Sphinx und Die Wärmezeitmaschine in der Ökonomie (Beuys): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Sphinx MET 11 185.jpg|thumb|Griechische Sphinx, [[Wikipedia:Attika|Attika]], ca. 530 v. Chr.]]
'''Die Wärmezeitmaschine in der Ökonomie''' ist eine Postkarte, die nach Entwürfen von [[Joseph Beuys]] angefertigt wurde, und in der Edition Staeck erhältlich ist.
Die '''Sphinx''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] σφίγξ, von σφίγγειν, sphíngein = ''erwürgen''; möglicherweise auch abgeleitet von [[Wikipedia:Ägyptische Sprache|altägypt.]] spanch = ''was das Leben empfängt'') ist ein [[Wikipedia:Mischwesen|Mischwesen]] mit einem Menschenkopf und einem meist geflügelten Tierkörper, das sich dem [[Hellsehen|hellsichtigen]] Blick zeigen kann. Im Idealfall kann man das '''Viergetier''' (auch ''Viergestalt'' oder ''Tetramorph'' genannt) erblicken, das alle vier [[Sphinxtiere]] in sich vereinigt, also [[Mensch]], [[Adler]], [[Löwe]] und [[Stier]], die den vier [[Gruppenseele]]n des [[Lemuria|lemurischen]] und [[Atlantis|atlantischen]] Menschen entsprechen. Gelegentlich sieht man sogar noch einen [[Drache]]n- oder Reptilienschwanz, der auf eine sehr frühe Entwicklungsstufe des Menschen zurückweist.  


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[[Kategorie:Gemeinnützige Wirtschaft]]
"Der Hellseher hat in der Tat das vor sich, was in der Sphinx festgehalten ist, wo die Sphinx
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung]]
insbesondere den ausgeprägten Löwenleib hat, dann die Adlerflügel, aber auch etwas
[[Kategorie:Joseph Beuys]]
Stierartiges – bei den ältesten Darstellungen der Sphinx war sogar der Reptilienschwanz
[[Kategorie:Postkarte]]
vorhanden, der auf die alte Reptiliengestalt hinweist –, und nach vorne haben
wir die Menschengestalt, die die anderen Teile harmonisiert." {{Lit|GA 106, S 102}}
</div>
 
Die Sphinxgestalt zeigt sich, ähnlich wie etwa auch der [[Kentaur]], im [[Ätherleib]] des Menschen:
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn Sie ein Pferd hellseherisch betrachten, dann sehen Sie den Ätherkopf
als eine Lichtgestalt über die Pferdeschnauze sich auftürmen. Nicht so stark, aber
ähnlich so war der Ätherkopf bei dem alten Atlantier vorhanden, später ging er immer
mehr in den Kopf hinein, so daß er heute ungefähr gleich ist an Größe und
Form. Aber dafür war auch der physische Kopf, der nur teilweise erst vom Ätherkopf
beherrscht war, der noch viele Kräfte draußen hatte, die heute im Inneren sind,
nicht in jenem hohen Grade menschenähnlich; er bildete sich erst heraus, man
sah sozusagen noch etwas von einer niederen tierischen Kopfform. Wie war es, wenn
der alte Atlantier einen seiner Genossen bei Tag ansah? Da sah er eine weit zurückliegende
Stirn, weit hervortretende Zähne, etwas, was noch an das Tier erinnerte.
Wenn dann abends der Mensch einschlief, wenn das atlantische Hellsehen begann,
dann richtete der Blick sich nicht nur auf die tierähnliche Gestalt, sondern es wuchs
schon die ätherische menschliche Kopfform, und zwar eine weit schönere Form, als
sie heute ist, heraus aus dem physischen Kopfe. Da war dem nächtlichen Anschauen
das Tierähnliche undeutlich geworden, und es wuchs heraus die schöne Menschengestalt.
Und in noch entlegenere Zeiten konnte der atlantische Hellseher zurückschauen,
in Zeiten, wo der Mensch noch mehr tierähnlich war, aber verbunden mit
einem ganz und gar menschenähnlichen Ätherleib; viel schöner war dieser Ätherleib
als der heutige physische Menschenleib, der sich angepaßt hat den starken dichten
Kräften. Diese Erinnerung, plastisch ausgestaltet: das ist die Sphinx." {{Lit|GA 105, 27f}}
</div>
 
Das Viergetier bildet auch die Grundlage der [[Evangelistensymbole]] und in der christlichen Tradition wird oftmals der [[Christus]] mit dem ''Viergetier'' in Zusammenhang gebracht, so etwa bei den [[Wikipedia:Kirchenväter|Kirchenväter]]n [[Wikipedia:Irenäus von Lyon|Irenäus von Lyon]] (2. Jh.) und [[Wikipedia:Hippolyt|Hippolyt]]. Der Christus sei Mensch in der [[Geburt]], „Stierkalb“ im [[Kreuzigung|Opfertod am Kreuz]], „Löwe“ in der [[Auferstehung]] und „Adler“ durch die [[Himmelfahrt]]. Das ist allerdings dahingehend zu verstehen, dass der Christus - als [[Menschheitsrepräsentant]] und [[Urbild]] des [[Mensch]]en schlechthin - die [[tier]]ischen Kräfte im Menschenwesen vollkommen überwindet. Die Sphinxgestalt als solche ist eine [[luziferisch]]e Erscheinung, die durch den [[Sündenfall]] in den Menschen eingezogen ist und nur durch die Opfertat des Christus überwunden werden kann.
 
