Albertus Magnus und Gemeingut: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Albertus Magnus Painting by Joos van Gent.jpeg|miniatur|200px|Albertus Magnus, Tafelgemälde von [[Wikipedia:Joos van Wassenhove|Joos van Wassenhove auch Justus van Gent]], um [[Wikipedia:1475|1475]] in [[Wikipedia:Urbino|Urbino]]]]
Ein '''Gemeingut''' oder '''Kollektivgut''' ist ein [[Gut (Wirtschaftswissenschaft)|Gut]], das für alle potenziellen [[Nachfrage]]r frei zugänglich ist. Gemeingüter können vom [[Staat]] oder von privaten Anbietern (z. B. Teile des [[Internet]]s oder die [[Wikipedia]]) bereitgestellt werden. [[Wikipedia:Öffentliches Gut|Öffentliche Güter]] und [[Wikipedia:Allmendegut|Allmendegüter]] sind Gemeingüter mit der Eigenschaft der Nicht-[[Wikipedia:Ausschließbarkeit|Ausschließbarkeit]].
'''Albertus Magnus''' (auch ''Albertus Teutonicus''; ''Albertus Coloniensis''; ''Albert der Große'', ''Albert der Deutsche'', ''Albert von Lauingen'', oft auch fälschlich ''Albert Graf von Bollstädt'' genannt; * um [[Wikipedia:1200|1200]] in [[Wikipedia:Lauingen (Donau)|Lauingen]] an der Donau; † [[Wikipedia:15. November|15. November]] [[Wikipedia:1280|1280]] in [[Wikipedia:Köln|Köln]]) war [[Wikipedia:Dominikaner|Dominikaner]] und [[Wikipedia:Bischof|Bischof]] von [[Wikipedia:Regensburg|Regensburg]] und zugleich allseitig gebildeter [[Wikipedia:Polyhistor|Polyhistor]], [[Philosoph]], [[Wikipedia:Jurist|Jurist]], [[Naturwissenschaftler]], [[Alchemist]] und [[Wikipedia:Theologie|Theologe]], der das [[Wissen]] seiner Zeit vollkommen umspannte. Er war ein [[frei]]sinniger [[Denker]] und Begründer des [[christlich]]en [[Aristoteles|Aristotelismus]] und damit der [[Hochscholastik]], die durch seinen Schüler [[Thomas von Aquin]] zur Blüte gebracht wurde, und letztlich auch Wegbereiter der modernen [[Naturwissenschaft]].  
{{Zitat|Eine Ressource ist ‚frei‘, wenn (1) man sie ohne Erlaubnis nutzen kann; oder (2) die Erlaubnis, sie zu nutzen, neutral vergeben wird.|Lawrence Lessig}}


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== Schematisierung ==
"Wie frei vorher kirchliches Denken war, können Sie an
In der folgenden Schematisierung aus dem Buch ''Wem gehört die Welt?'', herausgegeben von Silke Helfrich, wurden die Bezeichnungen den hier verwendeten angepasst. Open Access bedeutet in diesem Zusammenhang ''unbegrenzter Zugriff'' für die jeweils berechtigte Gruppe.
dem großen Lehrer und Denker Albertus Magnus sehen. Er
war ein ausgezeichneter Gelehrter, vertiefte sich in die gesamte
Wissenschaft: kirchliche Gelehrsamkeit, arabisches
Wissen, naturwissenschaftliches und physikalisches Denken
sowie philosophisches beherrschte er; er wurde vom
Volke als ein Zauberer aufgefaßt." {{Lit|{{G|51|169}}}}
</div>


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{| class="wikitable"
"Wenn man zum Beispiel den Erkenntnisweg
|-
des Albertus Magnus nimmt, der unten beginnt in der
!
untersten Natur und endet in einem Anschauen Gottes -
!private Güter
nicht sind es da Begriffe, die trocken und nüchtern sind,
!colspan="3"| Kollektivgüter
sondern Begriffe, die die Seele warm machen und das Herz
|-
durchleuchten." {{Lit|{{G|57|309f}}}}
!
</div>
![[Privates Gut]]
![[Allmendegut]]
!Open Access (mit Zugangsbeschränkung)<br /><small>([[Klubgut]])</small>
!Open Access (ohne Zugangsbeschränkung)<br /><small>([[Öffentliches Gut]])</small>
|-
!Gruppenbegrenzung
|eine Person
|nur Mitglieder
|nur Mitglieder
|für alle offen
|-
!Nutzungsbegrenzung
|Nutzung durch individuelle Entscheidung begrenzt
|Nutzung begrenzt durch Regeln
|Nutzung unbegrenzt
|Nutzung unbegrenzt
|-
!Beispiel
|private Wohnung
|Turnhalle eines Sportvereines
|Pay-TV
|Wikipedia
|}


