14. Boedromion von Eleusis zum [[Wikipedia:Eleusinion|Eleusinion]], einem Tempel am Fuße der [[Wikipedia:Akropolis|Akropolis]] in Athen gebracht.
== Siehe auch ==


Am 15. Boedromion erklärten die [[Hierophant|Hierophanten]], die Priester des Kults, die ''Prorrhesis'', den offiziellen Beginn der Riten. Die Zeremonien begannen in Athen am 16. Boderomion mit der feierlichen Waschung der Priester im Meer bei [[Wikipedia:Phaleron|Phaleron]] und der Opferung eines jungen Schweins im Eleusinion am 17. Boedromion.
* [[Kieselsäureprozess]]
 
* [[Silizium]]
Zwei Tage später, am 19. Boedromion begann am Athener Friedhof [[Wikipedia:Kerameikos|Kerameikos]] die Prozession zurück nach Eleusis. Hinter den Priestern, die Tafeln des Dionysos hochhielten, zog die Bevölkerung entlang der heiligen Straße und passierte dabei Abschnitte, die man ''Bakchoi'' nannte. An einem bestimmten Punkt des Weges riefen sie im Gedenken an Iambe Obszönitäten. Die Magd hatte es geschafft, Demeters Trauer um den Verlust ihrer Tochter mit einem derben Scherz zu erweichen und die Göttin so zu einem Lächeln gebracht. Immer wieder riefen die Teilnehmer ''Iakch´ o Iakche!'', vermutlich als Referenz an Dionysos.
 
Nachdem die Prozession in Eleusis angekommen war, folgte ein Tag des Fastens in Erinnerung an Demeters Fasten während ihrer Suche nach Persephone. Mit dem Genuss eines besonderen Getränks aus [[Wikipedia:Gerste|Gerste]] und [[Wikipedia:Frauenminze|Frauenminze]], dem ''Kykeon'', wurde das Fasten gebrochen. Am 20. und 21. betraten die zukünftigen Priester die große Halle, das ''Telesterion'', wo ihnen die heiligen Reliquien der Demeter gezeigt wurden und die Priesterinnen ihre Visionen der heiligen Nacht bekannt gaben.
Im Zentrum des Telesterions befand sich der ''Anaktoron'', der Palast, bei dem es sich um ein schmales Steingebäude handelte, zu dem nur die Hierophanten zutritt hatten. Im Anaktoron wurden die heiligen Objekte der Demeter aufbewahrt. Die Geschehnisse im Telesterion gehörten zu den geheimsten Teilen der Mysterien und auf Verrat der Geheimnisse stand die Todesstrafe.
 
Abends folgte die ''Pannychis'', ein großes Fest, das die ganze Nacht andauerte und von Tanz und Fröhlichkeit begleitet wurde. Die zur Weihe bestimmten Jünglinge tanzten auf den [[Wikipedia:Rharische Felder|Rharischen Feldern]] wie Dionysos in Mädchenkleidern. Es ging die Sage, die Felder seien der erste Fleck Erde, auf dem Getreide wuchs. Nachts oder am frühen Morgen wurde ein Stier geopfert.
 
Am Tag nach dem Fest, dem 22. Boedromion, ehrten die Initiaten den Tod durch ein Trankopfer aus besonderen Behältnissen.
 
Die Mysterien von Eleusis endeten am 23. Bodromion und alle Besucher kehrten wieder heim.
 
== Teilnehmer ==
 
Es gab vier Arten von Teilnehmern an den Mysterien von Eleusia:
# die Priester, Priesterinnen und Hierophanten
# die zur Weihe bestimmten Jünglinge, die an der Zeremonie zum ersten mal teilnahmen
# Andere, die schon einmal an der Zeremonie teilgenomen hatten
# Die [[Epopten]] ({{ELSalt|εποπται}} ''epoptai'', „Augenzeugen, Seher“), die an der [[Epopteia]] teilgenommen hatten und in [[Hellsehen|geistiger Schau]] von den großen Geheimnissen der Demeter erfahren hatten
 
Die Besucher, die die Feiern und insbesondere den Zug entlang der heiligen Straße begleiteten nahmen nicht direkt an den Mysterien teil.
 