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"Wenn der [[Ätherleib]] des Menschen durch die Energie des Atmens sich ausweitet, taucht
ein luziferisches Wesen in der Seele auf. Es lebt in diesem Ätherleibe nicht die
menschliche Gestalt, sondern die luziferische Gestalt, die Sphinxgestalt. So steht der
Mensch dadurch, daß er in seinem Atmungsprozeß dem Kosmos geöffnet ist, der
Sphinxnatur gegenüber. Dieses Grunderlebnis ging besonders in der 4. nachatlantischen,
der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Kulturperiode]] auf. Und in der Ödipus-Sage sehen
wir, wie der Mensch der Sphinx gegenübersteht, wie die Sphinx sich an ihn kettet, zur
Fragepeinigerin wird. Der Mensch und die Sphinx, oder wir können auch sagen, der
Mensch und das Luziferische im Weltall sollten gleichsam als ein Grunderlebnis der
4. nachatlantischen Kulturperiode so hingestellt werden, daß, wenn der Mensch sein
äußeres normales Leben auf dem physischen Plan nur ein wenig durchbricht, er mit
der Sphinxnatur in Berührung kommt. Da tritt Luzifer in seinem Leben an ihn heran,
und er muß mit Luzifer, mit der Sphinx fertig werden." {{Lit|GA 158, S 102f}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"In der Zukunft blickt das Menschenantlitz in verklärter Gestalt hervor aus dem abgesonderten,
hinuntergestoßenen Bösen des Tierischen. Denken wir uns das verklärte
Menschenantlitz, das heute wie ein Rätsel schlummert in der tierischen Materie, abgesondert
von dem Tierisch-Bösen und symbolisch dargestellt – die ägyptische
Sphinx. Sie ist nicht etwas, was nur auf die Vergangenheit hinweist, sondern sie weist
auch auf die Zukunft hin." {{Lit|GA 93a, S 239}}
</div>
 
Nach der der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] galt die Sphinx als unheilbringendes Wesen und galt als eine Tochter von [[Wikipedia:Typhon (Mythologie)|Typhon]] und [[Wikipedia:Echidna (Mythologie)|Echidna]] und damit zugleich eine Schwester von [[Wikipedia:Hydra (Mythologie)|Hydra]], [[Wikipedia:Chimäre|Chimära]], [[Wikipedia:Kerberos (Mythologie)|Kerberos]] und [[Wikipedia:Orthos|Orthos]]. Das [[Fragemotiv]] ist ein wesentlicher Bestandteil der [[Wikipedia:Ödipus|Ödipus]]-Sage, nach der die Sphinx auf Berg außerhalb [[Wikipedia:Theben (Griechenland)|Thebens]] hauste und den vorüberkommenden Reisenden ein Rätsel aufgab, das folgendermaßen lautete: ''„Was geht am Morgen auf vier Füßen, am Mittag auf zweien und am Abend auf dreien?“'' (τί ἐστιν ὃ μίαν ἔχον φωνὴν τετράπουν καὶ δίπουν καὶ τρίπουν γίνεται). Wer dieses Rätsel nicht zu lösen vermochte, wurde von der Sphinx erwürgt und gefressen. Erst Ödipus erkannte, dass damit auf den Menschen selbst hingewiesen ist: Als Kind krabbelt er auf allen vieren, als Erwachsener geht er auf zwei Beinen und im Alter gebraucht er einen Stock als drittes Bein. Tatsächlich weist das Rätsel der Sphinx noch auf eine tiefere [[okkult]]e Wahrheit. Sie ist ein Hinweis auf die menschheitliche Entwicklung von tierähnlichen Wesen, allerdings nicht im Sinn der modernen [[Materialismus|materialistischen]] Evolutionslehre, zum heutigen Menschen und weiter zum künftigen [[Neue Venus|Venus]]- oder [[Vulkan]]-Menschen mit drei "Fortbewegungsorganen", nämlich den beiden „Flügeln“ der [[Zweiblättrige Lotosblume|zweiblättrigen Lotosblume]] an der Nasenwurzel und der zur [[Hand]] umgebildeten linken Körperhälfte<ref name="Ödipus">[[Rudolf Steiner]] sagt dazu:
 
