Schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna) und Gemeingut: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Taxobox
{{Zitat|Eine Ressource ist ‚frei‘, wenn (1) man sie ohne Erlaubnis nutzen kann; oder (2) die Erlaubnis, sie zu nutzen, neutral vergeben wird.|Lawrence Lessig}}
| Taxon_Name = Schwarze Tollkirsche
| Taxon_WissName = Atropa belladonna
| Taxon_Rang = Art
| Taxon_Autor = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name = Tollkirschen
| Taxon2_WissName = Atropa
| Taxon2_Rang = Gattung
| Taxon3_WissName = Solanoideae
| Taxon3_Rang = Unterfamilie
| Taxon4_Name = Nachtschattengewächse
| Taxon4_WissName = Solanaceae
| Taxon4_Rang = Familie
| Taxon5_Name = Nachtschattenartige
| Taxon5_WissName = Solanales
| Taxon5_Rang = Ordnung
| Taxon6_Name = Euasteriden I
| Taxon6_Rang = ohne
| Bild = Illustration Atropa bella-donna0 clean.jpg
| Bildbeschreibung = Schwarze Tollkirsche (''Atropa belladonna''), Illustration
}}


Die '''Schwarze Tollkirsche''' (''Atropa belladonna''), ist eine giftige [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] mit meist schwarzen, kirschfruchtähnlichen Beerenfrüchten aus der Familie der [[Nachtschattengewächse]] (Solanaceae). Der Gattungsname ''Atropa'' entspringt der [[griechische Mythologie|griechischen Mythologie]]. Die griechische [[Göttin]] [[Atropos]] gehört zu den drei [[Schicksalsgöttinnen]] und ist diejenige, die den Lebensfaden durchschneidet. Die Herkunft des [[Artepitheton]]s ''belladonna'' ist nicht ganz geklärt. Oft wird es mit dem italienischen Begriff ''belladonna'' für „Schöne Frau“ assoziiert, da der Saft eine pupillenvergrößernde Wirkung besitzt und früher zu Schönheitszwecken von Frauen eingesetzt worden ist. Die Schwarze Tollkirsche gilt als alte Zauberpflanze mit der Fähigkeit Erregungszustände (vgl. „[[Tollwut]]“) auszulösen. Aktuell findet sie als [[Arzneipflanze]] Verwendung.
== Schematisierung ==
In der folgenden Schematisierung aus dem Buch ''Wem gehört die Welt?'', herausgegeben von Silke Helfrich, wurden die Bezeichnungen den hier verwendeten angepasst. Open Access bedeutet in diesem Zusammenhang ''unbegrenzter Zugriff'' für die jeweils berechtigte Gruppe.


== Beschreibung ==
{| class="wikitable"
=== Allgemeine Merkmale und Habitus ===
|-
[[Datei:Atropabelladonna.jpg|mini|Habitus der Tollkirsche (''Atropa belladonna'') mit Beeren und Blüten im Juli.]]
!
Bei der Schwarzen Tollkirsche handelt es sich um eine [[Laubrhythmus|sommergrüne]], [[ausdauernde Pflanze|ausdauernde]], [[krautige Pflanze|krautige]] Pflanze, die gewöhnlich Wuchshöhen zwischen 50&nbsp;cm und 1,50&nbsp;m erreicht. Sind die Standortbedingungen günstig, können auch 2 Meter hohe Exemplare beobachtet werden. Als Speicherorgan dient eine rübenförmige, verdickte Hauptwurzel, einschließlich des verdickten [[Hypokotyl]]s und [[Epikotyl]]s.<ref name="biolflor" /> Die braune, oft mehrfach verästelte Pfahlwurzel besitzt saftige Konsistenz und reicht etwa 1 Meter weit ins Erdreich. Sie weist einen unangenehmen Geruch auf.<ref>[[Karl Bartholomäus Heller]]: ''Leitfaden der Naturgeschichte.'' Zweiter Theil, Zweite Auflage, Hölder, 1873, S.&nbsp;26.</ref> Die Erneuerungsknospen liegen – wie für eine [[Pleiokorm]]staude typisch – im Umkreis des Wurzelhalses. Eine sprossbürtige Bewurzelung ist möglich, selbständige Teilpflanzen entstehen jedoch nicht.
!private Güter
!colspan="3"| Kollektivgüter
|-
!
![[Privates Gut]]
![[Allmendegut]]
!Open Access (mit Zugangsbeschränkung)<br /><small>([[Klubgut]])</small>
!Open Access (ohne Zugangsbeschränkung)<br /><small>([[Öffentliches Gut]])</small>
|-
!Gruppenbegrenzung
|eine Person
|nur Mitglieder
|nur Mitglieder
|für alle offen
|-
!Nutzungsbegrenzung
|Nutzung durch individuelle Entscheidung begrenzt
|Nutzung begrenzt durch Regeln
|Nutzung unbegrenzt
|Nutzung unbegrenzt
|-
!Beispiel
|private Wohnung
|Turnhalle eines Sportvereines
|Pay-TV
|Wikipedia
|}


Die reich verzweigte Pflanze zeigt ein kräftiges Erscheinungsbild. Der stumpfkantige, oft etwas rötlich angelaufene und leicht gerillte [[Stängel]] wächst aufrecht und weist eine feine Behaarung auf. Sein ästiges Aussehen ist auf die Art der Verzweigung zurückzuführen. Bei ungefähr einem Meter Höhe werden erstmals Zweige gebildet. Der Spross spaltet sich hier gewöhnlich in drei waagrecht abstehende Äste, die sich wiederum zweigabelig teilen. Der Sprossaufbau ist durch charakteristische Verwachsungen und Verschiebungen der Achsen und Blätter gekennzeichnet und wirkt dadurch verwickelt. Dies hängt mit dem Aufbau der blütentragenden Sprosse zusammen. Der mit einer Blüte abschließende Spross besitzt direkt unter der Blüte ein [[Vorblatt]]. Das größere [[Tragblatt]] des Blütensprosses wird an dem Seitenspross, der mit der nächsten Blüte abschließt soweit hinaufgeschoben, dass es sich direkt unter dem Vorblatt dieser Blüte befindet. Diese Verschiebungen wiederholen sich stets, so dass unter jeder Blüte jeweils deren kleineres Vorblatt und das größere Tragblatt des vorherigen Blütensprosses stehen.
== Vorteile ==
Gemeingüter ermöglichen es allen gesellschaftlichen Schichten, vom Nutzen eines Gutes zu profitieren. So kommt ihnen vor allem eine soziale Funktion zu: Die teilweise kostenlose Bereitstellung des Gutes [[Wissen]] zielt darauf ab, auch sozial schwächeren Schichten den Zugang zu diesem als positiv angesehenen, [[Emanzipation|emanzipierenden]] Gut zu ermöglichen. Man spricht in diesem Fall von [[Meritorisches Gut|meritorischen Gütern]].


Die Äste sind mit kurzen, weich abstehenden, drüsigen Haaren besetzt. Die [[Leitbündel]] sind bikollateral, was bedeutet, dass sich das [[Phloem]] an der Außen- und Innenseite des [[Xylem]]s befindet.<ref name="Hess" /> Die Blüte und Fruchtreifezeit überschneiden sich zeitlich. So können an einer Pflanze - typisches Merkmal vieler beerentragender Arten der Familie der Nachtschattengewächse - mehrere Entwicklungsstufen zugleich beobachtet werden. Die Schwarze Tollkirsche trägt im Sommer grüne Blütenknospen, bräunlich-violette Blüten, grüne unreife Beeren und schwarze reife Beeren nebeneinander.<ref name="tolle" /><ref name="Nacht" />
== Nachteile ==
Bei Gemeingütern besteht die Gefahr des Auftretens des [[Trittbrettfahrerproblem]]s. Dieses zeigt sich in Form des ''Aneignungsproblems'', wenn frei verfügbare knappe Ressourcen übernutzt werden (→&nbsp;[[Tragik der Allmende]]) oder in Form des ''Bereitstellungsproblems'', wenn ''öffentliche Güter'' nicht oder nicht ausreichend bereitgestellt werden können.


