Judentum und Kuratorien: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:12 Staemme Israels.png|thumb|250px|Die Siedlungsgebiete der [[Zwölf Stämme Israels]].]]
Als '''Kuratorien''' wurden von den Nachfolgern [[Rudolf Steiner]]s jene Institutionen bezeichnet, die im Freien Geistesleben [[Schenkungsgeld]]er sowie die Aufgaben im Freien Geistesleben organisieren und verteilen. Darüber hinaus sollen die Kuratorien des Freien Geisteslebens anstelle der Nachfolge durch Erbe den Übergang vom jeweiligen vorherigen Unternehmensleiter zu seinem geeignetsten und fähigsten Nachfolger bewerkstelligen.
Das '''Judentum''' ist, neben dem [[Christentum]] und dem [[Islam]], die dritte [[Weltreligion|weltbedeutende]] [[Abrahamitische Religion|abrahamitische Religion]], obwohl ihr gegenwärtig nur etwa 13,5 Millionen Menschen angehören.  


== Die jüdische Religion, Kultur und Tradition ==
Innerhalb der heutigen Rechtsformen käme zuvorderst, trotz aller damit verbundenen Hindernisse, die Rechtsform eines "wirtschaftlichen Vereins" in Betracht.


Der Begriff des Judentums umfasst nicht nur religiöse Aspekte, sondern die ganze [[Kultur]] und [[Tradition]] des durch seine gemeinsame [[Geschichte]] verbundenen [[Juden|jüdischen Volkes]], das sich im engsten Sinn von dem [[Wikipedia:Stamm Juda|Stamm Juda]] ableitet, der einer der [[Zwölf Stämme Israels]] war. ''Juda'' ([[Wikipedia:Hebräische Sprache|hebr.]] יהודה ''Jehuda''), der Stammvater des Stammes Juda, war nach dem [[Wikipedia:Tanach|Tanach]] der vierte Sohn [[Wikipedia:Jakob (Patriarch)|Jakob]]s, der nach [[Abraham]] und [[Wikipedia:Isaak (Genesis)|Isaak]] der dritte [[Wikipedia:Erzvater|Stammvater]] [[Wikipedia:Israel (Reich)|Israel]]s war. Unabhängig von der [[ethnisch]]en Abkunft gilt im weitesten und eigentlichsten Sinn als [[Jude]], und damit als Träger des Judentums, wer entweder von einer jüdischen Mutter abstammt oder durch einen formellen Akt ([[Wikipedia:Gijur|Gijur]]) zum Judentum übergetreten ist.
"In meinen «Kernpunkten der sozialen Frage» habe ich versucht,
 
zu zeigen, dass eine wahrhaft soziale Denkungsart nicht
Die Wurzel des Judentums liegt in dem Bund, den [[Gott]] mit [[Abraham]] geschlossen hat, der aber nach der [[Tora]] ausdrücklich alle Völker der Welt mit einschließt:
anstreben kann die Überführung der Kapitalverwaltung durch
 
den einzelnen oder durch die Menschengruppe in diejenige
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durch die Gemeinschaft; sondern dass, im Gegenteil, der
"Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden." {{Bibel|Gen|12|3}}
einzelne die Möglichkeit haben müsse, ungehemmt seine
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Fähigkeiten durch Kapitalverwertung in den Dienst der
 
Gemeinschaft zu stellen, und dass, wenn dieser einzelne seine
Nach jüdischer Auffassung werden daher auch Nicht-Juden des Heils Gottes teilhaftig, sofern sie nur ein entsprechend [[moral]]isches Leben führen. Dem Judentum sind daher auch, im Gegensatz zum [[Christentum]] und [[Islam]], [[Wikipedia:Missionierung|missionarische]] Tätigkeiten weitgehend fremd.
Fähigkeiten nicht mehr auf die Kapitalverwertung wenden will
 