== Zeit und Ende der Mysterienfeiern ==
 
Man vermutet, dass die Mysterien seit dem [[Wikipedia:Mykene|Mykenischen]] Zeitalter, seit [[Wikipedia:1500 v. Chr.|1500 v. Chr.]] gefeiert wurden. Sie wurden jährlich über eine Zeit von rund zweitausend Jahren abgehalten. Unter Peisistratos von Athen wurden die Mysterien von Eleusis zu einer panhellenischen Veranstaltung und Pilger aus ganz Griechenland und darüber hinaus nahmen an den Feiern teil.
 
Ungefähr seit [[Wikipedia:300 v. Chr.|300 v. Chr.]] lag die Kontrolle der Mysterien beim Staat und insbesondere zwei Familien hatten besonderen Einfluss auf die Veranstaltung: die Eumolpidae und die Kerykes. Das führte zu einem starken Ansteigen der Weiheadepten, deren einzige Voraussetzungen war, dass sie keine Blutschuld haben und keine Barbaren sein durften. Das heißt, sie durften nie einen Mord begangen haben und mussten griechisch sprechen können. Männer, Frauen und auch Sklaven war es erlaubt, als Adepten die Weihen zu empfangen.
 
[[Wikipedia:Augustus|Augustus]] wurde in die eleusischen Mysterien eingeweiht und [[Wikipedia:Claudius|Claudius]] wollte den Kult nach Rom verlegen. [[Nero]], in Griechenland weilend, vermied den Besuch in Eleusis nach dem Mord an seiner Mutter. Der letzte römische Kaiser, der in die Mysterien eingeweiht wurde, war [[Julian Apostata]].  Die Feiern wurden im Jahr [[Wikipedia:392|392]] nach Christus durch den römischen Kaiser [[Wikipedia:Theodosius I.|Theodosius I.]] per Dekret verboten. Mit der Zerstörung des Tempels in Eleusis durch den Gotenkönig [[Wikipedia:Alarich I.|Alarich]] [[Wikipedia:395|395]], in dessen Gefolge sich [[Wikipedia:Arianer|arianische]] Christen befanden, geraten diese Mysterien in Vergessenheit.
 
Vom Ende der Mysterien von Eleusia berichtete im vierten Jahrhundert Eunapios, ein Historiker und Biograph griechischer Philosophen. Eunapios selbst wurde vom letzten legitimen Hierophanten geweiht. Auch der christliche Kirchenvater [[Wikipedia:Hippolyt von Rom|Hippolyt von Rom]] berichtet in seinen ''Philosophumena'' von den Eleusinischen Mysterien. Halbversteckte Aussagen über den Ablauf der Mysterien finden wir unter anderem z. B. bei [[Wikipedia:Pindar|Pindar]], [[Wikipedia:Aischylos|Aischylos]] und [[Wikipedia:Sophokles|Sophokles]]. Einer der das auferlegte Schweigegelübde brach, war z. B. [[Wikipedia:Diagoras von Melos|Diagoras von Melos]], der „Gottlose“ genannt, und schrieb ein Buch über die Mysterien, wobei jedoch selbst jede Kopie dieses Buches aufgespürt und vernichtet wurde. Im Jahr 364 erließ der christlich-römische Kaiser [[Wikipedia:Valentinian I.|Valentinian I.]] ein Edikt, das alle nächtlichen heidnischen Zeremonien verbot, dessen Durchsetzung jedoch von dem römische Prokonsul [[Wikipedia:Vettius Agorius Praetextatus|Vettius Agorius Praetextatus]] verhindert wurde.
 
== Verfall der Mysterien unter den Römern ==
 
{{GZ|Wenn wir nach Griechenland hinübergehen, da haben wir, ich
möchte sagen, als die populärsten Mysterien die Eleusinischen Mysterien,
die Mysterien von Eleusis. Sie waren diejenigen Mysterien,
die sozusagen am meisten den Weg zum Geistigen hin populär gemacht
hatten. Und diejenigen, die in die Eleusinischen Mysterien
eingeweiht waren, das waren die Telesten; sie waren in Eleusis eingeweiht.
Schauen wir uns einmal an, erstens was in dieser Benennung
«Eleusis» steckt und zweitens was in dieser Benennung «Telesten»
steckt.
 