=== Blätter ===
== Verfügbarkeiten ==
[[Datei:Atropa_belladonna_030705.jpg|mini|180px|Blühende Pflanze]]
Der Autor Jeremy Rifkin vertritt die These, dass in Zukunft Netzwerke an die Stelle der Märkte treten werden und die ''Verfügbarkeit'' (engl. ''access'') den Konsum ersetzen werde.<ref>Jeremy Rifkin: ''Access Das Verschwinden des Eigentums. Warum wir weniger besitzen und mehr ausgeben werden.'' 3., erweiterte Auflage. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u.&nbsp;a. 2007, ISBN 978-3-593-38374-3 (Engl. Original: ''The Age of Access'').</ref>
Die kurz gestielten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] können eine Länge von bis zu 15&nbsp;cm und eine Breite bis etwa 8&nbsp;cm entwickeln. Die Spreite ist oval bis elliptisch geformt und läuft lanzettlich zugespitzt aus. Der [[Blattform#Spreitenrand|Blattrand]] ist meist ganzrandig. Die Blattoberseite besitzt eine grün-bräunliche Färbung mit eingesenkter, gefiederter Aderung; die Blattunterseite ist grün-gräulich gefärbt. Die [[Blattader]]n treten hier stärker hervor. Jüngere Blätter bilden eine reichliche Behaarung aus, ältere Blättern weisen meist nur auf der Aderung der Blattunterseite eine flaumige schwache Behaarung auf. Diese setzt sich aus mehrzelligen Gliederhaaren und langgestielten Drüsenhaaren mit vielzelligen gekrümmten Köpfen zusammen. Die Zellen sind zweireihig angeordnet.<ref name="tolle" /> Die Epidermiszellen der Blattoberseite sind schwach, auf der Blattunterseite stark wellig-buchtig ausgeprägt. Die [[Spaltöffnung]]en liegen in der anisozytischen Form vor (drei Nebenzellen, davon eine deutlich kleinere).<ref name="tolle" />
 
Obwohl die Blätter im oberen Sprossabschnitt einander paarweise genähert stehen, sind sie aufgrund der Blattverschiebungen nicht [[Blattstellung|gegenständig]], sondern [[Blattstellung|wechselständig]] angeordnet.
Als charakteristisch für die Tollkirsche kann die paarweise Näherung der Blätter im Bereich des [[Blütenstand]]es bezeichnet werden. Grundsätzlich steht hier ein kleineres Blatt mit einem größeren zusammen.<ref name="Rothmaler2-18" />
 
=== Blüten ===
[[Datei:Atropa belladonna 220605.jpg|mini|Blüte der Tollkirsche (''Atropa belladonna'')]]
Die zwittrigen [[Blüte]]n der Schwarzen Tollkirsche entspringen einzeln, seltener zu zweit oder in dreiblütigen [[Blütenstand|Wickeln]] scheinbar den oberen Blattachseln der Laubblätter. Die Blüten sind waagrecht orientiert, ihre Länge beträgt etwa drei Zentimeter. Die Schwarze Tollkirsche besitzt ein doppeltes [[Perianth]]. Der bleibende, während der Blüte glockige [[Kelchblatt|Kelch]] ist flaumig behaart. Er ist bis zu zwei Drittel seiner Länge eingeschnitten. Die fünf Kelchlappen besitzen eine ovale, nach oben spitz zulaufende Form. Die glockig-röhrenförmige, mit feinen Haaren besetzte [[Kronblatt|Krone]] ist an der Außenseite braun-violett gefärbt, die Innenseite weist eine gelbgrüne Färbung mit purpurroter Äderung auf. Daneben existieren in Mitteleuropa seltene Vorkommen mit grünlichgelben bis blassgelben Blüten, was auf dem Fehlen des Blütenfarbstoffs ([[Anthocyan]]) beruht. Die Blüte besitzt einen fünfzipfeligen Saum, der nach außen leicht zurückgerollt ist. Die Saumzipfel weisen eine oval-rundliche Form auf. Die oben bogig voneinander abstehenden fünf [[Staubblatt|Staubblätter]] sind an der Basis mit der Krone verwachsen. Die Länge der ahlenförmigen, gekrümmten Staubfäden entspricht etwa der Länge der Krone. Im oberen Bereich sind sie kahl, im unteren zeigen sie eine Behaarung. Die aufsteigenden, gelblichen, dicken [[Staubbeutel]] sind am Rücken angeheftet. Sie öffnen sich der Länge nach und setzen weiße Pollenkörner frei. Der schräg-[[zygomorph]]e, oberständige [[Fruchtknoten]] ist verwachsenblättrig ([[Gynoeceum|coenokarp]]). Er ist oval geformt und besteht aus zwei miteinander verwachsenen [[Fruchtblatt|Fruchtblättern]], die zwei Fruchtfächer bilden. Die Scheidewand zwischen den Fächern entspricht der Achse des Fruchtknotens und steht schräg zur [[Medianebene|Mediane]] der Blüte. In den Fächern sind an einer dicken Plazenta zahlreiche anatrope [[Samenanlage]]n angeordnet<ref name="Hess" />. Der fadenförmige, oben grünlich- und unten violettfarbene [[Griffel (Botanik)|Griffel]] ist nach unten geneigt und überragt die [[Antheren]]. Er ist von einer kopfigen, abgeflachten und leicht geteilten sowie grünlicher [[Narbe (Botanik)|Narbe]] gekrönt. Die Schwarze Tollkirsche bietet Nektar an. Ein [[Nektarium|Nektar]][[Diskus (Botanik)|diskus]], ein fleischiges gelbes Polster, liegt unterhalb des Fruchtknotens. Lange, der Filamentbasis entspringende Haare schützen vor Nektarraub.<ref name="hage" /><ref name="tela" />
 
Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August.
 
=== Frucht und Samen ===
[[Datei:Atropa bella-donna0.jpg|mini|Die giftigen schwarzen Beeren der Schwarzen Tollkirsche (''Atropa belladonna'')]]
[[Datei:Atropa-belladonna-4.JPG|mini|Samen von ''Atropa belladonna'']]
Die im unreifen Zustand grüne [[Beere]] ist im Reifestadium durch [[Anthocyane]] schwarz. Der Aufbau der Frucht gleicht einer [[Tomate]], auch wenn sie viel kleiner ist. Die 10 bis 15 Millimeter großen, kugeligen, Beeren zeigen eine schwarze, lackartig glänzende Oberfläche. Die Fruchtwand ist bei Reife saftig-fleischig. Das Fruchtfleisch besitzt eine blaurote Färbung. Die beiden Fruchtfächer enthalten zahlreiche Samen. Sie sitzen der mittlerweile vergrößerten hellgelben Plazenta an. Auch der Kelch ist etwas vergrößert. Wie ein ausgebreiteter Stern umgibt er die reife Frucht. Der Geschmack der reifen und saftigen Tollkirschenfrucht ist leicht süßlich, etwas bitter und leicht [[Adstringens|adstringierend]], er hinterlässt ein pelziges Gefühl im Mund.
Die Beeren reifen von August bis Oktober.<ref name="duell" /> Die bis 2 Millimeter großen, mehr oder weniger abgeflachten und rundlichen bis leicht nierenförmigen, bräunlichen Samen sind von harter Konsistenz und besitzen eine kleingrubig, netzartige Oberflächenstruktur. Sie benötigen Licht und Kälte zum Keimen. Weniger als 60 % der Samen sind keimfähig.
 
Die Art besitzt die Chromosomenzahl 2n = 72. <ref name="Oberdorfer" />
 
== Ökologie ==
=== Bestäubungsökologie ===
Bei den zwittrigen Blüten der Schwarzen Tollkirsche reifen die weiblichen Geschlechtsorgane – Griffel und Narbe – vor den männlichen Fortpflanzungsorganen, den Staubbeuteln. Eine mögliche Überlappung der weiblichen und männlichen Blütenphase ist in der Diskussion, jedoch noch nicht geklärt. Dieser Mechanismus, botanisch [[Proterogynie]] genannt, fördert [[Fremdbestäubung]] im Vergleich zur [[Selbstbestäubung]].<ref name="biolflor" /> Bei ausbleibender Fremdbestäubung findet auch spontane Selbstbestäubung innerhalb der Blüte statt.<ref name="biolflor" />
Die Blüten der Schwarzen Tollkirsche sind nach [[Hans Kugler (Botaniker)|Kugler]] Glockenblumen mit klebrigen Pollen, die Nektar und Honig anbieten. Hauptbestäuber sind [[Bienen]] und [[Hummeln]]. Bei der Suche nach Nektar kriechen sie in die Blüte hinein. Dabei wird von einer anderen Blüte mitgebrachter Pollen an der Narbe abgestreift. Nach erfolgter Bestäubung verwelken Griffel und Krone relativ schnell.<ref name="hage" /><ref name="duell" />
 
=== Ausbreitungsökologie ===
Die Samen werden meist von Vögeln [[Endochorie|endochor]] ausgebreitet. Besonders [[Drosseln]], [[Amsel]]n und [[Sperling|Spatzen]], aber auch [[Mönchsgrasmücke]], [[Star (Art)|Star]] und [[Fasan]] wurden beim Verspeisen der Früchte beobachtet. Auch [[Schnecken]] knabbern die Früchte an. Die dabei aufgenommenen kleinen Samen werden etwa 10 bis 12 Stunden später unversehrt ausgeschieden.<ref name="hage" />
 