oder kann, diese übertragen werden müsse auf einen andern,
"Voran gingen den Juden (beim Auszug aus Ägypten) die Wetterwolke oder Feuersäule: Erdenwirksamkeit! Wir könnten tief in Einzelheiten uns einlassen, überall würden wir finden, daß der Geist der Erde waltet in dem, wovon Moses als von der Offenbarung des Jahvegottes spricht Geologie ist die Verkündigung des Moses. Niemals wird man den tiefgehenden Unterschied der hebräischen von der griechischen Weltanschauung verstehen, wenn man nicht wissen wird, daß die griechische Weltanschauung Meteorologie ist und die hebräische Geologie. Alles das, was der Grieche sich entfalten fühlt um sich herum, das denkt er in Zusammenhang mit den von dem Kosmos her in die Erdenelemente, in die Umgebung der Erde in Luft, in alles das, was in der Nähe der Erde ist, ergossenen Kräften. Alles das, womit die hebräische Weltanschauung sich umgeben fühlt, ist gebunden an die Kräfte, die von der Erde aus nach oben sich entfalten, die an die Erde gebunden sind. Ja, auch die Leiden des hebräischen Volkes, sie kommen von dem Wüstencharakter, von dem, was an die Erde und ihre Wirksamkeit gebunden ist. Für die Juden ist das Wichtigste am Menschen das, was zusammenhängt mit der Erde und ihren Kräften. Als der die Erde geistig durchwaltende Gott fühlt sich Jahve." (Lit.: [[GA 149]], Seite 68).
der gleiche Fähigkeiten hat. Diese Übertragung soll nicht durch
 
staatliche Bevorrechtung oder wirtschaftliche Macht bewirkt
Hinsichtlich der Zukunft des Judentums vertrat [[Rudolf Steiner]] folgende Auffassung:
werden, sondern durch das auf Grund der Erziehung im freien
 
Geistesleben erworbene Herausfinden desjenigen als
{{LZ|Es ist schwer, über ein Thema zu sprechen, das viel Leidenschaft auslöst. Die geisteswissenschaftlichen Wahrheiten dulden keine Sympathie und Antipathie, wenn sie richtig aufgenommen werden sollen.
Nachfolger, der vom sozialen Gesichtspunkte der geeigneteste
 
ist." (Rudolf Steiner, GEISTESPFLEGE UND WIRTSCHAFTSLEBEN,
Die Juden entwickelten das intellektuelle, kombinatorische Denken. Dieses machte den Menschen zur selbständigen Persönlichkeit. Dasselbe Volk bereitete durch Generationen einen Leib, der zum Träger von Jesus werden konnte. Der menschgewordene Christus brachte die Erlösung von der todbringenden Absonderung des menschlichen Wesens vom göttlichen. Da das jüdische Volk aber diesen neuen Impuls nicht aufnahm, wurden die von ihm entwickelten Eigenschaften zu retardierenden Kräften. Was im Alten beharrt – die Blutsverbundenheit einerseits, der in sich verfestigte Intellektualismus andererseits – wirkt fortschritthemmend. Unter Umständen kann das jüdische Volk aber auch als Hefe, als ein Ferment wirken. Das betrifft aber nicht den einzelnen, denn die einzelne Seele entwickelt sich weiter und benützt die Inkarnationen in einem bestimmten Volk nur als eine für sie notwendige Stufe.|Zitiert nach Margarita Woloschin: ''Die Grüne Schlange. Lebenserinnerungen'' (1954), Seite 205}}
Erstveröffentlichung in: Die Dreigliederung des sozialen Organismus,
 
I. Jg. 1919/20, Heft 13, Oktober 1919 ([[GA 24]], S. 70-74) hier S. 73)
{{GZ|Sie können überall nachforschen: die Juden haben eine
große Begabung für Musik, dagegen eine sehr geringe Begabung für
Bildhauerei, Malerei und dergleichen. Die Juden haben eine große
Begabung für den Materialismus, aber wenig Begabung für die Anerkennung
der geistigen Welt, weil sie von der ganzen außerirdischen
Welt einzig den Mond eigentlich verehrt haben und das kaum mehr
gewußt haben. Der jüdische Charakter und der griechische Charakter
sind vollständige Gegensätze. Die Griechen waren vorzugsweise
auf die Bildhauerei, Malerei aus, auf die Baukunst wenigstens bildhauerisch
aus. Die Juden sind das musikalische Volk, das Priester-Volk, das vorzugsweise das Innere ausbildet, was aus der ursprünglichen
Begabung vom Mutterleibe herrührt.|353|79}}
 
Teils heftig als [[Antisemitismus|antisemitisch]] kritisiert werden Aussagen [[Rudolf Steiner]]s, in denen er den [[Wikipedia:Zionismus|Zionismus]] entschieden ablehnte und die Mission des jüdischen Volkes als bereits erfüllt darstellte.
 