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== Vorteile ==
"Das war also das eine, was in der Seele des mittelalterlichen Scholastikers
Gemeingüter ermöglichen es allen gesellschaftlichen Schichten, vom Nutzen eines Gutes zu profitieren. So kommt ihnen vor allem eine soziale Funktion zu: Die teilweise kostenlose Bereitstellung des Gutes [[Wissen]] zielt darauf ab, auch sozial schwächeren Schichten den Zugang zu diesem als positiv angesehenen, [[Emanzipation|emanzipierenden]] Gut zu ermöglichen. Man spricht in diesem Fall von [[Meritorisches Gut|meritorischen Gütern]].
lebte: ein konkret gestalteter [[Offenbarung]]sinhalt. Auf der
anderen Seite stand eine [[Vernunft]]erkenntnis, die auf die Natur ging,
die aber auch noch nicht so war, wie unsere heutige Naturerkenntnis.
Schlagen Sie, um sich das zu erhärten, nur einmal ein naturgeschichtliches
Buch, zum Beispiel von Albertus Magnus auf; da werden
Sie Naturobjekte, wie sie heute beschrieben werden, wohl auch
finden - sie sind allerdings anders beschrieben, als man sie heute beschreibt
-, aber neben dem finden Sie noch allerlei Elementar- und
Geistwesen. Da lebt in der Natur noch Geist, und es ist nicht so,
daß man nur den ganz trockenen sinnlichen Augenschein als Naturgeschichte
und Naturwissenschaft beschreibt. Diese zwei Dinge leben
also nebeneinander, ein Offenbarungsinhalt, demgegenüber man sich
die Erkenntnis verbietet, den man aber doch denkt, so daß der
menschliche Geist ihn immer noch in seinen Gedanken erlangt, und
ein Vernunfterkenntnis-Inhalt, der aber noch Geist hat, der jedoch
auch noch etwas hat, was man anschauen muß, wenn man es in
seiner Wirklichkeit vor sich haben will.


Die Naturerkenntnis hat sich durchaus aus der mittelalterlichen
== Nachteile ==
Scholastik herausentwickelt. Der eine Ast der Scholastik, die Vernunfterkenntnis, hat sich fortentwickelt und wurde zu der modernen
Bei Gemeingütern besteht die Gefahr des Auftretens des [[Trittbrettfahrerproblem]]s. Dieses zeigt sich in Form des ''Aneignungsproblems'', wenn frei verfügbare knappe Ressourcen übernutzt werden (→&nbsp;[[Tragik der Allmende]]) oder in Form des ''Bereitstellungsproblems'', wenn ''öffentliche Güter'' nicht oder nicht ausreichend bereitgestellt werden können.
Naturanschauung." {{Lit|{{G|213|183f}}}}
</div>


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== Verfügbarkeiten ==
"Sie können
Der Autor Jeremy Rifkin vertritt die These, dass in Zukunft Netzwerke an die Stelle der Märkte treten werden und die ''Verfügbarkeit'' (engl. ''access'') den Konsum ersetzen werde.<ref>Jeremy Rifkin: ''Access – Das Verschwinden des Eigentums. Warum wir weniger besitzen und mehr ausgeben werden.'' 3., erweiterte Auflage. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u.&nbsp;a. 2007, ISBN 978-3-593-38374-3 (Engl. Original: ''The Age of Access'').</ref>
nicht den ''Albertus Magnus'' verstehen, wenn Sie ihn lesen mit dem,
was heute der Mensch weiß. Sie müssen ihn lesen mit einer Art von
Wissen, daß solches Geistiges für ihn noch eine Realität war; dann
verstehen Sie erst, wie er die Worte gebraucht, wie er sich ausdrückt." {{Lit|{{G|233a|22}}}}
</div>
 