=== Synökologie ===
Die Schwarze Tollkirsche stellt für Raupen verschiedener Falterarten eine [[Polyphagie_(Ökologie)|polyphag]] genutzte Futterpflanze dar. Die Raupen der [[Geißblatt-Brauneule]] (''Blepharita satura''), des [[Totenkopfschwärmer]]s,<ref name="tpittaway" /> der [[Dunkelbraune Erdeule|Dunkelbraunen Erdeule]] (''Eugnorisma depuncta'') und des [[Waldkräuter-Blütenspanner]] (''Eupithecia subfuscata'') schätzen das Kraut der Pflanze. Die Raupen der [[Bilsenkraut-Blüteneule]] (''Heliothis peltigera'') bevorzugen die Samenkapseln. Die Raupen der [[Kohleule]] (''Mamestra brassicae'') leben gewöhnlich im Inneren des Herztriebes und können auch als Schädlinge in Erscheinung treten.<ref name="Floraweb-Schmetterlinge" />
 
Der Käfer ''[[Altica atropa]]'' ernährt sich von den Blättern der Schwarzen Tollkirsche und ist auf ihr Vorkommen existentiell angewiesen.<ref name="tolle" />
 
== Taxonomie und Systematik ==
Für den Artnamen ([[Epitheton#Biologie|Epitheton]]) sind zwei Varianten in Gebrauch, ''belladonna'' und ''bella-donna'' (mit Bindestrich). Ursprünglich wurde er von [[Carl von Linné|Linné]] zweiteilig eingeführt (als ''Bella donna''), was nach den Regeln der botanischen Nomenklatur heute als nicht mehr korrekt gilt, verschiedene Botaniker haben ihn unterschiedlich an die neuen Regeln angepasst. Der Code ([[ICBN]], Artikel 23.1 und 60.9) ist in dieser Frage nicht eindeutig, so dass beide Namensvarianten zulässig sind.
 
Die Gliederung der Gattung ''Atropa'' in Arten ist in der Botanik bis heute zwischen verschiedenen Wissenschaftlern umstritten<ref>Rudolf Hänsel, Konstantin Keller, Horst Rimpler, Gerhard Schneider: ''Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis.'' Drogen ''A–D'', 5. Auflage, Springer, 1992, ISBN 978-3-642-63468-0, S.&nbsp;423, {{Google Buch |BuchID=q5WoBgAAQBAJ |Seite=PA423}}.</ref>, so dass der Umfang der Art und ihre natürliche Verbreitung, je nach Autoren, unterschiedlich angegeben wird. Umstritten ist dabei der Status verschiedener [[Pflanzensippe|Sippen]], die in kleinen, isolierten Verbreitungsgebieten in Zentralasien, vom Kaukasus an ostwärts, verbreitet sind. Diese in der Regel gelb blühenden Pflanzen werden entweder als lokal [[Endemit|endemische]] Pflanzenarten aufgefasst oder, von anderen, in eine weit gefasste Art ''Atropa belladonna'' mit einbezogen. Insbesondere die lokal im Himalaya verbreitete ''Atropa acuminata'' {{Person|Royle ex Miers}} wird von vielen Botanikern als eigene Art anerkannt<ref>Alison L. Hoare, Sandra Knapp: ''A phylogenetic conspectus of the tribe Hyoscyameae (Solanaceae).'' In: ''Bulletin of the Natural History Museum London (Botany Series).'' Band 27, Nr. 1, 1997, S.&nbsp;1–29.</ref>. Sie ist, nach phylogenomischen Untersuchungen (anhand ihrer DNA-Sequenz) nicht sicher von ''Atropa belladonna'' abgrenzbar<ref>Christian H. Uhink & Joachim W. Kadereit: ''Phylogeny and Biogeography of the Hyoscyameae (Solanaceae): European East Asian Disjunctions and the Origin of European Mountain Plant Taxa.'' In: Christian Helmut Uhink: ''Biogeographische Beziehungen zwischen den Alpen, dem Kaukasus und den asiatischen Hochgebirgen.'' Dissertation, Fachbereich Biologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 2009.</ref>, kann nach morphologischen Merkmalen aber gut abgegrenzt werden.<ref>M. Reema Kumari: ''A taxonomic revision of the Indian Solanaceae.'' Thesis, Bharatiar University, 2004, S.&nbsp;31–35.</ref> In Europa ist ''Atropa belladonna'' neben der ausschließlich in Spanien vorkommenden ''Atropa baetica'' {{Person|Willk.}} aber nach heutiger Auffassung die einzige Art der Gattung und unverwechselbar.<ref>J.G. Hawkes: ''Atropa L.'' In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges et al.: ''[[Flora Europaea]].'' Vol. 3: ''Diapensiaceae to Myoporaceae.'' Cambridge University Press, 1972, 1981, ISBN 0-521-08489-X (Reprint).</ref>
 
Heute wird meist nur noch ein infraspezifisches Taxon (unterhalb der Artebene) anerkannt<ref>[http://www.theplantlist.org/tpl1.1/record/kew-2665943 ''Atropa belladonna''] The Plant List (2012), Version 1.1, abgerufen am 2. Februar 2018.</ref>
*''Atropa belladonna'' subsp. ''caucasica'' {{Person|(Kreyer) Avet.}} Sie ist im Kaukasus verbreitet.
 
In Mitteleuropa treten, neben der typischen Varietät, immer wieder einzelne Pflanzen auf, denen der Blütenfarbstoff ([[Anthocyan]]) fehlt, sie besitzen grünlichgelbe bis blass gelbe Blüten und gelb gefärbte Beeren. Diese Form ist als ''Atropa belladonna'' [[Varietät (Biologie)|var.]] ''lutea'' {{Person|[[Johann Christoph Döll|Döll]]}} auch formell taxonomisch [[Erstbeschreibung|beschrieben]] worden. Einige wollen unter diesem Namen sogar alle gelb gefärbten Sippen der Art zusammenfassen<ref>Peter Hanelt: ''Mansfeld's Encyclopedia of Agricultural and Horticultural Crops.'' Springer, 2001, ISBN 3-540-41017-1, S.&nbsp;1792.</ref>. Die gelb blühenden Pflanzen sind oft etwas kleiner und auch in den vegetativen Teilen heller gefärbt<ref>[[Adolf Pascher|A. Pascher]]: ''Über Atropa.'' In: ''Flora oder Allgemeine Botanische Zeitung.'' Band 148, Nr. 1, 1959, S.&nbsp;84–109.</ref>, sie sollen sich auch im Alkaloidgehalt von der typischen Varietät (var. ''belladonna'') unterscheiden.<ref>[[Robert Hegnauer|R. Hegnauer]]: ''Chemotaxonomie der Pflanzen: Eine Übersicht über die Verbreitung und die systematische Bedeutung der Pflanzenstoffe.'' Band 6, Birkhäuser, 1973, ISBN 978-3-7643-0667-0, S.&nbsp;440.</ref> Meist wird die gelbe Form Mitteleuropas aber nicht mehr taxonomisch anerkannt und mit der typischen Varietät synonymisiert. Gelb blühende Pflanzen können dabei durch eine einzelne Mutation aus normal blühenden hervorgehen.<ref>B. K. Bhat, A. K. Dhar: ''Inheritance of Yellow Berry Color in Atropa belladonna L.'' In: ''Crop Science.'' Band 14, Nr. 5, 1974, S.&nbsp;615–616, {{doi|10.2135/cropsci1974.0011183X001400050002x}}.</ref>
 
== Vorkommen ==
=== Verbreitung ===
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von [[Skandinavien]], West- und [[Südeuropa]] und den [[Balkanhalbinsel|Balkan]] über [[Kleinasien]] bis nach [[Nordafrika]] und den [[Iran]]. Vorkommen auf den Britischen Inseln werden als kaum ursprünglich eingeschätzt, solche in Nordafrika gelten als eingeführt. In Deutschland gilt die Schwarze Tollkirsche in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland, dem östlichen Teil Nordrhein-Westfalens, Hessen, Thüringen und Süd-Niedersachsen als verbreitet. Zerstreute Vorkommen sind in Süd-Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt belegt. Als [[Neophyt]] mit seltenem Auftreten gilt die Schwarze Tollkirsche in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern.<ref name="Rothmaler2-18" /> In Österreich ist die Schwarze Tollkirsche in allen Bundesländern häufig vertreten. In der Schweiz gilt sie besonders in der Bergstufe als ziemlich verbreitet. Geringere Vorkommen werden in den westlichen Zentralalpen und der Alpensüdflanke verzeichnet.<ref name="Binz-17" />
 
=== Standort ===
Die Tollkirsche bevorzugt nährstoffreiche Kalk-, [[Porphyr]]- und [[Gneis]]böden. Man findet sie häufig auf Waldlichtungen von Laub- und Nadelwäldern, an Waldrändern und auf Brachflächen bis in Höhenlagen von 1700 Metern. In den [[Allgäuer Alpen]] steigt sie zwischen Mittag und Steineberg bei [[Immenstadt]] bis zu 1450&nbsp;m Meereshöhe auf.<ref name="Dörr und Lippert" />
 