{{GZ|Die Juden haben also den einen Jehova verehrt und dadurch die
Menschen davon abgehalten, sich zu verlieren in die Vielgeisterei.
Nun ist es natürlich so, daß die Juden sich dadurch auch immer von
den anderen Menschen unterschieden haben, und dadurch vielfach -
wie immer derjenige, der sich unterscheidet, Abneigung und Antipathie
hervorruft - die Abneigung und Antipathie hervorgerufen
haben. Aber heute handelt es sich darum, sich zu sagen, daß eine solche
Weise, die Kultur nicht auseinandertreiben zu lassen, sondern
zusammenzuhalten, wie es jahrhundertelang bewirkt worden ist
durch die Juden, in der Zukunft nicht mehr notwendig sein wird,
sondern in der Zukunft muß das ersetzt werden durch eine starke
geistige Erkenntnis. Dann wird auch das Verhältnis zwischen der
einigen Gottheit und den vielen Geistern sich vor der Erkenntnis, vor
dem Bewußtsein des Menschen darstellen. Dann braucht nicht im
Unbewußten ein einziges Volk zu wirken. Daher habe ich es von
Anfang an bedenklich gefunden, daß die Juden, als sie nicht mehr
recht aus und ein gewußt haben, die zionistische Bewegung begründet
haben. Einen Judenstaat aufrichten, das heißt, in der allerwüstesten
Weise Reaktion treiben, in der allerwüstesten Weise zur Reaktion
zurückkehren, und damit sündigt man gegen alles dasjenige,
was auf diesem Gebiet heute notwendig ist.
 
Sehen Sie, ein sehr angesehener Zionist, mit dem ich befreundet
war, der legte mir einmal seine Ideale auseinander, nach Palästina zu
gehen und dort ein Judenreich zu gründen. Er tat selber sehr stark
mit an der Begründung dieses jüdischen Reiches, tut heute noch mit
und hat sogar in Palästina eine sehr angesehene Stellung. Dem sagte
ich: Solch eine Sache ist heute gar nicht zeitgemäß; denn heute ist
dasjenige zeitgemäß, dem jeder Mensch, ohne Unterschied von Rasse
und Volk und Klasse und so weiter sich anschließen kann. Nur das
kann man eigentlich heute propagieren, dem sich jeder Mensch ohne
Unterschied anschließen kann. Aber jemand kann doch nicht von
mir verlangen, daß ich mich der zionistischen Bewegung anschließe.
Da sondert ihr ja wiederum einen Teil aus von der ganzen Menschheit!
- Aus diesem einfachen, naheliegenden Grunde kann eigentlich
eine solche Bewegung heute nicht gehen. Sie ist im Grunde genommen
die wüsteste Reaktion. Natürlich erwidern einem dann
solche Menschen etwas Merkwürdiges; sie sagen: Ja, in der Zeit hat
es sich doch herausgestellt, daß die Menschen so etwas wie Allgemeinmenschliches
gar nicht wollen, sondern fordern, daß sich alles
aus dem Volkstümlichen heraus entwickeln soll.
 