Eleusis ist ja nur die etwas sprachliche Umwandlung von Elosis
und heißt eigentlich: der Ort, wo die Kommenden sind, diejenigen,
die die Zukunft in sich tragen wollen. Eleusis heißt: das Kommende.
Und die Telesten sind die Kommenden, die eleusisch Eingeweihten
sind die Kommenden. Das deutet darauf hin, daß der Mensch das
Bewußtsein hatte, er ist so, wie er da steht, mehr ein Unvollkommener
und er muß ein Kommender werden, einer der die Zukunft in sich
trägt. Telos nimmt die Zukunft voraus, das, was erst in der Zukunft
allmählich sich realisiert. So daß in den Eleusinischen Mysterien in
der Stätte des Kommens, in der Stätte der Kommenden, die unvollkommenen
Menschen zu vollkommenen ausgebildet wurden. Telesten
waren sie.
 
Der ganze Sinn dieses Einweihens erlitt einen Bruch, als es hinüberkam
ins Römertum. In Griechenland wies noch alles in der
Einweihung auf die Zukunft, auf das Erdenende hin. Man sollte sich
mit einem starken inneren Impuls ausgestalten, damit man den Weg
nach dem Erdenende in der richtigen Weise findet. Dann war man
ein Telest, einer, der nach dem Erdenende hin in der richtigen Weise
sich entwickeln sollte.
 
Indem das nach dem Römertum hinüberkam, wurde der Ausdruck
der Telesten allmählich der der Initiierten - Initium, Anfang. Es
wurde das Ziel sozusagen von dem Erdenende nach dem Erdenanfang
verlegt. Die Telesten wurden Initiierte. Diejenigen, die eingeweiht
waren in die Geheimnisse des Kommenden, wurden Wissende des
Vergangenen. Die prometheisch Strebenden wurden epimetheisch,
nach dem Wissen des Vergangenen Strebende. Vom Vergangenen
kann aber nur das abstrakte Wissen bleiben; wenn man in die Zukunft
hin will, braucht man ein lebendiges, willengetragenes Wissen, denn
da muß der Wille sich hineinentwickeln. Das Vergangene ist vergangen.
Da kann man ein höheres Wissen gewinnen, wenn man zu dem
Initium, zu dem Vergangenen zurückgeht; aber es bleibt ein Wissen;
es wird immer abstrakter und abstrakter.
 
Und damit zog der Impuls nach der Abstraktion, also nach jener
Vertotlichung, die vom 4. nachchristlichen Jahrhundert an und dann
immer mehr und mehr eingetreten ist, in die lateinische Sprache ein.
Man wollte nach der Vergangenheit zurück, wo noch die Ideen mit
dem Leben verbunden waren, weil man wußte, jetzt sind sie nicht
mehr mit dem Leben verbunden, jetzt tritt man in ein unlebendiges
Reden ein, wenn man sich zu den Ideen erhebt. Und initiiert werden
in Griechenland hieß ein höheres Leben in seiner Seele empfangen.
Initiiert werden im Römertum, hieß resignieren für das Erdenleben
auf ein höheres Tun und nur sich Gedanken darüber zu bilden: Im
Erdenanfange, da hatte der Mensch einmal ein höheres Tun, aber
von dem ist er heruntergegangen; man kann nicht ein Tuender, höchstens
ein Wissender in bezug auf das höhere Wissen sein.|225|112f}}


