Sphinx und Die Wärmezeitmaschine in der Ökonomie (Beuys): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Sphinx MET 11 185.jpg|thumb|Griechische Sphinx, [[Wikipedia:Attika|Attika]], ca. 530 v. Chr.]]
'''Die Wärmezeitmaschine in der Ökonomie''' ist eine Postkarte, die nach Entwürfen von [[Joseph Beuys]] angefertigt wurde, und in der Edition Staeck erhältlich ist.
Die '''Sphinx''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] σφίγξ, von σφίγγειν, sphíngein = ''erwürgen''; möglicherweise auch abgeleitet von [[Wikipedia:Ägyptische Sprache|altägypt.]] spanch = ''was das Leben empfängt'') ist ein [[Wikipedia:Mischwesen|Mischwesen]] mit einem Menschenkopf und einem meist geflügelten Tierkörper, das sich dem [[Hellsehen|hellsichtigen]] Blick zeigen kann. Im Idealfall kann man das '''Viergetier''' (auch ''Viergestalt'' oder ''Tetramorph'' genannt) erblicken, das alle vier [[Sphinxtiere]] in sich vereinigt, also [[Mensch]], [[Adler]], [[Löwe]] und [[Stier]], die den vier [[Gruppenseele]]n des [[Lemuria|lemurischen]] und [[Atlantis|atlantischen]] Menschen entsprechen. Gelegentlich sieht man sogar noch einen [[Drache]]n- oder Reptilienschwanz, der auf eine sehr frühe Entwicklungsstufe des Menschen zurückweist.  


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[[Kategorie:Gemeinnützige Wirtschaft]]
"Der Hellseher hat in der Tat das vor sich, was in der Sphinx festgehalten ist, wo die Sphinx
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung]]
insbesondere den ausgeprägten Löwenleib hat, dann die Adlerflügel, aber auch etwas
[[Kategorie:Joseph Beuys]]
Stierartiges – bei den ältesten Darstellungen der Sphinx war sogar der Reptilienschwanz
[[Kategorie:Postkarte]]
vorhanden, der auf die alte Reptiliengestalt hinweist –, und nach vorne haben
wir die Menschengestalt, die die anderen Teile harmonisiert." {{Lit|GA 106, S 102}}
</div>
 
Die Sphinxgestalt zeigt sich, ähnlich wie etwa auch der [[Kentaur]], im [[Ätherleib]] des Menschen:
 
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"Wenn Sie ein Pferd hellseherisch betrachten, dann sehen Sie den Ätherkopf
als eine Lichtgestalt über die Pferdeschnauze sich auftürmen. Nicht so stark, aber
ähnlich so war der Ätherkopf bei dem alten Atlantier vorhanden, später ging er immer
mehr in den Kopf hinein, so daß er heute ungefähr gleich ist an Größe und
Form. Aber dafür war auch der physische Kopf, der nur teilweise erst vom Ätherkopf
beherrscht war, der noch viele Kräfte draußen hatte, die heute im Inneren sind,
nicht in jenem hohen Grade menschenähnlich; er bildete sich erst heraus, man
sah sozusagen noch etwas von einer niederen tierischen Kopfform. Wie war es, wenn
der alte Atlantier einen seiner Genossen bei Tag ansah? Da sah er eine weit zurückliegende
Stirn, weit hervortretende Zähne, etwas, was noch an das Tier erinnerte.
Wenn dann abends der Mensch einschlief, wenn das atlantische Hellsehen begann,
dann richtete der Blick sich nicht nur auf die tierähnliche Gestalt, sondern es wuchs
schon die ätherische menschliche Kopfform, und zwar eine weit schönere Form, als
sie heute ist, heraus aus dem physischen Kopfe. Da war dem nächtlichen Anschauen
das Tierähnliche undeutlich geworden, und es wuchs heraus die schöne Menschengestalt.
Und in noch entlegenere Zeiten konnte der atlantische Hellseher zurückschauen,
in Zeiten, wo der Mensch noch mehr tierähnlich war, aber verbunden mit
einem ganz und gar menschenähnlichen Ätherleib; viel schöner war dieser Ätherleib
als der heutige physische Menschenleib, der sich angepaßt hat den starken dichten
Kräften. Diese Erinnerung, plastisch ausgestaltet: das ist die Sphinx." {{Lit|GA 105, 27f}}
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Der [[jüdisch]]e [[Prophet]] [[Wikipedia:Ezechiel|Ezechiel]] (Hesekiel) schaut in seiner großen [[Vision]] durch das Viergetier die Herrlichkeit des HERRN:
 