=== Pflanzensoziologie ===
Die Schwarze Tollkirsche gilt als [[Kennart]] der [[Assoziation (Pflanzensoziologie)|Assoziation]] Tollkirschen-[[Schlagflur]] (''Atropetum belladonnae''), die dem [[Verband (Pflanzensoziologie)|Verband]] der [[Tollkirschen]]-Schlaggesellschaften (''Atropion'') in der [[Klasse (Pflanzensoziologie)|Klasse]] der [[Weidenröschen]]-Schlaggesellschaften (''Epilobietea angustofolii'') angehört. Diese Assoziation besiedelt auf kalkhaltigen Böden [[Kahlschlag]]flächen in Wäldern. Neben der Schwarzen Tollkirsche bestimmen Walderdbeeren, [[Hain-Klette]]n, die [[Späte Wald-Trespe]], die [[Lanzett-Kratzdistel]], die [[Kleinblütige Königskerze]], [[Himbeere]]n, [[Roter Holunder]], Waldweidenröschen und [[Große Brennnessel]] das Bild der artenreichen Assoziation.<ref name="Forstlexikon" /><ref name="Rothmaler2-18" />
 
== ''Atropa belladonna'' als Giftpflanze ==
[[Datei:Atropine Enantiomers Structural Formulae V.2.svg|rechts|mini|Strukturformeln von (''R'')-Hyoscyamin (oben) und (''S'')-Hyoscyamin (unten), deren 1:1-Gemisch ist Atropin]]
=== Toxikologische Wirkstoffe ===
Vergiftungen mit den Beeren der Schwarzen Tollkirsche nehmen in den Statistiken der [[Giftinformationszentrum|Giftnotzentrale]]n im Kontext von Pflanzenvergiftungen eine führende Position ein. Von toxikologischer Bedeutung sind die [[Tropan-Alkaloide]] (''S'')-[[Hyoscyamin]], [[Atropin]], das als [[Racemat]] aus (''S'')- und (''R'')-Hyoscyamin beim Trocknen oder infolge der Extraktion gebildet wird, sowie [[Scopolamin]]. Scopolamin ist strukturell nah verwandt mit Hyoscyamin, das das Hauptalkaloid der Schwarzen Tollkirsche darstellt. (''S'')-Hyoscyamin und Scopolamin sind [[kompetitive Hemmung|kompetitive Antagonist]]en an [[Muskarinrezeptor]]en.<ref name="toxi" /><ref name="Hess" />
 
In der Frucht sind [[Atropin|Hyoscyamin]] ([[Atropin]]), Scopolamin, [[Apoatropin]], [[Belladonnin]] und [[Scopoletin]] enthalten (siehe auch [[Alkaloid]]). <!-- Atropin entsteht erst beim Isolieren und bildet sich nicht schon in der Tollkirsche - bitte Diskussion beachten -->In den Blättern befinden sich zwischen 0,5 % und 1,5 %, in den Wurzeln 0,85 %, im Samen 0,8 %, in den Früchten 0,65 % und in der Blüte 0,4 % [[Tropan-Alkaloide]].<ref name="Frohne" />
 
=== Wirkung ===
Die Tropan-Alkaloide besitzen eine parasympatholytische Wirkung. Sie blockieren teilweise die [[Muskarinischer Acetylcholinrezeptor|muskarinischen Rezeptoren]], die im parasympathischen Nervensystem vorkommen und den Neurotransmitter [[Acetylcholin]] (ACh) binden. Dadurch wird der Parasympathicus gehemmt. Sie wirken krampflösend auf die glatte Muskulatur wie Magen-Darm-Trakt, Galle und Blase. Die Bronchien stellen sich weit. Die Aktivität der Speicheldrüsen wird gemindert, so dass leicht Mundtrockenheit entsteht. Die Schweißbildung ist stark herabgesetzt. Auch eine Erweiterung der Pupillen ist typisch. Besonders in höheren Dosen beeinflussen die Tropan-Alkaloide das [[Zentralnervensystem|Zentrale Nervensystem]]. Sie besitzen einen [[delirant]] halluzinogenen Effekt. Hyoscyamin wirkt höher dosiert stark erregend, Scopolamin dämpfend.<ref name="Hess" />
 
Eine Vergiftung mit der Schwarzen Tollkirsche verläuft in Abhängigkeit von der Menge der Atropindosis (mg) etwa in folgenden Stadien: Zwischen 0,5 und 1 Milligramm tritt Mundtrockenheit auf. Von 1 bis 3 Milligramm ist eine Erweiterung der Pupillen zu beobachten. Zwischen 3 und 5 Milligramm kommen Symptome wie Intoxikation, Sehstörungen, Hitzegefühle und Tachykardie hinzu. Nach starker Erregung kann bei höherer Dosis, begleitet von Fieber, ein Koma erfolgen und der Tod durch Atem- und Herzstillstand eintreten.<ref name="Hess" />
 
=== Giftigkeit ===
Bei Kindern wird die [[letale Dosis]] (LD<sub>50</sub>) bei drei bis vier Beeren angegeben, bei Erwachsenen bei 10 bis 12 Beeren. Dies entspricht etwa 1,4&nbsp;mg pro Kilogramm Körpergewicht. Vergiftungserscheinungen durch die Blätter können bereits ab 0,3&nbsp;g auftreten. Der Gesamtgehalt an Alkaloiden einer Pflanze ist abhängig vom Standort und vom Zeitpunkt der Ernte.<ref name="tolle" /><ref name="Bastigkeit" />
 
Vergiftungen können innerhalb der ersten Stunde nach Aufnahme des Gifts mit Magenspülungen behandelt werden. Zusätzlich oder allein kann medizinische Kohle verabreicht werden. Das spezifische [[Antidot]] ist [[Physostigmin]]salicylat.<ref name="toxi" />
 
== Geschichte ==
=== Heilpflanze ===
[[Datei:Die Hexe (Albrecht Dürer).jpg|mini|Hexe]]
Für das Klassische Altertum konnte die medizinische Verwendung der Schwarzen Tollkirsche nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. In der älteren Volksmedizin sind äußerliche Anwendungen belegt. In [[Mittelalter|mittelalterlichen]] [[Kräuterbuch|Kräuterbüchern]] steht die „unsinnig und tollmachende“ Wirkung der Pflanze im Mittelpunkt. [[Hildegard von Bingen]] assoziierte sie mit dem Teufel und beschrieb die zerrüttende Wirkung der Pflanze auf den menschlichen Geist. [[Hieronymus Bock]] (1539) und [[Pietro Andrea Mattioli]] führten detaillierte Beschreibungen von Vergiftungsfällen auf. Hieronymus Bock und [[Conrad Gessner]] sahen innere Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Veterinärmedizin. [[John Ray]] ging 1686 in der ''Naturgeschichte der Pflanzen'' ausführlich auf die Anwendungsmöglichkeiten der Schwarzen Tollkirsche in der Augenheilkunde ein.<ref name="Gilg" /> Der französische Arzt [[Étienne François Geoffroy]] (1672–1731) legte in seiner ''Materia medica'' eine chemische Analyse der Schwarzen Tollkirsche dar. In einer ausführlichen Abhandlung fasste er die bis dato bekannten Wirkungen der Pflanze zusammen. Dies führte zu einer gedanklichen Auseinandersetzung über innerliche Anwendungsmöglichkeiten in der Humanmedizin<ref name="tolle" />. Die Aufnahme der Schwarzen Tollkirsche in die ''Materia medica'' von [[Carl von Linné]] (1749) bewirkte eine weitere Diskussion zu inneren Verwendungsmöglichkeiten.<ref name="tolle" /> Insbesondere die Realisierung der pupillenerweiternden Wirkung des Saftes der Schwarzen Tollkirsche leitete eine Aufnahme der Pflanze in die [[Pharmakopöe]] der [[Ophthalmologie]] ein und begründete das medizinische Interesse an der weiteren Erforschung.<ref name="tolle" />
 
In Osteuropa fand die Schwarze Tollkirsche bei der Behandlung von Lähmungen Anwendung. Auch wurde sie dort als [[Abortivum]] eingesetzt.<ref name="boksch" />
 
Das aus der Schwarzen Tollkirsche gewonnene Atropin wird heutzutage in der Medizin genutzt.
Die enthaltenen [[Alkaloide]] besitzen eine [[anticholinerg]]e Wirkung. Die Droge findet bei kolikartigen Schmerzen des [[Gastrointestinaltrakt]]es und der [[Galle]]nwege Anwendung. Die Reinalkaloide und ihre chemisch abgewandelten Derivate werden bei spastischer [[Obstipation]], [[Kolik]]en des Magen-, Darmtrakts der Galle und ableitenden [[Harnwege]] eingesetzt. In der [[Augenheilkunde]] wird die mydriatische Wirkung zur Pupillenerweiterung genutzt. Eingesetzt wird sie als Therapeutikum, wegen der lang anhaltenden Wirkung erfolgt keine Anwendung in der Augen-[[Diagnostik]]. Die Intensivmedizin verwendet sie bei Vergiftungen mit [[Acetylcholinesterasehemmer]]n sowie bei vorbereitenden Maßnahmen zur Operation, um Speichel- und Magensäureproduktion bei der Narkoseeinleitung herabzusetzen.<ref name="BoGaErlangen" /><ref name="Herdegen" />
 