== Literatur ==
== Literatur ==


* O. A.: ''Herder Lexikon. Griechische und römische Mythologie. Götter, Helden, Ereignisse, Schauplätze''. Freiburg im Breisgau 2001 (1981)
# ''Goethes Werke''. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 13, Hamburg 1948 ff, S 254f [http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Naturwissenschaftliche+Schriften/Zur+Geologie/%C3%9Cber+den+Granit]
* Preka Alexandri: ''Eleusis'' 1991
#Dankmar Bosse: ''Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
* J. N. Bremmer: ''Götter, Mythen und Heiligtümer im antiken Griechenland''. 1996
#Rudolf Steiner: ''Menschenfragen und Weltenantworten'', [[GA 213]] (1987), ISBN 3-7274-2130-4 {{Vorträge|213}}
* W. Burkert: ''Antike Mysterien. Funktionen und Gehalt''. 1990
#Rudolf Steiner: ''Der übersinnliche Mensch, anthroposophisch erfaßt'', [[GA 231]] (1999), ISBN 3-7274-2310-2 {{Vorträge|231}}
* K. Clinton: ''Myth and Cult. The Iconography of the Eleusian Mysteries''. 1992
#Rudolf Steiner: ''Mysteriengestaltungen'', [[GA 232]] (1998), ISBN 3-7274-2321-8 {{Vorträge|232}}
* K. Clinton: ''Stages of initiation in the Eleusinian and Samothracian Mysteries''; In: ''Greek Mysteries. The Archaeology and Ritual of Ancient Greek Secret Cult''. 2002, S. 50-78.
* Mircea Eliade: ''Schamanen, Götter und Mysterien. Die Welt der alten Griechen''. 1992
* H. Gsänger: ''Mysterienstätten der Menschheit – Eleusis''. 1961
* [[Wikipedia:Carl Kerenyi|Carl Kerenyi]]: ''Eleusis: archetypal image of mother and daughter,'' (in seiner Reihe ''Archetypal Images in Greek religion'') 1967
* Hans Kloft: ''Mysterienkulte der Antike. Götter – Menschen – Rituale''. München 1999
* K. Kourouniotes: ''Eleusis. A guide to the Excavations and the Museum'' 1936
* Diether Lauenstein: ''"Die Mysterien von Eleusis"'', Urachhaus 1987
* George E. Mylonas.: ''Eleusis and the eleusinian Mysteries''. Princeton 1961
* F. Noack: ''Eleusis. Die Baugeschichtliche Entwicklung des Heiligtums''. 1927
* Carl Schneider: ''Die antiken Mysterien in ihrer Einheit und Vielfalt. Wesen und Wirkung der Einweihung''. Hamburg 1979
* Wasson, Ruck, Hofmann: "Der Weg nach Eleusis. Das Geheimnis der Mysterien" Insel-Verlag, Frankfurt/M. 1984
* Waldemar von Uxkull, ''Die Eleusinischen Mysterien'', Büdingen-Gettenbach: Avalon o. J. [1956]
* Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1992), ISBN 3-7274-1290-9 {{Vorträge|129}}
* Rudolf Steiner: ''Drei Perspektiven der Anthroposophie. Kulturphänomene, geisteswissenschaftlich betrachtet.'', [[GA 225]] (1990), ISBN 3-7274-2252-1 {{Vorträge|225}}


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
[[Kategorie:Eselsteine]]
 
*[http://matriarchat.info/uebergaenge/eleusinische-mysterien-herbsttagundnachtgleiche-2.html Eleusinische Mysterien]
* [http://www.classics.upenn.edu/myth/hymns/eleusis.php A description of the Mysteries]
* [http://www.uwec.edu/philrel/faculty/beach/publications/eleusis.html Edward A. Beach on the Eleusinian mysteries]
* [http://www.perseus.tufts.edu/cgi-bin/ptext?doc=Perseus%3Atext%3A1999.04.0009&query=head%3D%23168 Thomas R. Martin on the Eleusinian Mysteries] from ''An Overview of Classical Greek History from Homer to Alexander''
*[http://www.culture.gr/2/21/211/21103a/e211ca04.html Ministry of Culture Eleusis website (English)Remains of the site as it has been cleared by archaeologists]
* [http://www.pharmakeia.com/prahistorie.htm#Die Mysterien von Eleusis: Ein entheogener Kult an der Wiege der europäischen Kultur? Pharmakeia.com] – Weiterführende wissenschaftliche Informationen zum Gebrauch eines [[Wikipedia:Entheogen|Entheogen]] in Eleusis
 
[[Kategorie:Einweihung]]
[[Kategorie:Mysterien]]
[[Kategorie:Griechische Mysterien]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 11. Februar 2019, 08:34 Uhr

Bergkristall

Quarz ist nach den Feldspaten das zweithäufigste Mineral der Erdkruste und erscheint in seiner schönsten Form als Bergkristall. Quarz besteht chemisch gesehen aus sehr reinem Siliciumdioxid (SiO2) und kristallisiert im trigonalen Kristallsystem.