Dieses Gespräch, das ich Ihnen jetzt erzählt habe, hat stattgefunden
vor dem großen Kriege 1914 bis 1918. Ja, sehen Sie, meine Herren,
daß die Menschen die großen allgemeinmenschlichen Prinzipe
nicht mehr wollen, sondern sich absondern, Volkskräfte entwickeln
wollen, das hat eben gerade zu dem großen Krieg geführt! Und so
ist das größte Unglück dieses 20. Jahrhunderts gekommen von dem,
was die Juden auch wollen. Und so kann man sagen: Da alles dasjenige,
was die Juden getan haben, jetzt in bewußter Weise von allen
Menschen zum Beispiel getan werden könnte, so könnten die Juden
eigentlich nichts Besseres vollbringen, als aufgehen in der übrigen
Menschheit, sich vermischen mit der übrigen Menschheit, so daß
das Judentum als Volk einfach aufhören würde. Das ist dasjenige,
was ein Ideal wäre. Dem widerstreben heute noch viele jüdische Gewohnheiten
- und vor allen Dingen der Haß der anderen Menschen.
Und das ist gerade dasjenige, was überwunden werden müßte. Die
Dinge werden nicht überwunden, wenn alles beim alten bleibt. Und
wenn sich die Juden zum Beispiel beleidigt fühlen, wenn man sagt:
Ihr seid keine Bildhauer, ihr könnt da nichts leisten - so kann man
sich sagen: Es müssen doch nicht alle Leute Bildhauer sein! Sie
können doch durch ihre persönlichen Fähigkeiten anderswo etwas
leisten! - So sind die Juden eben nicht zur Bildhauerei geeignet;
sie haben ja auch in die Zehn Gebote das eine aufgenommen: «Du
sollst dir von deinem Gotte kein Bild machen», weil sie eben überhaupt
in der bildlichen Anschaulichkeit nichts Übersinnliches darstellen
wollen. Dadurch aber wird man gerade auf das Persönliche
zurückgewiesen.
 
Nicht wahr, Sie können sich das sehr einfach vorstellen: Wenn
ich ein Bild mache, auch nur ein geschildertes, wie es oftmals in der
Geisteswissenschaft geschieht, so kann sich der andere dieses Bild
merken, sich erbauen, daran erkennen - was er eben will. Wenn ich
aber kein Bild mache, dann muß ich immer bei der Wirkung selber
persönlich dabei sein; dann sondert sich das nicht ab von mir. Daher
nimmt es einen persönlichen Charakter an. Das hat auch das Judentum;
alles, was bei den Juden ist, nimmt auch einen persönlichen
Charakter an. Die Menschen müssen dazu kommen, in dem anderen
Menschen das Geistige zu sehen. Heute beherrscht noch alle Dinge
der Juden das Rassenmäßige. Sie heiraten vor allen Dingen untereinander.
Sie sehen also noch das Rassenmäßige, nicht das Geistige.
Und das ist es, was notwendig wäre zu sagen auf die Frage: Hat das
jüdische Volk seine Mission in der menschlichen Erkenntnisentwickelung
erfüllt? - Es hat sie erfüllt; denn es mußte früher ein einzelnes
Volk da sein, das einen gewissen Monotheismus bewirkte.
Heute muß es aber die geistige Erkenntnis selber sein. Daher ist diese
Mission erfüllt. Und daher ist diese jüdische Mission als solche, als
jüdische, nicht mehr notwendig in der Entwickelung, sondern das
einzig Richtige ist, wenn die Juden durch Vermischung mit den
anderen Völkern in den anderen Völkern aufgehen.|353|202ff}}
 
== Siehe auch ==
{{Portal|Judentum}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Judentum}}
* {{WikipediaDE|Judentum}}


== Literatur ==
== Literatur ==


* Margarita Woloschin: ''Die grüne Schlange. Lebenserinnerungen einer Malerin", S. Fischer Taschenbuch-Verlag, Frankfurt a. M. 1982, Neuauflage, dort S. 201/202
* Benediktus Hardorp: ''Kapitalverwaltung - eine Aufgabe des Geisteslebens. Zeitbedeutung und Gestaltungsansätze''. In: Dietz/Schmid-Brabant/Biesantz/Kracht/Basgeld/Hardorp/Smit: Geisteswissenschaft und Gesellschaftsgestaltung, Vlg. am Goetheanum, Dornach 1987, S. 73 - 84
* Ralf Sonnenberg (Hrsg.), Yuval Lapide (Vorwort): ''Anthroposophie und Judentum: Perspektiven einer Beziehung. Mit einem Vorwort von Yuval Lapide'', Info3-Verlag 2009, ISBN 978-3924391430
* Benediktus Hardorp: ''Elemente einer sozialen Baukunst - ein Beitrag zum Unternehmensverständnis''. In: Ekkehard Kappler/Thomas Knoblauch: Innovationen - Wie kommt das Neue in die Unternehmung?, Vlg. Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 1996, S. 153 - 182 (hier: S. 169)
* Wilhelm Schmundt: ''Zeitgemäße Wirtschaftsgesetze'', Achberger Vlg., Achberg 1975, S. 22ff