[[Bild:Raffael Die Vision des Hesekiel 1518.jpg|thumb|250px|Die Vision des Hesekiel, [[Wikipedia:Raffael|Raffael]] (1518)]]
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1 Im dreißigsten Jahr am fünften Tage des vierten Monats, als ich unter den Weggeführten am Fluss Kebar war, tat sich der Himmel auf, und Gott zeigte mir Gesichte. 2 Am fünften Tag des Monats - es war das fünfte Jahr, nachdem der König Jojachin gefangen weggeführt war -, 3 da geschah das Wort des HERRN zu Hesekiel, dem Sohn des Busi, dem Priester, im Lande der Chaldäer am Fluss Kebar. Dort kam die Hand des HERRN über ihn. 4 Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her, eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer. 5 Und mitten darin war etwas wie vier Gestalten; die waren anzusehen wie Menschen. 6 Und jede von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel. 7 Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Stierfüße und glänzten wie blinkendes, glattes Kupfer. 8 Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; die vier hatten Angesichter und Flügel. 9 Ihre Flügel berührten einer den andern. Und wenn sie gingen, brauchten sie sich nicht umzuwenden; immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter. 10 Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren. 11 Und ihre Flügel waren nach oben hin ausgebreitet; je zwei Flügel berührten einander und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 12 Immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter; wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 13 Und in der Mitte zwischen den Gestalten sah es aus, wie wenn feurige Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Gestalten hin und her fuhren. Das Feuer leuchtete und aus dem Feuer kamen Blitze. 14 Und die Gestalten liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze. 15 Als ich die Gestalten sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde bei den vier Gestalten, bei ihren vier Angesichtern. 16 Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis und waren alle vier gleich, und sie waren so gemacht, dass ein Rad im andern war. 17 Nach allen vier Seiten konnten sie gehen; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 18 Und sie hatten Felgen, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier Rädern. 19 Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die Gestalten sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder sich auch empor. 20 Wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie, und die Räder hoben sich mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern. 21 Wenn sie gingen, so gingen diese auch; wenn sie standen, so standen diese auch; und wenn sie sich emporhoben von der Erde, so hoben sich auch die Räder mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern. 22 Aber über den Häuptern der Gestalten war es wie eine Himmelsfeste, wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern ausgebreitet, 23 dass unter der Feste ihre Flügel gerade ausgestreckt waren, einer an dem andern; und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 24 Und wenn sie gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, ein Getöse wie in einem Heerlager. Wenn sie aber stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen 25 und es donnerte im Himmel über ihnen. Wenn sie stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen. 26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch. 27 Und ich sah, und es war wie blinkendes Kupfer aufwärts von dem, was aussah wie seine Hüften; und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher. 28 Wie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, so glänzte es ringsumher. So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen. Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte einen reden. {{Bibel|Hes|1|1|LUT}}
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Auch [[Wikipedia:Buch Daniel|Daniel]] schildert die vier Sphinxtiere in seiner [[apokalyptisch]]en Vision:
 