Fein- bis mittelkörnige metamorphe Gesteine mit einem Quarzgehalt ab 98% werden als Quarzit bezeichnet. Sie sind sehr beständig gegenüber Umwelteinflüssen.

Im menschlichen Organismus ist der Quarz besonders bedeutsam für den Kieselsäureprozess, durch den die Ich-Organisation in das Nerven-Sinnes-System gestaltend eingreifen kann. Quarz hängt dadurch stark mit dem Kopf des Menschen, der ja das Sinneszentrum ist, zusammen.

"Nun, gehen Sie hinaus ins Urgebirge, in die Mittelschweiz, so finden Sie da ganz besonders Granit und Gneis. In diesem Granit und Gneis ist der wirksamste Stoff die Kieselsäure, die dann im Quarz für sich ist, Kieselsäure, Kiesel. Das ist also der älteste Stoff der Erde auch. Das muß verwandt sein mit den menschlichen Kopfkräften. Daher kann man Kopfkrankheiten am leichtesten heilen, wenn man Heilmittel macht aus Kiesel, weil man da dem Kopf des Menschen beikommt. Denn in der Zeit, als der Kiesel noch eine besondere Rolle auf Erden gespielt hat, noch im Urbrei drinnen war, nicht so hart war - heute ist er hart in Granit und Gneis drinnen -, damals aber, als der Kiesel noch wie Flüssigkeit dahinfloß, da sind die Kräfte, die heute im menschlichen Kopfe sind, gebildet worden - die Winterkräfte - und haben sich erhalten." (Lit.: GA 348, S. 336f)

Im Quarz liegen aber auch die Kräfte, die uns aus dem irdischen Dasein herausführen wollen in jenen Zustand, in dem wir im Leben zwischen Tod und neuer Geburt sind. Dem wirkt der Kohlenstoff entgegen.

"Die Kräfte, die im Bergkristall, im Quarz sind, sind durchaus auch in ihren Strahlungen und Strömungen im Menschen selber. Und würde der Mensch nur diese Kräfte haben, die er also schon mit dem härteren Schiefrigen in sich aufnimmt, würde der Mensch gewissermaßen nur die quarzartigen Kräfte in sich haben, dann würde er fortwährend der Gefahr ausgesetzt sein, mit seinem Geistig-Seelischen zurückzustreben zu dem, was er zwischen Tod und neuer Geburt war, bevor er die Erde betreten hat. Das Quarzige will den Menschen immerfort aus sich herausbringen, zurückbringen zu seiner noch unverkörperlichten Wesenheit. Es muß dieser Kraft, die den Menschen zurückbringen will in seine unverkörperlichte Wesenheit, eine andere entgegenwirken, und das ist die Kraft des Kohlenstoffes. Der Mensch hat den Kohlenstoff vielfach in sich. Der Kohlenstoff wird ja natürlich von der heutigen Naturwissenschaft nur äußerlich betrachtet, nur durch physische, durch chemische Methoden. In Wahrheit ist aber der Kohlenstoff das, was uns immer bei uns bleiben läßt. Er ist eigentlich unser Haus. Er ist das, worin wir wohnen, während uns das Silicium fortwährend aus unserem Haus herausführen will und uns zurückbringen will in die Zeit, in der wir waren, bevor wir in unser Kohlenstoffhaus eingezogen sind." (Lit.: GA 213, S. 88)

Für die imaginative Anschauung zeigen sich die Quarzkristalle, überhaupt alles Kristalline, als Sinnesorgane der Erde, in denen sich der Kosmos, die Sternenwelt widerspiegelt. Die Quarzkristalle und ähnliche Bildungen, z.B. auch Schneekristalle, sind so etwas wie die Augen der Erde.