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"Bei den Scholastikern, Albertus Magnus, finden wir, was zugrunde
liegt den äußeren Wesenheiten. Der frühere Scholastiker unterscheidet
Universalien ''vor'' den Dingen, ''in'' den Dingen und ''nach'' den Dingen.
''Albertus Magnus'' sagt darüber: Die Universalien ''vor'' dem Dinge
sind die Gedanken der göttlichen Wesenheiten. Da hat man die
Gattung. In die Dinge sind diese Gedanken eingeflossen. Tritt der
Mensch den Dingen gegenüber, so bildet er sich die Universalien
''nach'' dem Dinge, was die Begriffsform ist. In dieser ganzen Beschreibung
der denkerischen Entwickelung ist nur von Sinnendingen die
Rede. Er identifiziert mit dem «Sinn» den äußeren Sinn. Alles andere,
was noch da ist, ist ihm Begriff. Der Gattungsbegriff ist ihm
nicht identisch mit Gattung. Das Ganze kommt daher, daß die Menschen
die alte Sehergabe verloren hatten, damit eine Philosophie
heraufkommen konnte.
 
Ein alter Weiser würde gar nicht verstanden haben, in dieser
Weise Unterschiede zu machen, weil er gesagt hätte: Mit der Sehergabe
kann man die Gattung wahrnehmen. - Erst als die Sehergabe
versiegt, kommt die eigentliche Wissenschaft heraus. Erst als
der Mensch sich selbst überlassen war, entstand die Notwendigkeit,
eine denkerische Kunst auszubilden. Unter dem Eindruck dieses
wichtigen Prinzips entstand die Scholastik. In alten Zeiten waren
dem Menschen die geistigen Welten noch zugänglich. Nun konnten
sich die Scholastiker erst recht auf Aristoteles berufen, denn
dieser sprach von der Sehergabe: Alte Berichte sagen uns, daß die
Gestirne Götter seien, aber der menschliche Intellekt kann darüber
nichts mehr ausmachen. Aber wir haben keinen Grund, das
zu bezweifeln.
 
Die Scholastik setzte an die Stelle des Geschauten die Offenbarung.
Was Lehrgut sein sollte, setzte sie in das einmal inspirierte
Wort. Zunächst muß sich die Menschheit daran gewöhnen, die Gedankenlehre
an den äußeren Dingen auszubilden. Wo würde sie hinkommen,
wenn sie in alle möglichen übersinnlichen Dinge hineinschweifen
wollte? Das wollen wir uns versagen; wir wollen uns heranbilden
an den Dingen, die um uns herum sind. So sagt Thomas
von Aquino. Wenn uns die Gegenstände entgegentreten, sind sie
uns gegeben für die Sinne. Dann sind wir genötigt, uns Begriffe davon
zu bilden. Hinter den Dingen ruhen die göttlichen Mächte, an
die wir uns nicht heranwagen. Wir wollen uns von Ding zu Ding
schulen. Dann kommen wir, indem wir uns streng an das Sinnliche
halten, endlich zu höchsten Begriffen. Man hielt sich also an zweierlei:
an das geoffenbarte Lehrgut, das gegeben ist in den Schriften, an
die das Denken nicht herantritt. Es ist von den Sehern übernommen
worden. Man hielt sich ferner an das, was erarbeitet wird an der
sinnlichen Wirklichkeit. Damit reichen wir nur gerade heran an Bibel
und Offenbarung. Eine Zeitlang wird die höhere Welt dem
menschlichen Denken entzogen. Aber es wird kein endgültiger Verzicht
geleistet auf die übersinnlichen Welten. Wenn sich der Mensch
die sinnliche Welt erobert hat, kann er eine Vorahnung der übersinnlichen
Welten bekommen. Der Mensch kann frei werden vom
physischen Leib und unmittelbar Offenbarung haben. Aber erst soll
sich der Intellekt schulen. Wenn der Mensch an den Außendingen
Begriffe bildet, sind sie der Form nach abhängig von der menschlichen
Organisation, aber nicht dem Inhalte nach. In der scholastischen
Erkenntnistheorie wird niemals daran gedacht, daß etwas Unerkanntes
zurückbleiben kann. Das Objektive geht ein in die Erkenntnis;
nur die Form, wie Begriffe gebildet werden, hängt von der
Organisation des menschlichen Geistes ab.
 