== Weblinks ==
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_1.pdf  Micha Josef Bin-Gorion: ''Die Sagen der Juden'', Band 1]
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_2.pdf  Micha Josef Bin-Gorion: ''Die Sagen der Juden'', Band 2]
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_3.pdf  Micha Josef Bin-Gorion: ''Die Sagen der Juden'', Band 3]
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_4.pdf  Micha Josef Bin-Gorion: ''Die Sagen der Juden'', Band 4]


[[Kategorie:Religion nach Richtung]]
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung]][[Kategorie:Freies Geistesleben]]
[[Kategorie:Religiöse Richtung]]
[[Kategorie:Monotheismus]]
[[Kategorie:Judentum|!]]

Version vom 25. März 2019, 07:58 Uhr

Als Kuratorien wurden von den Nachfolgern Rudolf Steiners jene Institutionen bezeichnet, die im Freien Geistesleben Schenkungsgelder sowie die Aufgaben im Freien Geistesleben organisieren und verteilen. Darüber hinaus sollen die Kuratorien des Freien Geisteslebens anstelle der Nachfolge durch Erbe den Übergang vom jeweiligen vorherigen Unternehmensleiter zu seinem geeignetsten und fähigsten Nachfolger bewerkstelligen.

Innerhalb der heutigen Rechtsformen käme zuvorderst, trotz aller damit verbundenen Hindernisse, die Rechtsform eines "wirtschaftlichen Vereins" in Betracht.

"In meinen «Kernpunkten der sozialen Frage» habe ich versucht, zu zeigen, dass eine wahrhaft soziale Denkungsart nicht anstreben kann die Überführung der Kapitalverwaltung durch den einzelnen oder durch die Menschengruppe in diejenige durch die Gemeinschaft; sondern dass, im Gegenteil, der einzelne die Möglichkeit haben müsse, ungehemmt seine Fähigkeiten durch Kapitalverwertung in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen, und dass, wenn dieser einzelne seine Fähigkeiten nicht mehr auf die Kapitalverwertung wenden will oder kann, diese übertragen werden müsse auf einen andern, der gleiche Fähigkeiten hat. Diese Übertragung soll nicht durch staatliche Bevorrechtung oder wirtschaftliche Macht bewirkt werden, sondern durch das auf Grund der Erziehung im freien Geistesleben erworbene Herausfinden desjenigen als Nachfolger, der vom sozialen Gesichtspunkte der geeigneteste ist." (Rudolf Steiner, GEISTESPFLEGE UND WIRTSCHAFTSLEBEN, Erstveröffentlichung in: Die Dreigliederung des sozialen Organismus, I. Jg. 1919/20, Heft 13, Oktober 1919 (GA 24, S. 70-74) hier S. 73)

Literatur

  • Benediktus Hardorp: Kapitalverwaltung - eine Aufgabe des Geisteslebens. Zeitbedeutung und Gestaltungsansätze. In: Dietz/Schmid-Brabant/Biesantz/Kracht/Basgeld/Hardorp/Smit: Geisteswissenschaft und Gesellschaftsgestaltung, Vlg. am Goetheanum, Dornach 1987, S. 73 - 84
  • Benediktus Hardorp: Elemente einer sozialen Baukunst - ein Beitrag zum Unternehmensverständnis. In: Ekkehard Kappler/Thomas Knoblauch: Innovationen - Wie kommt das Neue in die Unternehmung?, Vlg. Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 1996, S. 153 - 182 (hier: S. 169)
  • Wilhelm Schmundt: Zeitgemäße Wirtschaftsgesetze, Achberger Vlg., Achberg 1975, S. 22ff