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"1 Im ersten Jahr Belsazars, des Königs von Babel, hatte Daniel einen Traum und Gesichte auf seinem Bett; und er schrieb den Traum auf und dies ist sein Inhalt: 2 Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel wühlten das große Meer auf. 3 Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer, ein jedes anders als das andere. 4 Das erste war wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler. Ich sah, wie ihm die Flügel genommen wurden. Und es wurde von der Erde aufgehoben und auf zwei Füße gestellt wie ein Mensch, und es wurde ihm ein menschliches Herz gegeben. 5 Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bären und war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul zwischen seinen Zähnen drei Rippen. Und man sprach zu ihm: Steh auf und friss viel Fleisch! 6 Danach sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Panther, das hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken und das Tier hatte vier Köpfe, und ihm wurde große Macht gegeben. 7 Danach sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, ein viertes Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und was übrig blieb, zertrat es mit seinen Füßen. Es war auch ganz anders als die vorigen Tiere und hatte zehn Hörner. 8 Als ich aber auf die Hörner Acht gab, siehe, da brach ein anderes kleines Horn zwischen ihnen hervor, vor dem drei der vorigen Hörner ausgerissen wurden. Und siehe, das Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul; das redete große Dinge. 9 Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war, setzte sich. Sein Kleid war weiß wie Schnee und das Haar auf seinem Haupt rein wie Wolle; Feuerflammen waren sein Thron und dessen Räder loderndes Feuer. 10 Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten und die Bücher wurden aufgetan. 11 Ich merkte auf um der großen Reden willen, die das Horn redete, und ich sah, wie das Tier getötet wurde und sein Leib umkam und ins Feuer geworfen wurde. 12 Und mit der Macht der andern Tiere war es auch aus; denn es war ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lang ein jedes leben sollte. 13 Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. 14 Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende. 15 Ich, Daniel, war entsetzt, und dies Gesicht erschreckte mich. 16 Und ich ging zu einem von denen, die dastanden, und bat ihn, dass er mir über das alles Genaueres berichtete. Und er redete mit mir und sagte mir, was es bedeutete. 17 Diese vier großen Tiere sind vier Königreiche, die auf Erden kommen werden. 18 Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen und werden's immer und ewig besitzen. 19 Danach hätte ich gerne Genaueres gewusst über das vierte Tier, das ganz anders war als alle andern, ganz furchtbar, mit eisernen Zähnen und ehernen Klauen, das um sich fraß und zermalmte und mit seinen Füßen zertrat, was übrig blieb; 20 und über die zehn Hörner auf seinem Haupt und über das andere Horn, das hervorbrach, vor dem drei ausfielen; und es hatte Augen und ein Maul, das große Dinge redete, und war größer als die Hörner, die neben ihm waren. 21 Und ich sah das Horn kämpfen gegen die Heiligen, und es behielt den Sieg über sie, 22 bis der kam, der uralt war, und Recht schaffte den Heiligen des Höchsten und bis die Zeit kam, dass die Heiligen das Reich empfingen. 23 Er sprach: Das vierte Tier wird das vierte Königreich auf Erden sein; das wird ganz anders sein als alle andern Königreiche; es wird alle Länder fressen, zertreten und zermalmen. 24 Die zehn Hörner bedeuten zehn Könige, die aus diesem Königreich hervorgehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Könige stürzen. 25 Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern. Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit. 26 Danach wird das Gericht gehalten werden; dann wird ihm seine Macht genommen und ganz und gar vernichtet werden. 27 Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen. 28 Das war das Ende der Rede. Aber ich, Daniel, wurde sehr beunruhigt in meinen Gedanken und jede Farbe war aus meinem Antlitz gewichen; doch behielt ich die Rede in meinem Herzen. {{Bibel|Dan|7|1|LUT}}
</div>
 
Das Viergetier bildet auch die Grundlage der [[Evangelistensymbole]] und in der christlichen Tradition wird oftmals der [[Christus]] mit dem ''Viergetier'' in Zusammenhang gebracht, so etwa bei den [[Wikipedia:Kirchenväter|Kirchenväter]]n [[Wikipedia:Irenäus von Lyon|Irenäus von Lyon]] (2. Jh.) und [[Wikipedia:Hippolyt|Hippolyt]]. Der Christus sei Mensch in der [[Geburt]], „Stierkalb“ im [[Kreuzigung|Opfertod am Kreuz]], „Löwe“ in der [[Auferstehung]] und „Adler“ durch die [[Himmelfahrt]]. Das ist allerdings dahingehend zu verstehen, dass der Christus - als [[Menschheitsrepräsentant]] und [[Urbild]] des [[Mensch]]en schlechthin - die [[tier]]ischen Kräfte im Menschenwesen vollkommen überwindet. Die Sphinxgestalt als solche ist eine [[luziferisch]]e Erscheinung, die durch den [[Sündenfall]] in den Menschen eingezogen ist und nur durch die Opfertat des Christus überwunden werden kann.
[[Bild:Louvre 032008 48.jpg|thumb|left|250px|Ägyptische Sphinx]]
<div style="margin-left:20px">
"Wenn der [[Ätherleib]] des Menschen durch die Energie des Atmens sich ausweitet, taucht
ein luziferisches Wesen in der Seele auf. Es lebt in diesem Ätherleibe nicht die
menschliche Gestalt, sondern die luziferische Gestalt, die Sphinxgestalt. So steht der
Mensch dadurch, daß er in seinem Atmungsprozeß dem Kosmos geöffnet ist, der
Sphinxnatur gegenüber. Dieses Grunderlebnis ging besonders in der 4. nachatlantischen,
der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Kulturperiode]] auf. Und in der Ödipus-Sage sehen
wir, wie der Mensch der Sphinx gegenübersteht, wie die Sphinx sich an ihn kettet, zur
Fragepeinigerin wird. Der Mensch und die Sphinx, oder wir können auch sagen, der
Mensch und das Luziferische im Weltall sollten gleichsam als ein Grunderlebnis der
4. nachatlantischen Kulturperiode so hingestellt werden, daß, wenn der Mensch sein
äußeres normales Leben auf dem physischen Plan nur ein wenig durchbricht, er mit
der Sphinxnatur in Berührung kommt. Da tritt Luzifer in seinem Leben an ihn heran,
und er muß mit Luzifer, mit der Sphinx fertig werden." {{Lit|GA 158, S 102f}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"In der Zukunft blickt das Menschenantlitz in verklärter Gestalt hervor aus dem abgesonderten,
hinuntergestoßenen Bösen des Tierischen. Denken wir uns das verklärte
Menschenantlitz, das heute wie ein Rätsel schlummert in der tierischen Materie, abgesondert
von dem Tierisch-Bösen und symbolisch dargestellt – die ägyptische
Sphinx. Sie ist nicht etwas, was nur auf die Vergangenheit hinweist, sondern sie weist
auch auf die Zukunft hin." {{Lit|GA 93a, S 239}}
</div>
 