Diese frühere Scholastik nennt man Realismus. Sie glaubte an die
Wirklichkeit des Inhaltes. Die Scholastik wurde dann nominalistisch.
Die Menschen haben den Zusammenhang mit der objektiven
äußeren Welt verloren. Sie sagten: Der Geist bildet sich Begriffe; sie
sind nichts Wirkliches." {{Lit|{{G|108|192f}}}}
</div>
 
Rudolf Steiner gab auch Hinweise auf frühere Inkarnationen des Albertus Magnus:
 
{{GZ|Und
nur hinweisen kann ich darauf, daß gerade eine solche Individualität
wie diejenige, die als Hypatia inkarniert war, die also mitbrachte die
Weisheit der orphischen Mysterien und sie persönlich auslebte, dann in
einer nachfolgenden Inkarnation berufen war, nun den umgekehrten
Weg einzuschlagen: alle persönliche Weisheit wiederum hinaufzutragen
zum Göttlich-Geistigen. Daher erscheint Hypatia ungefähr um die
Wende des 12. zum 13. Jahrhundert als ein bedeutender, umfassender,
universeller Geist der neueren Geschichte, der einen großen Einfluß hat
auf das, was Zusammenfassung des naturwissenschaftlichen und auch
des philosophischen Erkennens ist. So also sehen wir, wie hineindringen
in die aufeinanderfolgenden Inkarnationen der einzelnen Individualitäten
die historischen Mächte.|126|56}}
 
Aus einer Notitzbucheintragung Rudolf Steiners (Archiv-Nr. 523), die offenbar Reinkarnationen betrifft, geht hervor, welche Persönlichkeit hier gemeint ist, denn dort steht neben dem Namen der [[spätantike]]n [[Griechen|griechischen]]  [[Philosophie|Philosophin]],  [[Astronomie|Astronomin]] und [[Mathematikerin]] [[Hypatia]] * um [[Wikipedia:355|355]] in [[Alexandria]]; † März [[Wikipedia:415|415]] oder März [[Wikipedia:416|416]] in Alexandria) der von Albertus Magnus. Hypatia war in einem früheren Erdenleben in die [[Orphische Mysterien|orphischen Mysterien]] eingweiht, nachdem sie in noch früheren [[Inkarnation]]en schon Erfahrungen durch eine [[Kelten|keltische]] [[Geheimschulung]] gesammelt hatte.
 
{{GZ|Es gab eine wunderbare
Persönlichkeit in den alten orphischen Mysterien; sie machte die Geheimnisse
dieser Mysterien durch; sie gehörte zu den allersympathischsten,
zu den allerinteressantesten Schülern der alten griechischen
orphischen Mysterien. Sie war gut vorbereitet, namentlich durch eine
gewisse keltische Geheimschulung, die sie in früheren Inkarnationen
durchgemacht hatte.|126|20f}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Gemeingut}}
* {{WikipediaDE|Albertus Magnus}}
* {{WikipediaDE|Commons}}
* {{WikipediaDE|Globale öffentliche Güter}}
* {{WikipediaDE|Commons-based Peer Production}}
* {{WikipediaDE|Gemeinwohl}}
* {{WikipediaDE|Christian Felber#Gemeinwohl-Ökonomie|Gemeinwohl-Ökonomie}}
* {{WikipediaDE|Gemeinwirtschaft}}
* {{WikipediaDE|Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Über Philosophie, Geschichte und Literatur'', [[GA 51]] (1983), ISBN 3-7274-0510-4 {{Vorträge|051}}
* Bundeszentrale für politische Bildung: [http://www.bpb.de/apuz/33201/gemeingueter ''Gemeingüter.''] In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte'', 28–30, Berlin 2011
* [[Rudolf Steiner]]: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984), ISBN 3-7274-0570-8 {{Vorträge|057}}
*  David Bollier, Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): ''Die Welt der Commons. Muster gemeinsamen Handelns.'' transcript, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3245-3.
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 108]] (1986), ISBN 3-7274-1081-7 {{Vorträge|108}}
* Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): ''Wem gehört die Welt? Zur Wiederentdeckung der Gemeingüter.'' Oekom-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-86581-133-2, [http://www.boell.de/de/navigation/wirtschaft-soziales-6315.html boell.de] (PDF; 2,54 MB).
* [[Rudolf Steiner]]: ''Okkulte Geschichte'', [[GA 126]] (1992), ISBN 3-7274-1261-5 {{Vorträge|126}}
* Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): ''Commons. Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat.'' transcript-Verlag, Bielefeld. 2. leicht veränderte Aufl. 2014, ISBN 978-3-8376-2835-7, [http://www.boell.de/sites/default/files/2012-04-buch-2012-04-buch-commons.pdf boell.de] (PDF; 4,3 MB)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Menschenfragen und Weltenantworten'', [[GA 213]] (1987), ISBN 3-7274-2130-4 {{Vorträge|213}}
* INKOTA-netzwerk (Hrsg.): ''Die Renaissance der Gemeingüter'' (= ''INKOTA-Dossier'' 8, {{ZDB|2657687-9}}). INKOTA-netzwerk, Berlin 2010, Auszüge in: [http://www.inkota.de/aktuell/publikationen/news/vom/31/aug/2010/die-renaissance-br-d/ inkota.de].
* [[Rudolf Steiner]]: ''Mysterienstätten des Mittelalters'', [[GA 233a]] (1991), ISBN 3-7274-2335-8 {{Vorträge|233a}}
* Lawrence Lessig: ''The Future of Ideas. The Fate of the Commons in a Connected World.'' Random House, New York NY 2001, ISBN 0-375-50578-4.
 
