Synkretismus

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Als Synkretismus wird gemeinhin die Vereinigung unterschiedlicher religiöser und/oder philosophischer Ideen zu einem umfassenderen harmonischen Gesamtsystem verstanden, mit dem die gemeinsame geistige Grundlage aller darin aufgenommenen Elemente enthüllt werden soll. Der Ausdruck leitet sich von den zerstrittenen Kretern ab, die sich doch oft gegen einen äußeren Feind zusammenschlossen (von griech. σύν syn „gemeinsam, zusammen“ und Κρήτη Kriti „Kreta“).

Der Synkretismus wird wissenschaftlich häufig negativ bewertet, weil die einzelnen Elemente oft nur zufällig und unkritisch übernommen seien und sich nicht in ein konsistentes Gesamtbild fügen würden. Von den Religionen, die einen Absolutheitsanspruch vertreten, was namentlich für das Judentum, das konfessionelle Christentum und den Islam gilt, wird jeglicher Synkretismus per se abgelehnt und wurde und wird immer wieder als ketzerisch verurteilt, obwohl - oder gerade weil - die mystisch-esoterischen Strömungen dieser Religionsgemeinschaften, wie etwa die jüdische und christliche Kabbala oder der Sufismus, äußerlich betrachtet selbst deutlich synkretistische Züge aufweisen, die aber oft auf tatsächlichen geistigen Erfahrungen beruhen, die die eng gesetzen Grenzen der konfessionellen Bekenntnisse sprengen.