"Nehmen wir einfach an, jemand träte mit dem imaginativen Bewußtsein, das ich ja öfter geschildert habe, einen Gang an durch die Uralpen, durch die Uralpen mit jenem Gestein, das namentlich in quarzigen, also kieselsäurehaltigen Mineralien und Gesteinen besteht, das sonst auch ähnliche Gesteine in sich enthält. Wir treten ja da, wenn wir ins Urgebirge kommen, an die härtesten Gesteine der Erde heran, aber auch an diejenigen Gesteine, die, wenn sie in ihrer besonderen ureigenen Ausbildung erscheinen, etwas in sich Reines haben, man möchte sagen, etwas, was nicht berührt ist von dem gewöhnlichen Alltäglichen der Erde. Es ist doch wirklich gut zu verstehen, wenn Goethe einmal in einem schönen Aufsatze, der ja auch hier schon vorgebracht worden ist, von seinem Erfahren innerhalb des Urgebirges spricht, allerdings davon spricht, wie er sich in Einsamkeit fühlt, sitzend im Granitgebirge, die Eindrücke sich, man möchte sagen, eingeprägt hat von diesem hart und straff aus der Erde nach oben gewissermaßen sich türmenden Gestein. Und wie den dauernden Sohn der Erde spricht Goethe den Granit an, der da aus Quarz, also aus Kieselsäure, aus Glimmer und aus Feldspat besteht.

Wenn der Mensch mit dem gewöhnlichen Bewußtsein an dieses Urgebirgsgestein herandringt, dann ist es ja so, daß er allerdings zunächst es von außen bewundern kann, daß ihm auffallen seine Formen, die ganze wunderbar primitive Plastik, die aber außerordentlich vielsprechend ist. Wenn aber der Mensch dann mit dem imaginativen Bewußtsein an dieses fast härteste Gestein der Erde herantritt, dann dringt er gerade bei diesem härtesten Gestein unter die Oberfläche des Mineralischen. Er ist dann in der Lage, mit seinem Denken wie zusammenzuwachsen mit dem Gestein. Man möchte sagen: überall hinein in die Tiefen des Gesteins setzt sich die seelische Wesenheit des Menschen fort, und man tritt eigentlich im Geiste wie in einen heiligen Götterpalast. Das Innere erweist sich für die imaginative Anschauung wie durchlässig, und die äußere Grenze erweist sich so, wie die Mauern dieses Götterpalastes. Aber man hat zu gleicher Zeit die Erkenntnis, daß innerhalb dieses Gesteines eine innere Spiegelung alles desjenigen lebt, was im Kosmos außerhalb der Erde ist. Die Sternenwelt hat man noch einmal in einer Spiegelung innerhalb dieses harten Gesteins vor der Seele stehen. Man bekommt zuletzt den Eindruck, daß in jedem solchen Quarzgestein etwas vorhanden ist wie ein Auge der Erde selber für das Weltenall. Man wird erinnert an die Insektenaugen, diese Facettenaugen, die in viele, viele Abteilungen zerfallen, die dasjenige, was von außen an sie herandringt, in viele einzelne Teile zerlegen. Und man möchte sich vorstellen und muß sich eigentlich vorstellen, daß, so unzählige viele solche Quarz- und ähnliche Bildungen an der Oberfläche der Erde sind, das alles sind wie Augen der Erde, um die kosmische Umgebung innerlich zu spiegeln und eigentlich innerlich wahrzunehmen. Und man bekommt schon allmählich die Erkenntnis, daß jedes Kristallische, das innerhalb der Erde vorhanden ist, ein kosmisches Sinnesorgan der Erde ist." (Lit.: GA 232, S. 57f)

Goethe schreibt in seinem Aufsatz «Über den Granit»:

„Auf einem hohen nackten Gipfel sitzend und eine weite Gegend überschauend, kann ich mir sagen: Hier ruhst du unmittelbar auf einem Grunde, der bis zu den tiefsten Orten der Erde hinreicht, keine neuere Schicht, keine aufgehäufte zusammengeschwemmte Trümmer haben sich zwischen dich und den festen Boden der Urwelt gelegt, du gehst nicht wie in jenen fruchtbaren schönen Tälern über ein anhaltendes Grab, diese Gipfel haben nichts Lebendiges erzeugt und nichts Lebendiges verschlungen, sie sind vor allem Leben und über alles Leben. In diesem Augenblicke, da die innern anziehenden und bewegenden Kräfte der Erde gleichsam unmittelbar auf mich wirken, da die Einflüsse des Himmels mich näher umschweben, werde ich zu höheren Betrachtungen der Natur hinaufgestimmt, und wie der Menschengeist alles belebt, so wird auch ein Gleichnis in mir rege, dessen Erhabenheit ich nicht widerstehen kann. So einsam, sage ich zu mir selber, indem ich diesen ganz nackten Gipfel hinabsehe und kaum in der Ferne am Fuße ein geringwachsendes Moos erblicke, so einsam, sage ich, wird es dem Menschen zumute, der nur den ältsten, ersten, tiefsten Gefühlen der Wahrheit seine Seele eröffnen will. Ja, er kann zu sich sagen: Hier auf dem ältesten, ewigen Altare, der unmittelbar auf die Tiefe der Schöpfung gebaut ist, bring ich dem Wesen aller Wesen ein Opfer. Ich fühle die ersten, festesten Anfänge unsers Daseins, ich überschaue die Welt, ihre schrofferen und gelinderen Täler und ihre fernen fruchtbaren Weiden, meine Seele wird über sich selbst und über alles erhaben und sehnt sich nach dem nähern Himmel.“

Goethe: Über den Granit (Lit.: Goethes Werke)

Im Leben zwischen Tod und neuer Geburt lernen wir, dass wir im Quarz, in allem Kieseligen, die Taten der Engel, Erzengel und Urengel anschauen und uns wird klar, dass wir diese Taten nur in der physischen Verkörperung schauen können. Das gibt uns einen starken Impuls, wieder zu einer irdischen Inkarnation herunterzusteigen.

"Jetzt werden wir gewahr, daß bei diesem Aufgehen in das ganze Weltenall durch die Lichtdurchdringung des quarzigen Kieselgesteins um uns herum sind die Wesenheiten der dritten Hierarchie, die Angeloi, Archangeloi und Archai. Und wir lernen etwas ganz Besonderes, wir lernen, daß es ja eigentlich nicht wahr ist, was der gewöhnliche Sinnesanblick sagt, wenn wir ins Hochgebirge gehen, daß es nicht wahr ist, was der gewöhnliche Sinnesanblick sagt, wenn wir in die Tiefen der Erde zu den Metalladern hinuntersteigen. Wir lernen das Wunderbare kennen, wenn wir hinaufsteigen ins Hochgebirge, in die Regionen des quarzigen Kieselgesteines, daß da die Felsenspitzen umschlungen und umwoben sind von den Wesenheiten der dritten Hierarchie, den Angeloi, Archangeloi und Archai, Und wenn wir hinuntersteigen zu den Metalladern der Erde, dann finden wir, daß diese Metalladern der Erde durchzogen werden auf ihren Wegen, auf ihren Bahnen von den Wesenheiten der zweiten Hierarchie. Und wir sagen uns: Wir sind ja eigentlich auch während unseres Erdendaseins in der Gesellschaft derjenigen Wesenheiten, die mit unserer eigenen inneren Natur zusammenhängen, wenn wir zwischen dem Tode und einer neuen Geburt sind.