[[Bild:Gustave Moreau Oedipus.jpg|thumb|Ödipus und die Sphinx, [[Wikipedia:Gustave Moreau|Gustave Moreau]], 1864]]
Nach der der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] galt die Sphinx als unheilbringendes Wesen und galt als eine Tochter von [[Wikipedia:Typhon (Mythologie)|Typhon]] und [[Wikipedia:Echidna (Mythologie)|Echidna]] und damit zugleich eine Schwester von [[Wikipedia:Hydra (Mythologie)|Hydra]], [[Wikipedia:Chimäre|Chimära]], [[Wikipedia:Kerberos (Mythologie)|Kerberos]] und [[Wikipedia:Orthos|Orthos]]. Das [[Fragemotiv]] ist ein wesentlicher Bestandteil der [[Ödipus]]-Sage, nach der die Sphinx auf Berg außerhalb [[Wikipedia:Theben (Griechenland)|Thebens]] hauste und den vorüberkommenden Reisenden ein Rätsel aufgab, das folgendermaßen lautete: ''„Was geht am Morgen auf vier Füßen, am Mittag auf zweien und am Abend auf dreien?“'' (τί ἐστιν ὃ μίαν ἔχον φωνὴν τετράπουν καὶ δίπουν καὶ τρίπουν γίνεται). Wer dieses Rätsel nicht zu lösen vermochte, wurde von der Sphinx erwürgt und gefressen. Erst Ödipus erkannte, dass damit auf den Menschen selbst hingewiesen ist: Als Kind krabbelt er auf allen vieren, als Erwachsener geht er auf zwei Beinen und im Alter gebraucht er einen Stock als drittes Bein. Tatsächlich weist das Rätsel der Sphinx noch auf eine tiefere [[okkult]]e Wahrheit. Sie ist ein Hinweis auf die menschheitliche Entwicklung von tierähnlichen Wesen, allerdings nicht im Sinn der modernen [[Materialismus|materialistischen]] Evolutionslehre, zum heutigen Menschen und weiter zum künftigen [[Neue Venus|Venus]]- oder [[Vulkan]]-Menschen mit drei "Fortbewegungsorganen", nämlich den beiden „Flügeln“ der [[Zweiblättrige Lotosblume|zweiblättrigen Lotosblume]] an der Nasenwurzel und der zur [[Hand]] umgebildeten linken Körperhälfte<ref name="Ödipus">[[Rudolf Steiner]] sagt dazu:
 
<div style="margin-left:20px">
"Später werden nur noch drei Organe da sein: Das [[Herz]] als [[Buddhi]]organ, die [[zweiblättrige Lotusblume]] in der Augenmitte und die linke [[Hand]] als Bewegungsorgan. Auf diese Zukunft bezieht sich auch die Angabe [[Blavatsky]]s
von einer [[Zweite Wirbelsäule|zweiten Wirbelsäule]]. Die [[Zirbeldrüse]] und die [[Schleimdrüse]] organisieren eine zweite Wirbelsäule, die sich später mit der anderen vereinigt. Die zweite Wirbelsäule wird vom Kopf vorn heruntergehen." {{Lit|GA 93a, 37f}}
</div>
 
