Fühlbare Wärme

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Als fühlbare Wärme bezeichnet man die äußere physikalisch messbare Wärme (thermische Energie), die sich bei Zu- oder Abfuhr unmittelbar durch eine objektiv messbare Änderung der Temperatur bzw. subjektiv durch eine entsprechende , sinnlich wahrnehmbare Wärmeempfindung zeigt. Sie unterscheidet sich dadurch von der latenten Wärme, die bei Phasenübergängen erster Ordnung (Schmelzen, Verdampfen usw.) auftritt. Bei der Kristallisation bzw. beim Gefrieren und bei der Kondensation wird die latente Wärme wieder in fühlbare Wärme umgewandelt. So wird etwa bei der Bildung von Schnee die Luft durch die freigesetzte Kristallisationswärme erwärmt.

Das nach dem US-amerikanischen Astronomen und Astrophysiker Ira S. Bowen (1898-1973) benannte Bowen-Verhältnis gibt das Verhältnis von fühlbarer Wärme zu latenter Wärme an und ist vor allem für die Meteorologie bedeutsam:

<math>\beta = \frac{F}{L}

Im innerstädtischen Bereich, wo es an verdunstbarem Wasser mangelt, kann das Bowen-Verhältnis Werte bis zu 2:1 annehmen, während es im ländlichen Bereich bei etwa 1:2 liegt.

Die Bezeichnung „fühlbare Wärme“ ist unglücklich gewählt, da die subjektive Wärmeempfindung und die objektive Temperaturmessung nichts miteinander gemein haben.

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