<div style="margin-left:20px">
"Später werden nur noch drei Organe da sein: Das [[Herz]] als [[Buddhi]]organ, die [[zweiblättrige Lotusblume]] in der Augenmitte und die linke [[Hand]] als Bewegungsorgan. Auf diese Zukunft bezieht sich auch die Angabe [[Blavatsky]]s
von einer [[Zweite Wirbelsäule|zweiten Wirbelsäule]]. Die [[Zirbeldrüse]] und die [[Schleimdrüse]] organisieren eine zweite Wirbelsäule, die sich später mit der anderen vereinigt. Die zweite Wirbelsäule wird vom Kopf vorn heruntergehen." {{Lit|GA 93a, 37f}}
</div>
 
Diese Angabe bezieht sich nach [[Rudolf Steiner]] auf das künftige [[Neue Venus|Venusdasein]] bzw. vielleicht sogar erst auf das künftige [[Vulkan]]dasein {{Lit|GA 94, 70ff}}
 
Eine entsprechende Stelle bei Blavatsky lautet
 
<div style="margin-left:20px">
"Am Ende der nächsten Runde wird die Menschheit wieder mannweiblich
werden, und dann werden zwei Rückenmarke sein. In der siebenten Rasse werden die zwei
in die eine verschmelzen. Die Evolution entspricht den Rassen, und mit der Evolution der Rassen
entwickelt sich der sympathische Nerv in ein echtes Rückenmark. Wir kehren den Bogen aufwärts
steigend zurück, nur mit Hinzutritt des Selbstbewusstseins." {{Lit|Geheimlehre, III. Band, S 545}}
</div>
</ref>.
 
Nachdem Ödipus das Rätsel gelöst hatte, stürzte sich die Sphinx in den Abgrund und starb. Theben war befreit und Ödipus eilte seinem weiteren tragischen [[Schicksal]] entgegen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Es ist in der griechischen Sage das richtige Gefühl ausgedrückt, das der Hellseher
noch während der alten ägyptischen Zeit und in den griechischen Mysterien
hatte, wenn er so weit war, daß ihm die Sphinx vor das Auge trat. Was war es denn,
was ihm da vor das Auge trat? Etwas Unfertiges, etwas, was werden sollte. Er sah
diese Gestalt, die in gewisser Beziehung noch tierische Formen hatte, im Ätherkopf
sah er, was hineinwirken sollte in die physische Form, um diese menschenähnlicher
zu gestalten. Wie dieser Mensch werden sollte, welch eine Aufgabe die
Menschheit in der Entwickelung hatte, diese Frage stand lebendig vor ihm als eine
Frage der Erwartung, der Sehnsucht, der Entfaltung des Kommenden, wenn er die
Sphinx sah. Daß alle menschliche Forschung und Philosophie aus der Sehnsucht heraus entsteht, ist ein griechischer Ausspruch, aber zugleich auch ein hellseherischer.
Man hat vor sich eine Gestalt, die nur mit astralischem Bewußtsein wahrgenommen
wird, aber sie quält einen, sie gibt einem Rätsel auf: das Rätsel, wie man
werden soll.
 
Nunmehr hat sich diese Äthergestalt, die in der atlantischen Zeit da war und in der
ägyptischen Zeit in der Erinnerung lebte, mehr und mehr dem menschlichen Wesen
einverleibt, und sie erscheint auf der anderen Seite in der Menschennatur wieder, sie
erscheint in all den religiösen Zweifeln, in dem Unvermögen unserer Kulturepoche gegenüber
der Frage: Was ist der Mensch? – In all den unbeantworteten Fragen, in all den
Aussprüchen, die sich um das «Ignorabimus» drehen, erscheint die Sphinx wieder. Daher
kann der Mensch so schwer zu einer Überzeugung von der geistigen Welt kommen,
weil die Sphinx, die früher außen war, nachdem gerade in dem mittleren Zeitraum
sich der gefunden hat, der das Rätsel gelöst, der sie in den Abgrund, in das eigene
Innere des Menschen gestürzt hat, weil diese Sphinx jetzt im Inneren des Menschen
erscheint." {{Lit|GA 105, 187f}}
</div>
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Literatur ==
#H. P. Blavatsky: Die Geheimlehre (The Secret Doctrine), Band I: Kosmogenesis, Band II: Anthropogenesis, Band III: Esoterik (posthum zusammengestellt von Annie Besant), Band IV: Index, deutsche Gesamtausgabe Leipzig 1919, Nachdruck Hannover 1999.
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001)
#Rudolf Steiner: ''Welt, Erde und Mensch '', [[GA 105]] (1983)
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992)
#Rudolf Steiner: ''Der Zusammenhang des Menschen mit der elementarischen Welt'', [[GA 158]] (1993)
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Mythologie]] [[Kategorie:Menschheitsentwicklung]]

Version vom 28. Juni 2020, 18:22 Uhr

Die Wärmezeitmaschine in der Ökonomie ist eine Postkarte, die nach Entwürfen von Joseph Beuys angefertigt wurde, und in der Edition Staeck erhältlich ist.