* Elinor Ostrom: ''Governing the Commons. The evolution of institutions for collective action.'' Cambridge University Press, Cambridge u.&nbsp;a. 1990, ISBN 0-521-37101-5 (In deutscher Sprache: ''Die Verfassung der Allmende. Jenseits von Staat und Markt'' (= ''Die Einheit der Gesellschaftswissenschaften.'' Band 104). Übersetzt von Ekkehard Schöller. Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3-16-146916-X).
{{GA}}
* Elinor Ostrom: ''Was mehr wird, wenn wir teilen. Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter.'' Herausgegeben, überarbeitet und übersetzt von Silke Helfrich. Oekom-Verlag, München 2011, ISBN 978-3-86581-251-3, [http://www.solawi.ch/data/documents/was_mehr_wird_wenn_wir_teilen.pdf solawi.ch] (PDF; 387&nbsp;kB).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wikisource}}
{{Wiktionary}}
{{Wikisource|Scriptor:Albertus Magnus|Albertus Magnus|lang=la}}
{{Commons}}
* {{DNB-Portal|118637649}}
 
;Werke
* [http://www.arts.uwaterloo.ca/~albertus/ Alberti Magni E-Corpus] (Ausgabe Borgnet, fast vollständig als Faksimiles und teils auch direkt lesbar, nebst [http://watarts.uwaterloo.ca/cgi-bin/cgiwrap/albertus/webAlbertus.cgi Suchfunktion])
* [http://www26.us.archive.org/search.php?query=creator%3A%22Borgnet%2C+Auguste%22 Digitalisate] der Ausgabe Borgnet bei [[Wikipedia:archive.org|archive.org]]
* [https://opacplus.bsb-muenchen.de/InfoGuideClient/search.do?methodToCall=volumeSearch&dbIdentifier=-1&forward=success&catKey=6123504&periodical=N Digitalisate] der Ausgabe Jammy (BSB)


* [http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/kesmark/albertuscompendium/ Albertus Magnus: ''Compendium theologicae veritatis''], Digitalisat, Universitätsbibliothek Bielefeld
== Einzelnachweise ==
* [http://www.farlang.com/gemstones/magnus-virtue-stones/page_001 Albertus Magnus: Virtue of Herbs, Stones (Edelsteine) and Certain Beasts]
<references />
* [http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg467/0263 Albertus Magnus: Alchimia], Handschrift Heidelberg, UB, Cod. Pal. gern 467
* [http://hiphi.ubbcluj.ro/fam/texte/albert_magnus/de_fato.htm De fato]
* [http://hiphi.ubbcluj.ro/fam/texte/albert_magnus/quindecim.htm De quindecim problematibus]
* [http://fondosdigitales.us.es/fondos/autores/3730/ Werke] (Faksimiles) bei der Biblioteca de la Universidad de Sevilla
* [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:061:2-146221/Neuer Albertus Magnus: ''von Weibern und Geburthen der Kinder'' 1678.] Digitale Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf


[[Kategorie:Dominikaner]]
[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaften]]  
[[Kategorie:Philosoph]]
[[Kategorie:Volkswirtschaftslehre|F]]
[[Kategorie:Scholastiker]]
[[Kategorie:Wirtschaftstheorie]]  
[[Kategorie:Universalienstreit]]
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[[Kategorie:Wirtschaft]]
[[Kategorie:Theologe]]
[[Kategorie:Gut|H]]
[[Kategorie:Bischof]]
[[Kategorie:Kirchenvater]]
[[Kategorie:Universalgelehrter]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 10. September 2020, 08:30 Uhr

Ein Gemeingut oder Kollektivgut ist ein Gut, das für alle potenziellen Nachfrager frei zugänglich ist. Gemeingüter können vom Staat oder von privaten Anbietern (z. B. Teile des Internets oder die Wikipedia) bereitgestellt werden. Öffentliche Güter und Allmendegüter sind Gemeingüter mit der Eigenschaft der Nicht-Ausschließbarkeit.