Inhaltsstoffe der Wurzel dienen zur Herstellung eines Medikaments gegen die [[Parkinson-Krankheit]]. In Europa wurde hierfür keine Zulassung erteilt.
[[Datei:Praetorius Blocksberg.jpg|mini|Hexensabbath]]
 
Jede Apotheke muss Atropin in injizierbarer Form als [[Antidot]] gegen Vergiftungen mit Phosphorsäureestern, z.&nbsp;B. [[E 605]], vorrätig halten.<ref name="Schönfelder" />
 
In der [[Homöopathie]] findet die schwarze Tollkirsche unter dem Namen ''Belladonna'' Verwendung als Ausgangsstoff in diversen Arzneimitteln.<ref name="Fellenberg" /><ref>Warnung der FDA vor Verwendung in Mitteln zum [[Zahnen]] bei Kleinkindern|[http://www.fda.gov/Safety/MedWatch/SafetyInformation/SafetyAlertsforHumanMedicalProducts/ucm538687.htm?source=govdelivery&utm_medium=email&utm_source=govdelivery]</ref>
 
=== Zauberpflanze ===
Im Volksglauben galt die Schwarze Tollkirsche als eine alte [[Zauberpflanze]], und ihr wurden magische Kräfte zugeschrieben. Im Umgang mit der Pflanze waren häufig bestimmte Zeremonien einzuhalten.<ref name="boksch"/> So berichtet [[Christian Rätsch]] von einem frühen osteuropäischen Liebeszauber, der in Form eines Rituals begangen wurde. Um die Zuneigung eines Mädchens zu gewinnen, sollte die Wurzel einer Tollkirsche ausgegraben und an deren Stelle Gaben für den Pflanzengeist gelegt werden.<ref name="tolle" /> Einem Trank aus der Wurzel wurde eine [[Aphrodisiakum|aphrodisiatische]] Wirkung nachgesagt. Als Amulett um den Hals getragen, verhalf die Tollkirschenwurzel Zuneigung der Mitmenschen zu erlangen – so der Volksglaube. In Rumänien ist der Glaube, dass die Tollkirsche im Garten der Sitz des Hausgeistes ist, noch heute verbreitet.<ref name="boksch" />
 
Extrakte der Schwarzen Tollkirsche gelten auch als Zutat der sogenannten [[Hexensalbe]]n. In seinen Forschungen geht [[Enrico Malizia]] davon aus, dass sich die als Hexen bezeichneten Frauen den Körper mit diesen Salben einrieben, da sie glaubten, dann fliegen oder sich in Tiere verwandeln zu können.<ref name="Maliz1" /> Die Zusammensetzung der Salben enthalte gemäß den gesammelten Rezepturen an halluzinogenen Pflanzenextrakten neben der Schwarzen Tollkirsche auch [[Bilsenkraut]] oder [[Stechapfel]] und weitere Zutaten wie z.&nbsp;B. Pulver zermahlener Menschenknochen oder andere Pflanzenextrakte.<ref name="Maliz1" /> Wissenschaftler, die das Phänomen des Hexenflugs und der Tierverwandlung näher analysiert haben, geben an, dass die halluzinogene Wirkung der Drogen die Flug- und Verwandlungserlebnisse während des nächtlichen Schlafs so real vermittelte, dass die Betroffenen an die Realität der Träume glaubten.<ref name="Maliz1" /> In Hexenprozessen sollen die Halluzinationen, erotischen Träume und Wahnzustände, die die Inhaltsstoffe bei höherer Dosis auslösten, Geständnisse provoziert haben, die den [[Hexenwahn|Hexenverdacht]] dann bestätigten.<ref name="boksch" />
 
Als Beispiel für eine Flugsalbe, deren halluzinogene Wirkstoffe die Vorstellung einer negativ oder positiv erfahrenen Flugreise hervorrufen können, nennt Malizia eine Kombination von Wolfsbeere (''Atropa belladonna''), Samen der Tollgerste (''Lolium annuum'' Syn.: ''[[Lolium temulentum]]''), [[Bilsenkraut]], [[Wasserschierling]], [[Schlafmohn]], [[Alraune (Kulturgeschichte)|Alraune]], und [[Seerose]].<ref name="Maliz2" />
 
Unter dem Namen Bollwurz war das Kraut als kräftiges Schutzmittel gegen Verwundungen bekannt wie [[Gustav Freytag]] in Berufung auf eine um 1591 verfasste Schrift des Augsburger Bürgermeisters Samuel Zimmermann berichtet<ref>{{Literatur|Autor=Gustav Freytag|Titel=Bilder aus der deutschen Vergangenheit|TitelErg=(Erstausgabe 1859-67)|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=Bertelsmann Lexikon Verlag|Ort=Gütersloh|Datum=1998|Seiten=|ISBN=}}</ref>. Nach der damaligen Vorstellung komme es auf Plätzen früherer Schlachten vor und sollte am besten mit neugeschliffenem Stahl ausgegraben, dabei aber nicht mit bloßen Händen berührt werden.
 
=== Botanische Geschichte ===
Für das Klassische Altertum gilt die Schwarze Tollkirsche nur an einer Stelle mit einiger Sicherheit als belegt. [[Rudolf Kobert]] bewertet ihre Erwähnung bei [[Theophrastos von Eresos|Theophrast]], der sie als Frucht der [[Alraunen|Mandragoras]] mit schwarzer Farbe, weinbeerähnlichem Geschmack und weinfarbenem Saft beschreibt, als älteste mit Sicherheit belegte Stelle. Da Mandragora-Arten gelbe Früchte tragen, kann eine solche hier ausgeschlossen werden.<ref name="Fußnote" /> Als erster eindeutiger Nachweis wird das 1412 verfasste Werk ''Liber de simplicibus'' von [[Benedetto Rinio]] angesehen. Anhand der Abbildungen kann das dritte der vier dargestellten Nachtschattengewächse unter dem Namen ''Faba inversa'' als die Schwarze Tollkirsche identifiziert werden. 1485 wird die Schwarze Tollkirsche in der [[Hortus sanitatis]], einem der ersten gedruckten und mit Bildern versehenen Kräuterbüchern mit dem Namen ''Uva inversa'' und ''Dolwortz'' beschrieben. Sie wird hier aufgrund ihrer „kalten Qualität“ gegen äußere und innere Hitze empfohlen.<ref name="Marzell" /> Die wissenschaftlich gültige [[Erstbeschreibung]] von ''Atropa belladonna'' L. erfolgte 1753 durch [[Carl von Linné]] in [[Species Plantarum]].<ref name="SpPl" />
 
== Namensgebung ==
 
[[Datei:Bellona-Summer Garden-Saint Petersburg.jpg|mini|Skulptur Bellona]]
Der botanische Gattungsname ''Atropa'' ist abgeleitet vom Namen der Göttin [[Atropos]], in der griechischen Mythologie gemeinsam mit [[Klotho (Mythologie)|Klotho]] und [[Lachesis (Mythologie)|Lachesis]] eine der drei Schicksalsgöttinnen. Während Klotho den Schicksalsfaden spann, Lachesis seine Länge festlegte, war es die Aufgabe von Atropos (vom griechischen Wort ἄτροπος = atropos für ‚unabwendbar‘), ihn bei Ende der Lebenszeit zu durchtrennen. Das [[Epitheton#Biologie|Artepitheton]] ''bella donna'' wurde seit dem 16.&nbsp;Jahrhundert im Italienischen (in den ''Commentarii'' des [[Pietro Andrea Mattioli]] von 1558)<ref>[[Jürgen Müller (Neurologe)|Jürgen Müller]]: ''Pharmaca diabolica und Pocula amatoria. Zur Kulturgeschichte der Solanaceen-Alkaloide Atropin und Scopolamin.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Forschungen.'' Band 17, 1998, S.&nbsp;361–373; hier: S.&nbsp;363.</ref> als botanischer Name der Tollkirsche verwendet.<ref name="Genaust 96" /> Seine etymologische Herkunft ist nach Genaust nicht ganz geklärt. Sie wird zum einen auf den italienischen Begriff „bella donna“ für schöne Frau zurückgeführt und bezieht sich auf den früheren Brauch von Frauen, sich den Pflanzensaft in die Augen zu träufeln. Der im Saft enthaltene Wirkstoff [[Hyoscyamin]] besitzt [[Pupille|pupillenvergrößernde]] Wirkung und verleiht den Augen ein dunkles, glänzendes Aussehen. Dies galt insbesondere in der [[Renaissance]] als Zeichen für Schönheit. Auch wurde eine Schminke nach dem roten Saft der Beere als ''Belladonna'' benannt.<ref>G. Papst (Hrsg.): ''Köhler's Medizinalpflanzen in naturgetreuen Abbildungen mit kurz erläuterndem Texte [...].'' Gera-Untermhaus 1887, S.&nbsp;86.</ref> Eine andere Deutung assoziiert den Artnamen ''Belladonna'' mit der römischen [[Kriegsgöttin]] [[Bellona]]. Bevor die Priester sich an die Göttin wandten, pflegten sie das altrömische Ritual, einen Absud der Pflanze zu sich zu nehmen. Eine weitere Interpretation bringt das [[Epitheton]] mit einer [[Magierin]] namens Belladonna zusammen. Sie soll so schön gewesen sein, dass allein der Anblick ihres Haars lebensgefährlich war.<ref name="Vermeulen" />
 