Treten wir durch die Pforte des Todes, so gelangen wir nach einer gewissen Zeit bewußt in die Region der Angeloi, Archangeloi und Archai... Aber dann «erzählen» uns - ich darf mich dieses Ausdrucks bedienen, denn er trifft ganz die Wirklichkeit - , dann erzählen uns die Angeloi, Archangeloi, Archai davon, was sie unten auf der Erde tun. Dann erzählen sie uns, wie sie nicht nur beschäftigt sind in demjenigen Leben, in dem sie jetzt mit uns zusammen sind, sondern dann raunen sie unserer Seele zu: Wir sind auch beteiligt am Schaffen des Kosmos, wir sind die schaffenden Wesen des Kosmos und schauen unten im Erdendasein dasjenige an, was an Erdengestalten das quarzige Kieselgestein und seine Verwandten machen, da siehst du unsere Taten. - Und da begreift der Mensch, gerade wenn er zwischen Tod und neuer Geburt unter den Angeloi, Archangeloi und Archai ist, daß er wieder hinunter muß auf die Erde. Denn er lernt diese Wesenheiten der dritten Hierarchie kennen zwischen dem Tode und einer neuen Geburt, er erfährt aber auch, wie diese Wesenheiten in einer wunderbaren Weise von ihren Taten auf der Erde sprechen. Und er lernt wissen, daß er diese Taten nur schauen kann, wenn er auf die Erde hinuntersteigt, sich mit einem physischen Menschenleibe umhüllt und dadurch der sinnlichen Wahrnehmung teilhaftig wird. Ja, die tiefsten Geheimnisse der sinnlichen Wahrnehmung, nicht nur der Wahrnehmungen des Hochgebirges, sondern aller sinnlichen Wahrnehmungen, enthüllen uns in wunderbaren Gesprächen die Wesenheiten, mit denen wir zusammen sind zwischen Tod und neuer Geburt." (Lit.: GA 231, S. 140ff)

In ähnlicher Weise wirken in den Metalladern der Erde die Wesenheiten der zweiten Hierarchie, die Exusiai, Dynameis und Kyriotetes. Sie bewahren die Erderinnerungen.

"Denn die Metalle schauen nicht nur die Umgebung des Kosmos, sondern sie sprechen: sie sprechen auf geistige Weise, aber sie erzählen, sie sprechen. Und sie sprechen in der Art, daß diese Sprache, die sie sprechen, ganz ähnlich ist derjenigen, die man noch auf einem anderen Gebiete als Eindruck empfängt.

Sehen Sie, wenn man dahin gelangt, eine seelische Verbindung herzustellen mit Menschen, die in der Entwickelung sind zwischen dem Tode und einer neuen Geburt - ich habe es ja schon Öfter hier ausgesprochen -, dann braucht man dazu eine besondere Sprache... Es ist erst notwendig, sich sozusagen ganz in jene Sprache hineinzufinden, die der Tote spricht, die gar keine Ähnlichkeit hat mit irgendeiner der Erdensprachen, die einen allerdings vokalisch-konsonantischen Charakter hat, aber nicht ähnlich ist der Erdensprache. Aber dieselbe Sprache, die nur mit dem Geistgehör wahrgenommen werden kann, dieselbe Sprache sprechen die Metalle im Innern der Erde. Und dieselbe Sprache, durch die man sich den Seelen selber nähern kann, die zwischen dem Tode und einer neuen Geburt leben, dieselbe Sprache erzählt die Erinnerungen der Erde, die Dinge, die die Erde durchgemacht hat bei ihrem Durchgang durch Saturn, Sonne, Mond und so weiter. Man muß sich von den Metallen erzählen lassen, was die Schicksale der Erde waren. Die Schicksale des ganzen Planetensystems, ich habe es schon erwähnt, die erzählt einem dasjenige, was der Saturn dem planetarischen Weltensystem, in dem wir sind, mitzuteilen hat. Was die Erde dabei durchlebt hat, davon sprechen die Metalle der Erde." (Lit.: GA 232, S. 61f)

Siehe auch

Literatur

  1. Goethes Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 13, Hamburg 1948 ff, S 254f [1]
  2. Dankmar Bosse: Die gemeinsame Evolution von Erde und Mensch: Entwurf einer Geologie und Paläontologie der lebendigen Erde, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgat 2002, ISBN 978-3772515934
  3. Rudolf Steiner: Menschenfragen und Weltenantworten, GA 213 (1987), ISBN 3-7274-2130-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Der übersinnliche Mensch, anthroposophisch erfaßt, GA 231 (1999), ISBN 3-7274-2310-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Mysteriengestaltungen, GA 232 (1998), ISBN 3-7274-2321-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.