„Eine Ressource ist ‚frei‘, wenn (1) man sie ohne Erlaubnis nutzen kann; oder (2) die Erlaubnis, sie zu nutzen, neutral vergeben wird.“

Lawrence Lessig

Schematisierung

In der folgenden Schematisierung aus dem Buch Wem gehört die Welt?, herausgegeben von Silke Helfrich, wurden die Bezeichnungen den hier verwendeten angepasst. Open Access bedeutet in diesem Zusammenhang unbegrenzter Zugriff für die jeweils berechtigte Gruppe.

private Güter Kollektivgüter
Privates Gut Allmendegut Open Access (mit Zugangsbeschränkung)
(Klubgut)
Open Access (ohne Zugangsbeschränkung)
(Öffentliches Gut)
Gruppenbegrenzung eine Person nur Mitglieder nur Mitglieder für alle offen
Nutzungsbegrenzung Nutzung durch individuelle Entscheidung begrenzt Nutzung begrenzt durch Regeln Nutzung unbegrenzt Nutzung unbegrenzt
Beispiel private Wohnung Turnhalle eines Sportvereines Pay-TV Wikipedia

Vorteile

Gemeingüter ermöglichen es allen gesellschaftlichen Schichten, vom Nutzen eines Gutes zu profitieren. So kommt ihnen vor allem eine soziale Funktion zu: Die teilweise kostenlose Bereitstellung des Gutes Wissen zielt darauf ab, auch sozial schwächeren Schichten den Zugang zu diesem als positiv angesehenen, emanzipierenden Gut zu ermöglichen. Man spricht in diesem Fall von meritorischen Gütern.

Nachteile

Bei Gemeingütern besteht die Gefahr des Auftretens des Trittbrettfahrerproblems. Dieses zeigt sich in Form des Aneignungsproblems, wenn frei verfügbare knappe Ressourcen übernutzt werden (→ Tragik der Allmende) oder in Form des Bereitstellungsproblems, wenn öffentliche Güter nicht oder nicht ausreichend bereitgestellt werden können.

Verfügbarkeiten

Der Autor Jeremy Rifkin vertritt die These, dass in Zukunft Netzwerke an die Stelle der Märkte treten werden und die Verfügbarkeit (engl. access) den Konsum ersetzen werde.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Bundeszentrale für politische Bildung: Gemeingüter. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 28–30, Berlin 2011
  • David Bollier, Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Die Welt der Commons. Muster gemeinsamen Handelns. transcript, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3245-3.
  • Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Wem gehört die Welt? Zur Wiederentdeckung der Gemeingüter. Oekom-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-86581-133-2, boell.de (PDF; 2,54 MB).
  • Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Commons. Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat. transcript-Verlag, Bielefeld. 2. leicht veränderte Aufl. 2014, ISBN 978-3-8376-2835-7, boell.de (PDF; 4,3 MB)
  • INKOTA-netzwerk (Hrsg.): Die Renaissance der Gemeingüter (= INKOTA-Dossier 8, ZDB-ID 2657687-9). INKOTA-netzwerk, Berlin 2010, Auszüge in: inkota.de.
  • Lawrence Lessig: The Future of Ideas. The Fate of the Commons in a Connected World. Random House, New York NY 2001, ISBN 0-375-50578-4.
  • Elinor Ostrom: Governing the Commons. The evolution of institutions for collective action. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1990, ISBN 0-521-37101-5 (In deutscher Sprache: Die Verfassung der Allmende. Jenseits von Staat und Markt (= Die Einheit der Gesellschaftswissenschaften. Band 104). Übersetzt von Ekkehard Schöller. Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3-16-146916-X).
  • Elinor Ostrom: Was mehr wird, wenn wir teilen. Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter. Herausgegeben, überarbeitet und übersetzt von Silke Helfrich. Oekom-Verlag, München 2011, ISBN 978-3-86581-251-3, solawi.ch (PDF; 387 kB).

Weblinks

 Wiktionary: Gemeingut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Jeremy Rifkin: Access – Das Verschwinden des Eigentums. Warum wir weniger besitzen und mehr ausgeben werden. 3., erweiterte Auflage. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 2007, ISBN 978-3-593-38374-3 (Engl. Original: The Age of Access).


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