Der deutsche [[Trivialname]] ‚Tollkirsche‘ bezieht sich nicht auf den heute positiv besetzten umgangssprachlichen Ausdruck „Toll!“, sondern auf die giftigen Eigenschaften der Beeren. Diese Wirkung spiegelt sich in zahlreichen weiteren Volksnamen, so z.&nbsp;B. Tollkraut, Tollbeere oder auch Teufelsbeeren ([[Bern]]), Mörderbeere oder Wutbeere.<ref name="Hegi 2566"/><ref>Markus Berger, Oliver Hotz: ''Die Tollkirsche - Königin der dunklen Wälder.'' Nachtschatten, 2008, ISBN 978-3-0378-8213-9.</ref> In Bezeichnungen wie Judenkerschen ([[Salzburg]]), Judenklässe ([[Westfalen]]) kommen Zuschreibungen von Gefährlichkeit und Giftigkeit bezüglich der Bevölkerungsgruppe der Juden zum Ausdruck, die im Mittelalter häufig eine niedrige soziale Stellung inne hatte. Auf beißende oder vom Volk für giftig gehaltene Tiere nehmen Benennungen wie Wolfsbeeren ([[Niederösterreich]]), [[Schwaben]], [[Schweiz]]), Wolfschriasi ([[St. Gallen]]) Bezug. Bezeichnungen wie Schwarzber (Niederösterreich) und Tintenbeer ([[Oberösterreich]]) verweisen auf die Farbe der Beeren.<ref name="Hegi 2566"/>
 
Als weitere deutschsprachige Trivialnamen, zum Teil nur regional, werden oder wurden verwandt: Apfel von Sodom, Bärenwurz, Bockwurz, Bollwurz ([[Schwaben]]), Bullwurz ([[Schlesien]]), Burcert ([[Siebenbürgen]]), Dol, Dolo, Dollwurz, Giftkriesi ([[Bern]]), Hirschweichsel ([[Bayern]]), Irrbeere ([[Schlesien]]), Kroatenblume ([[Solothurn]]), Kroatenbeere (Solothurn), Rasewurz (Schlesien), Rasenwurz, Rattenbeere (Solothurn), Resedawuttel ([[Rendsburg]]er Apoteke), Römerin (Mark bei [[Wilsnack]]), Röwerint ([[Mecklenburg]]), Säukraut (Bern), Schlafbeeren, Schlafkirschen (Schlesien), Schlafkraut (Bern), Schlangenbeere ([[Schweiz]] bei Freiburg), Schöne Frau, Tollkirse (Bern), Tollwurz, Waldchriesi ([[Appenzellerland|Appenzell]]), Waldnachtschatl, Walkenbaum (Schwaben), Walkerbaum ([[Niederrhein (Region)|Niederrhein]]), Wiedbeere, Windbeere (Schlesien), Wolfsaugen (Bayern), ), Wolfskirsche (Schlesien) und Wüthbeere.<ref name="Pritzel-Jessen1882" /><ref>William Emboden: ''Narcotic plants.'' Studio Vista, London 1972, ISBN 978-0-289-70257-4, S.&nbsp;79 f.</ref>
 
== Künstlerisches Motiv ==
Das Motiv der Tollkirsche wird in einigen Filmen verarbeitet. [[Franka Potente]] ist Regisseurin des 2006 erschienenen Schwarzweißfilms: ''[[Der die Tollkirsche ausgräbt]]''.<ref name="Potente" /> Die Handlung beschreibt die Geschichte eines Punks, der mittels Zauberei ins Jahr 1918 gerät. [[Herman de Vries]] stellt in dem Kurzfilm ''Belladonna'' ein Hexenritual mit Tollkirschen dar. Das Buch ''La Sorcière'' von [[Jules Michelet]] bildet die Grundlage für den avantgardistischen Zeichentrickfilm: ''Die Tragödie der Belladonna'' (1973) von [[Eichi Yamamoto]]. Jules Michelet setzt sich in seinem Werk mit der [[Hexenverfolgung]] auseinander und analysiert sie als eine über Jahrhunderte andauernde Unterdrückung der Frau. Yamamoto wählt aus der Zusammenstellung von Michelet eine [[Metaphorik|metaphorische]] Geschichte aus, die zum einen die Tragik von [[Jeanne d’Arc]] thematisiert, als auch den ewigen Geschlechterkampf. Die [[Tragödie]] besteht darin, dass Jeanne am Vorabend der [[französische Revolution|französischen Revolution]] durch den Schmerz einer Vergewaltigung, begründet auf dem Recht der ersten Nacht, in den Bann des Teufels gerät, der ihre Angst in sexuelle Hingabe verwandelt. Jeanne erlangt durch den Pakt mit dem Teufel diabolische Macht, größere Attraktivität und Respekt in der Dorfgemeinschaft. Den Preis für diese Verbindung zahlt sie mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen. Die Handlung klingt mit dem Bild aus, wie ihre Gesinnungsschwestern die Revolution ins Rollen bringen.<ref name="Ikonenmagazin" />
 
In dem Film ''[[Die schwarze 13]]'', englischer Titel ''[[Eye of the devil]]'' (Auge des Teufels) mit David Niven, Sharon Tate, Deborah Kerr von 1967, der eine [[pagan]]e Kultgemeinschaft im südlichen Frankreich thematisiert, wird ein Belladonnarausch filmisch inszeniert. Der Filmtitel ist auch ein Synonym für die Tollkirsche.
 
Die Literatur spiegelt verschiedene Aspekte, die mit der Pflanze assoziiert werden, in unterschiedlichen literarischen Gattungen wider. Der Dichter [[Ernst Stadler]] verfasste 1911 das Gedicht ''Der Flüchtling'', das auf die halluzinogene Wirkung Bezug nimmt. ''Michael Küttner'' geht in seinem Buch ''Der Geist aus der Flasche'' unter anderem auf die Verbindung der Tollkirsche mit Märchen der [[Gebrüder Grimm]] ein. Der Dichter [[Ralph Günther Mohnnau]] gab einen Gedichtband mit dem Namen ''Ich pflanze Tollkirschen in die Wüsten der Städte'' heraus. Diese Lyrik geht metaphorisch oder experimentell mit Aspekten der Pflanze um:
<poem>… ''es zettelt Revolutionen an''
''es erfindet neue Ideologien''
''&! überlistet beide''.<ref name="Mohnau" /></poem>
 
[[Erwin Bauereiss]] stellt in einem Gedicht über die Tollkirsche die Aspekte der Geliebten, Großen Mutter und Wandlerin des Lebens in den Vordergrund:
<poem>…''Ein tiefer Sog zieht mich zu dir herab''
''in dein Zauberreich weit jenseits alles menschlichen Verstandes''
''Hab ich gekostet von deinen süßen, tief-violetten Früchten''
''trete ich ein in dein Reich der Schatten der Nacht''<ref name="Bauereiss" /></poem>
Diverse [[Kriminalroman]]e bauen die Giftwirkung der Tollkirsche in die Handlung ein. [[Karin Slaughter]], eine zeitgenössische Schriftstellerin, gab einem ihrer Kriminalthriller den Titel ''Belladonna''.<ref name="tolle" />
 
Auch in der Malerei ist die Schwarze Tollkirsche ein beliebtes Motiv. Im 19.&nbsp;Jahrhundert und den 1920er Jahren fand die ''Atropa belladonna'' mit ihrer anthropomorphen Gestalt „Belladonna“ insbesondere in die Druckgraphik Eingang. Im Kontext der Bilderreihe ''monumenta lamiae'' von Herman De Vries stellte ein Tollkirschenzweig neben drei anderen Pflanzen das größte Objekt dar. Besonders osteuropäische Länder verwendeten die Schwarze Tollkirsche als Motiv bei Briefmarken.<ref name="tolle" />