Diese Angabe bezieht sich nach [[Rudolf Steiner]] auf das künftige [[Neue Venus|Venusdasein]] bzw. vielleicht sogar erst auf das künftige [[Vulkan]]dasein {{Lit|GA 94, 70ff}}
 
Eine entsprechende Stelle bei Blavatsky lautet
 
<div style="margin-left:20px">
"Am Ende der nächsten Runde wird die Menschheit wieder mannweiblich
werden, und dann werden zwei Rückenmarke sein. In der siebenten Rasse werden die zwei
in die eine verschmelzen. Die Evolution entspricht den Rassen, und mit der Evolution der Rassen
entwickelt sich der sympathische Nerv in ein echtes Rückenmark. Wir kehren den Bogen aufwärts
steigend zurück, nur mit Hinzutritt des Selbstbewusstseins." {{Lit|Geheimlehre, III. Band, S 545}}
</div>
</ref>.
 
Nachdem Ödipus das Rätsel gelöst hatte, stürzte sich die Sphinx in den Abgrund und starb. Theben war befreit und Ödipus eilte seinem weiteren tragischen [[Schicksal]] entgegen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Es ist in der griechischen Sage das richtige Gefühl ausgedrückt, das der Hellseher
noch während der alten ägyptischen Zeit und in den griechischen Mysterien
hatte, wenn er so weit war, daß ihm die Sphinx vor das Auge trat. Was war es denn,
was ihm da vor das Auge trat? Etwas Unfertiges, etwas, was werden sollte. Er sah
diese Gestalt, die in gewisser Beziehung noch tierische Formen hatte, im Ätherkopf
sah er, was hineinwirken sollte in die physische Form, um diese menschenähnlicher
zu gestalten. Wie dieser Mensch werden sollte, welch eine Aufgabe die
Menschheit in der Entwickelung hatte, diese Frage stand lebendig vor ihm als eine
Frage der Erwartung, der Sehnsucht, der Entfaltung des Kommenden, wenn er die
Sphinx sah. Daß alle menschliche Forschung und Philosophie aus der Sehnsucht heraus entsteht, ist ein griechischer Ausspruch, aber zugleich auch ein hellseherischer.
Man hat vor sich eine Gestalt, die nur mit astralischem Bewußtsein wahrgenommen
wird, aber sie quält einen, sie gibt einem Rätsel auf: das Rätsel, wie man
werden soll.
 
Nunmehr hat sich diese Äthergestalt, die in der atlantischen Zeit da war und in der
ägyptischen Zeit in der Erinnerung lebte, mehr und mehr dem menschlichen Wesen
einverleibt, und sie erscheint auf der anderen Seite in der Menschennatur wieder, sie
erscheint in all den religiösen Zweifeln, in dem Unvermögen unserer Kulturepoche gegenüber
der Frage: Was ist der Mensch? – In all den unbeantworteten Fragen, in all den
Aussprüchen, die sich um das «Ignorabimus» drehen, erscheint die Sphinx wieder. Daher
kann der Mensch so schwer zu einer Überzeugung von der geistigen Welt kommen,
weil die Sphinx, die früher außen war, nachdem gerade in dem mittleren Zeitraum
sich der gefunden hat, der das Rätsel gelöst, der sie in den Abgrund, in das eigene
Innere des Menschen gestürzt hat, weil diese Sphinx jetzt im Inneren des Menschen
erscheint." {{Lit|GA 105, 187f}}
</div>
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Literatur ==
#H. P. Blavatsky: Die Geheimlehre (The Secret Doctrine), Band I: Kosmogenesis, Band II: Anthropogenesis, Band III: Esoterik (posthum zusammengestellt von Annie Besant), Band IV: Index, deutsche Gesamtausgabe Leipzig 1919, Nachdruck Hannover 1999.
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001)
#Rudolf Steiner: ''Welt, Erde und Mensch '', [[GA 105]] (1983)
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992)
#Rudolf Steiner: ''Der Zusammenhang des Menschen mit der elementarischen Welt'', [[GA 158]] (1993)
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
*{{Wikipedia3|Sphinx (ägyptisch)}}
*{{Wikipedia3|Sphinx (griechisch)}}
 
[[Kategorie:Mythologie]] [[Kategorie:Menschheitsentwicklung]]

Version vom 28. Juni 2020, 18:22 Uhr

Die Wärmezeitmaschine in der Ökonomie ist eine Postkarte, die nach Entwürfen von Joseph Beuys angefertigt wurde, und in der Edition Staeck erhältlich ist.