Synkretismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Mai 2019, 16:46 Uhr

Als Synkretismus wird gemeinhin die Vereinigung unterschiedlicher religiöser und/oder philosophischer Ideen zu einem umfassenderen Gesamtsystem bezeichnet, mit dem die gemeinsame geistige Grundlage aller darin aufgenommenen Elemente enthüllt werden soll. Der Ausdruck leitet sich von den zerstrittenen Kretern ab, die sich aber doch oft gegen einen äußeren Feind zusammenschlossen (von griech. σύν syn „gemeinsam, zusammen“ und Κρήτη Kriti „Kreta“).

Der Synkretismus wird wissenschaftlich häufig negativ bewertet, weil die einzelnen Elemente oft nur zufällig und unkritisch übernommen seien und sich nicht in ein konsistentes Gesamtbild fügen würden. Von den Religionen, die einen Absolutheitsanspruch vertreten, was namentlich für das Judentum, das konfessionelle Christentum und den Islam gilt, wird jeglicher Synkretismus per se abgelehnt und wurde und wird immer wieder als ketzerisch verurteilt, obwohl - oder gerade weil - die mystisch-esoterischen Strömungen dieser Religionsgemeinschaften, wie etwa die jüdische und christliche Kabbala oder der Sufismus, äußerlich betrachtet selbst deutlich synkretistische Züge aufweisen, die aber oft auf tatsächlichen geistigen Erfahrungen beruhen, die die eng gesetzen Grenzen der konfessionellen Bekenntnisse sprengen.

Obwohl der Anthroposophie Rudolf Steiners des öfteren ein Synkretismus vorgeworfen wurde, ist diese aber im Kern doch nicht synkretistisch. Allerdings gibt es einzelne Auslegungen der Anthroposophie, wie etwa diejenige von Sebastian Gronbach oder von Jens Heisterkamp, die durchaus synkretistisch anmuten.

Ägyptologie

In der ägyptischen Mythologie bedeutet Synkretismus die Verschmelzung zweier oder mehrer Götter zu einer einheitlichen Ganzheit.

Religionswissenschaft

In der Religionswissenschaft bedeutet Synkretismus die Vermischung verschiedener Religionen bzw. religiöser Traditionen.

Siehe auch