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Schwarze Tollkirsche}}
* {{WikipediaDE|Gemeingut}}
* {{WikipediaDE|Liste von Pflanzen mit psychotropen Wirkstoffen}}
* {{WikipediaDE|Commons}}
* {{WikipediaDE|Globale öffentliche Güter}}
* {{WikipediaDE|Commons-based Peer Production}}
* {{WikipediaDE|Gemeinwohl}}
* {{WikipediaDE|Christian Felber#Gemeinwohl-Ökonomie|Gemeinwohl-Ökonomie}}
* {{WikipediaDE|Gemeinwirtschaft}}
* {{WikipediaDE|Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Andreas Alberts, Peter Mullen: ''Psychoaktive Pflanzen, Pilze und Tiere'' (= ''Kosmos-Naturführer''). 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Kosmos, Stuttgart 2006, ISBN 3-440-10749-3.
* Bundeszentrale für politische Bildung: [http://www.bpb.de/apuz/33201/gemeingueter ''Gemeingüter.''] In: ''Aus Politik und Zeitgeschichte'', 28–30, Berlin 2011
* Markus Berger: ''Die Tollkirsche: Königin der dunklen Wälder'' (= ''Die Nachtschattengewächse - eine faszinierende Pflanzenfamilie.''). Nachtschatten, Solothurn 2008, ISBN 978-3-03788-109-5 (Bibliographie, die die Pflanze aus verschiedenen Richtungen beleuchtet).
*  David Bollier, Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): ''Die Welt der Commons. Muster gemeinsamen Handelns.'' transcript, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3245-3.
* Helmut Genaust: ''Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.'' Birkhäuser, Basel 1996, ISBN 3-7643-2390-6.
* Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): ''Wem gehört die Welt? Zur Wiederentdeckung der Gemeingüter.'' Oekom-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-86581-133-2, [http://www.boell.de/de/navigation/wirtschaft-soziales-6315.html boell.de] (PDF; 2,54 MB).
* Bert Marco Schuldes: ''Psychoaktive Pflanzen. Mehr als 65 Pflanzen mit anregender, euphorisierender, beruhigender, sexuell erregender oder halluzinogener Wirkung'' (= ''Der grüne Zweig.'' Band 164). 2., verbesserte und ergänzte Auflage. Nachtschatten, Solothurn  ISBN 3-925817-64-6.
* Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): ''Commons. Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat.'' transcript-Verlag, Bielefeld. 2. leicht veränderte Aufl. 2014, ISBN 978-3-8376-2835-7, [http://www.boell.de/sites/default/files/2012-04-buch-2012-04-buch-commons.pdf boell.de] (PDF; 4,3 MB)
* Doris Schwarzmann-Schafhauser: ''Belladonna (Atropa belladonna).'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 162.
* INKOTA-netzwerk (Hrsg.): ''Die Renaissance der Gemeingüter'' (= ''INKOTA-Dossier'' 8, {{ZDB|2657687-9}}). INKOTA-netzwerk, Berlin 2010, Auszüge in: [http://www.inkota.de/aktuell/publikationen/news/vom/31/aug/2010/die-renaissance-br-d/ inkota.de].
* Gerhard K. F. Stinglwagner, Ilse E. Haseder, Reinhold Erlbeck: ''Das Kosmos Wald- und Forstlexikon.'' 3. Auflage, Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10375-7.
* Lawrence Lessig: ''The Future of Ideas. The Fate of the Commons in a Connected World.'' Random House, New York NY 2001, ISBN 0-375-50578-4.
* Elinor Ostrom: ''Governing the Commons. The evolution of institutions for collective action.'' Cambridge University Press, Cambridge u.&nbsp;a. 1990, ISBN 0-521-37101-5 (In deutscher Sprache: ''Die Verfassung der Allmende. Jenseits von Staat und Markt'' (= ''Die Einheit der Gesellschaftswissenschaften.'' Band 104). Übersetzt von Ekkehard Schöller. Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3-16-146916-X).
* Elinor Ostrom: ''Was mehr wird, wenn wir teilen. Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter.'' Herausgegeben, überarbeitet und übersetzt von Silke Helfrich. Oekom-Verlag, München 2011, ISBN 978-3-86581-251-3, [http://www.solawi.ch/data/documents/was_mehr_wird_wenn_wir_teilen.pdf solawi.ch] (PDF; 387&nbsp;kB).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Atropa belladonna|Schwarze Tollkirsche (''Atropa belladonna'')}}
{{Wiktionary}}
{{Wikisource|Von den traurigen Wirkungen des Waldnachtschattens, (Atropa Belladonna Linnaci)}}
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Nachtschattengewaechse/atropa.htm  Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')]
* [http://www.giftpflanzen.com/atropa_belladonna.html Porträt der Tollkirsche.]
* [http://www.gifte.de/Giftpflanzen/atropa_bella-donna.htm Zur Giftigkeit der Tollkirsche.]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references>
<references />
<ref name="Schönfelder">Ingrid Schönfelder, [[Peter Schönfelder]]: ''Das neue Handbuch der Heilpflanzen.'' Sonderausgabe. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-12932-6, S. 84–85.</ref>
<ref name="biolflor">''Biolflor. Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.'' [http://www2.ufz.de/biolflor/taxonomie/taxonomie.jsp?ID_Taxonomie=375 ''Atropa belladonna''].</ref>
<ref name="Rothmaler2-20">{{BibISBN|9783827416063|Seiten=714}}</ref>
<ref name="Rothmaler2-18">Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): ''Exkursionsflora von Deutschland.'' Begründet von Werner Rothmaler. 18., bearbeitete Auflage. Band 2. ''Gefäßpflanzen: Grundband,'' Spektrum, Heidelberg u. a. 2002, ISBN 3-8274-1359-1, S. 390.</ref>
<ref name="Hegi 2549">{{BibISBN|3489780213|Seiten=2549–2550|Kapitel=''Solanaceae''}}</ref>
<ref name="Hegi 2566">{{BibISBN|3489780213|Seiten=2566–2569|Kapitel=''Atropa belladonna''}}</ref>
<ref name="Hess">Dieter Heß: ''Systematische Botanik'' (''UTB.'' Band 2673). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2005, ISBN 3-8252-2673-5, S. 189 ff.</ref>
<ref name="Nacht">Horst Wirth: ''Die Tollkirsche und andere medizinisch angewandte Nachtschattengewächse'' (= ''Die Neue Brehm-Bücherei.'' Band 355). 2., unveränderte Auflage, Nachdruck der 1. Auflage von 1965. Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben 2005, ISBN 3-89432-758-8, S.&nbsp;7 ff.</ref>
<ref name="hage">{{BibISBN|3935980906|Seiten=178–179}}</ref>
<ref name="tela">[http://www.tela-botanica.org/eflore/BDNFF/4.02/nn/8493 Tela Botanica - Le réseau de la botanique francophone: Beschreibung: Atropa Belladonna (fr.)].</ref>
<ref name="duell">{{BibISBN|3494013977|Seiten=80–81}}</ref>
<ref name="tpittaway">[http://tpittaway.tripod.com/sphinx/a_atr.htm ''Info zum Totenkopfschwärmer'']</ref>
<ref name="Floraweb-Schmetterlinge">{{Internetquelle| titel = Schmetterlingsfutterpflanze: Atropa bella-donna L., Tollkirsche| werk= floraweb.de| hrsg= Bundesamt für Naturschutz| zugriff = 2011-11-27| url = http://www.floraweb.de/pflanzenarten/schmetterlinge.xsql?suchnr=772&sipnr=772&}}</ref>
<ref name="Binz-17">Alfred Becherer, Christian Heitz: ''Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete.'' Begründet von August Binz. 17. Auflage. Schwabe & Co., Basel 1980, ISBN 3-7965-0832-4, S. 320.</ref>
<ref name="Forstlexikon">Gerhard K. F. Stinglwagner; Ilse E. Haseder; Reinhold Erlbeck: ''Das Kosmos Wald- und Forstlexikon.'' 3. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10375-7, S. 941–942.</ref>
<ref name="toxi">Klaus Aktories, U. Förstermann, F. Hofmann, K. Starke (Hrsg.): ''Repetitorium Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie.'' Elsevier, Urban & Fischer, München / Jena 2006, ISBN 3-437-42511-0, S. 448.</ref>
<ref name="Frohne">Dietrich Frohne, Hans-Jürgen Pfänder: ''Giftpflanzen. Ein Handbuch für Apotheker, Ärzte, Toxikologen und Biologen.'' 3., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1987, ISBN 3-8047-0886-2, S. 236.</ref>
<ref name="Bastigkeit">Matthias Bastigkeit: ''Rauschgifte – ein naturwissenschaftliches Handbuch.'' Govi, Eschborn 2003, ISBN 3-7741-0979-6, S. 162–163.</ref>
<ref name="Gilg">Ernst Gilg, Karl Schumann: ''Das Pflanzenreich. Hausschatz des Wissens.'' J. Neumann, Neudamm 1900, S. 775 [http://caliban.mpipz.mpg.de/gilg/high/IMG_0521.html (online)].</ref>
<ref name="boksch">Manfred Boksch: ''Das praktische Buch der Heilpflanzen.'' 4. Auflage, BLV, München 2003, ISBN 3-405-14937-1, S. 198.</ref>
<ref name="BoGaErlangen">{{Literatur | Autor=I. Barnickel, F. Häfele Textbearbeitung: I. Barnickel, P. Lemberger, H. Maiolino | Herausgeber=Botanischer Garten Erlangen der Universität Erlangen - Nürnberg | Titel=Arzneipflanzen | Auflage=2. Auflage überarbeitet und ergänzt von W.Weis | Seiten=70}}</ref>
<ref name="Herdegen">Herdegen: ''Kurzlehrbuch Toxikologie und Pharmakologie.'' Georg Thieme, Stuttgart/New York NY, 2008, ISBN 978-3-13-142291-0, S. 38.</ref>
<ref name="Maliz1">Enrico Malizia: ''Liebestrank und Zaubersalbe, Gesammelte Rezepturen aus alten Hexenbüchern.'' Orbis, München 2002, ISBN 3-572-01309-7, S. 80 ff.</ref>
<ref name="Maliz2">Enrico Malizia: ''Liebestrank und Zaubersalbe, Gesammelte Rezepturen aus alten Hexenbüchern.'' Orbis, München 2002, ISBN 3-572-01309-7, S. 133.</ref>
<ref name="Fußnote">Es gibt auch gelbfrüchtige Atropa-Varietäten; siehe: [http://www.giftpflanzen.com/atropa_belladonna.html Atropa belladonna]</ref>
<ref name="Marzell">Heinrich Marzell: ''Geschichte und Volkskunde der deutschen Heilpflanzen.'' 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Hippokrates; Marquardt & Cie., Stuttgart 1938, S. 218 ff. (Nachdruck: Reichl, St. Goar 2002,ISBN 3-87667-234-1).</ref>
<ref name="SpPl">Carl von Linné: ''Species Plantarum.'' Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 182 ({{Digitalisat|1=http://www.biodiversitylibrary.org/openurl?pid=title:669&volume=1&issue=&spage=182&date=1753}}).</ref>
<ref name="Genaust 96">Helmut Genaust: ''Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.'' Birkhäuser, Basel 1996, ISBN 3-7643-2390-6, S. 96.</ref>
<ref name="Vermeulen">Frans Vermeulen: ''Homöopathische Substanzen - vom Element zum Arzneimittelbild. Eine neuartige Materia medica.'' Sonntag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8304-9051-8, ''Atropa belladonna'' [http://www.thieme.de/detailseiten/musterseiten/pdf/9783830490517_72_77.pdf (online).]</ref>
<ref name="Pritzel-Jessen1882">Georg August Pritzel, Carl Jessen: ''Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze.'' Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 51–52 [http://archive.org/stream/diedeutschenvol00pritgoog#page/n71/mode/2up (online).]</ref>
<ref name="Potente">[http://www.tollkirsche-derfilm.de/inhalt.html Filmwebsite].</ref>
<ref name="Ikonenmagazin">[http://www.ikonenmagazin.de/rezension/Belladonna.htm Rezension von ''Die Tragödie der Belladonna''].</ref>
<ref name="Mohnau">Ralph Günther Mohnnau: ''Ich pflanze Tollkirschen in die Wüste der Städte''. Fischer-TB.-Verlag, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-596-27593-8, S. 7 zitiert in: Markus Berger, Oliver Hotz: ''Die Tollkirsche: Königin der dunklen Wälder.'' Nachtschatten, Solothurn 2008, ISBN 978-3-03788-109-5, S. 54.</ref>
<ref name="Bauereiss">Heinz Bauereiss: ''Du unabwendbar Schöne''… zitiert in: Markus Berger, Oliver Hotz: ''Die Tollkirsche: Königin der dunklen Wälder.'' Nachtschatten, Solothurn 2008, ISBN 978-3-03788-109-5, S. 54.</ref>
<ref name="tolle">Markus Berger: ''Die Tollkirsche: Königin der dunklen Wälder'' (= ''Die Nachtschattengewächse - eine faszinierende Pflanzenfamilie.''). Nachtschatten, Solothurn 2008, ISBN 978-3-03788-109-5, S. 50–59.</ref>
<ref name="Fellenberg">Albert von Fellenberg-Ziegler: ''Homöopathische Arzneimittellehre. Kurzgefaßte Beschreibung der gebräuchlichsten homöopathischen Arzneimittel.'' 25. verbesserte Auflage, Karl F. Haug, Heidelberg 1998, ISBN 3-7760-1674-4, S. 106.</ref>
<ref name="Oberdorfer">[[Erich Oberdorfer]]: ''Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete.'' 8. Auflage, Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 819 f.</ref>
<ref name="Dörr und Lippert">Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: ''Flora des Allgäus und seiner Umgebung.'' Band 2, IHW-Verlag, Eching bei München 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 422.</ref>
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Version vom 10. September 2020, 08:30 Uhr

Ein Gemeingut oder Kollektivgut ist ein Gut, das für alle potenziellen Nachfrager frei zugänglich ist. Gemeingüter können vom Staat oder von privaten Anbietern (z. B. Teile des Internets oder die Wikipedia) bereitgestellt werden. Öffentliche Güter und Allmendegüter sind Gemeingüter mit der Eigenschaft der Nicht-Ausschließbarkeit.

„Eine Ressource ist ‚frei‘, wenn (1) man sie ohne Erlaubnis nutzen kann; oder (2) die Erlaubnis, sie zu nutzen, neutral vergeben wird.“

Lawrence Lessig

Schematisierung

In der folgenden Schematisierung aus dem Buch Wem gehört die Welt?, herausgegeben von Silke Helfrich, wurden die Bezeichnungen den hier verwendeten angepasst. Open Access bedeutet in diesem Zusammenhang unbegrenzter Zugriff für die jeweils berechtigte Gruppe.

private Güter Kollektivgüter
Privates Gut Allmendegut Open Access (mit Zugangsbeschränkung)
(Klubgut)
Open Access (ohne Zugangsbeschränkung)
(Öffentliches Gut)
Gruppenbegrenzung eine Person nur Mitglieder nur Mitglieder für alle offen
Nutzungsbegrenzung Nutzung durch individuelle Entscheidung begrenzt Nutzung begrenzt durch Regeln Nutzung unbegrenzt Nutzung unbegrenzt
Beispiel private Wohnung Turnhalle eines Sportvereines Pay-TV Wikipedia

Vorteile

Gemeingüter ermöglichen es allen gesellschaftlichen Schichten, vom Nutzen eines Gutes zu profitieren. So kommt ihnen vor allem eine soziale Funktion zu: Die teilweise kostenlose Bereitstellung des Gutes Wissen zielt darauf ab, auch sozial schwächeren Schichten den Zugang zu diesem als positiv angesehenen, emanzipierenden Gut zu ermöglichen. Man spricht in diesem Fall von meritorischen Gütern.

Nachteile

Bei Gemeingütern besteht die Gefahr des Auftretens des Trittbrettfahrerproblems. Dieses zeigt sich in Form des Aneignungsproblems, wenn frei verfügbare knappe Ressourcen übernutzt werden (→ Tragik der Allmende) oder in Form des Bereitstellungsproblems, wenn öffentliche Güter nicht oder nicht ausreichend bereitgestellt werden können.

Verfügbarkeiten

Der Autor Jeremy Rifkin vertritt die These, dass in Zukunft Netzwerke an die Stelle der Märkte treten werden und die Verfügbarkeit (engl. access) den Konsum ersetzen werde.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Bundeszentrale für politische Bildung: Gemeingüter. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 28–30, Berlin 2011
  • David Bollier, Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Die Welt der Commons. Muster gemeinsamen Handelns. transcript, Bielefeld 2015, ISBN 978-3-8376-3245-3.
  • Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Wem gehört die Welt? Zur Wiederentdeckung der Gemeingüter. Oekom-Verlag, München 2009, ISBN 978-3-86581-133-2, boell.de (PDF; 2,54 MB).
  • Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Commons. Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat. transcript-Verlag, Bielefeld. 2. leicht veränderte Aufl. 2014, ISBN 978-3-8376-2835-7, boell.de (PDF; 4,3 MB)
  • INKOTA-netzwerk (Hrsg.): Die Renaissance der Gemeingüter (= INKOTA-Dossier 8, ZDB-ID 2657687-9). INKOTA-netzwerk, Berlin 2010, Auszüge in: inkota.de.
  • Lawrence Lessig: The Future of Ideas. The Fate of the Commons in a Connected World. Random House, New York NY 2001, ISBN 0-375-50578-4.
  • Elinor Ostrom: Governing the Commons. The evolution of institutions for collective action. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1990, ISBN 0-521-37101-5 (In deutscher Sprache: Die Verfassung der Allmende. Jenseits von Staat und Markt (= Die Einheit der Gesellschaftswissenschaften. Band 104). Übersetzt von Ekkehard Schöller. Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3-16-146916-X).
  • Elinor Ostrom: Was mehr wird, wenn wir teilen. Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter. Herausgegeben, überarbeitet und übersetzt von Silke Helfrich. Oekom-Verlag, München 2011, ISBN 978-3-86581-251-3, solawi.ch (PDF; 387 kB).

Weblinks

 Wiktionary: Gemeingut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Jeremy Rifkin: Access – Das Verschwinden des Eigentums. Warum wir weniger besitzen und mehr ausgeben werden. 3., erweiterte Auflage. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 2007, ISBN 978-3-593-38374-3 (Engl. Original: The Age of Access).


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